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Fosfomycin Infectopharm 8 G Pulver Zur Herstellung Einer Infusionslösung

spcde-fosfomycin-infectopharm-8g-3-0 (ENR 2186431)


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels

FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Fosfomycin


Eine Flasche mit 10,76 g Pulver enthält 10,56 g Fosfomycin-Natrium (entsprechend 8,0 g Fosfomycin) zur Herstellung von 200 ml Infusionslösung.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Weißes bis cremefarbiges Pulver

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g ist zur Behandlung der folgenden akuten und chronischen Infektionen indiziert, wenn diese durch Fosfomycin-empfindliche Erreger verursacht werden (s. Abschnitt 5.1). FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g ist insbesondere dann indiziert, wenn Penicilline und Cephalosporine nicht gegeben werden können bzw. deren Wirksamkeit auf Grund der Lokalisation der Infektion und der Empfindlichkeit der Erreger nicht ausreicht. FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g wird in der Regel im Rahmen einer Kombinationstherapie, insbesondere bei der Behandlung multiresistenter Keime, verabreicht (s. Abschnitt 4.5).

- Osteomyelitis

- Infektionen des Zentralen Nervensystems (Meningitis, Enzephalitis, Hirnabszess)


weiterhin bei

- Infektionen der Harnwege

- Infektionen der Atemwege

- Lungenabszess

- perioperativen Infektionen

- Infektionen der Haut und Weichteile

- Infektionen nach Verbrennungen

- Infektionen der Gallenwege

- Sepsis

- Endocarditis

- oto-, rhino-, laryngologischen Infektionen

ophthalmologischen Infektionen


Die allgemein anerkannten Empfehlungen für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Substanzen sind bei der Anwendung von FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g zu berücksichtigen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Die Tagesdosis richtet sich nach der Empfindlichkeit der Erreger und dem Schweregrad der Infektion.

Sie wird auf 2 bis 3 gleiche Gaben aufgeteilt, die alle 8 bis 12 Stunden verabreicht werden.

Im Allgemeinen gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Alter/Gewicht

Durchschnittliche Tagesdosis Fosfomycin

Früh- und Neugeborene (bis 4 Wochen)

100 mg/ kg KG in 2 Einzeldosen

Säuglinge bis 1 Jahr

(bis 10 kg KG)

200 bis 250 mg/kg KG in 3 Einzeldosen

Kinder 1 bis 12 Jahre (10–40 kg KG)

100 bis 200 (-300) mg/kg KG in 3 Einzeldosen

Jugendliche und Erwachsene

6-16 g in 2-3 Einzeldosen

Bei schweren Infektionen kann die Tagesdosis bis auf 20 g erhöht werden.


Dosierung bei Niereninsuffizienz

Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung von Fosfomycin dem Grad der Einschränkung angepasst werden (s. Dosierungstabelle bei eingeschränkter Nierenfunktion).


Hinweis:

Insbesondere bei älteren Patienten sollte zur Dosisfindung die Kreatinin-Clearance ermittelt werden.

Bei Erwachsenen kann die Kreatinin-Clearance unter Berücksichtigung des Serumkreatinins, des Körpergewichts und des Alters nach folgender Gleichung (Cockroft und Gault) berechnet werden:

Kreatinin-Clearance bei Männern [ml/min]:


(140 – Alter [Jahre]) x Körpergewicht [kg]

72 x Serumkreatinin [mg/dl]


Zur Berechnung der Kreatinin-Clearance bei Frauen wird der anhand der Formel nach Cockroft und Gault ermittelte Wert mit dem Faktor 0,85 multipliziert.


Dosierungstabelle für Erwachsene (~ 70 kg) mit eingeschränkter Nierenfunktion

Jede angegebene Fosfomycin-Dosis ist die Höchstdosis, die bei dem entsprechenden Plasmakreatinin-Wert bzw. der Kreatinin-Clearance nicht überschritten werden sollte. Die Initialdosis soll jedoch 2 g Fosfomycin nicht unterschreiten.


ClKr [ml/min]

45

18

8

2

0,5

Plasma-Kreatinin [mg/dl]

2,0

3,5

6,0

15,5

>15,5

Beabsichtigte Normdosis bei normaler Nierenfunktion: 2 x 8 g

Entsprechende Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

DOS / DI

3 g / 6 h

3 g / 8 h

3 g / 12 h

1,5 g / 12 h

(3 g / 24 h)

1,5 g / 24 h

% der Normdosis

75

56,3

37,5

18,8

9,4

Beabsichtigte Normdosis bei normaler Nierenfunktion: 3 x 5 g

Entsprechende Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

DOS / DI

3 g / 6 h

3 g / 8 h

3 g / 12 h

1,5 g / 12 h

(3 g / 24 h)

