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Fluconazol Aurus 200 Mg

Document: 20.06.2008   Fachinformation (deutsch) change

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FACHINFORMATION




1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Fluconazol AURUS 50 mg, Hartkapseln

Fluconazol AURUS 100 mg, Hartkapseln

Fluconazol AURUS 150 mg, Hartkapseln

Fluconazol AURUS 200 mg, Hartkapseln



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Fluconazol AURUS 50 mg:

1 Hartkapsel enthält 50 mg Fluconazol.


Fluconazol AURUS 100 mg:

1 Hartkapsel enthält 100 mg Fluconazol.


Fluconazol AURUS 150 mg:

1 Hartkapsel enthält 150 mg Fluconazol.


Fluconazol AURUS 200 mg:

1 Hartkapsel enthält 200 mg Fluconazol.


Hilfsstoffe siehe unter 6.1.



3. Darreichungsform


Hartkapseln


Fluconazol AURUS 50 mg:

Grün-weiße Hartkapseln


Fluconazol AURUS 100 mg:

Sandfarbene Hartkapseln


Fluconazol AURUS 150 mg:

Gelbe Hartkapseln


Fluconazol AURUS 200 mg:

Weiße Hartkapseln







4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung von Mykosen, die durch Hefepilze (Candida und Kryptokokken) hervorgerufen werden, insbesondere:


a)Systemcandidoseneinschließlich Candidämie, Candidurie, disseminierte und andere invasive, insbesondere bei Risikopatienten potentiell lebensbedrohliche Candida-Infektionen, wie z. B. Infektionen des Peritoneums, der Lunge und des Harntraktes. Fluconazol AURUS kann angewendet werden bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen, bei Patienten auf Intensivstationen, unter zytostatischer oder immunsuppressiver Therapie.


b) Candidosen oberflächlicher Schleimhäute wie


c) Kryptokokken-Meningitis. Es können auch abwehrgeschwächte Patienten (z. B. bei AIDS oder nach Organtransplantationen) behandelt werden. Fluconazol AURUS ist auch als Behandlungsversuch zur Vorbeugung der Kryptokokken-Meningitis (Rezidivprophylaxe) bei AIDS-Patienten angezeigt.


d)Ein zeitlich begrenzter Behandlungsversuch zur Vorbeugung von Candidosen bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen während der Chemo- oder Strahlentherapie und bei abwehrgeschwächten Patienten (z. B. bei AIDS oder Chemotherapie) ist angezeigt.


e) Behandlung von Pilzerkrankungen (Mykosen) der Haut, nur wenn eine äußerliche Anwendung aufgrund lokaler Besonderheiten (Ausdehnung, Lokalisation, soziale Situation) nicht durchführbar ist, beispielsweise bei

Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea unguium (Onychomykose)


f) Vaginale Candidosen, die auf eine lokale Therapie nicht ansprechen.








4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung von Fluconazol AURUS wird durch Art und Schwere der Infektion, durch die Empfindlichkeit des/der verursachenden Erreger(s) sowie durch Alter, Körpergewicht und Nierenfunktion des Patienten bestimmt. Die Behandlung kann abhängig vom Krankheitszustand oral oder parenteral eingeleitet werden. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad und nach dem klinischen Verlauf der Erkrankung.


Für die Therapie stehen orale Darreichungsformen und Infusionslösungen zur Verfügung. Bei einem Wechsel von der intravenösen zur oralen Verabreichung oder umgekehrt ist eine Änderung der täglichen Dosierung nicht erforderlich.


Art der Anwendung


Die Hartkapseln sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Sie können vor oder mit einer Mahlzeit eingenommen werden.


a) Systemcandidosen


Therapiebeginn normalerweise mit 400 mg Fluconazol einmal täglich am 1. Behandlungstag, anschließend Fortführung der Therapie mit 200 mg Fluconazol einmal täglich. Bei Bedarf kann die Dosis auf 400 mg Fluconazol einmal täglich über die gesamte Dauer der Behandlung erhöht werden.


Bei invasiven, damit potentiell lebensbedrohlichen Mykosen durch Candida-Spezies kann, insbesondere bei Risikopatienten, eine Dosierung von 800 mg Fluconazol einmal täglich angezeigt sein.


Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der klinischen Wirksamkeit und kann unter Kontrolle der Laborwerte (s. 4.8 Nebenwirkungen) von mindestens 10 Tagen bis zu etwa 3 Monaten reichen. Es wird empfohlen, die Therapie so lange fortzusetzen, bis die Laboruntersuchungen eine bislang noch vorhandene nachweisbare Pilzinfektion ausschließen. Eine ungenügende Behandlungsdauer kann zu einem Rezidiv der Infektion führen.






Candidurie


Einmal täglich 50 mg Fluconazol. Bei schweren Krankheitsverläufen kann die Dosis bei Bedarf auf einmal täglich 100 mg Fluconazol erhöht werden.

Die Dauer der Anwendung beträgt 14 bis 30 Tage.


b) Candidosen oberflächlicher Schleimhäute


- Rezidivierende oropharyngeale Candidose:


Einmal täglich 50 mg Fluconazol. Bei schweren, insbesondere rezidivierenden Krankheitsverläufen kann bei Bedarf auf einmal täglich 100 mg Fluconazol erhöht werden.


Die Dauer der Anwendung beträgt 7 bis 14 Tage.


- Rezidivierende ösophageale Candidose:


Einmal täglich 50 mg Fluconazol. Bei schweren, insbesondere rezidivierenden Krankheitsverläufen kann bei Bedarf auf einmal täglich 100 mg Fluconazol erhöht werden.


Die Dauer der Anwendung beträgt 14 bis 30 Tage.


- Chronisch-atrophische Candidose bei Zahnprothesenträgern:


Einmal täglich 50 mg Fluconazol. Zusätzlich sollten Zahnhygiene und lokal desinfizierende Maßnahmen durchgeführt werden.

Die Dauer der Anwendung beträgt 14 Tage.


