Fluorouracil Profusio 50 Mg/Ml
13.10.2015
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
FLUOROURACIL PROFUSIO 50 mg/ml Injektionslösung Wirkstoff: Fluorouracil
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist FLUOROURACIL PROFUSIO und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO beachten?
3. Wie ist FLUOROURACIL PROFUSIO anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist FLUOROURACIL PROFUSIO aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist FLUOROURACIL PROFUSIO und wofür wird es angewendet?
FLUOROURACIL PROFUSIO ist ein Antitumormittel (Zytostatikum) aus der Gruppe der
Antimetabolite (Pyrimidinanaloga).
FLUOROURACIL PROFUSIO wird angewendet zur Behandlung folgender Malignome (bösartiger
Geschwülste):
- fortgeschrittenem Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom)
- fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
- fortgeschrittenem Magenkrebs (Magenkarzinom)
- fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Brustkrebs (Mammakarzinom)
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO beachten?
FLUOROURACIL PROFUSIO darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Fluorouracil oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie unter einer Windpocken- bzw. Gürtelrosentherapie (Herpes zoster) stehen. Sie dürfen FLUOROURACIL PROFUSIO nicht im Rahmen einer Krebs-Chemotherapie einnehmen bzw. anwenden, wenn Sie jetzt oder in den letzten 4 Wochen eine Therapie mit Brivudin, Sorivudin oder ähnlichen Substanzgruppen im Rahmen einer Herpes zoster-Therapie erhalten haben. Fluorouracil zusammen mit Brivudin, Sorivudin und deren Abkömmlingen verstärkt die Nebenwirkungen von FLUOROURACIL PROFUSIO möglicherweise erheblich. Diese Wechselwirkung kann tödlich verlaufen. Daher dürfen Sie diese Arzneimittel nicht zusammen mit einer Fluorouracil-Chemotherapie anwenden. Frühestens 4 Wochen nach Abschluss der Herpes-zoster-Therapie mit Brivudin, Sorivudin oder Analoga können Sie eine Chemotherapie mit Fluorouracil beginnen. Wenn Sie wegen einer Herpes zoster-Infektion behandelt werden oder vor kurzem behandelt worden sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt über die eingenommenen Arzneimittel
- wenn Sie an einer Hemmung der Blutbildung im Knochenmark (Knochenmarkdepression), z.B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie leiden
- wenn bei Ihnen schwere Blutbildveränderungen aufgetreten sind
- wenn Sie an schweren Leberfunktionsstörungen leiden
- bei akuten und schweren Infektionen (z.B. Gürtelrose [Herpes zoster], Windpocken)
- in der Schwangerschaft und Stillzeit
- wenn Ihr Allgemeinzustand schlecht ist.
Warnhinweise und Vorsichtmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor FLUOROURACIL PROFUSIO bei Ihnen angewendet wird.
Die Behandlung mit Fluorouracil sollte nur durch Ärzte, die in der Tumortherapie erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen.
Bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)-Mangel verursachen übliche FluorouracilDosen verstärkte, zum Teil lebensbedrohliche unerwünschte Wirkungen. Patienten mit DPD-Mangel sollten nicht oder erst nach Kenntnis ihrer individuellen Fluorouracil-Pharmakokinetik mit Fluorouracil behandelt werden. Treten unter der Behandlung mit Fluorouracil schwere unerwünschte Wirkungen auf, kann eine Kontrolle der DPD-Aktivität angezeigt sein.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO ist erforderlich,
- Wenn Sie Phenytoin gegen epileptische Anfälle einnehmen. Die gleichzeitige Einnahme von Phenytoin mit FLUOROURACIL PROFUSIO kann zu erhöhten Konzentrationen von Phenytoin im Blut führen. Daher sollten Sie regelmäßig auf eine erhöhte PhenytoinKonzentration im Blut untersucht werden.
