Fentanyl Winthrop 50 Mikrogramm/H Transdermales Pflaster
ENR: 2167336// 2160702/ 2160703/ 2160704/ 2160705 Zul.-Nr.: 67336.00.00 // 60702.00.00/ -01.00/ -02.00/ -03.00
Verf.-Nr. DE/H/637/005 // DE/H/637/001-004
Fentanyl Winthrop® 12 // 25 / 50 / 75 / 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fachinformation/Zusammenfassung der Merkmale der Arzneimittel (spcde)
(Auflagenerfüllung Renewal)
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Fentanyl Winthrop®12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Fentanyl Winthrop®12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Jedes transdermale Pflaster setzt 12,5 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 3,75 cm2Absorptionsfläche enthält 2,063 mg Fentanyl.
Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Jedes transdermale Pflaster setzt 25 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 7,5 cm2Absorptionsfläche enthält 4,125 mg Fentanyl.
Fentanyl Winthrop®50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Jedes transdermale Pflaster setzt 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 15 cm2Absorptionsfläche enthält 8,25 mg Fentanyl.
Fentanyl Winthrop®75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Jedes transdermale Pflaster setzt 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 22,5 cm2Absorptionsfläche enthält 12,375 mg Fentanyl.
Fentanyl Winthrop®100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Jedes transdermale Pflaster setzt 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes transdermale Pflaster mit 30 cm2Absorptionsfläche enthält 16,5 mg Fentanyl.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Transparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl Winthrop®12 µg/h“ auf der Trägerfolie.
Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Transparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl Winthrop®25 µg/h“ auf der Trägerfolie.
Fentanyl Winthrop®50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Transparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl Winthrop®50 µg/h“ auf der Trägerfolie.
Fentanyl Winthrop®75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Transparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl Winthrop®75 µg/h“ auf der Trägerfolie.
Fentanyl Winthrop®100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Transparentes farbloses Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl Winthrop®100 µg/h“ auf der Trägerfolie.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Fentanyl transdermales Pflasterist indiziert:
Erwachsene:
bei schweren chronischen Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.
Kinder:
schwere chronische Schmerzen, die einer längeren, kontinuierlichen Behandlung bedürfen, bei opioidtoleranten Kindern ab 2 Jahren.
4.2 Dosierung, Art und Dauer derAnwendung
Transdermale Anwendung
Fentanyl transdermales Pflaster sollte an einer flachen Stelle des Rumpfes oder Oberarms angewendet werden, an der die Haut nicht gereizt und nicht bestrahlt ist. Bei kleinen Kindern wird als Applikationsort der obere Rückenbereich bevorzugt, da die Kinder das Pflaster dort am wenigsten entfernen können. Für die Applikation sollte ein unbehaartes Hautareal ausgewählt werden. Ist dies nicht möglich, sollten die Haare am Applikationsort zuvor abgeschnitten (nicht rasiert) werden. Muss die Stelle, an der das Fentanyl transdermales Pflaster angebracht wird, zuvor gereinigt werden, sollte dies mit Wasser erfolgen. Seife, Öl, Lotion oder andere Substanzen, die die Haut reizen oder ihre Eigenschaften verändern könnten, sollten nicht verwendet werden. Die Haut sollte vollständig trocken sein, bevor das Pflaster aufgeklebt wird. Die Pflaster sollten vor ihrer Anwendung kontrolliert werden. Pflaster, die zerschnitten, zerteilt oder in irgendeiner Weise beschädigt sind, sollten nicht verwendet werden.
Zur Entnahme des Fentanyl transdermales Pflasters aus der Schutzhülle sollte der Beutel entlang der Aufreißhilfe (Einkerbung) geöffnet werden. Wird zum Öffnen der Verpackung eine Schere verwendet, sollte direkt neben der versiegelten Kante geschnitten werden, damit das innen liegende Pflaster nicht beschädigt wird.
Das Fentanyl transdermales Pflaster sollte sofort nach Entnahme aus der versiegelten Umhüllung aufgeklebt werden. Die Klebeseite des Pflasters sollte nicht berührt werden. Nach dem Entfernen der beiden Schutzabdeckungen sollte das Pflaster fest mit der flachen Hand ca. 30 Sekunden lang angedrückt werden. Dabei sollte das Pflaster überall Kontakt zur Haut haben, vor allem an den Kanten. Danach sollten die Hände mit sauberem Wasser gewaschen werden.
Fentanyl transdermales Pflaster sollten 72 Stunden lang ununterbrochen getragen werden. Ein neues Pflaster sollte dann an einer anderen Hautstelle angebracht werden, nachdem zuvor das alte Pflaster entfernt wurde. Es sollten mehrere Tage vergehen, bevor an derselben Hautstelle wieder ein Pflaster angebracht wird.
In regelmäßigen Abständen sollte überprüft werden, ob die Behandlung noch weiter fortgesetzt werden muss.
Erwachsene
Bestimmung der Anfangsdosis
Es wird empfohlen, Fentanyl transdermales Pflaster bei Patienten anzuwenden, die zuvor Opioide toleriert haben. Die anfängliche Dosierung von Fentanyl transdermales Pflaster erfolgt auf Basis der Vorbehandlung des Patienten mit Opioiden und unter Berücksichtigung einer möglichen Toleranzentwicklung sowie des aktuellen Allgemeinzustands und des Krankheitsbildes des Patienten.
Bei Patienten, die erstmals mit starken Opioiden behandelt werden, sollten als Anfangsdosis Fentanyl transdermales Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 25 Mikrogramm/h verwendet werden.
