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Furorese 40mg/4ml Injekt

Document: 20.10.2003   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation


Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bitte bei Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder an Ihre Apotheke.


Furorese® 40 mg injekt Injektionslösung


Wirkstoff: Furosemid-Natrium



Zusammensetzung

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Ampulle mit 4 ml Injektionslösung enthält 42,6 mg Furo­se­mid-Natrium (entsprechend 40 mg Furosemid).


Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Natriumhydroxidlö­sung, Was­ser für Injektionszwecke



Darreichungsform und Inhalt

Originalpackungen mit

5 Ampullen (N1) mit je 4 ml Injektionslösung



Harntreibendes Mittel



HEXAL AG

Industriestraße 25, 83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0, Telefax: (08024) 908-1290

e-mail: patientenservice@hexal.de


Hersteller

Salutas Pharma GmbH, ein Unternehmen der HEXAL AG

Otto-von-Guericke-Allee 1, 39179 Barleben



Anwendungsgebiete

Furorese®40 mg injektist angezeigt, wenn bei oraler Gabe von Furosemid keine ausreichende Harnausscheidung (Diurese) erreicht wird oder wenn eine orale Anwendung nicht möglich ist

- bei Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme) und/oder Bauchwassersucht(Aszites) infolge Erkrankungen des Herzens oder der Leber

- bei Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme) infolge Erkrankungen der Nieren

- bei Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme) infolge Verbrennungen

- bei Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe (Lun­gen­ödem) (z. B. bei akut auftretender Herzmuskelschwäche [akuter Herzinsuffizienz])

- als unterstützende Maßnahme bei Flüssigkeitsansammlung im Hirngewebe (Hirnödem)

- bei verminderter Harnproduktion (Oligurie) infolge Schwan­gerschaftskomplikationen (Gestosen), ggf. nach Beseitigung eines Volumenmangelzustandes (Ödeme und/oder Blut­hoch­­­druck [Hypertonie] bei Gestosen sind keine Indikation!)

- bei krisenhaftem Blutdruckanstieg (hypertensive Krise) neben anderen therapeutischen Maßnahmen



Gegenanzeigen

Wann darf Furorese®40 mg injektnicht angewendet werden?

Furorese®40 mg injektdarf nicht angewendet werden bei

- Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion (Anurie)

- Leberversagen mit Bewusstseinsstörungen (Koma und Prae­coma hepaticum)

- schweren Kaliummangelzuständen (schwerer Hypokali­­ämie)

- schweren Natriummangelzuständen (schwerer Hypona­tri­ämie)

- verminderter zirkulierender Blutmenge (Hypovolämie) oder Mangel an Körperwasser (Dehydratation)

- Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile

- stillenden Frauen.


Wann dürfen Sie Furorese®40 mg injekterst nach Rück­sprache mit Ihrem Arzt anwenden?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Furorese®40 mg injektnur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Nur mit besonderer Vorsicht dürfen Sie Furorese®40 mg injektanwenden bei

- stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)

- bereits bestehender oder bisher nicht in Erscheinung ge­tretener Zuckerkrankheit (manifestem oder latentem Dia­be­tes mellitus); regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers ist er­forderlich

- Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum)

- Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hy­dronephrose, Ureterstenose)

- einem verminderten Eiweißgehalt im Blut (Hypopro­tein­ämie), z. B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Ein­stel­lung der Dosierung)

- Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunk­tionsein­schrän­kung

- Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruck­abfall besonders gefährdet wären, z. B. Patienten mit Durch­blutungsstörungen der Hirnblutgefäße (zerebrovaskulären Durchblutungsstörungen) oder der Herzkranzgefäße (koronarer Herzkrankheit)

- Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung von Nieren­ver­kal­kun­gen/Nierensteinen [Nephrokalzinose/Nephrolithiasis]); Über­­­wa­chungsmaßnahmen: Nierenfunktionskontrolle, Nieren­­sono­graphie.


Hinweis

Bei Frühgeborenen mit Zuständen, die mit Atemnot einhergehen (Atemnotsyndrom), kann eine harntreibende (diuretische) Behandlung mit Furorese®40 mg injektin den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli (sich nicht schließender Verbindungsgang zwischen Körper- und Lun­genkreislauf) erhöhen.


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

Furorese®40 mg injektist in der Schwangerschaft nur an­zuwen­den, wenn es zwingend erforderlich ist, denn der Wirkstoff Furosemid passiert die Plazenta.


Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Produktion der Muttermilch. Frauen dürfen daher nicht stillen, wenn sie mit Furorese®40 mg injektbehandelt werden. Gege­be­nenfalls ist abzustillen.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warn­hin­weise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Während einer Langzeittherapie mit Furorese®40 mg injektsollten die Elektrolyte im Blut (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure so­wie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden. Eine be­son­ders enge Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolytstörungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsverlustes (z. B. durch Er­bre­chen, Durchfall oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation so­wie wesentliche Elektro­lyt­störungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furorese®40 mg injekterfordern.


Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Ge­wichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urin­ausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen (Miktions­störungen, z. B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) muss für einen freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.


Die Injektionslösung darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln in der Mischspritzeinjiziert werden.


Es ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der gebrauchsfertigen Injektionslösung/Infusionslösung im schwach alkalischen bis neutralen Bereich (pH-Wert nicht unter 7) liegt. Saure Lösungen dürfen nicht verwendet werden, da eine Aus­fällung des Wirkstoffes eintreten kann. Die gebrauchsfertige Mischung (z. B. mit isotonischer Natriumchloridlösung) ist bis zu 24 Stunden verwendbar.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wechselwirkungen

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Furorese®40 mg injektund was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen?

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosidenist zu beachten, dass bei einem sich unter Therapie mit Furorese®40 mg injektentwickelnden Kaliummangelzustand (Hypo­kali­ämie) und/oder Magnesiummangelzustand (Hypomagnesi­ämie) die Emp­find­lichkeit des Herzmuskels (Myokards) gegenüber Herz­glykosiden erhöht ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Kam­merarrhythmien (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syn­drom des verlängerten QT-Intervalles verursachen können (z. B. Ter­fe­na­din, einige Antiarrhythmika(Mittel bei Herz­rhythmusstörungen) der Klassen I und III) und dem Vor­liegen von Elektrolyt­störungen.


Die gleichzeitige Anwendung von Furorese®40 mg injektund Glukokortikoiden, Carbenoxolonoder Abführmitteln(Laxan­zien) kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Lakritzewirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.


Mittel mit entzündungshemmender Wirkung(nichtsteroidale Antiphlogistika, z. B. Indometacinund Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furorese®40 mg injektabschwächen. Bei Patienten, bei denen sich unter Furorese®40 mg injektdie zirkulierende Blutmenge vermindert (Hypovolämie) oder bei Mangel an Körperwasser (De­hy­dratation), kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen. Die Toxi­zität hochdosierter Sali­cylate kann bei gleichzeitiger An­wendung von Furorese®40 mg injektverstärkt werden.


Probenecid, Methotrexatund andere Arzneimittel, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden, können die Wirkung von Furorese®40 mg injektabschwächen. Umgekehrt kann Furorese®40 mg injektdie renale Elimination dieser Arzneimittel verringern. Bei hochdosierter Behandlung (ins­beson­dere so­wohl mit Furo­rese®40 mg injektals auch den anderen Arz­neimitteln) kann dies zu erhöhten Serumspiegeln und einem größeren Neben­wirkungsrisiko durch Furorese®40 mg injektoder die Begleit­medi­kation führen.


Furorese®40 mg injektkann die toxischen Effekte nierenschädigender (nephrotoxischer) Antibiotika(z. B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.


Die gehörschädigende Wirkung (Ototoxizität) von Amino­glykosiden(z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furorese®40 mg injektverstärkt werden. Auf­tretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleich­zeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatinund Furorese®40 mg injektist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine verstärkte Harn­ausscheidung (forcierte Diurese) mit Furorese®40 mg injektangestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z. B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüs­sigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der nierenschädigenden Wirkung (Nephrotoxizität) von Cisplatin kommen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoinwurde eine Wir­kungs­abschwächung von Furorese®40 mg injektbeschrieben.


Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittelkann durch Furorese®40 mg injektverstärkt werden. Massive Blut­druckabfälle bis hin zum Schock und eine Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenversagen) wurden in Kombination mit ACE-Hemmernbeobachtet, wenn der ACE-Hemmer zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde (Erstdosis-Hypotonie). Wenn möglich sollte die Therapie mit Furorese®40 mg injektdaher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer begonnen oder seine Dosis erhöht wird.


Die Wirkung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln(Anti­diabetika) oder pressorischen Aminen(z. B. Epinephrin, Nor­epinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furorese®40 mg injektabgeschwächt sein.


Die Wirkung von Theophyllinoder curareartigen Muskel­re­laxanzienkann durch Furorese®40 mg injektverstärkt werden.


