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Furosemid Sandoz 500mg Tabletten

Document: 12.12.2003   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker.




Gebrauchsinformation



Furosemid Sandoz 500 mg Tabletten




Wirkstoff: Furosemid



Zusammensetzung


Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 500 mg Furosemid.



Sonstige Bestandteile:

Carboxymethylstärke-Natrium, mikrokristalline Cellulose, Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke



Darreichungsform und Inhalt


Originalpackung mit 20 (N1), 100 (N3) Tabletten


Stoff-oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise


Harntreibendes Mittel


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Carl-Zeiss-Ring 3

85737 Ismaning

E-mail: info@sandoz.de


Anwendungsgebiete


Die Anwendung der hochdosierten Zubereitung Furosemid Sandoz 500 mg ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Glomerulumfiltration (Glomerulumfiltrat-werte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.





- Verminderte Harnproduktion (Oligurie) bei fort­geschrittener Niereninsuffizienz und Niereninsuffi­zienz im Endstadium (prädialytisches und dialyse­bedürftiges Stadium), wenn Ödeme und/oder Bluthoch­druck vorliegen, bzw. zur Aufrechterhaltung einer Restdiurese (der die Harnausscheidung steigernde Effekt sollte durch gelegentliche Auslaßversuche überprüft werden)



Gegenanzeigen


Wann darf Furosemid Sandoz 500 mg nicht angewendet werden?


Furosemid Sandoz 500 mg darf nicht angewendet werden bei:


- Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile


- Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion (Anurie)


- Leberversagen mit Bewußtseinsstörungen (Coma und Praecoma hepaticum)


- schweren Kaliummangelzuständen (schwerer Hypokaliämie)


- schweren Natriummangelzuständen (schwerer Hyponatriämie)


- verminderter zirkulierender Blutmenge (Hypovolämie) oder Mangel an Körperwasser (Dehydratation)


- stillenden Frauen.


Furosemid Sandoz 500 mg darf nicht angewendet werden bei Patienten mit normaler Nierenleistung sowie eingeschränkter Nierenfunktion mit Glomerulumfiltrat-werten größer als 20 ml/min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes besteht.


Wann dürfen Sie Furosemid Sandoz 500 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?


Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Furosemid Sandoz 500 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


Nur mit besonderer Vorsicht darf Furosemid Sandoz 500 mg angewendet werden bei:


- stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie)


- bereits bestehender oder bisher nicht in Er­scheinung getretener Zuckerkrankheit (manifestem oder latentem Diabetes mellitus); regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers ist erforderlich


- Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum)


- Harnabflußbehinderung (z. B. bei Prostata­hypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose)


- einem verminderten Eiweißgehalt im Blut (Hypo­proteinämie), z. B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Einstellung der Dosierung)


- Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktions­einschränkung


- Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet wären, z. B. Patienten mit Durchblutungsstörungen der Hirn­blutgefäße (zerebrovaskulären Durchblutungs­störungen) oder der Herzkranzgefäße (koronarer Herzkrankheit)


- Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung von Nieren­verkalkungen/Nierensteinen [Nephrocalcinose/Nephro­lithiasis]); Überwachungsmaßnahmen: Nierenfunk­tionskontrolle, Nierensonographie.


Hinweis:

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Bei Frühgeborenen mit Zuständen, die mit Atemnot einhergehen (Atemnotsyndrom), kann eine harntreibende (diuretische) Behandlung mit Furosemid Sandoz 500 mg in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli (sich nicht schließender Ver­bindungsgang zwischen Körper- und Lungenkreislauf) erhöhen.



Was muß in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?


Furosemid Sandoz 500 mg ist in der Schwangerschaft nur anzuwenden, wenn es zwingend erforderlich ist, denn der Wirkstoff Furosemid passiert die Plazenta.


Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Produktion der Muttermilch. Frauen dürfen daher nicht stillen, wenn sie mit Furosemid Sandoz 500 mg behandelt werden. Gegebenenfalls ist abzustillen.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Während einer Langzeittherapie mit Furosemid Sandoz 500 mg sollten die Elektrolyte im Blut (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harn­säure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden. Eine besonders enge Überwachung ist erforder­lich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolyt­störungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsverlustes (z. B. durch Erbrechen, Durch­fall oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elektolytstörungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Ein­stellung der Behandlung mit Furosemid Sandoz 500 mg erfordern.


Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen (Mik­tionsstörungen, z. B. bei Patienten mit Prostata­hyperplasie) muß für freien Harnabfluß gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Beim nephrotischen Syndrom muß wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.



Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in ver­stärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Furosemid Sandoz 500 mg, und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel anwenden?


Bei gleichzeitiger Behandlung mit herzwirksamen Glykosiden ist zu beachten, daß bei einem sich unter Therapie mit Furosemid Sandoz 500 mg entwickelnden Kaliummangelzustand (Hypokaliämie) und/oder Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) die Empfindlichkeit des Herzmuskels (Myokards) gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht ist. Es besteht ein erhöhtes Ri­siko für Kammerarrhythmien (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arznei­mitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Inter­valles verursachen können (z. B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III) und dem Vor­liegen von Elektrolytstörungen.


Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid Sandoz 500 mg und Glukokorti­koiden, Carbenoxolon oder Abführmitteln (Laxanzien) kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Lakritze wirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.


Mittel mit entzündungshemmender Wirkung (nicht­steroidale Antiphlogistika, z. B. Indometacin und Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furosemid Sandoz 500 mg ab­schwächen. Bei Patienten, bei denen sich unter Furosemid Sandoz 500 mg die zirkulierende Blutmenge vermindert (Hypovolämie) oder bei Mangel an Körperwasser (Dehydratation), kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlo­gistika ein akutes Nierenversagen auslösen. Die Toxi­zität hochdosierter Salizylate kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid Sandoz 500 mg verstärkt werden.


Probenecid, Methotrexat und andere Arzneimittel, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezer­niert werden, können die Wirkung von Furosemid Sandoz 500 mg abschwä­chen. Umgekehrt kann Furosemid Sandoz 500 mg die renale Elimination dieser Arzneimittel verringern. Bei hochdosierter Be­handlung (insbesondere sowohl mit Furosemid Sandoz 500 mg als auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu erhöhten Serum­spiegeln und einem größeren Nebenwirkungsrisiko durch Furosemid Sandoz 500 mg oder die Begleitmedikation führen.


Furosemid Sandoz 500 mg kann die toxischen Effekte nierenschädigender (nephrotoxischer) Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.


Die gehörschädigende Wirkung (Ototoxizität) von Amino­glykosiden (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid Sandoz 500 mg verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furosemid Sandoz 500 mg ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine verstärkte Harnausscheidung (forcierte Diurese) mit Furosemid Sandoz 500 mg ange­strebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z. B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei po­sitiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andern­falls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wurde eine Wir­kungsabschwächung von Furosemid Sandoz 500 mg beschrieben.


Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel kann durch Furosemid Sandoz 500 mg verstärkt werden. Massive Blutdruck­abfälle bis hin zum Schock und eine Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenver­sagen) wurden in Kombination mit ACE-Hemmern beobach­tet, wenn der ACE-Hemmer zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde (Erstdosis-Hypoto­nie). Wenn möglich sollte die Furosemid Sandoz 500 mg-Therapie daher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer begonnen oder seine Dosis erhöht wird.


Die Wirkung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln (Antidiabetika) oder pressorischen Aminen (z. B. Epi­nephrin, Norepinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwen­dung von Furosemid Sandoz 500 mg abgeschwächt sein.


Die Wirkung von Theophyllin oder curareartigen Muskel­relaxanzien kann durch Furosemid Sandoz 500 mg verstärkt werden.


