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Fentapon 25 Mikrogramm/ Stunde Transdermales Pflaster

Document: 13.06.2011   Fachinformation (deutsch) change

FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Fentanyl Lavipharm 25 Mikrogramm/ Stunde transdermales Pflaster

Fentanyl Lavipharm 50 Mikrogramm/ Stunde transdermales PflasterFentanyl Lavipharm 75 Mikrogramm/ Stunde transdermales PflasterFentanyl Lavipharm 100 Mikrogramm/ Stunde transdermales Pflaster


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Fentanyl Lavipharm 25 Mikrogramm/ Stunde: 1 transdermales Pflaster enthält 2,75 mg Fentanyl in einem Pflaster von 10 cm² mit einer Freisetzungsrate von 25 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.Fentanyl Lavipharm 50 Mikrogramm/ Stunde: 1 transdermales Pflaster enthält 5,5 mg Fentanyl in einem Pflaster von 20 cm² mit einer Freisetzungsrate von 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.Fentanyl Lavipharm 75 Mikrogramm/ Stunde:1 transdermales Pflaster enthält 8,25 mg Fentanyl in einem Pflaster von 30 cm² mit einer Freisetzungsrate von 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.Fentanyl Lavipharm 100 Mikrogramm/ Stunde:1 transdermales Pflaster enthält 11 mg Fentanyl in einem Pflaster von 40 cm² mit einer Freisetzungsrate von 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform

Transdermales PflasterDas transdermale Pflaster besteht aus einer undurchlässigen hellbraunen Trägerfolie, einem Wirkstoffreservoir, aus einer die Abgabemenge an Wirkstoff kontrollierenden Membran sowie der Klebeschicht, die mit einer abziehbaren Schutzfolie abgedeckt ist und vom Patienten vor dem Aufkleben des Pflasters entfernt wird.Die Pflaster tragen den Aufdruck:„Fentanyl 25 µg/h“ in roter Tinte„Fentanyl 50 µg/h“ in roter oder grüner Tinte„Fentanyl 75 µg/h“ in roter oder blauer Tinte„Fentanyl 100 µg/h“ in roter oder grauer Tinte

FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Erwachsene:

Dieses Arzneimittel ist angezeigt bei schweren chronischen Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.

Kinder:

- Langzeitbehandlung schwerer chronischer Schmerzen bei Kindern ab 2 Jahren, die bereits eine Opioid-Therapie erhalten.



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung wird individuell auf den Patienten abgestimmt und erfolgt auf der Basis der Vorbehandlung des Patienten mit Opioiden und unter Berücksichtigung:

einer möglichen Toleranzentwicklung

des derzeitigen allgemeinen Zustands und Gesundheitszustands des Patienten und

des Schweregrads der Erkrankung.

Die erforderliche Dosierung von Fentanyl wird individuell auf den Patienten abgestimmt und muss regelmäßig nach jeder Anwendung überprüft werden.


Erwachsene:

Patienten, die zum ersten Mal ein Opioid erhalten

Es stehen Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/ Stunde zur Verfügung, die zur Ersteinstellung verwendet werden sollten. Bei sehr alten oder schwachen Patienten ist es aufgrund der bekannten Empfindlichkeit dieser Patienten gegenüber der Behandlung mit Opioiden nicht empfehlenswert, die Behandlung mit Fentanyl Lavipharm zu beginnen. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung vorzugsweise mit niedrigen Dosen eines schnell freisetzenden Morphins begonnen und Fentanyl Lavipharm nach Ermittlung der optimalen Dosierung verordnet werden.

Umstellung von anderen Opioiden

Bei einer Umstellung von oral oder parenteral gegebenen Opioiden auf Fentanyl sollte die Anfangsdosis wie folgt berechnet werden:


1. Die Menge an Analgetika, die über die vergangenen 24 Stunden benötigt wurde, sollte bestimmt werden.

2. Die berechnete Summe sollte anhand von Tabelle 1 auf die entsprechende orale Morphin-Dosis umgerechnet werden.

3. Die entsprechende Fentanyl-Dosierung sollte wie folgt bestimmt werden:

a) anhand von Tabelle 2 für Patienten, bei denen eine Opioid-Rotation erforderlich ist (Umrechnungsverhältnis von oralem Morphin auf transdermales Fentanyl 150:1)

b) anhand von Tabelle 3 für Patienten mit stabil eingestellter und gut vertragener Opioid-Behandlung (Umrechnungsverhältnis von oralem Morphin auf transdermales Fentanyl 100:1).


Tabelle 1: Umrechnung der Äquivalenzdosen zur analgetischen WirkungAlle in der Tabelle angegebenen Dosen haben den gleichen analgetischen Effekt wie 10 mg Morphin.

Wirkstoff


Äquivalente schmerzstillende Dosis (mg)


Parenteral (i.m.)

Oral

Morphin

10

30-40

Hydromorphon

1,5

7,5

Methadon

10

20

Oxycodon

10-15

20-30

Levorphanol

2

4

Oxymorphin

1

10 (rektal)

Diamorphin

5

60

Pethidin

75

-

Codein

-

200

Buprenorphin

0,4

0,8 (sublingual)

Ketobemidon

10

20-30

Tabelle 2: Empfohlene Dosis von transdermal gegebenem Fentanyl basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis1

Orale Morphin-Dosis über 24Stunden

Transdermale Fentanyl-Dosis

(mg/Tag)

(µg/Std.)



135-224

50

225-314

75

315-404

100

405-494

125

495-584

150

585-674

175

675-764

200

765-854

225

855-944

250

945-1034

275

1035-1124

300


1 Diese täglichen Dosierungen von oralem Morphin wurden in klinischen Studien als Grundlage für die Umrechnung auf transdermale Fentanyl-Pflaster verwendet.

