iMedikament.de

Fenylat 75 Mikrogramm/Stunde Transdermales Pflaster

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Fenylat 75 Mikrogramm/Stunde transdermales Pflaster Wirkstoff: Fentanyl

Zur Anwendung bei Kindern ab 2 Jahren und Erwachsenen

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

-    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht:

1.    Was ist Fenylat und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Anwendung von Fenylat beachten?

3.    Wie ist Fenylat anzuwenden?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Fenylat aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. WAS IST FENYLAT UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?

Fenylat ist ein stark wirksames Schmerzmittel, dessen schmerzstillende Wirkungen über zentrale Angriffspunkte zustande kommen.

Erwachsene:

Fenylat wird angewendet bei schweren chronischen Schmerzen, die nur mit starken Schmerzmitteln (Opioidanalgetika) ausreichend behandelt werden können und einer längeren, kontinuierlichen Behandlung bedürfen.

Kinder:

Fenylat wird angewendet bei schweren chronischen Schmerzen, die nur mit starken Schmerzmitteln (Opioidanalgetika) ausreichend behandelt werden können und einer längeren, kontinuierlichen Behandlung bedürfen, bei Kindern ab 2 Jahren, die bereits mit Opioidanalgetika behandelt werden.

2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON FENYLAT BEACHTEN?

Fenylat darf nicht angewendet werden,

-    wenn Sie allergisch gegen Fentanyl, Erdnuss, Soja oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile sind

-    bei kurzfristigen Schmerzzuständen, z.B. nach operativen Eingriffen

-    bei schwerer Beeinträchtigung der Funktion des zentralen Nervensystems, z, B, durch Hirnverletzungen

-    bei einer schweren Beeinträchtigung der Atemfunktion

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Fentavera anwenden.

Warnhinweis

Fenylat ist ein Arzneimittel, das für Kinder lebensbedrohlich sein kann. Das trifft auch auf benutzte transdermale Pflaster zu. Bedenken Sie, dass das Aussehen des Arzneimittels für ein Kind verlockend sein könnte.

Fenylat kann außerdem lebensbedrohliche Nebenwirkungen bei Personen haben, die nicht regelmäßig verordnete opioidhaltige Arzneimittel anwenden.

Dieses Arzneimittel soll nur unter Aufsicht von in der Schmerztherapie erfahrenen Ärzten angewendet werden.

Ihr Arzt wird die Behandlung mit Fenylat als Teil eines Gesamtkonzeptes zur Schmerzbehandlung einsetzen und Sie regelmäßig auf Ihr individuelles Ansprechen auf Fenylat überwachen.

Da stark wirksame Schmerzmittel eine Beeinträchtigung der Atmung hervorrufen können, sollte Fenylat nur vorsichtig unter besonders sorgfältiger Überwachung und geringer dosiert eingesetzt werden bei Patienten mit:

-    einer bestehenden Beeinträchtigung der Atmung (Atemdepression); Asthma; auch nach Entfernung des transdermalen Pflasters muss mit dem Bestehenbleiben oder Wiederauftreten einer eingeschränkten Atemtätigkeit gerechnet werden, daher müssen Sie auf solche Anzeichen hin beobachtet werden. Die Wahrscheinlichkeit dieser Nebenwirkung steigt mit zunehmender Dosis, zentral dämpfende Arzneimittel können sie verstärken (siehe Abschnitt „Anwendung von Fenylat zusammen mit anderen Arzneimitteln“)

-    Lungenerkrankungen, z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), da Ihr Atemantrieb reduziert werden kann

-    eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion, da die Ausscheidung von Fentanyl verzögert sein kann. Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich,

-    wenn bei Ihnen schwere Nebenwirkungen aufgetreten sind. Sie sollten nach Entfernen von Fenylat noch für mindestens 24 Stunden oder, je nach Symptomen, länger überwacht werden.

-    wenn Sie Kopfverletzungen, Hirntumoren, Anzeichen von erhöhtem Hirndruck, Bewusstseinsstörungen oder im Koma gelegen haben. Hier können Opioide den klinischen Verlauf von Kopfverletzungen verschleiern.

-    wenn Sie einen zu langsamen, unregelmäßigen Herzschlag (Bradyarrhythmie) haben.

