Fluvoxamin Al 100 Mg Filmtabletten
Fachinformation Fluvoxamin AL
Bezeichnung der Arzneimittel
Fluvoxamin AL 50 mg Filmtabletten
Fluvoxaminmaleat 50 mg pro Filmtablette
Fluvoxamin AL 100 mg Filmtabletten
Fluvoxaminmaleat 100 mg pro Filmtablette
Wirkstoff: Fluvoxaminmaleat
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Fluvoxamin AL 50 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält:
50 mg Fluvoxaminmaleat
Fluvoxamin AL 100 mg Filmtabletten
1 Filmtablette enthält:
100 mg Fluvoxaminmaleat
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Darreichungsform
Filmtablette
Fluvoxamin AL 50 mg Filmtabletten
Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe und Prägung „FLM 50“.
Fluvoxamin AL 100 mg Filmtabletten
Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe und Prägung „FLM 100“.
Die Filmtabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
-
Episoden einer Major Depression.
-
Zwangsstörung („obsessive compulsive disorder“, OCD).
Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung
Depressive Erkrankungen
Erwachsene
Die empfohlene Dosis beträgt 100 mg täglich. Patienten sollten mit 50 mg oder 100 mg beginnen, verabreicht als abendliche Einzeldosis. Die Dosis sollte innerhalb von 3-4 Wochen nach Einleitung der Behandlung und anschließend je nach klinischem Bedarf überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Obwohl bei höheren Dosen das Risiko von unerwünschten Wirkungen erhöht sein kann, kann für manche Patienten eine allmähliche Dosissteigerung bis zu einer Höchstdosis von 300 mg täglich von Vorteil sein, wenn nach einigen Wochen unter der empfohlenen Dosis kein ausreichendes Ansprechen beobachtet wird (siehe Abschnitt 5.1).
Dosierungen bis zu 150 mg können als Einzeldosis verabreicht werden, vorzugsweise abends. Es wird empfohlen, eine tägliche Gesamtdosis von über 150 mg in 2 oder 3 Einzeldosen zu verabreichen. Dosisanpassungen sollten sorgsam je nach individuellem Bedarf des Patienten vorgenommen werden, um den Patienten auf der geringsten effektiven Dosis zu halten.
Patienten mit Depressionen sollten über einen ausreichend langen Zeitraum von mindestens 6 Monaten nach dem Abklingen einer depressiven Episode behandelt werden, um sicherzustellen, dass sie symptomfrei sind.
Kinder und Jugendliche unter 18 JahrenFluvoxamin AL sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zur Behandlung von depressiven Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) angewendet werden.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Fluvoxamin AL bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) bei pädiatrischen Patienten ist nicht belegt (siehe Abschnitt 4.4).
Zwangsstörung (OCD)
Erwachsene
Die empfohlene Dosis beträgt zwischen 100 mg und 300 mg täglich. Patienten sollten mit 50 mg täglich beginnen. Obwohl bei höheren Dosen das Risiko von unerwünschten Wirkungen erhöht sein kann, kann für manche Patienten eine allmähliche Dosissteigerung bis zu einer Höchstdosis von 300 mg täglich von Vorteil sein, wenn nach einigen Wochen unter der empfohlenen Dosis kein ausreichendes Ansprechen beobachtet wird (siehe Abschnitt 5.1).
Dosierungen bis zu 150 mg können als Einzeldosis verabreicht werden, vorzugsweise abends. Es wird empfohlen, eine tägliche Gesamtdosis von über 150 mg in 2 oder 3 Einzeldosen zu verabreichen. Ist ein guter therapeutischer Erfolg zu verzeichnen, kann die Behandlung mit einer dem individuellen Bedarf des Patienten entsprechend angepassten Dosierung fortgesetzt werden.
