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Flector Schmerzpflaster

Document: 31.01.2011   Fachinformation (deutsch) change

Flector Schmerzpflaster,

ALTERFLEX® TISSUGEL 140 mg MEDICATED PLASTER


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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Flector® Schmerzpflaster


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jedes 140 cm2(10 cm x 14 cm) groe wirkstoffhaltige Pflaster enthält insgesamt 180 mg Epolamin-Diclofenac, entsprechend 140 mg Natrium-Diclofenac (1% w/w).


Sonstige Bestandteile:

Methyl-4 hydroxybenzoat (E218): 14 mg

Propyl-4-hydroxybenzoat (E216): 7 mg

Propylenglycol: 420 mg

Bezogen auf die Menge pro Pflaster.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Wirkstoffhaltiges Pflaster


Weie bis leicht gelbliche Paste, als gleichmäige Schicht auf unverwebtes Stützgewebe aufgebracht.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

- Lokale, symptomatische Behandlung von Schmerzen bei Epicondylitis sowie Fugelenkdistorsionen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Nur zur Anwendung auf der Haut.


Dosierung


Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren:

- Symptomatische Behandlung von Fugelenkdistorsionen: 1 Anwendung pro Tag

- Symptomatische Behandlung von Epicondylitis: 1 Anwendung morgens und abends.


Dauer der Anwendung


Flector Schmerzpflaster sollte für eine möglichst kurze Dauer angewendet werden, abhängig vom Anwendungsgebiet:

- Symptomatische Behandlung von Fugelenkdistorsionen: 3 Tage

- Symptomatische Behandlung von Epicondylitis: max. 14 Tage


Sollte während der empfohlenen Anwendungsdauer keine Besserung eintreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.


Ältere Menschen:

Dieses Arzneimittel ist bei älteren Menschen mit Vorsicht anzuwenden, da diese mehr zu Nebenwirkungen neigen. Siehe auch Abschnitt 4.4.


Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren:

Es liegen keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren vor (siehe auch Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen). Bei Jugendlichen im Alter von 16 Jahren und älter wird dem Patienten / den Eltern geraten, einen Arzt aufzusuchen, falls das Arzneimittel länger als 7 Tage zur Schmerzbehandlung benötigt wird oder die Symptome sich verschlechtern.


Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz:

Für die Anwendung von Flector Schmerzpflaster bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz siehe Abschnitt 4.4.


Art der Anwendung

Den Beutel mit dem wirkstoffhaltigen Pflaster wie beschrieben aufschneiden.

Ein wirkstoffhaltiges Pflaster entnehmen, den Plastikstreifen entfernen, der zum Schutz der Klebefläche dient, und das Pflaster auf das schmerzende Gelenk oder die schmerzhafte Stelle aufkleben. Falls nötig, kann es mittels eines elastischen Netzverbandes fixiert werden. Den Beutel mit einem Druck auf den Verschluss sorgfältig wieder verschlieen.


Das Pflaster sollte im Ganzen verwendet werden.


4.3 Gegenanzeigen


Das Arzneimittel ist in den folgenden Fällen kontraindiziert:


- bei Überempfindlichkeit gegenüber Diclofenac, Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

- auf verletzter Haut jeglicher Art: Exsudative Dermatosen, Ekzemen, infizierten Verletzungen, Verbrennungen oder Wunden.

- ab Beginn des 6. Schwangerschaftsmonats (siehe unter 4.6 „Schwangerschaft und Stillzeit“).

- bei Patienten mit aktivem Ulcus pepticum.

- bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmanahmen für die Anwendung

- Das wirkstoffhaltige Pflaster sollte nicht in Kontakt kommen mit Schleimhäuten, Augen oder auf den Schleimhäuten oder am Auge angewendet werden.

- Nicht zur Anwendung mit einem Okklusivverband.

- Die Behandlung ist unverzüglich abzubrechen, falls nach Anwendung dieses wirkstoffhaltigen Pflasters ein Hautausschlag auftreten sollte.

- Es sollten keine Diclofenac-haltigen Arzneimittel oder andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) gleichzeitig angewendet werden, weder topisch noch systemisch.

- Obwohl die systemischen Wirkungen gering sein dürften, sollten die Pflaster mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Nieren-, Herz- oder Leberfunktionsstörungen sowie bei Ulcus pepticum, Darmentzündungen oder hämhorrhagischer Diathesis in der Vorgeschichte.

Nicht-steroidale Antirheumatika sind bei älteren Patienten mit Vorsicht anzuwenden, da diese mehr zu Nebenwirkungen neigen.

