Furosal 500mg
_ __________________Fachinformation_______________________________
____________________________________Furosal® 40 mg/- 500 mg
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Furosal® 40 mg
Furosal® 500 mg
Wirkstoff: Furosemid
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Diuretikum
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
Furosal 40 mg:
1 Tablette enthält 40 mg Furosemid.
Furosal 500 mg:
1 Tablette enthält 500 mg Furosemid.
3.3 Sonstige Bestandteile
Furosal 40 mg:
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Macrogol 6000, Carmellose-Natrium, Cellulosepulver, Crospovidon, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid.
Furosal 500 mg:
Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph Eur.).
4. Anwendungsgebiete
Furosal 40 mg:
-
Ödeme infolge Erkrankungen des Herzens oder der Leber
-
Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren (beim nephrothischen Syndrom steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund)
-
Ödeme infolge Verbrennungen
-
arterielle Hypertonie.
Furosal 500 mg:
Die Anwendung der hochdosierten Zubereitung Furosal 500 mg ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Glomerulumfiltration (Glomerulumfiltratwerte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.
Oligurie bei fortgeschrittener und terminaler Niereninsuffizienz (prädialytisches und dialyse-bedürftiges Stadium), wenn Ödeme und/oder Bluthochdruck vorliegen, bzw. zur Aufrechterhaltung einer Restdiurese (der diuresesteigernde Effekt sollte durch gelegentliche Auslassversuche überprüft werden).
5. Gegenanzeigen
Furosal 40 mg/- 500 mg darf nicht angewendet werden bei:
-
Nierenversagen mit Anurie
-
Coma und Praecoma hepaticum
-
schwerer Hypokaliämie
-
schwerer Hyponatriämie
-
Hypovolämie oder Dehydratation
-
Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile
-
stillenden Frauen.
Zusätzlich für Furosal 500 mg:
normaler Nierenleistung sowie eingeschränkter Nierenfunktion mit Glomerulumfiltratwerten größer als 20 ml/ min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes besteht.
Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:
-
Hypotonie
-
manifestem oder latentem Diabetes mellitus (regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)
-
Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum)
-
Harnabflussbehinderung (z.B. Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose)
-
Hypoproteinämie, z.B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Einstellung der Dosierung)
-
Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktionseinschränkung
-
Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet wären, z.B. Patienten mit zerebrovaskulären Durchblutungsstörungen oder koronarer Herzkrankheit
-
Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung einer Nephrocalcinose/Nephrolithiasis; Überwachungsmaßnahmen: Nierenfunktionskontrolle, Nierensonographie).
Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.
Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z.B. bei Prostatahypertrophie) darf Furosemid nur angewendet werden, wenn für freien Harnabfluss gesorgt wird, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:
Furosemid ist in der Schwangerschaft nur kurzfristig und unter besonders strenger Indikationsstellung anzuwenden, denn Furosemid passiert die Plazenta.
Außerdem sind Diuretika für die routinemäßige Therapie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta beeinträchtigen und damit das intrauterine Wachstum.
Falls Furosemid bei Herz- oder Niereninsuffizienz der Schwangeren angewendet werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie das Wachstum des Föten genau zu überwachen. Eine Verdrängung des Bilirubin aus der Albuminbindung und damit ein erhöhtes Kernikterusrisiko bei Hyperbilirubinämie wird für Furosemid diskutiert.
Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Laktation.
Frauen dürfen daher nicht stillen, wenn sie mit Furosemid behandelt werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.
(Siehe auch 13.2. c) Reproduktionstoxizität)
6. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig |
10% |
häufig |
1% - < 10% |
gelegentlich |
0,1% - < 1% |
selten |
0,01% - < 0,1% |
sehr selten, einschließlich Einzelfälle |
< 0,01% |
Sehr häufig werden während einer Furosal 40 mg/- 500 mg-Therapie als Folge der vermehrten Elektrolytausscheidung Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beobachtet. Daher sind regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium und Calcium) angezeigt.
Die mögliche Entwicklung von Elektrolytstörungen wird durch zugrunde liegende Erkrankungen (z.B. Leberzirrhose, Herzinsuffizienz), Begleitmedikation (s. Abschnitt "Wechselwirkungen") und Ernährung beeinflusst.
