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Fortecortin Inject 4 Mg Injektionslösung In Einer Ampulle

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FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL


Fortecortin®Inject 4 mg Injektionslösung in einer Ampulle

Fortecortin®Inject 8 mg Injektionslösung in einer Ampulle

Fortecortin®Inject 40 mg Injektionslösung in einer Ampulle

Fortecortin®Inject 40 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Fortecortin®Inject 100 mg Injektionslösung in einer Ampulle

Fortecortin®Inject 100 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Fortecortin Inject 4 mg:

1 Ampulle enthält in 1 ml Injektionslösung 4,37 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph.Eur.), entspr. 4 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat.


Fortecortin Inject 8 mg:

1 Ampulle enthält in 2 ml Injektionslösung 8,74 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph.Eur.), entspr. 8 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat.


Fortecortin Inject 40 mg, Ampulle/Fertigspritze:

1 Ampulle/Fertigspritze enthält in 5 ml Injektionslösung 43,72 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph.Eur.), entspr. 40 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat.


Fortecortin Inject 100 mg, Ampulle/Fertigspritze:

1 Ampulle/Fertigspritze enthält in 10 ml Injektionslösung 109,3 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph.Eur.), entspr. 100 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1


3. DARREICHUNGSFORM


Ampullen bzw. Fertigspritzen


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Systemische Anwendung (Fortecortin Inject 40/100 mg):



Hirnödem, ausgelöst durch Hirntumor



Polytraumatischer Schock/Prophylaxe der posttraumatischen Schocklunge



Anaphylaktischer Schock (nach primärer Epinephrin-Injektion)



Systemische Anwendung (Fortecortin Inject 4/8 mg):



Hirnödem, ausgelöst durch Hirntumor, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess, bakterielle Meningitis



Polytraumatischer Schock/Prophylaxe der posttraumatischen Schocklunge



Schwerer akuter Asthmaanfall



Parenterale Anfangsbehandlung ausgedehnter akuter schwerer Hautkrankheiten, wie Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, akute Ekzeme



Parenterale Anfangsbehandlung von Autoimmunerkrankungen, wie systemischer Lupus erythematodes (insbesondere viszerale Formen)



Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform, z. B. schnell destruierend verlaufende Formen und/oder mit extraartikulären Manifestationen



Schwere Infektionskrankheiten mit toxischen Zuständen (z. B. Tuberkulose, Typhus, Brucellose) nur bei gleichzeitiger antiinfektiöser Therapie



Palliativtherapie maligner Tumoren



Prophylaxe und Therapie von postoperativem oder Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata

Lokale Anwendung (Fortecortin Inject 4/8 mg):



Intraartikuläre Injektionen: Persistierende Entzündung in einem oder wenigen Gelenken nach Allgemeinbehandlung von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen, aktivierter Arthrose, akuten Formen der Periarthropathia humeroscapularis



Infiltrationstherapie (strenge Indikationsstellung): nicht-bakterielle Tendovaginitis und Bursitis, Periarthropathien, Insertionstendopathien



Ophthalmologie (nur Fortecortin Inject 4 mg): Subkonjunktivale Anwendung bei nicht-infektiöser Keratokonjunktivitis, Skleritis (mit Ausnahme der nekrotisierenden Skleritis), Uveitis anterior und intermedia



Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten auf die Therapie. Im Allgemeinen werden relativ hohe Initialdosen angewendet, die bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen.


Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:


Systemische Anwendung:


Hirnödem:

Dosis in Abhängigkeit von Ursache und Schweregrad initial 8-10 mg (bis 80 mg) i.v., anschließend 16-24 mg (bis 48 mg)/Tag verteilt auf 3-4 (6) Einzeldosen i.v. über 4-8 Tage. Eine längerfristige, niedriger dosierte Gabe von Fortecortin kann während der Bestrahlung sowie bei der konservativen Therapie inoperabler Hirntumoren erforderlich sein.


Hirnödem infolge bakterieller Meningitis: 0,15 mg/kg Körpergewicht alle 6 Stunden über 4 Tage, Kinder 0,4 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden über 2 Tage; beginnend vor der ersten Antibiotikagabe.


Posttraumatischer Schock/Prophylaxe der posttraumatischen Schocklunge: Initial 40-100 mg (Kinder 40 mg) i.v., Wiederholung der Dosis nach 12 Stunden oder 6-stündlich 16-40 mg über 2-3 Tage.