Tabelle 3: Empfohlene Anfangsdosisvon transdermal gegebenem Fentanyl basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis (für Patienten mit stabil eingestellter und gut vertragener Opioid-Behandlung)

Orale Morphin-Dosis
(mg/24 Std.)

Transdermale Fentanyl Freisetzung (µg/Std.)

< 60

12,5

60-89

25

90-149

50

150-209

75

210-269

100

270-329

125

330-389

150

390-449

175

450-509

200

510-569

225

570-629

250

630-689

275

690-749

300

Durch Kombination mehrerer Pflaster kann eine Freisetzungsrate von Fentanyl von mehr als 100 Mikrogramm/ Stunde erreicht werden.Eine erste Bestimmung der maximalen analgetischen Wirkung von Fentanyl Lavipharm sollte erst nach einer Tragedauer von 24 Stunden erfolgen, da der Fentanyl-Spiegel im Blut in den ersten 24 Stunden nach Aufkleben des Pflasters allmählich ansteigt.In den ersten 12 Stunden nach der Umstellung auf Fentanyl Lavipharm erhält der Patient noch sein bis dahin gegebenes Analgetikum in der bisherigen Dosis, in den nächsten 12 Stunden bedarfsorientiert.Dosistitration und ErhaltungstherapieDas Pflaster sollte alle 72 Stunden gewechselt werden. Die Dosis sollte individuell auf den Patienten abgestimmt titriert werden, bis die analgetische Wirkung erreicht ist. Bei Patienten, bei denen die Wirkung im Zeitraum von 48‑72 Stunden nach Aufkleben des Pflasters deutlich nachlässt, kann ein Wechsel des Pflasters schon nach 48 Stunden erforderlich sein.Es stehen Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/ Stunde zur Verfügung, die zur Dosiseinstellung im unteren Dosierungsbereich geeignet sind. Ist die Analgesie am Ende der ersten Applikationsphase nicht ausreichend, kann die Dosis nach 3 Tagen erhöht werden, bis die für den einzelnen Patienten gewünschte Wirkung erreicht ist. Weitere Dosisanpassungen sollten in der Regel in Schritten von 25 Mikrogramm/ Stunde erfolgen. Zu berücksichtigen sind dabei der zusätzliche Bedarf an Analgetika und der Schmerzstatus des Patienten. Unter Umständen benötigt der Patient regelmäßig zusätzliche Dosen eines kurzwirksamen Analgetikums für Durchbruchschmerzen. Zusätzliche oder alternative Methoden zur Schmerzlinderung oder alternative Darreichungsformen von Opioiden sind zu erwägen, wenn die Dosis von Fentanyl Lavipharm 300 Mikrogramm/ Stunde übersteigt.Bei einer Umstellung nach Langzeitbehandlung mit Morphin auf transdermales Fentanyl wurden trotz einer ausreichenden analgetischen Wirkung Entzugssymptome dokumentiert. Es wird empfohlen, Entzugssymptome mit niedrig dosiertem, kurzwirksamem Morphin zu behandeln.Umstellung bzw. Beendigung der TherapieIst ein Absetzen der Behandlung mit dem Pflaster notwendig, sollte die Umstellung auf ein anderes Opioid einschleichend mit einer niedrigen Anfangsdosis und langsamen Dosissteigerung erfolgen, da die Fentanyl-Spiegel nach Entfernung des Pflasters langsam fallen; es dauert mindestens 17 Stunden, bis die Fentanyl-Konzentration im Serum um 50 % gefallen ist. Im Allgemeinen ist die Behandlung mit einem Opioid-Analgetikum schrittweise abzusetzen, um das Auftreten von Entzugssymptomen (wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Muskelzittern) zu verhindern. Die Tabellen 2 und 3 sind nicht zur Umstellung von transdermalem Fentanyl auf eine Morphinbehandlung zu verwenden.Anwendung bei älteren PatientenÄltere Patienten sollten engmaschig überwacht und die Dosis sollte ggf. gesenkt werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).Pädiatrische PatientenArt der Anwendung

Bei kleinen Kindern sollte das Pflaster vorzugsweise auf dem oberen Rücken angebracht werden, um so gut wie möglich zu verhindern, dass das Kind das Pflaster entfernt.


Kinder im Alter von 16 Jahren und älter: Orientierung an der Erwachsenendosierung.


Kinder im Alter von 2 bis 16 Jahren:Fentanyl Lavipharm sollte nur bei opioidtoleranten pädiatrischen Patienten (im Alter zwischen 2 und 16 Jahren)angewendet werden, die bereits mindestens 30 mg orales Morphin-Aquivalent pro Tag erhalten. Zur Umstellung pädiatrischer Patienten von einem oralen oder parenteralen Opioid auf das transdermale Fentanyl-Pflaster siehe Umrechnung der äquianalgetischen Potenz (Tabelle 1) und empfohlene transdermale Pflaster-Dosis von Fentanyl basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis (Tabelle 4).

Tabelle 4: Empfohlene Dosis von transdermal gegebenem Fentanyl basierend auf der täglichen oralen Morphin-Dosis1


Orale Morphin-Dosis über 24 Stunden (mg/Tag)

Transdermale Fentanyl-Dosis (µg/Std.)

Für pädiatrische Patienten2

30-44

45-134

Für pädiatrische Patienten

12

25

1 Diese täglichen Dosierungen von oralem Morphin wurden in klinischen Studien als Grundlage für die Umrechnung auf transdermale Fentanyl-Pflaster verwendet.

2 Die Umrechnung auf transdermale Fentanyl-Dosen von mehr als 25 Mikrogramm/ Stunde ist identisch für erwachsene und pädiatrische Patienten.