Bei übermäßiger Diurese können Kreislaufbeschwerden, insbesondere bei älteren Patienten und Kindern, auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörungen äußern. Bei exzessiver Diurese kann es zu Dehydratation und als Folge einer Hypovolämie zum Kreislaufkollaps und zur Hämokonzentration kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann – insbesondere bei älteren Patienten - eine erhöhte Neigung zu Thrombosen auftreten.
Infolge erhöhter renaler Natriumverluste kann es - insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Natriumchlorid - zu einer Hyponatriämie mit entsprechender Symptomatik kommen. Sehr häufig beobachtete Symptome eines Natriummangelzustandes sind Apathie, Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände.
Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten extrarenalen Kaliumverlusten (z.B. bei Erbrechen oder chronischer Diarrhoe) kann als Folge erhöhter renaler Kaliumverluste eine Hypokaliämie auftreten, die sich in neuromuskulärer (Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen), intestinaler (Erbrechen, Obstipation, Meteorismus), renaler (Polyurie, Polydipsie) und kardialer (Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen) Symptomatik äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen.
Erhöhte renale Calciumverluste können zu einer Hypocalcämie führen. Diese kann in gelegentlichen Fällen eine Tetanie auslösen. Bei Frühgeborenen, die mit Furosal 40 mg/- 500 mg behandelt werden, kann sich eine Nephrolithiasis und/oder eine Nephrocalcinose entwickeln.
Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.
Bei erhöhten renalen Magnesiumverlusten wurde als Folge einer Hypomagnesiämie in gelegentlichen Fällen eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen beobachtet.
Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste unter Behandlung mit Furosal 40 mg/- 500 mg kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.
Sehr häufig kommt es unter Therapie mit Furosal 40 mg/- 500 mg zu einer Hyperurikämie. Diese kann bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen führen.
Hyperglykämische Zustände kommen sehr häufig unter Furosal 40 mg/- 500 mg vor. Dies kann bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten.
Unter Furosal 40 mg/- 500 mg kann ein Anstieg des Cholesterins und der Triglyzeride im Serum auftreten und vorübergehend ein Anstieg des Kreatinins und Harnstoffs im Serum beobachtet werden.
Symptome einer Harnabflussbehinderung (z.B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose) können durch Furosal 40 mg/- 500 mg auftreten bzw. verschlechtert werden.
Unter der Behandlung mit Furosal 40 mg/- 500 mg können häufig allergische Reaktionen auftreten. Diese können als fieberhafte Zustände, Juckreiz, Haut- und Schleimhautreaktionen (z.B. bullöse Exantheme, Urtikaria, Purpura, Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Photosensibilität), Vaskulitis oder interstitielle Nephritis in Erscheinung treten.
Blutbildveränderungen können auftreten: Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie oder hämolytische Anämie, gelegentlich aplastische Anämie oder Agranulozytose. Gelegentlich kann ein anaphylaktischer Schock auftreten (zur Behandlung s. Abschnitt "Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel").
Es kann zu Parästhesien kommen.
In gelegentlichen Fällen kommt es - bedingt durch die Ototoxizität von Furosal 40 mg/- 500 mg - zu meist reversiblen Hörstörungen und/oder Ohrgeräuschen (Tinnitus aurium). Mit dieser Möglichkeit ist vor allem bei zu schneller i.v.-Injektion - insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Niereninsuffizienz oder einer Hypoproteinämie (z.B. bei nephrotischem Syndrom) - zu rechnen.
Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe) kommen gelegentlich vor.
Sehr selten wurden Fälle von akuter Pankreatitis, intrahepatischer Cholestase und Erhöhung der Lebertransaminasen beobachtet.
Furosal 40 mg:
Hinweis für Verkehrsteilnehmer:
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Furosal 500 mg:
Hinweis für Verkehrsteilnehmer:
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden ist zu beachten, dass bei einer sich unter Furosemid-Therapie entwickelnden Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Herzglykosiden erhöht ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Kammerarrhythmien (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalles verursachen können (z.B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III) und dem Vorliegen von Elektrolytstörungen.
Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Glukokortikoiden, Carbenoxolon oder Laxanzien kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Lakritze wirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.
Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin und Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furosemid abschwächen. Bei Patienten, die unter Furosemid-Therapie eine Hypovolämie entwickeln, oder bei Dehydratation kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen. Die Toxizität hochdosierter Salizylate kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid verstärkt werden.