Die gleichzeitige Gabe von Furorese®40 mg injektund Lithiumführt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination erhalten, den Lithium­plasmaspiegel sorgfältig zu überwachen.


In einzelnen Fällen kann es nach intravenöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydratzu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blut­druck­anstieg und Tachy­kardie kommen. Die gleichzeitige An­wendung von Furosemid und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.


Die zeitgleiche Anwendung von Furorese®40 mg injektund Sucralfatist zu vermeiden, da Sucralfat die Aufnahme von Furorese®40 mg injektvermindert und somit dessen Wirkung abschwächt.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Furorese®40 mg injekt nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Furorese®40 mg injektsonst nicht richtig wirken kann.


Wie viel von Furorese®40 mg injekt und wie oft sollte Furorese®40 mg injekt angewendet werden?

Die Dosierung soll individuell - vor allem nach dem Behand­lungserfolg - festgelegt werden. Soweit nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene folgende Dosierungs­richt­linien:


Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme) und/oder Bauch­­wassersucht(Aszites) infolge Erkrankungen des Her­zens oder der Leber

Initialdosis 2-4 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 20-40 mg Furosemid) i.v. Bei schwer mobilisierbaren Ödemen in entsprechenden Zeit­abständen ggf. wiederholte Gabe dieser Dosis bis zum Eintritt der Diurese.


Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme) infolge Er­kran­kungen der Nieren

Initialdosis 2-4 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 20-40 mg Furosemid) i.v. Bei schwer mobilisierbaren Ödemen in ent­sprechenden Zeitabständen ggf. wiederholte Gabe dieser Dosis bis zum Eintritt der Diurese.


Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.


Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme) infolge Ver­brennungen

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 4 und 10 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 40-100 mg Furosemid) liegen, in Aus­nahmefällen bei eingeschränkter Nieren­funktion bis zu 25 ml Furorese®40 mg injekt (entsprechend 250 mg Furosemid) betragen. Ein intravasaler Volumen­mangel muss vor der Anwendung von Furorese®40 mg injekt aus­geglichen werden.


Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe (Lungenödem) (z. B. bei akut auftretender Herzmuskelschwäche [akuter Herz­insuffizienz])

Anwendung in Verbindung mit anderen therapeutischen Maß­nahmen.

Initialdosis 2-4 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 20-40 mg Furosemid) i.v.

Bei ausbleibender Diuresesteigerung Wiederholung nach 30-60 Minuten, ggf. mit doppelter Dosis.


Als unterstützende Maßnahme bei Flüssigkeitsansammlung im Hirngewebe (Hirnödem)

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 4 und 10 ml Furorese®40 mg injekt (entsprechend 40-100 mg Furosemid) liegen, in Ausnahmefällen bei eingeschränkter Nieren­funktion bis zu 25 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 250 mg Furosemid) betragen.


Verminderte Harnproduktion (Oligurie) infolge Schwanger­schaftskomplikationen (Gestosen)

Strengste Indikationsstellung!

Ein intravasaler Volumenmangel muss vor der Anwendung von Furorese®40 mg injektausgeglichen werden.

Die Dosierung kann zwischen 1 und 10 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 10-100 mg Furosemid) täglich liegen.

Ödeme und/oder Hypertonie bei Gestosen sind keine Indikation für Furorese®40 mg injekt!


Krisenhafter Blutdruckanstieg (hypertensive Krise)

2-4 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 20-40 mg Furosemid) neben anderen therapeutischen Maßnahmen.


Hinweis

Soweit nicht anders verordnet, sollte Furorese®40 mg injektSäuglingen und Kindern unter 15 Jahren parenteral nur ausnahmsweise bei bedrohlichen Zuständen gegeben werden. Die mittlere Tagesdosis beträgt 0,5 mg Furosemid/kg Körpergewicht (KG). Ausnahmsweise können bis zu 1 mg Furosemid/kg KG i.v. injiziert werden.


Wie und wann sollte Furorese®40 mg injektangewendet werden?

In aller Regel wird Furorese®40 mg injektin eine Vene (i.v.) gespritzt. Dies soll langsam erfolgen. Die Injektions­ge­schwin­digkeit darf 0,4 ml Furorese®40 mg injekt(entsprechend 4 mg Furosemid) pro Minute nicht überschreiten. Bei Dosiserhöhung auf 25 ml (entsprechend 250 mg Furosemid) soll ein Perfusor (Dosierapparat) benutzt werden.