Für Kinder, die mehr als 90 mg orales Morphin täglich erhalten, stehen zurzeit nur begrenzte Informationen aus klinischen Studien zur Verfügung. In pädiatrischen Studien wurde die erforderliche Dosis von Fentanyl Lavipharm konservativ berechnet: 30 mg bis 45 mg orales Morphin pro Tag oder die entsprechende Opioid-Dosis wurden ersetzt durch 1 Fentanyl-Pflaster mit 12 Mikrogramm/ Stunde. Hierbei ist zu beachten, dass dieses Umrechnungsschema für Kinder nur bei der Umstellung von oralem Morphin (oder seinem Äquivalent) auf Fentanyl Lavipharm zutrifft. Das Umrechnungsschema kann nicht für die Umstellung von Fentanyl Lavipharm auf andere Opioide angewendet werden, da es zu einer Überdosierung kommen könnte.Der analgetische Effekt der ersten Dosis von Fentanyl Lavipharm wird in den ersten 24 Stunden nicht optimal sein. In den ersten 12 Stunden nach dem Wechsel zu Fentanyl transdermalen Pflastern erhält der Patient daher noch sein bis dahin verabreichtes Analgetikum in der bisherigen Dosis. In den nächsten 12 Stunden sollten diese Analgetika entsprechend dem klinischen Bedarf zur Verfügung gestellt werden.

Da Spitzenkonzentrationen von Fentanyl 12 bis 24 Stunden nach Aufkleben des Pflasters auftreten, wird eine Überwachung des Patienten auf unerwünschte Ereignisse, darunter Hypoventilation, über mindestens 48 Stunden nach Behandlung mit Fentanyl Lavipharm oder nach Aufdosierung empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.4).Dosistitration und LangzeitbehandlungIst der analgetische Effekt von Fentanyl Lavipharm nicht ausreichend, sollte zusätzlich Morphin oder ein anderes kurz wirksames Opioid angewendet werden. Abhängig vom Bedarf an zusätzlichen Analgetika und dem Schmerzstatus des Kindes können unter Umständen mehr Pflaster angewendet werden. Dosisanpassungen sollten in Schritten von 12 Mikrogramm/ Stunde erfolgen.Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder NierenfunktionPatienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten engmaschig überwacht und die Dosis sollte ggf. gesenkt werden (siehe Abschnitt 4.4).Art der AnwendungZur transdermalen Anwendung.Fentanyl Lavipharm sollte auf nicht gereizter und nicht bestrahlter Haut auf einer glatten Oberfläche, dem Oberkörper oder dem Oberarm angewendet werden.Anwendung bei Kindern: Es liegen keine Daten zur Sicherheit und Pharmakokinetik an anderen Anwendungsstellen vor.Bei kleinen Kindern sollte das Pflaster vorzugsweise auf dem oberen Rücken angebracht werden, um so gut wie möglich zu verhindern, dass das Kind das Pflaster entfernt.Haare am Applikationsort (unbehaarte Hautareale sind vorzuziehen) sollten vor Aufkleben des Pflasters mit einer Schere entfernt (nicht rasiert) werden. Eine erforderliche Reinigung der Haut vor Anwendung des Pflasters sollte mit Wasser erfolgen. Seifen, Öle, Lotionen, Alkohol oder andere Stoffe, die zu Hautreizungen oder Hautveränderungen führen können, sollten nicht verwendet werden. Vor dem Aufkleben des Pflasters sollte die Haut vollständig trocken sein.Da das Pflaster nach außen hin durch eine wasserdichte Abdeckfolie geschützt wird, kann es auch beim Duschen getragen werden.Fentanyl Lavipharm muss unmittelbar nach Öffnen der Packung aufgeklebt werden. Nach Entfernen der Schutzfolie wird das Pflaster mit der flachen Hand über ca. 30 Sekunden an der Applikationsstelle fest angedrückt um sicherzustellen, dass es vor allem an den Rändern vollständig aufliegt. Fentanyl transdermale Pflaster sollten kontinuierlich über 72 Stunden getragen und dann gewechselt werden. Das neue Pflaster sollte immer an einer anderen Stelle aufgeklebt werden. Dieselbe Applikationsstelle darf frühestens nach 7 Tagen erneut verwendet werden.Wenn sich nach Abziehen des Pflasters Rückstände auf der Haut befinden, können diese mit reichlich Wasser entfernt werden. Die Reinigung darf keinesfalls mit Alkohol oder anderen Lösungsmitteln durchgeführt werden, da diese – bedingt durch die Pflasterwirkung – durch die Haut penetrieren könnten.

FI 4.3 Gegenanzeigen


Fentanyl Lavipharm darf nicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fentanyl oder einen der sonstigen Bestandteile des Pflasters.

Akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei Kurzzeitanwendung nicht möglich ist. Schwere Atemdepression.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


FENTANYL LAVIPHARM SOLLTE NICHT ZUR BEHANDLUNG AKUTER ODER POSTOPERATIVER SCHMERZEN VERWENDET WERDEN, DA BEI EINER KURZZEITBEHANDLUNG KEINE MÖGLICHKEIT EINER DOSISTITRATION BESTEHT UND SCHWERE ODER LEBENSBEDROHLICHE HYPOVENTILATION AUFTRETEN KANN.


NACH AUFTRETEN SCHWERWIEGENDER UNERWÜNSCHTER EREIGNISSE SOLLTEN PATIENTEN NACH ENTFERNEN VON FENTANYL LAVIPHARM BIS ZU 24 STUNDEN ÜBERWACHT WERDEN, DA FENTANYLKONZENTRATIONEN IM SERUM ALLMÄHLICH ABNEHMEN UND NACH 17 (BEREICH 13‑22) STUNDEN UM CA. 50 % VERMINDERT SIND.


