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Flucloxacillin-Actavis 2 G

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Zwischenlieferung

DeltaSelect GmbH

Flucloxacillin-Actavis 2g

20.02.2008

- 18 -

Module 1

Administrative Information and Prescribing Information – for the European Union

1.3

Product information

1.3.1

Summary of product characteristics, Labelling and Package Leaflet


Wortlaut für die Fachinformation


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Flucloxacillin-Actavis 1g

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung oder Infusionslösung

Flucloxacillin-Actavis 2 g


Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung oder Infusionslösung


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Flucloxacillin-Natrium 1H2O


Flucloxacillin-Actavis 1g:

1 Durchstechflasche enthält 1088 mg Flucloxacillin-Natrium 1H2O, entsprechend 1000 mg Flucloxacillin.

Flucloxacillin-Actavis 2g:

1 Durchstechflasche enthält 2176 mg Flucloxacillin-Natrium 1H2O, entsprechend 2000 mg Flucloxacillin.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe 6.1


3. Darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung bzw. Infusionslösung.


4. Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Akute und chronische Infektionen durch Flucloxacillin-empfindliche Penicillinase-

bildende Staphylokokken, mit Ausnahme von Methicillin-resistenten Staphylokokken (MRSA/MRSE) wie:


-Infektionen der Haut, Schleimhäute und des Weichteilgewebes(z. B. Furunkel, Abszesse, Pyodermie, Panaritien, Paronychien, Brustdrüsenentzündungen)

-Infektionen der Atemwege

-Infektionen der Knochen und des Knochenmarkes

Hinweis: Die orale Therapie mit Flucloxacillin ist nicht indiziert zur Therapie lebensbedrohlicher Infektionen. Hierfür stehen geeignetere Präparate für die intravenöse Therapie zur Verfügung.


Die Wirksamkeit von Flucloxacillin sollte durch den Nachweis der Empfindlichkeit gegenüber Oxacillin nachgewiesen werden.

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Flucloxacillin zu berücksichtigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre:

Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre erhalten im Allgemeinen bei unkomplizierten bis mäßig schweren Infektionen eine Tagesdosis von 3 g Flucloxacillin, aufgeteilt in 3 gleich große Einzeldosen. Bei schweren lebensbedrohlichen Infektionen können 4 g und mehr täglich – in 3–4 gleich großen Einzeldosen – notwendig sein, wobei die Maximaldosis von 12 g pro Tag nicht überschritten werden sollte. Die i. m. Einzelgabe sollte 2 g nicht überschreiten.


Kinder:

Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren erhalten im Allgemeinen eine Tagesdosis von 1,5–2 g, im Alter von 6 bis 10 Jahren 0,75–1,5 g Flucloxacillin in 3–4 gleich großen Einzeldosen. Eine Erhöhung der Tagesdosis auf maximal 100 mg/kg KG ist ggf. möglich. Die i. m. Einzelgabe sollte 33 mg/kg KG nicht überschreiten.


Früh-, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder:

Flucloxacillin sollte bei Früh- und Neugeborenen wegen der möglichen Auslösung eines Kernikterus nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung verabreicht werden.

Früh- und Neugeborene sowie Säuglinge und Kleinkinder erhalten im Allgemeinen 40–50 mg/kg KG täglich, aufgeteilt in 3 gleich große Einzeldosen. Eine Erhöhung der Tagesdosis auf maximal 100 mg/kg KG ist ggf. möglich.


Die Verabreichung von Kapseln ist für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder unter 6 Jahren nicht indiziert. Für die orale Applikation ist für diese Altersgruppe Pulver/Granulat/ zur Herstellung einer Lösung/Suspension erhältlich.


Hinweis:

Gegenüber Flucloxacillin wurden mögliche Resistenzentwicklungen beschrieben. Dies sollte bei der Dosierung beachtet werden.


