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Fluanxol Dragees 5 Mg

Document: 16.11.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation



Bitte lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergege­ben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.



Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Fluanxol Dragees 5 mg und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Fluanxol Dragees 5 mg beachten?

Wie ist Fluanxol Dragees 5 mg einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Fluanxol Dragees 5 mg aufzubewahren?



Bayerkreuz Fluanxol®Dragees 5 mg

Wirkstoff: Flupentixoldihydrochlorid





Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Flupentixoldihydrochlorid. 1 Dragee enthält 5 mg Flupentixoldihydrochlorid, entspr. 4,23 mg Flupentixol.

Die sonstigen Bestandteile sind Calciumcarbonat, Eisenoxid rot (E 172), Gelatine, Glucose­sirup, arabisches Gummi, Kaliumdihydrogenphosphat, Lactose 1H2O, Macrogol 20000, Macro­gol 35000, Magnesiumstearat, Maisstärke, Montanglycolwachs, Povidon, Saccharose, hoch­dis­perses Siliciumdioxid, Talkum, Titan(IV)oxid (E 171).



Fluanxol Dragees 5 mg ist in Originalpackungen zu 50 (N2) und 100 Dragees (N3) erhältlich.



Was ist Fluanxol Dragees 5 mg und wofür wird es angewendet?



Fluanxol Dragees 5 mg ist ein Neuroleptikum (Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten Er­krankungen des zentralen Nervensystems).



Von:

Bayer Vital GmbH

D-51368 Leverkusen

Telefon: (02 14) 30 - 5 13 48

Telefax: (02 14) 30 - 5 15 98

E-mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com


Hergestellt von:

Bayer HealthCare AG, Leverkusen


Fluanxol Dragees 5 mg wird zur Behandlung psychischer Störungen angewendet. Ausführliche Hinweise für die stationäre und ambulante Behandlung können der Fachinformation entnommen werden, die dem Arzt zur Verfügung steht.




Was müssen Sie vor der Einnahme von Fluanxol Dragees 5 mg beachten?



Fluanxol Dragees 5 mg darf nicht eingenommen werden bei:



Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fluanxol Dragees 5 mg ist erforderlich bei:

- Leukopenie (Verminderung weißer Blutkörperchen) oder Erkrankungen des blutbildenden Systems

- Leistungseinschränkung von Leber und Nieren

- Kaliummangel

verlangsamtem Herzschlag

bestimmten Herzerkrankungen (angeborenes QT-Syndrom oder andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Erregungsleitungsstörungen, Herzrhythmusstörungen)

- bestimmten Geschwülsten (Prolaktin-abhängigen Tumoren, z. B. Brusttumoren)

- Nebennierentumor

- stark erniedrigtem oder erhöhtem Blutdruck, Kreislaufstörungen beim plötzlichen Wechsel vom Liegen zum Stehen

- Parkinsonscher Erkrankung

- chronischen Atembeschwerden und Asthma

- grünem Star, Harnverhaltung, Verengung des Magenausgangs, Vergrößerung der Vorste­herdrüse mit Restharnbildung



Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit neurologisch erkennbaren Hirnschäden und Krampfanfällen in der Vorgeschichte, da große Anfälle auftreten können. Bei Vorliegen einer Epilepsie sollte Fluanxol Dragees 5 mg nur zusammen mit einer Behandlung gegen das An­fallsleiden Verwendung finden.

Vor einer Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg muss der Arzt das Blutbild (einschließlich eines Differenzialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) kontrollieren. Bei krankhaft veränderten Blut­werten darf keine Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg erfolgen. Ein bestehender Kaliummangel ist vor Behandlungsbeginn auszugleichen.



Blutbild, Nieren- und Leberfunktion sowie Ihre Kreislaufsituation sollten vom Arzt während der Behandlung in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Bei chronischer Behandlung soll­ten entsprechende Kontrolluntersuchungen mindestens alle sechs Monate durchgeführt wer­den. Ein Ausgangs-EKG sollte für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.



Kinder

Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollte Fluanxol Dragees 5 mg nicht verabreicht wer­den, da keine ausreichenden wissenschaftlichen Erfahrungen vorliegen.



Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten und Erfahrungen vor, die die Sicherheit der Anwendung von Fluanxol Dragees 5 mg in der Schwangerschaft belegen. Sie sollten Fluanxol Dragees 5 mg während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten und letzten Schwangerschaftsdrittel, nur einnehmen, wenn Ihr Arzt die Behandlung nach einer sorgfältigen Bewertung von Nutzen und Risiko für erforderlich hält.



Stillzeit

Da der Wirkstoff von Fluanxol Dragees 5 mg in der Muttermilch angereichert wird, sollten Sie bei notwendiger Behandlung abstillen.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Möglicherweise tritt nach einer Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg Müdigkeit auf. Ebenfalls kann es zu einem Schwindel- und Schwächegefühl kommen, wodurch Ihr Reaktionsvermögen sowie Ihre Urteilskraft vermindert ist. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Er­eignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie daher - zumindest wäh­rend der ersten Phase der Behandlung - nicht Auto oder andere Fahrzeuge und bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen; arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt. Beach­ten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.

Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.



Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Fluanxol Dragees 5 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Fluanxol Dragees 5 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.





Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arznei­mittel handelt.



Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleich­zeitiger Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg beeinflusst werden:



Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluanxol Dragees 5 mg mit Schmerzmitteln, Schlafmitteln, Beruhigungsmitteln, Mitteln gegen Allergien (Antihistaminika) oder anderen, das zentrale Ner­vensystem dämpfenden Arzneimitteln kann es zu verstärkter Müdigkeit, zu Benommenheit und Atemstörungen kommen.

Wenn Patienten, die unter einer hohen Neuroleptika-Dosierung stehen, operiert werden, muss sorgfältig auf einen eventuellen Blutdruckabfall geachtet werden. Die Dosis des Narkosemittels bzw. von das Nervensystem dämpfenden Stoffen ist unter Umständen zu verringern.

Carbamazepin (Wirkstoff zur Behandlung von Krampfanfällen) und Barbiturate (Wirkstoffe zur Behandlung von Krampfanfällen bzw. Schlaflosigkeit) können die Blutspiegel von Flupentixol, dem Wirkstoff in Fluanxol Dragees 5 mg, durch schnelleren Substanzabbau erniedrigen.

Die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Ein­nahme von Fluanxol Dragees 5 mg verstärkt werden, während die blutdrucksenkende Wirkung von Guanethidin, Clonidin und alpha-Methyldopa (spezielle Bluthochdruck-senkende Mittel) ab­geschwächt werden kann.

Von der gleichzeitigen Anwendung Reserpin-haltiger Präparate (spezielles Bluthochdruck-senkendes Mittel) wird abgeraten.

Bei gleichzeitiger Gabe von Fluanxol Dragees 5 mg und Propranolol (Betablocker zur Be­handlung von Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck) können sich die Plasmaspiegel bei­der Arzneimittel erhöhen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dopaminagonisten (z. B. Levodopa, Bromocriptin, Amantadin, Wirkstoffe zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit) kann die Wirkung dieser Arzneimittel abgeschwächt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika, zu denen Flupentixoldihydrochlorid gehört, mit anderen Dopaminantagonisten (z. B. Metoclopramid, Bromoprid, Alizaprid, Mittel zur Behand­lung von Übelkeit und Magen-Darm-Störungen) kann es zu einer Verstärkung von Störungen des Bewegungsablaufs kommen.

Die schwachen anticholinergen, das vegetative oder unwillkürliche Nervensystem betreffenden Wirkungen von Fluanxol Dragees 5 mg können durch Arzneimittel, die eine anticholinerge Wirkung besitzen (z. B. Benzatropin, einem Mittel zur Behandlung der Parkinsonschen Krank­heit) verstärkt werden. Dies kann sich in Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks, Mundtrockenheit, beschleunigtem Herzschlag, Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen, Störungen der Speichelsekretion, Sprechblockade, Gedächtnisstörungen oder vermindertem Schwitzen äußern.

Durch anticholinerge Antiparkinsonmittel wie Biperiden kann die Wirkung von Fluanxol Dragees 5 mg abgeschwächt werden.