Die klinische Erfahrung mit Fentanyl transdermales Pflaster bei opioidnaiven Patienten ist begrenzt. Wird die Behandlung von opioidnaiven Patienten mit Fentanyl transdermales Pflaster als angemessen erachtet, wird empfohlen, diese Patienten zunächst mit niedrig dosierten, kurz wirksamen Opioiden einzustellen. Danach können die Patienten auf Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster umgestellt werden. Die Dosis kann dann, wenn nötig, nach oben oder unten in Schritten von 12,5 oder 25 Mikrogramm/h angepasst werden, um die niedrigste wirksame Fentanyl-transdermales Pflaster-Dosis zu erreichen, wobei das Ansprechen und die zusätzlichen Begleitmedikationen zur Schmerzstillung berücksichtigt werden sollten (siehe Abschnitt 4.4).
Bei opioidtoleranten Patientensollte die Anfangsdosis der Fentanyl transdermales Pflaster aufgrund der Menge der in den letzten 24 Stunden benötigten Opioidanalgetika bestimmt werden. Ein empfohlenes Umrechnungsschema von oralem Morphin zu Fentanyl transdermales Pflaster ist in Tabelle 1 dargestellt:
Tabelle 1: Empfohlene Fentanyl-transdermales Pflaster-Dosis, basierend auf der täglichen oralen Morphindosis
Orale 24-h-Morphindosis (mg/Tag) |
Fentanyl-transdermales-Pflaster-Dosis (Mikrogramm/h) |
<90 |
25 |
90–134 |
37 |
135–189 |
50 |
190–224 |
62 |
225–314 |
75 |
315–404 |
100 |
405–494 |
125 |
495–584 |
150 |
585–674 |
175 |
675–764 |
200 |
765–854 |
225 |
855–944 |
250 |
945–1.034 |
275 |
1.035–1.124 |
300 |
Eine vorhergehende Analgetikatherapie sollte von der Anwendung des ersten Pflasters bis zum Erreichen der analgetischen Wirkung von Fentanyl transdermales Pflaster allmählich ausgeschlichen werden. Sowohl bei stark opioidnaiven wie auch bei opioidtoleranten Patienten sollte die erste Beurteilung der analgetischen Wirkung von Fentanyl transdermales Pflaster erst nach 24 Stunden Anwendungsdauer erfolgen, da die Fentanyl-Serumkonzentration bis zu diesem Zeitpunkt allmählich ansteigt.
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Das Fentanyl transdermales Pflaster sollte alle 72 Stunden ersetzt werden. Die Dosis sollte bis zum Erreichen der analgetischen Wirkung individuell titriert werden.
Wenn die analgetische Wirkung am Ende der initialen Applikationsperiode ungenügend ist, kann die Dosis erhöht werden. Ist eine Dosisanpassung erforderlich, sollte sie normalerweise in den folgenden Titrierungsschritten von 25 Mikrogramm/Stunde bis zu 75 Mikrogramm/Stunde erfolgen: 25 Mikrogramm/Stunde, 37,5 Mikrogramm/Stunde, 50 Mikrogramm/Stunde¸ 62,5 Mikrogramm/Stunde und 75 Mikrogramm/Stunde. Danach sollten die Dosisanpassungen normalerweise in 25-Mikrogramm/Stunde-Schritten durchgeführt werden, wobei die zusätzlichen Erfordernisse zur Schmerzstillung (orales Morphin 90 mg/Tag ≈ Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster) und der Schmerzstatus des Patienten berücksichtigt werden sollten. Es kann mehr als ein Fentanyl transdermales Pflaster verwendet werden, um die gewünschte Dosis zu erreichen.
Für die Patienten können periodisch zusätzliche, schnell wirkende Analgetika erforderlich sein, um Schmerzdurchbrüche zu verhindern. Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbekämpfung sollten in Betracht gezogen werden, wenn eine Fentanyl transdermales Pflaster-Dosis von 300 Mikrogramm/Stunde überschritten wird.
Absetzen des Fentanyl transdermales Pflasters
Wenn ein Absetzen des Fentanyl transdermales Pflasters notwendig ist, sollte jede Ersatztherapie mit anderen Opioiden schrittweise, beginnend mit einer niedrigen Dosierung und langsam ansteigenden Dosen, durchgeführt werden, da die Fentanyl-Serumkonzentration nach Entfernen des Fentanyl transdermales Pflasters schrittweise abfällt. Nach Entfernen des Pflasters fallen die Fentanyl-Serumkonzentrationen schrittweise mit einer mittleren terminalen Halbwertszeit zwischen 22 und 25 Stunden. Als allgemeine Regel gilt, dass eine Schmerztherapie mit Opioiden ausschleichend beendet werden muss, um Entzugssymptome zu vermeiden.
Opioide Entzugssymptome (siehe Abschnitt 4.8) können bei manchen Patienten nach Umstellung oder Dosisanpassung auftreten.
Anwendung bei älteren Patienten
Ergebnisse von Studien mit intravenösem Fentanyl weisen darauf hin, dass ältere Patienten eine verringerte Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit haben könnten, sowie empfindlicher auf das Medikament reagieren könnten als jüngere Patienten. Studien mit Fentanyl transdermales Pflaster an älteren Patienten zeigten, dass sich die Pharmakokinetik von Fentanyl nicht signifikant von der bei jungen Patienten unterschied, obwohl die Serumkonzentrationen tendenziell höher lagen. Ältere, kachektische oder geschwächte Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen von Fentanyl-Toxizität überwacht werden; bei Bedarf sollte die Dosis reduziert werden.
Pädiatrische Patienten
Kinder ab 16 Jahren:Siehe Dosierung für Erwachsene.