- Dieses Arzneimittel enthält Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-hydroxybenzoat. Diese können Überempfindlichkeitsreaktionen (auch Spätreaktionen) hervorrufen. Weiterhin enthält es auch Propylenglycol, welches Hautreizungen hervorrufen kann.

- Patienten sollten darauf hingewiesen werden, sich nicht dem direkten Sonnenlicht oder der UV-Strahlung eines Solariums auszusetzen, um das Risiko einer Lichtempfindlichkeitsreaktion zu verringern.

- Bronchospasmus kann bei Patienten auftreten, die unter Bronchialasthma oder Allergien oder einer Allergie auf Acetylsalicylsäure oder einem anderen NSAR leiden oder wenn diese in Ihrer Vorgeschichte aufgetreten sind. Das wirkstoffhaltige Pflaster ist mit Vorsicht bei Patienten anzuwenden, die unter Asthma oder chronischem Asthma leiden, bei denen Asthmaanfälle, Nesselsucht oder akute Rhinitis durch Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneistoffen aus der Gruppe der nicht-steroidalen Schmerz- und Entzündungshemmer ausgelöst wurden (siehe 4.3 Gegenanzeigen).
Um das Auftreten von unerwünschten Wirkungen so gering wir möglich zu halten wird empfohlen, die geringste wirksame Dosis für eine möglichst kurze Dauer anzuwenden, ohne dabei die empfohlenen Maximaldauer von 14 Tagen zu überschreiten (sieh Abschnitt 4.2 und Abschnitt 4.8).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Angesichts der geringen systemischen Aufnahme bei ordnungsgemäer therapeutischer Anwendung des wirkstoffhaltigen Pflasters ist es unwahrscheinlich, dass die für orales Diclofenac berichteten Wechselwirkungen auftreten.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


In Analogie zu anderen Anwendungsarten


Schwangerschaft


Für die Anwendung während der Schwangerschaft liegen nur unzureichende Erfahrungen vor. Tierstudien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Daher sollte eine Anwendung von Flector Schmerzpflaster während der ersten fünf Schwangerschaftsmonate vermieden werden. Ab Beginn des 6. Schwangershaftsmonats ist Flector Schmerzpflaster kontraindiziert.

Während des letzten Trimenons einer Schwangerschaft kann die Anwendung von Prostaglandinsynthese-Hemmern zu einer

- Hemmung der Wehentätigkeit, Verlängerung der Schwangerschaft und der Geburtsdauer

- pulmonaler und kardialer Toxizität im Foetus (pulmonaler Hochdruck mit Verschluss des Ductus arteriosus vor dem Geburtstermin)

- Niereninsuffizienz beim Foetus mit Oligohydramnie

- verstärkten Blutungsneigung bei Mutter und Kind und verstärkten Ödembildung bei der Mutter führen.


Stillzeit

Experimentelle Daten über die Ausscheidung von Epolamin-Diclofenac in der Muttermilch bei Mensch oder Tier liegen nicht vor. Daher wird die Anwendung von Flector Schmerzpflaster durch stillende Mütter nicht empfohlen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Patienten, bei denen während der Einnahme von NSAR Schwindel oder andere zentralnervöse Nebenwirkungen aufgetreten sind, sollten nicht aktiv am Straenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit hierfür bei der Anwendung von topischen Arzneimitteln wie Flector Schmerzpflaster sehr gering.


4.8 Nebenwirkungen


Häufig können Hautreaktionen wie Pruritus, Rötungen, Erythem (in sehr seltenen Fällen auch bullöses Erythem), Ausschlag, Hautreaktionen an der Applikationsstelle, sowie allergische Dermatitis auftreten.

In klinischen Studien wurden 1252 Patienten mit Flector Schmerzpflaster und 734 mit Placebo behandelt. Dabei wurden folgende Nebenwirkungen berichtet:


Organsysteme

Häufig

(≥1/100, <1/10)

Gelegentlich

(≥1/1000, <1/100)

Selten

1/10.000, <1/1000)

Reaktionen der Haut und des subkutanen Gewebes

2.95%



- Pruritus

2.3%



- Rötungen


0.3%


- Erythem



0.05%

- allergische Dermatitis


0.15%


- Petechien


0.1%


- Trockene Haut



0.05%





Allgemeine Reaktionen und Beschwerden an der behandelten Stelle

1.05%



- Lokaler Hautausschlag


0.5%


- Reaktionen an der Applikationsstelle


0.4%


- Hitzegefühl


0.1%


- Lokales Ödem



0.05%


Nebenwirkungen lassen sich reduzieren, wenn man die minimal wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum anwendet.