Anaphylaktischer Schock: Primäre Ephinephrin-Injektion i.v., danach 40-100 mg (Kinder 40 mg) i.v., bei Bedarf wiederholte Injektion.


Schwerer akuter Asthmaanfall: Erwachsene: so früh wie möglich 8-20 mg i.v., bei Bedarf wiederholte Injektionen mit 8 mg alle 4 Stunden.
Kinder: 0,15-0,3 mg/kg Körpergewicht i.v. oder oral bzw. 1,2 mg/kg Körpergewicht als Bolus initial, dann 0,3 mg/kg alle 4-6 Stunden.
Aminophyllin und Sekretolytika können zusätzlich verabreicht werden.


Akute Hautkrankheiten: Je nach Art und Ausmaß der Erkrankung Tagesdosen von 8-40 mg i.v., in Einzelfällen bis 100 mg. Anschließend orale Weiterbehandlung in absteigender Dosierung.


Aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen: Systemischer Lupus erythematodes 6-16 mg/Tag.


Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform: bei schnell destruierend verlaufenden Formen 12-16 mg/Tag, bei extraartikulären Manifestationen 6-12 mg/Tag.


Schwere Infektionskrankheiten, toxische Zustände (z. B. Tuberkulose, Typhus; nur neben entsprechender antiinfektiöser Therapie) 4-20 mg/Tag i.v., in Einzelfällen (z. B. Typhus) initial bis zu 200 mg.


Palliativtherapie maligner Tumoren: Initial 8-16 mg/Tag, bei länger dauernder Therapie 4-12 mg/Tag.


Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata: 10-20 mg i.v. oder oral vor Beginn der Chemotherapie, danach erforderlichenfalls 2- bis 3-mal täglich 4-8 mg über 1-3 Tage (mäßig emetogene Chemotherapie) bzw. bis zu 6 Tage (hoch emetogene Chemotherapie).


Prophylaxe und Therapie von postoperativem Erbrechen: Einzeldosis von 8-20 mg i.v. vor Beginn der Operation, bei Kindern ab 2 Jahren: 0,15-0,5 mg/kg Körpergewicht (max. 16 mg).


Lokale Anwendung:


Die lokale Infiltrations- und Injektionstherapie führt man meist mit 4-8 mg durch, bei der Injektion in kleine Gelenke und bei der subkonjunktivalen Applikation genügen 2 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat.


Art und Dauer der Anwendung


Fortecortin Inject wird langsam (2-3 Minuten) intravenös injiziert oder infundiert, kann aber, sofern Venenschwierigkeiten bestehen und die Kreislauffunktion intakt ist, auch intramuskulär verabreicht werden. Fortecortin Inject 4/8mg kann außerdem infiltrativ, intraartikulär oder subkonjunktival (nur Fortecortin Inject 4 mg) angewandt werden. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Indikation.


Bei Hypothyreose oder bei Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.


Intraartikuläre Injektionen sind wie offene Gelenkeingriffe zu betrachten und nur unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen. In der Regel reicht eine einmalige intraartikuläre Injektion für eine erfolgreiche Symptomlinderung aus. Wird eine erneute Injektion als notwendig erachtet, sollte diese frühestens nach 3-4 Wochen erfolgen. Die Anzahl der Injektionen pro Gelenk ist auf 3-4 zu beschränken. Insbesondere nach wiederholter Injektion ist eine ärztliche Kontrolle des Gelenks angezeigt.


Infiltration: Fortecortin Inject 4/8 mg wird in den Bereich des stärksten Schmerzes bzw. der Sehnenansätze infiltriert. Vorsicht, keine intratendinöse Injektion! Injektionen in kurzen Abständen sollen vermieden werden, strenge aseptische Kautelen sind zu beachten.


Hinweise zur Verwendbarkeit der Lösung


Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden. Der Inhalt der Ampulle ist nur zur einmaligen Entnahme bestimmt. Reste der Injektionslösung sind zu vernichten.


Angaben zur Kompatibilität mit Infusionslösungen siehe 6.6.


4.3 Gegenanzeigen


Fortecortin Inject ist kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen Dexamethason oder einen der sonstigen Bestandteile.


