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Fluvoxamin-Neuraxpharm 25 Mg

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Text Fachinformation Fluvoxamin-neuraxpharm

V ersion: Fluv1/4 Stand: 04/2008 Muster: 01/2003+



Fachinformation

1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Fluvoxamin-neuraxpharm 25 mg

Filmtabletten

Fluvoxamin-neuraxpharm 50 mg

Filmtabletten

Fluvoxamin-neuraxpharm 100 mg

Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Fluvoxaminmaleat

Fluvoxamin-neuraxpharm 25 mg:

1 Filmtablette enthält 25 mg Fluvoxaminmaleat.

Fluvoxamin-neuraxpharm 50 mg:

1 Filmtablette enthält 50 mg Fluvoxaminmaleat.

Fluvoxamin-neuraxpharm 100 mg:

1 Filmtablette enthält 100 mg Fluvoxaminmaleat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten

Fluvoxamin-neuraxpharm 25 mg:

Weiße, runde Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe und Prägung "FLM 25" auf einer Seite.

Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

Fluvoxamin-neuraxpharm 50 mg:

Weiße, runde Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe und Prägung "FLM 50" auf einer Seite.

Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.

Fluvoxamin-neuraxpharm 100 mg:

Weiße, längliche Filmtablette mit drei umlaufenden Bruchkerben.

Die Filmtablette kann in vier gleiche Teile geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Depressive Erkrankungen (Episoden einer Major Depression)

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Depression:

Die empfohlene Anfangsdosierung beträgt 50 oder 100 mg als abendliche Einzelgabe. Es wird empfohlen, die Dosis schrittweise zu steigern, bis eine effektive Dosis erreicht ist. Die übliche wirksame Dosis beträgt 100 mg pro Tag und sollte an den individuellen Bedarf des einzelnen Patienten angepasst werden. Es wurden Dosen bis zu 300 mg pro Tag gegeben. Dosierungen über 150 mg sollten auf mehrere Einzelgaben verteilt werden.

Entsprechend einer WHO-Empfehlung sollte die Therapie nach dem Abklingen einer depressiven Episode mindestens 6 Monate lang fortgesetzt werden. Eine Dosierung mit 100 mg Fluvoxamin pro Tag kann für diese Anwendung ausreichen.

Patienten mit Beeinträchtigung der Leber- oder Nierenfunktion sollten die Behandlung mit einer niedrigen Dosierung beginnen und sorgfältig beobachtet werden.

Fluvoxamin-Filmtabletten werden unzerkaut mit Wasser eingenommen.

Absetzsymptome bei Beendigung einer Behandlung mit SSRIs:

Ein plötzliches Absetzen sollte vermieden werden. Bei Beendigung einer Behandlung mit Fluvoxamin sollte die Dosis über einen Zeitraum von mindestens ein bis zwei Wochen schrittweise reduziert werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen zu verringern (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8). Falls nach Dosisverringerung oder Absetzen des Arzneimittels stark beeinträchtigende Absetzerscheinungen auftreten, sollte erwogen werden, die zuletzt eingenommene Dosis erneut einzunehmen, um diese dann nach Anweisung des Arztes in nunmehr kleineren Schritten zu reduzieren.

4.3 Gegenanzeigen

Die gleichzeitige Einnahme von Fluvoxamin-neuraxpharm und Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) ist kontraindiziert.

Die Fluvoxamin-Behandlung kann begonnen werden:

- zwei Wochen nach Absetzen eines irreversiblen MAO-Hemmers

oder

- einen Tag nach Absetzen eines reversiblen MAO-Hemmers (z. B. Moclobemid).

MAO-Hemmer dürfen frühestens eine Woche nach Beendigung der Behandlung mit Fluvoxamin eingesetzt werden.