- Nichtinvasive bronchopulmonale Candidosen:


Einmal täglich 50 mg Fluconazol. Bei schweren Krankheitsverläufen der Candidosen kann die Dosis bei Bedarf auf einmal täglich 100 mg Fluconazol erhöht werden.


Die Dauer der Anwendung beträgt 14 bis 30 Tage.







c) Kryptokokken-Meningitis


- Therapie der Kryptokokken-Meningitis


Therapiebeginn normalerweise mit 400 mg Fluconazol einmal täglich am 1. Behandlungstag, anschließend Fortführung der Therapie mit 200 mg Fluconazol einmal täglich. Bei Bedarf sollte die Dosis auf 400 mg Fluconazol einmal täglich über die gesamte Dauer der Behandlung erhöht werden.


Bei invasiven, damit potentiell lebensbedrohlichen Mykosen durch Cryptococcus neoformanskann, insbesondere bei Risikopatienten, eine Dosierung von 800 mg Fluconazol einmal täglich angezeigt sein.


Die Dauer der Anwendung beträgt im Allgemeinen 6 bis 8 Wochen.


- Prophylaxe der Kryptokokken-Meningitis


Nach Beendigung der Behandlung einer Kryptokokken-Meningitis bei AIDS-Patienten(siehe oben) sollte ein Behandlungsversuch zur Vorbeugung (Rezidivprophylaxe) unter Kontrolle der Laborwerte (s.4.8 Nebenwirkungen) mit einer einmal täglichen Dosis von mindestens 100 mg Fluconazol durchgeführt werden. Bisherige Erfahrungen resultieren aus Behandlungszeiträumen bis zu 25 Monaten.



d) Zeitlich begrenzter Behandlungsversuch zur Vorbeugung

von Candidosen


Bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen während der Chemo- oder Strahlentherapie und bei abwehrgeschwächten Patienten(z. B. bei AIDS oder Chemotherapie).


1. Einmal täglich 50 mg Fluconazol zur Vorbeugung von Candidosen bei immunsupprimierten Patienten über höchstens 1 Monat unter Kontrolle der Laborwerte(s. 4.8 Nebenwirkungen).


2.Bei Patienten während einer zytotoxischen Chemo- oder Strahlentherapie, wenn z. B. aufgrund einer eintretenden verstärkten oder verlängerten Neutropeniephase eine systemischeCandidose zu erwarten ist, empfiehlt sich die einmal tägliche Gabe von 400 mg Fluconazol. Die Gabe von Fluconazol sollte 2 bis 3 Tage vor der zu erwartenden Neutropenie begonnen und noch weitere 7 Tage ab dem Zeitpunkt fortgesetzt werden, an dem die Neutrophilenzahl auf über 1000 Zellen pro mm3ansteigt.






Bei Patienten mit malignen Erkrankungen sollte während der Dauer der Behandlung mit Chemotherapie oder Strahlentherapie eine Hefeprophylaxe durchgeführt werden.

e) Behandlung von Pilzerkrankungen (Mykosen) der Haut, nurwenn eine äußerliche Anwendung aufgrund lokaler Besonderheiten nicht durchführbar ist.


Tinea corporis, Tinea cruris, Pityriasis versicolor


Einmal täglich 50 mg Fluconazol.


Die Dauer der Anwendung beträgt 2 bis 7 Wochen.


- Tinea unguium (Onychomykose)


Einmal wöchentlich 150 mg oder 300 mg Fluconazol.


Die Therapiedauer ist für den Therapieerfolg entscheidend. Sie hat einen signifikanten Effekt auf die Heilungsrate, weniger die jeweils gewählte Dosierung (150 oder 300 mg Fluconazol pro Woche).

Fingernägel:

Die Dauer der Behandlung beträgt 6 bis 9 Monate, wobei nach der bisherigen klinischen Erfahrung eine Behandlungsdauer von 9 Monaten erfolgreicher sein kann.


Fußnägel:

Die Dauer der Behandlung beträgt 9 bis 12 Monate, wobei die längere Behandlungsdauer erfolgreicher sein kann.


Hinweis

Gelegentlich können Nägel nach erfolgreicher Behandlung bleibend deformiert sein; dies ist jedoch durch die Erkrankung und nicht durch den Wirkstoff Fluconazol bedingt.


- Behandlungsversuch bei Tinea pedis


Einmal täglich 50mg Fluconazol.


Die Dauer der Anwendung beträgt nicht unter 6 Wochen.


f) Vaginale Candidosen


Soweit nicht anders verordnet, wird 150 mg Fluconazol als Einmaldosis eingenommen.

Fluconazol wird überwiegend unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Da es sich um eine Einmaldosis-Therapie handelt, ist eine Anpassung entsprechend dem Grad der Nierenfunktionsstörung nicht notwendig.








Anwendung bei älteren Patienten


Bei alten Patienten, bei denen sich kein Hinweis auf eine eingeschränkte Nierenfunktion ergibt, sollten die üblichen Dosisempfehlungen beachtet werden. Bei einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min sollte die Dosierung entsprechend den Richtlinien für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden.


Anwendung bei Kindern bei fehlender therapeutischer Alternative


Wie unter Punkt 4.3 Gegenanzeigen aufgeführt, sollte Fluconazol bei Kindern unter 16 Jahren nicht angewendet werden. Wenn jedoch der behandelnde Arzt bei Pilzinfektionen ohne therapeutische Alternative die Anwendung von Fluconazol trotz der geringen vorliegenden Erfahrung für erforderlich hält, empfehlen sich die Darreichungsformen Lösung oder Pulver/Granulat für Suspension.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion


Fluconazol wird überwiegend unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Patienten mit einge­schränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 50 ml/min) sollten bei mehreren Fluconazol-Gaben eine Anfangsdosierung zwischen 50 mg und 400 mg am 1. und 2. Behandlungstag erhalten. Danach sollten die Dosierungsintervalle oder die tägliche Dosis für die jeweilige Indikation entsprechend der Kreatinin-Clearance folgendermaßen angepasst werden:




Kreatinin-Clearance

(ml/min)

Dosierungsintervall

tägliche Dosis


> 50


11 – 50



Dialysepatienten

24 Stunden

(Normaldosierung)


48 Stunden oder die halbe normale tägliche Dosis


eine Dosis nach jeder Dialyse




Die Kreatin-Clearance wird wie folgt berechnet:


Männer:

Körpergewicht in Kg x (140 - Lebensalter in Jahren)

72 x Serumkreatinin (mg/100ml)


Frauen: 0,85 x obiger Wert



4.3 Gegenanzeigen


Fluconazol AURUS sollte nicht bei Patienten angewendet werden, bei denen eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Fluconazol oder verwandte Azole bekannt ist.