Kinder im Alter von 2 bis 16 Jahren:
Pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis 16 Jahren sollte nur dann Fentanyl transdermales Pflaster verordnet werden, wenn diese zuvor mit mindestens 30 mg oralem Morphinäquivalent pro Tag behandelt worden sind.
Zu einer Umstellung von oral verabreichten Opioiden auf Fentanyl transdermales Pflaster siehe Tabelle 2.
Tabelle 2: Empfohlene Fentanyl-transdermales Pflaster-Dosis, basierend auf der täglichen oralen Morphindosis1
Orale 24-h-Morphindosis (mg/Tag) Bei pädiatrischen Patienten2 |
Fentanyl-transdermales Pflaster-Dosis (Mikrogramm/h) |
30–44 |
12 |
45–134 |
25 |
1In klinischen Studien wurden diese Dosierungsbereiche der täglichen oralen Morphingabe als Grundlage für die Umrechnung in Fentanyl transdermales Pflaster verwendet.
2 Die Umstellung auf Fentanyl transdermales Pflaster in höheren Dosierungen als 25 Mikrogramm/h ist für erwachsene und pädiatrische Patienten gleich.
Für pädiatrische Patienten, die mehr als 90 mg orales Morphinäquivalent pro Tag erhielten, liegen bislang nur begrenzt Daten aus klinischen Studien mit transdermalem Fentanyl vor. In diesen pädiatrischen Studien wurde die benötigte Wirkstoffstärke des transdermalen Pflasters konservativ berechnet: Bei pädiatrischen Patienten mit höherem oralen Opioidbedarf wurden pro 30–44 mg oralem Morphinäquivalent pro Tag 12 µg Fentanyl Winthrop®transdermales Pflastereingesetzt.
Dabei ist zu beachten, dass diese Umrechnungsempfehlung für Kinder nur für die Umstellung von oral verabreichten Opioiden (berechnet als Morphinäquivalent) auf Fentanyl transdermales Pflaster gilt. Bei der umgekehrten Umstellung von Fentanyl transdermales Pflaster auf andere Analgetika kann diese Umrechnungsempfehlung zu Überdosierungen führen und sollte daher nicht angewendet werden.
Die analgetische Wirkung der ersten Dosis von Fentanyl transdermales Pflaster ist in den ersten 24 Stunden nicht optimal. Der Patient sollte daher in den ersten 12 Stunden nach der Umstellung auf Fentanyl transdermales Pflaster die gewohnte Dosis der vorher angewendeten Analgetika erhalten. In den darauf folgenden 12 Stunden sollten diese Analgetika nach dem klinischen Bedarf verabreicht werden.
Da die maximalen Fentanyl-Spiegel 12 bis 24 Stunden nach Behandlungsbeginn erreicht werden, muss der Patient nach Beginn der Therapie mit Fentanyl transdermales Pflaster oder nach jeder Dosiserhöhung mindestens 48 Stunden auf unerwünschte Ereignisse, z. B. Hypoventilation, überwacht werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
Dosistitration und Erhaltungstherapie
Bei nicht ausreichender Analgesie sollte zusätzlich Morphin oder ein anderes kurz wirksames Opioid verabreicht werden. Unter Berücksichtigung der zusätzlich benötigten Schmerzmittel und des Schmerzstatus des Kindes kann die Dosis erhöht werden. Diese Dosisanpassung sollte dann in Schritten von 12 µg Fentanyl pro Stunde erfolgen.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
- Akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei kurzzeitiger Anwendung nicht möglich ist.
- Schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems.
- Schwere Atemdepression.
4.4 BesondereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmen für dieAnwendung
Patienten mit schweren Nebenwirkungen sollten nach Entfernen des Transdermales Pflasters noch bis zu 24 Stunden überwacht werden, da die Serumkonzentrationen von Fentanyl schrittweise sinken und nach 17 Stunden (Bereich: 13 bis 22 Stunden) um etwa 50 % gesunken sind.
Das Arzneimittel sollte vor und nach Gebrauch für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Das Arzneimittel sollte nur im Zusammenhang mit einer integrierten Schmerztherapie angewendet werden, in denen der Patient angemessen medizinisch, sozial und psychologisch betreut wird.
Eine Behandlung mit Fentanyl Winthrop®sollte nur von Ärzten eingeleitet werden, die mit der Pharmakokinetik von transdermalen Fentanyl-Pflastern und mit dem Risiko für schwere Hypoventilation vertraut sind.
Bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen kann es vorteilhaft sein, die Behandlung mit schnell freisetzenden starken Opioiden (z. B. Morphin) zu beginnen und nach Feststellung der Wirkung und der optimalen Dosierung des starken Opioids Fentanyl Winthrop®transdermales Pflaster zu verordnen.
Das transdermale Pflaster soll nicht zerschnitten werden. Ein zerteiltes, zerschnittenes oder anderweitig beschädigtes Pflaster sollte nicht verwendet werden.
Falls höhere Dosen als 500 mg Morphinäquivalent benötigt werden, sollte eine Neubewertung der Opioidbehandlung vorgenommen werden.
Durchbruchschmerzen
Studien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem Fentanyl-Pflaster, zusätzlich mit einem starken, schnell freisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um Durchbruchschmerzen zu hemmen.
Atemdepression
Wie mit allen potenten Opioiden können einige Patienten unter Fentanyl Winthrop®transdermales Pflaster eine Atemdepression erleiden. Daher müssen die Patienten auf solche Reaktionen hin beobachtet werden. Die Atemdepression kann auch nach Entfernen des Pflasters noch bestehen bleiben (siehe Abschnitt 4.9). Die Inzidenz einer Atemdepression wächst mit steigender Fentanyl-Dosis. ZNS-aktive Arzneimittel können die Atemdepression verschlechtern (siehe Abschnitt 4.5).
