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Flotrin Max 10mg

Document: 21.10.2009   Fachinformation (deutsch) change



Fachinformation

1. Bezeichnung deR Arzneimittel


Flotrin® Start, Tabletten


Flotrin® Pro 2 mg, Tabletten


Flotrin® Uro 5 mg, Tabletten


Flotrin® Max 10 mg, Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Flotrin® Start:

1 weiße Tablette enthält 1,187 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend 1 mg Terazosin.

1 gelbe Tablette enthält 2,374 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend 2 mg Terazosin.


Flotrin® Pro 2 mg:

1 Tablette enthält 2,374 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend 2 mg Terazosin.


Flotrin® Uro 5 mg:

1 Tablette enthält 5,935 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend 5 mg Terazosin.


Flotrin® Max 10 mg:

1 Tablette enthält 11,87 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend 10 mg Terazosin.


Sonstige Bestandteile:


Flotrin® Start:

1 weiße Tablette enthält 128,56 mg Lactose-Monohydrat.

1 gelbe Tablette enthält 127,28 mg Lactose-Monohydrat.


Flotrin® Pro 2 mg:

1 Tablette enthält 127,28 mg Lactose-Monohydrat.


Flotrin® Uro 5 mg:

1 Tablette enthält 123,070 mg Lactose-Monohydrat.


Flotrin® Max 10 mg:

1 Tablette enthält 117,68 mg Lactose-Monohydrat.


Die vollständige Auflistung der Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM

Tabletten


Flotrin® Start sind weiße und gelbe, runde, flache Tabletten mit abgeschrägtem Rand.


Flotrin® Pro 2 mg sind gelbe, runde, flache Tabletten mit abgeschrägtem Rand.


Flotrin® Uro 5 mg sind rötlich-gelbe, runde, flache Tabletten mit abgeschrägtem Rand.


Flotrin® Max 10 mg sind blaue, runde, flache Tabletten mit abgeschrägtem Rand.



4. KLINISCHE DATEN

4.1 Anwendungsgebiete

Flotrin®ist angezeigt zur Behandlung der klinischen Symptome sowie der Blasenentleerungsstörungen bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Für die benötigten unterschiedlichen Dosierungen stehen entsprechende Tablettenstärken zur Verfügung.

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

Grundsätzlich sollte die Behandlung einschleichend mit der niedrigsten Dosierung (1 weiße Tablette aus der Packung Flotrin® Start, entsprechend 1 mg Terazosin) begonnen und langsam bis zur individuellen Wirkdosis gesteigert werden gemäß folgendem Dosierungsschema.



Dosierungs-stufen

Tages-
dosis
Terazosin

Tablette/Tag

Mindesttherapiedauer dieser Dosierstufe vor dem Wechsel zur nächsthöheren Dosierung zur Erzielung der urodynamischen Wirkung

1. Stufe*

(Tag 1-7)

1 mg

1 x 1 weiße Tablette aus der Packung Flotrin® Start

7 Tage

2. Stufe*

(Tag 8-21)

2 mg

1 x 1 gelbe Tablette aus der Packung Flotrin® Start

14 Tage

*Für die initiale Dosistitration von 1 mg Terazosin auf 2 mg Terazosin steht Flotrin®Start, eine Packung mit 21 Tabletten zur Verfügung.


Vorübergehende Nebenwirkungen können bei jeder Dosierungsstufe auftreten. Bleiben Nebenwirkungen bestehen, sollte die Dosis reduziert werden.


Der therapeutische Bereich liegt in der Regel bei 2 bis 5 mg pro Tag. Die Dosis soll langsam gesteigert werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Es ist keine weitere Symptomverbesserung bei Erhöhung der Dosis über 10 mg einmal täglich zu erwarten.


Mit einer Verbesserung der Beschwerden kann frühestens zwei Wochen nach Therapiebeginn gerechnet werden.