-    wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben oder mit zu wenig Flüssigkeit versorgt sind (Hypovolämie); dies sollte vor Beginn einer Behandlung mit Fenylat behandelt werden.

-    wenn Sie ein höheres Lebensalter erreicht haben.

-    wenn Sie unter chronischer Verstopfung leiden.

-    wenn bei Ihnen eine Darmlähmung vorliegt oder vermutet wird: die Anwendung von Fenylat muss beendet werden.

-    wenn Sie an einer bestimmten Muskelerkrankung (Myasthenia gravis) leiden.

-    wenn Sie unter einer Arzneimittelsucht oder Alkoholsucht leiden bzw. bei Ihnen eine Vorgeschichte von Drogenmissbrauch besteht.

Eine wiederholte Anwendung von Opioiden kann zu einer Gewöhnung, d. h. zu körperlicher und seelischer (psychischer) Abhängigkeit führen. Eine durch die ärztlich empfohlene Therapie bedingte Gewöhnung durch die Gabe von Opioiden ist jedoch selten (siehe Abschnitt "Welche Nebenwirkungen sind möglich?").

Fenylat nicht zerschneiden. Die Pflaster sollten vor der Anwendung kontrolliert werden. Ein geteiltes, zerschnittenes oder in irgendeiner Weise beschädigtes Pflaster sollte nicht angewendet werden.

Fenylat Pflaster dürfen ausschließlich auf der Haut der Person zur Anwendung kommen, für die es ärztlicherseits bestimmt ist. In einer kleinen Zahl von Fällen haftete das Pflaster nach engerem Körperkontakt, z. B. während der gemeinsamen Nutzung eines Bettes, auf der Haut einer anderen Person. Ein Pflaster, das auf einer anderen Person haftet (insbesondere einem Kind), die normalerweise kein Fentanylpflaster trägt, kann zu einer Überdosis führen. In einem solchen Fall sollten Sie das Pflaster sofort entfernen und einen Arzt verständigen.

Fieber/äußere Wärmeanwendung

Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Fentanylkonzentration im Blut möglicherweise um ein Drittel erhöht, wenn die Temperatur der Haut auf 40 °C ansteigt. Daher sollte bei Fieber unverzüglich mit einem Arzt Kontakt aufgenommen werden. Es ist darauf zu achten, dass die Stelle, an der das Pflaster angebracht wurde, keinen Wärmequellen ausgesetzt werden darf. Dazu gehören u. a. Heizkissen und -decken, geheizte Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungsstrahler, intensive Sonnenbäder, Wärmflaschen, Sauna und ausgedehnte heiße (Whirlpool-) Bäder.

Kinder und Jugendliche

Fenylat sollte bei Kindern, die bisher nicht mit Opioiden behandelt wurden nicht angewendet werden. Es besteht die Möglichkeit einer schweren oder lebensbedrohenden Atemstörung.

Bei Kindern unter 2 Jahren wurde Fenylat nicht untersucht. Fenylat sollte ausschließlich mit Opioiden vorbehandelten Kindern ab 2 Jahren verabreicht werden (siehe Abschnitt "Wie ist Fenylat anzuwenden?"). Bei Kindern unter 2 Jahren soll Fenylat nicht angewendet werden.

Damit das Pflaster von kleinen Kindern nicht eigenständig entfernt und verzehrt werden kann, ist Vorsicht bei der Auswahl der Applikationsstelle geboten. Das Haften des Pflasters sollte daher sorgfältig überprüft und das Pflaster ggf. nachträglich fixiert werden. Außerdem sollte das Pflaster vom Klinikpersonal, dem Arzt oder einer erwachsenen Begleitperson und keinesfalls vom Kind selbst appliziert bzw. abgenommen und entsorgt werden. Fenylat soll vor und nach Gebrauch für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Fenylat kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Fenylat als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

Bei Anwendung von Fenylat zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bei gleichzeitiger Anwendung folgender Substanzen ist mit einer wechselseitigen Verstärkung der zentral dämpfenden Wirkung zu rechnen und das Auftreten von beeinträchtigter Atmung, niedrigem Blutdruck und starker Schläfrigkeit/Bewusstlosigkeit sowie Ableben ist möglich:

