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Fungium Comp.

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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Fungium comp., 10 mg Clotrimazol + 150 mg Zinkoxid /g Paste zur Anwendung auf der Haut


Wirkstoff: Clotrimazol, Zinkoxid


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 g Paste zur Anwendung auf der Haut enthält 10 mg

Clotrimazol und 150 mg Zinkoxid


Enthält Cetylstearylalkohol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Paste zur Anwendung auf der Haut


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Pilzinfektionen der Haut, verursacht durch Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und andere wie Malassezia furfur, insbesondere im Bereich von Hautfalten (z. B. zwischen den Zehen, in der Leistenbeuge).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Paste zur Anwendung auf der Haut wird 2-mal täglich, morgens und abends, auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen.


Art der Anwendung

Die Paste zur Anwendung auf der Haut wird dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen.


Nach jedem Waschen sollten Zehenzwischenräume und Hautfalten gründlich abgetrocknet werden.


Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Ausmaß und Lokalisation der Erkrankung. Sollte nach 2 Wochen keine Besserung erreicht sein, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.


Bei komplizierten Pilzinfektionen kann eine längere Behandlungsdauer erforderlich sein.


Die Behandlung sollte bis zum Verschwinden der positiven Pilzkulturen durchgeführt werden, mindestens jedoch noch 14 Tage nach Abklingen der Beschwerden. Zwischen dem letzten


Auftragen und dem Anlegen einer Pilzkultur sollte ein therapiefreies Intervall von 3–4 Tagen liegen, damit evtl. Wirkstoffreste die Kultur nicht stören.


In der Regel beträgt die Behandlungsdauer 2 Wochen, kann aber bis zu 4 Wochen ausgedehnt werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Clotrimazol, Zinkoxid oder einen der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin).


Vor der Anwendung anderer Externa ist Fungium comp. vollständig zu entfernen, da deren Wirksamkeit eingeschränkt werden kann.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich der begründete Ver-dacht, dass Clotrimazol (Imidazole) bei vaginaler Anwendung im 1. Trimenon der Schwanger-schaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann. Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimenon liegen nicht vor. Die Anwendung von Clotrimazol sollte daher mit der gebotenen Vorsicht erfolgen, da epidemiologische Studien, die ein Fehlbildungsrisiko für den Menschen bei topischer Anwendung (dermal/vaginal) ausschließen, nicht vorliegen.


Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen für den Säugling vermutlich kein Risiko verbunden.


Um den direkten Kontakt des Säuglings mit Clotrimazol zu vermeiden, sollte Fungium comp. von Stillenden nicht im Brustbereich angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 10 %)

Häufig (≥1 %–< 10 %)

Gelegentlich (≥0,1 %–< 1 %)

Selten (≥0,01 %–< 0,1 %)

Sehr selten (<0,01 %)


Erkrankungen des Immunsystems

Bei Überempfindlichkeit gegen Cetylstearylalkohol oder einen der sonstigen Bestandteile können allergische Reaktionen an Haut und Schleimhaut auftreten.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlichkönnen Hautirritationen mit Rötung, Stechen und Brennen vorkommen.


4.9 Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazol-Derivat, Breitspektrum-Antimykotikum


ATC-Code: D01AC51


Clotrimazol hat in vitro und in vivo ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum, das Dermatophyten, Sprosspilze, Schimmelpilze und dimorphe Pilze umfasst. Unter geeigneten Testbedingungen liegen die MHK-Werte bei diesen Pilzarten im Bereich von weniger als 0,062–4 (-8) mg/ml Substrat.


Im Wirkungstyp ist Clotrimazol primär fungistatisch. Die Wirkung in vitro ist auf proliferierende Pilzelemente begrenzt. Pilzsporen sind nur wenig empfindlich. Die Substanz wirkt bei Pilzen als Hemmstoff der Ergosterolsynthese, deren Hemmung zu Aufbau- und Funktionsstörungen der Cytoplasma-Membran führt.


Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol in vitro die Vermehrung von Corynebakterien und grampositiven Kokken - mit Ausnahme der Enterokokken - in Konzentrationen von 0,5–10 µg/ml Substrat und wirkt mit 100 µg/ml trichomonazid.


Die Resistenzsituation für Clotrimazol wird günstig beurteilt. Primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, sekundäre Resistenzentwicklungen sensibler Pilze wurden bisher unter Therapiebedingungen nur vereinzelt beobachtet.


Zinkoxid wirkt adstringierend, aufsaugend, austrocknend und fördert die Wundheilung.


