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Furobeta 250 Mg

Document: 12.08.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre Ärztin, Ihren Arzt, Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker.


Furobeta® 250 mg Tabletten

Wirkstoff: Furosemid 250 mg


Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 250 mg Furosemid.


Sonstige Bestandteile:

Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Poly(O-carboxymethyl)stärke- Natriumsalz, Magnesiumstearat, Hyprolose, hochdisperses Siliciumdioxid.



Darreichungsform und Inhalt

Furobeta® 250 mg ist in Originalpackungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten erhältlich.



Stoff- oder Indikationsgruppe

Harntreibendes Mittel



Pharmazeutischer Unternehmer

betapharm Arzneimittel GmbH

Kobelweg 95, 86156 Augsburg

Tel.: 08 21/74 88 10, Fax: 08 21/74 88 14 20


Herstellung im Auftrag der betapharm:

SALUTAS Pharma GmbH

Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben



Anwendungsgebiete

Die Anwendung der hochdosierten Zubereitung Furobeta® 250 mg Tabletten ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Glomerulumfiltration (Glomerulumfiltrationswerte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.

- Oligurie bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz im Endstadium (prädialytisches und dialysebedürftiges Stadium), wenn Ödeme und/oder Bluthochdruck vorliegen, bzw. zur Aufrechterhaltung einer Restdiurese (der die Harnausscheidung steigernde Effekt sollte durch gelegentliche Auslassversuche überprüft werden.)



Gegenanzeigen

Wann darf Furobeta® 250 mg nicht angewendet werden?

Furobeta® 250 mg darf nicht angewendet werden bei:

- Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion (Anurie)

- Leberversagen mit Bewußtseinsstörungen (Coma und Praecoma hepaticum)

- schweren Kaliummangelzuständen (schwerer Hypokaliämie)

- schweren Natriummangelzuständen (schwerer Hyponatriämie)

- verminderter zirkulierender Blutmenge (Hypovolämie) oder Mangel an Körperwasser (Dehydratation)

- normaler Nierenleistung sowie eingeschränkter Nierenfunktion mit Glomerulumfiltratwerten größer als 20 ml/min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes besteht

- Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile

- stillenden Frauen.


Wann dürfen Sie Furobeta® 250 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Furobeta® 250 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen.

Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Nur mit besonderer Vorsicht dürfen Sie Furobeta® 250 mg anwenden bei:

- stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)

- bereits bestehender oder bisher nicht in Erscheinung getretener Zuckerkrankheit (manifestem oder latentem Diabetes mellitus); regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers ist erforderlich

- Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum)

- Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose)

- einem vermindertem Eiweißgehalt im Blut (Hypoproteinämie), z. B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Einstellung der Dosierung)

- Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktionseinschränkung

- Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet wären, z. B. Patienten mit Durchblutungsstörungen der Hirngefäße (zerebrovaskulären Durchblutungsstörungen) oder der Herzkranzgefäße (koronarer Herzkrankheit)

- Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung von Nierenverkalkungen/Nierensteinen [Nephrocalcinose/Nephrolithiasis]); Überwachungsmaßnahmen: Nierenfunktionskontrolle, Nierensonographie.


Hinweis:

Bei Frühgeborenen mit Zuständen, die mit Atemnot einhergehen (Atemnotsyndrom), kann eine harntreibende (diuretische) Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli (sich nicht schließender Verbindungsgang zwischen Körper- und Lungenkreislauf) erhöhen.


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Furobeta® 250 mg ist in der Schwangerschaft nur anzuwenden, wenn es zwingend erforderlich ist, denn der Wirkstoff Furosemid passiert die Plazenta.


Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Produktion der Muttermilch. Frauen dürfen daher nicht stillen, wenn sie mit Furobeta® 250 mg behandelt werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Während einer Langzeittherapie mit Furobeta® 250 mg sollten die Elektrolyte im Blut (insbesondere Kalium, Natrium, Calcium), Bicarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden. Eine besonders enge Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolytstörungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsverlustes (z. B. durch Erbrechen, Durchfall oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elektrolytstörungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furobeta® 250 mg erfordern.


Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.

Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen (Miktionsstörungen, z. B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) muß für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Beim nephrotischen Syndrom muß wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.


Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Furobeta® 250 mg, und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen?

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden ist zu beachten, dass bei einem sich unter Therapie mit Furobeta® 250 mg entwickelnden Kaliummangelzustand (Hypokaliämie) und/oder Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) die Empfindlichkeit des Herzmuskels (Myokards) gegenüber Herzglykosiden erhöht ist.


Es besteht ein erhöhtes Risiko für Kammerarrhythmien (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalles verursachen können (z. B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III) und dem Vorliegen von Elekrolytstörungen.


Die gleichzeitige Anwendung von Furobeta® 250 mg und Glukocorticoiden, Carbenoxolon oder Abführmitteln (Laxantien) kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Lakritze wirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.


Mittel mit entzündungshemmender Wirkung (nichtsteroidale Antiphlogistika, z. B. Indometacin und Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furobeta® 250 mg abschwächen. Bei Patienten, bei denen sich unter Furobeta® 250 mg die zirkulierende Blutmenge vermindert (Hypovolämie) oder bei Mangel an Körperwasser (Dehydratation), kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen. Die Toxizität hochdosierter Salicylate kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furobeta® 250 mg verstärkt werden.


Probenecid, Methotrexat und andere Arzneimittel, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden, können die Wirkung von Furobeta® 250 mg abschwächen. Umgekehrt kann Furobeta® 250 mg die renale Elimination dieser Arzneimittel verringern. Bei hochdosierter Behandlung (insbesondere sowohl mit Furobeta® 250 mg als auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu erhöhten Serumspiegeln und einem größeren Nebenwirkungsrisiko durch Furobeta® 250 mg oder die Begleitmedikation führen.


Furobeta® 250 mg kann die toxischen Effekte nierenschädigender (nephrotoxischer) Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.


Die gehörschädigende Wirkung (Ototoxizität) von Aminoglykosiden (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furobeta® 250 mg verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furobeta® 250 mg ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine verstärkte Harnausscheidung (forcierte Diurese) mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z. B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wurde eine Wirkungsabschwächung von Furobeta® 250 mg beschrieben.


Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel kann durch Furobeta® 250 mg verstärkt werden. Massive Blutdruckabfälle bis hin zum Schock und eine Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenversagen) wurden in Kombination mit ACE-Hemmern beobachtet, wenn der ACE-Hemmer zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde (Erstdosis-Hypotonie). Wenn möglich sollte die Furobeta® 250 mg-Therapie daher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer begonnen oder seine Dosis erhöht wird.


Die Wirkung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln (Antidiabetika) oder pressorischen Aminen (z. B. Epinephrin, Norepinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furobeta® 250 mg abgeschwächt sein.


Die Wirkung von Theophyllin oder curareartigen Muskelrelaxantien kann durch Furobeta® 250 mg verstärkt werden.


Die gleichzeitige Gabe von Furobeta® 250 mg und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination erhalten, den Lithiumplasmaspiegel sorgfältig zu überwachen.


In einzelnen Fällen kann es nach intravenöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Die gleichzeitige Anwendung von Furobeta® 250 mg und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.


Die zeitgleiche Einnahme von Furobeta® 250 mg und Sucralfat ist zu vermeiden, da Sucralfat die Aufnahme von Furobeta® 250 mg vermindert und somit dessen Wirkung abschwächt.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Furobeta® 250 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Furobeta® 250 mg sonst nicht richtig wirken kann!

Wieviel von Furobeta® 250 mg und wie oft sollte Furobeta® 250 mg angewendet werden?

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Oligurie bei fortgeschrittener und terminaler Niereninsuffizienz (prädialytisches und dialysebedürftiges Stadium):

Zur Steigerung der Diurese können unter Kontrolle des Hydratationszustandes und der Serumelektrolyte Tagesdosen bis zu 1000 mg Furosemid gegeben werden. Durch gelegentliche Auslassversuche sollte geprüft werden, ob Furosemid weiterhin zu einer Steigerung der Diurese führt.


Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz muss die Dosis sorgfältig eingestellt werden, so dass die Ausschwemmung von Ödemen allmählich erfolgt.


Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.


Erst bei ungenügendem Ansprechen auf eine orale Dosis von 120 mg Furosemid pro Tag kann auf Furobeta® 250 mg übergegangen werden. Dabei kann die Dosis von 1 Tablette Furobeta® 250 mg (entsprechend 250 mg Furosemid) auf bis zu 4 Tabletten Furobeta® 250 mg (entsprechend 1000 mg Furosemid) gesteigert werden.


Wie und wann sollte Furobeta® 250 mg angewendet werden?

Die Tabletten sind nüchtern und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ½ bis 1 Glas) einzunehmen.


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Furobeta® 250 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Furobeta® 250 mg ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Dieser kann entsprechend der Schwere der Überdosierung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.


a) Anzeichen einer Überdosierung:

Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig.


Überdosierung kann zu vermindertem Blutdruck (Hypotonie) und Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen), Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen.


Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu "Entwässerung" und als Folge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) zum Kreislaufkollaps und zur Bluteindickung (Hämokonzentration) mit Thromboseneigung kommen.


Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweißausbrüche, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewußtseinsstörungen bis hin zum Koma u. a.) auf.


b) Therapie von Vergiftungen:

Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen) muss die Behandlung mit Furobeta® 250 mg sofort abgesetzt werden.


Bei nur kurze Zeit zurückliegender oraler Aufnahme empfehlen sich Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) und resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle).


In schweren Fällen müssen die vitalen Parameter überwacht sowie wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt-Haushaltes, des Säure-Basen-Haushaltes, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.


Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) muss für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Therapie bei Hypovolämie (verminderte zirkulierende Blutmenge): Volumensubstitution (Ausgleich des Blut- und Flüssigkeitsverlustes)

Therapie bei Hypokaliämie (Kaliummangelzustand): Kaliumsubstitution (Ausgleich des Kaliummangels)

Therapie bei Kreislaufkollaps: Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Furobeta® 250 mg eingenommen oder die Einnahme vergessen haben?

Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa die doppelte Menge ein, sondern führen Sie die Einnahme in der verordneten Dosierung fort.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Furobeta® 250 mg auftreten?

Häufig werden während einer Therapie mit Furobeta® 250 mg als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Elektrolytausscheidung Störungen im Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt beobachtet. Daher sind regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium und Calcium) angezeigt.


Die mögliche Entwicklung von Elektrolytstörungen wird durch zugrundeliegende Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, Herzinsuffizienz), Begleitmedikation (s. Abschnitt "Wechselwirkungen") und Ernährung beeinflusst.


Bei übermäßiger Harnausscheidung (Diurese) können Kreislaufbeschwerden, insbesondere bei älteren Patienten und Kindern, auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst, verminderter Blutdruck (Hypotonie) und Kreislaufstörungen mit vermindertem Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen) äußern. Bei sehr starker (exzessiver) Diurese kann es zu "Entwässerung" (Dehydratation) und als Folge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) zum Kreislaufkollaps und zur Bluteindickung (Hämokonzentration) kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann - insbesondere bei älteren Patienten - eine erhöhte Neigung zu Thrombosen auftreten.


Infolge erhöhter Natriumverluste über die Nieren kann es - insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Salz (Natriumchlorid) - zu Natriummangelzuständen (Hyponatriämie) mit entsprechender Symptomatik kommen. Häufig beobachtete Symptome eines Natriummangelzustandes sind Teilnahmslosigkeit (Apathie), Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände.

Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten extrarenalen Kaliumverlusten (z. B. bei Erbrechen oder chronischem Durchfall) kann als Folge erhöhter Kaliumausscheidung über die Niere ein Kaliummangelzustand (Hypokaliämie) auftreten, der sich in Symptomen wie Muskelschwäche, Missempfindungen in den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen (Paresen), Erbrechen, Verstopfung, übermäßiger Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt (Meteorismus), übermäßiger Harnausscheidung (Polyurie), krankhaft gesteigertem Durstgefühl mit übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme (Polydipsie) und Pulsunregelmäßigkeiten (z. B. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen des Herzens) äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einer Darmlähmung (paralytischer Ileus) oder zu Bewußtseinsstörungen bis zum Koma führen.