•    stark wirksame Schmerzmittel

•    Beruhigungs- oder Schlafmittel

•    Mittel zur Vollnarkose und Muskelerschlaffung (wenn bei Ihnen ein ärztlicher oder zahnärztlicher Eingriff mit Betäubung/Narkose durchgeführt werden soll, informieren Sie den Arzt oder Zahnarzt, dass Sie Fenylat anwenden)

•    Phenothiazine (Arzneimittel zur Behandlung psychatrischer Erkrankungen)

•    Mittel gegen Angstzustände

•    müde machende Antihistaminika

•    Alkohol

Bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter Substanzen (CYP3A4-Inhibitoren) kann der Abbau von Fentanyl in der Leber vermindert sein, was zu einer Verstärkung oder Verlängerung der therapeutischen Wirkungen und der Nebenwirkungen führen kann, z. B.:

•    Ritonavir, Nelfinavir (Arzneimittel gegen Viren)

•    Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen)

•    Troleandomycin, Clarithromycin (Antibiotika)

•    Nefazodon (Arzneimittel gegen Depressionen)

•    Verapamil, Diltiazem (zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen und Bluthochdruck)

•    Amiodaron (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen).

Bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter Substanzen (CYP3A4-Induktoren) kann der Abbau von Fentanyl in der Leber verstärkt sein, was zu einer Verminderung der therapeutischen Wirkung führen kann, z. B.:

•    Rifampicin (Antibiotikum)

•    Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin (zur Behandlung der Epilepsie)

Wenn diese Substanzen (CYP3A4-Induktoren) wieder abgesetzt werden, kann dies zu einer Verstärkung oder Verlängerung der Wirkungen und Nebenwirkungen von Fentanyl führen. Hierdurch kann eine Atemlähmung verursacht werden. In dieser Situation ist eine spezielle Patientenüberwachung und Dosisanpassung erforderlich.

Sie sollten Fenylat nicht anwenden, wenn Sie zur Zeit MAO-Hemmer (zur Behandlung von Depressionen oder der Parkinson-Krankheit) einnehmen oder in den letzten 14 Tagen eingenommen haben.

Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, bekannt als SerotoninWiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) oder Monoaminooxidasehemmer (MAOH) einnehmen. Ihr Arzt muss jegliche Anwendung dieser Arzneimittel wissen, da ihre Kombination mit Fenylat das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines poteniell lebensbedrohenden Zustands, erhöhen kann.

Wenn Sie Fenylat anwenden, sollten Sie bestimmte andere Schmerzmittel wie Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin nicht anwenden, weil diese teilweise einigen Wirkungen des Fentanyls (z. B. der Schmerzstillung) entgegenwirken und bei Opioid-Abhängigen Entzugserscheinungen auslösen können.

Anwendung von Fenylat zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Patienten, die mit Fenylat behandelt werden, sollten keinen Alkohol zu sich nehmen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat

Schwangerschaft

Zur Anwendung von Fentanyl, dem Wirkstoff von Fenylat, bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. Deshalb sollten Sie Fenylat während der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, Ihr Arzt entscheidet, dass die Behandlung notwendig ist.

Bei längerfristiger Anwendung von transdermalem Fentanyl während der Schwangerschaft durch die Mutter besteht ein Risiko für ein Neugeborenen-Entzugssyndrom bei den Neugeborenen.

Die Anwendung von Fenylat während der Geburt wird nicht empfohlen, weil Fentanyl die Plazenta passiert und beim Neugeborenen Probleme mit der Atmung verursachen kann.

Stillzeit

Fentanyl geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte das Stillen während der Behandlung mit Fenylat und für mindestens 72 Stunden nach der Entfernung des Pflasters unterbrochen werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Fenylat kann einen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Bei stabil auf Fenylat eingestellten Patienten ist - ohne weitere Beeinflussung durch andere Wirkstoffe - im Allgemeinen eine wesentliche Beeinträchtigung der Verkehrstauglichkeit nicht zu erwarten. Insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Kombination mit anderen Medikamenten kann jedoch im Einzelfall das Reaktionsvermögen soweit beeinträchtigt sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen eingeschränkt ist. Daher ist Vorsicht geboten.