FLUOROURACIL PROFUSIO kann kardiotoxische (herzschädigende) Wirkungen haben. Bei Patienten, die in Ihrer Krankengeschichte Herzprobleme aufweisen oder in vorangegangen Behandlungszyklen Schmerzen in der Brust hatten, ist daher besondere Vorsicht bei der Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO erforderlich. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn bei Ihnen Brustschmerzen oder andere das Herz betreffende Nebenwirkungen auftreten (siehe auch unter Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“)
Im zeitlichen Zusammenhang mit einer Fluorouracil-Therapie sollten aktive Impfungen nicht durchgeführt werden. Der Kontakt des Patienten mit Polioimpfungen sollte vermieden werden.
Vor Therapiebeginn und während der Therapie mit Fluorouracil werden die folgenden Verlaufsuntersuchungen empfohlen (Häufigkeit dieser Untersuchungen in Abhängigkeit von Allgemeinzustand, Dosis und Begleitmedikation):
- Tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen
- Vor jeder Fluorouracil-Gabe: Blutbild einschließlich Differenzialbild und Thrombozyten
- Nierenwerte
- Leberwerte
Bei Patienten, die mit oralen Blutgerinnungshemmern (Antiko-agulanzien) behandelt werden und zusätzlich Fluorouracil erhalten, ist der Quick-Wert engmaschig zu kontrollieren.
Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Fluorouracil behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und 6 Monate danach kein Kind zu zeigen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit eine dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Therapie über eine Haltbarmachung der Spermien (Spermakonservierung) beraten zu lassen.
Weiblichen Patienten im gebärfähigen Alter wird empfohlen, während der Chemotherapie und bis zu 6 Monate danach, nicht schwanger zu werden.
Es muss sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion und/oder Blutungsepisode rasch und wirksam behandelt werden kann.
Zwischen der Behandlung mit Brivudin (Medikament zur Behandlung des Herpes zoster) oder Analoga und dem Beginn einer Therapie mit Fluorouracil muss ein zeitlicher Abstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden. Als eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme sollte bei Patienten, die vor kurzem mit Brivudin, Sorivudin oder deren Abkömmlingen behandelt wurden, die Aktivität des Enzyms Dihydropyrimidindehydrogenase ermittelt werden, bevor mit der Fluorouracil-Behandlung begonnen wird. Im Falle einer Verabreichung von Brivudin oder Analoga an Patienten, die mit Fluorouracil behandelt werden, sollten wirkungsvolle Maßnahmen zur Reduzierung der FluorouracilToxizität ergriffen werden. Es wird die sofortige Einweisung ins Krankenhaus empfohlen. Alle Maßnahmen zur Verhütung von Infektionen und einer Dehydratation (Abnahme des Körperwassers) sollten eingeleitet werden.
Unter der Behandlung mit Fluorouracil können bestimmte Laboruntersuchungen (Nachweismethoden für Bilirubin und für 5-Hydroxyindolessigsäure im Harn) erhöhte oder falsch positive Werte ergeben.
Beim Auftreten folgender Nebenwirkungen sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren: Mundschleimhautentzündungen, Entzündungen der Speiseröhre oder des Rachens, Durchfall, Blutungen jeglicher Lokalisation, unstillbares Erbrechen sowie beim Auftreten anderer schwerer Nebenwirkungen (z. B. Störungen am Nervensystem, Herzbeschwerden).
Kinder
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Fluorouracil bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel verstärkt oder abgeschwächt werden.
Sie müssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie bestimmte antivirale (gegen Viren gerichtete) Arzneimittel (Sorivudin und Brivudin oder deren Abkömmlinge oder Mittel gegen epileptische Anfälle (Phenytoin) einnehmen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin und Fluorouracil wurde über erhöhte Phenytoin-Konzentration im Blut mit verstärkter Toxizität von Phenytoin berichtet.
Fluorouracil darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln wie Brivudin, Sorivudin oder deren Abkömmlingen verabreicht werden, da sie zu einer Hemmung der Dihydropyrimidindehydrogenase führen, welche nicht rückgängig gemacht werden kann (siehe FLUOROURACIL PROFUSIO darf nicht angewendet werden“).
Alle Behandlungsmaßnahmen, die den Allgemeinzustand des Patienten verschlechtern oder die Knochenmarkfunktion beeinträchtigen, können die unerwünschten Wirkungen von Fluorouracil erhöhen. Fluorouracil kann an der Haut die unerwünschten Wirkungen von Strahlentherapien erhöhen.