Dosierungsbeispiele:



Tagesdosierung für Durchstechflasche mit


Altersstufe


1 g



2 g


Gesamtmenge Fluclox-
acillin

Erwachsene und

Jugendliche (ab 14 J.)

3 x 1

Durchstechflasche

3–4 x1

Durchstechflasche*

3 g


*(6–8 g =erhöhte Dosierung!)

Kinder
(10–14 J.)

3–4 x 0,5

Durchstechflasche


1,5–2 g

Kinder
(6–10 J.)

3 x 0,25-0,5

Durchstechflasche


0,75–1,5 g

Kleinkinder, Säuglinge, Neu- und Frühgeborene

40–50 mg/kg Körpergewicht täglich,
verteilt auf 3 Einzelgaben


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
(siehe auch 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften):


Bei eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate

< 18 ml/min) ist die Dosis dem Schweregrad der Funktionsstörung entsprechend zu vermindern und dem Körpergewicht des Patienten anzupassen.


Maximale Dosierung (bei einem 70 kg schweren Menschen):


Glomeruläre Filtrationsrate

Plasma-Kreatinin


Dosis

Dosierungs-

Intervall

ml/min

mg/100 ml

g

Std.

18

8

2

0,5

3,5

6,0

15,5

39,5

1,5

1,5

1,0

2,0

6

8

8

24

(nach Höffler)


Umrechnungsformel, bezogen auf das tatsächliche Körpergewicht

(nach Höffler):

YIST = errechnete Dosis bei niereninsuffizienten Patienten

Y70 = Dosis für einen 70 kg schweren niereninsuffizienten Patienten

(s. Tabelle)

IST = Patientengewicht in kg


Hinweis:

Flucloxacillin ist nicht dialysierbar. Eine zusätzliche Gabe während bzw. nach der Dialyse ist deshalb nicht erforderlich.


Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei eingeschränkter Leberfunktion ist es nicht notwendig, die Dosis zu reduzieren, sofern die Nierenfunktion intakt ist.


Art der Anwendung


Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, sollte Flucloxacillin nach ärztlicher Anordnung so früh wie möglich, d. h. möglichst nach dem Auftreten der ersten Symptome verabreicht und regelmäßig appliziert werden.


Lösungsanweisung für die parenterale Gabe:



i. v. –Injektion

i.m.-Injektion


Wasser für Injektionszwecke (ml)

1 g Injfl.*

2 g Injfl.*


20

40


2,0

4,0


Injfl.*: Injektions- bzw. Infusionslösungen


Zu beachten:


Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.


Intravenöse Injektion/Infusion:Die intravenöse Injektion/Infusion sollte langsam erfolgen. Venenschäden können weitestgehend durch Anwendung einer blutisotonen Lösung (5%ige Lösung: 1 g Substanz in 20 ml Wasser für Injektionszwecke lösen) vermieden werden; es ist aber auch möglich, hypotone Lösungen zu verabreichen, d. h. entsprechend mehr Wasser für Injektionszwecke zum Auflösen der Trockensubstanz zu verwenden.


Intramuskuläre Injektion:Zur i. m. Injektion kann als Lösungsmittel auch 1–2%ige Procain- oder 0,5–1%ige Lidocain-Lösung verwendet werden.


Flucloxacillin-haltige Injektions- bzw. Infusionslösungen können folgenden Infusionslösungen zugesetzt werden:

– Wasser für Injektionszwecke

– physiologische Kochsalzlösung

– 5%ige Glukoselösung

-1/6 M Natriumlaktatlösung


Zu Unverträglichkeiten siehe 6.2 Inkompatibilitäten,


4.3. Gegenanzeigen

Flucloxacillin darf nicht angewendet werden bei erwiesener Überempfindlichkeit gegen

Flucloxacillin , andere Penicillinen oder einen der sonstigen Bestandteile von .Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g. Eine Kreuzallergie mit anderen Betalactam-Antibiotika (z. B. Cephalosporinen)tritt häufig auf.