Fenylat enthält Sojaöl.

Wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Erdnuss oder Soja sind, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht anwenden.

3. WIE IST FENYLAT ANZUWENDEN?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt

Erwachsene

Ermittlung der benötigten Dosis (Dosiseinstellung)

Ihr Arzt entscheidet, welche Stärke der Fenylat-Produktreihe am besten für Sie geeignet ist. Ihr Arzt trifft diese Entscheidung aufgrund

-    der Stärke Ihrer Schmerzen

-    Ihres Allgemeinzustandes und

-    der Schmerzbehandlung, die Sie bislang erhalten haben.

Wenn Sie zuvor noch keine starken Schmerzmittel erhalten haben, sollte die Behandlung mit der niedrigsten Wirkstärke begonnen werden.

Da die Fentanyl-Konzentration im Blut langsam ansteigt, sollte die bisherige Schmerzbehandlung im Gegenzug langsam verringert werden, bis die schmerzstillende Wirkung von Fenylat erreicht ist. Grundsätzlich kann die maximale schmerzstillende Wirkung erst nach ca. 24 Stunden beurteilt werden. Bei der Umstellung von anderen stark wirksamen Schmerzmitteln auf Fenylat sollte zuerst der 24-Stundenbedarf des bisher angewendeten stark wirksamen Schmerzmittels von Ihrem Arzt errechnet werden.

Besondere Patientengruppen

Bei älteren Patienten und solchen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion kann es erforderlich sein, die Dosis zu verringern.

Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 16 Jahren

Kindern von 2 bis 16 Jahren sollte nur dann Fenylat verordnet werden, wenn diese zuvor mit mindestens 30 mg oralem Morphin pro Tag oder einem anderen Morphin gleichwertigen Schmerzmittel (Morphinäquivalent) behandelt worden sind.

Ihr Arzt wird die Fenylat-Dosis wie folgt berechnen:

•    Bei Kindern, die 30 mg bis 44 mg orales Morphinäquivalent pro Tag erhielten, sollte die Behandlung mit einem Fenylat 12 Mikrogramm/Stunde transdermalen Pflaster begonnen werden.

•    Bei Kindern, die 45 mg bis 134 mg orales Morphinäquivalent pro Tag erhielten, sollte die Behandlung mit zwei Fenylat 12 Mikrogramm/Stunde transdermalen Pflastern begonnen werden.

Für Kinder, die mehr als 90 mg orales Morphinäquivalent pro Tag erhielten, liegen bislang nur begrenzt Erfahrungen mit Fenylat vor. Wenn die schmerzlindernde Wirkung von Fenylat nicht ausreichend ist, wird eine zusätzliche Morphingabe oder ein anderes kurzwirksames Opioid verschrieben. Ihr Arzt kann, in Abhängigkeit von notwendiger, zusätzlicher Schmerzlinderung und dem Schmerzstatus des Kindes entscheiden, die Dosis zu erhöhen. Ihr Arzt sollte die Dosisanpassung in Schritten von 12 pg/h (Mikrogramm pro Stunde) Fentanyl vornehmen.

Jugendliche ab 16 Jahren

Die Dosierung für Jugendliche ab 16 Jahren kann sich an der Erwachsenendosierung orientieren.

Erhaltungsdosis

Bei unzureichender schmerzstillender Wirkung nach 72 Stunden, kann die Dosis schrittweise erhöht werden, bis die gewünschte Schmerzlinderung erzielt wird. Die dazu notwendigen Dosisanpassungen werden von Ihrem Arzt berechnet. Möglicherweise zusätzlich erforderliche Schmerzmittel sowie das Schmerzempfinden des Patienten sollten berücksichtigt werden.

Gleichzeitige Anwendung mehrerer Pflaster

Falls die erforderliche Dosis 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde übersteigt, können mehrere Pflaster mit unterschiedlicher Wirkstärke gleichzeitig angewendet werden.

Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbehandlung sollten in Betracht gezogen werden, wenn die notwendige Dosierung 300 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde übersteigt.