Probenecid, Methotrexat und andere Arzneimittel, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden, können die Wirkung von Furosemid abschwächen. Umgekehrt kann Furosemid die renale Elimination dieser Arzneimittel verringern. Bei hochdosierter Behandlung (insbesondere sowohl mit Furosemid als auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu erhöhten Serumspiegeln und einem größeren Nebenwirkungsrisiko durch Furosemid oder die Begleitmedikation führen.
Furosemid kann die toxischen Effekte nephrotoxischer Antibiotika (z.B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.
Die Ototoxizität von Aminoglykosiden (z.B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furosemid ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z.B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wurde eine Wirkungsabschwächung von Furosemid beschrieben.
Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel kann durch Furosemid verstärkt werden. Massive Blutdruckabfälle bis zum Schock und eine Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenversagen) wurden in Kombination mit ACE-Hemmern beobachtet, wenn der ACE-Hemmer zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde (Erstdosis-Hypotonie). Wenn möglich sollte die Furosemid-Therapie daher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer begonnen oder seine Dosis erhöht wird.
Die Wirkung von Antidiabetika oder pressorischen Aminen (z.B. Epinephrin, Norepinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid abgeschwächt werden.
Die Wirkung von Theophyllin oder curareartigen Muskelrelaxanzien kann durch Furosemid verstärkt werden.
Die gleichzeitige Gabe von Furosemid und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination erhalten, den Lithiumplasmaspiegel sorgfältig zu überwachen.
In einzelnen Fällen kann es nach intravenöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.
Die zeitgleiche Einnahme von Furosemid und Sucralfat ist zu vermeiden, da Sucralfat die Aufnahme von Furosemid vermindert und somit dessen Wirkung abschwächt.
8. Warnhinweise
Keine
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Furosal 40 mg:
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Ödeme infolge Erkrankungen des Herzens oder der Leber:
In der Regel nehmen Erwachsene als Initialdosis 1 Tablette Furosal 40 mg (entsprechend 40 mg Furosemid). Bei Ausbleiben einer befriedigenden Diurese kann die Einzeldosis nach 6 Stunden auf 2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 80 mg Furosemid) verdoppelt werden.
Bei weiterhin unzureichender Diurese können nach weiteren 6 Stunden nochmals 4 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 160 mg Furosemid) verabreicht werden. Falls notwendig können unter sorgfältiger klinischer Überwachung in Ausnahmefällen Anfangsdosen von über 200 mg zur Anwendung kommen.
Die tägliche Erhaltungsdosis liegt in der Regel bei 1 - 2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 40 - 80 mg Furosemid).
Der durch die verstärkte Diurese hervorgerufene Gewichtsverlust darf 1 kg/Tag nicht überschreiten.
Kinder erhalten im Allgemeinen 1 (bis 2) mg Furosemid pro kg Körpergewicht und Tag, höchstens jedoch 40 mg Furosemid pro Tag.
Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren:
In der Regel nehmen Erwachsene als Initialdosis 1 Tablette Furosal 40 mg (entsprechend 40 mg Furosemid). Bei Ausbleiben einer befriedigenden Diurese kann die Einzeldosis nach 6 Stunden auf 2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 80 mg Furosemid) verdoppelt werden. Bei weiterhin unzureichender Diurese können nach weiteren 6 Stunden nochmals 4 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 160 mg Furosemid) verabreicht werden. Falls notwendig können unter sorgfältiger klinischer Überwachung in Ausnahmefällen Anfangsdosen von über 200 mg zur Anwendung kommen.
Die tägliche Erhaltungsdosis liegt in der Regel bei 1 - 2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 40 - 80 mg Furosemid).
Der durch die verstärkte Diurese hervorgerufene Gewichtsverlust darf 1 kg/Tag nicht überschreiten.
Kinder erhalten im Allgemeinen 1 (bis 2) mg Furosemid pro kg Körpergewicht und Tag, höchstens 40 mg Furosemid pro Tag.
Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.
Ödeme infolge Verbrennungen:
Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 1 und 2 1/2 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 40 - 100 mg Furosemid) liegen, in Ausnahmefällen bei eingeschränkter Nierenfunktion bis zu 6 Tabletten Furosal 40 mg (entsprechend 240 mg Furosemid) betragen.
Ein intravasaler Volumenmangel muss vor der Anwendung von Furosal 40 mg ausgeglichen werden.
