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Florinject 300 Mg/Ml Injektionslösung Für Rinder Und Schweine

Document: 30.08.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

FLORINJECT 300 mg/ml Injektionslösung für Rinder und Schweine

CALFLOR 300 mg/ml Injektionslösung für Rinder und Schweine (Frankreich)

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

1 ml Injektionslösung enthält:


Wirkstoff(e):

Florfenicol 300 mg


Sonstige Bestandteile:

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1

3. Darreichungsform:

Injektionslösung

Klare, leicht gelbliche Lösung

4. Klinische Angaben:

4.1 Zieltierart(en):

Rind und Schwein

4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Rinder:

Zur Behandlung von Erkrankungen, die durch Florfenicol-empfindliche Erreger verursacht werden.


Zur therapeutischen und metaphylaktischen Anwendung bei Atemwegser-krankungen bei Rindern, verursacht durch Florfenicol-empfindliche Stämme von Histophilus somni, Mannheimia haemolytica und Pasteurella multocida.

Die Erkrankung muss vor der metaphylaktischen Anwendung im Bestand nachgewiesen sein.


Schweine:

Zur Behandlung von akuten Atemwegserkrankungen, verursacht durch Florfenicol-empfindliche Stämme von Actinobacillus pleuropneumoniae und Pasteurella multocida.


4.3 Gegenanzeigen:

Nicht anwenden bei Zuchtebern und Zuchtbullen.

Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit oder bei bekannten allergischen Reaktionen gegenüber Florfenicol oder einem der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Keine.

4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Dieses Tierarzneimittel enthält kein antimikrobielles Konservierungsmittel.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Nicht bei Ferkeln mit einem Gewicht unter 2 kg anwenden.

Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte unter Berücksichtigung einer Sensitivitätsprüfung und unter Beachtung der amtlichen und örtlichen Regelungen über den Einsatz von Antibiotika erfolgen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Versehentliche Selbstinjektionen vermeiden. Im Falle einer versehentlichen Selbstinjektion ist ärztlicher Rat einzuholen und die Packungsbeilage vorzulegen.

Haut- und Augenkontakt vermeiden. Bei versehentlichem Haut- oder Augenkontakt sofort mit viel Wasser ausspülen.

Nach der Anwendung Hände waschen.

Nicht verwenden bei bekannter Empfindlichkeit gegenüber Propylenglykol oder Polyethylenglykolen.

4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

Bei Rindern können während der Behandlung eine verminderte Futteraufnahme und vorübergehend weiche Fäzes auftreten. Die behandelten Tiere erholen sich nach Abschluss der Behandlung wieder schnell und vollkommen.


Nach intramuskulärer und subkutaner Anwendung des Tierarzneimittels können entzündliche Veränderungen an der Injektionsstelle auftreten, die über 14 Tage anhalten.


In sehr seltenen Fällen wurden anaphylaktische Reaktionen bei Rindern beobachtet.


Bei Schweinen sind häufig beobachtete Nebenwirkungen vorübergehende Diarrhoe und/oder perianale und rektale Erytheme/Ödeme, die bei 50 % der Tiere auftreten können und etwa eine Woche anhalten. Unter Feldbedingungen zeigten ca. 30 % der behandelten Schweine Fieber (40 °C) in Verbindung mit milder Depression oder milder Dyspnoe, die nach Anwendung der zweiten Dosis eine Woche oder länger andauerten.

An der Injektionsstelle können vorübergehende Schwellungen bis zu 5 Tage und entzündliche Veränderungen bis zu 28 Tage anhalten.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach der Anwendung von FLORINJECT 300 mg/ml Injektionslösung für Rinder und Schweine sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).

4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Studien mit Florfenicol an Labortieren ergaben keine Hinweise auf teratogene oder fetotoxische Wirkungen.


Rind:

Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels wurde bei trächtigen Tieren nicht untersucht. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.


Schwein:

Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels wurde bei trächtigen und laktierenden Sauen nicht untersucht. Die Anwendung des Tierarzneimittels bei Schweinen während der Trächtigkeit und Laktation wird nicht empfohlen.