Umstellung der Behandlung

Soll von der Behandlung mit Fenylat auf ein anderes stark wirksames Schmerzmittel umgestellt werden, wird das Pflaster entfernt und die Dosis des neuen Schmerzmittels anhand der Schmerzbeurteilung des Patienten angepasst.

Bei einigen Patienten sind nach Umstellung oder einer Verringerung der Dosis OpioidEntzugserscheinungen möglich. Deshalb wird, wenn ein Absetzen von Fenylat erforderlich ist, eine schrittweise Dosisreduzierung empfohlen.

Wie und wann sollte Fenylat anwendet werden?

Direkt nach der Entnahme aus der Verpackung und dem Entfernen beider Teile der Schutzfolie wird Fenylat auf ein unbehaartes oder von Haaren befreites (mit Schere, nicht rasieren) Hautareal im Bereich des Oberkörpers (Brust, Rücken, Oberarm) aufgeklebt. Bei kleinen Kindern sollte das Pflaster auf dem Rücken aufgebracht werden, damit das transdermale Pflaster vom Kind nicht entfernt werden kann.

Vor dem Aufkleben sollten Sie die Haut vorsichtig mit sauberem Wasser (keine Reinigungsmittel verwenden!) reinigen und gut abtrocknen. Das transdermale Pflaster wird dann mit leichtem Druck der flachen Hand (ca.

30 Sekunden lang) aufgeklebt. Achten Sie darauf, dass die zu beklebende Stelle keine kleinen Verletzungen (z. B. durch Bestrahlung oder Rasur) und keine Hautreizungen aufweist.

Da das transdermale Pflaster nach außen hin durch eine wasserdichte Abdeckfolie geschützt wird, kann es auch beim Duschen getragen werden.

Auf die für das Aufkleben des Pflasters ausgewählte Hautstelle dürfen keine Cremes, Öle, Lotionen oder Puder aufgetragen werden, um das Kleben des Pflasters nicht zu beeinträchtigen.



Öffnen Sie den Beutel bitte erst unmittelbar vor Benutzung des Pflasters. Anleitung zum Öffnen des kindergesicherten Beutels:

1)    Sie finden eine Markierung am Beutel die Ihnen zeigt wo Sie den Beutel einschneiden können (benutzen Sie eine Schere)

2)    Reißen Sie den Beutel mit Hilfe der Einschnitte der Länge nach auf

3)    Öffnen Sie den Beutel und nehmen Sie das Pflaster heraus.

Entfernen Sie dann die Abziehfolie von einer Hälfte des Pflasters, dabei ist es wichtig eine Berührung der Klebefläche zu vermeiden.

Nachdem Sie die eine Hälfte des Pflasters auf die Haut geklebt haben, können Sie nun die andere Hälfte der Abziehfolie entfernen.



Jetzt drücken Sie das Pflaster für 30 - 60 Sekunden mit der flachen Hand fest auf die Haut. Achten Sie bitte auch auf eine gute Haftung der Kleberänder.

Waschen Sie sich Ihre Hände nach dem Aufkleben des Pflasters bitte ohne Anwendung von Reinigungsmitteln.

Das Pflaster darf nicht geteilt, zerschnitten oder in irgendeiner Weise beschädigt werden.

Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes immer sorgfältig und befragen Sie ihn, bevor Sie die Behandlung ändern oder abbrechen.

Wie lange sollte Fenylat anwendet werden?

Ein Wechsel des transdermalen Pflasters sollte nach 72 Stunden (3 Tagen) erfolgen. Falls im Einzelfall erforderlich, darf nicht eher als nach 48 Stunden gewechselt werden, da sonst mit einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko (vor allem Einschränkung der Atemfunktion) gerechnet werden muss. Sie müssen jeweils eine neue Hautstelle wählen. Jeder Hautbereich kann erst 7 Tage nach Entfernen des Pflasters erneut benutzt werden. Der schmerzstillende Effekt kann nach Entfernung des transdermalen Pflasters für einige Zeit bestehen bleiben.