Bei gleichzeitiger Gabe von Flotrin® und blutdrucksenkenden Mitteln gelten die obigen Dosisrichtlinien nur, wenn diese Arzneimittel in ihrer Dosis reduziert oder abgesetzt werden (siehe auch 4.4. "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Anwendung bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz



Pharmakokinetische Untersuchungen bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz zeigten, dass keine größeren Veränderungen hinsichtlich der empfohlenen Dosierung notwendig sind. Jedoch sollte bei diesen Patienten die Dosis so niedrig wie möglich gehalten werden und eine Dosissteigerung nur unter genauer Beobachtung vorgenommen werden.



Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz



Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Terazosin besonders vorsichtig dosiert werden, da Terazosin größtenteils über die Leber abgebaut wird. Bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung liegen keine klinischen Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Anwendung bei Kindern


Mangels ausreichender klinischer Erfahrungen bei Kindern wird die Anwendung von Terazosin bei Kindern nicht empfohlen.


Art und Dauer der Anwendung

Die erste Tablette einer Stärke sollte abends vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Alle folgenden Tabletten derselben Stärke können entweder abends oder morgens eingenommen werden.



Die Einnahme der Tabletten soll mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) erfolgen.



Die Dauer der Behandlung wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Die Therapie mit Terazosin ist eine Langzeittherapie, die nur nach ärztlicher Anweisung unterbrochen werden sollte.Im Fall einer Therapieunterbrechung ist spätestens nach einer zweitägigen Unterbrechung erneut eine schrittweise Dosissteigerung durchzuführen, beginnend mit 1 mg Terazosin abends vor dem Zubettgehen.



4.3 Gegenanzeigen


Flotrin® ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Terazosin bzw. anderen Chinazolinen (z.B. Prazosin, Doxazosin, Alfuzosin) oder gegenüber einem der Hilfsstoffe.


Flotrin®darf nicht eingenommen werden bei Miktionssynkopen in der Vorgeschichte.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Behandlung mit Flotrin® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Vor allem nach Einnahme der ersten Dosis ("Effekt der 1. Dosis") oder bei Dosiserhöhung kann es zu übermäßigem Blutdruckabfall, besonders im Stehen und beim Lagewechsel kommen. In diesen Fällen treten Beschwerden wie Schwäche, Schwindel und in sehr seltenen Fällen Bewußtseinsverlust, gelegentlich eingeleitet durch supraventrikuläre Tachykardie, auf.


Damit ist auch zu rechnen, wenn die Einnahme nach einer Unterbrechung von zwei oder mehr Tagen wieder aufgenommen wird (siehe Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung”). Diese Störungen halten in der Regel nur kurze Zeit an und treten meist bei Fortführung der Behandlung nicht mehr auf. Da die Wahrscheinlichkeit einer solchen Nebenwirkung bei Verabreichung einer höheren als der empfohlenen Anfangsdosis größer ist, sollte die Dosierungsanleitung sorgfältig befolgt werden.


Nach Dosiserhöhung und nach Wiederaufnahme einer unterbrochenen Einnahme sollten abrupte Lagewechsel oder langes Stehen vermieden werden. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten.


Der Patient sollte auf die Gefahr des Auftretens orthostatischer Dysregulation und von Priapismus hingewiesen werden und Verhaltensmaßregeln für diese Situationen erhalten. Hinsichtlich des Priapismus sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass er beim Auftreten sofort einen Arzt aufsucht, da anderenfalls die Gefahr einer permanenten erektilen Dysfunktion besteht.


Kombination mit Antihypertensiva:

Wegen der Gefahr übermäßiger Blutdrucksenkung ist Vorsicht angebracht bei gleichzeitiger Anwendung von Terazosin und Thiaziden oder anderen antihypertensiven Arzneimitteln. Soll während der Therapie mit Terazosin ein Thiazid-Diuretikum oder ein anderes antihypertensives Arzneimittel hinzugefügt werden, so muss Terazosin reduziert oder abgesetzt werden; eine erneute Dosistitration ist erforderlich. Bei Verabreichung von Terazosin zusätzlich zu anderen Antihypertensiva ist die Dosis der anderen Antihypertensiva vor Therapiebeginn zu reduzieren und nach Terazosineinstellung anzupassen.