Fentanyl Lavipharm sollte vor und nach der Anwendung für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

Bei chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen kann es vorteilhaft sein, die Behandlung mit schnell freisetzenden starken Opioiden (z. B. Morphin) zu beginnen, und Fentanyl Lavipharm zu verordnen, wenn die Wirksamkeit festgestellt und die optimale Dosierung des starken Opioids bestimmt wurde.Zerschneiden Sie Fentanyl Lavipharm Pflaster nicht. Ein Pflaster, das geteilt, zerschnitten oder in irgendeiner Weise beschädigt ist, darf nicht verwendet werden.Falls höhere Dosen als 500 mg Morphin-Äquivalent benötigt werden, sollte die Opioid-Behandlung erneut bewertet werden.Die häufigsten Nebenwirkungen nach Gabe üblicher Dosen sind Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen und Obstipation. Die erst genannten sind vorübergehend, und die Ursache sollte untersucht werden, wenn die Symptome anhalten. Obstipation hingegen lässt bei fortgesetzter Behandlung nicht nach. All diese Nebenwirkungen sind zu erwarten und sollten daher berücksichtigt werden, um die Behandlung zu optimieren. Dies gilt insbesondere für die Obstipation. Oft sind Abhilfemaßnahmen erforderlich (siehe Abschnitt 4.8).DurchbruchschmerzenStudien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem Fentanyl-Pflaster, zusätzlich mit einem starken und schnell freisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um Durchbruchschmerzen zu stillen.AtemdepressionWie bei allen starken Opioiden, kann es bei einigen Patienten unter Behandlung mit Fentanyl Lavipharm zu einer schwerwiegenden Atemdepression kommen. Die Patienten müssen entsprechend beobachtet werden. Die Atemdepression kann auch nach Entfernen des Fentanyl Lavipharm Pflasters bestehen bleiben. Die Inzidenz einer Atemdepression steigt mit der Fentanyl Lavipharm-Dosis (siehe Abschnitt 4.9). ZNS-aktive Wirkstoffe können eine Atemdepression verstärken (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten mit bestehender Atemdepression darf Fentanyl nur vorsichtig und in niedriger Dosierung angewendet werden.Chronische LungenerkrankungenBei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder mit anderen Lungenerkrankungen kann Fentanyl Lavipharm schwerwiegendere Nebenwirkungen hervorrufen. Opioide können bei solchen Patienten den Atemantrieb mindern und den Atmungswiderstand erhöhen.Arzneimittelabhängigkeit und MissbrauchspotentialBei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit entwickeln.Die Anwendung von Fentanyl als initiale Opioid-Behandlung war bei opioidnaiven Patienten in sehr seltenen Fällen verbunden mit einer bedeutenden Atemdepression und/ oder einem tödlichen Verlauf. Es kann auch bei der Anwendung der niedrigsten Dosis von Fentanyl Lavipharm als erste Opioid-Behandlung bei opioidnaiven Patienten zu einer schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Hypoventilation kommen.Iatrogene Sucht nach Opioid-Gabe ist selten. Patienten mit einer Vorgeschichte von Drogenabhängigkeit / Alkoholmissbrauch sind stärker gefährdet, Abhängigkeit und Missbrauch bei einer Opioid-Therapie zu entwickeln. Patienten mit erhöhtem Risiko eines Opioid-Missbrauchs können dennoch angemessen mit einer Opioid-Formulierung mit modifizierter Wirkstofffreisetzung behandelt werden; diese Patienten müssen aber auf Anzeichen von Fehlgebrauch, Missbrauch oder Abhängigkeit hin beobachtet werden. Fentanyl kann in ähnlicher Weise wie andere Opioid-Agonisten missbräuchlich verwendet werden. Missbrauch oder absichtlicher Fehlgebrauch von Fentanyl Lavipharm kann zu Überdosierung und / oder zum Tod führen.


Erhöhter intrakraniellerDruckFentanyl Lavipharm sollte bei Patienten mit Vorsicht angewendet werden, die unter Umständen besonders anfällig für die intrakraniellen Auswirkungen einer CO2-Retention sind, wie Patienten mit Anzeichen von erhöhtem intrakraniellem Druck, Bewusstseinsstörungen oder Koma. Fentanyl Lavipharrn sollte bei Patienten mit Hirntumoren mit Vorsicht angewendet werden.HerzerkrankungenFentanyl kann eine Bradykardie verursachen und sollte deshalb bei Patienten mit Bradyarrhythmien mit Vorsicht angewendet werden.


Opioide können, insbesondere bei hypovolämischen Patienten, Hypotonie verursachen. Eine zugrundeliegende symptomatische Hypotonie und/ oder Hypovolämie sollte vor einer Behandlung mit Fentanyl transdermalen Pflastern korrigiert werden.