Flucloxacillin darf ebenfalls nicht angewendet werden bei Patienten, bei denen unter einer früheren Flucloxacillin-Therapie Leberfunktionsstörungen/Ikterus aufgetreten sind, und sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit bestehenden Leberfunktionsstörungen.


Injektions- bzw. Infusionslösungen mit Flucloxacillin dürfen nicht intraarteriell, intrathekal oder subkonjunktival angewendet werden. (s. auch 4.8 Nebenwirkungen)


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.

Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (z. B. Cephalosporinen) tritt häufig auf. Vor Therapiebeginn sollte deshalb eine sorgfältige Anamneseerhebung hinsichtlich allergischer Reaktionen erfolgen.


Während der Anwendung von Flucloxacillin sollte auf Alkohol oder alkoholhaltige Lebensmittel verzichtet werden.


Flucloxacillin sollte nicht länger als 2 Wochen verabreicht werden. Bei längerer Anwendung erhöht sich die Gefahr einer Leberschädigung. Dies betrifft vorzugsweise ältere Patienten. Sollte eine Cholestase auftreten, so ist Flucloxacillin sofort abzusetzen und die Therapie ggf. mit einem anderen Antibiotikum fortzusetzen.


Bei Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung erforderlich (s. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Wegen möglicher unerwünschter Wirkungen auf Nieren, Leber und Blutbild (s. 4.8 Nebenwirkungen) sollten bei längerer Anwendung regelmäßige Kontrollen von Blutbild, Nierenfunktion und Leberenzymwerten erfolgen.



Bei Früh- oder Neugeborenen sollte Flucloxacillin wegen der Gefahr einer Hyperbilirubinämie mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Studien haben gezeigt, dass nach parenteraler Gabe hoher Flucloxacillin-Dosen das Bilirubin aus seinen Plasmaproteinbindungen verdrängt wird und somit bei Früh- oder Neugeborenen mit bestehender Hyperbilirubinämie zu einem Kernikterus führen kann.

Bei Früh- oder Neugeborenen sollte ferner darauf geachtet werden, dass durch die noch verminderte renale Ausscheidung hohe Flucloxacillin-Serumkonzentrationen auftreten können.


Bei Patienten mit schweren Elektrolytstörungen sowie bei schwerer Herzinsuffizienz ist bei der Applikation von Flucloxacillin auf den Natriumgehalt zu achten. Die 1 g, bzw. 2 g Flucloxacillin entsprechende Menge Flucloxacillin-Natrium 1 H2O enthält 2,2 mmol, bzw. 4,4 mmol Natrium.


Injektions- bzw. Infusions-lösungen mit Flucloxacillin sollten nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, da die Gefahr von Aktivitätsverlust durch physikalische oder chemische Inkompatibilitäten besteht. Die kombinierte Anwendung mit o. g. Medikamenten sowie mit Blutzubereitungen, eiweiß-, lipid- und aminosäurehaltigen Infusionslösungen muss getrennt erfolgen. Flucloxacillin darf damit weder gemischt noch darin gelöst werden.

Trägerlösungen zur Infusion siehe unter 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung./


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Flucloxacillin sollte möglichst nicht mit bakteriostatisch wirkenden Mitteln kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt auftreten kann. Ein synergistischer Effekt kann sich bei der Kombination mit anderen bakteriziden Antibiotika, z. B. Aminoglykosiden, ergeben.


Indometacin, Salicylate, Sulfinpyrazon, Probenecid und Phenylbutazon:

Die gleichzeitige Gabe von Indometacin, Salicylaten, Sulfinpyrazon, Probenecid und Phenylbutazon führt zu einer Erhöhung der Konzentration und Verlängerung der Verweildauer von Flucloxacillin im Blut. Eine kompetitive Ausscheidungshemmung ist auch durch andere Kombinationspartner wie Piperacillin möglich.