Fluanxol Dragees 5 mg kann zu einer veränderten Verstoffwechselung und damit zu er­höhten Plasmakonzentrationen bestimmter Antidepressiva führen. Die sich daraus ergebenden klinischen Wirkungen sind nicht vorhersehbar. Vorsicht ist auch bei der Kombination mit MAO-Hemmern (bestimmtes stimmungsaufhellendes, antriebssteigerndes Mittel) geboten.

Durch die Kombination mit Lithiumsalzen (Wirkstoff, der bei bestimmten psychotischen Erkran­kungen – den Manien – gegeben wird) können die Plasmaspiegel von Flupentixoldihydrochlorid erhöht werden. Dadurch erhöht sich das Risiko von Störungen des Bewegungsablaufs. Umge­kehrt können auch die Lithium-Plasmaspiegel erhöht werden. Sehr selten wurden unter dieser Kombination schwere Vergiftungssymptome des Nervensystems beobachtet.

Adrenalin (Mittel zur Behandlung einer akuten Herzschwäche) sollte nicht zusammen mit Fluanxol Dragees 5 mg verabreicht werden (Gefäßerweiterung, Blutdruckabfall, beschleunigte Herzfrequenz).

Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluanxol Dragees 5 mg mit Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden) kann eine Veränderung der Verstoffwechselung von Phenytoin nicht ausgeschlossen werden. Dadurch können möglicherweise zu hohe Plasmaspiegel er­reicht werden.

Coffein wirkt möglicherweise den antipsychotischen Wirkungen von Neuroleptika entgegen. Die Daten sind allerdings widersprüchlich.

Eine Verstärkung der durch Polypeptid-Antibiotika (z. B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B) hervorgerufenen Atemstörung durch Fluanxol Dragees 5 mg kann nicht ausgeschlossen werden.

Wegen der durch Fluanxol Dragees 5 mg hervorgerufenen Prolaktinerhöhung (Hormon) kann die Reaktion auf die Anwendung von Gonadorelin (Wirkstoff zur Diagnostik bzw. Behandlung von bestimmten Hormonstörungen) abgeschwächt werden.

Die Stoffwechsellage von insulinpflichtigen Diabetikern (Zuckerkranken) unter Flupentixolbe­handlung (besonders bei hoher Dosierung) kann unausgeglichen werden und ggf. eine An­passung der Einstellung mit Antidiabetika (Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit) notwendig machen.

Unter der Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg kann das Ergebnis eines Schwanger­schaftstests verfälscht sein (falsch positives Ergebnis).





Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,

sollte vermieden werden.



Bei der Anwendung von Fluanxol Dragees 5 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:

Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Fluanxol Dragees 5 mg ist zu vermeiden, da sie zu einer Verstärkung der Alkoholwirkung und zu einer Blutdrucksenkung führen kann.





Wie ist Fluanxol Dragees 5 mg einzunehmen?



Nehmen Sie Fluanxol Dragees 5 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fra­gen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Die Verabreichungsmenge von Fluanxol Dragees 5 mg richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und der individuellen Reaktionslage; sie wird ausschließlich vom behandelnden Arzt bestimmt. Sie sollten die verordnete Dosierung nicht eigenmächtig vermindern oder er­höhen.

Die Tagesdosis kann auf Anweisung des Arztes als Einmaldosis morgens eingenommen oder auf 2-3 Einzeldosen verteilt werden. Die letzte Einnahme sollte nicht nach 16.00 Uhr erfolgen.

Nehmen Sie die Dragees unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein.



Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsbild und dem individuellen Verlauf und wird vom Arzt festgelegt. Dabei ist die niedrigste notwendige Erhaltungsdosis anzustreben. Über die Notwendigkeit einer Fortdauer der Behandlung ist laufend kritisch zu entscheiden.

Nach einer längerfristigen Therapie muss der Abbau der Dosis in sehr kleinen Schritten über einen großen Zeitraum hinweg und in einem engmaschigen Kontakt zwischen Arzt und Patient erfolgen.



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wir­kung von Fluanxol Dragees 5 mg zu stark oder zu schwach ist.