Die gleichzeitige Gabe von Furosemid Sandoz 500 mg und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der herz- und nervenschädigenden (kardio- und neurotoxischen) Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination er­halten, den Lithiumplasmaspiegel sorgfältig zu über­wachen.




In einzelnen Fällen kann es nach intravenöser Gabe von Furosemid Sandoz 500 mg innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Un­ruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid Sandoz 500 mg und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.


Die zeitgleiche Einnahme von Furosemid Sandoz 500 mg und Sucralfat ist zu vermeiden, da Sucralfat die Aufnahme von Furosemid Sandoz 500 mg vermindert und somit dessen Wirkung abschwächt.


Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Furosemid Sandoz 500 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Furosemid Sandoz 500 mg sonst nicht richtig wirken kann!


Wieviel von Furosemid Sandoz 500 mg und wie oft sollten Sie Furosemid Sandoz 500 mg einnehmen?


Die Dosierung soll individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt und ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden. Soweit nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene folgende Dosierungs­richtlinien:


Verminderte Harnproduktion (Oligurie) bei fortge­schrittener Niereninsuffizienz und Niereninsuffizienz im Endstadium (prädialytisches und dialysebedürftiges Stadium):


Zur Steigerung der Harnausscheidung (Diurese) können unter Kontrolle des Hydratationszustandes und der Serumelektrolyte Tagesdosen bis zu 2 Tabletten Furosemid Sandoz 500 mg (entsprechend bis zu 1000 mg Furosemid) gegeben werden. Durch gelegentliche Auslaßversuche sollte überprüft werden, ob Furosemid weiterhin zu einer Steigerung der Harnausscheidung führt.


Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz muß die Dosis sorgfältig eingestellt werden, so daß die Ausschwemmung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe allmählich erfolgt. Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.


Erst bei ungenügendem Ansprechen auf eine orale Dosis von 120 mg Furosemid pro Tag kann auf Furosemid Sandoz 500 mg über­gegangen werden. Dabei kann die Dosis von ½ Tablette Furosemid Sandoz 500 mg (entsprechend 250 mg Furosemid) auf bis zu 2 Tabletten Furosemid Sandoz 500 mg (entsprechend 1000 mg Furosemid) gesteigert werden.


Wie und wann sollten Sie Furosemid Sandoz 500 mg einnehmen?


Die Tabletten sind nüchtern und unzerkaut mit aus­reichend Flüssigkeit (z. B. 1/2 bis 1 Glas) ein­zunehmen.


Wie lange sollten Sie Furosemid Sandoz 500 mg einnehmen?


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behan­delnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Furosemid Sandoz 500 mg in zu großen Mengen ein­genommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit größeren Mengen von Furosemid Sandoz 500 mg ist sofort ein Arzt zu benach­richtigen. Dieser kann entsprechend der Schwere der Überdosierung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.




Anzeichen einer Überdosierung:
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Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig.

Überdosierung kann zu vermindertem Blutdruck (Hypotonie) und Kreislaufstörungen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Regulations­störungen), Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen.

Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu "Entwässerung" und als Folge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) zum Kreis­laufkollaps und zur Bluteindickung (Hämo­konzentration) mit Thromboseneigung kommen.

Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweiß­ausbrüche, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruck­abfall, Bewußtseinsstörungen bis hin zum Koma u.a.) auf.


Therapie von Vergiftungen:

Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen) muß die Behandlung mit Furosemid Sandoz 500 mg sofort abgesetzt werden.

Bei nur kurze Zeit zurückliegender oraler Aufnahme empfehlen sich Maßnahmen der primären Gift­elimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) und resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle).

In schweren Fällen müssen die vitalen Parameter überwacht sowie wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt-Haushaltes, des Säure-Basen-Haus­haltes, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenen­falls korrigiert werden.