Fluvoxamin-neuraxpharm darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Fluvoxamin oder einen der sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

- Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren:

Fluvoxamin-neuraxpharm sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Suizidale Verhaltensweisen (Suizidversuch und Suizidgedanken) sowie Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) wurden in klinischen Studien häufiger bei mit Antidepressiva behandelten Kindern und Jugendlichen beobachtet, als bei Kindern und Jugendlichen, die mit Placebo behandelt wurden. Sollte aufgrund klinischer Notwendigkeit dennoch die Entscheidung für eine Behandlung getroffen werden, ist der Patient im Hinblick auf das Auftreten suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Darüber hinaus fehlen Langzeitdaten zur Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung.

- Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.

- Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.

- Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.



- Patienten mit Beeinträchtigung der Leber- oder Nierenfunktion sollten die Behandlung mit einer niedrigen Dosierung beginnen und sorgfältig überwacht werden. In seltenen Fällen wurde die Behandlung mit Fluvoxamin mit einer Erhöhung der Leberenzyme in Verbindung gebracht, die im Allgemeinen von einer klinischen Symptomatik begleitet ist. In solchen Fällen sollte die Behandlung abgesetzt werden.

- Der Blutzuckerhaushalt kann beeinflusst werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Die Dosis von Antidiabetika muss ggf. angepasst werden.

- Obwohl Fluvoxamin in tierexperimentellen Studien keine pro-konvulsiven Eigenschaften zeigte, ist bei der Anwendung bei Patienten mit erhöhter Krampfbereitschaft in der Anamnese Vorsicht geboten. Fluvoxamin sollte bei Patienten mit instabiler Epilepsie nicht eingesetzt werden. Patienten mit kontrolliert behandelter Epilepsie sollten sorgfältig überwacht werden. Bei dem Auftreten von epileptischen Anfällen oder einer Zunahme der Anfallshäufigkeit ist Fluvoxamin abzusetzen.

- In seltenen Fällen wurde im Zusammenhang mit der Fluvoxamin-Behandlung über das Auftreten eines Serotonin-Syndroms oder von Ereignissen berichtet, die dem malignen neuroleptischen Syndrom ähnlich sind, besonders bei Kombination mit anderen serotonergen Substanzen und/oder Neuroleptika. Da diese Syndrome potentiell lebensbedrohlich sein können, sollte die Fluvoxamin-Behandlung beendet werden und eine unterstützende symptomatische Behandlung eingeleitet werden falls solche Ereignisse auftreten (einhergehend mit Symptomen wie Hyperthermie, Rigor, Myoklonus, vegetativer Instabilität mit möglicherweise schnellen Fluktuationen der Vitalzeichen, Veränderungen des Bewusstseins einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit, extremer Agitiertheit fortschreitend bis zu Delirium und Koma).

- Wie auch bei anderen SSRIs (Serotonin-Wiederaufnahmehemmern) wurde selten Hyponatriämie berichtet, die sich nach Absetzen von Fluvoxamin zurückbildet. Einige Fälle waren möglicherweise auf das Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) zurückzuführen. Die Mehrheit der Berichte betraf ältere Patienten.

- Für SSRIs gibt es Berichte über kutane Blutungsabnormalitäten wie Ekchymose und Purpura. Vorsicht ist bei Patienten anzuraten, die SSRIs einnehmen, vor allem in Kombination mit Medikamenten, die bekanntermaßen die Thrombozytenfunktion beeinträchtigten (z. B. atypische Antipsychotika und Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva (TZA), Acetylsalicylsäure, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)), ebenso bei Patienten mit bekannten Blutungs- oder Gerinnungsstörungen.

- Fluvoxamin sollte bei Patienten mit Manie/Hypomanie in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden. Bei allen Patienten, die in eine manische Phase kommen, muss Fluvoxamin abgesetzt werden.

- Bei gleichzeitiger Anwendung können die Plasmaspiegel von Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid erhöht sein. Dies könnte das Risiko einer QT-Verlängerung/Torsades de Pointes - Tachykardie erhöhen. Daher sollte Fluvoxamin nicht zusammen mit diesen Substanzen verabreicht werden.