Fluconazol AURUS darf nicht während der Schwangerschaft (außer bei akuter Lebensgefahr)und Stillzeit angewendet werden (s. a. Abschnitt 4.6).


Fluconazol AURUS darf nicht bei einer angeborenen oder erworbenen QT-Verlängerung angewendet werden.


Fluconazol AURUS darf nicht mit Arzneimitteln, die ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervals führen können, wie z.B. Antiarrhythmika der Klasse IA und IIIangewendet werden.


Fluconazol AURUS darf nicht bei Störungen des Elektrolythaushaltes und hier besonders bei einer Hypokaliämie und Hypomagnesiämie angewendet werden.


Fluconazol AURUS darf nicht bei einer klinisch relevanten Bradykardie und bei Herzrhythmusstörungen (z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz)angewendet werden.


Die Gabe von Cisapridund Astemizolist bei Patienten, die Fluconazol erhalten, kontraindiziert (s. a. 4.5. Wechselwirkungen).


Aufgrund der Ergebnisse einer Interaktionsstudie ist die gleichzeitige Einnahme von Terfenadindurch Patienten, die Fluconazol AURUS mehrmals in Dosierungen von 400 mg/Tag oder höher erhalten, kontraindiziert (s. a. 4.5. Wechselwirkungen). Die Einmalgabe von Fluconazol AURUS 150 mg während einer Therapie mit Terfenadin ist erlaubt.


Fluconazol AURUS sollte bei Kindern unter 1 Jahr nicht angewendet werden.


Aufgrund geringer Erfahrungen sollte Fluconazol AURUS bei Kindern unter 16 Jahren nur angewendet werden, wenn keine therapeutische Alternative zur Verfügung steht.







4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei einigen Patienten, besonders solchen mit schweren Grunderkrankungen wie AIDS und malignen Erkrankungen, wurden während der Behandlung mit Fluconazol AURUS Veränderungen der Leber- und Nierenwerte sowie des Blutbildes wie z. B. Leukozytopenie und Thrombozytopenie beobachtet. Die entsprechenden Laborwerte sind engmaschig zu kontrollieren.


Leberunverträglichkeit:In Einzelfällen ging der Einsatz von Fluconazol mit schwerer Leberunverträglichkeit (Hepatotoxizität) einschließlich tödlichem Ausgang einher. Dies betraf insbesondere Patienten mit schweren Grunderkrankungen. Ein Zusammenhang mit der Tagesdosis, Therapiedauer sowie Alter und Geschlecht der Patienten ließ sich nicht herstellen. Nach Absetzen von Fluconazol waren die Leberunverträglichkeitssymptome in der Regel reversibel.

Bis zum Vorliegen umfangreicherer Erfahrungen sollte Fluconazol bei Patienten mit schweren Leberfunktions-störungen nur unter geeigneten Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden.


Kontrolle der Leberfunktionsparameter:Patienten mit einer Verschlechterung der Leberwerte unter Fluconazol-Therapie sollten zur Vermeidung schwererer Leberschädigungen sorgfältig überwacht werden. Fluconazol sollte abgesetzt werden, sobald klinische Symptome auftreten, die auf eine Leberschädigung hinweisen.


Hautreaktionen:Wenn sich bei einem Patienten mit einer Candidose der oberflächlichen Schleimhäute ein Hautausschlag entwickelt, sollte die Therapie mit Fluconazol AURUS abgesetzt werden. AIDS-Patienten neigen bei Verabreichung vieler Arzneimittel zur Entwicklung von schweren Hautreaktionen. Patienten mit invasiven/systemischen Pilzinfektionen (Befall innerer Organe), die einen Hautausschlag entwickeln, sollten sorgfältig beobachtet und Fluconazol AURUS sollte abgesetzt werden, sobald Blasen entstehen oder sich ein Erythema multiforme (Hautrötungen in verschiedenster Anordnung) entwickelt (s. a. 4.8. Nebenwirkungen).


Terfenadin:Patienten, die gleichzeitig Fluconazol in Dosierungen unter 400 mg/die und Terfenadin erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden (s. a. 4.5. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln).






Lactose-Unverträglichkeit:Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Fluconazol AURUS nicht einnehmen.



Einige Azole sind in Zusammenhang mit einer QT-Intervall-Verlängerung gebracht worden. Es wurde in seltenen Fällen von Torsades de Pointes während der Behandlung mit Fluconazol berichtet. Obwohl ein Zusammenhang zwischen Fluconazol und dem Auftreten von QT-Intervall-Verlängerungen nicht sicher bewiesen ist, sollte Fluconazol nur mit großer Vorsicht bei Patienten mit einem proarrhythmischen Potential angewendet werden.


Fluconazol AURUS sollte nicht bei einer angeborenen oder erworbenen QT-Verlängerung angewendet werden.


Fluconazol AURUS sollte nicht zeitgleich mit Arzneimitteln, die ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen können, wie z. B. Antiarrhythmika der Klasse IA und III angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).


Fluconazol AURUS sollte nicht bei Störungen des Elektrolythaushaltes und hier besonders bei einer Hypokaliämie, Hypocalciämie und Hypomagnesiämie angewendet werden.

Elektrolytverschiebungen sollten korrigiert werden.