Bei Patienten mit Blasenentleerungsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahyperplasie) muß für freien Harnabfluß gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Über­dehnung der Blase führen kann.

Therapie bei Hypovolämie (verminderte zirkulierende Blutmenge):
Volumensubstitution (Ausgleich des Blut- und Flüssigkeitsverlustes)

Therapie bei Hypokaliämie (Kaliummangelzustand):
Kaliumsubstitution (Ausgleich des Kaliummangels)

Therapie bei Kreislaufkollaps:
Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie



Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Furosemid Sandoz 500 mg eingenommen oder die Einnahme vergessen haben?


Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht etwa die doppelte Menge ein, sondern führen Sie die Einnahme in der verordneten Dosierung fort.



Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Furosemid Sandoz 500 mg auftreten?


Häufig werden während einer Therapie mit Furosemid Sandoz 500 mg als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Elek­trolyt­ausscheidung Störungen im Flüssigkeits- und Elektro­lythaushalt beobachtet. Daher sind regelmäßige Kon­trollen der Serum­elektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium und Calcium) angezeigt.


Die mögliche Entwicklung von Elektrolytstörungen wird durch zugrundeliegende Erkrankungen (z. B. Leber­zirrhose, Herzinsuffizienz), Begleitmedikation (s. Abschnitt "Wechselwirkungen") und Ernährung beeinflußt.


Bei übermäßiger Harnausscheidung (Diurese) können Kreislaufbeschwerden, insbesondere bei älteren Patienten und Kindern, auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Mund­trockenheit und Durst, verminderter Blutdruck (Hypo­tonie) und Kreislaufstörungen mit vermindertem Blutdruck beim Wechsel vom Liegen zum Stehen (ortho­statische Regula­tionsstörungen) äußern. Bei sehr starker (exzessiver) Diurese kann es zu "Entwässerung" (Dehydratation) und als Folge einer verminderten zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) zum Kreislauf­kollaps und zur Bluteindickung (Hämo­konzen­tration) kommen. Als Folge der Hämo­konzentration kann - insbesondere bei älteren Patienten - eine erhöhte Neigung zu Thrombosen auftreten.


Infolge erhöhter Natriumverluste über die Niere kann es - insbeson­dere bei eingeschränkter Zufuhr von Salz (Natriumchlorid) - zu Natriummangelzuständen (Hypo­natriämie) mit entsprechender Symptomatik kommen. Häufig beobachtete Symptome eines Natriummangel­zustandes sind Teilnahmslosigkeit (Apathie), Waden­krämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrig­keit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände.

Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kalium­zufuhr und/oder erhöhten extrarenalen Kaliumverlusten (z. B. bei Erbrechen oder chronischem Durchfall) kann als Folge erhöhter Kaliumausscheidung über die Niere ein Kalium­mangelzustand (Hypokaliämie) auftreten, der sich in Symptomen wie Muskelschwäche, Mißempfindungen in den Gliedmaßen (Parästhesien), Lähmungen (Paresen), Erbrechen, Verstopfung, übermäßiger Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt (Meteorismus), übermäßiger Harnaus-
scheidung (Polyurie), krankhaft gesteigertem Durst­gefühl mit übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme (Polydip­sie) und Pulsunregelmäßigkeiten (z. B. Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen des Herzens) äußern kann. Schwere Kalium­verluste können zu einer Darmlähmung (paralytischer Ileus) oder zu Bewußtseinsstörungen bis zum Koma führen.


Erhöhte Calciumausscheidung über die Niere kann zu einem Calciummangelzustand (Hypokalcämie) führen. Dieser kann in seltenen Fällen einen Zustand neuromus­kulärer Übererregbarkeit (Tetanie) auslösen. Bei Früh­geborenen, die mit Furosemid Sandoz

500 mg behandelt werden, können sich Nieren­steine (Nephrolithiasis) und/oder Kalkablage­rungen im Nierengewebe (Nephrocalcinose) entwickeln.