Es gibt keine systematischen Studien zu der Frage, wie lange die Behandlung mit Fluvoxamin fortgesetzt werden sollte, aber da es sich bei der Zwangsstörung um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine Behandlungsdauer von mehr als 10 Wochen gerechtfertigt, wenn der Patient auf die Behandlung anspricht. Die Dosis muss sorgsam für den einzelnen Patienten angepasst werden, damit der Patient die geringste wirksame Dosis erhält. Die Notwendigkeit der Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Einige Kliniker befürworten für Patienten, die auf die Pharmakotherapie gut ansprechen, eine begleitende Verhaltenstherapie. Die Langzeitwirksamkeit (über 24 Wochen hinaus) wurde im Zusammenhang mit Zwangsstörungen nicht nachgewiesen.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Für Kinder ab 8 Jahren und Jugendliche liegen begrenzte Erfahrungen über einen Zeitraum von 10 Wochen mit Dosierungen bis zu 100 mg 2-mal pro Tag vor. Die Anfangsdosis beträgt 25 mg pro Tag. Bis eine wirksame Dosis erreicht ist, sollte die Dosis je nach Verträglichkeit alle 4-7 Tage in 25 mg-Schritten erhöht werden. Die maximale Tagesdosis sollte bei Kindern 200 mg pro Tag nicht überschreiten (weitere Angaben siehe Abschnitte 5.1 und 5.2). Es empfiehlt sich, eine Tagesdosis von über 50 mg in 2 Einzelgaben zu verabreichen. Falls die 2 Einzelgaben nicht gleich sein sollten, so sollte die höhere Dosierung zur Schlafenszeit eingenommen werden.
Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRls
Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Fluvoxamin sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens 1-2 Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.
Patienten mit Leber- oder Nieren
insuffizienz
Patienten mit Beeinträchtigung der Leber- oder Nierenfunktion sollten die Behandlung mit einer niedrigen Dosierung beginnen und sorgfältig beobachtet werden.
Art der Anwendung
Die Filmtabletten werden unzerkaut mit Wasser eingenommen.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
Die gleichzeitige Einnahme von Fluvoxamin AL und Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) einschließlich Linezolid ist kontraindiziert.
Die Fluvoxamin-Behandlung kann begonnen werden:
-
2 Wochen nach Absetzen eines irreversiblen MAO-Hemmers oder
-
1 Tag nach Absetzen eines reversiblen MAO-Hemmers (z.B. Moclobemid).
MAO-Hemmer dürfen frühestens 1 Woche nach Beendigung der Behandlung mit Fluvoxamin eingesetzt werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Fluvoxamin AL verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.
Bei
Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen,
die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das
Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder
-versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung
besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von
Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von
Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte
für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein
erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu
Placebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Fluvoxamin AL sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, mit Ausnahme der Behandlung der Zwangsstörung bei Patienten über 8 Jahren, angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.
Akathisie/psychomotorische Unruhe
Die Anwendung von Fluvoxamin wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).
In klinischen Studien kam es bei ca. 12% der mit Fluvoxamin behandelten Patienten zu Nebenwirkungen bei Behandlungsabbruch. Diese Inzidenz ist vergleichbar mit der bei Patienten unter Plazebo.
Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion.
Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien, Sehstörungen und Stromschlaggefühl), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Erregtheit oder Angst, Reizbarkeit, Verwirrtheit, emotionale Instabilität, Übelkeit und/oder Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Herzklopfen, Kopfschmerzen und Zittern sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer; bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein.
Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie Iänger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen, bei einer Beendigung der Behandlung mit Fluvoxamin AL die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz
Patienten die an einer Leber- oder Nierenfunktionstörung leiden, sollten die Behandlung mit einer niedrigen Dosierung beginnen und sorgfältig überwacht werden.
Leberenzyme
In seltenen Fällen wurde die Behandlung mit Fluvoxamin mit einer Erhöhung der Leberenzyme in Verbindung gebracht, die im Allgemeinen von einer klinischen Symptomatik begleitet ist. In solchen Fällen sollte die Behandlung abgesetzt werden.
Blutzuckerspiegel
Der Blutzuckerhaushalt könnte beeinflusst werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Die Dosis von Antidiabetika muss gegebenenfalls angepasst werden.