Folinsäure verstärkt die Wirkung von Fluorouracil. Als klinische Folge dieser Wechselwirkung können verstärkte gastrointestinale Toxizitäten (unerwünschte Wirkungen im Magen-Darm-Bereich) mit schwerwiegenden, z. T. tödlich verlaufenden Durchfällen auftreten. Eine Häufung derartiger Todesfälle wurde bei der Anwendung von wöchentlich einmal 1 i.v.-Bolus von 600 mg/m2 Körperoberfläche Fluorouracil in Kombination mit Folinsäure berichtet. Werden Fluorouracil und Folinsäure in der Kombination angewendet, muss daher die Dosierung von Fluorouracil reduziert werden. Genaue Einzelheiten sind den jeweiligen Therapieprotokollen zu entnehmen.
Cimetidin kann, ebenso wie Interferone und Metronidazol, den Plasmaspiegel von Fluorouracil erhöhen. Dies kann die toxische Wirkung von Fluorouracil verstärken. Die gleichzeitige Gabe von Fluorouracil mit einer dieser Substanzen sollte vermieden werden.
Entwässerungsmittel vom Thiazid-Typ können bei gleichzeitiger Gabe mit Antitumormitteln deren toxische Wirkungen auf das Knochenmark verstärken.
In Einzelfällen wurde bei Patienten, die zur Herabsetzung der Blutgerinnung mit Warfarin behandelt wurden, ein Abfall des Quick-Wertes beobachtet, wenn sie zusätzlich Fluorouracil (allein oder in Kombination mit Levamisol) erhielten.
Unter gleichzeitiger Behandlung mit Fluorouracil und Levamisol werden häufig hepatotoxische Wirkungen (leberschädigende Wirkungen) beobachtet. Diese äußern sich meist in einem Anstieg der entsprechenden Blutwerte (alkalische Phosphatase, Transaminasen oder Bilirubin).
Bei Patientinnen mit Brustkrebs, die eine Kombinationsbehandlung mit Cyclophosphamid, Methotrexat, Fluorouracil und Tamoxifen erhielten, zeigte sich ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Blutgerinnseln (thromboembolische Ereignisse).
Bei gleichzeitiger Gabe von Vinorelbin und Fluorouracil/Folinsäure kann es zu schweren Schleimhautentzündungen (Mukositiden ) mit Todesfolge kommen.
Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit FLUOROURACIL PROFUSIO beeinflusst werden.
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:
- Andere Medikamente mit einem tumorhemmenden oder tumorvernichtenden Effekt.
Fluorouracil kann die hautschädigende Wirkung einer Strahlentherapie verstärken.
Die Nachweismethoden für Bilirubin und für 5-Hydroxyindolessigsäure im Harn können erhöhte oder falsch positive Werte ergeben.
Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Wechselwirkungen von FLUOROURACIL PROFUSIO mit Genuss- oder Lebensmitteln sind nicht bekannt.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit:
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Fluorouracil, der Wirkstoff von FLUOROURACIL PROFUSIO, darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da Hinweise auf ein erbgutschädigendes Risiko beim Menschen vorliegen. Weiblichen Patienten im gebärfähigen Alter wird empfohlen, während der Chemotherapie und bis zu 6 Monate danach nicht schwanger zu werden. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, oder ist die Behandlung einer schwangeren Patientin unbedingt erforderlich, sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Fortpflanzungsfähigkeit
FLUOROURACIL PROFUSIO kann erbgutschädigend wirken. Männlichen Patienten wird daher geraten, während der Behandlung sowie anschließend über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit FLUOROURACIL PROFUSIO über eine Haltbarmachung der Spermien (Spermakonservierung) beraten zu lassen.
Stillzeit
Wegen des möglichen Risikos schwerwiegender unerwünschter Wirkungen bei Säuglingen, darf während der Behandlung nicht gestillt werden.
