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Furosal 500mg

Document: 25.07.2006   Fachinformation (deutsch) change

_ __________________Fachinformation_______________________________


____________________________________Furosal® 40 mg/- 500 mg

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Furosal® 40 mg

Furosal® 500 mg


Wirkstoff: Furosemid


2. Verschreibungsstatus/Apotheken­pflicht

Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Diuretikum


3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil

Furosal 40 mg:

1 Tablette enthält 40 mg Furosemid.


Furosal 500 mg:

1 Tablette enthält 500 mg Furosemid.


3.3 Sonstige Bestandteile

Furosal 40 mg:

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Macrogol 6000, Carmellose-Natrium, Cellulosepulver, Crospovidon, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid.


Furosal 500 mg:

Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Magne­siumstearat (Ph Eur.).


4. Anwendungsgebiete

Furosal 40 mg:

  • Ödeme infolge Erkrankungen des Herzens oder der Leber

  • Ödeme infolge Erkrankungen der Nie­ren (beim nephrothischen Syndrom steht die Therapie der Grunderkran­kung im Vor­dergrund)

  • Ödeme infolge Verbrennungen

  • arterielle Hypertonie.


Furosal 500 mg:

Die Anwendung der hochdosierten Zube­reitung Furosal 500 mg ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Glo­merulumfiltration (Glomerulumfiltratwerte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.

Oligurie bei fortgeschrittener und ter­minaler Niereninsuffizienz (prädialy­tisches und dialyse-bedürftiges Sta­dium), wenn Ödeme und/oder Blut­hochdruck vorliegen, bzw. zur Auf­rechterhaltung einer Restdiurese (der diuresesteigernde Effekt sollte durch gele­gentliche Aus­lassversuche über­prüft werden).


5. Gegenanzeigen

Furosal 40 mg/- 500 mg darf nicht angewen­det werden bei:

  • Nierenversagen mit Anurie

  • Coma und Praecoma hepaticum

  • schwerer Hypokaliämie

  • schwerer Hyponatriämie

  • Hypovolämie oder Dehydratation

  • Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile

  • stillenden Frauen.


Zusätzlich für Furosal 500 mg:

normaler Nierenleistung sowie einge­schränkter Nierenfunktion mit Glo­meru­lumfiltratwerten größer als 20 ml/ min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytver­lustes besteht.


Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:

  • Hypotonie

  • manifestem oder latentem Diabetes mellitus (regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)

  • Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harn­säure im Serum)

  • Harnabflussbehinderung (z.B. Prostata­hypertrophie, Hydronephrose, Ureter­stenose)

  • Hypoproteinämie, z.B. bei nephroti­schem Syndrom (vorsichtige Einstel­lung der Dosierung)

  • Leberzirrhose und gleichzeitiger Nie­renfunktionseinschränkung

  • Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders ge­fährdet wären, z.B. Patienten mit ze­re­brovaskulären Durchblutungsstörungen oder koronarer Herzkrankheit

  • Frühgeborenen (Gefahr der Entwick­lung einer Nephrocalcinose/Nephroli­thiasis; Überwachungsmaßnahmen: Nierenfunk­tionskontrolle, Nierensono­graphie).


Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Fu­rosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arterio­sus Botalli erhöhen.


Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z.B. bei Prostatahypertrophie) darf Furosemid nur angewendet werden, wenn für freien Harn­abfluss gesorgt wird, da eine plötzlich ein­setzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Anwendung in Schwangerschaft und Still­zeit:

Furosemid ist in der Schwangerschaft nur kurzfristig und unter besonders strenger In­dikationsstellung anzuwenden, denn Furose­mid passiert die Plazenta.

Außerdem sind Diuretika für die routine­mäßige Therapie von Hypertonie und Öde­men in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta beein­trächtigen und damit das intrauterine Wachstum.

Falls Furosemid bei Herz- oder Nierenin­suffizienz der Schwangeren angewendet werden muss, sind Elektrolyte und Hämato­krit sowie das Wachstum des Föten genau zu überwachen. Eine Verdrängung des Bili­rubin aus der Albuminbindung und damit ein erhöhtes Kernikterusrisiko bei Hyperbi­lirubinämie wird für Furosemid diskutiert.


Furosemid wird in die Muttermilch ausge­schieden und hemmt die Laktation.

Frauen dürfen daher nicht stillen, wenn sie mit Furosemid behandelt werden. Gege­benenfalls ist abzustillen.