Anfallsleiden/Epilepsie
Obwohl Fluvoxamin in tierexperimentellen Studien keine pro-konvulsiven Eigenschaften zeigte, ist bei der Anwendung an Patienten mit erhöhter Krampfbereitschaft in der Anamnese Vorsicht geboten. Fluvoxamin sollte bei Patienten mit instabiler Epilepsie nicht eingesetzt werden. Patienten mit kontrolliert behandelter Epilepsie sollten sorgfältig überwacht werden. Beim Auftreten von epileptischen Anfällen oder einer Zunahme der Anfallshäufigkeit ist Fluvoxamin abzusetzen.
Serotonin-Syndrom/Ereignisse, die dem malignen neuroleptischen Syndrom ähneln
In seltenen Fällen wurde im Zusammenhang mit der Fluvoxamin-Behandlung über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms oder von Ereignissen berichtet, die dem malignen neuroleptischen Syndrom ähnlich sind, besonders bei Kombination mit anderen serotonergen Substanzen und/oder Neuroleptika. Da diese Syndrome potenziell lebensbedrohlich sein können, sollte die Fluvoxamin-Behandlung beendet werden und eine unterstützende symptomatische Behandlung eingeleitet werden, falls solche Ereignisse auftreten (einhergehend mit Symptomen wie Hyperthermie, Rigor, Myoklonus, vegetativer Instabilität mit möglicherweise schnellen Fluktuationen der Vitalzeichen, Veränderungen des Bewusstseins einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit, extremer Agitiertheit fortschreitend bis zu Delirium und Koma).
Hyponatriämie
Wie auch bei anderen SSRIs (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern) wurde selten Hyponatriämie berichtet, die sich nach Absetzen von Fluvoxamin anscheinend zurückbildet. Einige Fälle waren möglicherweise auf das Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) zurückzuführen. Die Mehrheit der Berichte betraf ältere Patienten.
Hautblutungen
Für SSRIs gibt es Berichte über kutane Blutungsanomalien wie Ekchymose und Purpura. Vorsicht ist bei Patienten anzuraten, die SSRIs einnehmen, vor allem in Kombination mit Medikamenten, die bekanntermaßen die Thrombozytenfunktion beeinträchtigten wie z.B. atypische Neuroleptika und Phenothiazine, die meisten tricyclischen Antidepressiva (TCA), Acetylsalicylsäure, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), ebenso bei Patienten mit bekannten Blutungs- oder Gerinnungsstörungen.
Manie/Hypomanie
Fluvoxamin sollte bei Patienten mit Manie/ Hypomanie in der Anamnese mit Vorsicht angewendet werden. Bei allen Patienten, die in eine manische Phase eintreten, muss Fluvoxamin abgesetzt werden.
Verlängerung des QT-Intervalls
Bei gleichzeitiger Anwendung können die Plasmaspiegel von Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid erhöht sein. Dies könnte das Risiko einer QT-Verlängerung/Torsade de pointes-Tachykardie erhöhen. Daher sollte Fluvoxamin nicht zusammen mit diesen Substanzen verabreicht werden.
Wegen mangelnder klinischer Erfahrung ist in der Situation eines post-akuten Myokardinfarkts besondere Vorsicht geboten.
Es liegen begrenzte klinische Erfahrungen für die gleichzeitige Anwendung von Fluvoxamin bei EKT (Elektrokrampftherapie) vor, daher ist Vorsicht anzuraten.
Ältere Patienten
Erfahrungen bei älteren Patienten geben keinen Hinweis auf Unterschiede in der üblichen Tagesdosierung im Vergleich zu jüngeren Patienten. Dennoch sollte eine Dosissteigerung bei Älteren langsamer und die Dosierung immer mit Vorsicht erfolgen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Fluvoxamin darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern einschließlich Linezolid angewendet werden (siehe auch Abschnitt 4.3).