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei der Behandlung mit FLUOROURACIL PROFUSIO kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen kann und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von FLUOROURACIL PROFUSIO 1 ml Injektionslösung enthält 0,34 - 0,36 mmol (7,9 - 8,2 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
3. Wie ist FLUOROURACIL PROFUSIO anzuwenden?
Die Behandlung mit FLUOROURACIL PROFUSIO sollte nur von Ärzten, die in der Tumortherapie erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen. Da Fluorouracil in den etablierten Therapieprotokollen im Bereich der maximal tolerablen Dosen eingesetzt wird, ist besonders aufmerksam auf das Auftreten von Nebenwirkungen (insbesondere Diarrhöen und Myelosuppression) zu achten und in diesen Fällen die Dosis von Fluorouracil entsprechend zu modifizieren.
Die Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO erfolgt in sogenannten Therapiekursen.
Zwischen dem letzen Tag eines Therapiekurses und dem ersten eines neuen Therapiekurses, sollten je nach Therapieschema behandlungsfreie Intervalle eingeschoben werden, deren Dauer der behandelnde Arzt bestimmt.
Falls Sie ambulant behandelt werden, sollten Sie die von Ihrem Arzt vorgegebenen Behandlungstermine unbedingt einhalten.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Fortgeschrittener oder metastasierter Dickdarmkrebs
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor.
Zweimonatiges Therapieprotokoll
Alle 2 Wochen wird an 2 aufeinanderfolgenden Tagen (Tage 1 und 2 des Zyklus) im Anschluss an eine intravenöse Infusion von 200 mg/m2 Körperoberfläche (KOF) Folinsäure über 2 Stunden Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/m2 KOF mit nachfolgender Infusion von 600 mg/m2 KOF Fluorouracil über 22 Stunden verabreicht.
Wöchentliches Therapieprotokoll
Einmal wöchentlich wird im Anschluss an eine intravenöse Infusion von 500 mg/m2 KOF Folinsäure über 2 Stunden Fluorouracil 500 mg/m2 KOF als i.v. Bolusinjektion 1 Stunde nach Beginn der Folinsäure-Infusion verabreicht. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.
Monatliche Therapieprotokolle
An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird nach einer Bolusinjektion von Folinsäure (20 mg/m2 KOF) Fluorouracil in einer Dosierung von 425 mg/m2 KOF als i.v. Bolusinjektion verabreicht. Wiederholung alle 4-5 Wochen.
An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird nach einer Bolusinjektion von Folinsäure (200 mg/m2 KOF) Fluorouracil in einer Dosierung von 370 mg/m2 KOF als i.v. Bolusinjektion verabreicht. Wiederholung alle 4 Wochen.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhängig vom Ansprechen der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen. Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die Kombinationstherapie üblicherweise für 6 Zyklen angewendet.
Veränderung der Dosierung bei Kombinationstherapie mit Folinsäure
Unter der Kombinationstherapie mit Folinsäure kann eine Veränderung der Fluorouracil-Dosen und der Behandlungsintervalle in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden Toxizität notwendig werden. Eine Reduzierung der Folinsäure-Dosierung ist nicht notwendig.
Fortgeschrittener Bauchspeicheldrüsenkrebs
Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 370-425 mg/m2 KOF als i.v.-Bolusinjektion bzw. von 2.600 mg/m2 KOF als i.v.-Dauerinfusion.
Fortgeschrittener Magenkrebs
Im Rahmen eine Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 200 mg/m2 KOF als i.v.-Dauerinfusion. Fortgeschrittener und/oder metastasierter Brustkrebs
Im Rahmen einer Polychemotherpaie in Tageseinzeldosen von 500-600 mg/m2 KOF i.v. angewendet (z.B. CMF, FAC).
Absetzen der Therapie, Dosisreduktion
Bei Auftreten sehr starker Nebenwirkungen entscheidet Ihr Arzt, ob er die Therapie mit FLUOROURACIL PROFUSIO unterbricht oder abbricht.
Bei Auftreten folgender toxischer Symptome ist die Behandlung mit Fluorouracil unbedingt sofort abzubrechen:
- Leukopenie (rascher Abfall der weißen Blutkörperchen auf eine Zahl < 2.000/pl)
- Thrombopenie (Thrombozytenzahl < 50.000/pl)
- Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis), Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder des Rachens
- Unstillbares Erbrechen
- Durchfall
- Geschwürbildung (Ulzerationen) und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
- Sonstige Blutungen jeglicher Lokalisation (Hämorrhagien)
- Störungen des Nervensystems (neurotoxische Störungen)
- Schädigungen des Herzens (kardiotoxische Störungen)
Nach Abklingen der Blutbildveränderungen (Wiederansteigen der Leukozyten auf mindestens 3.000/pl der Thrombozyten auf 70.000/pl) kann die Behandlung mit einer ggf. reduzierten Dosis wieder aufgenommen werden (siehe Tabelle), sofern nicht andere bestehende Nebenwirkungen (s.o.) einer Wiederaufnahme der Behandlung entgegenstehen.