Chronische Lungenerkrankungen
Bei Patienten mit chronisch obstruktiver oder anderen Lungenerkrankungen kann Fentanyl häufiger schwere Nebenwirkungen hervorrufen. Bei solchen Patienten können Opioide eine Atemdepression bewirken und den Atmungswiderstand erhöhen.
Abhängigkeit und Missbrauchspotenzial
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit entwickeln, was jedoch bei Schmerztherapien in Zusammenhang mit Krebserkrankungen selten der Fall ist. Eine iatrogene Abhängigkeit nach Opioidverabreichung ist selten. Patienten mit Arzneimittelabhängigkeit/Alkoholmissbrauch in der Krankheitsgeschichte haben unter einer Opioidbehandlung ein erhöhtes Risiko für eine Abhängigkeit oder Missbrauch. Patienten mit erhöhtem Missbrauchsrisiko können dennoch angemessen mit einer Opioidzubereitung mit verzögerter Freisetzung behandelt werden, sie müssen aber auf Anzeichen von Missbrauch oder Abhängigkeit überwacht werden. Fentanyl kann in ähnlicher Weise wie andere Opioidagonisten missbräuchlich angewendet werden. Missbrauch oder absichtliche Fehlanwendung von Fentanyl Winthrop®kann zu Überdosierung und/oder zum Tod führen.
Erhöhter intrakranieller Druck
Fentanyl Winthrop®sollte bei Patienten, die insbesondere anfällig für intrakranielle Effekte einer CO2-Retention sein können, wie solche mit einem Hinweis auf erhöhten intrakraniellen Druck, eingeschränktem Bewusstsein oder Koma, mit Vorsicht angewendet werden.
Fentanyl Winthrop®sollte bei Patienten mit Hirntumoren mit Vorsicht angewendet werden.
Herzerkrankungen
Opioide können Hypotonie verursachen, speziell bei Patienten mit Hypovolämie. Eine bestehende Hypotonie oder Hypovolämie sollte vor Behandlungsbeginn mit transdermalen Fentanyl-Pflastern korrigiert werden.
Fentanyl kann eine Bradykardie verursachen. Fentanyl Winthrop®sollte bei Patienten mit Bradyarrhythmien nur mit Vorsicht angewendet werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Fentanyl wird in der Leber zu inaktiven Metaboliten metabolisiert, sodass Patienten mit einer Lebererkrankung eine verlangsamte Elimination aufweisen können. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten daher sorgfältig beobachtet und die Dosis sollte, wenn nötig, reduziert werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Weniger als 10 % Fentanyl werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Im Gegensatz zu Morphin werden keine bekannten aktiven Metaboliten über die Nieren ausgeschieden. Daten von Patienten mit Nierenversagen, die mit intravenösem Fentanyl behandelt wurden, legen nahe, dass das Verteilungsvolumen von Fentanyl durch Dialyse verändert werden könnte. Dies könnte die Serumkonzentrationen beeinflussen. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten, wenn sie mit dem transdermalen Fentanyl-Pflaster behandelt werden, sorgfältig auf Anzeichen einer Intoxikation mit Fentanyl beobachtet und die Dosis sollte nötigenfalls reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit Fieber/äußere Wärmeanwendung
Eine signifikant erhöhte Körpertemperatur kann die Fentanyl-Resorption möglicherweise verstärken.
Eine pharmakokinetische Modellierung lässt vermuten, dass die Fentanyl-Serumkonzentration um ein Drittel ansteigen kann, wenn die Hauttemperatur auf 40 °C ansteigt. Deshalb sollten fiebrige Patienten auf Opioid-Nebenwirkungen überwacht und die Fentanyl-Dosis gegebenenfalls angepasst werden. Es kann zu einer temperaturabhängigen Erhöhung der Fentanyl-Freisetzung kommen, die zu Überdosierung und Tod führen kann. Eine klinisch-pharmakologische Studie an gesunden Erwachsenen zeigte, dass eine Wärmeanwendung im Anwendungsbereich des Pflasters die AUC von Fentanyl um 120 % und die Cmaxum 61 % erhöhte.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie den Anwendungsbereich des Pflasters keiner externen Wärmequelle aussetzen sollten, z. B. in Form von Heizkissen, Heizdecken, beheizten Wasserbetten, Heiz- oder Bräunungslampen, intensivem Sonnenbaden, Wärmflaschen, langen heißen Bädern, Sauna- oder heißen Whirlpool-Bädern.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Interaktionen mit CYP3A4-Hemmern:
Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl und Cytochrom-P450-3A4-(CYP3A4-)Hemmern (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einer Erhöhung der Fentanyl-Plasmakonzentrationen führen, wodurch die Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt oder verlängert und eine schwere Atemdepression hervorgerufen werden können. Unter diesen Umständen ist eine besondere Betreuung und Beobachtung der Patienten angezeigt. Darum wird die gleichzeitige Behandlung mit Fentanyl-Pflastern und CYP3A4-Hemmern nicht empfohlen, wenn der Patient nicht eng überwacht wird. Die Patienten, insbesondere wenn sie Fentanyl und CYP3A4-Hemmer erhalten, sollten auf Anzeichen einer Atemdepression überwacht und erforderlichenfalls die Dosis angepasst werden.