Fluvoxamin ist ein starker Hemmer des Isoenzyms CYP1A2 und in einem geringeren Ausmaß von CYP2C und CYP3A4. Arzneimittel, die vorwiegend durch diese Isoenzyme metabolisiert werden, werden bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin langsamer ausgeschieden und können höhere Plasmakonzentrationen erreichen. Dies ist besonders bei Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite von Bedeutung. Die betroffenen Patienten sollten sorgfältig überwacht werden und bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.
Fluvoxamin hat eine geringe Hemmwirkung auf CYP2D6 und scheint keine Auswirkung auf den nichtoxidativen Metabolismus oder die renale Exkretion zu haben.
CYP1A2
Eine Erhöhung von zuvor stabilen Plasmaspiegeln von den tricyclischen Antidepressiva (z.B. Clomipramin, Imipramin, Amitriptylin) und Neuroleptika (z.B. Clozapin, Olanzapin), die weitgehend über Cytochrom P450 1A2 metabolisiert werden, wurde berichtet, wenn sie gleichzeitig mit Fluvoxamin verabreicht wurden. Eine Dosisreduktion dieser Arzneimittel muss erwogen werden, wenn eine Therapie mit Fluvoxamin begonnen wird.
Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP1A2 metabolisiert werden (wie z.B. Tacrin, Theophyllin, Methadon, Mexiletin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf wird eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel empfohlen.
Wenn Fluvoxamin zusammen mit Warfarin gegeben wird, erhöhen sich die Plasmakonzentrationen von Warfarin signifikant und die Prothrombinzeiten sind verlängert.
In Einzelfällen wurde bei gemeinsamer Gabe von Fluvoxamin und Thioridazin über kardiale Toxizität berichtet.
Da die Plasmakonzentrationen von Propranolol bei Kombination mit Fluvoxamin erhöht sind, kann es notwendig sein, die Propranolol-Dosis herabzusetzen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin ist mit einem Anstieg des Coffein-Plasmaspiegels zu rechnen. Darum sollten Patienten, die große Mengen coffeinhaltiger Getränke konsumieren, ihren Coffein-Konsum einschränken, wenn sie unter Fluvoxaminanwendung unerwünschte Coffein-Wirkungen (wie Tremor, Palpitationen, Nausea, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit) beobachten.
Die Plasmakonzentration von Ropinirol kann bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin erhöht sein und damit das Risiko der Überdosierung zunehmen. Eine Überwachung und eine Reduktion der Ropinirol-Dosierung während der gleichzeitigen Behandlung mit und nach dem Absetzen von Fluvoxamin können erforderlich sein.
CYP2C
Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP2C metabolisiert werden (wie z.B. Phenytoin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf wird eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel empfohlen.
CYP3A4
Terfenadin, Astemizol, Cisaprid (siehe auch Abschnitt 4.4).
Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP3A4 metabolisiert werden (wie z.B. Carbamazepin, Ciclosporin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.
Die Plasmaspiegel oxidativ metabolisierter Benzodiazepin-Derivate (z.B. Triazolam, Midazolam, Alprazolam, Diazepam) können bei gleichzeitiger Gabe von Fluvoxamin erhöht sein. Die Dosierung dieser Benzodiazepine sollte bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin reduziert werden.
Glukuronidierung
Fluvoxamin hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Digoxin.
Renale Exkretion
Fluvoxamin hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Atenolol.
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Die serotonergen Wirkungen von Fluvoxamin können bei Kombination mit anderen serotonergen Wirkstoffen (einschließlich Triptane, SSRIs und Johanniskraut-Präparate) verstärkt sein (siehe auch Abschnitt 4.4).
Fluvoxamin wurde bei der Behandlung schwer erkrankter, therapieresistenter Patienten mit Lithium kombiniert. Lithium (und möglicherweise auch Tryptophan) verstärkt jedoch die serotonergen Wirkungen von Fluvoxamin. Die Kombination sollte daher bei Patienten mit schwerer therapieresistenter Depression mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Patienten, die gleichzeitig orale Antikoagulanzien und Fluvoxamin einnehmen, kann das Blutungsrisiko erhöht sein. Daher sollten diese Patienten sorgfältig überwacht werden.