Leukozyten/pl |
Thrombozyten/pl |
Dosis |
> 4.000 |
> 100.000 |
100 % |
3.000 - 4.000 |
70.000 - 100.000 |
75 % |
2.000 - 3.000 |
50.000 - 70.000 |
50 % |
< 2.000 |
< 50.000 |
STOP! |
Schädigungen der Darmwand erfordern eine dem Schweregrad entsprechende symptomatische Behandlung z.B. Flüssigkeitsersatz. Leichter Durchfall kann auf Arzneimittel gegen Durchfall (Antidiarrhoika) ansprechen. Bei mäßigem bis schwerem Durchfall reichen sie jedoch nicht aus.
Dosisanpassung
Bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion sind keine Dosisreduktionen erforderlich. Nur im Fall einer gleichzeitig gestörten Leber- und Nierenfunktion sollten Dosisreduktionen erwogen werden, in schwereren Fällen um ein Drittel bis um die Hälfte.
Die angegebenen Dosierungen sind nur Richtwerte. Ihr Arzt wird für Sie die geeignete Dosierung festlegen.
Art der Anwendung
FLUOROURACIL PROFUSIO wird schnell intravenös injiziert oder als Dauerinfusion angewendet.Über die Art der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach dem Behandlungsprotokoll. Die Gabe von Fluorouracil muss streng intravenös erfolgen. Dabei wird FLUOROURACIL PROFUSIO intravenös als Bolusinjektion oder (Dauer-) Infusion verabreicht.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des Krankheitsbildes, des angewendeten Therapieprotokolls (Therapieplans) und der individuellen Therapiesituation. Bei Nichtansprechen des Tumors fortschreitender Erkrankung und/oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte FLUOROURACIL PROFUSIO abgesetzt werden.
Die Anwendung von FLUOROURACIL PROFUSIO erfolgt in sogenannten Therapiekursen. Zwischen dem letzten Tag eines Therapiekurses und dem ersten eines neuen Therapiekurses sollten je nach Therapieschema behandlungsfreie Intervalle eingeschoben werden, bis sich das Blutbild wieder erholt hat (siehe „FLUOROURACIL PROFUSIO darf nicht angewendet werden“).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von FLUOROURACIL PROFUSIO zu stark oder zu schwach ist.
Anwendung bei Kindern
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Wenn bei Ihnen eine größere Menge von FLUOROURACIL PROFUSIO angewendet wurde als sollte,
muss Ihr Arzt Sie sofort behandeln, da Nebenwirkungen verstärkt auftreten können.
Symptome der Intoxikation (Vergiftung)
Als Folge einer Überdosierung treten meist folgende Nebenwirkungen verstärkt auf:
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, schwere Schleimhautentzündungen, Geschwüre und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
- Schädigungen des Knochenmarks mit Knochenmarkdepression (Thrombopenie, Leukopenie, Agranulozytose), die im Allgemeinen 10-14 Tage nach Therapiebeginn auftritt (z. T. aber auch akut einsetzt)
Therapie von Intoxikationen
Beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen sollte die Anwendung von Fluorouracil sofort abgebrochen werden. Es sind symptomatische Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
Die Therapie einer ausgeprägten Toxizität muss unter stationären Bedingungen erfolgen. Sie besteht bei schwerer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression) unter Umständen in der Substitution der fehlenden Blutbestandteile und antibiotischer Therapie. Die Verlegung des Patienten in einen keimfreien Raum kann notwendig werden.
Ein spezifisches Gegenmittel (Antidot) für Fluorouracil ist nicht bekannt.
