Furazolidon-T
Fachinformation
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furazolidon-tPulver
1. Bezeichnung des Tierarzneimittels
furazolidon-t 66,7 mg/g
Pulver für Brieftauben
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
7,5 g Pulver enthalten:
Wirkstoff:
Furazolidon 500 mg
Sonstige Bestandteile:
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Pulver zum Eingeben über das Trinkwasser.
4. Klinische Angaben
4.1 Zieltierart(en)
Brieftaube
4.2 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Infektionen des Magen-Darm-Traktes, hervorgerufen durch Escherichia coli.
4.3 Gegenanzeigen
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Nicht bei Resistenzen gegenüber 5-Nitrofuranen und 5-Nitroimidazolen anwenden.
Nicht während der Legezeit anwenden.
Wegen speziesspezifischer Überempfindlichkeit nicht bei Wassergeflügel anwenden.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine Angaben.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die Anwendung von furazolidon-tsollte unter Berücksichtigung eines Antibiogramms erfolgen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Keine Angaben.
4.6 Nebenwirkungen (Art, Häufigkeit und Schweregrad)
Bei Geflügel sind Kardiomyopathien aufgetreten.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von furazolidon-tsollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Nicht während der Legezeit anwenden.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Verstärkung neurotoxischer Wirkungen durch Amprolium und Dinitolamid.
4.9 Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Pulver zum Eingeben über das Trinkwasser.
25 mg Furazolidon/kg Körpergewicht pro Tag entsprechend
375 mg furazolidon-t/kg KGW/Tag.
1 Beutel furazolidon-tist ausreichend für die Behandlung von Brieftauben mit insgesamt 20 kg KGW über das Trinkwasser.
Die erforderliche Menge medikierten Trinkwassers ist auf zwei Tränkezeitpunkte morgens und abends aufzuteilen.
Die Brieftauben sind erst eine halbe Stunde nach der Fütterung zu tränken.
Das medikierte Wasser darf nur für jeweils 30 Minuten angeboten werden. Dabei ist die Trinkwassermenge für die Medikation so zu wählen, dass sichergestellt ist, dass das medikierte Trinkwasser in dem vorgeschriebenen Zeitraum von 30 Minuten aufgenommen wird.
Bei einer Trinkwasseraufnahme von weniger als 25 ml pro Tier mit 500 g KGW wird die Einleitung der Therapie mit furazolidon-tKapseln empfohlen.
Die entsprechende Menge Pulver ist vor jeder Tränke frisch dem Trinkwasser zuzufügen.
Nach Aufnahme des medikierten Trinkwassers ist den Brieftauben frisches Wasser anzubieten. Dieses sollte jedoch zwei bis drei Stunden vor der nächsten medikierten Tränke entzogen bzw. entfernt werden.
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen. Während der Behandlung sollten die Tiere im Schlag gehalten werden.
Die Behandlungsdauer beträgt 5 bis 7 Tage.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung eintreten, wird eine Fortsetzung der Behandlung mit furazolidon-tnur nach Sicherstellung der Erregersensitivität durch ein Antibiogramm empfohlen, gegebenenfalls ist eine Therapieumstellung erforderlich.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel)
Keine Angaben.
4.11 Wartezeit
Entfällt.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Stoff- oder Indikationsgruppe: Intestinales Antiinfektivum
ATCvet Code: QJ01XE90
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Furazolidon wirkt bakteriostatisch, in 10fach höherer Konzentration bakterizid bei grampositiven Kokken sowie grampositiven und -negativen Bakterien. Antibakterielle und toxische Wirkungen sind Folge von Giftungsreaktionen durch 5-Nitroreduktasen. Es entstehen reaktive Furanmetaboliten, Kondensations-produkte und Sauerstoffradikale. Diese inaktivieren Enzyme (Dehydrogenasen, Mono- und Diaminooxidasen), erzeugen DNA-Strangbrüche und hemmen RNA, DNA und Proteinbiosynthesen. Empfindliche Keime (MIC - 0,125 µg pro ml - 10 µg pro ml) sind E.coli, Salmonella typhimurium, Shigelladysenteriaeund Staphylococcus aureus. Wenig empfindlich sind Streptococcus pyogenes, Clostridium perfringens und Klebsiella pneumoniae. Unempfindlich sind Proteus vulgaris, Pseudomonas aeruginosa und Mycoplasma gallisepticum. Furazolidon hat gegenüber Kokzidien mit Ausnahme von E.tenellaerst in toxikologisch bedenklichen Konzentrationen schwache Wirkungen. Es ist wirksam gegen Histomonas meleagridis, Isospora belliund Balantidium coli.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik
Furazolidon liegt bei Blut-pH überwiegend undissoziiert vor. Furazolidon wird enteral gut resorbiert (vermutlich > 70 %); durch einen ausgeprägten first-pass-Effekt beträgt die Bioverfügbarkeit nach oraler Applikation < 10 %. Im Kreislauf treten fast ausschließlich Metaboliten auf, die nach Darm- und Leberpassage gebildet werden. Therapeutische Wirkspiegel von Furazolidon (Muttersubstanz) sind im Blut nach oraler Aufnahme kaum erreichbar. Im Gegensatz zu Nitrofurantoin treten auch im Harn keine ausreichenden, antibakteriell wirkenden Furazolidon-Konzentrationen nach oraler Gabe auf. Bis zu 7,5 % werden im 12-Stunden-Harn von Hühnern wieder gefunden. Über die Verweildauer der von Furazolidon abstammenden Metaboliten ist nichts bekannt. Mit der Galle werden fast keine antibakteriell wirksamen Konzentrationen nach oraler Aufnahme von Furazolidon ausgeschieden. Im Ei werden nach einmaliger oraler Aufnahme Konzentrationen erreicht, die mit denen im Blut vergleichbar sind, jedoch in den p. appl. gelegten Eiern erheblich länger (Tage) nachzuweisen sind.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Povidon K12, Niedrigsubstit. Carmellose-Natrium, Hochdisperses Siliciumdioxid, Glucose-Monohydrat
6.2 Die wichtigsten physikalischen und chemischen Unverträglichkeiten (Inkompatibilitäten)
Keine Angaben.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis
2 Jahre
Des Fertigarzneimittels nach Anbruch des Behältnisses
Keine Angaben.
Nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung
Das Einrühren des Pulvers in Trinkwasser muss unmittelbar vor der Anwendung erfolgen. Die gebrauchsfertige Suspension ist innerhalb von 30 Minuten nach Zubereitung aufzubrauchen.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung sowie Packungsgrößen
Beutel aus polyethylenbeschichteter Papier/Polyethylen/Aluminiumfolie
Packungen mit 10, 12, 30 und 36 Beuteln mit jeweils 7,5 g Pulver
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Arzneimittel oder von Abfallmaterialien
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
7. Zulassungsinhaber
chevita GmbH
Raiffeisenstraße 2
85276 Pfaffenhofen
Germany
8. Zulassungsnummer
6671415.00.00
9. Datum der Verlängerung der Zulassung
18.03.2005
10. Stand der Information
Dezember 2009
11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung
Keine Angaben.
12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
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