Flucloxacillin/Kontrazeptiva

Die Sicherheit der Wirkung von oralen Kontrazeptiva ist bei gleichzeitiger Anwendung von Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g in Frage gestellt. Daher sollten während der Behandlung mit Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g andere Empfängnis verhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen

von Penicillinen auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen erkennen lassen. Es liegen jedoch keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Flucloxacillin bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien zeigte Flucloxacillin keine reproduktionstoxikologischen Effekte (s. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit). Die Anwendung von Flucloxacillin in der Schwangerschaft darf nur nach strenger Nutzen/Risikoabwägung erfolgen.


Stillzeit

Flucloxacillin tritt in die Muttermilch über. In der Stillzeit darf Flucloxacillin nur nach strenger Nutzen/Risikoabwägung angewendet werden. Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora mit Durchfall oder Sprosspilzbesiedlung zu beachten. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Flucloxacillin im Allgemeinen keinen Einfluss auf

die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).


4.8. Nebenwirkungen

Nach Anwendung von Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2 g

wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:


Infektionen

Langfristige oder wiederholte Anwendung von Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen.


Hämatologie

Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %)wurden Thrombozytopenie, (hämolytische) Anämie, Neutropenie, Granulozytopenie sowie eine allergisch bedingte Leukopenie mit Eosinophilie beobachtet. Sehr selten (< 0,01 %) wurde eine reversible Agranulozytose beobachtet.


Es kann zu Elektrolytstörungen in Form einer Hypernatriämie kommen.


Zentrales und peripheres Nervensystem

Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwindel, Depression und Krampfanfälle.


Magen-Darm-Trakt

Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %) treten gastrointestinale Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen oder Verstopfung auf.

Eine pseudomembranöse Enterokolitis in Form von schweren, anhaltenden Durchfällen kann während oder in den ersten Wochen nach Behandlung mit Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g auftreten, meist ausgelöst durch Clostridium difficile (s. a. Maßnahmen bei Nebenwirkungen).


Leber und Gallenwege

Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %) wurde eine Erhöhung der Leberenzymwerte (AST, ALT) beobachtet.

Es wurde über cholestatische Hepatitis berichtet. Das Risiko ist bei höherem Lebensalter und längerer Anwendung erhöht. Eine durch Flucloxacillin ausgelöste Hepatitis kann verzögert noch bis zu 2 Monate nach Behandlungsende auftreten. Ein protrahierter, mehrmonatiger Verlauf ist möglich, Todesfälle sind beschrieben (s. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)


Haut und Überempfindlichkeitsreaktionen

Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %) treten Überempfindlichkeitsreaktionen wie Exantheme, Erythema nodosum, Urtikaria, Pruritus, (angioneurotische) Ödeme und Arzneimittelfieber auf. Bestimmte Reaktionen (Fieber, Arthralgie, Myalgie) können mehr als 48 Stunden nach Behandlungsbeginn auftreten.

Außerdem wurde über Erythema multiforme, Erythrodermie und Stevens-Johnson-Syndrom berichtet.


Vor allem nach parenteraler Verabreichung kann es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen (siehe Maßnahmen bei Nebenwirkungen). Besonders gefährdet sind Patienten mit bekannter Penicillin-Überempfindlichkeit. Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen sollte die Behandlung abgebrochen werden.


Nieren und ableitende Harnwege

Die Auslösung einer meist subklinisch verlaufenden interstitiellen Nephritis wurde beschrieben.


Applikationsabhängige Nebenwirkungen

Nach intramuskulärer Injektion können Schmerzen und Induration an der Injektionsstelle auftreten. Nach intravenöser Applikation wurden Schmerzen und

(Thrombo-)Phlebitis beobachtet.


Eine versehentliche intraarterielle Injektion/Infusion von Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g kann zu schwersten Schäden im betroffenen Gewebsbezirk führen.

Daher sollte eine Venenpunktion bzw. Injektion im Ellenbogenbereich wegen der besonderen anatomischen Verhältnisse nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung und unter besonderer Vorsicht erfolgen.