Die intramuskuläre (i.m.) Anwendung, d. h. Spritzen in einen Muskel, darf nur in Ausnahmefällen erfolgen, wenn weder eine orale noch eine i.v.-Gabe in Betracht kommt. Sie eignet sich jedoch nicht zur Behandlung akuter Situationen (z. B. nicht beim Lungenödem).


Die Injektionslösung darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln in der Mischspritzeinjiziert werden.


Es ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der gebrauchsfertigen Injektionslösung im schwach alkalischen bis neutralen Bereich (ph-Wert nicht unter 7) liegt. Saure Lösungen dürfen nicht verwendet werden, da eine Ausfällung des Wirkstoffes eintreten kann. Die gebrauchsfertige Mischung (z. B. mit isotonischer Natriumchloridlösung) ist bis zu 24 Stunden verwendbar.


Die parenterale Anwendung von Furorese®40 mg injektsollte, sobald es die Behandlung erlaubt, auf orale Gabe umgestellt werden.


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Furorese®40 mg injektin zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Furorese®40 mg injektist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Dieser kann entsprechend der Schwere der Überdosierung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.


Anzeichen einer Überdosierung

Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig.


Überdosierung kann zu vermindertem Blutdruck (Hypotonie) und Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen), Elektrolyt­stö­rungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen.


Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu Entwässerungund als Folge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) zum Kreislaufkollaps und zur Bluteindickung (Hämokonzentration) mit Thromboseneigung kommen.


Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweißausbrüche, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma u. a.) auf.


Therapie von Vergiftungen

Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hy­potonie, orthostatische Regulationsstörungen) muss die Be­handlung mit Furorese®40 mg injektsofort abgesetzt werden.


In schweren Fällen müssen die vitalen Parameter überwacht sowie wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt-Haushaltes, des Säure-Basen-Haushaltes, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abwei­chungen gegebenenfalls korrigiert werden.


Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen (z. B. bei Pa­tienten mit Prostatahyperplasie) muss für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Therapie bei Hypovolämie (verminderte zirkulierende Blutmenge)

Volumensubstitution (Ausgleich des Blut- und Flüssig­keits­ver­lustes)


Therapie bei Hypokaliämie (Kaliummangelzustand)

Kaliumsubstitution (Ausgleich des Kaliummangels)


Therapie bei Kreislaufkollaps

Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Furorese®40 mg injektauftreten?

Häufig werden während einer Therapie mit Furorese®40 mg injekt als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Elektrolytaus­schei­dung Stö­run­gen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beobachtet. Daher sind regelmäßige Kontrollen der Serum­elek­trolyte (insbesondere Kalium, Natrium und Kalzium) angezeigt.


Die mögliche Entwicklung von Elektrolytstörungen wird durch zugrundeliegende Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, Herz­in­suffizienz), Begleitmedikation (s. Abschnitt Wechsel­wir­kun­gen) und Ernährung beeinflusst.


Bei übermäßiger Harnausscheidung (Diurese) können Kreis­laufbeschwerden, insbesondere bei älteren Patienten und Kindern, auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwin­del, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst, verminderter Blutdruck (Hypotonie) und Kreislaufstörungen mit vermindertem Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen) äußern. Bei sehr starker (exzessiver) Diurese kann es zu Entwässerung(De­hydratation) und als Folge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) zum Kreislaufkollaps und zur Bluteindickung (Hämokonzentration) kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann - insbesondere bei älteren Pa­tien­ten - eine erhöhte Neigung zu Thrombosen auftreten.


Infolge erhöhter Natriumverluste über die Niere kann es - insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Salz (Natrium­chlorid) - zu Natriummangelzuständen (Hyponatriämie) mit entsprechender Symptomatik kommen. Häufig beobachtete Symptome eines Natriummangelzustandes sind Teilnahms­losigkeit (Apathie), Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwä­chegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrt­heits­zu­stände.


Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten extrarenalen Kaliumverlusten (z. B. bei Erbrechen oder chronischem Durchfall) kann als Folge erhöhter Kaliumausscheidung über die Niere ein Kalium­mangelzustand (Hypokaliämie) auftreten, der sich in Sym­p­tomen wie Muskelschwäche, Missempfindungen in den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen (Paresen), Erbre­chen, Verstopfung, übermäßiger Gasansammlung im Ma­gen-Darm-Trakt (Meteorismus), übermäßiger Harnaus­schei­dung (Polyurie), krankhaft gesteigertem Durstgefühl mit übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme (Polydipsie) und Puls­un­re­gelmäßigkeiten (z. B. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen des Herzens) äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einer Darmlähmung (paralytischer Ileus) oder zu Bewusst­seinsstörungen bis zum Koma führen.