- Wegen mangelnder klinischer Erfahrung ist in der Situation eines post-akuten Myokardinfarkts besondere Vorsicht geboten.

- Es liegen begrenzte klinische Erfahrungen für die gleichzeitige Anwendung von Fluvoxamin bei EKT (Elektrokrampftherapie) vor, daher ist Vorsicht anzuraten.

- Erfahrungen bei älteren Patienten geben keinen Hinweis auf Unterschiede in der üblichen Tagesdosierung im Vergleich zu jüngeren Patienten. Dennoch sollte eine Dosissteigerung bei Älteren langsamer und die Dosierung immer mit Vorsicht erfolgen.

- Akathisie/psychomotorische Unruhe:

Die Anwendung von Fluvoxamin wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.

- Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotoninwiederaufnahmehemmer:

Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt 4.8).

Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein.

Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf, aber in sehr seltenen Fällen wurde von solchen Symptomen bei Patienten nach unbeabsichtigtem Auslassen einer Dosis berichtet. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen bei einer Beendigung der Behandlung mit Fluvoxamin die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe "Absetzreaktionen bei Beendigung der Behandlung mit SSRIs" im Abschnitt 4.2).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Fluvoxamin darf nicht zusammen mit MAO-Hemmern angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Fluvoxamin ist ein starker Hemmer des Isoenzyms CYP1A2 und in einem geringeren Ausmaß von CYP2C und CYP3A4.

Arzneimittel, die vorwiegend durch diese Isoenzyme metabolisiert werden, werden bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin verzögert ausgeschieden und können höhere Plasmakonzentrationen erreichen. Dies ist besonders relevant für Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite. Patienten sollten sorgfältig überwacht werden und bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.

Fluvoxamin hat einen sehr geringen hemmenden Effekt auf CYP2D6 und scheint keine Auswirkung auf den nichtoxidativen Metabolismus oder die renale Exkretion zu haben.

CYP1A2:

Eine Erhöhung von zuvor stabilen Plasmaspiegeln von den trizyklischen Antidepressiva (z. B. Clomipramin, Imipramin, Amitriptylin) und Neuroleptika (z. B. Clozapin, Olanzapin), die weitgehend über Cytochrom P450 1A2 metabolisiert werden, wurde berichtet, wenn sie gleichzeitig mit Fluvoxamin verabreicht wurden. Eine Dosisreduktion dieser Arzneimittel muss erwogen werden, wenn eine Therapie mit Fluvoxamin begonnen wird.

Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP1A2 metabolisiert werden (so wie Tacrin, Theophyllin, Methadon, Mexiletin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.

Wenn Fluvoxamin zusammen mit Warfarin gegeben wird, erhöhen sich die Plasmakonzentrationen von Warfarin signifikant und die Prothrombinzeiten sind verlängert.

In Einzelfällen wurde bei gemeinsamer Gabe von Fluvoxamin und Thioridazin über kardiale Toxizität berichtet.

Da die Plasmakonzentrationen von Propranolol bei Kombination mit Fluvoxamin erhöht sind, kann es notwendig sein, die Propranolol-Dosis herabzusetzen.

Bei Koadministration mit Fluvoxamin sind mit großer Wahrscheinlichkeit die Koffein-Plasmaspiegel erhöht. Darum sollten Patienten, die große Mengen koffeinhaltiger Getränke konsumieren, ihren Koffeinkonsum einschränken, wenn sie unter Fluvoxamin-Anwendung unerwünschte Koffeinwirkungen (wie Tremor, Palpitationen, Nausea, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit) beobachten.

Die Plasmakonzentration von Ropinirol kann bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin erhöht sein und damit das Risiko der Überdosierung zunehmen. Eine Überwachung und eine Reduktion der Ropinirol-Dosierung während der gleichzeitigen Behandlung mit und nach dem Absetzen von Fluvoxamin kann erforderlich sein.