Wie bei anderen psychotropen Arzneimitteln sollen Patienten darauf hingewiesen werden, Alkohol während einer Fluvoxamin-Behandlung zu vermeiden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Daten aus epidemiologischen Studien deuten darauf hin, dass die Anwendung von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) in der Schwangerschaft, insbesondere im späten Stadium einer Schwangerschaft, das Risiko für das Auftreten einer primären pulmonalen Hypertonie bei Neugeborenen (PPHN, auch persistierende pulmonale Hypertonie genannt) erhöhen kann. Das beobachtete Risiko lag bei etwa 5 Fällen pro 1000 Neugeborene. In der Gesamtbevölkerung treten 1 bis 2 Fälle von PPHN pro 1000 Neugeborene auf.
In tierexperimentellen Studien wurden keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität, der Reproduktionsleistung sowie teratogene Effekte der Nachkommen nach Gabe hoher Dosen Fluvoxamin gefunden. Bei Anwendung von Fluvoxamin AL bei schwangeren Frauen ist dennoch Vorsicht geboten.
Einzelne Fälle von Entzugssymptomen wurden bei Neugeborenen beschrieben, deren Mütter am Ende der Schwangerschaft Fluvoxamin eingenommen hatten.
Stillzeit
Fluvoxamin tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollte Fluvoxamin AL nicht von stillenden Frauen eingenommen werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bis zu einer Dosis von 150 mg hat Fluvoxamin keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Fähigkeit, Kraftfahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen. Bei gesunden Probanden zeigte es keine Auswirkung auf die psychomotorischen Fähigkeiten, die mit dem Führen von Kraftfahrzeugen und dem Bedienen von Maschinen verbunden sind. Es wurde jedoch über Somnolenz unter der Behandlung mit Fluvoxamin berichtet. Daher ist Vorsicht geboten bis die individuelle Reaktion auf das Arzneimittel bekannt ist.
Nebenwirkungen
Übelkeit, manchmal verbunden mit Erbrechen, ist die häufigste Nebenwirkung einer Fluvoxamin-Behandlung. Diese Nebenwirkung lässt normalerweise innerhalb der ersten beiden Behandlungswochen nach. Andere Nebenwirkungen, die in klinischen Studien und nach der Markteinführung in den unten angegebenen Häufigkeiten beobachtet wurden, sind oft durch die Grunderkrankung bedingt und müssen nicht notwendigerweise auf die Behandlung zurückzuführen sein.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10 000)
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Untersuchungen
Häufigkeit nicht bekannt: Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme.
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitationen/Tachykardie.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufigkeit nicht bekannt: Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Somnolenz, Tremor.
Gelegentlich: Ataxie, extrapyramidale Symptome.
Selten: Krampfanfälle, psychomotorische Unruhe/Akathisie (siehe Abschnitt 4.4), Serotonin-Syndrom und dem malignen neuroleptischen Syndrom ähnliche Ereignisse (siehe auch Abschnitt 4.4).
Sehr selten: Parästhesien, Geschmacksstörungen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie.
Häufigkeit nicht bekannt: Nausea, manchmal begleitet von Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Schwitzen.
Gelegentlich: Kutane Hypersensitivitätsreaktionen (einschließlich Rash, Pruritus, Angioödem).
Selten: Photosensibilität.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Arthralgie, Myalgie.
Häufigkeit nicht bekannt: In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCAs) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.
Endokrine Erkrankungen
Selten: SIADH (siehe auch Abschnitt 4.4).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Anorexie.
Selten: Hyponatriämie (siehe auch Abschnitt 4.4).
Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: (Orthostatische) Hypotension.
Selten: Blutungen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie, Malaise.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberfunktionsstörung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Ejakulationsstörungen (verzögerte Ejakulation).
Selten: Galaktorrhö.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Agitiertheit, Angst, Schlafstörungen, Nervosität.
Gelegentlich: Verwirrtheitszustände, Halluzinationen.
Selten: Manie.