Maßnahmen bei Nebenwirkungen:


Pseudomembranöse Enterokolitis:

Hier ist eine sofortige Beendigung der Therapie mit Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g in Abhängigkeit von der Indikation in der Regel erforderlich und ggf. sofort eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.


Schwere, akut lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen:

Hier muss die Behandlung mit Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g sofort abgebrochen werden und die entsprechenden erforderlichen Notfallmaßnahmen (z. B. die Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen durch einen Arzt eingeleitet werden (s. 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Überdosierung

Toxizität und Behandlung einer Überdosierung

a) Symptome der Intoxikation

Bei sehr hohen Dosen können gastrointestinale Erscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen oder evtl. eine Diarrhöe, sowie zentralnervöse Störungen auftreten. Andere Zeichen einer Überdosierung sind nicht bekannt.


b) Therapie von Intoxikationen

Bei Überdosierung steht kein spezifisches Antidot zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt durch Absetzen des Medikamentes, eventuell sind eine Magenspülung sowie eine symptomatische Behandlung erforderlich. Flucloxacillin ist nicht dialysabel. Während der Hämodialyse bleibt die Halbwertszeit praktisch unverändert.


c) Schockbehandlung

Beim Auftreten von Schockreaktion ist die Medikamentengabe unverzüglich abzusetzen und die erforderlichen Sofortmaßnahmen wie die Gabe von Adrenalin, Antihistaminika und Glukokortikoiden sind entsprechend den derzeit geltenden Therapierichtlinien durch einen Arzt einzuleiten.


5.. Pharmakologische Eigenschaften

13.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Flucloxacillin ist ein bakterizid wirkendes Penicillinase-festes Isoxazolylpenicillin.


ATC-Code: J01CF05


Sein Angriffspunkt ist die bakterielle Zellwand:

Flucloxacillin hemmt durch Bindung an die Transpeptidasen die Quervernetzung von Zellwandstrukturen. Die daraus resultierende Instabilität führt über die Lyse zum Zelltod.

Das Wirkungsspektrum umfasst grampositive Bakterien (außer Enterococcus faecalis), insbesondere Penicillinase-bildende Staphylokokken, außer Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA/MRSE).

Die Anwendung ist beschränkt auf Infektionen durch Flucloxacillin-empfindliche, Penicillinase-bildende Staphylokokken.


Da Flucloxacillin die Penicillinase-Bildung in Bakterien induzieren kann, ist die Indikation streng zu stellen.


Wirkungsspektrum von Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g in Hinblick auf die im Abschnitt “Anwendungsgebiete” genannten Indikationen:


Die Prävalenz der erworbenen Resistenzen einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich.

Die Angaben machen nur eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit, ob Mikroorganismen gegenüber Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g empfindlich sind oder nicht.


Üblicherweise empfindliche Spezies

Gram-positive Mikroorganismen

St. aureus MSSA,
Streptokokken, u.a. S. pyogenes, S. agalactiae, S. pneumoniae

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Gram-positive Mikroorganismen

St. aureusM1,
Koagulase-negative Staphylokokken, einschließlich St. epidermidis, St. haemolyticus
S. anginosus

Von Natur aus resistente Spezies

Gram-positive Mikroorganismen

Enterokokken
gram-positive Mikroorganismen außer Staphylokokken und Streptokokken

Gram-negativeMikroorganismen (z.B. Enterobacteriaceae)

M1 Abhängigkeit der Resistenzprävalenz vom Vorkommen Methicillin (Oxacillin)-resistenter Stämme, hohes MRSA-Risiko bei nosokomialen Isolaten


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Metabolismus und Elimination

Orale Applikation:

Bei Nüchterngabe wird Flucloxacillin besser resorbiert als bei gefülltem Magen. Die nach 1–2 Stunden maximalen Serumspiegel erreichen 10,3 µg/ml bzw. 14,5 µg/ml nach Gabe von 250 bzw. 500 mg Flucloxacillin.