Ältere Patienten
Aus Daten von Studien mit intravenöser Verabreichung von Fentanyl zeigt sich, dass ältere Patienten eine reduzierte Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen. Darüber hinaus können ältere Patienten möglicherweise empfindlicher auf den Wirkstoff reagieren als jüngere Patienten. Studien mit transdermalem Fentanyl-Pflaster bei älteren Patienten zeigten jedoch eine Pharmakokinetik von Fentanyl, die nicht signifikant von der jüngerer Patienten abwich, obwohl die Serumkonzentrationen zu einem Anstieg tendierten. Ältere oder kachektische Patienten sollten sorgfältig überwacht werden und die Dosis sollte, sofern erforderlich, reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).
Pädiatrische Patienten
Transdermales Fentanyl soll bei opioidnaiven pädiatrischen Patientennicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Unabhängig von der verabreichten transdermalen Fentanyl-Dosis besteht die Gefahr einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation (siehe Tabellen 1 und 2 in Abschnitt 4.2).
Es gibt keine Studien zur Anwendung von transdermalem Fentanyl bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren. Transdermales Fentanyl soll nur bei opioidtoleranten Kindern ab 2 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren soll transdermales Fentanyl nicht angewendet werden.
Um eine versehentliche orale Aufnahme des Wirkstoffs durch Kinder zu verhindern, muss die Applikationsstelle für die transdermalen Fentanyl-Pflaster sorgfältig gewählt (siehe Abschnitt 4.2) und das feste Kleben des Pflasters engmaschig kontrolliert werden.
Stillzeit
Da Fentanyl in die Muttermilch übergeht, sollte das Stillen während der Behandlung mit Fentanyl Winthrop®unterbrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.6).
Patienten mit Myasthenia gravis
Nicht epileptische (myo)klonische Reaktionen können auftreten. Bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis ist Vorsicht geboten.
Partielle Agonisten/Antagonisten
Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.5).
Sonstige Hinweise
Die Anwendung von Fentanyl Winthrop®kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderenArzneimitteln und sonstigeWechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Barbitursäurederivaten sollte vermieden werden, da die atemdepressive Wirkung von Fentanyl erhöht werden kann.
Partielle Agonisten/Antagonisten
Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen. Diese haben eine hohe Affinität zu und eine relativ geringe intrinsische Aktivität an Opioidrezeptoren. Sie antagonisieren deshalb teilweise den analgetischen Effekt von Fentanyl und können Entzugssymptome bei opioidabhängigen Patienten verursachen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Die gleichzeitige Anwendung anderer ZNS-dämpfender Substanzen kann zusätzlich dämpfende Wirkungen hervorrufen und Hypoventilation, Hypotonie sowie erhebliche Sedierung oder Koma können auftreten. Die genannten ZNS-dämpfenden Substanzen beinhalten:
- Opioide,
- Anxiolytika und Tranquilizer,
- Sedativa und Hypnotika,
- Allgemein-Anästhetika,
- Phenothiazine,
- Muskelrelaxanzien,
- sedierende Antihistaminika,
- alkoholische Getränke.
Daher erfordert die gleichzeitige Anwendung der oben erwähnten Arzneimittel und Wirkstoffe eine Überwachung des Patienten.
Monoaminooxidasehemmer (MAOH)
Fentanyl wird nicht zur Anwendung bei Patienten empfohlen, die gleichzeitig mit einem MAO-Hemmer behandelt werden müssen. Über schwere, nicht vorhersagbare Interaktionen mit MAO-Hemmern, einschließlich Potenzierung der Opiat-Wirkungen oder Potenzierung der serotonergen Wirkungen, ist berichtet worden. Es wurde berichtet, dass die Wirkung von stark wirksamen Schmerzmitteln verstärkt wird, besonders bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Daher sollte Fentanyl nicht gleichzeitig oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung der Behandlung mit MAO-Hemmern angewendet werden .
Cytochrom-P450-3A4-(CYP3A4-)Hemmer
Fentanyl, ein Arzneistoff mit hoher Clearance, wird rasch und extensiv, hauptsächlich von CYP3A4, metabolisiert. Itraconazol (ein potenter CYP3A4-Inhibitor) zeigte bei einer oral verabreichten Dosis von 200 mg/Tag über 4 Tage keinen signifikanten Effekt auf die Pharmakokinetik von intravenös verabreichtem Fentanyl. Bei einzelnen Personen wurden jedoch erhöhte Plasmakonzentrationen beobachtet.
Orale Anwendung von Ritonavir (einer der potentesten CYP3A4-Inhibitoren) reduzierte die Clearance von intravenös verabreichtem Fentanyl um zwei Drittel und verdoppelte die Halbwertszeit.
Die gleichzeitige Anwendung starker CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, einige Makrolidantibiotika, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) mit transdermal verabreichtem Fentanyl kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Fentanyl führen. Dies kann sowohl die therapeutische Wirkung als auch die Nebenwirkungen erhöhen bzw. verlängern, was zu schwerer Atemdepression führen kann. In solchen Fällen sind besondere Vorsicht und Überwachung des Patienten erforderlich. Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir oder anderen potenten CYP3A4-Inhibitoren mit transdermalem Fentanyl wird nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird sorgfältig überwacht.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Die Sicherheit von Fentanyl in der Schwangerschaft wurde nicht nachgewiesen. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, obgleich Fentanyl bei intravenöser Schmerzbehandlung in der Frühschwangerschaft nachgewiesenermaßen die menschliche Planzentaschranke überwindet. Deshalb sollte Fentanyl während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Die Anwendung von Fentanyl während der Entbindung wird nicht empfohlen, da es nicht zur Behandlung akuter oder postoperativer Schmerzen angewendet werden sollte (siehe Abschnitt 4.4).