Die intraartikuläre Injektion ist kontraindiziert bei


- Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks

- bakteriellen Arthritiden

- Instabilität des zu behandelnden Gelenks

- Blutungsneigung (spontan oder durch Antikoagulantien)

- periartikulärer Kalzifikation

- nicht-vaskularisierter Knochennekrose

- Sehnenruptur

- Charcot-Gelenk


Die Infiltration ohne kausale Zusatzbehandlung ist bei Infektionen im Anwendungsbereich kontraindiziert, ebenso die subkonjunktivale Anwendung bei virus-, bakterien- und mykosebedingten Augenerkrankungen sowie Verletzungen und ulzerösen Prozessen der Hornhaut.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


In Einzelfällen wurden bei Anwendung von Fortecortin Inject schwere anaphylaktische Reaktionen mit Kreislaufversagen, Herzstillstand, Arrhythmien, Bronchospasmus und/oder Blutdruckabfall oder -anstieg beobachtet.


Die Behandlung mit Fortecortin Inject kann durch die Immunsuppression zu einem erhöhten Risiko für bakterielle, virale, parasitäre, opportunistische sowie Pilzinfektionen führen. Die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion kann verschleiert und somit die Diagnostik erschwert werden.

Kommt es während der Behandlung mit Fortecortin Inject zu besonderen körperlichen Stress-Situationen (Unfall, Operation, Geburt u. a.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden.


Eine Therapie mit Fortecortin Inject sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei folgenden Erkrankungen:


- akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)

- HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis

- ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen

- systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Nematoden)

- bei Patienten mit Verdacht auf oder bestätigter Strongyloidiasis (Zwergfadenwurminfektion) können Glucocorticoide zur Aktivierung und Massenvermehrung der Parasiten führen

- Poliomyelitis

- Lymphadenitis nach BCG-Impfung

- akute und chronische bakterielle Infektionen

- bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz


Zusätzlich sollte eine Therapie mit Fortecortin Inject nur unter strenger Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Therapie durchgeführt werden bei:


- Magen-Darm-Ulzera

- Osteoporose

- schwerer Herzinsuffizienz

- schwer einstellbarer Hypertonie

- schwer einstellbarem Diabetes mellitus

- psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch), einschließlich Suizidalität: neurologische oder psychiatrische Überwachung wird empfohlen.

- Eng- und Weitwinkelglaukom, ophthalmologische Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen.

- Hornhautulzerationen und Hornhautverletzungen, ophthalmologische Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen.


Wegen der Gefahr einer Darmperforation darf Fortecortin Inject nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:


- schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, möglicherweise auch ohne peritoneale Reizung

- Divertikulitis

- Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)


Die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.


Während der Anwendung von Fortecortin Inject ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen.


Während der Behandlung mit Fortecortin Inject ist, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie, eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.


Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.


Unter hohen Dexamethasondosen kann eine Bradykardie auftreten.


Schwere anaphylaktische Reaktionen können auftreten.


Das Risiko von Sehnenbeschwerden, Tendinitis und von Sehnenrupturen ist erhöht, wenn Fluoroquinolone und Glucocorticoide zusammen verabreicht werden.


Eine gleichzeitig bestehende Myastenia gravis kann sich anfangs unter der Behandlung mit Fortecortin verschlechtern.


Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.


Bei hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen.


Abruptes Absetzen einer mehr als ca. 10 Tage durchgeführten Medikation kann zum Auftreten einer akuten NNR-Insuffizienz/einem Cortison-Entzugssyndrom führen; deshalb ist bei vorgesehenem Absetzen die Dosis langsam zu reduzieren.


Spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Insbesondere gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Patienten ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion. Wenn diese Patienten während einer Behandlung mit Fortecortin Inject Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollte ggf. eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.


Bei intravenöser Anwendung sollte die Injektion langsam (über 2-3 Minuten) erfolgen, da bei zu rascher Gabe kurzfristige, bis zu 3 Minuten anhaltende, an sich harmlose Nebenerscheinungen in Form von unangenehmem Kribbeln oder Parästhesien auftreten können.


Bei Fortecortin Inject handelt es sich um ein Arzneimittel zur kurzfristigen Anwendung. Bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung über einen längeren Zeitraum sind weitere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, wie sie für Glucocorticoid-haltige Arzneimittel zur Langzeitanwendung beschrieben sind.


Bei lokaler Anwendung müssen mögliche systemische Neben- und Wechselwirkungen beachtet werden.


Die intraartikuläre Gabe von Glucocorticoiden erhöht die Gefahr von Gelenkinfektionen. Längerfristige und wiederholte Anwendung von Glucocorticoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderungen im Gelenk führen. Ursache dafür ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen oder anderer Symptome.