(Siehe auch 13.2. c) Reproduktionstoxizität)


6. Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

sehr häufig

10%

häufig

1% - < 10%

gelegentlich

0,1% - < 1%

selten

0,01% - < 0,1%

sehr selten, ein­schließlich Ein­zelfälle

< 0,01%


Sehr häufig werden während einer Furosal 40 mg/- 500 mg-Therapie als Folge der ver­mehrten Elektrolytausscheidung Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt be­obachtet. Daher sind regelmäßige Kon­trollen der Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium und Calcium) angezeigt.


Die mögliche Entwicklung von Elektrolyt­störungen wird durch zugrunde liegende Erkrankungen (z.B. Leberzirrhose, Herzin­suffizienz), Begleitmedikation (s. Abschnitt "Wechselwirkungen") und Ernährung beein­flusst.


Bei übermäßiger Diurese können Kreislauf­beschwerden, insbesondere bei älteren Pati­enten und Kindern, auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Seh­störungen, Mundtrockenheit und Durst, Hypotonie und orthostatische Regulations­störungen äußern. Bei exzessiver Diurese kann es zu Dehydratation und als Folge einer Hypovolämie zum Kreislaufkollaps und zur Hämokonzentration kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann – ins­besondere bei älteren Patienten - eine er­höhte Neigung zu Thrombosen auftreten.


Infolge erhöhter renaler Natriumverluste kann es - insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Natriumchlorid - zu einer Hypo­natriämie mit entsprechender Symptomatik kommen. Sehr häufig beobachtete Symp­tome eines Natriummangelzustandes sind Apathie, Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwäche­gefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Ver­wirrtheitszustände.


Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten extrare­nalen Kaliumverlusten (z.B. bei Erbrechen oder chronischer Diarrhoe) kann als Folge erhöhter renaler Kaliumverluste eine Hypo­kaliämie auftreten, die sich in neuromusku­lärer (Muskelschwäche, Parästhesien, Pare­sen), intestinaler (Erbrechen, Obstipation, Meteorismus), renaler (Polyurie, Poly­dipsie) und kardialer (Reizbildungs- und Reizlei­tungsstörungen) Symptomatik äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Be­wusstseinsstö­rungen bis zum Koma führen.


Erhöhte renale Calciumverluste können zu einer Hypocalcämie führen. Diese kann in gelegentlichen Fällen eine Tetanie auslösen. Bei Frühgeborenen, die mit Furosal 40 mg/- 500 mg behandelt werden, kann sich eine Nephrolithiasis und/oder eine Nephrocalci­nose entwickeln.


Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furo­semid in den ersten Lebenswochen das Ri­siko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.


Bei erhöhten renalen Magnesiumverlusten wurde als Folge einer Hypomagnesiämie in gelegentlichen Fällen eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen be­obachtet.


Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeits­verluste unter Behandlung mit Furosal 40 mg/- 500 mg kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln bzw. eine bereits be­stehende metabolische Alkalose verschlech­tern.


Sehr häufig kommt es unter Therapie mit Furosal 40 mg/- 500 mg zu einer Hyperurik­ämie. Diese kann bei prädisponierten Pati­enten zu Gichtanfällen führen.


Hyperglykämische Zustände kommen sehr häufig unter Furosal 40 mg/- 500 mg vor. Dies kann bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung tre­ten.


Unter Furosal 40 mg/- 500 mg kann ein Anstieg des Cholesterins und der Trigly­zeride im Serum auftreten und vorüber­gehend ein Anstieg des Kreatinins und Harn­stoffs im Serum beobachtet werden.


Symptome einer Harnabflussbehinderung (z.B. bei Prostatahypertrophie, Hydrone­phrose, Ureterstenose) können durch Furo­sal 40 mg/- 500 mg auftreten bzw. ver­schlechtert werden.


Unter der Behandlung mit Furosal 40 mg/- 500 mg können häufig allergische Reaktio­nen auftreten. Diese können als fieberhafte Zustände, Juckreiz, Haut- und Schleim­hautreaktionen (z.B. bullöse Exantheme, Urtikaria, Purpura, Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Photosensibilität), Vaskulitis oder interstitielle Nephritis in Erscheinung treten.

Blutbildveränderungen können auftreten: Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophi­lie oder hämolytische Anämie, gelegentlich aplastische Anämie oder Agranulozytose. Gelegentlich kann ein anaphylaktischer Schock auftreten (zur Behandlung s. Ab­schnitt "Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel").


Es kann zu Parästhesien kommen.