Fluconazol AURUS sollte nicht bei einer klinisch relevanten Bradykardie und bei Herzrhythmusstörungen (z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz) angewendet werden.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die folgenden Wechselwirkungen treffen im Wesentlichen auf die mehrmalige Gabe von Fluconazol zu. Ob diese auch unter Behandlung der vaginalen Candidosen mit Fluconazol AURUS 150 mg in der vorgesehenen Einmaldosierung von 150 mg auftreten können, ist derzeit nicht vollständig geklärt.






Antikoagulantien (CYP29-Substrat)

Fluconazol kann bei Patienten unter Antikoagulanzien-Therapie zu einer Senkung des Quick-Wertes führen. In einer Interaktionsstudie wurde nach Warfarin-Gabe bei männlichen Probanden eine Verlängerung der Thromboplastin-zeit um 12 % beobachtet. In der breiten Anwendung wurden wie bei anderen Azol-Derivaten bei Patienten bei gleichzeitiger Anwendung von Warfarin und Fluconazol vermehrt Blutungen (Blutergüsse, Zahnfleischbluten, gastrointestinale Blutungen, Teerstuhl und Hämaturie) in Verbindung mit Thromboplastinzeitverlängerungen berichtet.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Fluconazol und Cumarin-Derivaten sollte die Dosis des Antikoagulans sorgfältig angepasst und die Thromboplastinzeit ist sorgfältig

zu kontrollieren.


Kurz wirksame Benzodiazepine (CYP3A4-Substrat)

Nach oraler Anwendung von Midazolam führte die Gabe von Fluconazol zu deutlichen Anstiegen der Serumkonzentration von Midazolam und Zunahme dessen psychomotorischer Wirkungen. Diese Wirkungen scheinen nach oraler Applikation von Fluconazol ausgeprägter als nach intravenöser Applikation zu sein. Falls die Anwendung von Benzodiazepinen bei Patienten unter Fluconazol-Therapie erforderlich ist, sollte eine Dosisreduktion der Benzodiazepine erwogen und die Patienten entsprechend überwacht werden.


Orale Antidiabetika vom Sulfonylharnstoff-Typ (CYP2C9-Substrat)

Fluconazol kann die Serumhalbwertszeit von gleichzeitig verabreichten oralen Antidiabetika vom Sulfonylharnstoff-Typ (Glibenclamid, Glipizid und Tolbutamid) verlängern. Dies sollte wegen eines möglichen Absinkens des Blutzuckerspiegels bei gleichzeitiger Gabe von Fluconazol und oralen Antidiabetika berücksichtigt werden.


Rifampicin (CYP450-Induktor)

Die gleichzeitige Gabe von Fluconazol und Rifampicin senkte die Plasmakonzentration von Fluconazol und verkürzte die Halbwertszeit von Fluconazol. Bei Patienten unter gleichzeitiger Rifampicin-Therapie sollte deshalb eine Dosiserhöhung von Fluconazol erwogen werden.


Rifabutin

Es liegen Berichte vor, wonach bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Rifabutin der Rifabutin-Serumspiegel erhöht wurde. Ferner liegen Berichte über die Entstehung einer Uveitis bei den Patienten vor, die gleichzeitig Fluconazol und Rifabutin erhielten. Patienten, die Fluconazol und Rifabutin gleichzeitig erhalten, müssen daher sorgfältig überwacht werden.






Tacrolimus (CYP3A4-Substrat)

Weiterhin wurde berichtet, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluconazol und Tacrolimus der Tacrolimus-Serumspiegel erhöht wurde, ferner von Fällen von Nephrotoxizität bei der kombinierten Anwendung von Fluconazol und Tacrolimus. Patienten, die Fluconazol und Tacrolimus gleichzeitig erhalten, sind daher sorgfältig zu überwachen.


Sirolimus:Sirolimus wird extensiv durch das Cytochrom P450 (CYP3A4) Enzym in der Darmwand und der Leber metabolisiert. Wirk­stoffe wie Fluconazol, die CYP3A4 hemmen, können den Metabolismus von Sirolimus redu­zieren und zu einem Anstieg der Sirolimus-Plasmakonzentration führen. Obwohl keine Stu­dien zur Kombination von Fluconazol und Sirolimus durchgeführt wurden, sollte die Kombi­nation beider Substanzen mit Vorsicht erfolgen. Die Sirolimusspiegel sollten kontrolliert wer­den, auf Zeichen erhöhter Sirolimus-Toxizität sollte geachtet werden (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Hypokaliämie, Diarrhoe), und die Dosierung von Sirolimus sollte, falls erforderlich, angepasst werden.


Phenytoin

Bei gleichzeitiger, mehrmaliger Verabreichung von Fluconazol und Phenytoin kann der Phenytoin-Serumspiegel in einem klinisch bedeutsamen Ausmaß erhöht werden. Deshalb sollten bei gleichzeitiger Gabe die Phenytoin-Serumspiegel gemessen und die Phenytoin-Dosis sollte der therapeutischen Konzentration angepasst werden.


Xanthin-Basen,weitere Antiepileptika und Isoniazid

Auch sollten Kontrolluntersuchungen bei gleichzeitiger Gabe von Xanthin-Basen, weiteren Antiepileptika und Isoniazid durchgeführt werden.


Hydrochlorothiazid

Die gleichzeitige, mehrmalige Gabe von Hydrochlorothiazid

kann die Plasmaspiegel von Fluconazol erhöhen; dies macht jedoch keine Dosisanpassung von Fluconazol erforderlich.


orale Kontrazeptiva

Pharmakokinetische Interaktionsstudien mit mehrfacher Gabe von Fluconazol und oralen Kontrazeptiva ergaben folgende Ergebnisse: 50 mg Fluconazol täglich haben keinen Effekt auf die endogenen Steroid-Serumspiegel oder die Kinetik von oralen Kontrazeptiva bei Frauen; dagegen erhöhen 200 mg Fluconazol täglich die Fläche unter der Plasmaspiegelkurve von Ethinylestradiol und Levonorgestrel

um 40 % bzw. 24 %. Somit hat die mehrfache Gabe von Fluconazol in diesen Dosierungen wahrscheinlich keinen nachteiligen Effekt auf die Wirksamkeit eines Kombinationspräparates eines oralen Kontrazeptivums.