LeberfunktionsstörungenDa Fentanyl in der Leber zu inaktiven Metaboliten metabolisiert, können Leberfunktionsstörungen dessen Ausscheidung verzögern. Bei Anwendung von Fentanyl Lavipharm bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen müssen diese engmaschig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität hin überwacht und ggf. die Dosis von Fentanyl Lavipharm reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).NierenfunktionsstörungenWeniger als 10 % der Fentanyl-Dosis werden unverändert über die Nieren ausgeschieden, und anders als beim Morphin werden keine aktiven Metaboliten über die Nieren ausgeschieden. Daten, die nach intravenöser Gabe von Fentanyl an Patienten mit Nierenversagen erhoben wurden, lassen vermuten, dass sich das Verteilungsvolumen von Fentanyl durch eine Dialyse verändert und so die Serumkonzentrationen beeinträchtigt sein können. Bei der Anwendung von Fentanyl Lavipharm bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen müssen diese engmaschig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität hin untersucht und ggf. die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).Fieber/äußere WärmeanwendungAus einem pharmakokinetisches Modell geht hervor, dass die Fentanylkonzentrationen im Serum um ca. 1/3 ansteigen können, wenn die Hauttemperatur auf 40°C ansteigt. Fiebrige Patienten sollten deshalb hinsichtlich Opioid-bezogener Nebenwirkungen kontrolliert werden und die Fentanyl Lavipharm-Dosis ggf. angepasst werden. Es besteht die Möglichkeit eines temperaturabhängigen Anstiegs des aus dem System freigesetzten Fentanyls, der zu möglicher Überdosierung und Tod führen kann. Eine klinisch-pharmakologische Studie bei gesunden Erwachsenen zeigte, dass die Anwendung von Wärme über dem Fentanyl Lavipharm-System, die mittleren Fentanyl AUC-Werte um 120 % und die mittleren Cmax-Werte um 61 % erhöhte. Alle Patienten sollten angewiesen werden, die Fentanyl Lavipharm-Applikationsstelle nicht direkten externen Wärmequellen auszusetzen, wie z. B. Heizkissen, elektrische Heizdecken, beheizte Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungslampen, intensive Sonnenbäder, Wärmflaschen, längere heiße Bäder, Saunen und heiße Whirlpool Spa-Bäder.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln:

Wechselwirkungen mit CYP3A4-Inhibitoren:

Die gleichzeitige Anwendung von Fentanyl Lavipharm mit Cytochrom P450-3A4 (CYP3A4) Hemmern (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem, und Amiodaron) kann zu einerm Anstieg der Fentanylkonzentration im Plasma führen. Dies kann sowohl die therapeutischen Wirkungen als auch die Nebenwirkungen verstärken oder verlängern und zu schwerer Atemdepression führen. In dieser Situation sind besonders sorgfältige Betreuung und Beobachtung des Patienten angezeigt. Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl und CYP3A4-Hemmern wird daher nicht empfohlen, es sei denn der Patient wird engmaschig überwacht. Patienten, insbesondere solche, die Fentanyl Lavipharm und CYP3A4-Hemmer erhalten, sollten auf Zeichen einer respiratorischen Depression hin beobachtet werden und ggf. Dosisanpassungen erfolgen.

Anwendung bei älteren PatientenDaten aus Studien zur intravenösen Anwendung von Fentanyl legen nahe, dass die Clearance älterer Patienten möglicherweise vermindert und die Halbwertszeit verlängert ist und dass diese Patienten empfindlicher auf den Wirkstoff reagieren als jüngere Patienten. In Studien zur Anwendung eines Fentanyl-haltigen transdermalen Pflasters bei älteren Patienten unterschied sich die Pharmakokinetik von Fentanyl jedoch nicht signifikant von der bei jüngeren Patienten, obwohl die Serumkonzentrationen älterer Patienten tendenziell höher lagen. Wenn ältere Patienten Fentanyl Lavipharm erhalten, sollten sie sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität hin beobachtet und die Dosis ggf. gesenkt werden (siehe Abschnitt 5.2).Anwendung bei pädiatrischen PatientenFentanyl Lavipharm sollte bei opioidnaiven pädiatrischen Patientennicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Es kann unabhängig von der transdermal gegebenen Dosis von Fentanyl Lavipharm zu einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation kommen.Fentanyl Lavipharm wurde bei Kindern unter 2 Jahren nicht untersucht. Fentanyl Lavipharm sollte nur bei opioidtoleranten Kindern ab 2 Jahren (siehe Abschnitt 4.2) und nicht bei Kindern unter 2 Jahren angewendet werden.Um Kinder vor einer versehentlichen Aufnahme des Wirkstoffs zu schützen, wählen Sie die Applikationsstelle für Fentanyl Lavipharm vorsichtig (siehe Abschnitt 6.6) und überwachen Sie sorgfältig, dass das Pflaster fest sitzt.StillzeitDa Fentanyl in die Muttermilch ausgeschieden wird, sollte das Stillen während der Behandlung mit Fentanyl Lavipharm unterbrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.6).Patienten mit Myasthenia gravisNicht epileptische (myo)klonische Reaktionen können auftreten. Bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis ist Vorsicht geboten.

Gleichzeitige Anwendung von gemischten Agonisten/AntagonistenDie gleichzeitge Anwendung mit Barbitursäure-Derivaten, Buprenorphin, Nalbuphin und Pentazocin wird nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.5).



FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Barbitursäure-Derivaten sollte vermieden werden, da dies die atemdämpfende Wirkung von Fentanyl verstärken könnte.Bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentraldämpfender Arzneimittel, einschließlich Opioide, Sedativa, Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, Tranquilizer, Skelettmuskelrelaxantien, sedierende Antihistaminika und Alkohol kann die sedierende Wirkung verstärkt werden; Hypoventilation, Hypotonie und tiefe Sedierung, Koma oder Tod sind möglich. Die gleichzeitige Anwendung einer dieser Substanzen mit Fentanyl Lavipharm erfordert daher eine besonders sorgfältige Behandlung und Überwachung des Patienten.


Fentanyl, ein Wirkstoff mit hoher Clearance, wird schnell und extensiv hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert.

Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl mit Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4)-Hemmern (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem, Cimetidin und Amiodaron) kann zu einem Anstieg der Fentanylkonzentration im Plasma führen, was sowohl die therapeutischen Wirkungen als auch die Nebenwirkungen verstärken oder verlängern und schwere Atemdepression verursachen könnte. In dieser Situation sind besonders sorgfältige Betreuung und Beobachtung des Patienten angezeigt. Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Hemmern und transdermalem Fentanyl wird nicht empfohlen, es sei denn der Patient wird engmaschig überwacht (siehe auch Abschnitt 4.4).