Kinder und Jugendliche


In der Wachstumsphase von Kindern sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Fortecortin Inject sorgfältig erwogen werden.


Ältere Patienten


Da ältere Patienten ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Fortecortin Inject sorgfältig abgewogen werden.


Die Anwendung von Fortecortin Inject kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Fortecortin Inject Injektionslösung


Fortecortin Inject Injektionslösung enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle oder Fertigspritze, d.h., es ist nahezu „natriumfrei.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Östrogene (z. B. Ovulationshemmer): Die Halbwertszeit der Glucocorticoide kann verlängert sein. Deshalb kann die Corticoidwirkung verstärkt werden.


Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren, wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon: Die Corticoidwirkung kann vermindert werden.


Arzneimittel, die CYP3A4 inhibieren, wie Ketoconazol und Itraconazol: Die Corticoidwirkung kann verstärkt werden.


Ephedrin: Der Metabolismus von Glucocorticoiden kann beschleunigt und hierdurch deren Wirksamkeit vermindert werden.


ACE-Hemmstoffe: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.


Herzglykoside: Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.


Saluretika/Laxantien: Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.


Antidiabetika: Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.


Cumarin-Derivate: Die Antikoagulanzienwirkung kann abgeschwächt werden. Eine Dosisanpassung des Antikoagulanz kann bei gleichzeitiger Anwendung notwendig sein.


Nichsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAR), Salicylate und Indometacin: Die Gefahr von Magen-Darm-Ulzerationen und -Blutungen wird erhöht.


Nicht-depolarisierende-Muskelrelaxantien: Die Muskelrelaxation kann länger anhalten.


Atropin, andere Anticholinergika: Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung sind möglich.


Praziquantel: Durch Corticosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.


Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien.


Protirelin: Der TSH-Anstieg bei Gabe von Protirelin kann reduziert sein.


Immunsuppressive Substanzen: Erhöhte Infektanfälligkeit und mögliche Verschlimmerung oder Manifestation latenter Infektionen. Zusätzlich für Ciclosporin: Die Blutspiegel von Ciclosporin werden erhöht: Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.


Fluorochinolone können das Risiko für Sehnenbeschwerden erhöhen.


Einfluss auf Untersuchungsmethoden:

Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Dexamethason passiert die Plazenta. Während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, soll die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des Feten nicht auszuschließen. Dexamethason führte im Tierexperiment zur Ausbildung von Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Werden Glucocorticoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.


Stillzeit:

Dexamethason geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Fortecortin Inject die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.


Nebenwirkungen


Die Gefahr von Nebenwirkungen ist bei der kurzfristigen Dexamethasontherapie gering, eine Ausnahme stellt die parenterale hochdosierte Therapie dar, bei der auf Elektrolytver­schiebungen, Ödembildung, evtl. Blutdrucksteigerung, Herzversagen, Herzrhythmus­störungen oder Krämpfe zu achten ist und auch bei kurzfristiger Gabe mit der klinischen Manifestation von Infektionen gerechnet werden muss. Man achte auch auf Magen- und Darmulzera (oft stressbedingt), die infolge der Corticoidbehandlung symptomarm verlaufen können, und auf die Herabsetzung der Glucosetoleranz.


Folgende Nebenwirkungen können auftreten, die sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig sind und deren Häufigkeit daher nicht angegeben werden kann:


Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Maskierung von Infektionen, Manifestation und Exazerbation von Virusinfektionen, Pilzinfektionen, bakterieller, parasitärer sowie opportunistischer Infektionen, Aktivierung einer Strongyloidiasis.


Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems:

Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyzytämie.


Erkrankungen des Immunsystems:

Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Arzneimittelexanthem), schwere anaphylaktische Reaktionen, wie Arrhythmien, Bronchospasmen, Hypo- oder Hypertonie, Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Schwächung der Immunabwehr.


Endokrine Erkrankungen:

Adrenale Suppression und Induktion eines Cushing Syndroms (typische Symptome: Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora).


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen), Gewichtszunahme, verminderte Glucosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie, Appetitsteigerung.


Psychiatrische Erkrankungen:

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen, Manie, Halluzinationen, Affektlabilität, Angstgefühle, Schlafstörungen, Suizidalität.


Erkrankungen des Nervensystems:

Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie.