Ciclosporin (CYP3A4-Substrat)

Eine pharmakokinetische Studie bei nierentransplantierten Patienten ergab einen langsamen Anstieg der Ciclosporin-Spiegel bei Gabe von täglich 200 mg Fluconazol. In einer anderen Studie hatte Fluconazol 100 mg täglich keinen Effekt auf die Ciclosporin-Spiegel von Patienten mit Knochenmarktransplantation. Die Ciclosporin-Plasmakonzentration sollte bei Patienten unter gleichzeitiger Gabe von Fluconazol routinemäßig kontrolliert werden.


Prednison:Bei einem lebertransplantierten Patienten mit Prednisonmedikation kam es zur Addison-Krise nach Absetzen von 3-monatiger Behandlung mit Fluconazol. Fluconazol hemmt Cytochrom-P-450-3A4(CYP3A4)-Enzyme, die Glukokortikoide abbauen. Das Abset­zen des Fluconazols verursachte eine Zunahme der CYP3A4-Aktivität mit Zunahme des Prednison-Abbaus und daraus resultierender Addison-Krise. Patienten unter Langzeitthera­pie mit Fluconazol und Prednison sollten nach Absetzen von Fluconazol engmaschig auf Zeichen einer Nebennierenrindeninsuffizienz überprüft werden.


Theophyllin

In einer plazebokontrollierten Interaktionsstudie senkte die gleichzeitige Gabe von 200 mg Fluconazol über 14 Tage die Plasma-Clearance von Theophyllin um 18 %. Patienten mit hohen Theophyllin-Dosierungen oder mit einem erhöhten Risiko einer Theophyllin-Überempfindlichkeit sollten beobachtet und die Therapie sollte angepasst werden, sobald sich Zeichen einer Toxizität entwickeln.


Terfenadin (CYP3A4-Substrat)

Da bei Patienten, die gleichzeitig Azolantimykotika und Terfenadin erhielten, nach Verlängerung der QTC-Zeit schwere Herzrhythmusstörungen auftraten, wurden Interaktionsstudien durchgeführt. Eine Studie mit 200 mg/die ergab keine Verlängerung des QTC-Intervalls. Eine andere Studie mit Fluconazol in Dosierungen von 400 mg/die und 800 mg/die zeigte signifikante Plasmaspiegelerhöhungen von Terfenadin bei gleichzeitiger Fluconazol-Gabe von 400 mg/die und höher. Die gleichzeitige Gabe von Terfenadin und Fluconazol in Dosierungen von 400 mg/die und höher ist kontraindiziert (s. a. 4.3. Gegenanzeigen). Patienten, die gleichzeitig Fluconazol in Dosierungen unter 400 mg/die und Terfenadin erhalten, sollten sorgfältig überwacht werden.


Cisaprid (CYP3A4-Substrat)

Bei Patienten, die gleichzeitig Fluconazol und Cisaprid erhielten, wurden kardiale Nebenwirkungen einschließlich Torsades de pointes berichtet. Die Gabe von Cisaprid ist

bei Patienten, die Fluconazol erhalten, kontraindiziert.






Astemizol

Hohe Dosen von Astemizol führten zu verlängertem QT-Intervall und schwerer ventrikulärer Arrhythmie, Torsades de pointes und Herzstillstand. Die gleichzeitige Gabe von Astemizol und Fluconazol ist aufgrund des ernsthaften, sogar tödlichen, kardialen Wirkungspotentials kontraindiziert.


Zidovudin

Zwei Pharmakokinetikstudien zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Fluconazol und Zidovudin ergaben erhöhte Zidovudin-Serumspiegel, die auf eine verminderte Metabolisierung von Zidovudin zu dessen Hauptabbauprodukt zurückzuführen waren. In einer Studie wurden die Zidovudin-Spiegel bei AIDS- und ARC-Patienten vor und während der Gabe von 200 mg Fluconazol pro Tag während insgesamt 15 Tagen bestimmt. Dabei zeigte sich unter gleichzeitiger Gabe von Fluconazol ein deutlicher Anstieg der Fläche unter der Serumspiegelkurve (AUC) von Zidovudin um 20 %. In einer anderen Studie mit Cross-over-Design wurden 11 HIV-infizierte Patienten randomisiert entweder einer täglichen Behandlung mit 200 mg Zidovudin alle 8 Stunden unterzogen, oder Zidovudin wurde in Kombination mit 400 mg Fluconazol pro Tag für die Dauer von 7 Tagen zugeführt. Die Auswaschphase zwischen den einzelnen Behandlungssequenzen betrug 21 Tage. In der Gruppe mit gleichzeitiger Fluconazol-Gabe stieg die Fläche unter der Serumspiegelkurve (AUC) von Zidovudin statistisch signifikant um 74 % gegenüber der alleinigen Zidovudin-Gabe an. Daher sollten Patienten mit dieser Medikamentenkombination sorgfältig hinsichtlich des Auftretens von Zidovudin-bedingten Nebenwirkungen überwacht werden.

HMG-CoA:Das Risiko einer Myopathie ist erhöht, wenn Azol-Antimykotika gleichzeitig mit HMG-CoA-Reduktasehemmern wie Atorvastatin verabreicht werden. Vorsicht ist anzuraten, wenn eine kombinierte Gabe für erforderlich gehalten wird. Wegen des erhöhten Risikos einer Myopathie oder Rhabdomyolyse sollte bei kombinierter Therapie auf Zeichen der Myo­pathie oder Rhabdomyolyse (Muskelschmerzen, Kraftlosigkeit oder Schwäche) und auf die Werte der Creatinkinase (CK) geachtet werden. HMG-CoA-Reduktasehemmer sollten abge­setzt werden, sobald ein Anstieg der Creatinkinase erfolgt oder wenn eine Myopathie oder Rhabdomyolyse diagnostiziert oder vermutet wird.