Weiterhin wird empfohlen, Fentanyl nicht während der Wehen und der Geburt (einschließlich Kaiserschnitt) anzuwenden, da Fentanyl die Plazenta passiert und zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen kann.
Fentanyl geht in die Muttermilch über und kann Sedierung und Atemdepression beim Säugling hervorrufen. Daher soll während der Behandlung und nach dem Entfernen von Fentanyl Winthrop®transdermales Pflaster mindestens 72 Stunden lang nicht gestillt werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
4.7 Auswirkungen auf dieVerkehrstüchtigkeit und dieFähigkeit zum Bedienen vonMaschinen
Fentanyl Winthrop®hat einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist besonders zu Beginn einer Behandlung, bei jeder Dosisänderung sowie bei Kombination mit Alkohol oder Tranquilizern zu erwarten. Patienten, die stabil auf eine bestimmte Dosis eingestellt sind, sind nicht zwangsläufig eingeschränkt. Deshalb sollten die Patienten Ihren Arzt fragen, ob die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen erlaubt ist.
4.8 Nebenwirkungen
Die Verträglichkeit von Fentanyl wurde an 1.854 Patienten in 11 klinischen Prüfungen zur Behandlung von chronischen malignen oder nicht malignen Schmerzen untersucht (die Studien wurden doppelblind [Fentanyl versus Plazebo oder aktive Kontrolle] oder offen [ohne Kontrollgruppe oder mit aktiver Kontrolle] durchgeführt). Von den Studienteilnehmern wurden die Daten zur Verträglichkeit erhoben, wobei sie mindestens 1 Dosis Fentanyl erhielten. Aus der Summe dieser Verträglichkeitsdaten aus klinischen Prüfungen ergaben sich als häufigste Nebenwirkungen (Inzidenz in %): Übelkeit (35,7 %,) Erbrechen (23,2 %), Obstipation (23,1 %), Somnolenz (15,0 %), Schwindelgefühl (13,1 %) und Kopfschmerzen (11,8 %).
Die Nebenwirkungen aus diesen klinischen Studien zur Anwendung von Fentanyl, einschließlich der oben genannten Nebenwirkungen, und aus Erfahrungen nach der Markteinführung werden unten aufgelistet.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Die schwerwiegendste Nebenwirkung von Fentanyl ist Atemdepression.
Systemorganklasse |
Häufigkeit |
Nebenwirkung |
Erkrankungen des Immunsystems |
häufig |
Überempfindlichkeit |
Häufigkeit nicht bekannt |
Anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion |
|
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
häufig |
Anorexie |
Psychiatrische Erkrankungen |
häufig |
Sedierung, Insomnie, Depression, Angstzustände, Verwirrtheitszustände, Halluzination, |
gelegentlich |
Agitiertheit, Desorientierung, euphorische Stimmung |
|
Erkrankungen des Nervensystems |
sehr häufig |
Somnolenz, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen |
häufig |
Tremor, Paraesthesie, |
|
gelegentlich |
Hypästhesie, Krampfanfälle (einschließlich klonischer Krämpfe und Grand-mal-Anfällen), Amnesie, Sprechstörungen |
|
sehr selten |
Ataxie |
|
Augenerkrankungen |
selten |
Miosis |
sehr selten |
Amblyopie |
|
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
häufig |
Schwindel |
Herzerkrankungen |
häufig |
Palpitationen, Tachykardie |
gelegentlich |
Bradykardie, Zyanose |
|
selten |
Arrhythmie |
|
Gefäßerkrankungen |
häufig |
Hypertonie |
gelegentlich |
Hypotonie |
|
selten |
Vasodilatation |
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
häufig |
Dyspnoe |
gelegentlich |
Atemdepression, Atemnot |
|
selten |
Apnoe, Hypoventilation |
|
Häufigkeit nicht bekannt |
Bradypnoe |
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
sehr häufig |
Übelkeit, Erbrechen, Obstipation |
häufig |
Diarrhoe, Mundtrockenheit, Abdominalschmerz, Schmerzen im Oberbauch, Dyspepsie |
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gelegentlich |
Ileus |
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selten |
Subileus, Schluckauf |
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sehr selten |
Schmerzhafte Flatulenz |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
häufig |
Hyperhidrosis, Pruritus, Ausschlag, Erythem |
gelegentlich |
Ekzem, allergische Dermatitis, Hauterkrankung, Dermatitis, Kontaktdermatitis |
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
häufig |
Muskelspasmen |
gelegentlich |
Muskelzucken |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
häufig |
Harnretention |
sehr selten |
Oligurie, Blasenschmerzen |
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
gelegentlich |
Erektionsstörung, sexuelle Funktionsstörung |
Allgemenie Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
häufig |
Ermüdung, periphere Ödeme, Asthenie, Unwohlsein, Kältegefühl |
gelegentlich |
Reaktionen an der Applikationsstelle, allergische Reaktionen an der Applikationsstelle, grippeähnliche Erkrankung, Gefühl der Körpertemperaturänderung, Arzneimittelentzugssyndrom |
|
selten |
Dermatitis an der Applikationsstelle, Ekzem an der Applikationsstelle |
Toleranz und Abhängigkeit
Häufigkeit nicht bekannt (kann nicht aus den vorhandenen Daten abgeschätzt werden):
Langzeitbehandlung mit Fentanyl kann zu Gewöhnung sowie physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Opioidentzugserscheinungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Schüttelfrost, siehe Abschnitt 4.2) können bei Patienten nach einer Umstellung von zuvor verschriebenen Opioidanalgetika auf Fentanyl Winthrop®transdermales Pflaster oder nach abruptem Abbruch der Therapie auftreten. Sehr selten wurden Entzugserscheinungen bei Neugeborenen berichtet, wenn die Mütter während der Schwangerschaft längere Zeit Fentanyl angewendet haben (siehe Abschnitt 4.6).