In gelegentlichen Fällen kommt es - bedingt durch die Ototoxizität von Furosal 40 mg/- 500 mg - zu meist reversiblen Hörstörun­gen und/oder Ohrgeräuschen (Tinnitus au­rium). Mit dieser Möglichkeit ist vor allem bei zu schneller i.v.-Injektion - insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nieren­insuf­fizienz oder einer Hypoproteinämie (z.B. bei nephrotischem Syndrom) - zu rech­nen.


Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe) kommen gelegentlich vor.

Sehr selten wurden Fälle von akuter Pan­kreatitis, intrahepatischer Cholestase und Erhöhung der Lebertransaminasen beob­achtet.


Furosal 40 mg:

Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßi­gen ärztlichen Kontrolle.


Durch individuell auftretende unterschied­liche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwir­ken mit Alkohol.


Furosal 500 mg:

Hinweis für Verkehrsteilnehmer:

Dieses Arzneimittel kann auch bei be­stim­mungsgemäßem Gebrauch das Reak­tions­vermögen so weit verändern, dass die Fähig­keit zur aktiven Teilnahme am Straßenver­kehr, zum Bedienen von Maschi­nen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträch­tigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiser­höhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwir­ken mit Alkohol.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mit­teln

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herz­glykosiden ist zu beachten, dass bei einer sich unter Furosemid-Therapie entwickeln­den Hypokaliämie und/oder Hypomagnesi­ämie die Empfindlichkeit des Myokards ge­genüber Herzglykosiden erhöht ist. Es be­steht ein erhöhtes Risiko für Kammerar­rhythmien (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arznei­mitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalles verursachen können (z.B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III) und dem Vorliegen von Elektrolytstörungen.


Die gleichzeitige Anwendung von Furose­mid und Glukokortikoiden, Carbenoxolon oder Laxanzien kann zu verstärkten Kalium­verlusten führen. Lakritze wirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.


Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indo­metacin und Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furosemid abschwächen. Bei Patienten, die unter Furosemid-Therapie eine Hypovolämie entwickeln, oder bei De­hydra­tation kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen. Die Toxizität hochdosierter Salizylate kann bei gleich­zeitiger Anwendung von Furosemid ver­stärkt werden.


Probenecid, Methotrexat und andere Arz­neimittel, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden, kön­nen die Wirkung von Furosemid ab­schwä­chen. Umgekehrt kann Furosemid die renale Elimination dieser Arzneimittel ver­ringern. Bei hochdosierter Behandlung (ins­besondere sowohl mit Furosemid als auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu er­höhten Serum­spiegeln und einem größeren Nebenwir­kungsrisiko durch Furosemid oder die Be­gleitmedikation führen.


Furosemid kann die toxischen Effekte nephrotoxischer Antibiotika (z.B. Aminogly­koside, Cephalosporine, Polymyxine) ver­stärken.


Die Ototoxizität von Aminoglykosiden (z.B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid ver­stärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwen­dung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furosemid ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z.B. 40 mg bei nor­maler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt wer­den. An­dernfalls kann es zu einer Ver­stärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wurde eine Wirkungsabschwächung von Fu­rosemid beschrieben.


Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel kann durch Furosemid ver­stärkt werden. Massive Blutdruckabfälle bis zum Schock und eine Verschlechterung der Nie­renfunktion (in Einzelfällen akutes Nie­renversagen) wurden in Kombination mit ACE-Hemmern beobachtet, wenn der ACE-Hemmer zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde (Erst­dosis-Hypotonie). Wenn möglich sollte die Furosemid-Therapie daher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die The­rapie mit einem ACE-Hemmer begonnen oder seine Dosis erhöht wird.


Die Wirkung von Antidiabetika oder pres­sorischen Aminen (z.B. Epinephrin, Norepi­nephrin) kann bei gleichzeitiger Anwen­dung von Furosemid abgeschwächt werden.


Die Wirkung von Theophyllin oder curare­artigen Muskelrelaxanzien kann durch Fu­rosemid verstärkt werden.


Die gleichzeitige Gabe von Furosemid und Lithium führt über eine verminderte Li­thiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Pati­enten, die diese Kombination erhalten, den Lithiumplasmaspiegel sorgfältig zu überwa­chen.


In einzelnen Fällen kann es nach intravenö­ser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.


Die zeitgleiche Einnahme von Furosemid und Sucralfat ist zu vermeiden, da Sucralfat die Aufnahme von Furosemid vermindert und somit dessen Wirkung abschwächt.