1,5 g / 24 h

% der Normdosis

80

60

40

20

10

Beabsichtigte Normdosis bei normaler Nierenfunktion: 3 x 3 g

Entsprechende Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

DOS / DI

3 g / 12 h

1,5 g / 8 h

1,5 g / 12 h

1,5 g / 24 h

1 g / 24 h

% der Normdosis

66,6

50

33,3

16,6

11,11

Beabsichtigte Normdosis bei normaler Nierenfunktion: 3 x 2 g

Entsprechende Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

DOS / DI

2 g / 12 h

1 g / 8 h

1 g / 12 h

1 g / 24 h

1 g / 36 h

% der Normdosis

66,6

50

33,3

16,6

11,11


DOS = höchste empfohlene Dosis (in g), DI = Dosierungsintervall (in h), ClKr = Kreatinin-Clearance (in ml/min).

Beispiel: Beabsichtigte Normdosis 3 x 3 g Fosfomycin bei Plasmakreatinin von 6,0 mg/dl = Initialdosis 2 g Fosfomycin, dann 1,5 g alle 12 Stunden.


Bei älteren Patienten sollte zur Dosisfindung die Kreatinin-Clearance bestimmt werden. Chronisch dialysepflichtige Patienten erhalten 2 g Fosfomycin am Ende jeder Dialyse.


Art der Anwendung

FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g ist für die intravenöse Anwendung bestimmt. Die Dauer der Infusion sollte 60 Minuten betragen (ca. 70 Tropfen = 3,5 ml pro Minute).

Nur klare Lösungen infundieren!

Da die versehentliche intraarterielle Anwendung von Präparaten, die nicht ausdrücklich zur intraarteriellen Therapie empfohlen werden, zu Schäden führen kann, weisen wir vorsorglich

darauf hin, dass die intravenöse Anwendung von FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g gewährleistet sein muss.

Herstellung der Infusionslösung

Zur Herstellung der Infusionslösung wird FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g in der Durchstechflasche mit 200 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Anstelle von Wasser für Injektionszwecke kann auch eine entsprechende Menge 5 %iger oder 10 %iger Glucose-Lösung verwendet werden. Dabei sind die Anwendungshinweise des jeweiligen Herstellers zu beachten.

Beim Lösen der Substanz tritt eine leichte Erwärmung auf.

Hinweise zur Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Lösung beachten!

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung richtet sich individuell nach dem Ansprechen der Erreger und dem klinischen Bild. Auch nach der Entfieberung und dem Abklingen der Symptome sollte die Therapie noch einige Tage fortgesetzt werden.


4.3 Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Fosfomycin oder Bernsteinsäure darf FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g nicht angewendet werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Dem Organismus werden mit 1 g Fosfomycin (entsprechend 1,32 g Fosfomycin-Natrium) etwa 14 mmol Na+zugeführt. Daher sind bei den empfohlenen Dosierungen die Serumelektrolyte zu kontrollieren. Dies ist besonders zu beachten z. B. bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Ödemneigung oder sekundärem Hyperaldosteronismus. Die mit der Fosfomycin-Anwendung verbundene Natriumzufuhr kann über eine Erhöhung der Kaliumausscheidung auch Kaliumverluste verursachen. Gegebenenfalls ist daher die Substitution von Kalium erforderlich, um eine Hypokaliämie zu vermeiden. Des Weiteren kann wegen des Gehalts an Natrium die Anwendung bei Personen, die sich natriumarm ernähren sollen, schädlich sein.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungen von Fosfomycin mit anderen Stoffen (Arznei-, Genuss-, Lebensmittel) sind bisher nicht beobachtet worden.

Kombination mit anderen Antibiotika

Besteht die Notwendigkeit einer Kombination mit anderen Antibiotika, wird die Verwendung mit einem anderen bakterizid wirkenden Antibiotikum empfohlen.

In-vitro-Untersuchungen zeigen, dass eine Kombination von Fosfomycin mit β-Lactam-Antibiotika, z. B. Penicillin, Ampicillin, Cefazolin, Carbapeneme, in der Regel eine additive bis synergistische Wirkung ergibt. Gleiches gilt für die Kombination mit Staphylokokken-wirksamen Substanzen (Linezolid, Quinupristin/Dalfopristin, Moxifloxacin) gegenüber Staphylokokken.


Mit Aminoglykosid-Antibiotika, z. B. Gentamicin, zeigt Fosfomycin meist indifferente bis additive Effekte.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

In tierexperimentellen Untersuchungen ergaben sich keine Hinweise auf ein teratogenes oder fetotoxisches Potential von Fosfomycin.