4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Keine bekannt.

4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Rinder: Zur intramuskulären oder subkutanen Injektion

Schweine: Zur intramuskulären Injektion


Rinder:

Therapeutische Anwendung

Intramuskuläre Injektion:

20 mg Florfenicol je kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml/ 15 kg) zweimal im Abstand von 48 Stunden mittels einer 16 Gauge Kanüle verabreichen.


Subkutane Injektion:

40 mg Florfenicol je kg Körpergewicht (entsprechend 2 ml/ 15 kg) einmalig mittels einer 16 Gauge Kanüle verabreichen.


Metaphylaktische Anwendung

Subkutane Injektion:

40 mg Florfenicol je kg Körpergewicht (entsprechend 2 ml/ 15 kg) einmalig mittels einer 16 Gauge Kanüle verabreichen.


Es sollten beim Rind nicht mehr als 10 ml für beide Injektionsarten (intramuskulär und subkutan) an einer Injektionsstelle injiziert werden. Die Injektion sollte nur in den Nackenbereich vorgenommen werden.


Vor jeder Dosisentnahme Gummistopfen reinigen und eine trockene, sterile Kanüle sowie Spritze benutzen.


Um eine genaue Dosierung zu gewährleisten und eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so exakt wie möglich bestimmt werden.


Schweine:

15 mg Florfenicol je kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml/ 20 kg) intramuskulär zweimal im Abstand von 48 Stunden mit einer 16 Gauge Kanüle verabreichen.


Beim Schwein sollten nicht mehr als 3 ml an einer Injektionsstelle injiziert werden. Die Injektion sollte nur in den Nackenbereich vorgenommen werden.


Es wird empfohlen, die Tiere im Frühstadium der Erkrankung zu behandeln und das Ergebnis der Behandlung innerhalb von 48 Stunden nach der zweiten Injektion zu überprüfen. Falls die klinischen Symptome der Atemwegserkrankung 48 Stunden nach der letzten Injektion weiterhin anhalten, sollte die Behandlung mit einer anderen Formulierung oder mit einem anderen Antibiotikum bis zum Abklingen der klinischen Symptome fortgesetzt werden.


Vor jeder Dosisentnahme Gummistopfen reinigen und eine trockene, sterile Kanüle sowie Spritze benutzen.


Gummistopfen nicht mehr als 25-mal durchstechen.


Um eine genaue Dosierung zu gewährleisten und eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so exakt wie möglich bestimmt werden.


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

Bei Schweinen wurde bei einer Verabreichung einer Dosis, die dem 3-fachen der empfohlenen Dosis entsprach, eine verringerte Nahrungs- und Wasseraufnahme sowie verminderte Gewichtszunahme beobachtet. Nach Verabreichung einer Dosis, die dem 5-fachen der empfohlenen Dosis oder mehr entsprach, wurde außerdem Erbrechen beobachtet.

4.11 Wartezeit(en):

Rinder:

Essbare Gewebe: Intramuskulär (20 mg Florfenicol je kg Körpergewicht zweimal): 30 Tage

Subkutan (40 mg Florfenicol je kg Körpergewicht, einmalig): 44 Tage

Milch: Nicht bei laktierenden oder trächtigen Tieren anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.


Schweine:

Essbare Gewebe: 18 Tage


5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotikum zur systemischen Anwendung, Amphenicole, Florfenicol.

ATC-Vet-Code: QJ01BA90


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Florfenicol ist ein synthetisches Breitbandantibiotikum mit Wirksamkeit gegen die meisten grampositiven und gramnegativen Erreger von Haustieren. Florfenicol wirkt über die Hemmung der Proteinsynthese auf ribosomaler Ebene bakteriostatisch. Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Florfenicol gegenüber den meisten der bei Atemwegserkrankungen von Rindern und Schweinen isolierten bakteriellen Erreger wirksam ist. Dies sind Mannheimia haemolytica, Pasteurella multocida, Histophilus somni bei Rindern und Actinobacillus pleuropneumoniae sowie Pasteurella multocida bei Schweinen.