Interaktionsstudien haben gezeigt, dass Nahrung, Cimetidin, Antazida oder Ganzkörperbestrahlung im Rahmen einer Knochenmarktransplantation die Aufnahme von oral gegebenem Fluconazol ins Blut nicht signifikant

beeinflussen.






Hinweis:

Fluconazol ist ein potenter Inhibitor des Cytochrom-P450(CYP)-Isoenzyms 2C9 und ein mäßiger Inhibitor von CYP3A4. Neben den genannten Interaktionen besteht ein Risiko erhöhter Plasmaspiegel auch für andere über CYP2C9 oder CYP3A4 metabolisierte Arzneimittel (wie z.B. Ergotalkaloide, HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren, Chinidin) bei Komedika­tion mit Fluconazol; Patienten unter Anwendung derartiger Arzneimittel sollten sorgfältig überwacht werden. Wegen der langen Halbwertszeit des Fluconazols kann der Effekt noch 4 - 5 Tage nach Absetzen des Fluconazols andauern.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

(siehe Abschnitt 4.3)


Schwangerschaft

Daten von mehreren hundert Schwangeren, die im ersten Triminon mit Fluconazol in einer Standarddosis (weniger als 200 mg/Tag) behandelt wurden (appliziert als Einzeldosis oder wiederholte Gabe), ergaben keine Hinweise auf unerwünschte Auswirkungen bei den Feten.


Es liegen Berichte über multiple, kongenitale Anomalien (einschließlich Ohrdysplasien, Brachycephalie, riesige anteriore Fontanelle, Verkrümmung des Femurs, Synostosis des Radiohumarel Gelenks) bei Kindern vor, deren Mütter für die Dauer von 3 Monaten oder länger mit Fluconazol in hoher Dosierung (400 bis 800 mg/die) gegen Coccidioidomykose behandelt wurden. Ob zwischen diesen Fällen und der Fluconazol-Anwendung ein Zusammenhang besteht, ist unklar.


Tierstudien zeigten teratogene Effekte (siehe Abschnitt 5.3 präklinische Daten). Fluconazol sollte in Standarddosierung und zur Kurzzeitbehandlung nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, es ist unbedingt nötig. In hoher Dosierung oder bei wiederholter Gabe darf Fluconazol während der Schwangerschaft nicht gegeben werden, die einzige Ausnahme besteht bei vital bedrohenden Infektionen.


Stillzeit

Fluconazol tritt in die Muttermilch über und erreicht Konzentrationen, die niedriger sind als die im Plasma. Nach einmaliger Gabe einer Standarddosis (weniger als 200 mg/Tag) darf das Stillen fortgesetzt werden. Das Stillen wird nicht empfohlen nach mehrmaliger Anwendung oder nach höheren Dosen.







4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird (s. a. 4.8 Nebenwirkungen).



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (10 %) 

Häufig (1 % bis <10 %) 

Gelegentlich (0,1 % bis <1 %) 

Selten (0,01 % bis <0,1 %) 

Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt) 



Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:


Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt

Die häufigsten (≥ 1% - < 10%)der allgemein leichten Nebenwirkungen treten vonseiten des Magen-Darm-Traktes auf:

Verdauungsstörungen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen.


Wirkungen auf das Nervensystem

Vonseiten des zentralen Nervensystems können häufig Kopfschmerzen, gelegentlich Schwindel und selten Krampfanfälle auftreten; weiterhin wurden gelegentlich periphere Nervenstörungen und Störungen des Geschmackssinns berichtet.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Sehr selten sind schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen inklusive Angioödem, Gesichtsödem, Juckreiz) berichtet worden.


Wirkungen auf Blut und Blutbestandteile

Veränderungen des Blutbildes wie z. B. Leukozytopenie (einschließlich Neutropenie und Agranulozytose) und Thrombozytopenie wurden selten berichtet. Die entsprechenden Laborwerte sind engmaschig zu kontrollieren.






Haut und Hautanhangsgebilde

Es können häufig Hautausschläge und selten) Haarausfall (Alopezie) auftreten. Sehr selten traten bei Patienten unter Behandlung mit Fluconazol schwere Hauterkrankungen mit Exfoliation wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse auf. AIDS-Patienten neigen bei Verabreichung vieler Arzneimittel zur Entwicklung von schweren Hautreaktionen. Patienten mit invasiven / systemischen Pilzinfektionen (Befall innerer Organe), die einen Hautausschlag entwickeln, sollten sorgfältig beobachtet und Fluconazol AURUS sollte abgesetzt werden, sobald Blasen entstehen oder sich ein Erythema multiforme (Hautrötungen in verschiedenster Anordnung) entwickelt (s. a. 4.3. Gegenanzeigen).


Leber und Gallenwege

Veränderungen der Leberwerte (Erhöhung von alkalischer

Phosphatase, Bilirubin, SGOT und SGPT), bis hin zu schweren Leberfunktionsstörungen mit Leberentzündung und Gelbsucht, Leberzellnekrose mit Leberversagen und vereinzelten Todesfällen, wurden beobachtet. Die entsprechenden Laborwerte sind engmaschig zu kontrollieren (s. a. 4.3 Gegenanzeigen).


Nieren und Harnwege

Veränderungen der Nierenwerte wurden beobachtet. Die

entsprechenden Laborwerte sind engmaschig zu kontrollieren.


Sonstige Nebenwirkungen

Bei einigen Patienten, besonders solchen mit schweren Grunderkrankungen wie AIDS und malignen Erkrankungen, wurden während der Behandlung mit Fluconazol AURUS Veränderungen der Leber- und Nierenwerte sowie des Blutbildes wie z. B. Leukozytopenie und Thrombozytopenie beobachtet. Die entsprechenden Laborwerte sind engmaschig zu kontrollieren.


Metabolismus:

Ferner wurden Fälle von Hypercholesterinämie, Hypertriglyceridämie und Hypokaliämie berichtet.