Arterielle Hypertonie:
In der Regel 1mal täglich 1 Tablette Furosal 40 mg (entsprechend 40 mg Furosemid) allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln.
Furosal 500 mg:
Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Oligurie bei fortgeschrittener und terminaler Niereninsuffizienz (prädialytisches und dialyse-bedürftiges Stadium):
Zur Steigerung der Diurese können unter Kontrolle des Hydratationszustandes und der Serumelektrolyte Tagesdosen bis zu 1000 mg Furosemid gegeben werden. Durch gelegentliche Auslassversuche sollte überprüft werden, ob Furosemid weiterhin zu einer Steigerung der Diurese führt.
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz muss die Dosis sorgfältig eingestellt werden, sodass die Ausschwemmung von Ödemen allmählich erfolgt. Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.
Erst bei ungenügendem Ansprechen auf eine orale Dosis von 120 mg Furosemid pro Tag kann auf Furosal 500 mg übergegangen werden. Dabei kann die Dosis von ½ Tablette Furosal 500 mg (entsprechend 250 mg Furosemid) auf bis zu 2 Tabletten Furosal 500 mg (entsprechend 1000 mg Furosemid) gesteigert werden.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sind nüchtern und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1/2 bis 1 Glas) einzunehmen.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome einer Überdosierung
Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig. Überdosierung kann zu Hypotonie, orthostatischen Regulationsstörungen, Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen. Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu ausgeprägter Hypovolämie, Dehydratation, Kreislaufkollaps und Hämokonzentration mit Thromboseneigung kommen. Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma u. a.) auf.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen) muss die Behandlung mit Furosal 40 mg/- 500 mg sofort abgesetzt werden.
Bei nur kurze Zeit zurückliegender oraler Aufnahme empfehlen sich Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) und resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle).
In schwereren Fällen müssen die vitalen Parameter überwacht sowie wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt-Haushalts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden. Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z.B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) muss für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.
Therapie bei Hypovolämie:
Volumensubstitution
Therapie bei Hypokaliämie:
Kaliumsubstitution
Therapie bei Kreislaufkollaps:
Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie
Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock:
Bei den ersten Anzeichen (z.B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):
-
venösen Zugang schaffen
-
Neben anderen gebräuchlichen Notfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff!
Medikamentöse Sofortmaßnahmen:
sofort Epinephrin (Adrenalin) i.v.
Nach Verdünnen von 1 ml einer handelsüblichen Epinephrin-Lösung 1:1000 auf 10 ml oder unter Verwendung einer Epinephrin-Lösung 1:10.000 wird zunächst davon 1 ml (= 0,1 mg Epinephrin) unter Puls- und Blutdruckkontrolle langsam injiziert (cave: Herzrhythmusstörungen!). Die Epinephrin-Gabe kann wiederholt werden.
danach Volumensubstitution i.v.
z.B. Volumenersatzmittel (Kolloide), Ringer-Laktatlösung
zusätzlich Glukokortikoide i.v.
z.B. 250 - 1000 mg Prednisolon (oder die äquivalente Menge eines Derivates, z.B. Methylprednisolon). Die Glukokortikoid-Gabe kann wiederholt werden.
Die Dosierungsangaben beziehen sich auf normalgewichtige Erwachsene, bei Kindern ist eine gewichtsbezogene Anpassung erforderlich. Je nach klinischer Symptomatik weitere Therapiemaßnahmen erwägen: z.B. künstliche Beatmung, Kalzium, Histaminantagonisten. Bei Kreislaufstillstand Reanimation entsprechend den üblichen Empfehlungen.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Furosemid ist ein starkes, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum. Es hemmt im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife über eine Blockierung der Na+/2Cl-/ K+-Ionen-Carrier die Rückresorption dieser Ionen. Die fraktionelle Natriumausscheidung kann dabei bis zu 35 % des glomerulär filtrierten Natriums betragen. Als Folge der erhöhten Natriumausscheidung kommt es sekundär durch osmotisch gebundenes Wasser zu einer verstärkten Harnausscheidung und zu einer Steigerung der distal-tubulären K+-Sekretion. Ebenfalls erhöht ist die Ausscheidung der Ca2+- und Mg2+-Ionen. Neben den Verlusten an vorgenannten Elektrolyten kann es zu einer verminderten Harnsäureausscheidung und zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts in Richtung metabolische Alkalose kommen.