Pastengrundlagen mit einem hohen Anteil an Zinkoxid gewährleisten eine lang andauernde und gute Abdeckung der Haut, verhindern eine weitere Mazeration und unterstützen somit die fungistatischen Eigenschaften von Clotrimazol.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Bei topischer Applikation ist auch unter (un)günstigen Bedingungen (Hautläsionen, Okklusivverband) mit einer nennenswerten systemischen Verfügbarkeit nicht zu rechnen.


In der Haut nimmt die Konzentration von Clotrimazol nach Applikation von speziellen Salbengrundlagen von der Epidermis (insbesondere Hornschicht, hier wurden Gewebekonzentrationen von etwa 1 mg/ml gemessen) über das Korium (Dermis, mit Gewebekonzentrationen von 2–30 Mikrogramm/ml) zur Subkutis (Gewebekonzentrationen kleiner als 0,1 Mikrogramm/ml) stark ab. Dabei werden auch 6 Stunden nach der Applikation dieser speziellen Zubereitung in der Epidermis mikrobiologisch ausreichende Konzentrationen erreicht oder überschritten.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Lokale Verträglichkeit

Zur Abschätzung des Risikos einer Fehlapplikation wurde ein Augenirritationstest an Kaninchen durchgeführt. Es traten leichte lokale Unverträglichkeiten auf.


Systemische Verträglichkeit

Clotrimazol

Akute Toxizität

Die akute Toxizität von Clotrimazol ausgedrückt als LD50 beträgt:

Maus und Ratte: 700–900 mg/kg Körpergewicht

Kaninchen: 1000–2000 mg/kg Körpergewicht

Katze und Hund: 1000–2000 mg/kg Körpergewicht


Chronische Toxizität

Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunden und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosisabhängigen Leberhypertrophie (Zellhypertrophie und Zunahme des Gesamtgewichts) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten. Anzeichen einer intrahepatischen Cholestase oder pathologische Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet. Lediglich bei Ratten traten in hohen Dosierungen und aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degenerative Veränderungen der Hepatozyten auf. Die funktionelle Hypertrophie war nach Therapieende rasch reversibel. Die Verdickungen der Nebennierenrinde waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata, eine Schädigung des Parenchyms wurde nicht beobachtet. Auch diese Veränderungen waren nach Absetzen reversibel, hielten jedoch länger an als die Leberveränderungen.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Die vorliegende Mutagenitätsprüfung ist negativ, reicht für eine abschließende Bewertung aber nicht aus. Untersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Clotrimazol liegen nicht vor.


Reproduktionstoxikologie

Reproduktionstoxikologische Untersuchungen wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200 mg/kg Körpergewicht (KG) und Ratten mit vaginaler Applikation von 100 mg/kg KG durchgeführt. Clotrimazol hatte hierbei keinen Einfluss auf die Fertilität. Die Substanz ist weder embryotoxisch noch teratogen (siehe auch Abschnitt 4.6).


Bisherige Erfahrungen mit topischer Anwendung bei Schwangerenhaben keine Hinweise auf emtryotoxische bzw. fetotoxische Wirkungen ergeben.


Zinkoxid

Akute und chronische Toxizität

Zinkoxid (ZnO) ist nach oraler und dermaler Applikation nur gering toxisch: Bei Ratten lagen die oralen LD50-Werte > 1,4 g/kg KG, bei dermaler Applikation auf die intakte und gestrippte Haut wurden von Hunden und Ratten ZnO-Dosen von 1 g/kg KG/Tag über 12 Wochen schädigungslos vertragen.


5–10 g ZnCl2 bzw. ZnSO4 gelten beim Menschen als letale orale Dosis, analoge Werte können für ZnO angenommen werden.


ZnO wirkte bei oralen Dosen bis 34,4 mg Zn2+/kg KG/Tag bei Ratten nicht teratogen und nicht embryotoxisch: Die Zinkkonzentration im Gewebe der geworfenen Jungtiere lag im Bereich der Norm.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Zur Mutagenität und Kanzerogenität wurden keine Untersuchungen durchgeführt.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Benzylalkohol

Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.)

Hexadecylpalmitat

Octyldodecanol (Ph.Eur.)

Polysorbat 60

Sorbitanstearat

gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre.


Nach Anbruch des Behältnisses ist die Paste zur Anwendung auf der Haut bis zu 1 Jahr haltbar.


Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 ºC lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Weiße cremige Paste


Packungen mit 25 g (N1) und 50 g (N2) Paste zur Anwendung auf der Haut


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

e-mail: medwiss@hexal.com



8. Zulassungsnummer


33707.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


05.05.1998/04.07.2003


10. Stand der Information


Oktober 2007


11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

13/13