Nach einer Überdosierung sollte das Blutbild in den nachfolgenden 4 Wochen wiederholt kontrolliert werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: erhöhte Infektionsrate durch abgeschwächte Immunabwehr Gelegentlich: Blutvergiftung (Sepsis)
Erkrankungen des Blutes und des blutbildenden Systems (Lymphsystems)
Sehr häufig: Verminderung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression), Abfall einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Neutropenie), Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie),
Blutarmut (Anämie), starke Verminderung einer Untergruppe von weißen Blutkörperchen (Agranulozytose) oder Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie).
Eine Neutropenie tritt nach jedem Behandlungszyklus mit i.v.-Bolusinjektionen bei adäquater Dosierung auf. Der Talspiegel wird im Allgemeinen zwischen dem 9. und 14. Behandlungstag erreicht, teilweise auch erst am 20. Tag. Nach dem 30. Tag befinden sich die Leukozyten (weißen Blutkörperchen) meist wieder im Normbereich. Es können aber auch andere Blutbestandteile betroffen sein (Blutplättchen, rote Blutkörperchen), die Ausprägungsgrade dieser Nebenwirkungen können leicht bis schwer sein.
Das Ausmaß der Knochenmarkschädigung (Myelosuppression) ist abhängig von der Applikationsart (intravenöse Schnellinjektion oder intravenöse Dauerinfusion) und der Dosierung. Eine Knochenmarkschädigung ist bei Bolusgabe stärker ausgeprägt als bei intravenöser Dauerinfusion.
Durch den hemmenden Effekt auf das Knochenmark können unter Fluorouracil-Therapie eine erhöhte Infektionsrate und verzögerte Wundheilung auftreten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Die unter der Behandlung mit Fluorouracil auftretenden Nebenwirkungen betreffen häufig den Verdauungstrakt und können z. T. lebensbedrohlich sein. Beim Auftreten schwerer gastrointestinaler Toxizität ist die Behandlung so lange zu unterbrechen, bis sich die Symptome vollständig zurückgebildet haben. Sollte danach eine Weiterbehandlung in Erwägung gezogen werden, ist in den Folgezyklen die Dosis von Fluorouracil zu reduzieren.
Sehr häufig: Appetitlosigkeit (Anorexie), Übelkeit und Erbrechen, insbesondere in der Anfangsphase der Therapie. Sofern sie medikamentös durch Gabe von Antiemetika nicht beherrscht werden können, ist die Behandlung abzubrechen.
Durch Fluorouracil verursachte Schleimhautentzündungen (Mukositis) können alle Abschnitte des Verdauungstraktes betreffen und z.B. zu Entzündungen des Mundes oder der Speiseröhre, wässrigem Durchfall und Mastdarmentzündung führen.
Gelegentlich: Schwere Schädigung der Darmwand mit blutigem Durchfall, Flüssigkeitsverlust und Sepsis (Blutvergiftung). Das kann lebensbedrohlich sein und setzt z. T. plötzlich ein.
Hinweis
Solange Entzündungen, Geschwüre oder Diarrhöen (Durchfälle) bestehen, sollte auf die Anwendung von Fluorouracil verzichtet werden.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Leberzellschädigungen
Sehr selten: Absterben von Leberzellen (Lebernekrosen), mit z. T. tödlichem Ausgang, Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nierenversagen
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: Abwehrschwäche (Immunsuppression)Selten: Generalisierte allergische Reaktionen, anaphylaktische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock
Herzerkrankungen
Sehr häufig: EKG-Veränderungen (Ischämie-oder Kardiomyopathie typische EKG-Veränderungen) Häufig: Brustschmerzen (Angina pectoris)
Gelegentlich: Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Herzfunktionsschwäche (Herzinsuffizienz), Herzmuskel wird nicht mit ausreichend Blut versorgt (Myokardischämie). Erweiterung des Herzmuskels und kardiogener Schock Sehr selten: Herzstillstand und plötzlicher Herztod. In Einzelfällen verliefen Herzinfarkte und Herzmuskelentzündungen tödlich.
Die das Herz betreffenden Nebenwirkungen treten meist im 1. Anwendungszyklus und erneut bei Wiederholung der Fluorouracil-Gabe auf. Für Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit ist das Risiko, Angina pectoris oder einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht.