40 Minuten nach Applikation von 250 mg Flucloxacillin in Saftform werden Spitzenkonzentrationen von 11,1 µg/ml erreicht. Flucloxacillin wird zu 4–10 % im Organismus metabolisiert.


Parenterale Applikation:

Nach intramuskulärer Anwendung von 250 mg/500 mg Flucloxacillin liegen die maximalen Serumspiegel bei 10,5/16,5 µg/ml (30 bzw. 60 Minuten nach Applikation).


Die Spitzenspiegel nach intravenöser Gabe von 500 mg/1 g/2 g Flucloxacillin betragen 44/130/244 µg/ml (nach 10 bzw. 15 Minuten). Flucloxacillin wird zu 4–10 % im Organismus metabolisiert. Die Elimination erfolgt überwiegend renal (35–76 % in unveränderter Form), aber auch über die Galle.


Die Halbwertszeit ist konzentrations- und applikationsabhängig und liegt in der Größenordnung von 45–65 Minuten. Mit einer Verlängerung der Halbwertszeit ist bei stark Nieren insuffizierten Patienten sowie bei Früh- und Neugeborenen zu rechnen.


Flucloxacillin ist zu etwa 92-96 % an Plasmaproteine gebunden und gut gewebegängig. Die Substanz passiert die Plazentaschranke und wird mit der Muttermilch abgegeben. Die Diffusion in den Liquor ist auch bei entzündlichen Meningen unzureichend.


Totale Plasmaclearance 122,5 ± 12,5 ml/min

Renale Clearance 88,0 ± 19,6 ml/min

Extrarenale Clearance 34,9 ± 16,7 ml/min

Verteilungsvolumen 8,16 ± 1,30 l

(nach Applikation von 1000 mg Flucloxacillin i. v.)


Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit oral applizierten Flucloxacillins beträgt etwa 50 % der verabreichten Dosis.

Präklinische Daten zur Sicherheit

In Studien zur akuten oralen und chronischen Toxizität war Flucloxacillin gut

verträglich.


Es gibt bisher keine Anhaltspunkte für ein mutagenes oder tumorerzeugendes Potential.


In Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Mäusen zeigte Flucloxacillin keine teratogenen Effekte. Bei sehr hoher, humantherapeutisch nicht relevanter, oraler Dosierung trat jedoch Embryotoxizität und Embryoletalität auf.


Pharmazeutische Angaben

6.1 Hilfsstoffe

Keine


6.2 Inkompatibilitäten

Hinweis:

Flucloxacillin-haltige Arzneimittel sollten stets getrennt von anderen Arzneimitteln verabreicht werden.


Ringerlösung ist mit Flucloxacillin-Actavis 1g und Flucloxacillin-Actavis 2g nicht kompatibel.


Kompatibilität mit weiteren Infusionslösungen

Keine Angaben


Kompatibilität mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika

Keine Angaben

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Die gebrauchsfertige Zubereitung sollte sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.


Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Flucloxacillin-Actavis 1g:

Durchstechflasche mit 1088 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung, bzw. Infusionslösung.

Flucloxacillin-Actavis 2g:

Durchstechflasche mit 2176 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung, bzw. Infusionslösung


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen


7. Inhaber der Zulassung

Actavis Group PTC ehf.

Reykjavikurvegur 76 - 78

220 Hafnarfjördur

Island


Mitvertrieb

Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Elisabeth-Selbert-Str. 1

40764 Langenfeld

Telefon: 02173/1674 – 0

Telefax: 02173/1674 – 240


8. Zulassungsnummer

Flucloxacillin-Actavis 1g:

6863758.01.00

Flucloxacillin-Actavis 2g:

6863758.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Flucloxacillin-Actavis 1g:

01.06.2004


Flucloxacillin-Actavis 2g:

21.05.2004


Stand der Information

Februar 2009


Verkaufsabgrenzung

verschreibungspflichtig


04.07 SP