Furosemid führt zu einer dosisabhängigen Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems.
Die blutdrucksenkende Wirkung ist in erster Linie eine Folge der Blutvolumenabnahme. Bei Herzinsuffizienz führt Furosemid akut zu einer Senkung der Vorlast des Herzens durch Erweiterung der venösen Kapazitätsgefäße. Voraussetzung für diese Wirkung ist eine ausreichende Nierenfunktion.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Akute und chronische Toxizität
S. 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Langzeituntersuchungen an Maus und Ratte ergaben keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial.
Reproduktionstoxizität
Furosemid passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut 100 % der maternalen Serumkonzentration. Bisher sind keine Fehlbildungen beim Menschen bekannt geworden, die mit einer Furosemid-Exposition in Zusammenhang stehen könnten. Es liegen jedoch zur abschließenden Beurteilung einer eventuellen schädigenden Wirkung auf den Embryo/Fötus keine ausreichenden Erfahrungen vor. Beim Feten kann dessen Urinproduktion in-utero stimuliert werden. Bei der Behandlung von Frühgeborenen mit Furosemid wurde das Auftreten von Urolithiasis beobachtet.
In Studien zur Reproduktionstoxikologie traten an Rattenfeten nach Gabe hoher Dosen eine verminderte Anzahl differenzierter Glomeruli, Skelettanomalien an Scapula, Humerus und Rippen (bedingt durch Hypokaliämie), sowie Hydronephrosen bei Maus- und Kaninchenfeten auf.
13.3 Pharmakokinetik
Nach oraler Applikation wird Furosemid zu 60 bis 70 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz oder nephrotischem Syndrom kann die Resorption auf weniger als 30 % reduziert sein.
Ein Wirkungseintritt kann nach ca. 30 Minuten erwartet werden. Maximale Plasmaspiegel werden nach ca. 1 Std. gemessen.
Die Plasmaproteinbindung von Furosemid beträgt ca. 95 %; sie kann bei Niereninsuffizienz um bis zu 10 % reduziert sein. Das relative Verteilungsvolumen liegt bei 0,2 l/kg KG (bei Neugeborenen 0,8 l/kg KG).
Furosemid wird in der Leber nur geringgradig (ca. 10 %) metabolisiert und überwiegend unverändert ausgeschieden. Die Elimination erfolgt zu zwei Dritteln renal, zu einem Drittel über Galle und Faeces.
Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei ca. 1 Std.; sie kann sich bei terminaler Niereninsuffizienz auf bis zu 24 Stunden verlängern.
13.4 Bioverfügbarkeit
Furosal 40 mg:
Eine im Jahr 1992 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 18 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (s. Abb. 1):
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration |
1063 374 |
1059 441 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h]: |
1,59 0,70 |
1,36 0,72 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [ng/ml x h]: |
2081 660 |
2177 595 |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite
Furosal 500 mg:
Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 16 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (s. Abb.2):
|
Testpräparat |
Referenzpräparat |
maximale Plasmakonzentration |
12793 5512 |
11111 4857 |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) [h]: |
1,94 0,68 |
2,06 0,74 |
Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) [ng/ml x h]: |
74160 31675 |
66573 26857 |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite
14. Sonstige Hinweise
Während einer Langzeittherapie mit Furosal 40 mg/- 500 mg sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.
Eine besonders enge Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolytstörungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsverlustes (z.B. durch Erbrechen, Diarrhoe oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elektrolytstörungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furosemid erfordern.
Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.
Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über +25°C lagern!
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Furosal 40 mg:
Packung mit 25 Tabletten (N1)
Packung mit 50 Tabletten (N2)
Packung mit 100 Tabletten (N3)
Anstaltspackung mit 200 (2x100) Tabletten
Anstaltspackung mit 1000 (10x100) Tabletten
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten
Furosal 500 mg:
Packung mit 20 Tabletten (N1)
Packung mit 50 Tabletten (N2)
Packung mit 100 Tabletten (N3)
Anstaltspackung mit 2500 Tabletten
Anstaltspackung mit 5000 Tabletten
18. Stand der Information
Juni 2006
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Tel.: 04721/606-0
Fax: 04721/606-333
E-Mail: info@tad.de
Internet: www.tad.de
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