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: niedriger Blutdruck (Hypotonie)
Selten: Durchblutungsstörungen des Gehirns, des Magen-Darm-Bereichs und der Extremitäten, Raynaud-Syndrom (anfallsartige Gefäßverengung mit akuter Minderdurchblutung der Finger), Thromboembolien (akute Gefäßverengung durch losgelöste Blutgerinnsel), oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitiden), Gefäßentzündung (Vaskulitis)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Sehr häufig: Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen), Nasenbluten, Atemnot
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Hochstimmung (Euphorie)
Selten: Reversible Verwirrung Sehr selten: Desorientierung
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Störungen der Spermatogenese und des Eisprungs
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Augenzittern (Nystagmus), Kopfschmerzen, Schwindel, Parkinson-Symptome, Beeinträchtigung bestimmter Nervenbahnen (Pyramidenbahnzeichen) und Hochstimmung (Euphorie) Selten: Erkrankung der Nerven, die zu Schwäche, Kribbeln oder Taubheit führen kann (periphere Neuropathie)
Sehr selten: Beeinträchtigungen des Gehirns (Enzephalopathien) mit den entsprechenden Symptomen (Muskelschwäche, Orientierungsstörungen, Verwirrtheit, Sprachstörungen, Gangunsicherheit, Krampfanfällen und Koma), insbesondere nach Infusion hoher Fluorouracil-Dosen
Augenerkrankungen
Häufig: Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Gelegentlich: Übermäßiger Tränenfluss, verschwommenes Sehen, Störungen der Augenbewegungsfähigkeit, Entzündung des Sehnervs, Doppeltsehen, Verminderung der Sehschärfe (Visusminderung), Lichtscheu, Lidrandentzündung, narben bedingte Umstülpung des Augenlids und Bindegewebsvermehrung (Fibrosierung) des Tränenkanals
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Teilweiser bis totaler Haarausfall, „Hand-Fuß-Syndrom“ (hand-foot-syndrome) mit Sensibilitätsstörungen (Dysästhesien), sowie Rötung, Schwellung, Schmerzen und Abschuppung der Haut an Handflächen und Fußsohlen (tritt nach i.v.-Dauerinfusion sehr häufig und nach i.v.-Bolusinjektion häufig auf).
Gelegentlich: Hautausschläge (meist juckende kleinfleckige oder -knotige Hautausschläge an Körper und Extremitäten), Hautveränderungen (trockene Haut, Erosionen/ Fissuren, Rötung), Entzündungen, Quaddelbildung, Lichtempfindlichkeit, Pigmentveränderungen der Haut sowie diffuse Nagelveränderungen (einschließlich Pigmentveränderungen, Nagelablösung, Nagelwachstumsstörungen, Schmerzen und Verdickung des Nagelbetts sowie Entzündungen des Nagelwalls), Lichtempfindlichkeit (Photosensitivität)
Endokrine Erkrankungen
Selten: Schilddrüsenhormone: Anstieg des Gesamt-Thyroxins (T4) und Gesamt-Trijodthyronins (T3) im Serum ohne Anstieg des freien T4 und des TSH und ohne klinische Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Erhöhte Harnsäurewerte im Blut (Hyperurikämie)
Gelegentlich: Austrocknung (Dehydrierung)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fieber, verzögerte Wundheilung, Abgeschlagenheit, allgemeine Schwäche, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Erschöpfung (Fatigue).
Bei intravenöser Dauerinfusion höherer Dosen von Fluorouracil kommt es zu einer Veränderung des Nebenwirkungsspektrums mit nur sehr gering ausgeprägter Myelosuppression, dafür aber verstärkter Mukositis (Schleimhautentzündung)/ Enteritis (Darmentzündung) und Hauterscheinungen an den Innenflächen von Händen und z. T. auch den Füssen („Hand-Fuß-Syndrom“).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist FLUOROURACIL PROFUSIO aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton / Behältnis nach Verwendbar bis / Verw. bis angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Das Behältnis vor Licht geschützt im Umkarton zwischen +15°C und +25°C aufbewahren. Nicht im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall
Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Geben Sie angebrochene oder leere Behältnisse bei Ihrem Apotheker ab. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was FLUOROURACIL PROFUSIO enthält
Der Wirkstoff ist: Fluorouracil.