Wenn Sie eine größere Menge von Fluanxol Dragees 5 mgeingenommen haben, als Sie sollten:

Eine nur geringfügige Überdosierung, z. B. wenn Sie eine Einzelgabe versehentlich doppelt ein­genommen haben, hat normalerweise keine Auswirkungen auf die weitere Einnahme, d. h. Sie nehmen Fluanxol Dragees 5 mg danach so ein wie sonst auch.

Bei Einnahme erheblich zu hoher Arzneimengen kann es insbesondere zu Schläfrigkeit bis hin zum Koma, Blutdruckabfall, unwillkürlichen Bewegungen (z. B. Muskelkrämpfe im Mund- und Gesichtsbereich), Gangunsicherheit, Verwirrtheits- und Erregungszuständen, Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen, Atemnot sowie zu Störungen der Körperwärmeregulation kommen.

Verständigen Sie bei Überdosierung sofort den nächsten erreichbaren Arzt, damit er die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann. In der Regel ist mit einer vollständigen Rückbildung der Beschwerden bei ärztlicher Behandlung zu rechnen.





Wenn Sie die Einnahme von Fluanxol Dragees 5 mg vergessen haben:

Wenn Sie einmal zuwenig Fluanxol Dragees 5 mg eingenommen haben, so nehmen Sie bei den nächsten Malen die gleiche Menge Dragees ein wie verordnet.





4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?



Wie alle Arzneimittel kann Fluanxol Dragees 5 mg Nebenwirkungen haben.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde ge­legt:



Sehr häufig:

Mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

Mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

Mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

Mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

1 oder weniger von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle



Nervensystem

Sehr häufig:

extrapyramidalmotorische Symptome: Muskelverspannungen und Störungen des Bewegungs­ablaufs (z. B. Zungen-Schlund-Krämpfe, Schiefhals, Kiefermuskelkrämpfe, Blickkrämpfe, Ver­steifung der Rückenmuskulatur), Störungen wie bei der Parkinsonschen Erkrankung (z. B. Zittern, Steifheit, Bewegungslosigkeit, übermäßiger Speichelfluss), Bewegungsdrang mit der Unfähigkeit, sitzen zu bleiben. In diesen Fällen kann der Arzt die Dosis verringern und/oder auch ein Gegenmittel verabreichen, das diesen Nebenwirkungen sofort entgegenwirkt.

Gelegentlich:

Unruhe, Schlafstörungen, Erregung, Benommenheit, depressive Verstimmung, Gleichgültigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Zeichen von Erregung und Verwirrtheit - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter anderer Wirkstoffe (anticholinerg wirksamer Substanzen) - und Krampfanfälle sowie starke Schwankungen der Körpertemperatur.

Selten:

Malignes Neuroleptika-Syndrom: lebensbedrohlicher Zustand mit hohem Fieber, Muskel­starre und Störungen des vegetativen Nervensystems wie Herzjagen, Bluthochdruck und Be­wusstlosigkeit. Informieren Sie bei Auftreten dieser Krankheitszeichen umgehend ihren Arzt und setzen Sie Fluanxol Dragees 5 mg sofort ab!

Reaktivierung bzw. Verschlechterung psychotischer Prozesse.



Vegetative Begleitwirkungen

Häufig:

verschwommenes Sehen, Mundtrockenheit, vermehrter Tränenfluss, Gefühl verstopfter Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks, Verstopfung, Störungen beim Wasserlassen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust.





Herz-Kreislauf-System

Sehr häufig:

Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen, Blutdruckabfall, Beschleunigung des Herzschlags: insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Patienten mit Phäochromozy­tom (Nebennierentumor), zerebrovaskulärer, renaler oder kardialer Insuffizienz (ungenügende Hirnblutgefäß-, Nieren- oder Herzfunk­tion). EKG-Veränderungen (Erregungsleitungsstörungen im Herzen).



Verdauungssystem

Gelegentlich:

vorübergehende Leberfunktionsstörungen, Abfluss-Störungen der Galle, Gelbsucht.

Selten:

lebensbedrohliche Darmlähmung (paralytischer Ileus).