Bei Frühgeborenen mit Atemnotssyndrom kann eine harn­treibende (diuretische) Behandlung mit Furosemid Sandoz 500 mg in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistie­renden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.


Bei erhöhten Magnesiumverlusten über die Niere kann als Folge ein Magnesiummangelzustand (Hypomagnesiämie) auftreten, in seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen beobachtet.


Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste unter Behandlung mit Furosemid Sandoz 500 mg kann sich eine metabolische Alkalose (Anstieg des pH-Wertes im Blut) entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose sich verschlechtern.


Häufig kommt es unter Therapie mit Furosemid Sandoz 500 mg zu erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut (Hyperurikämie). Dies kann bei entsprechend veranlagten Patienten zu Gicht­anfällen führen.


Zustände mit erhöhtem Blutzucker (hyperglykämische Zustände) kommen häufig unter Furosemid Sandoz 500 mg vor. Dies kann bei Patienten mit bereits bestehender Zuckerkrankheit (manifester Diabetes mellitus) zu einer Ver­schlech­terung der Stoffwechsellage führen. Eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann zum Vorschein kommen.


Unter Furosemid Sandoz 500 mg kann ein Anstieg der Blutfette (Chole­sterin, Triglyceride) im Serum auftreten und ein vorübergehender Anstieg der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum beobachtet werden.


Symptome einer Harnabflußbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose) können durch Furosemid Sandoz 500 mg auftreten bzw. verschlechtert werden.





Unter der Behandlung mit Furosemid Sandoz 500 mg können gelegentlich allergische Reaktionen auftreten. Diese können als fieberhafte Zustände, Juckreiz, Haut- und Schleim­hautreaktionen (z. B. bullöse Exantheme, Urtikaria, Purpura, Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Photosen­sibilität), Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitis) oder Nierenentzündungen (interstitielle Nephritis) in Erscheinung treten.

Blutbildveränderungen können auftreten: Verringerung oder sonstige Veränderungen der Blutzellenzahl (Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie) oder Blutarmut durch vermehrten Zerfall roter Blutkörper­chen (hämolytische Anämie), selten Anämie durch Blut­bildungsstörung im Knochenmark (aplastische Anämie) oder hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blut­körperchen mit Infektneigung und schweren Allgemein­symptomen (Agranulozytose). Ein Schock infolge von Überemp­findlichkeit (anaphylaktischer Schock) ist selten.


Es kann zu Kribbeln oder taubem Gefühl in den Gliedmaßen (Parästhesien) kommen.


In seltenen Fällen kommt es - bedingt durch die gehör­schädigende Wirkung (Ototoxizität) von Furosemid Sandoz 500 mg - zu meist wieder heilbaren (reversiblen) Hörstörungen und/oder Ohrgeräuschen (Tinnitus aurium). Mit dieser Möglich­keit ist vor allem bei zu schnellem Spritzen in die Vene (i.v. Injektion) - insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung oder bei vermindertem Eiweißgehalt im Blut (Hypo­proteinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom) - zu rechnen.


Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe) kommen selten vor.


Einzelne Fälle von akut auftretender Bauchspeichel­drüsenentzündung (akuter Pankreatitis), intrahepa­tischer Cholestase und Erhöhung der Lebertransaminasen wurden beobachtet.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.


Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. hämolytische Anämie, anaphylaktischer Schock) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Der Arzt entscheidet, welche Maßnahmen zu ergreifen sind und ob die Therapie weitergeführt werden kann.


Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeits­reaktion darf Furosemid Sandoz 500 mg nicht nochmals angewendet werden.






Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels


Das Verfallsdatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und den Durchdrückstreifen aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem

Datum!



Wie ist Furosemid Sandoz 500 mg aufzubewahren?


In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.



Stand der Information:


Dezember 2003


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!



Furosemid Sandoz 500 14141214114/14 Dezember 2003

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