Da mit tierexperimentellen Methoden jedoch nicht mit Sicherheit zu ermitteln ist, ob ein Medikament beim Menschen teratogen oder fetotoxisch wirkt, wird darauf hingewiesen, dass die Anwendung von FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g während der Schwangerschaft kritisch abgewogen werden muss. Geringe Mengen von Fosfomycin finden sich in der Muttermilch.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Gelegentlich können allerdings auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch Nebenwirkungen zu Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, führen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt Nebenwirkungen).


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis <1/100)

Selten (1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Unbekannte Häufigkeit (Diese Nebenwirkungen wurden nach der Markteinführung beobachtet. Die Häufigkeit ist auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.)

Herzerkrankungen:

Unbekannte Häufigkeit: Tachykardie

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Aplastische Anämie, Eosinophilie
Unbekannte Häufigkeit: Agranulozytose, Granulozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Geschmacksirritationen, Kopfschmerzen


Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich: Schwindel

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Dyspnoe

Unbekannte Häufigkeit: Asthmaanfall


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Brechreiz, Magendrücken

Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Exantheme

Unbekannte Häufigkeit: Angioödem, Gesichtsödem, Pruritus, Urtikaria

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Appetitlosigkeit, Hypernatriämie bzw. Hypokaliämie (siehe “Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Phlebitis

Gelegentlich: Müdigkeit


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Anaphylaktischer Schock (siehe “Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel”)

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: passagere Erhöhung der alkalischen Phosphatase, der GOT und der GPT

Sehr selten: Fettleber (vollständige Rückbildung nach Absetzen)

Unbekannte Häufigkeit: Hepatitis, cholestatische Hepatitis, Ikterus

Psychiatrische Erkrankungen:
Unbekannte Häufigkeit: Verwirrtheit

Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Akute, evtl. lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) können in Einzelfällen auftreten. Bei ersten Anzeichen (Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose u.a.) muss die Infusion von FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g sofort abgebrochen werden. Der intravenöse Zugang ist zu belassen. Der klinischen Situation entsprechende Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden. Bei Überdosierung ist in Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik zu verfahren. Ein Antidot steht nicht zur Verfügung.


4.9 Überdosierung

Überdosierungserscheinungen durch Fosfomycin sind bisher nicht bekannt geworden. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Fosfomycin ist ein Fosfonsäure-Epoxid



ATC-Code

J01XX01



Wirkungsweise

Fosfomycin ist ein Strukturanalogon des Phosphoenolpyruvats. Es hemmt das Enzym Phosphoenolpyruvat-Transferase, das die Bildung von N-Acetylmuraminsäure aus N-Acetylglukosamin und Phosphoenolpyruvat katalysiert. N-Acetylmuraminsäure wird für den Aufbau von Peptidoglykan, einem wesentlichen Bestandteil der bakteriellen Zellwand, benötigt. Fosfomycin wirkt vorwiegend bakterizid.



Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.



Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Fosfomycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Eine Kreuzresistenz von Fosfomycin mit anderen Antibiotikaklassen ist nicht bekannt.



Grenzwerte

Die Testung von Fosfomycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgt auf der Basis der Grenzwerte für Fosfomycin. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:



EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

32 mg/l

> 32 mg/l

Staphylococcus spp.

32 mg/l

> 32 mg/l



Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Fosfomycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Fosfomycin anzustreben.



Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2012):



Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus saprophyticus °

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Citrobacter freundii

Escherichia coli

Haemophilus influenzae °

Neisseria meningitidis °

Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen) °

Serratia marcescens

Anaerobe Gram-positive Mikroorganismen

Fusobacterium spp. °

Peptococcus spp. °

Peptostreptococcus spp. °

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus epidermidis

Streptococcus pneumoniae $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter aerogenes

Enterobacter cloacae

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis

Anaerobe Gram-positive Mikroorganismen

Clostridium spp. °

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Morganella morganii

Pseudomonas aeruginosa 1)

Stenotrophomonas maltophilia

Anaerobe Gram-negative Mikroorganismen

Bacteroides spp.

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

1)Einzelberichte deuten darauf hin, dass bei Infektionen durch Erreger mit einer MHK ≤ 128 mg/l eine Therapie in Kombination mit einem anderen Antibiotikum erfolgreich sein kann.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Verteilung

Nach i. v. Infusion von Fosfomycin werden rasch hohe und langanhaltende Wirk­stoffkonzentrationen im Serum erreicht. Fosfomycin diffundiert gut in Lunge, Galle, Liquor, Muskulatur, Faszie, Kutis, Subkutis und Wundsekret. Außerdem ist die Knochengängigkeit der Substanz ausgezeichnet. Fosfomycin wird nicht an Eiweiß gebunden.

Fosfomycin passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden. Die Konzentration in der Muttermilch entspricht 8 % der Serum-Konzentration.