Erhöhte Kalziumausscheidung über die Niere kann zu einem Kalziummangelzustand (Hypokalzämie) führen. Dieser kann in seltenen Fällen einen Zustand neuromuskulärer Übererregbarkeit (Tetanie) auslösen. Bei Frühgeborenen, die mit Furorese®40 mg injektbehandelt werden, können sich Nieren­­steine (Nephrolithiasis) und/oder Kalkablagerungen im Nierengewebe (Nephro­kal­zinose) entwickeln.


Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine harntreibende (diuretische) Behandlung mit Furorese®40 mg injektin den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.


Bei erhöhten Magnesiumverlusten über die Niere kann als Folge ein Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) auftreten. In seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen beobachtet.


Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste unter Be­handlung mit Furorese®40 mg injektkann sich eine metabolische Alkalose (Anstieg des pH-Wertes im Blut) entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.


Häufig kommt es unter Therapie mit Furorese®40 mg injektzu erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut (Hyperurikämie). Dies kann bei entsprechend veranlagten Patienten zu Gicht­anfällen führen.


Zustände mit erhöhtem Blutzucker (hyperglykämische Zu­stände) kommen häufig unter Furorese®40 mg injektvor. Dies kann bei Patienten mit bereits bestehender Zuckerkrankheit (manifester Diabetes mellitus) zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zucker­krankheit (latenter Diabetes mellitus) kann in Erscheinung treten.


Unter Furorese®40 mg injektkann ein Anstieg der Blutfette (Cho­le­sterin, Triglyceride) im Serum auftreten und ein vorübergehender Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum beobachtet werden.


Symptome einer Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prosta­ta­hypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose) können durch Furorese®40 mg injektauftreten bzw. verschlechtert werden.


Unter der Behandlung mit Furorese®40 mg injektkönnen ge­legentlich allergische Reaktionen auftreten. Diese können als fieberhafte Zustände, Juckreiz, Haut- und Schleimh­aut­reak­tionen (z. B. bullöse Exantheme, Urtikaria, Purpura, Ery­thema multi­forme, Dermatitis exfoliativa, Photosensibilität), Ent­zün­dungen der Blutgefäße (Vaskulitis) oder Nieren­ent­zündungen (interstitielle Nephritis) in Erscheinung treten.


Blutbildveränderungen können auftreten: Verringerung oder sonstige Veränderungen der Blutzellenzahl (Thrombo­zy­tope­nie, Leukopenie, Eosinophilie) oder Blutarmut durch vermehrten Zerfall roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), selten Anämie durch Blutbildungsstörung im Knochenmark (aplastische Anämie) oder hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose). Ein Schock infolge von Überempfindlichkeit (anaphylaktischer Schock) ist selten.


Es kann zu Kribbeln oder taubem Gefühl in den Gliedmaßen (Parästhesien) kommen.


In seltenen Fällen kommt es - bedingt durch die gehörschädigende Wirkung (Ototoxizität) von Furorese®40 mg injekt- zu meist wieder heilbaren (reversiblen) Hörstörungen und/oder Ohrgeräuschen (Tinnitus aurium). Mit dieser Möglichkeit ist vor allem bei zu schnellem Spritzen in die Vene (i.v.-Injektion) - insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nierenfunk­tionst­örung oder bei vermindertem Eiweißgehalt im Blut (Hypo­­pro­teinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom) - zu rechnen.


Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durch­fall) kommen selten vor.


Einzelne Fälle von akut auftretender Bauchspeichel­drü­sen­entzündung (akuter Pankreatitis), Gallestau (intrahepatische Cho­lestase) und Erhöhung bestimmter Leberwerte (Trans­aminasenerhöhung) wurden be­obachtet.


Nach intramuskulärer Injektion können lokale Reaktionen wie Schmerzen auftreten.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.


Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. hämolytische Anämie, ana­­­phylaktischer Schock) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Der Arzt entscheidet, welche Maß­nahmen zu ergreifen sind und ob die Therapie weitergeführt werden kann.


Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Furorese®40 mg injektnicht nochmals angewendet werden.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!


Wie ist Furorese®40 mg injektaufzubewahren?

Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!



Stand der Information

Oktober 2003


Bitte bewahren Sie das Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf!

Ihre Ärztin/Ihr Arzt, Ihre Apotheke und HEXAL wünschen gute Besserung!