8. Warnhinweise

Keine


9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht be­kannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tages­gaben

Furosal 40 mg:

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Ödeme infolge Erkrankungen des Herzens oder der Leber:

In der Regel nehmen Erwachsene als Initial­dosis 1 Tablette Furosal 40 mg (entspre­chend 40 mg Furosemid). Bei Ausbleiben einer befriedigenden Diurese kann die Ein­zeldosis nach 6 Stunden auf 2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 80 mg Furose­mid) verdoppelt werden.

Bei weiterhin unzureichender Diurese kön­nen nach weiteren 6 Stunden nochmals 4 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 160 mg Furosemid) verabreicht werden. Falls notwendig können unter sorgfältiger klini­scher Überwachung in Ausnahmefällen An­fangsdosen von über 200 mg zur Anwen­dung kommen.


Die tägliche Erhaltungsdosis liegt in der Re­gel bei 1 - 2 Tabletten Furosal 40 mg (ent­sprechend 40 - 80 mg Furosemid).


Der durch die verstärkte Diurese hervor­gerufene Gewichtsverlust darf 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Kinder erhalten im Allgemeinen 1 (bis 2) mg Furosemid pro kg Körpergewicht und Tag, höchstens jedoch 40 mg Furosemid pro Tag.


Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren:

In der Regel nehmen Erwachsene als Initial­dosis 1 Tablette Furosal 40 mg (entspre­chend 40 mg Furosemid). Bei Ausbleiben einer befriedigenden Diurese kann die Ein­zeldosis nach 6 Stunden auf 2 Tabletten Fu­rosal 40 mg (entsprechend 80 mg Furose­mid) verdoppelt werden. Bei weiterhin un­zurei­chender Diurese können nach weiteren 6 Stunden nochmals 4 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 160 mg Furosemid) ver­ab­reicht werden. Falls notwendig können unter sorgfältiger klinischer Überwachung in Ausnahmefällen Anfangsdosen von über 200 mg zur Anwendung kommen.


Die tägliche Erhaltungsdosis liegt in der Re­gel bei 1 - 2 Tabletten Furosal 40 mg (ent­sprechend 40 - 80 mg Furosemid).


Der durch die verstärkte Diurese hervor­gerufene Gewichtsverlust darf 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Kinder erhalten im Allgemeinen 1 (bis 2) mg Furosemid pro kg Körpergewicht und Tag, höchstens 40 mg Furosemid pro Tag.


Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwir­kungen vorsichtig dosiert werden.


Ödeme infolge Verbrennungen:

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwi­schen 1 und 2 1/2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 40 - 100 mg Furosemid) lie­gen, in Ausnahmefällen bei eingeschränk­ter Nierenfunktion bis zu 6 Tabletten Furo­sal 40 mg (entsprechend 240 mg Furose­mid) betragen.

Ein intravasaler Volumenmangel muss vor der Anwendung von Furosal 40 mg ausge­glichen werden.


Arterielle Hypertonie:

In der Regel 1mal täglich 1 Tablette Furosal 40 mg (entsprechend 40 mg Furosemid) allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln.


Furosal 500 mg:

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Oligurie bei fortgeschrittener und ter­minaler Niereninsuffizienz (prädialytisches und dialyse-bedürftiges Stadium):

Zur Steigerung der Diurese können unter Kontrolle des Hydratationszustandes und der Serumelektrolyte Tagesdosen bis zu 1000 mg Furosemid gegeben werden. Durch gelegent­liche Auslassversuche sollte über­prüft werden, ob Furosemid weiterhin zu einer Steigerung der Diurese führt.


Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffi­zienz muss die Dosis sorgfältig eingestellt werden, sodass die Ausschwemmung von Ödemen allmählich erfolgt. Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.


Erst bei ungenügendem Ansprechen auf eine orale Dosis von 120 mg Furosemid pro Tag kann auf Furosal 500 mg übergegangen werden. Dabei kann die Dosis von ½ Tab­lette Furosal 500 mg (entsprechend 250 mg Furosemid) auf bis zu 2 Tabletten Fu­rosal 500 mg (entsprechend 1000 mg Furo­semid) gesteigert werden.


11. Art und Dauer der Anwendung

Die Tabletten sind nüchtern und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1/2 bis 1 Glas) einzunehmen.


Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

a) Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild bei akuter oder chro­nischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig. Überdosierung kann zu Hypotonie, ortho­statischen Regulationsstörungen, Elektro­lytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatri­ämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen. Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu ausgeprägter Hypovolämie, Dehydrata­tion, Kreislaufkollaps und Hämokonzentra­tion mit Thromboseneigung kommen. Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewusst­seinsstörungen bis hin zum Koma u. a.) auf.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosie­rung

Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regu­lationsstörungen) muss die Behandlung mit Furosal 40 mg/- 500 mg sofort abgesetzt werden.

Bei nur kurze Zeit zurückliegender oraler Aufnahme empfehlen sich Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Er­brechen, Magenspülung) und resorptions­mindernde Maßnahmen (medizinische Kohle).


In schwereren Fällen müssen die vitalen Parameter überwacht sowie wiederholt Kon­trollen des Wasser- und Elektrolyt-Haus­halts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blut­zuckers und der harnpflichtigen Sub­stanzen durchgeführt und Abweichungen gegebe­nenfalls korrigiert werden. Bei Pa­tienten mit Miktionsstörungen (z.B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) muss für freien Harn­abfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase füh­ren kann.


Therapie bei Hypovolämie:

Volumensubstitution


Therapie bei Hypokaliämie:

Kaliumsubstitution


Therapie bei Kreislaufkollaps:

Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie


Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock:

Bei den ersten Anzeichen (z.B. kutane Re­aktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):

  • venösen Zugang schaffen

  • Neben anderen gebräuchlichen Notfall­maßnahmen Kopf-Oberkörper-Tief­lage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff!


Medikamentöse Sofortmaßnahmen:

sofort Epinephrin (Adrenalin) i.v.

Nach Verdünnen von 1 ml einer han­delsüblichen Epinephrin-Lösung 1:1000 auf 10 ml oder unter Verwendung einer Epinephrin-Lösung 1:10.000 wird zu­nächst davon 1 ml (= 0,1 mg Epine­phrin) unter Puls- und Blutdruck­kontrolle lang­sam injiziert (cave: Herz­rhythmusstörun­gen!). Die Epinephrin-Gabe kann wie­derholt werden.

danach Volumensubstitution i.v.

z.B. Volumenersatzmittel (Kolloide), Ringer-Laktatlösung

zusätzlich Glukokortikoide i.v.

z.B. 250 - 1000 mg Prednisolon (oder die äquivalente Menge eines Derivates, z.B. Methylprednisolon). Die Gluko­kor­tikoid-Gabe kann wiederholt werden.


Die Dosierungsangaben beziehen sich auf normalgewichtige Erwachsene, bei Kindern ist eine gewichtsbezogene Anpassung erforder­lich. Je nach klinischer Symptomatik weitere Therapiemaßnahmen erwägen: z.B. künstliche Beatmung, Kalzium, Histamin­antagonisten. Bei Kreislaufstillstand Reani­mation ent­sprechend den üblichen Empfeh­lungen.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Biover­fügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Furosemid ist ein starkes, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum. Es hemmt im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife über eine Blockierung der Na+/2Cl-/ K+-Ionen-Carrier die Rückresorption dieser Ionen. Die fraktionelle Natriumausschei­dung kann dabei bis zu 35 % des glomerulär filtrierten Natriums betragen. Als Folge der erhöhten Natriumausscheidung kommt es sekundär durch osmotisch gebundenes Was­ser zu einer verstärkten Harnausscheidung und zu einer Steigerung der distal-tubulären K+-Sekretion. Ebenfalls erhöht ist die Aus­scheidung der Ca2+- und Mg2+-Ionen. Neben den Verlusten an vorgenannten Elektrolyten kann es zu einer verminderten Harnsäure­ausscheidung und zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts in Richtung metabolische Alkalose kommen.


Furosemid führt zu einer dosisabhängigen Stimulierung des Renin-Angiotensin-Al­dosteron-Systems.

Die blutdrucksenkende Wirkung ist in erster Linie eine Folge der Blutvolumen­abnahme. Bei Herzinsuffizienz führt Furo­semid akut zu einer Senkung der Vorlast des Herzens durch Erweiterung der venösen Kapazitätsgefäße. Voraussetzung für diese Wirkung ist eine ausreichende Nierenfunk­tion.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

Akute und chronische Toxizität

S. 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Langzeituntersuchungen an Maus und Ratte ergaben keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial.