Sehr selten: Anorgasmie.
Häufigkeit nicht bekannt: Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten.
Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Arzneimitteln zur Behandlung depressiver Erkrankungen oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).
In einer 10-wöchigen, Plazebo-kontrollierten Studie bei Kindern und Jugendlichen mit Zwangsstörung (OCD) wurden für Fluvoxamin häufig und mit einer größeren Häufigkeit als unter Plazebo berichtet: Schlafstörungen, Asthenie, Agitiertheit, Hyperkinesie, Somnolenz und Dyspepsie. Schwere unerwünschte Ereignisse in dieser Studie beinhalteten Agitiertheit und Hypomanie. Krampfanfälle bei Kindern und Jugendlichen wurden während der Behandlung außerhalb des Rahmens klinischer Studien beschrieben.
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit SSRI
Das Absetzen von Fluvoxamin führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien, Sehstörungen, Stromschlaggefühl), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensive Träume), Erregtheit oder Angst, Reizbarkeit, Verwirrtheit, emotionaleInstabilität, Übelkeit und/oder Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Herzklopfen, Kopfschmerzen und Zittern sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück; bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und Iänger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Fluvoxamin AL nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Überdosierung
Symptome einer Intoxikation
Die Symptome beinhalten gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Somnolenz und Schwindel. Kardiale Ereignisse (Tachykardie, Bradykardie, Hypotonie), Leberfunktionsstörungen, Krampfanfälle und Koma wurden ebenso berichtet.
Fluvoxamin hat eine große therapeutische Breite. Seit Markteinführung sind Berichte über Todesfälle, die auf eine Überdosierung mit Fluvoxamin zurückzuführen waren, extrem selten. Die höchste von einem Patienten eingenommene, dokumentierte Fluvoxamin-Dosis beträgt 12 g. Dieser Patient erholte sich gänzlich. Gelegentlich wurden schwerwiegendere Komplikationen bei beabsichtigter Überdosierung von Fluvoxamin in Kombination mit anderen Substanzen beobachtet.
Therapie einer Intoxikation
Es gibt kein spezifisches Antidot für Fluvoxamin. Im Falle einer Überdosierung sollte möglichst früh nach Tabletteneinnahme eine Magenentleerung durchgeführt werden und eine symptomatische Behandlung erfolgen. Auch die wiederholte Gabe von Aktivkohle wird empfohlen, bei Bedarf ergänzt durch ein osmotisch wirkendes Laxans. Von forcierter Diurese oder Dialyse ist kein Nutzen zu erwarten.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Klassifizierung
Antidepressiva, Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
ATC-Code: N06AB08
Der Wirkmechanismus von Fluvoxamin ist vermutlich auf die selektive Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme in Neuronen des Gehirns zurückzuführen. Der Einfluss auf die noradrenergen Vorgänge ist äußerst gering. Rezeptorbindungsstudien zeigten für Fluvoxamin eine vernachlässigbare Bindungsfähigkeit zu alpha-adrenergen, beta-adrenergen, histaminergen, muscarinergen, dopaminergen und serotonergen Rezeptoren.
In einer Plazebo-kontrollierten Studie an 120 Patienten im Alter von 8-17 Jahren mit OCD, wurde nach 10 Wochen für die Gesamtgruppe eine statistisch signifikante Verbesserung unter Fluvoxamin gesehen. Eine Subgruppen-Analyse zeigte eine Verbesserung der C-YBOCS-Bewertungsskala für Kinder, wohingegen bei Jugendlichen kein Effekt gesehen wurde. Die mittlere Dosierung betrug 158 mg pro Tag für Kinder und 168 mg pro Tag für Jugendliche.
Dosis-Wirkungsbeziehung
Es wurden keine klinischen Studien zur Untersuchung der Dosis/Wirkungsbeziehung von Fluvoxamin durchgeführt. Die klinische Erfahrung hat aber gezeigt, dass die langsame Erhöhung der Dosis für einige Patienten von Vorteil sein kann.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Fluvoxamin wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb 3-8 Stunden erreicht. Die durchschnittliche absolute Bioverfügbarkeit beträgt aufgrund des First-pass-Effektes 53%.