Wenn sich nach Abziehen des transdermalen Pflasters Rückstände auf der Haut befinden, können Sie diese mit reichlich Wasser und Seife entfernen. Die Reinigung sollte keinesfalls mit Alkohol oder anderen Lösungsmitteln durchgeführt werden, da diese - bedingt durch die Wirkung des transdermalen Pflasters - die Haut durchdringen könnten.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Fenylat zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Fenylat angewendet haben, als Sie sollten

Wenn Sie mehr Pflaster aufgeklebt haben als verordnet, entfernen Sie die Pflaster und informieren Sie Ihren Arzt, um mit ihm das weitere Vorgehen zu besprechen.

Das wichtigste Zeichen einer Überdosierung ist eine eingeschränkte Atmung, d. h. der Patient atmet zu langsam oder zu schwach. Wenn dies auftritt, entfernen Sie das Pflaster und informieren Sie umgehend einen Arzt.

Halten Sie die Person durch Sprechen oder gelegentliches Rütteln wach, während Sie auf den Arzt warten.

Andere Anzeichen und Symptome einer Überdosierung sind:

•    Benommenheit

•    niedrige Körpertemperatur

•    langsamer Herzschlag

•    herabgesetzter Spannungszustand der Muskulatur

•    starke Schläfrigkeit

•    Verlust der kontrollierten Muskelbewegung

•    Verkleinerung der Pupillen

•    Krämpfe.

Wenn Sie die Anwendung von Fenylat vergessen haben

Wenden Sie unter keinen Umständen die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.

Falls von Ihrem Arzt nicht anders verordnet, sollten Sie Ihr Pflaster alle 72 Stunden (alle 3 Tage) zur gleichen Tageszeit wechseln. Wenn Sie vergessen haben, Ihr Pflaster zu wechseln, dann machen Sie dies, sobald Sie sich daran erinnern. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie erst sehr spät bemerken, dass Sie das Wechseln des Pflasters vergessen haben, da Sie möglicherweise in diesem Fall zusätzliche Schmerzmittel benötigen.

Wenn Sie die Anwendung von Fenylat abbrechen

Falls Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden möchten, sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt.

Eine Langzeitanwendung von Fenylat kann zu einer körperlichen Abhängigkeit führen.

Wenn Sie aufhören, das Pflaster anzuwenden, können Sie sich daher unwohl fühlen.

Da das Risiko von Entzugserscheinungen größer ist, wenn die Behandlung plötzlich beendet wird, sollten Sie niemals selbständig die Anwendung von Fenylat beenden, sondern immer zuerst Ihren Arzt fragen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?

Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Das wichtigste Zeichen einer Überdosierung ist eine eingeschränkte Atmung, d. h. der Patient atmet zu langsam oder zu schwach. Wenn dies auftritt, entfernen Sie das Pflaster und informieren Sie umgehend einen Arzt. Halten Sie die Person durch Sprechen oder gelegentliches Rütteln wach, während Sie auf den Arzt warten.

Die nachfolgenden Nebenwirkungsangaben basieren auf klinischen Studien an Erwachsenen und Kindern sowie Beobachtungen in klinischer Anwendung bei Erwachsenen nach Zulassung.

Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, wenden Sie Fenylat nicht weiter an und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

•    Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen

•    Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

•    Überempfindlichkeit des Immunsystems

•    Appetitlosigkeit

•    Schlaflosigkeit, Depression, Angstgefühl, Verwirrtheitszustand, Halluzinationen

•    Zittern, Taubheitsgefühl

•    Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis)

•    Drehschwindel

•    Herzklopfen, zu schneller Herzschlag

•    Bluthochdruck

•    Atemnot

•    Durchfall, Mundtrockenheit, (Ober-) Bauchschmerzen, Verdauungsstörung

•    Schwitzen, Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung

•    Muskelkrämpfe

•    Harnverhalt

•    Erschöpfung (Fatigue), Wasseransammlungen im peripheren Gewebe, schnelle Ermüdbarkeit, Unpässlichkeit (Malaise), Kältegefühl

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

•    Unruhezustände, Desorientiertheit, Euphorie

•    herabgesetzte Empfindung von Sinnesreizen (Hypästhesie), Krampfanfalle (einschließlich klonischer und

Grand-mal-Anfälle), Erinnerungslücken, Sprachstörungen

•    verlangsamter Herzschlag, Blaufärbung der Haut aufgrund von Sauerstoffmangel (Zyanose)