CYP2C:

Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP2C metabolisiert werden (so wie Phenytoin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.

CYP3A4:

Terfenadin, Astemizol, Cisaprid: siehe Abschnitt 4.4.

Patienten, die gleichzeitig Fluvoxamin und Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite erhalten, die über CYP3A4 metabolisiert werden (so wie Carbamazepin, Ciclosporin), sollten sorgfältig überwacht werden. Bei Bedarf ist eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel zu empfehlen.

Die Plasmaspiegel oxidativ metabolisierter Benzodiazepin-Derivate (z. B. Triazolam, Midazolam, Alprazolam, Diazepam) können bei gleichzeitiger Gabe von Fluvoxamin erhöht sein. Die Dosierung dieser Benzodiazepine sollte bei gleichzeitiger Anwendung von Fluvoxamin reduziert werden.

Glukuronidierung:

Fluvoxamin beeinflusst nicht die Plasmakonzentration von Digoxin.

Renale Exkretion:

Fluvoxamin beeinflusst nicht die Plasmakonzentration von Atenolol.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen:

Die serotonergen Wirkungen von Fluvoxamin können bei Kombination mit anderen serotonergen Wirkstoffen (einschließlich Triptanen, Tramadol, SSRIs und Johanniskraut-Präparaten) verstärkt sein (siehe auch Abschnitt 4.4).

Fluvoxamin ist in Kombination mit Lithium bei der Behandlung von Patienten mit schwerer, therapieresistenter Depression eingesetzt worden. Lithium (und möglicherweise auch Tryptophan) verstärken jedoch die serotonergen Wirkungen von Fluvoxamin. Die Kombination muss daher bei Patienten mit schwerer therapieresistenter Depression mit Vorsicht verwendet werden.

Bei Patienten, die gleichzeitig orale Antikoagulantien und Fluvoxamin einnehmen, kann das Risiko für eine Blutung erhöht sein. Daher sollten diese Patienten sorgfältig überwacht werden.

Wie bei anderen psychotropen Arzneimitteln, sollen Patienten darauf hingewiesen werden, Alkohol während einer Fluvoxamin-Behandlung zu vermeiden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren lassen nicht auf unerwünschte Wirkungen von Fluvoxamin auf die Schwangerschaft schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.

In tierexperimentellen Studien wurden keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität oder der Reproduktionsleistung nach Gabe hoher Dosen Fluvoxamin gefunden. Fluvoxamin zeigte ebenfalls keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3). Bei Anwendung von Fluvoxamin-neuraxpharm in der Schwangerschaft ist dennoch Vorsicht geboten.

Einzelne Fälle von Entzugssymptomen sind bei Neugeborenen beschrieben worden, wenn Fluvoxamin am Ende der Schwangerschaft eingenommen wurde.

Fluvoxamin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollte Fluvoxamin-neuraxpharm nicht während der Stillzeit angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Fluvoxamin hat in einer Dosis bis zu 150 mg keine oder keine erheblichen Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Bei gesunden Probanden beeinträchtigte es nicht die für die aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen erforderlichen psychomotorischen Fähigkeiten. Jedoch wurde während der Fluvoxamin-Behandlung über Somnolenz berichtet. Daher ist Vorsicht geboten, bis ermittelt ist, wie der einzelne Patient auf den Wirkstoff anspricht.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 10 %)

Häufig (≥ 1 %, < 10 %)

Gelegentlich (≥ 0,1 %, < 1 %)

Selten (≥ 0,01 %, < 0,1 %)

Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)

Nausea, manchmal verbunden mit Erbrechen, ist die häufigste Nebenwirkung im Zusammenhang mit der Fluvoxamin-Behandlung. Diese Nebenwirkung vergeht gewöhnlich innerhalb der ersten zwei Behandlungswochen. Weitere unerwünschte Wirkungen, die in klinischen Studien mit nachfolgend angeführter Inzidenz beobachtet wurden, sind häufig im Zusammenhang mit der Erkrankung zu sehen und sind nicht zwangsläufig behandlungsbedingt.