Kinder und Jugendliche
Das Nebenwirkungsprofil bei mit transdermalem Fentanyl behandelten Kindern und Jugendlichen war ähnlich dem bei Erwachsenen. In der pädiatrischen Population war kein Risiko erkennbar, abgesehen von dem bei der Anwendung von Opioiden zur Schmerzlinderung im Zusammenhang mit einer schwerwiegenden Erkrankung erwartetem, und es scheint bei ordnungsgemäßer Anwendung kein pädiatrisch-spezifisches Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung von transdermalem Fentanyl bei Kindern ab 2 Jahren zu geben. Sehr häufig berichtete Nebenwirkungen in pädiatrischen Studien waren Fieber, Erbrechen und Übelkeit.
4.9 Überdosierung
Symptome
Die Symptome einer Fentanyl-Überdosierung sind eine Verstärkung seiner pharmakologischen Wirkungen, z. B. Lethargie, Koma, Atemdepression mit Cheyne-Stokes-Atmung und/oder Zyanose. Andere Symptome können Hypothermie, verminderter Muskeltonus, Bradykardie, Hypotonie sein. Anzeichen von Toxizität sind tiefe Sedierung, Ataxie, Miosis, Krämpfe und Atemdepression, die das Hauptsymptom darstellt.
Behandlung
Das Management einer Atemdepression erfordert sofortige Gegenmaßnahmen, einschließlich Entfernen des Pflasters, und eine physische oder verbale Stimulation des Patienten. Danach kann ein spezifischer Opioidantagonist, wie z. B. Naloxon, verabreicht werden.
Eine Atemdepression nach Überdosierung kann möglicherweise die Wirkungsdauer des Opioidantagonisten überdauern.
Das Verabreichungsintervall für die intravenöse Gabe eines Antagonisten sollte sorgfältig gewählt werden, da es auch nach Entfernen des Pflasters zu einer Renarkotisierung kommen kann. Eine wiederholte Gabe oder eine Dauerinfusion von Naloxon können erforderlich sein. Die Aufhebung der narkotisierenden Wirkung kann zu akuten Schmerzen und zur Ausschüttung von Katecholaminen führen.
Für Erwachsene wird eine Initialdosis von 0,4–2 mg Naloxonhydrochlorid intravenös empfohlen. Bei Bedarf kann eine ähnliche Dosis alle zwei bis drei Minuten injiziert oder als kontinuierliche Infusion in Form von 2 mg in 500 ml Natriumchloridlösung (0,9 %) oder Glucoselösung (5 %) verabreicht werden. Die Infusionsrate sollte sich nach der zuvor verabreichten Bolusinjektion und dem individuellen Ansprechen des Patienten richten. Ist eine intravenöse Verabreichung nicht möglich, kann Naloxonhydrochlorid auch intramuskulär oder subkutan gegeben werden. Nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung erfolgt der Wirkungseintritt langsamer als nach intravenöser Gabe. Die Wirkung nach intramuskulärer Verabreichung wird länger andauern als nach intravenöser Verabreichung. Wenn die narkotische Wirkung nachlässt, können akute Schmerzen und die Freisetzung von Katecholaminen auftreten. Eine Intensivbehandlung kann – abhängig vom klinischen Zustand des Patienten – notwendig sein.
Wenn der klinische Zustand es erfordert, sollten die Atemwege offen gehalten werden, z. B. mittels oropharyngealem oder endotrachealem Tubus, und es sollte Sauerstoff verabreicht sowie die Atmung unterstützt und überwacht werden. Eine adäquate Körpertemperatur und Flüssigkeitsaufnahme sollten aufrechterhalten werden.
Wenn eine schwere und anhaltende Hypotonie auftritt, sollte eine Hypovolämie in Betracht gezogen und mit einer geeigneten parenteralen Flüssigkeitstherapie behandelt werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 PharmakodynamischeEigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide; Phenylpiperidin-Derivate,
ATC-Code: N02AB03.
Fentanyl ist ein Opioidanalgetikum, das vor allem mit dem µ-Rezeptor interagiert. Die wichtigsten therapeutischen Effekte sind Analgesie und Sedierung. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die bei opioidnaiven Patienten zu einem minimalen analgetischen Effekt führen, schwanken zwischen 0,3–1,5 ng/ml; eine erhöhte Inzidenz von Nebenwirkungen ist bei Serumspiegeln über 2 ng/ml zu beobachten.
Die niedrigste wirksame Fentanyl-Konzentration und die Konzentration, die Nebenwirkungen verursacht, werden mit der Entwicklung einer zunehmenden Toleranz ansteigen.
Die Tendenz einer Toleranzentwicklung ist individuell unterschiedlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von transdermalem Fentanyl wurde in drei nicht verblindeten Studien an 293 pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis 18 Jahren mit chronischen Schmerzen bewertet; davon waren 66 Patienten im Alter von 2 bis 6 Jahren. In diesen Studien wurde 30 bis 45 mg orales Morphin gegen ein Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/h ersetzt. Bei 181 Patienten, die zuvor mit täglichen Opioiddosen von mindestens 45 mg oralem Morphin behandelt wurden, wurden Anfangsdosen von 25 Mikrogramm/h und höher angewendet.