Terazosin sollte aufgrund der vasodilatatorischen Wirkung bei folgenden kardialen Zuständen vorsichtig eingesetzt werden:



Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit kann ein zu rascher oder zu starker Blutdruckabfall zu einer Verschlechterung der Angina pectoris-Beschwerden führen.


Vorsicht ist angebracht bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die möglicherweise den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin).


Patienten mit benigner Prostatahyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege, einen chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteine aufweisen, sind nicht mit Terazosin zu behandeln.


Terazosin sollte bei Patienten mit einer Überlaufblase, Anurie oder fortgeschrittenem Nierenversagen nicht eingesetzt werden.


Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz:


Terazosin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion besonders vorsichtig eingesetzt werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung von Terazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen.


Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, und Vardenafil) und Terazosin kann zu einer symptomatischen Hypotonie führen, da beide Arzneimittel gefäßerweiternd wirken. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern, wird empfohlen eine Begleitbehandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren nur dann zu beginnen, wenn der Patient hämodynamisch stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt ist. Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis des Phosphodiesterase-5-Inhibitors zu beginnen und diesen in einem zeitlichen Abstand zur Gabe des Alpha-Blockers (mindestens 6 Stunden) einzunehmen.


Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Flotrin® nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei Patienten, die neben Terazosin ACE-Hemmer oder Diuretika erhielten, wurde im Vergleich zu den übrigen Patienten häufiger von Schwindel und anderen Nebenwirkungen berichtet. Daher ist bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die den Blutdruck beeinflussen (z. B. ACE-Hemmer, Beta-Rezeptorblocker, Calciumantagonisten, Diuretika), wegen der Gefahr eines massiven Blutdruckabfalls Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung” und Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”).


Eine Kombination mit anderen Alpha-Rezeptorenblockern wird nicht empfohlen.


Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, und Vardenafil) (siehe Abschnitt 4.4)



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Nicht zutreffend.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung der benignen Prostatahyperplasie mit Flotrin® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einem Blutdruckabfall auftreten können und unter welchen Umständen sie bevorzugt auftreten (siehe Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Einnahme der Initialdosis und nach Dosissteigerung sollte der Patient nicht am Straßenverkehr teilnehmen und keine gefährlichen Arbeiten ausführen.


Nebenwirkungen


Zu Beginn der Behandlung, bei Einnahme der nächst höheren Dosisstufe oder bei erneuter Einnahme nach kurzer Einnahmepause kann es zu übermäßigem Blutdruckabfall kommen.


Wie andere Alpha-Rezeptorenblocker kann Terazosin Synkopen verursachen. Diese treten meistens innerhalb von 30 bis 90 Minuten nach der Tabletteneinnahme auf. In klinischen Studien zum Bluthochdruck traten synkopale Episoden in einer Häufigkeit von ungefähr 1 % auf. Als Ursache wurde zumeist orthostatische Dysregulation angenommen, obwohl die Synkopen gelegentlich mit einer Tachykardie mit Frequenzen von 120 bis 160 Herzschlägen pro Minute eingeleitet wurden.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig ( 10 %)

Häufig (1 % - < 10 %)

Gelegentlich (0,1 % - < 1 %)

Selten ( 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (< 0,01 %)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:


Sehr selten: Thrombozytopenie


Erkrankungen des Nervensystems:


Häufig: Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen


Augenerkrankungen:


Gelegentlich: Sehstörungen (verfälschtes Farben-/Verschwommensehen)

Nicht bekannt: IFIS (Intraoperative Floppy Iris Syndrome) (siehe 4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)


Herzerkrankungen:


Häufig: orthostatische Dysregulation, Brustschmerzen, Palpitationen

Gelegentlich: Tachykardie
Sehr selten: Vorhofflimmern

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums (Mittelfellraum):


Häufig: Atemnot, "verstopfte Nase", Rhinitis, Nasenbluten


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt):


Häufig: Übelkeit
Gelegentlich: Verstopfung, Diarrhoe, Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:


