Frenopect Tabletten
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frenopect® tabletten
1. Bezeichnung des Arzneimittels
frenopect® tabletten,
30 mg, Tablette
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
1 Tablette enthält: 30 mg Ambroxolhydrochlorid.
Enthält Lactose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, werden für frenopect® tabletten folgende Dosierungen empfohlen:
Kinder von 6 – 12 Jahren:
In der Regel werden 2 – 3-mal täglich je 1/2 Tablette frenopect® tabletten (entsprechend 2 – 3-mal 15 mg Ambroxolhydrochlorid) einge-nommen.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
In der Regel werden während der ersten 2 – 3 Tage 3-mal täglich 1 Tablette frenopect® tabletten (entsprechend 3-mal 30 mg Ambroxolhydrochlorid) eingenommen, danach werden 2-mal täglich je 1 Tablette frenopect® tabletten (entsprechend 2-mal 30 mg Ambroxolhydrochlorid) eingenommen.
Die Tabletten werden nach den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. Wasser oder Tee) eingenommen.
Hinweis
Bei der Erwachsenendosierung ist eine Steigerung der Wirksamkeit gegebenenfalls durch eine Gabe von 2-mal täglich 60 mg Ambroxolhydro-chlorid (entspricht 120 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) möglich.
Ohne ärztlichen Rat sollten frenopect® tabletten nicht länger als 4 bis 5 Tage eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
frenopect® tabletten dürfen bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltstoffe nicht ange-wendet werden.
frenopect® tabletten sind aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet für Kinder unter 6 Jahren. Hierfür stehen Arzneimittel in Form von Saft/Sirup mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Ambroxol beendet werden.
Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollten frenopect® tabletten wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung, dürfen frenopect® tabletten nur mit besonderer Vorsicht (d. h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Bei Patienten mit Histaminintoleranz ist Vorsicht geboten. Eine längerfristige Therapie sollte bei diesen Patienten vermieden werden, da frenopect® tabletten den Histaminstoffwechsel beeinflussen und zu Intoleranzerscheinungen (z. B. Kopfschmerzen, Fließschnupfen, Juckreiz) führen können.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten frenopect® tabletten nicht einnehmen.
frenopect® tabletten sollten während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels und in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden (siehe auch 4.6).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von frenopect® tabletten mit Antitussiva (hustenstillende Mittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ambroxol bei Schwangeren vor. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum bis zur 28. Schwangerschaftswoche. In tierexperimentellen Studien zeigte Ambroxol keine teratogenen Wirkungen (siehe 5.3). frenopect® tabletten sollten während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Stillzeit
Ambroxol geht beim Tier in die Muttermilch über. Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vorliegen, sollten frenopect® tabletten in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥
1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis <
1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nach Anwendung von frenopect® tabletten wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Gesichtsödem, Atemnot, Pruritus), Fieber, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Schwerwiegende
Intoxikationserscheinungen sind bei Überdosierung von Ambroxol
nicht beobachtet worden. Es sind kurzzeitige Unruhe und Durchfall
berichtet worden.
Ambroxol wurde bei parenteraler Gabe bis zu einer
Dosierung von 15 mg/kg/Tag und bei oraler Gabe bis zu einer
Dosierung von 25 mg/kg/Tag gut vertragen.
In Analogie zu vorklinischen Untersuchungen
können bei extremer Überdosierung vermehrte Speichelsekretion,
Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall auftreten.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Akutmaßnahmen, wie Auslösen von Erbrechen und
Magenspülung, sind nicht generell angezeigt und nur bei extremer
Überdosierung zu erwägen. Empfohlen wird eine symptomatische
Therapie.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC- Code: R05CB
Ambroxol, ein substituiertes Ben-zylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxyl- Gruppe in para- trans- Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch sekretolytische und sekretomotorische Effekte in verschiedenen Untersuchungen gefunden.
Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Verabreichung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6 - 12 Stunden an.
In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.
Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant- Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege.
Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar- und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.
Weiterhin wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen anti-oxidative Effekte von Ambroxol festgestellt. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Nach Anwendung von Ambroxol werden die Konzentrationen der Antibiotika Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin und Doxycyclin im Sputum und im Bronchialsekret gesteigert. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ambroxol wird nach oraler Verabreichung praktisch vollständig resorbiert. Tmax nach oraler Gabe beträgt 1 - 3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. 1/3 vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten (z. B. Dibromanthranilsäure, Glucuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 85 % (80 - 90 %). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7 - 12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.
Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Die Ausscheidung erfolgt zu 90 % renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10 % der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zuzuordnen.
Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.
Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20 ‑ 40 % verringert. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie, Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besondere Gefährdung für Menschen.
a) Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben
keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch 4.9
„Überdosierung“).
b) Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an zwei Tierspezies zeigten keine substanzbedingten Veränderungen.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen
am Tier ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential
von Ambroxol.
Ambroxol wurde keiner ausführlichen
Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen verliefen
negativ.
d) Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratte und Kaninchen haben
bis zu einer Dosis von 3 g/kg Körpergewicht bzw. 200 mg/kg
Körpergewicht keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben.
Die peri- und postnatale Entwicklung von Ratten war erst oberhalb
einer Dosis von 500 mg/kg beeinträchtigt. Fertilitätsstörungen
wurden bei Ratten bis zu einer Dosis von 1,5 g/kg nicht
beobachtet.
Ambroxol überwindet die Plazentaschranke und geht
in die Muttermilch (Tier) über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur)
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt für frenopect® tabletten 5 Jahre. frenopect® tabletten sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Originalbehältnis lagern. Durchdrückpackung fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OP mit 20 Tabletten N 1
OP mit 50 Tabletten N 2
Bündelpackung mit
2x50 Tabletten N 3
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig.
7. Inhaber der Zulassung
RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald – Insel Riems
Fon + 49 (0) 3 83 51/7 60
Fax + 49 (0) 3 83 51/3 08
8. Zulassungsnummer
5677.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung
16.01.1985/23.11.1999
10. Stand der Information
Dezember 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
655141b11d9241ad3a992c0dac8c2d09.rtf