Augenerkrankungen:

Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulkus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge, Verschlechterung bakterieller Entzündungen an der Kornea, Ptosis, Mydriasis, Chemosis, iatrogene sklerale Perforation, in seltenen Fällen reversibler Exophthalmus, bei subkonjunktivaler Anwendung auch Herpes-simplex-Keratitis, korneale Perforation in bestehender Keratitis.


Gefäßerkrankungen:

Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie), erhöhte Kapillarfragilität.


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:

Magen-Darm-Ulzera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis, Magenbeschwerden.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Striae rubrae, Atrophie, Teleangiektasien, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, rosazea-artige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Myopathie, Muskelatrophie und -schwäche, Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzer Anwendung möglich), aseptische Knochennekrosen, Sehnenbeschwerden, Tendinitis, Sehnenruptur, epidurale Lipomatose, Wachstumshemmung bei Kindern.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Störungen der Sexualhormonsekretion (in Folge davon Auftreten von: unregelmäßiger Menstruation bis hin zur Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz).


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Verzögerte Wundheilung.


Lokale Anwendung:Lokale Reizungen und Unverträglichkeitserscheinungen sind möglich (Hitzegefühl, länger anhaltende Schmerzen), besonders bei Anwendung am Auge. Die Entwicklung einer Hautatrophie und einer Atrophie des Unterhautgewebes an der Injektionsstelle kann nicht ausgeschlossen werden, wenn Corticosteroide nicht sorgfältig in die Gelenkhöhle injiziert werden.


4.9 Überdosierung


Symptome:

Akute Intoxikationen mit Dexamethason sind nicht bekannt. Bei chronischer Überdosierung ist mit verstärkten Nebenwirkungen (s. Abschnitt 4.8.) insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmazeutische Gruppe: Glucocorticoid

ATC-Code: H 02 AB 02


Dexamethason ist ein monofluoriertes Glucocorticoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie Wirkungen auf den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fett-Stoffwechsel.


Dexamethason besitzt eine etwa 7,5-mal stärkere glucocorticoide Wirkung als Prednisolon und Prednison, im Vergleich zu Hydrocortison ist es 30-mal stärker wirksam, mineralcorticoide Wirkungen fehlen.


Glucocorticoide wie Dexamethason entfalten ihre biologische Wirkung durch Aktivierung der Transkription von corticoidsensitiven Genen. Die entzündungshemmenden, immunsuppressiven und antiproliferativen Effekte werden u. a. durch verringerte Bildung, Freisetzung und Aktivität von Entzündungsmediatoren und durch Inhibierung der spezifischen Funktionen und der Migration von Entzündungszellen hervorgerufen. Zusätzlich wird die Wirkung sensibilisierter T-Lymphozyten und Makrophagen auf Targetzellen durch Corticosteroide möglicherweise verhindert.


Bei einer notwendigen Corticoid-Langzeitmedikation muss die mögliche Induktion einer transienten NNR-Insuffizienz berücksichtigt werden. Die Supprimierbarkeit der Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Achse hängt u. a. auch von individuellen Faktoren ab.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Dexamethason wird dosisabhängig an Plasma-Albumine gebunden. Bei sehr hohen Dosen zirkuliert der größte Anteil frei im Blut. Bei Hypoalbuminämien steigt der Anteil des ungebundenen (wirksamen) Corticoids. Nach intravenöser Applikation von radioaktiv markiertem Dexamethason wurden beim Menschen nach vier Stunden maximale Dexamethason-Liquorspiegel gemessen, die etwa 1/6 der gleichzeitigen Plasmakonzentration betrugen.


Mit der biologischen Halbwertszeit von über 36 Stunden gehört Dexamethason zu den sehr lang wirksamen Glucocorticoiden. Aufgrund der langen Wirkungsdauer kann Dexamethason damit bei einer täglichen kontinuierlichen Gabe zu Kumulation und Überdosierung führen.


Die (Serum-)Eliminationshalbwertzeit von Dexamethason beträgt beim Erwachsenen im Mittel ca. 250 Minuten (+ 80 Minuten). Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil renal in Form des freien Dexamethason-Alkohols. Zum Teil erfolgt Metabolisierung, die Metaboliten werden als Glukuronate bzw. Sulfate ebenfalls hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden. Störungen der Nierenfunktion beeinflussen die Elimination von Dexamethason nicht wesentlich. Dagegen ist die Eliminationshalbwertzeit bei schweren Lebererkrankungen verlängert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxizität


Die LD50für Dexamethason beträgt nach einmaliger oraler Applikation innerhalb der ersten 7 Tage bei der Maus 16 g/kg Körpergewicht und bei der Ratte über 3 g/kg Körpergewicht. Nach einmaliger subkutaner Applikation beträgt die LD50bei der Maus mehr als 700 mg/kg Körpergewicht und bei der Ratte etwa 120 mg/kg Körpergewicht innerhalb der ersten 7 Tage. Über einen Zeitraum von 21 Tagen beobachtet, verschieben sich diese Werte in niedrigere Bereiche, was als Folge schwerer Infektionskrankheiten, verursacht durch die hormonbedingte Immunsuppression, gedeutet wird.