Gelegentlich: Pruritus, unspezifische Hautreaktion z.B. Urtikaria


Erkrankungen der Nieren und Harnwege:


Gelegentlich: Blasenentleerungsstörungen


Erkrankungen der Geschlechtsorgane:


Häufig: Potenzstörungen, abnormale Ejakulation (z.B. Hämatospermie)

Gelegentlich: Priapismus, verminderte Libido


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:


Häufig: Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Schwächegefühl

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Ödeme, Gewichtszunahme, Synkope

Sehr selten: schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen)


Über Hernienbildung wurde berichtet.


Folgende Nebenwirkungen, die nicht in gesichertem kausalen Zusammenhang mit der Einnahme von Terazosin stehen, wurden in klinischen Studien oder nach der Markteinführung beobachtet: Fieber, Bauchschmerzen, Nacken -, Rücken-, Schulterschmerzen, Gefäßerweiterung, Arrhythmie, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Blähungen, Gicht, Arthralgie, Arthritis, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, Parästhesien, Ängstlichkeit, Depression, Schlaflosigkeit, Bronchitis, grippeähnliche Symptome, Pharyngitis, Sinusitis, Erkältungszeichen, Exanthem, Husten, Schwitzen, Konjunktivitis, Tinnitus, Impotenz, häufiger Harndrang, Blaseninfektion, Harninkontinenz .

Kontrollierte klinische Studien lassen das mögliche Auftreten einer Hämodilution vermuten, wodurch bestimmte Blutbildwerte wie Hämatokrit, Hämoglobin, Leukozyten, Gesamteiweiß und Albumin erniedrigt erscheinen.

Die Behandlung mit Terazosin länger als 24 Monate hatte keinen signifikanten Einfluss

auf die Werte des Prostata-spezifischen Antigens (PSA).


4.9 Überdosierung


Eine Überdosierung von Flotrin® führt in der Regel zu Hypotonie, unter Umständen verbunden mit Synkopen.


Bei Hypotonie infolge einer Überdosierung sollte in erster Linie das kardiovaskuläre System stabilisiert werden. Zur Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz sollte der Patient auf dem Rücken in Kopftieflage gebracht werden. Bei Vorliegen einer schweren Hypotonie sollten Plasmaexpander und Vasopressoren gegeben werden. Die Nierenfunktion sollte überwacht und, falls erforderlich, unterstützt werden. Da Terazosin im Plasma vorwiegend proteingebunden vorliegt, ist eine Dialyse als Therapiemaßnahme nicht indiziert.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Urologikum

ATC-Code: G04CA03


Terazosin ist ein postsynaptischer Alpha1-Rezeptorenblocker.

Studien zeigen, dass eine Alpha1-Rezeptorenblockade zu einer Verbesserung des Harnflusses bei Patienten mit chronischen, obstruktiven Blasenentleerungsstörungen, wie bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH), führt. Die Symptome der BPH werden einerseits durch eine Vergrößerung der Prostata verursacht, andererseits durch einen erhöhten Tonus der glatten Muskulatur des Blasenausgangs und der Prostata hervorgerufen, der einer Regulation durch Alpha1-Rezeptoren unterliegt.


Phenylephrin-induzierte Kontraktionen menschlichen Prostatagewebes wurden in vitro durch die Alpha1-Rezeptoren-blockierende Wirkung von Terazosin aufgehoben.


Der günstige Effekt von Terazosin ist auch noch 24 Stunden nach der letzten Dosis nachweisbar, so dass eine tägliche Einmalgabe von Terazosin ausreicht. Etwa 2 Wochen nach Beginn der Terazosin-Therapie wurde eine Besserung der Beschwerden, etwas später eine Zunahme der Harnflußrate beobachtet.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Absorption
Terazosin wird nach oraler Gabe schnell und fast vollständig resorbiert. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 78-96 %. Durch Nahrungsaufnahme wird die Bioverfügbarkeit nicht wesentlich beeinflusst. Maximale Plasmakonzentrationen werden bereits ½-1½ Stunden nach oraler Einnahme erreicht.