Fluconazol AURUS 150 mg:

Wegen des Gehalts an Gelborange S kann Fluconazol AURUS 150 mg allergische Reaktionen hervorrufen.


4.9 Überdosierung


Bei Überdosierung sollte eine symptomatische Therapie durchgeführt werden. Falls erforderlich, zählt dazu auch eine Magenspülung.

Fälle von Überdosierung von Fluconazol wurden berichtet. In einem Fall entwickelte sich nach Einnahme von 8200 mg Fluconazol bei einem 42-jährigen HIV-infizierten Patienten ein paranoid-halluzinatorisches Zustandsbild, das sich unter stationärer Behandlung innerhalb von 48 Stunden zurückbildete.


Fluconazol wird überwiegend im Urin ausgeschieden. Eine dreistündige Hämodialyse vermindert die Plasmaspiegel um etwa 50 %. Daten über die Wirkung einer forcierten

Diurese liegen nicht vor.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


ATC-Code: J02A C01


Antimykotikum (Triazolderivat)


Wirkungsweise

Fluconazol ist eine Substanz aus der chemischen Klasse der Triazolabkömmlinge. Fluconazol ist insbesondere wirksam gegen Candida-Arten und Kryptokokken.


Wirkungsmechanismus

Fluconazol beeinflusst hochspezifisch Cytochrom-P-450-abhängige Enzyme der Pilze und ist ein starker und spezifischer Hemmstoff der Sterolsynthese von Pilzen.


Wirkspektrum

Fluconazol besitzt ein breites antimyzetisches Wirkungsspektrum. In verschiedenen tierexperimentellen in-vivo-Aktivitätsstudien (p.o. und i.v.) ist Fluconazol wirksam bei oberflächlichen und systemischen Infektionen mit Candida, Cryptococcus und verschiedenen Dermatophyten.

Candida krusei ist resistent gegen Fluconazol. Candida glabrata ist wechselnd empfindlich. Candida dubliniensis ist nicht primär resistent, zeigt aber hohes Tendenzpotential vorwiegend unter Therapie. Aspergillus spp. sind resistent gegen Fluconazol.

Auch in tierexperimentellen Modellen der endemischen Mykosen erwies sich Fluconazol als wirksam, einschließlich Infektionen mit Blastomyces dermatitidis, Coccidioides immitis und Histoplasma capsulatum bei normalen und immunsupprimierten Tieren. Wegen Fehlens geeigneter standardisierter Verfahren sind die Ergebnisse der in-vitro-Tests wie bei anderen Azolen auch bezüglich der Vorhersage der klinischen Wirksamkeit von geringerer Aussagekraft als die Ergebnisse der in-vivo-Studien.

200 bis 400 mg Fluconazol täglich haben keinen klinisch relevanten Effekt auf die endogenen Steroid-Serumspiegel oder auf die ACTH-stimulierte Cortisolausschüttung bei Probanden.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Fluconazol nach oraler und intravenöser Verabreichung sind ähnlich. Bei oraler Anwendung wird Fluconazol gut resorbiert. Die Resorption wird durch die gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die Plasmaspitzenkonzentrationen

werden beim nüchternen Patienten zwischen 0,5 und

1,5 Stunden nach der Einnahme erreicht; die Plasmaeliminationshalbwertszeit beträgt ungefähr 30 Stunden. Die Plasmakonzentrationen sind bis zu Dosierungen von 1600 mg/die dosisproportional.


Nach mehrfacher Gabe von Fluconazol einmal täglich werden Plasmaspiegel in Höhe von 90 % des steady state nach 4 bis 5 Tagen erreicht. Das Verteilungsvolumen entspricht im Wesentlichen dem Gesamtkörperwasser. Die Plasmaproteinbindung ist niedrig (12 %)


Verteilung

Fluconazol penetriert gut in alle untersuchten Gewebe und Körperflüssigkeiten. Die Fluconazol-Spiegel in Speichel und Sputum sind vergleichbar mit den Plasmaspiegeln. Bei Patienten mit einer durch Pilze hervorgerufenen Meningitis beträgt der Fluconazol-Spiegel im Liquor ungefähr 80 % der korrespondierenden Werte im Plasma.


Fluconazol erreicht im Stratum corneum, in der Epidermis und im Schweiß höhere Konzentrationen als im Serum, wobei es sich im Stratum corneum besonders anreichert. Bei einer täglichen Dosierung von 50 mg betrug hier die Konzentration von Fluconazol nach 12 Tagen 73 μg/g und 7 Tage nach Behandlungsende 5,8 μg/g.






Zum Vergleich der Fluconazol-Spiegel im Speichel und im Plasma nach Einmalgabe von 100 mg wurde Fluconazol entweder als Hartkapsel oder als Suspension (Pulver/Granulat für Suspension 10 mg/ml) oral verabreicht, wobei die Suspension 2 Minuten lang zum Spülen im Mund verblieb und dann geschluckt wurde. Die höchste Konzentration von Fluconazol im Speichel wurde 5 Minuten nach Einnahme der Suspension gemessen. Diese war 182-mal höher als die höchste Speichelkonzentration, die 4 Stunden nach Einnahme der Hartkapsel gemessen wurde. Etwa 4 Stunden nach Einnahme waren die Speichelkonzentrationen für beide Formulierungen ähnlich. Die mittlere Fläche unter der Speichelspiegelkurve im zeitlichen Verlauf (AUC, 0 bis 96 Stunden) war nach Gabe von Fluconazol als Suspension deutlich größer im Vergleich zur Hartkapsel. Für beide Formulierungen gab es keine deutlichen Unterschiede hinsichtlich der Eliminationsraten aus Speichel oder Plasma.


Metabolismus/Elimination

Fluconazol wird überwiegend renal ausgeschieden. Etwa 80 % der verabreichten Dosis erscheinen im Urin als unveränderte Substanz. Die Fluconazol-Clearance ist proportional der Kreatinin-Clearance.


Die lange Plasmaeliminationshalbwertszeit ermöglicht die einmal tägliche Dosierung zur Behandlung aller Pilzinfektionen.