Chronische Toxizität


Zur chronischen Toxizität bei Mensch und Tier liegen keine Erkenntnisse vor. Corticoidbedingte Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt. Bei einer längerfristigen Therapie mit Dosen oberhalb von 1,5 mg/Tag muss mit ausgeprägten Nebenwirkungen gerechnet werden (s. Abschnitt 4.8).


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Vorliegende Untersuchungsbefunde für Glucocorticoide ergeben keine Hinweise auf klinisch relevante genotoxische Eigenschaften.


Reproduktionstoxizität


Dexamethason ruft im Tierexperiment bei Mäusen, Ratten, Hamstern, Kaninchen und Hunden Gaumenspalten und in geringem Umfang andere Fehlbildungen hervor. Intrauterine Wachstumsstörungen wurden beobachtet.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumedetat (Ph.Eur.), Kreatinin, Natriumcitrat 2 H2O, Natriumhydroxidlösung 1 mol/l, Wasser für Injektionszwecke.


6.2 Inkompatibilitäten


Das Präparat sollte nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Zur Kompatibilität mit Infusionslösungen siehe 6.6.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre (alle Formen).

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C aufbewahren.

Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Art und Inhalt des Behältnisses


Fortecortin Inject 4 mg:

Faltschachtel mit 3 Ampullen (1 ml)

Klinikpackung (3 Ampullen)

Klinikpackung (10 Ampullen)


Fortecortin Inject 8 mg:

Faltschachtel mit 3 Ampullen (2 ml)

Klinikpackung (3 Ampullen)

Klinikpackung (10 Ampullen)


Fortecortin Inject 40 mg, Ampulle:

Faltschachtel mit 1 Ampulle (5 ml)

Klinikpackung mit 1 Ampulle (5 ml)


Fortecortin Inject 40 mg, Fertigspritze:

Faltschachtel mit 1 Fertigspritze (5 ml)

Klinikpackung mit 1 Fertigspritze (5 ml)


Fortecortin Inject 100 mg, Ampulle:

Faltschachtel mit 1 Ampulle (10 ml)

Klinikpackung mit 1 Ampulle (10 ml)


Fortecortin Inject 100 mg, Fertigspritze:

Faltschachtel mit 1 Fertigspritze (10 ml)

Klinikpackung mit 1 Fertigspritze (10 ml)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Fortecortin Inject 4/8/40/100 mg sollte möglichst direkt intravenös appliziert oder in den Infusionsschlauch injiziert werden. Die Injektionslösungen sind mit folgenden Infusionslösungen (jeweils 250 und 500 ml) kompatibel und innerhalb von 24 Stunden zum Verbrauch bestimmt:


- Isotonische Kochsalzlösung

- Ringer-Lösung

- Glucose-Lösung 5 %


Bei Kombination mit Infusionslösungen sind die Informationen der jeweiligen Anbieter über ihre Infusionslösungen, so auch zu Kompatibilität, Gegenanzeigen, Neben- und Wechselwirkungen, zu beachten.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Merck Serono GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


E-Mail: medizinpartner@merckserono.de


Service-Nummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz):

Tel.-Nr.: (0180) 222 76 00

Fax-Nr.: (06151) 6285-816


8. ZULASSUNGSNUMMERN


Fortecortin Inject 4 mg: 9739.00.00

Fortecortin Inject 8 mg: 9739.01.00

Fortecortin Inject 40 mg: 486.00.00

Fortecortin Inject 100 mg: 486.01.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Fortecortin Inject 4 mg: 18.01.1996/23.04.2012

Fortecortin Inject 8 mg: 18.01.1996/23.04.2012

Fortecortin Inject 40 mg: 27.03.1979/23.04.2012

Fortecortin Inject 100 mg: 27.03.1979/23.04.2012


10. STAND DER INFORMATION


Mai 2012


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig.

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