Verteilung

Ungefähr 90-94 % der Substanz werden an Plasmaproteine gebunden.


Elimination

Etwa 40 % der verabreichten Substanzmenge werden über den Urin und 60 % über die Faeces ausgeschieden. Die Metabolisierung von Terazosin erfolgt hauptsächlich in der Leber über eine Hydrolyse der Amidbindung, eine O-Demethylierung und zu einem geringen Maße über eine Piperazinring-Spaltung und eine N-Desalkylierung. Es konnten 7 verschiedene Metaboliten nachgewiesen werden.


Etwa 10 % des Wirkstoffs werden unverändert über den Urin, 20 % über die Faeces ausgeschieden.


Die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 8-14 Stunden. Die Elimination von Terazosin wird bei eingeschränkter Nierenfunktion nur unwesentlich beeinträchtigt.


Dialysierbarkeit und Verhalten bei forcierter Diurese

Aufgrund der hohen Proteinbindung von Terazosin ist keine signifikante Ausscheidung durch eine Hämodialyse zu erwarten. Bei funktionell anephrischen Patienten werden etwa 7-10 % der Substanz über die Dialyse ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Reproduktionstoxizität

Untersuchungen zur Embryotoxizität an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potenzial von Terazosin ergeben. Embryotoxische Wirkungen traten oberhalb von Tagesdosen von 60 mg/kg/Tag (Ratte) bzw. 22 mg/kg/Tag (Kaninchen) auf.

Ab einer Dosis von 8 mg/kg/Tag wurde bei Ratten eine Verlängerung der Tragzeit beobachtet. Die postnatale Entwicklung der Jungen war verzögert. Dosen ab 30 mg/kg/Tag verursachten Fertilitätsstörungen bei Ratten (verminderte Trächtigkeitsrate). Dies wird auf eine Spermatogenesestörung zurückgeführt.


Die Plazentagängigkeit von Terazosin wurde an Ratten nachgewiesen.


Untersuchungen zur Ausscheidung in die Muttermilch liegen nicht vor.


Mutagenität und Kanzerogenität

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial von Terazosin.

Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten ergaben keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Terazosin.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Flotrin® Start:


weiße Tablette: Lactose- Monohydrat, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (pflanzl.)


gelbe Tablette: Lactose- Monohydrat, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (pflanzl.), Chinolingelb (E 104)


Flotrin® Pro 2 mg:


Lactose- Monohydrat, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (pflanzl.), Chinolingelb (E 104)


Flotrin® Uro 5 mg:


Lactose- Monohydrat, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (pflanzl.), Eisenoxid (E 172)


Flotrin® Max 10 mg:


Lactose- Monohydrat, Maisstärke, vorverkleisterte Stärke, Talkum, Magnesiumstearat

(Ph.Eur.) (pflanzl.) , Indigocarmin (E 132)


6.2 Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine.


Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackungen:


Flotrin® Start:

21 (7 weiße und 14 gelbe) Tabletten (N1)


Flotrin®Pro 2 mg, Flotrin®Uro 5 mg, Flotrin®Max 10 mg:


28 (N1), 84 (N3) und 98 (N 3) Tabletten


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine.


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. INHABER DER ZULASSUNG

mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna


Tel.: 034954/247-0

Fax: 034954/247-100


8. ZULASSUNGSNUMMERN

Flotrin® Start: 29390.03.00


Flotrin® Pro 2 mg: 29390.00.00


Flotrin®Uro 5 mg: 29390.01.00


Flotrin®Max 10 mg: 29390.02.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

Flotrin®Start: 10.01.1995 / 17.07.2006


Flotrin®Pro 2 mg: 10.01.1995 / 17.07.2006


Flotrin®Uro 5 mg: 10.01.1995 / 17.07.2006


Flotrin®Max 10 mg: 10.01.1995 / 17.07.2006



10. Stand der Information

Oktober 2009



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

spcde-flotrin-10-2009 Seite: 17 von 17