Reproduktionstoxizität

Furosemid passiert die Plazenta und er­reicht im Nabelschnurblut 100 % der mater­nalen Serumkonzentration. Bisher sind keine Fehl­bildungen beim Menschen be­kannt gewor­den, die mit einer Furosemid-Exposition in Zusammenhang stehen könn­ten. Es liegen jedoch zur abschließenden Beurteilung einer eventuellen schädigenden Wirkung auf den Embryo/Fötus keine aus­reichenden Erfah­rungen vor. Beim Feten kann dessen Urinproduktion in-utero stimu­liert werden. Bei der Behandlung von Früh­geborenen mit Furosemid wurde das Auftre­ten von Uro­lithiasis beobachtet.


In Studien zur Reproduktionstoxikologie traten an Rattenfeten nach Gabe hoher Do­sen eine verminderte Anzahl differenzierter Glomeruli, Skelettanomalien an Scapula, Humerus und Rippen (bedingt durch Hy­pokaliämie), sowie Hydronephrosen bei Maus- und Kaninchenfeten auf.


13.3 Pharmakokinetik

Nach oraler Applikation wird Furosemid zu 60 bis 70 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz oder nephrotischem Syn­drom kann die Resorption auf weniger als 30 % reduziert sein.


Ein Wirkungseintritt kann nach ca. 30 Mi­nuten erwartet werden. Maximale Plasma­spiegel werden nach ca. 1 Std. gemessen.


Die Plasmaproteinbindung von Furosemid beträgt ca. 95 %; sie kann bei Nierenin­suffizienz um bis zu 10 % reduziert sein. Das relative Verteilungsvolumen liegt bei 0,2 l/kg KG (bei Neugeborenen 0,8 l/kg KG).

Furosemid wird in der Leber nur gering­gradig (ca. 10 %) metabolisiert und über­wiegend unverändert ausgeschieden. Die Elimination erfolgt zu zwei Dritteln renal, zu einem Drittel über Galle und Faeces.


Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei nor­maler Nierenfunktion bei ca. 1 Std.; sie kann sich bei terminaler Niereninsuffizienz auf bis zu 24 Stunden verlängern.


13.4 Bioverfügbarkeit

Furosal 40 mg:

Eine im Jahr 1992 durchgeführte Bioverfüg­barkeitsuntersuchung an 18 Probanden er­gab im Vergleich zum Referenzpräparat (s. Abb. 1):



Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasma­konzentration
(Cmax) [ng/ml]:

1063

374


1059

441


Zeitpunkt der maxi­malen Plasma­kon­zentration (tmax) [h]:

1,59

0,70


1,36

0,72


Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC)

[ng/ml x h]:

2081

660


2177

595


Angabe der Werte als Mittelwert und Streu­breite

Furosal 500 mg:

Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfüg­barkeitsuntersuchung an 16 Probanden er­gab im Vergleich zum Referenzpräparat (s. Abb.2):



Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasma­konzentration
(Cmax) [ng/ml]:

12793

5512


11111

4857

Zeitpunkt der maxi­malen Plasma­kon­zentration (tmax) [h]:

1,94

0,68


2,06

0,74


Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC)

[ng/ml x h]:

74160

31675


66573

26857


Angabe der Werte als Mittelwert und Streu­breite


14. Sonstige Hinweise

Während einer Langzeittherapie mit Furosal 40 mg/- 500 mg sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kal­zium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harn­säure sowie der Blutzucker regelmäßig kon­trolliert werden.


Eine besonders enge Überwachung ist er­forderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolytstörungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeits­verlustes (z.B. durch Erbrechen, Diarrhoe oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elek­trolytstörungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furosemid erfordern.

Der durch verstärkte Urinausscheidung her­vorgerufene Gewichtsverlust sollte unab­hängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwir­kungen vorsichtig dosiert werden.


15. Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet wer­den.


16. Besondere Lager- und Aufbewah­rungshinweise

Nicht über +25°C lagern!

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


17. Darreichungsformen und Packungs­größen

Furosal 40 mg:

Packung mit 25 Tabletten (N1)

Packung mit 50 Tabletten (N2)

Packung mit 100 Tabletten (N3)

Anstaltspackung mit 200 (2x100) Tabletten

Anstaltspackung mit 1000 (10x100) Ta­bletten

Anstaltspackung mit 5000 Tabletten


Furosal 500 mg:

Packung mit 20 Tabletten (N1)

Packung mit 50 Tabletten (N2)

Packung mit 100 Tabletten (N3)

Anstaltspackung mit 2500 Tabletten

Anstaltspackung mit 5000 Tabletten


18. Stand der Information

Juni 2006


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

27472 Cuxhaven



Tel.: 04721/606-0

Fax: 04721/606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de













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