Florfenicol wird als bakteriostatischer Wirkstoff erachtet. In-vitro-Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Florfenicol gegenüber Mannheimia haemolytica, Pasteurella multocida, Histophilus somni und Actinobacillus pleuropneumoniae bakterizid wirksam ist.


Erworbene Resistenz gegenüber Florfenicol wird durch Effluxpumpen vermittelt, welche durch das floR-Gen codiert wird. Eine derartige Resistenz wurde bisher mit Ausnahme von Pasteurella multocida undActinobacillus pleuropneumoniae bei keinem der Zielerreger festgestellt.


Resistenz gegenüber Florfenicol und anderen Antibiotika wurde bei lebensmittelassoziierten Salmonella typhimurium Stämmen ermittelt. Co-Resistenz gegenüber Florfenicol und Cephalosporinen der dritten Generation wurde bei Escherichia coli, die aus Atemwegen und Verdauungstrakt isoliert wurden, festgestellt.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Beim Rind werden nach intramuskulärer Anwendung in der empfohlenen Dosierung von 20 mg/kg wirksame Blutspiegel über 48 Stunden aufrecht erhalten. Die maximale durchschnittliche Serumkonzentration (Cmax) in Höhe von 3,37 µg/ml wird 3,3 Stunden (Tmax) nach der Anwendung erreicht. Die durchschnittliche Serumkonzentration beträgt 24 Stunden nach der Verabreichung 0,77 µg/ml.


Nach subkutaner Anwendung in der empfohlenen Dosis von 40 mg/kg werden wirksame Blutspiegel beim Rind (d.h. über der MHK90für die wichtigsten Atemwegserreger) über 63 Stunden aufrecht erhalten. Die maximale Serumkonzentration (Cmax) von ca. 5 µg/ml wird ca. 5,3 Stunden (Tmax) nach der Anwendung erreicht. Die durchschnittliche Serumkonzentration beträgt 24 Stunden nach der Anwendung etwa 2 µg/ml.

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 18,3 Stunden.


Bei Schweinen beträgt nach intravenöser Anwendung von Florfenicol die durchschnittliche Plasma-Clearance 5,2 ml/min./kg und das durchschnittliche Verteilungsvolumen im Gleichgewicht 948 ml/kg.

Die durchschnittliche terminale Halbwertzeit beträgt 2,2 Stunden.


Nach der ersten intramuskulären Anwendung von Florfenicol werden maximale Plasmakonzentrationen zwischen 3,8 und 13,6 µg/ml nach 1,4 Stunden erreicht. Die Plasmakonzentrationen sinken mit einer durch-schnittlichen terminalen Halbwertzeit von 3,6 Stunden. Nach einer zweiten intramuskulären Anwendung werden maximale Plasmakonzentrationen zwischen 3,7 und 3,8 µg/ml nach 1,8 Stunden erreicht. Die Plasmakonzentrationen fallen 12 bis 24 Stunden nach der intramuskulären Anwendung unter 1 µg/ml, dem MHK90Wert der porcinen Zielpathogene. Im Lungengewebe erreichte Florfenicol-Konzentrationen spiegeln die Plasmakonzentrationen mit einem Lungen/ Plasma-Konzentrationsverhältnis von 1:1 wieder.


Nach intramuskulärer Anwendung beim Schwein wird Florfenicol schnell und überwiegend mit dem Urin ausgeschieden. Florfenicol wird größtenteils metabolisiert.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

N-Methylpyrrolidon

Propylenglykol

Macrogol 300

6.2 Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/ Anbruch des Behältnisses: 28 Tage

6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses:

Durchstechflaschen aus Polypropylenen zu 250 ml mit rosa Bromobutyl-Gummistopfen und Aluminium-Bördelkappe.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. Zulassungsinhaber:

Laboratorios Calier,S.A.

C/Barcelonés, 26 (Plá de Ramassar)

Les Franqueses del Vallés, Barcelona

Spanien

8. Zulassungsnummer:

401824.00.00

9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

...

10. Stand der Information

...

11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.