Spezielle Pharmakokinetik für Kinder

Für Kinder wurden die folgenden pharmakokinetischen Daten [Mittelwerte (%CV)] berichtet:


Alter

Dosierung

(mg/kg)


Clearance

(ml/

min/kg)

Halbwerts-zeit

(Stunden)

Cmax

(μg/ml)

Verteilungs-

volumen

(steady-state)

Vdss (l/kg)

9 Monate -13 Jahre

Einzel-oral

2 mg/kg

0.40

(38%)

N=14

25.0

2.9

(22%)

N=16

--

9 Monate -13 Jahre

Einzel-oral

8 mg/kg

0.51

(60%)

N=15

19.5

9.8

(20%)

N=15

--

5 -

15 Jahre

Mehrfach i.v.

2 mg/kg

0.49

(40%)

N=4

17.4

5.5

(25%)

N=5

0.722

(36%)

N=4

5 -

15 Jahre

Mehrfach i.v.

4 mg/kg

0.59

(64%)

N=5

15.2

11.4

(44%)

N=6

0.729

(33%)

N=5

5 -

15 Jahre

Mehrfach i.v.

8 mg/kg

0.66

(31%)

N=7

17.6

14.1

(22%)

N=8

1.069

(37%)

N=7


Diese Studien zeigten, dass die Clearance bezogen auf das Körpergewicht vom Alter nicht beeinflusst war. Die mittlere Clearance bei Erwachsenen betrug 0,23 (17%) ml/min/kg.





Bei Frühgeborenen (Gestationsalter: 26. - 29. Schwangerschaftswoche) betrug die mittlere (%CV) Clearance innerhalb der ersten 36 Stunden 0,180 (35%, N=7) ml/min/kg und erreichte einen mittleren Wert von 0,218 (31%, N=9) nach 6 Tagen und von 0,333 (56%, N=4) nach 12 Tagen. Entsprechend sank die Halbwertszeit von 73,6 Stunden auf 53,2 Stunden nach 6 Tagen und auf 46,6 Stunden nach 12 Tagen.


Die Ergebnisse bei Kindern im Alter von 5 bis 13 Jahren zeigen, dass Fluconazol möglicherweise schneller eliminiert wird als bei Erwachsenen; deshalb sind eventuell bei schweren lebensbedrohlichen Infektionen höhere Dosen erforderlich.


Bioverfügbarkeit


Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt über 90 % (50 mg-Hartkapsel: 94 %).


Eine im Jahre 1999 - 2000 durchgeführte Bioverfügbarkeits-studie mit 24 Probanden des Testpräparates Fluconazol AURUS 150 mg ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:





Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasma­konzentration
(Cmax) in µg/ml:



2.97 ± 0.31



2.99 ± 0.31


Zeitpunkt der maximalen Plasma­konzentration
(tmax) in h:





2.21 ± 0.46





2.21 ± 0.46


Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve
(AUC0 ) in µg·h·ml-1:




79.02 ± 10.42





80.21 ± 10.40




Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite.







Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Dia­gramm:




5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur Toxikologie (akute und chronische Toxizität), zur Genotoxizität oder Kanzerogenität zeigen keine besondere Gefahr für den Menschen auf, die nicht schon in anderen Abschnitten der Fachinformation enthalten sind.


In reproduktionstoxikologischen Studien an Ratten zeigte sich eine erhöhte Inzidenz an Hydronephrosen mit erweitertem Nierenbecken, und die Embryoletalität war erhöht. Eine Zunahme von anatomischen Veränderungen und eine verzögerte Ossifikation wurden beobachtet sowie ein verlängerter und abnormaler Geburtsverlauf. In reproduktionstoxikologischen Studien an Kaninchen wurden Aborte verzeichnet.







6. Pharmazeutische Angaben


6.1. Liste der sonstigen Bestandteile


Fluconazol AURUS enthält die nachfolgend genannten Hilfsstoffe:

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Natriumdodecylsulfat, Gelatine, Titandioxid (E 171)


zusätzlich bei Fluconazol AURUS 50 mg:

Chinolingelb (E 104), Eisenoxidhydrat (Eisenoxid gelb,E 172), Patentblau V (E 131)


zusätzlich bei Fluconazol AURUS 100 mg:

Eisenoxidhydrat (Eisenoxid gelb,E 172)


zusätzlich bei Fluconazol AURUS 150 mg:

Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110)



6.2 Inkompatibilitäten


Bisher sind keine Inkompatibilitäten bekannt.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit von Fluconazol AURUS beträgt 4 Jahre.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.







6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Durchdrückpackungen aus PVC- und Aluminiumfolie.


Fluconazol AURUS 50 mg:

Originalpackung mit 14 Hartkapseln (N1)

Originalpackung mit 28 Hartkapseln (N1)

Originalpackung mit 42 Hartkapseln (N2)


Fluconazol AURUS 100 mg:

Originalpackung mit 20 Hartkapseln (N1)

Originalpackung mit 50 Hartkapseln (N2)


Fluconazol AURUS 150 mg:

Originalpackung mit 1 Hartkapsel (N1)

Originalpackung mit 4 Hartkapseln (N1)


Fluconazol AURUS 200 mg:

Originalpackung mit 20 Hartkapseln (N1)

Originalpackung mit 50 Hartkapseln (N2)



7. INHABER DER ZULASSUNGEN


QUISISANA PHARMA Deutschland GmbH

Schiffgraben 13

D-30159 Hannover

Telefon: (0511) 473 919 0

Telefax: (0511) 473 919 29

Internet: www.quisisana-pharma.com



8. ZulassungsnummerN


Fluconazol AURUS 50 mg: 52701.00.00

Fluconazol AURUS 100 mg: 52701.01.00

Fluconazol AURUS 150 mg: 52701.02.00

Fluconazol AURUS 200 mg:52701.03.00


9. Datum der ERTEILUNG DER ZulassungEN ODER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


26.07.2004



10. Stand der Information


20. Juni 2008



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

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