Erhöhte Calciumausscheidung über die Niere kann zu einem Calciummangelzustand (Hypokalcämie) führen. Dieser kann in seltenen Fällen einen Zustand neuromuskulärer Übererregbarkeit (Tetanie) auslösen.


Bei Frühgeborenen, die mit Furosemid behandelt werden, können sich Nierensteine (Nephrolithiasis) und/oder Kalkablagerungen im Nierengewebe (Nephrocalcinose) entwickeln.


Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine harntreibende (diuretische) Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.


Bei erhöhten Magnesiumverlusten über die Niere kann als Folge ein Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) auftreten, in seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen beobachtet.


Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste unter Behandlung mit Furobeta® 250 mg kann sich eine metabolische Alkalose (Anstieg des pH-Wertes im Blut) entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.


Häufig kommt es unter Therapie mit Furobeta® 250 mg zu erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut (Hyperurikämie). Dies kann bei entsprechend veranlagten Patienten zu Gichtanfällen führen.


Zustände mit erhöhtem Blutzucker (hyperglykämische Zustände) kommen häufig unter Furobeta® 250 mg vor. Dies kann bei Patienten mit bereits bestehender Zuckerkrankheit (manifester Diabetes mellitus) zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann in Erscheinung treten.


Unter Furobeta® 250 mg kann ein Anstieg der Blutfette (Cholesterin, Triglyceride) im Serum auftreten und ein vorübergehender Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum beobachtet werden.


Symptome einer Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose) können durch Furobeta® 250 mg auftreten bzw. verschlechtert werden.


Unter der Behandlung mit Furobeta® 250 mg können gelegentlich allergische Reaktionen auftreten. Diese können als fieberhafte Zustände, Juckreiz, Haut- und Schleimhautreaktionen (z. B. bullöse Exantheme, Urtikaria, Purpura, Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Photosensibilität), Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitis) oder Nierenentzündungen (interstitielle Nephritis) in Erscheinung treten.


Blutbildveränderungen können auftreten: Verringerung oder sonstige Veränderungen der Blutzellenzahl (Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie) oder Blutarmut durch vermehrten Zerfall roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), selten Anämie durch Blutbildungsstörung im Knochenmark (aplastische Anämie) oder hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose).


Ein Schock infolge von Überempfindlichkeit (anaphylaktischer Schock) ist selten.


Es kann zu Kribbeln oder taubem Gefühl in den Gliedmaßen (Parästhesien) kommen.


In seltenen Fällen kommt es - bedingt durch die gehörschädigende Wirkung (Ototoxizität) von Furobeta® 250 mg - zu meist wieder heilbaren (reversiblen) Hörstörungen und/oder Ohrgeräuschen (Tinnitus aurium). Mit dieser Möglichkeit ist vor allem bei zu schnellem Spritzen in die Vene (i. v. Injektion) - insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung oder bei vermindertem Eiweißgehalt im Blut (Hypoproteinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom) - zu rechnen.


Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe) kommen selten vor.


Einzelne Fälle von akut auftretender Bauchspeicheldrüsenentzündung (akuter Pankreatitis), intrahepatischer Cholestase und Erhöhung der Lebertransaminasen wurden beobachtet.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, auch solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.


Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. hämolytische Anämie, anaphylaktischer Schock) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Der Arzt entscheidet, welche Maßnahmen zu ergreifen sind und ob die Therapie weitergeführt werden kann.


Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Furobeta® 250 mg nicht nochmals angewendet werden.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist Furobeta® 250 mg aufzubewahren?

Bite bewahren Sie Furobeta® 250 mg vor Licht geschützt und für Kinder unzugänglich auf!



Stand der Information

August 2002 559357