5.2 PharmakokinetischeEigenschaften
Nach dem Aufkleben eines transdermalen Fentanyl-Pflasters wird Fentanyl kontinuierlich über einen Zeitraum von 72 Stunden durch die Haut resorbiert.
Aufgrund der Polymermatrix und der Diffusion des Fentanyls durch die Hautschichten bleibt die Freisetzungsrate relativ konstant.
Resorption
Nach der ersten Verabreichung eines Fentanyl-Pflasters steigen die Fentanyl-Serumspiegel allmählich an, erreichen normalerweise zwischen 12 und 24 Stunden ein gleichbleibendes Niveau und bleiben über den Rest des 72-stündigen Anwendungszeitraums relativ konstant.
Die Fentanyl-Serumkonzentrationen, die erreicht werden, sind abhängig von der Größe des Transdermalpflasters. Bei der zweiten 72-stündigen Anwendung wird eine Steady-State-Serumkonzentration erreicht und bleibt während weiterer Anwendungen eines Pflasters der gleichen Größe erhalten.
Verteilung
Die Plasmaproteinbindung von Fentanyl beträgt 84 %.
Biotransformation
Fentanyl wird vorwiegend in der Leber vom Enzym CYP3A4 metabolisiert.
Der Hauptmetabolit Norfentanyl ist inaktiv.
Elimination
Nach dem Abbruch der Therapie mit transdermalen Fentanyl-Pflastern nehmen die Fentanyl-Serumkonzentrationen allmählich ab – ungefähr um 50 % in 13–22 Stunden bei Erwachsenen und in 22–25 Stunden bei Kindern.
Die fortgesetzte Resorption von Fentanyl durch die Haut erklärt die langsamere Abnahme des Wirkstoffs aus dem Serum als nach einer intravenösen Infusion.
Rund 75 % von Fentanyl werden, meist in Form von Metaboliten, in den Urin, weniger als 10 % werden unverändert ausgeschieden. Ungefähr 9 % der Dosis werden, primär als Metaboliten, in den Fäces gefunden.
Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen
Bei älteren und geschwächten Patienten kann die Clearance verringert sein, was zu einer verlängerten Halbwertszeit von Fentanyl führt.
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen könnte die Clearance von Fentanyl aufgrund von Veränderungen der Plasmaproteine und der metabolischen Clearance verändert sein und somit zu erhöhten Serumkonzentrationen führen.
Die gewichtskorrigierte Clearance (l/h/kg) ist bei Kindern von 2 bis 5 Jahren um 82 % höher und bei Kindern von 6 bis 10 Jahren um 25 % höher als bei Kindern von 11 bis 16 Jahren, die in der Regel die gleiche Clearance haben wie Erwachsene. Diese Beobachtungen wurden bei der Festlegung der Dosierungsempfehlungen für pädiatrische Patienten berücksichtigt.
5.3 PräklinischeDaten zurSicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Tierstudien an Ratten haben eine reduzierte Fertilität sowie eine erhöhte Mortalität der Föten gezeigt.
Teratogene Effekte konnten jedoch nicht nachgewiesen werden.
Langzeituntersuchungen zum kanzerogenen Potenzial wurden nicht durchgeführt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigenBestandteile
Klebeschicht (Matrix): Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-(2-hydroxyethyl)acrylat-co-methylacrylat],
Trägerfolie: Polypropylenfolie, blaue Drucktinte,
Abziehfolie: Poly(ethylenterephthalat) (silikonisiert).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer derHaltbarkeit
3 Jahre
6.4 BesondereVorsichtsmaßnahmenfür die Aufbewahrung
Nicht über 30 ºC lagern.
6.5 Art undInhalt desBehältnisses
Jedes transdermale Pflaster ist in einen separaten Beutel verpackt.
Die Verbundfolie enthält von außen nach innen folgende Schichten:
beschichtetes Papier, low density Polyethylen-Folie, Aluminium-Folie, Surlyn (thermoplastisches Ethylen-Methacrylsäure-Copolymer).
Fentanyl Winthrop®12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Packung mit 5, 7, 10, 14 oder 20 transdermalen Pflastern.
Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop®75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Fentanyl Winthrop® 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster
Packung mit 5, 7, 10, 14 oder 20 transdermalen Pflastern.
6.6 BesondereVorsichtsmaßnahmen für dieBeseitigung
Größere Mengen an Fentanyl verbleiben auch nach der Anwendung im transdermalen Pflaster. Benutzte transdermale Pflaster sollten mit der Klebefläche nach innen zusammengefaltet und weggeworfen oder, wenn möglich, in die Apotheke zurückgebracht werden.
Unbenutzte Pflaster sollten weggeworfen oder in die Apotheke zurückgebracht werden.
7. Inhaber der Zulassungen
Winthrop Arzneimittel GmbH
65927 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 02 00 10*
Telefax: (01 80) 2 02 00 11*
Mitvertrieb:
Zentiva Pharma GmbH
65927 Frankfurt am Main
8. Zulassungsnummern
Fentanyl Winthrop®12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 67336.00.00
Fentanyl Winthrop®25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 60702.00.00
Fentanyl Winthrop®50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 60702.01.00
Fentanyl Winthrop®75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 60702.02.00
Fentanyl Winthrop®100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 60702.03.00
9. Datum der Erteilung der Zulassungen/verlängerung der zulassungen
Datum der Erteilung der Zulassungen:
Fentanyl Winthrop®12 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 03. August 2007
Fentanyl Winthrop®25/-50/-75/-100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 29. November 2005
Datum der Verlängerung der Zulassungen:
Fentanyl Winthrop®12/-25/-50/-75/-100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster 29. November 2010
10. Stand der Information
Januar 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel.
*0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).
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