1 Durchstechflasche mit 5 ml Injektionslösung enthält 250 mg Fluorouracil.
1 Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung enthält 500 mg Fluorouracil.
1 Durchstechflasche mit 20 ml Injektionslösung enthält 1000 mg Fluorouracil.
1 Durchstechflasche mit 100 ml Injektionslösung enthält 5000 mg Fluorouracil.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Wie FLUOROURACIL PROFUSIO aussieht und Inhalt der Packung
FLUOROURACIL PROFUSIO ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Injektionslösung. FLUOROURACIL PROFUSIO ist in Packungen mit 1 und 10 Durchstechflaschen erhältlich.
Packungsgrößen:
5 ml Injektionslösung / 250 mg Fluorouracil 10 ml Injektionslösung / 500 mg Fluorouracil 20 ml Injektionslösung / 1000 mg Fluorouracil 100 ml Injektionslösung / 5000 mg Fluorouracil
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
PGD Profusio Leipzig GesundHeits GmbH Deutschland
Mommsenstraße 4
04329 Leipzig
Tel.: 0341 / 25279910
Fax: 0341 / 25279911
E-Mail: info@profusio-leipzig.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2015.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Antineoplastisches Mittel
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und bei der Anwendung von Fluorouracil Beim Umgang mit FLUOROURACIL PROFUSIO sollten - wie bei allen zytotoxisch wirksamen Substanzen - entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Das Merkblatt „Sichere Handhabung von Zytostatika“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.
Wegen der potenziell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten für das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften.
Die Infusionslösung darf nur von fachkundigem Personal unter aseptischen Bedingungen hergestellt werden. Die Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung (LAF) wird empfohlen. Es muss entsprechende Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzmaske und Sicherheitsbrille getragen werden.
Beim Umgang mit Fluorouracil ist jeder Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten zu vermeiden.
Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden, damit ein versehentlicher Kontakt des Arzneimittels mit den Augen vermieden wird. Im Falle eines Kontaktes mit den Augen, sind diese mit sehr viel Wasser und/oder 0,9 %iger Natriumchloridlösung auszuspülen.
Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Fluorouracil auszuschließen.
Haltbarkeit und Lagerungsbedingungen
Die ungeöffnete Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Zwischen +15°C und +25°C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Bei Aufbewahrung bei niedrigen Temperaturen ist die Bildung von Präzipitaten möglich. Vor Anwendung muss daher geprüft werden, ob sich Präzipitate gebildet haben. Diese können durch Erwärmen auf 40-60°C und kräftiges Schütteln wieder aufgelöst werden. Die Qualität des Produkts wird dadurch nicht beeinträchtigt. Vor der Anwendung auf Körpertemperatur abkühlen lassen.
Haltbarkeit nach Anbruch
FLUOROURACIL PROFUSIO ist frei von Konservierungsstoffen. Bei Entnahme von Teilmengen aus der Durchstechflasche ist der verbleibende Rest zu verwerfen.
Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung
Die chemische und physikalische Stabilität nach Zumischung von 0,9 %iger Kochsalz- oder 5 %iger Glukoselösung wurde bei Lagerung bei 25°C (Raumtemperatur) für 24 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Inkompatibilitäten
FLUOROURACIL PROFUSIO soll nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Infusion gemischt werden, es sei denn, die Kompatibilität wurde zufriedenstellend nachgewiesen.
Die Injektionslösung darf nur mit 0,9 %iger Kochsalzlösung oder mit 5 %iger Glukoselösung verdünnt werden.
Über Inkompatibilitäten von Fluorouracil mit folgenden Substanzen wurde berichtet:
Calciumfolinat, Carboplatin, Cisplatin, Cytarabin, Diazepam, Doxorubicin, Droperidol, Filgrastim, Galliumnitrat, Methotrexat, Metoclopramid, Morphin, Ondansetron, Vinorelbin, parenterale Ernährungslösungen.
Entsorgung
Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial wie z. B. Spritzen, Kanülen, die zur Rekonstitution und/oder Verdünnung von FLUOROURACIL PROFUSIO verwendet wurden, sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
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