Monoaminooxidasehemmstoffe (MAO-Hemmer)

Fentanyl Lavipharm wird nicht empfohlen zur Anwendung bei Patienten, die gleichzeitig mit einem MAO-Hemmer behandelt werden müssen. Es wurden schwere und unvorhersehbare Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern mit Verstärkung der Opiat- oder serotonergen Wirkungen dokumentiert. Fentanyl Lavipharm sollte deshalb nicht innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen der Behandlung mit MAO-Hemmern angewendet werden.


Gleichzeitige Anwendung von gemischten Agonisten/AntagonistenDie gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen. Diese haben eine hohe Affinität zu Opioidrezeptoren mit relativ niedriger intrinsischer Aktivität und antagonisieren deshalb teilweise die analgetische Wirkung von Fentanyl und können bei Opioid-abhängigen Patienten Entzugssymptome auslösen (siehe auch Abschnitt 4.4).


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Zur Anwendung von Fentanyl Lavipharm bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, obwohl für Fentanyl als IV-Anästhetikum gezeigt wurde, dass es in der frühen humanen Schwangerschaft die Plazenta passiert. Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft Fentanyl Lavipharm über längere Zeit angewendet haben, wurde über Entzugssymptome berichtet. Fentanyl Lavipharm sollte in der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist.

Die Anwendung von Fentanyl Lavipharm während der Geburt wird nicht empfohlen, da es nicht zur Behandlung akuter oder postoperativer Schmerzen verwendet werden darf (siehe Abschnitt 4.4). Da Fentanyl die Plazenta passiert, kann die Anwendung von Fentanyl Lavipharm während der Geburt zudem zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen.

Fentanyl wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann Sedierung und Atemdepression beim gestillten Säugling hervorrufen. Daher sollte während der Behandlung und bis mindestens 72 Stunden nach Entfernen des Fentanyl Lavipharm Pflasters nicht gestillt werden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Fentanyl Lavipharm kann die psychischen und/ oder physischen Fähigkeiten zur Ausübung möglicher gefährlicher Tätigkeiten, wie z. B. das Fahren eines Kraftfahrzeugs oder das Bedienen einer Maschine beeinträchtigen. Hiermit muss insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosisänderung sowie in Verbindung mit Alkohol oder Tranquilizern gerechnet werden. Bei stabil auf eine spezifische Fentanyl-Dosis eingestellten Patienten ist nicht zwingend von einer Einschränkung auszugehen. Patienten sollten daher ihren Arzt vor der Anwendung fragen, ob sie ein Kraftfahrzeug fahren und Maschinen bedienen dürfen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Die Sicherheit von Fentanyl transdermalen Pflastern wurde an insgesamt 1854 Patienten untersucht, die an 11 klinischen Prüfungen (Doppelblind Fentanyl transdermales Pflaster [Placebo oder Vergleichsmedikation] und/ oder offenen Studien, Fentanyl transdermales Pflaster [keine Kontrolle oder Vergleichsmedikation] zur Behandlung von chronischen tumorbedingten oder nicht-tumorbedingten Schmerzen teilgenommen haben. Die Patienten nahmen mindestens 1 Dosis Fentanyl transdermales Pflaster und es wurden Sicherheitsdaten erhoben. Basierend auf gepoolten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien, waren die häufigsten berichteten Nebenwirkungen (ADRs) (mit einer % Inzidenz): Übelkeit (35,7 %), Erbrechen (23,2 %), Obstipation (23,1 %), Somnolenz (15,0 %), Schläfrigkeit (13,1 %) und Kopfschmerzen (11,8 %).


Die bei der Anwendung von transdermalen Fentanyl Pfastern in diesen klinischen Studien berichteten Nebenwirkungen, einschließlich der oben genannten Nebenwirkungen und Erfahrungen nach Markteinführung sind nachfolgend aufgeführt.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Systemorgan-klasse

Nebenwirkungen

Häufigkeitskategorie

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems


Überempfind-lichkeit




anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion

Stoffwechsel- und Ernährungs-störungen


Appetitlosigkeit





Psychiatrische Erkrankungen


Sedierung, Nervosität, Insomnie, Depression, Angstzustände, Verwirrtheit, Halluzinationen

Agitiertheit, Desorientierung, Euphorie




Erkrankungen des Nervensystems

Somnolenz, Benommenheit, Kopfschmerzen

Tremor, Parästhesien

Hypästhesie, Krampfanfälle (einschließlich klonischer und Grand-mal-Anfälle), Amnesie, Sprach-störungen


Ataxie


Augen-erkrankungen




Miosis

Amblyopie



Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Vertigo





Herz-erkrankungen


Palpitationen, Tachykardie

Bradykardie, Zyanose




Gefäß-erkrankungen


Hypertonie

Hypotonie

Vasodilatation



Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Dyspnoe

Atem-depression, respiratorische Insuffizienz

Apnoe,
Hypoventilation


Bradypnoe, Hämoptoe, Lungenstauung, Pharyngitis

Erkrankungen des Gastro-intestinaltrakts

Übelkeit, Erbrechen, Obstipation

Diarrhoe, Mundtrocken-heit, abdominale Schmerzen, Oberbauch-schmerzen, Dyspepsie

Ileus

Subileus, Schluckauf

schmerzhafte Blähungen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes


Hyperhidrose,

Pruritus, Exanthem, Erythem (verschwinden gewöhnlich innerhalb von einem Tag nach Entfernen des Pflasters)