Hormonsystem

Sehr selten:

Störungen der Regelblutung, Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau, Anschwellen der Brust beim Mann, Störungen der sexuellen Erregbarkeit, Ge­wichtszunahme.



Blut und Blutgefäße

Sehr selten:

Blutpfropfbildung in Bein- und Beckenvenen (Thrombosen). Verminderte Anzahl von Blutzellen: daher unbedingt der Aufforderung des Arztes, sich zu den erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, nach­kommen!

Bei Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, bei Fieber sowie bei grippalen Infekten: Arzt umgehend informieren!



Überempfindlichkeitsreaktionen

Gelegentlich:

allergische Hautreaktionen, Lichtempfindlichkeit (Vorsicht bei Sonneneinstrahlung).



Sonstige Nebenwirkungen

Sehr häufig:

Müdigkeit, insbesondere zu Beginn der Behandlung.

Gelegentlich:

Hornhaut- und Linsenveränderungen des Auges.

Sehr selten:

Störungen des Zuckerhaushalts.



Hinweis:

Während der Behandlung mit bestimmten Neuroleptika können Veränderungen im EKG und / oder bestimmte Herzrhythmusstörungen auftreten. Für Flupentixol liegen diesbezüglich bisher keine Erkenntnisse vor.





Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Bitte informieren Sie Ihren Arzt über aufgetretene Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg, damit er diese gegebenen­falls spezifisch behandeln kann.

Nach zumeist längerer und hochdosierter Behandlung kann es zu anhaltenden Störungen des Bewegungsablaufs kommen (z. B. zu unwillkürlichen Bewegungen, vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch zu unwillkürlichen Bewegungen an Armen und Bei­nen). Nach heutigem Erkenntnisstand lassen sich diese Störungen kaum behandeln. Beim Auf­treten von Muskelkrämpfen im Mund- und Gesichtsbereich sowie an Armen und Beinen, auch nach einer beendeten Behandlung mit Fluanxol Dragees 5 mg, sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren.

Beim Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, Halsschmerzen, Fie­ber sowie grippeähnlichen Erscheinungen sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen. Nehmen Sie keine fiebersenkenden und schmerzlindernden Arzneimittel ohne Zustimmung Ihres Arztes ein.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.





5. Wie ist Fluanxol Dragees 5 mgaufzubewahren?



Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und auf dem Durchdrück­streifen aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!

Nicht über 25°C lagern!



Stand der Information:

August 2004



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Ergänzende Informationen



Eigenschaften

Die Wirkung von Fluanxol Dragees 5 mg tritt im Allgemeinen rasch ein. Fluanxol Dragees 5 mg entfalten eine spezifische Wirkung gegen seelische Störungen und senken die intrapsychische Spannung. Außerdem haben Fluanxol Dragees 5 mg einen gemütsstabili­sierenden Effekt.



Zusätzliche Hinweise für den Patienten

Nachstehende Empfehlungen und Hinweise sollen die obige Gebrauchsinformation ergänzen, vielleicht sind Ihnen einige schon bekannt. Ihr Arzt weiß auf alle Fälle mehr über das Arznei­mittel, als in der Gebrauchsinformation aufgeführt sein kann. In Zweifelsfällen fragen Sie des­halb bitte Ihren Arzt.



Weshalb helfen Ihnen Fluanxol Dragees 5 mg?

Fluanxol Dragees 5 mg sind ein wirksames Arzneimittel zur Behandlung einer seelischen Störung. Der Stoffwechsel im Gehirn ist nicht mehr ausgeglichen. Fluanxol Dragees 5 mg wirken stabilisierend auf den gestörten Stoffwechsel im Gehirn und dienen so der Wieder­herstellung psychischer Gesundheit. Für diesen Gesundungsprozess brauchen Sie Zeit. Haben Sie deshalb Geduld. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie und wie lange Sie Ihr Arzneimittel nehmen müssen. Er wird Sie über den Umgang mit diesem Arzneimittel und über dessen Wirkungen und Nebenwirkungen informieren. Halten Sie sich strikt an die Anweisungen Ihres Arztes und Sie reduzieren das Risiko eines Rückfalls ganz entscheidend.



Zur Beachtung!