Metabolismus und Ausscheidung

Über 90 % der verabreichten Menge werden unverändert, also in aktiver Form, renal eliminiert. Die Ausscheidung erfolgt durch glomeruläre Filtration ohne tubuläre Beteiligung.

Fosfomycin-Metaboliten konnten weder im Urin, Blut, Speichel noch im Pleuraexsudat nachgewiesen werden. Die Halbwertszeit von Fosfomycin im Serum beträgt ca. 2 Stunden.


Bioverfügbarkeit

Parenterale Anwendung


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Subakute und chronische Toxizität

Die Toxizität bei wiederholter Gabe wurde mit unterschiedlich langen Laufzeiten (3 Wochen bis 6 Monaten) und Applikationsformen geprüft. Die Untersuchungen erfolgten an Ratten, Hunden, Kaninchen und Affen.

Die Toxizität der Substanz ist wenig ausgeprägt. In hohen toxischen Dosen kommt es bei Ratten (über 500 mg/kg KG/Tag intraperitoneal) zu Atemstillstand, tetanischen Krämpfen, Ausbildung einer Anämie, einer Abnahme des Eiweißgehaltes im Blut und zu einer Erhöhung des Serumcholesterins sowie einer Senkung der Blutglucose. Außerdem zeigen vorwiegend Hunde (über 250 mg/kg KG/Tag, intravenös) und Affen (500 mg/kg KG/Tag, intravenös) infolge einer Änderung der Darmflora durch das Antibiotikum Durchfälle. Kaninchen vertrugen die intravenöse Applikation von 400 mg/kg KG/Tag über 1 Monat ohne nachweisbare Schädigung.


Reproduktionstoxikologie

Fertilität

An männlichen und weiblichen Ratten wurden per Schlundsonde max. 1400 mg/kg KG/Tag geprüft. Die höchste untersuchte Dosis war fertilitätsmindernd.


Teratogenität

Fosfomycin wurde per Schlundsonde an Mäusen, Ratten und Kaninchen geprüft (Maus max. 2 x 120 mg, Ratte max. 1400 mg und Kaninchen max. 420 mg/kg KG/Tag). An Mäusen und Kaninchen wurde Fosfomycin auch intravenös geprüft (Maus 55,3 mg, Kaninchen max. 250 mg/kg KG/Tag). Es fanden sich keine Hinweise für Embryotoxizität und Teratogenität.


Peri- und postnatale Toxizität

An Ratten wurden per Schlundsonde max. 2800 mg/kg KG/Tag geprüft.

Es fanden sich keine Hinweise für eine Störung der fetalen Entwicklung, des Geburtsverlaufes oder der Jungtierentwicklung.


Mutagenität

In In-vitro-Tests wurden die Alkylierungsfähigkeit und die mutagene Wirkung von Fosfomycin geprüft.


Alkylierungsfähigkeit: Fosfomycin zeigt keine alkylierende Wirkung.


Ames-Test: Fosfomycin wurde in Konzentrationen von 0,13 bis 1600 µg/ml im Ames-Test mit denTeststämmen Salmonella typhimurium TA 98, TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 1538 sowohl mit als auch ohne Zugabe von Rattenleber-Homogenat geprüft. Die Substanz zeigte keine mutagene Wirkung.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

Liste der sonstigen Bestandteile

Bernsteinsäure


6.2 Inkompatibilitäten

Die Kompatibilität mit anderen als den im Punkt ”Herstellung der Infusionslösung” angegebenen Lösungen ist nicht gewährleistet.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Flaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Die Haltbarkeit des Pulvers im unversehrten Behältnis beträgt vier Jahre.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem Verfalldatum nicht mehr verwenden. Dieses finden Sie auf dem Etikett und der Faltschachtel nach ”Verwendbar bis”. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Arzneimittel sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren!


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Die gebrauchsfertige Lösung ist nicht länger als 12 Stunden im Kühlschrank (2° bis 8°C) lichtgeschützt aufzubewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


FOSFOMYCIN INFECTOPHARM 8 g ist erhältlich in Packungen zu 10 Durchstechflaschen (250 ml, farbloses Glas Typ II mit Hohlstopfen und Bördelkapsel).


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Eventuelle Reste in Infusionsflaschen sind zu entsorgen und dürfen nicht weiterverwendet werden.


7. Inhaber der Zulassung

INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH

Von-Humboldt-Str. 1

64646 Heppenheim,

Telefon (0 62 52) 95-7000

Telefax (0 62 52) 95-8844

Internet: www.infectopharm.com

E-Mail: kontakt@infectopharm.com


8. Zulassungsnummer



9. Datum der ZULASSUNG / Datum der Verlängerung der Zulassung


10. Stand der Information

06/2013


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

20