Häufig:

Körper: Asthenie, Kopfschmerz, Malaise.

Kardiovaskuläres System: Palpitationen/Tachykardie.

Verdauungssystem: Bauchschmerz, Anorexie, Obstipation, Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie.

Nervensystem: Agitation, Ängstlichkeit, Schwindel, Schlafstörungen, Nervosität, Somnolenz, Tremor.

Haut: Schwitzen.

Gelegentlich:

Kardiovaskuläres System: (orthostatische) Hypotension.

Muskel-Skelett-System: Arthralgie, Myalgie.

Nervensystem: Ataxie, Verwirrtheitszustände, extrapyramidale Symptome, Halluzinationen.

Urogenitalsystem: Ejakulationsstörungen (verzögerte Ejakulation).

Haut: Kutane Hypersensitivitätsreaktionen (einschl. Rash, Pruritus, Angioödem).

Selten:

Verdauungssystem: Leberfunktionsstörung.

Nervensystem: Konvulsionen, Manie, psychomotorische Unruhe/Akathisie (siehe Abschnitt 4.4).

Urogenitalsystem: Galaktorrhö.

Haut: Photosensibilität.

Andere Nebenwirkungen, die nach Markteinführung berichtet wurden:

Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme wurden berichtet.

Selten wurden Serotonin-Syndrom, dem malignen neuroleptischen Syndrom ähnliche Ereignisse, Hyponatriämie und SIADH beschrieben (siehe auch Abschnitt 4.4).

Blutungen: siehe Abschnitt 4.4.

Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Fluvoxamin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4.).

Sehr selten wurden Parästhesie, Anorgasmie und Geschmacksstörungen berichtet.

Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung:

Das Absetzen von Fluvoxamin führt, insbesondere wenn es abrupt geschieht, häufig zu Absetzreaktionen. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger andauern (siehe Abschnitt 4.4). Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Fluvoxamin nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung:

Symptome beinhalten gastrointestinale Beschwerden (Nausea, Erbrechen, Durchfall), Somnolenz und Schwindel. Kardiale Ereignisse (Tachykardie, Bradykardie, Hypotonie), Leberfunktionsstörungen, Krampfanfälle und Koma wurden ebenso berichtet.

Fluvoxamin hat eine große therapeutische Breite. Seit Markteinführung sind Berichte über Todesfälle, die auf eine Überdosierung mit Fluvoxamin zurückzuführen waren, extrem selten. Die höchste von einem Patienten eingenommene, dokumentierte Fluvoxamin-Dosis beträgt 12 Gramm. Dieser Patient erholte sich gänzlich.

Gelegentlich wurden schwerwiegendere Komplikationen bei beabsichtigter Überdosierung von Fluvoxamin in Kombination mit anderen Substanzen beobachtet.

Maßnahmen bei Überdosierung:

Es gibt kein spezifisches Antidot für Fluvoxamin. Im Falle einer Überdosierung sollte möglichst früh nach Tabletteneinnahme eine Magenentleerung durchgeführt werden und eine symptomatische Behandlung erfolgen. Auch die wiederholte Gabe von Aktivkohle wird empfohlen, bei Bedarf ergänzt durch ein osmotisch wirkendes Laxans. Forcierte Diurese oder Dialyse bringen wahrscheinlich keinen Nutzen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

ATC-Code: N06AB08

Der Wirkmechanismus von Fluvoxamin ist vermutlich auf die selektive Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme in Neuronen des Gehirns zurückzuführen. Der Einfluss auf die noradrenergen Vorgänge ist äußerst gering.

Rezeptorbindungsstudien zeigten für Fluvoxamin eine vernachlässigbare Bindungsfähigkeit zu alpha-adrenergen, beta-adrenergen, histaminergen, muskarinergen, dopaminergen und serotonergen Rezeptoren.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Fluvoxamin wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert.

Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb 3 - 8 Stunden erreicht. Die durchschnittliche absolute Bioverfügbarkeit beträgt aufgrund des First-pass-Effektes 53 %.

Die Pharmakokinetik von Fluvoxamin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.

Verteilung:

Die in vitro Plasmaprotein-Bindung von Fluvoxamin beträgt 80 %. Das Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt 25 l/kg.

Metabolismus:

Fluvoxamin wird in der Leber fast vollständig metabolisiert. Obwohl CYP2D6 in vitro das Hauptisoenzym ist, das in den Fluvoxamin-Metabolismus involviert ist, sind die Plasmakonzentrationen von Fluvoxamin bei Personen mit einer geringen Metabolisierungsrate von CYP2D6 nicht höher als von Personen mit einer hohen Metabolisierungsrate dieses Isoenzyms.

Die mittlere Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 13 - 15 Stunden nach Einzelgabe und nach wiederholter Gabe etwas länger (17 - 22 Stunden), wobei die Steady-state-Serumkonzentrationen in der Regel innerhalb von 10 - 14 Tagen erreicht werden.

Fluvoxamin wird in der Leber vorwiegend durch oxidative Demethylierung in mindestens neun Metaboliten umgewandelt, welche über die Nieren ausgeschieden werden. Die zwei Hauptmetaboliten zeigten eine vernachlässigbare pharmakologische Aktivität. Von den anderen Metaboliten ist keine pharmakologische Aktivität zu erwarten.

Fluvoxamin ist ein starker Hemmer von CYP1A2 und ein mäßig starker Hemmer von CYP2C und CYP3A4 mit einer nur geringen hemmenden Wirkung auf CYP2D6.

Die Pharmakokinetik von Fluvoxamin nach Verabreichung einer Einzeldosis ist linear. Steady-state-Konzentrationen sind höher, als aus Daten zur Einzeldosis kalkuliert wurde, und sind disproportional höher bei höheren Tagesdosen.

Spezielle Patientengruppen:

Die Pharmakokinetik von Fluvoxamin ist bei gesunden Erwachsenen, älteren Patienten und Patienten mit Niereninsuffizienz vergleichbar. Der Metabolismus von Fluvoxamin ist bei Patienten mit Lebererkrankungen herabgesetzt.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es gibt keine Hinweise auf Mutagenität und Karzinogenität.

Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität haben nach Gabe hoher Dosen Fluvoxamin weder eine Beeinträchtigung der Fertilität oder der Reproduktionsleistung der Elterntiere, noch teratogene Effekte bei den Nachkommen gezeigt.

In Untersuchungen zur Entwicklung von Arzneimittelmissbrauch, Toleranz und physischer Abhängigkeit an Primaten wurde kein Sucht- bzw. Abhängigkeitspotential von Fluvoxamin gefunden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Maisstärke, Mannitol (Ph. Eur.), vorverkleisterte Stärke (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Octadecylhydrogenfumarat-Natriumsalz, Macrogol 6000, Talkum, Hypromellose, Titandioxid (E 171).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C aufbewahren!

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen aus PVC- und Aluminiumfolie

Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten

Klinikpackungen mit 250 (5 x 50) und 1000 (10 x 100) Filmtabletten (Bündelpackungen)

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

neuraxpharm

Arzneimittel GmbH u. Co. KG

Elisabeth-Selbert-Straße 23

40764 Langenfeld

Tel. 02173/1060-0

Fax 02173/1060-333

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Fluvoxamin-neuraxpharm 25 mg: 38667.00.00

Fluvoxamin-neuraxpharm 50 mg: 38667.01.00

Fluvoxamin-neuraxpharm 100 mg: 38667.02.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

02.03.2004

10. STAND DER INFORMATION

04/2008

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig







Fluv1/4 0802



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