Ekzem, allergische Dermatitis, Haut-erkrankung, Dermatitis, Kontakt-dermatitis




Skelett-muskulatur-, Bindegewebs- und Knochen-erkrankungen


Muskelkrämpfe

Muskelzucken




Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Harnverhalt



Oligurie, Zystalgie


Erkrankungen der Geschlechts-organe und der Brustdrüse



erektile Dysfunktion, Störungen der Sexualfunktion




Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungs-ort


Müdigkeit, periphere Ödeme, Asthenie, Kältegefühl

Reaktionen an der Applikations-stelle, grippeähnliche Erkrankung, Gefühl wechselnder Körper-temperatur, Überempfind-lichkeit and der Applikations-stelle, Entzugs-erscheinungen

Dermatitis an der Applikations-stelle, Ekzem an der Applikations-stelle




Wie bei anderen Opioid-Analgetika kann eine Langzeitbehandlung mit Fentanyl transdermalen Pflastern zu Gewöhnung, physischer und psychischer Abhängigkeit führen (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Umstellung von zuvor verordneten Opioid-Analgetika auf Fentanyl Lavipharm oder bei abruptem Absetzen der Therapie kann es bei einigen Patienten zu den mit Opioiden verbundenen Entzugserscheinungen (wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände und Kältezittern) kommen (siehe Abschnitt 4.2). Es liegen sehr seltene Berichte über Entzugserscheinungen bei Neugeborenen vor, deren Mütter über längere Zeit Fentanyl Lavipharm während der Schwangerschaft angewendet haben (siehe Abschnitt 4.6).KinderDas Nebenwirkungsprofil bei Kindern und Jugendlichen, die mit Fentanyl Lavipharm behandelt wurden, war ähnlich dem Nebenwirkungsprofil bei Erwachsenen. Bei Kindern wurde kein Risiko beobachtet, das über das bei Anwendung von Opioiden zur Schmerzlinderung in Verbindung mit schwerwiegenden Erkrankungen erwartete Risiko hinausgeht, und es scheint bei ordnungsgemäßer Anwendung kein spezifisches Risiko in Verbindung mit Fentanyl Lavipharm bei Kindern im Alter von 2 Jahren zu geben. Sehr häufige Nebenwirkungen, die in klinischen Studien bei Kindern dokumentiert wurden, sind Fieber, Erbrechen und Übelkeit.


FO 4.9 Überdosierung


SymptomeDie Symptome einer Überdosierung von Fentanyl sind eine Verstärkung der pharmakologischen Wirkungen; die schwerwiegendste Wirkung ist die Atemdepression. BehandlungDie Behandlung der Atemdepression erfordert sofortige Gegenmaßnahmen, wie Entfernen des Fentanyl Lavipharm Pflasters und körperliche Stimulierung oder verbale Ansprache des Patienten. Danach kann ein spezifischer Opioid-Antagonist wie Naloxon gegeben werden. Eine Atemdepression infolge einer Überdosierung kann länger anhalten als die Wirkung des Opioid-Antagonisten. Das Interval zwischen den intravenösen Dosen des Antagonisten sollte wegen der Möglichkeit einer Re-Narkotisierung nach Entfernen des Pflasters sorgfältig bestimmt werden; eine wiederholte Verabreichung oder eine kontinuierliche Infusion von Naloxon kann erforderlich sein.

Die Antagonisierung der narkotischen Wirkung kann zu akuten Schmerzen und Freisetzung von Katecholaminen führen.


Wenn es die klinische Situation erfordert, sollten die Atemwege freigehalten werden, möglicherweise mit einem Oropharyngeal- oder einem Endotrachealtubus, Sauerstoff kann verabreicht und die Atmung unterstützt oder kontrolliert werden. Eine angemessene Körpertemperatur und Flüssigkeitsaufnahme sollten aufrechterhalten werden.