Die Pharmakokinetik von Fluvoxamin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.
Verteilung
Die In-vitro-Plasmaproteinbindung von Fluvoxamin beträgt 80%. Das Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt 25 l/kg.
Metabolismus
Fluvoxamin wird in der Leber fast vollständig metabolisiert. Obwohl Fluvoxamin in vitro hauptsächlich durch das Isoenzym CYP2D6 abgebaut wird, sind seine Plasmakonzentrationen bei Personen mit einer geringen Metabolisierungsrate von CYP2D6 nicht viel höher als von Personen mit einer hohen Metabolisierungsrate dieses Isoenzyms.
Die mittlere Plasmahalbwertszeit beträgt nach Einmalgabe ca. 13-15 Stunden und ist nach wiederholter Gabe etwas länger (17-22 Stunden), wobei die Steady-state-Serumkonzentrationen in der Regel innerhalb von 10-14 Tagen erreicht werden.
Fluvoxamin wird in der Leber vorwiegend durch oxidative Demethylierung in mindestens 9 Metaboliten umgewandelt, welche über die Nieren ausgeschieden werden. Die 2 Hauptmetaboliten zeigten eine vernachlässigbare pharmakologische Aktivität. Von den anderen Metaboliten ist keine pharmakologische Aktivität zu erwarten. Fluvoxamin ist ein starker Inhibitor von CYP1A2 und ein mäßig starker Inhibitor von CYP2C und CYP3A4, dagegen ist seine Hemmwirkung auf CYP2D6 gering.
Die Pharmakokinetik von Fluvoxamin nach Verabreichung einer Einzeldosis ist linear. Steady-state-Konzentrationen sind höher als aus Daten zur Einzeldosis kalkuliert wurde und sind disproportional höher bei höheren Tagesdosen.
Spezielle Patientengruppen
Die Pharmakokinetik von Fluvoxamin ist bei gesunden Erwachsenen, älteren Patienten und Patienten mit Niereninsuffizienz vergleichbar. Der Metabolismus von Fluvoxamin ist bei Patienten mit Lebererkrankungen herabgesetzt.
Die Steady-state-Plasmakonzentrationen von Fluvoxamin waren bei Kindern (6-11 Jahre) doppelt so hoch wie bei Jugendlichen (12-17 Jahre). Die Plasmakonzentrationen bei Jugendlichen sind denen bei Erwachsenen vergleichbar.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Es gibt keine Hinweise auf Karzinogenität, Mutagenität oder Beeinträchtigung der Fertilität durch Fluvoxamin.
Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität haben nach Gabe hoher Dosen Fluvoxamin weder eine Beeinträchtigung der Fertilität oder der Reproduktionsleistung der Elterntiere, noch teratogene Effekte bei den Nachkommen gezeigt.
In Untersuchungen zur Entwicklung von Arzneimittelmissbrauch, Toleranz und physischer Abhängigkeit bei Primaten wurde kein Abhängigkeitspotential gefunden.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Hypromellose, Maisstärke, Mannitol (Ph. Eur.), Macrogol 6000, Natriumstearylfumarat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais), Talkum, Titandioxid (E 171).
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere
Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen
Fluvoxamin AL 50 mg Filmtabletten
OP mit 20 Filmtabletten (N1)
OP mit 100 Filmtabletten (N3)
Fluvoxamin AL 100 mg Filmtabletten
OP mit 20 Filmtabletten (N1)
OP mit 100 Filmtabletten (N3)
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
ALIUD
PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen
Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/96516004
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de
Zulassungsnummern
Fluvoxamin AL 50 mg Filmtabletten
53676.00.00
Fluvoxamin AL 100 mg Filmtabletten
53676.01.00
Datum der Erteilung der
Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 02. Mai 2002
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 17. Oktober 2008
Stand der Information
Januar 2011
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
ALIUD® PHARMA 0111-00 Seite 13