Fungur M Hexal Vaginalcreme
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FACHINFORMATION
BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme
1 Vaginalzäpfchen enthält 100 mg Miconazolnitrat.
1 g Vaginalcreme enthält 20 mgMiconazolnitrat.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Miconazolnitrat
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme enthält Benzoesäure und Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
DARREICHUNGSFORMEN
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen: Vaginalzäpfchen
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme: Vaginalcreme
KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen
Akute und chronische vaginale Infektionen durch Hefepilze (praktisch alle Candidaarten).
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme
Akute und chronische vaginale/vulvovaginale Infektionen durch Candidaarten.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen
Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, wird 1-mal täglich - am besten abends - 1 Vaginalzäpfchen in die Scheide eingeführt.
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme
Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, werden einmal am Tag - am besten abends - etwa 5 g Vaginalcreme mit Hilfe des Applikators (Markierung beachten!) in die Scheide eingebracht.
Bei begleitenden Entzündungen der äußeren Geschlechtsteile wird die Vaginalcreme zusätzlich 1 bis 2-mal täglich auf die betroffenen Stellen dünn aufgetragen.
Art der Anwendung
Die Vaginalzäpfchen bzw. die Vaginalcreme werden am besten in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen möglichst tief in die Scheide eingebracht bzw. die Vaginalcreme tief in die Scheide entleert.
Die Behandlung sollte zweckmäßigerweise nicht während der Menstruation durchgeführt werden bzw. vor deren Beginn abgeschlossen sein.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Schwere des Krankheitsbildes. Sie ist mindestens eine Woche, in schweren Fällen bis zu zwei Wochen durchzuführen, auch wenn die Beschwerden bereits nach wenigen Tagen abklingen.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Miconazol bzw. Imidazolderivate oder einen der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme
Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreaktionen (Kontaktdermatitis) oder Reizungen an Augen und Schleimhäuten hervorrufen.
Benzoesäure kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten hervorrufen.
Bei der Behandlung mit Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme kann es wegen des Hilfsstoffes Paraffin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit solcher Kondome kommen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bei topischer Anwendung bisher nicht bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen und Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme sollte in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich der begründete Verdacht, dass Miconazolnitrat (Imidazole) bei vaginaler Anwendung im ersten Trimester der Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann. Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimester liegen nicht vor. Die Anwendung von Miconazolnitrat sollte daher mit der gebotenen Vorsicht erfolgen.
Es liegen keine Daten zum Übergang in die Muttermilch vor. Eine Anwendung während der Stillzeit sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: ( ≥ 1/10)
Häufig: ( ≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich: ( ≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten: ( ≥ 1/10.000 bis < 1/1000)
Sehr selten: ( < 1/10.000)
Selten verursacht der Wirkstoff Miconazolnitrat Hautirritationen mit Rötung, Stechen oder Brennen.
Hinweis
Beim Auftreten von allergischen Reaktionen sollte die Behandlung abgebrochen werden
Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
PHARMAKOLOISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Antimykotikum mit breitem Wirkungsspektrum zur topischen Anwendung,
Imidazol- bzw. Triazolderivat
ATC-Code: D01AC02
Miconazolnitrat wirkt antimykotisch durch Hemmung lebensnotwendiger Enzymsysteme an der Membran von Candida-Zellen.
Insbesondere wird hierbei die Hemmung der Ergosterinbiosynthese mit dadurch bedingter Kumulation lanosterinähnlicher Sterine mit Methyl-gruppe an C14diskutiert.
Der Entzug von Ergosterin als einem wesentlichen Regulator der Membranpermeabilität führt zu starken Veränderungen der Membraneigenschaften.
Darüber hinaus wird berichtet, dass Miconazolnitrat wichtige Enzyme wie die Zytochromoxidase, Peroxidase und Katalase zu hemmen vermag. So wird die Nekrose der Pilzzelle beispielsweise auch durch eine Anreicherung nicht abbaubarer Peroxidase beschleunigt.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Miconazolnitrat wird bei topischer Applikation, auch bei der Anwendung auf Schleimhäuten, in nur geringem Umfang und aus dem Gastrointestinaltrakt nur unvollständig resorbiert. Die biologische Halbwertszeit beträgt dann etwa 24 Stunden.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität bei oraler Applikation haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an verschiedenen Tierspezies bei unterschiedlicher Applikationsweise haben keine Hinweise auf toxische Effekte ergeben.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
In vorläufigen Untersuchungen zur Mutagenität zeigte Miconazolnitrat keine mutagene Wirkung.
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen an Ratten und Kaninchen nach intravenöser oder oraler Verabreichung haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Die niedrigste embryoletale Dosis bei oraler Gabe wurde beim Kaninchen mit 80 mg/kg/Tag gefunden. Bei der Anwendung in der Perinatalperiode traten bei der Ratte ab einer Dosis von 80 mg/kg/Tag eine verlängerte Tragzeit und eine erhöhte Neugeborenensterblichkeit auf. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten war bis zu einer Dosis von 320 mg/kg/Tag nicht beeinträchtigt.
Eine epidemiologische Untersuchung mit über 2200 Mutter-Kind-Paaren hat keine Anhaltspunkte für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen duch die vaginale Anwendung von Miconazolnitrat im ersten Trimester der Schwangerschaft ergeben.
Lokale Verträglichkeit
In einer randomisierten, doppelblinden Untersuchung zur Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden 20 Patientinnen mit vulvovaginaler Candidamykose über einen Zeitraum von zwei Wochen mit Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen/- Vaginalcreme behandelt. Anzeichen von lokaler Unverträglichkeit wurden weder subjektiv noch objektiv festgestellt.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Liste der sonstigen Bestandteile
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen:
Glycerol(mono/di/tri)alkanoat (C7-C17)
Glyceroltrialkanoat (C7-C17)
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme:
Benzoesäure
Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.)
dickflüssiges Paraffin
Polyethylenglycol-1500-mono/distearat
Poly(oxyethylen)-x-glyceroltris[oleat/(Z,Z)-octadeca-9,12-dienoat]
gereinigtes Wasser
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des auf der Packung und dem Behältnis angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Anbruchstabilität von Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme:
Nach Anbruch der Zubereitung ist die Vaginalcreme 5 Wochen haltbar.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Art und Inhalt des Behältnisses
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen
7 (N1) Vaginalzäpfchen sind einzeln in Hartfolie verschweißt und zusammen mit 7 Einmalfingerlingen aus Latex im Umkarton verpackt.
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme
40 g (N2) Vaginalcreme in einer Aluminiumtube zusammen mit 7 Applikatoren sowie
80 g (N3) Vaginalcreme in einer Aluminiumtube zusammen mit 14 Applikatoren in einem Umkarton verpackt.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
INHABER DER ZULASSUNG
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: (08024) 908-0
Telefax: (08024) 908-1290
e-mail: medwiss@hexal.de
ZULASSUNGSNUMMERN
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen:
13627.00.01
Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme:
13627.00.00
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Fungur®M HEXAL®Vaginalzäpfchen / Fungur®M HEXAL®Vaginalcreme:
12.08.1993 / 02.07.2002
STAND DER INFORMATION
08/2006
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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