Bei Patienten, die topische NSAR anwenden, wurde sehr selten über generalisierten Hautausschlag, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Angioödem und Reaktionen vom anaphylaktischen Typ sowie Photosensibilisierung berichtet.


Die systemische Aufnahme von topisch appliziertem Diclofenac ist sehr gering verglichen mit der Wirkstoff-Konzentration im Blut nach oraler Anwendung von Diclofenac. Daher ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von systemischen Nebenwirkungen (wie gastrointestinale und renale Störungen) bei der Anwendung von topischem Diclofenac sehr gering im Vergleich zu der Häufigkeit der Nebenwirkungen, die mit oralen Diclofenac-haltigen Darreichungsformen verbunden sind. Wenn Flector Schmerzpflaster jedoch groflächig und über einen längeren Zeitraum angewendet wird, ist das Auftreten von systemischen Nebenwirkungen nicht auszuschlieen.


4.9 Überdosierung


Nicht zutreffend.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika zur topischen Anwendung


ATC-Code: M02AA15


Diclofenac-Hydroxyethylpyrrolidin oder Epolamin-Diclofenac ist ein wasserlösliches Salz von Diclofenac.


Diclofenac ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum, abgeleitet von der Phenylessigsäure, die zur Arylcarboxylsäuregruppe gehört.


In der Darreichungsform eines wirkstoffhaltigen Pflasters angewendet, hat es lokal antiinflammatorische und analgetische Wirkung.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach der kutanen Anwendung des wirkstoffhaltigen Pflasters wird Epolamin-Diclofenac über die Haut aufgenommen.


Die kinetische Resorption bei Fliegleichgewicht zeigt eine verlängerte Freisetzung des aktiven Wirkstoffes mit einem maximalen Diclofenac-Plasmaspiegel (Cmax) von 17,4±13,5 ng/ml, der nach ca. 5 Stunden (Tmax5,4±3,7 Stunden) erreicht wird.


Die Plasmaproteinbindung von Diclofenac ist hoch und beträgt etwa 99%.


Die systemische Resorption von Diclofenac aus dem wirkstoffhaltigen Pflaster beträgt bei gesunden Freiwilligen etwa 2% der oral absorbierten Menge, gemessen anhand der Ausscheidung des Wirkstoffs und seiner Metaboliten im Urin sowie einer vergleichenden Studie.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten zeigen keine speziellen Risiken für den Menschen, die über die an anderer Stelle dieser Fachinformation aufgeführte Information hinausgehen.

Bei Ratten und Kaninchen haben Epolamin-Diclofenac, Epolamin Monosubstanz sowie Epolamin-N-Oxid (Hauptmetabolit des Epolamins beim Menschen) nach oraler Gabe Embryotoxizität und vermehrte Embryoletalität verursacht.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Sonstige Bestandteile


Trägerschicht:

Unverwebtes Polyesterstützgewebe


Wirkstoffhaltige Klebeschicht:

Gelatine

Povidon (K 90)

Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend)

Weier Ton

Titandioxid (E 171)

Propylenglycol

Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218)

Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216)

Natriumedetat (E 385)

Weinsäure

Aluminiumglycinat-dihydroxid

Caramellose-Natrium

Polyacrylsäure, Natriumsalz

Butan-1,3-diol

Polysorbat 80

Dalin-PH-Parfüm (Propylenglycol; Benzyl(2-hydroxybenzoat); 2-Phenylethanol; Alpha-Zimtaldehyd; Hydroxycitronella; Phenylethyl(phenylacetat); Zimtacetat; Benzylacetat; Terpineol; Zimtalkohol; Cyclamenaldehyd)

Gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.

Nach Öffnung der verschweiten Verpackung: 3 Monate


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Verschweite Beutel aus Papier/Polyethylen/Aluminium/Ethylen- und Methacrylsäurecopolymer enthalten 2 oder 5 wirkstoffhaltige Pflaster.


Packungsgröen: 2, 5, 10 oder 14 wirkstoffhaltige Pflaster je Schachtel


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgröen in den Verkehr gebracht.


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Der verbliebene Wirkstoff auf dem Pflaster kann ein Risiko für das biologische Gleichgewicht der Gewässer darstellen. Gebrauchte Pflaster nicht in die Toilette werfen. Die gebrauchten Pflaster sollten entsprechend den lokalen Anforderungen entsorgt werden.


7. Pharmazeutischer Unternehmer


IBSA Farmaceutici Italia Srl

Via Martiri di Cefalonia 2

26900 Lodi (Italien)


8. Zulassungsnummer


62521.00.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


1.08.2005 / 27.04.2010


10. Stand der Information


... Januar 2011


Section 1.3 Product Information Variation FR/H/267/IB/008 Page 13