•    erniedrigter Blutdruck

•    Abflachung der Atmung, Atemnot

•    Darmverschluss

•    Ekzem, allergische Hautreaktion, Hauterkrankung, Hautentzündung (nach Kontakt)

•    Muskelzucken

•    Erektionsstörung, sexuelle Funktionsstörung

•    Reaktion an der Anwendungsstelle, grippeähnliche Erkrankung, Gefühl von Körpertemperaturschwankungen, Überempfindlichkeit an der Anwendungsstelle, Entzugserscheinungen, Fieber

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

•    Verengung der Pupille (Miosis)

•    unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmien)

•    Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation)

•    Atemstillstand, verminderte Lungenbelüftung (Hypoventilation)

•    unvollständiger Darmverschluss

•    Hautentzündung an der Anwendungsstelle, Ekzem an der Anwendungsstelle

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):

•    schmerzhafte Blähungen

•    Verminderung der Harnausscheidung (Oligurie),    Blasenschmerzen (Zystalgie)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

•    lebensbedrohliche allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock), allergische Reaktionen unterschiedlicher Ursache (anaphylaktisch oder anaphylaktoid)

•    verlangsamte Atmung

Andere mögliche Nebenwirkungen

Gewöhnung, d. h. körperliche und seelische (psychische) Abhängigkeit können sich bei wiederholter Anwendung von Fenylat entwickeln (siehe Abschnitt " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen ").

Bei Umstellung von anderen stark wirksamen Opioiden auf Fenylat oder bei abruptem Abbruch der Therapie kann es bei einigen Patienten zu Entzugserscheinungen, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzuständen und Kältezittern kommen (siehe Abschnitt " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen ").

Sehr selten wurde berichtet, dass es durch längerfristige Anwendung von Fenylat während der Schwangerschaft zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen gekommen ist (siehe Abschnitt " Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen ").

Sojaöl kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.

Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen

Bei Kindern und Jugendlichen entsprach das Nebenwirkungsprofil dem der Erwachsenen. Neben den bei der Schmerzbehandlung von schwer kranken Kindern üblicherweise zu erwartenden Nebenwirkungen wurden keine weiteren Risiken bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Fenylat bei Kindern ab einem Alter von 2 Jahren bekannt. Sehr häufig wurde in den Studien mit schwer kranken Kindern über Fieber, Kopfschmerzen,

Erbrechen, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall und Juckreiz berichtet.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, 53174 Bonn: Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. WIE IST FENYLAT AUFZUBEWAHREN?

Fenylat Pflaster sollen vor und nach Gebrauch für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung nach verwendbar bis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Hinweis zur Entsorgung

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Verwendete Pflaster sollten mit der Klebefläche aneinandergeklebt werden und entsprechend den nationalen Anforderungen für Kinder unzugänglich entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN Was Fenylat enthält

Der Wirkstoff ist Fentanyl.

1 transdermales Pflaster enthält 15,3 mg Fentanyl in einem Pflaster von 25,5 cm2 und setzt 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Matrix: Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat] (50:50), Aloe-vera-Blätter Extrakt Öl (auf Basis von

Sojaöl, Tocopherolacetat), Kolophonium

Schutzfolie: Poly(ethylenterephthalat), Polyester, silikonisiert

Trägerfolie mit Aufdruck: Poly(ethylenterephthalat)-Folie, Drucktinte

Wie Fenylat aussieht und Inhalt der Packung

Transdermales Pflaster

Undurchsichtiges, farbloses, rechteckiges Pflaster mit abgerundeten Ecken und dem Aufdruck „Fentanyl 75 gg/h“ auf der Trägerfolie; abgepackt in einzelne versiegelte Beutel.

Fenylat ist in Packungen mit 5, 10 und 20 transdermalen Pflastern erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Acino AG Am Windfeld 35 D-83714 Miesbach

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen

Deutschland:

Österreich:

Spanien:

Frankreich:

Vereinigtes Königreich:

Fenylat 75 Mikrogramm/Stunde transdermales Pflaster Fentanyl Acino 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster Fenylat 75 microgramos/hora parche transdermico EFG Fentanyl Ranbaxy 75 microgrammes/heure, dispositif transdermique Fenylat 75 micrograms/hour transdermal patch

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Januar 2014.