Kommt es zu einer schweren oder anhaltenden Hypotonie, ist an eine Hypovolämie zu denken, die mit entsprechender parenteraler Volumengabe behandelt werden sollte.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide; Phenylpiperidin-DerivateATC-Code: N02AB03Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum, das vor allem mit dem -Rezeptor interagiert. Die wichtigsten therapeutischen Effekte sind Analgesie und Sedierung. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die bei opioidnaiven Patienten zu einem minimalen analgetischen Effekt führen, schwanken zwischen 0,3‑1,5 ng/ml; bei Serumspiegeln von über 2 ng/ml nimmt die Häufigkeit von Nebenwirkungen zu. Die niedrigste wirksame Fentanylkonzentration und die Konzentration die Nebenwirkungen verursacht, steigen bei zunehmender Toleranz. Die Neigung zur Toleranzentwicklung ist interindividuell stark unterschiedlich.Die Sicherheit von Fentanyl Lavipharm wurde in drei offenen Studien mit 293 pädiatrischen Patienten im Alter zwischen 2 und 18 Jahren mit chronischen Schmerzen untersucht, von denen 66 zwischen 2 und 6 Jahren alt waren. In diesen Studien wurde eine orale Tagesdosis von 30 mg bis 45 mg Morphin durch eine Dosis von 12 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde über ein transdermales Pflaster ersetzt. Die Anfangsdosis von 25 Mikrogramm/ Stunde und mehr wurde bei 181 Patienten angewendet, die vorher tägliche orale Opioid-Dosen von mindestens 45 mg Morphin erhalten hatten.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Aufkleben des Fentanyl Lavipharm transdermalen Pflasters wird Fentanyl über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich über die Haut aufgenommen. Bedingt durch die Polymer-Matrix und die Diffusion von Fentanyl durch die Hautschichten ist die Freisetzungsrate relativ konstant.ResorptionNach der ersten Anwendung von Fentanyl Lavipharm steigen die Serumkonzentrationen von Fentanyl allmählich an und erreichen im Allgemeinen zwischen 12 und 24 Stunden ein gleich bleibendes Niveau, und bleiben im übrigen 72‑stündigen Anwendungszeitraum relativ konstant. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die erreicht werden, sind abhängig von der Größe des transdermalen Pflasters. Aus praktischen Gründen wird bei der zweiten 72‑stündigen Anwendung die Steady-state-Konzentration erreicht, die bei nachfolgendem Gebrauch von Pflastern derselben Größe aufrechterhalten bleibt.VerteilungDie Plasmaproteinbindung von Fentanyl beträgt 84 %.BiotransformationFentanyl wird hauptsächlich in der Leber über CYP3A4 metabolisiert. Der Hauptmetabolit, Norfentanyl, ist inaktiv.EliminationNach Absetzen der Behandlung mit Fentanyl Lavipharm fallen die Serumkonzentrationen von Fentanyl langsam ab, mit einer Halbwertszeit von ca. 13‑22 Stunden bei Erwachsenen und 22‑25 Stunden bei Kindern. Aufgrund der kontinuierlichen Aufnahme von Fentanyl über die Haut fällt die Serumkonzentration langsamer als nach intravenöser Infusion.Ca. 75 % der Fentanyl-Dosis werden überwiegend als Metaboliten und nur zu weniger als 10 % unverändert über den Urin ausgeschieden. Ca. 9 % der Dosis werden in überwiegend metabolisierter Form im Stuhl wieder gefunden.Pharmakokinetik bei besonderen PatientengruppenNach Adjustierung auf das Körpergewicht scheint die Clearance (l/h/kg) bei Kindern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren 82 % höher und bei Kindern im Alter zwischen 6 und 10 Jahren 25 % höher zu sein als bei Kindern im Alter zwischen 11 und 16 Jahren, bei denen die Clearance wahrscheinlich der von Erwachsenen entspricht. Diese Beobachtungen wurden bei der Bestimmung der Dosierungsempfehlungen bei pädiatrischen Patienten berücksichtigt.

Ältere und geschwächte Patienten haben möglicherweise eine reduzierte Clearance und als Folge eine verlängerte terminale Halbwertszeit von Fentanyl. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion kann die Fentanyl-Clearance aufgrund von Veränderungen der Plasmaproteine und der metabolischen Clearance beeinträchtigt sein und es kann zu erhöhten Serumkonzentrationen von Fentanyl kommen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Gentoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.In tierexperimentellen Studien an der weiblichen Ratte zeigten sich eine verminderte Fertilität sowie eine erhöhte embryonale Mortalität. Neuere Studien zeigen, dass diese Wirkungen auf den Embryo auf eine maternale Toxizität zurückzuführen waren und nicht auf direkte Effekte des Wirkstoffs auf den sich entwickelnden Embryo. In einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung war die Überlebensrate der Nachkommen bei Dosierungen, die zu einer geringen Gewichtsabnahme beim Muttertier führten, in einem bedeutenden Maß reduziert. Dieser Effekt ist entweder auf eine veränderte Fürsorge des Muttertiers oder einen direkten Einfluss von Fentanyl auf die Rattenjungen zurückzuführen. Beeinträchtigungen der körperlichen Entwicklung und des Verhaltens der Jungen wurden nicht beobachtet. Teratogene Effekte wurden nicht nachgewiesen.

FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Schutzfolie Poly(ethylenterephthalat)-FilmTrägerfoliePigmentierter Poly(ethylenterephthalat) / Poly(ethylen-co-vinylacetat)-FilmWirkstoffhaltige KlebeschichtSilikonklebeschicht (Dimeticon/Siliconharz)DimeticonAbgabekontrollierende MembranEthylenvinylacetat-Copolymer-Film Klebeschicht Silikonklebeschicht (Dimeticon/Siliconharz)DimeticonAbziehbare Schutzfolie Poly(ethylenterephthalat)-FilmDrucktinteBraun gefärbt, rote, grüne, blaue oder graue Tinte



FS 6.2 Inkompatibilitäten

Um Beeinträchtigungen der Hafteigenschaften des Pflasters zu vermeiden, dürfen keine Cremes, Öle, Lotionen oder Puder auf dem Hautareal verwendet werden, auf dem das Pflaster aufgeklebt wird.

FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25ºC lagern.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Jedes transdermale Pflaster ist in einem kindergesicherten Beutel aus Aluminium als Hauptbarrierekomponente und einer dem Pflaster direkt aufliegenden hitzeversiegelten Schicht verpackt. Das Pflaster liegt zwischen zwei Verbundschichten des Beutels, wobei die hitzeversiegelte Schicht (Copolymer aus Poly(ethylen-co-Methacrylsäure)) jeder Verbundschicht dem Pflaster zugewandt ist.Packungsgrößen: 5, 10 und 20 transdermale Pflaster.NUR ZUR ÄUSSEREN ANWENDUNG.

F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Aus Umweltschutz- und Sicherheitsgründen müssen benutzte und unbenutzte Pflaster sowie Pflaster, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, sicher beseitigt oder in einer Apotheke zur Entsorgung abgegeben werden. Benutzte Pflaster sollten mit der Klebefläche nach innen in der Mitte zusammengefaltet und im Umkarton aufbewahrt werden, bis sie sicher entsorgt oder in einer Apotheke abgegeben werden. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung

LAVIPHARM S.A.Agias Marinas Str.19002 PeaniaGriechenland


F5 8. Zulassungsnummern

71484.00.0071485.00.0071486.00.0071487.00.00

F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung

23.11.2009

F10 10. Stand der Information

Mai 2011

F11 11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel