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Furosemid-Teva 500 Mg





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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

(Fachinformation)



1. Bezeichnung des Arzneimittels


FUROSEMID-TEVA® 500 mg


Wirkstoff: Furosemid


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tablette enthält 500 mg Furosemid.


Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1


3. Darreichungsformen


Tabletten


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete


Die Anwendung der hochdosierten Zubereitung FUROSEMID-TEVA® 500 mg

ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Glomerulum­filtration (Glomerulumfiltratwerte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.


- Oligurie bei fortgeschrittener und terminaler Niereninsuffizienz (prädialytisches und dialysebedürftiges Stadium), wenn Ödeme und/oder Bluthochdruck vorliegen, bzw. zur Aufrechterhaltung einer Restdiurese (der diuresesteigernde Effekt sollte durch gelegentliche Auslassversuche überprüft werden).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.


Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsrichtlinien:


Dosierung

Oligurie bei fortgeschrittener und terminaler Niereninsuffizienz (prädialytisches und dialysebedürftiges Stadium):
Zur Steigerung der Diurese können unter Kontrolle des Hydratationszustandes und der Serumelektrolyte Tagesdosen bis zu 1000 mg Furosemid gegeben werden. Durch gelegentliche Auslassversuche sollte überprüft werden, ob Furosemid weiterhin zu einer Steigerung der Diurese führt.


Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz muss die Dosis sorgfältig eingestellt werden, so dass die Ausschwemmung von Ödemen allmählich erfolgt.


Erst bei ungenügendem Ansprechen auf eine orale Dosis von 120 mg

Furosemid pro Tag kann auf FUROSEMID-TEVA® 500 mg übergegangen werden. Dabei kann die Dosis von 1/2 Tablette FUROSEMID-TEVA® 500 mg (entsprechend 250 mg Furosemid) auf bis zu 2 Tabletten FUROSEMID-TEVA® 500 mg (entsprechend 1000 mg Furosemid) gesteigert werden.


Art und Dauer der Anwendung

Die Tabletten sind nüchtern und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) einzunehmen.


Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


4.3 Gegenanzeigen


FUROSEMID-TEVA® 500 mg darf nicht angewendet werden bei:


  • normaler Nierenleistung sowie eingeschränkter Nierenfunktion mit Glomerulumfiltratwerten größer als 20 ml/min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes besteht.

  • Überempfindlichkeit gegen Furosemid, Sulfonamide oder einen der

sonstigen Bestandteile.

  • Nierenversagen mit Anurie.

  • Coma und Praecoma hepaticum.

  • schwerer Hypokaliämie.

  • schwerer Hyponatriämie.

  • Hypovolämie oder Dehydratation.

  • stillenden Frauen.

  • Hereditärer Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich bei:


  • Hypotonie

  • manifestem oder latentem Diabetes mellitus (regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers)

  • Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum)

  • Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose)

  • Hypoproteinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Einstellung der Dosierung)

  • Leberzirrhose und gleichzeitiger Nierenfunktionseinschränkung

  • Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet wären, z. B. Patienten mit zerebrovaskulären Durchblutungsstörungen oder koronarer Herzkrankheit

  • Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung einer Nephrokalzinose /Nephrolithiasis; Nierenfunktionskontrolle, Nierensonographie).


Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.


Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Prostatahypertrophie) darf

Furosemid nur angewendet werden, wenn für freien Harnabfluss gesorgt wird, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.


Sonstige Hinweise

Während einer Langzeittherapie mit FUROSEMID-TEVA® 500 mg sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.


Eine besonders enge Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolytstörungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsverlustes (z. B. durch Erbrechen, Diarrhö oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elektrolytstörungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furosemid erfordern.


Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.


Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Glukokortikoiden, Carbenoxolon oder Laxanzien kann zu verstärkten Kaliumverlusten führen. Lakritze wirkt in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.



Nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin und Acetylsalicylsäure)

können die Wirkung von Furosemid abschwächen. Bei Patienten, die unter Furosemid-Therapie eine Hypovolämie entwickeln, oder bei Dehydratation kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.


Probenecid, Methotrexat und andere Arzneimittel, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden, können die Wirkung von

Furosemid abschwächen.


Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wurde eine Wirkungsabschwächung von Furosemid beschrieben.


Da Sucralfat die Aufnahme von Furosemid vermindert und somit dessen

Wirkung abschwächt, sollten die beiden Arzneimittel in einem zeitlichen

Abstand von mindestens 2 Stunden eingenommen werden.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden ist zu beachten, dass bei

einer sich unter Furosemid-Therapie entwickelnden Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Herzglykosiden erhöht ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Kammer­arrhythmien (inklusive Torsades de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalles verursachen können (z. B.

Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III) und dem Vorliegen von Elektrolytstörungen.


Die Toxizität hochdosierter Salizylate kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid verstärkt werden.


Furosemid kann die toxischen Effekte nephrotoxischer Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.


Die Ototoxizität von Aminoglykosiden (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furosemid ist mit der

Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z. B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.


Die gleichzeitige Gabe von Furosemid und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination erhalten, den Lithiumplasmaspiegel sorgfältig zu überwachen.


Die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel kann durch Furosemid verstärkt werden. Massive Blutdruckabfälle bis zum Schock und eine

Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenversagen) wurden in Kombination mit ACE-Hemmern beobachtet, wenn der ACE-Hemmer zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde (Erstdosis-Hypotonie). Wenn möglich sollte die Furosemid-Therapie daher

vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für drei Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer begonnen oder seine Dosis erhöht wird.


Furosemid kann die renale Elimination von Probenecid, Methotrexat und

anderen Arzneimitteln, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär

sezerniert werden, verringern. Bei hochdosierter Behandlung (insbesondere sowohl mit Furosemid als auch dem anderen Arzneimittel) kann dies zu

erhöhten Serumspiegeln und einem größeren Neben­wirkungsrisiko durch

Furosemid oder die Begleitmedikation führen.


Die Wirkung von Theophyllin oder curareartigen Muskelrelaxanzien kann durch Furosemid verstärkt werden.


Die Wirkung von Antidiabetika oder pressorischen Aminen (z.B. Epinephrin, Norepinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid

abgeschwächt werden.


Sonstige Wechselwirkungen

In einzelnen Fällen kann es nach intravenöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.


4.6 Schwangerschaft

Furosemid ist in der Schwangerschaft nur kurzfristig und unter besonders strenger Indikationsstellung anzuwenden, da Furosemid die Plazenta passiert.

Diuretika sind für die routinemäßige Therapie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta beeinträchtigen und damit das intrauterine Wachstum.

Falls Furosemid bei Herz- oder Niereninsuffizienz der Schwangeren angewendet werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie das Wachstum des Föten genau zu überwachen. Eine Verdrängung des Bilirubins aus der Albuminbindung und damit ein erhöhtes Kernikterusrisiko bei Hyperbilirubinämie wird für Furosemid diskutiert.


Furosemid passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut 100 % der maternalen Serumkonzen­tration. Bisher sind keine Fehlbildungen beim

Menschen bekannt geworden, die mit einer Furosemid-Exposition in

Zusammenhang stehen könnten. Es liegen jedoch zur abschließenden

Beurteilung einer eventuellen schädigenden Wirkung auf den Embryo/Fötus keine ausreichenden Erfahrungen vor. Beim Feten kann dessen Urinproduktion in-utero stimuliert werden. Bei der Behandlung von Frühgeborenen mit

Furosemid wurde das Auftreten von Urolithiasis beobachtet.


Stillzeit

Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Laktation. Frauen dürfen daher nicht mit Furosemid behandelt werden, wenn sie stillen. Gegebenenfalls ist abzustillen (siehe auch Abschnitt 4.3).


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von

Maschinen


Durch individuelle auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:
≥ 10%

Häufig:
≥ 1% - < 10%

Gelegentlich:
≥ 0,1% - < 0,1%

Selten:
≥ 0,01% - < 0,1%

Sehr selten:
< 0,01%, einschl. Einzelfälle


Blut:

Gelegentlich: Thrombozytopenie

Selten: Eosinophilie, Leukopenie

Sehr selten: hämolytische Anämie, aplastische Anämie, Agranulozytose



Immunsystem / Hypersensibilität:

Gelegentlich: Juckreiz, Haut- und Schleimhautreaktionen (siehe Nebenwirkungen der Haut)


Selten: fieberhafte Zustände, Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitis),

Nierenentzündung (interstitielle Nephritis), schwere anaphylaktische und

anaphylaktoide Reaktionen wie anaphylaktischer Schock (zur Behandlung siehe Abschnitt 4.9)


Endokrines System:

Die Glukosetoleranz kann unter Behandlung mit Furosemid abnehmen und hyperglykämische Zustände können vorkommen. Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten.


Metabolismus / Elektrolyte:

Häufig werden während einer FUROSEMID-TEVA® 500 mg -Therapie als

Folge der vermehrten Elektrolytausscheidung Störungen im Flüssigkeits- und

Elektrolythaushalt beobachtet. Daher sind regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium und Kalzium) angezeigt.


Die mögliche Entwicklung von Elektrolytstörungen wird durch zugrunde liegende Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, Herzinsuffizienz), Begleit­medikation (siehe Abschnitt 4.5) und Ernährung beeinflusst.


Infolge erhöhter renaler Natriumverluste kann es - insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Natriumchlorid - zu einer Hyponatriämie mit entsprechender Symptomatik kommen. Häufig beobachtete Symptome eines Natriummangel­zustandes sind Apathie, Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszustände.


Insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten extrarenalen Kaliumverlusten (z. B. bei Erbrechen oder chronischer Diarrhö) kann als Folge erhöhter renaler Kaliumverluste eine Hypokaliämie auftreten, die sich in neuromuskulärer (Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen),

intestinaler (Erbrechen, Obstipation, Meteorismus), renaler (Polyurie, Polydipsie) und kardialer (Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen) Symptomatik äußern kann. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen.


Erhöhte renale Kalziumverluste können zu einer Hypokalzämie führen. Diese kann in seltenen Fällen eine Tetanie auslösen.


Bei erhöhten renalen Magnesiumverlusten wurde als Folge einer Hypomagnesiämie in seltenen Fällen eine Tetanie oder das Aufreten von Herzrhythmusstörungen beobachtet.


Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste unter Behandlung mit FUROSEMID-TEVA® 500 mg kann sich eine metabolische Alkalose entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose verschlechtern.


Häufig kommt es unter Therapie mit FUROSEMID-TEVA® 500 mg zu einer Hyperurikämie. Diese kann bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen

führen.


Unter FUROSEMID-TEVA® 500 mg kann ein Anstieg des Cholesterins und der Triglyzeride im Serum auftreten.


Nervensystem:

Selten: Parästhesien


Sinnesorgane:

Selten: Bedingt durch die Ototoxizität von FUROSEMID-TEVA® 500 mg kommt es zu meist reversiblen Hörstörungen und/oder Ohrgeräuschen (Tinnitus aurium). Mit dieser Möglichkeit ist vor allem bei zu schneller i.v.-Injektion - insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nieren­insuffizienz oder einer Hypoproteinämie (z. B. bei nephrotischem Syndrom) - zu rechnen.


Herz / Kreislauf:

Bei übermäßiger Diurese können Kreislauf­beschwerden, insbesondere bei

älteren Patienten und Kindern, auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst, Hypotonie und

orthostatische Regulationsstörungen äußern. Bei exzessiver Diurese kann es zu Dehydratation und als Folge einer Hypovolämie zum Kreislaufkollaps und zur Hämokonzentration kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann - insbesondere bei älteren Patienten - eine erhöhte Neigung zu Thrombosen auftreten.


Gastrointestinaltrakt:

Selten: Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö)


Leber / Pankreas:

Sehr selten: akute Pankreatitis, intrahepatische Cholestase, Erhöhung der

Lebertransaminasen


Haut:

Gelegentlich: Juckreiz, Haut- und Schleimhautreaktionen (z.B. bullöse

Exantheme, Urtikaria, Purpura,

Erythema multiforme, Dermatitis exfoliativa, Photosensibilität)

Selten: Vaskulitis


Niere:

Unter FUROSEMID-TEVA® 500 mg kann vorübergehend ein Anstieg des Kreatinins und Harnstoffs im Serum beobachtet werden.


Symptome einer Harnabflussbehinderung (z. B. bei Prostatahypertrophie, Hydronephrose, Ureterstenose) können durch FUROSEMID-TEVA® 500 mg auftreten bzw. verschlechtert werden. Es kann zur Harnsperre (Harnverhaltung) mit Sekundärkomplikationen kommen.

Selten: interstitielle Nephritis


Perinatal:

Bei Frühgeborenen, die mit FUROSEMID-TEVA® 500 mg behandelt werden, können sich eine Nephrolithiasis und/oder eine Nephrokalzinose entwickeln.


Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.


Allgemeinbefinden:


Selten: fieberhafte Zustände


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung


Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig. Überdosierung kann zu Hypotonie, orthostatischen Regulationsstörungen, Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose

führen. Bei stärkeren Flüssigkeitsverlusten kann es zu ausgeprägter

Hypovolämie, Dehydratation, Kreislaufkollaps und Hämokonzentration mit Thromboseneigung kommen. Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma u.a.) auf.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie,

orthostatische Regulationsstörungen) muss die Behandlung mit FUROSEMID-TEVA® 500 mg sofort abgesetzt werden.

Bei nur kurze Zeit zurückliegender oraler Aufnahme empfehlen sich Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) und resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle).

In schwereren Fällen müssen die vitalen Parameter überwacht sowie

wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt-Haushalts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.
Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahypertrophie) muss für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase

führen kann.

Therapie bei Hypovolämie: Volumensubstitution

Therapie bei Hypokaliämie: Kaliumsubstitution

Therapie bei Kreislaufkollaps: Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie


Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock:

Bei den ersten Anzeichen (z.B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):

  • Venösen Zugang schaffen

  • Neben anderen gebräuchlichen Notfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff!

  • Falls nötig sind weitere, ggf. auch intensivmedi­zinische Maßnahmen (u.a. Gabe von Epinephrin, Volumenersatzmittel, Glukokortikoid) einzuleiten.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Stark wirksames Diuretikum

ATC-Code: C03CA01


Furosemid ist ein starkes, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum. Es hemmt im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife über eine Blockierung der Na+/2Cl-/ K+-Ionen-Carrier die Rückresorption dieser Ionen. Die fraktionelle Natriumausscheidung kann dabei bis zu 35 % des glomerulär filtrierten Natriums betragen. Als Folge der erhöhten Natriumausscheidung kommt es sekundär durch osmotisch gebundenes Wasser zu einer verstärkten Harnausscheidung und zu einer Steigerung der distal-tubulären K+-Sekretion. Ebenfalls erhöht ist die Ausscheidung der Ca2+- und Mg2+-Ionen. Neben den Verlusten an vorgenannten Elektrolyten kann es zu einer verminderten Harnsäureausscheidung und zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts in Richtung

metabolische Alkalose kommen.

Furosemid unterbricht den tubuloglomerulären Feedback -Mechanismus an der Macula densa, so dass es zu keiner Abschwächung der saluretischen Wirksamkeit kommt.

Furosemid führt zu einer dosisabhängigen Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems.

Furosemid führt bei Herzinsuffizienz akut zu einer Senkung der Vorlast des Herzens durch Erweiterung der venösen Kapazitätsgefäße. Dieser frühe vaskuläre Effekt scheint durch Prostaglandine vermittelt zu sein und

setzt eine ausreichende Nierenfunktion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und eine intakte Prostaglandinsynthese voraus.

Furosemid wirkt blutdrucksenkend infolge einer gesteigerten Natriumchloridausscheidung und einer verminderten Ansprechbarkeit der glatten Gefäßmuskulatur auf vasokonstriktorische Reize sowie infolge einer Blutvolumenabnahme.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Applikation wird Furosemid zu 60 - 70 % aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz oder nephrotischem Syndrom kann die Resorption auf weniger als 30 % reduziert sein.


Ein Wirkungseintritt kann nach ca. 30 Minuten erwartet werden. Maximale Plasmaspiegel werden nach ca. 1 Std. gemessen, bei den Retardkapseln nach ca. 3,5 Std.


Die Plasmaproteinbindung von Furosemid beträgt ca. 95 %; sie kann bei Niereninsuffizienz um bis zu 10 % reduziert sein. Das relative Verteilungsvolumen liegt bei 0,2 l/kg KG (bei Neugeborenen 0,8 l/kg KG).


Furosemid wird in der Leber nur geringgradig (ca. 10 %) metabolisiert und

überwiegend unverändert ausgeschieden. Die Elimination erfolgt zu zwei

Dritteln renal, zu einem Drittel über Galle und Faeces.


Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei ca. 1 Std.; sie kann sich bei terminaler Niereninsuffizienz auf bis zu 24 Stunden verlängern.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die akute orale Toxizität war bei allen getesteten Spezies gering. Chronische Toxizitätsstudien an Ratte und Hund führten zu Veränderungen an den Nieren (u.a. Fibrosierung und Kalzifizierung der Nieren).


In-vitro und In-vivo-Tests zur genetischen Toxikologie ergaben für Furosemid keine klinisch relevanten Hinweise auf ein genotoxisches Potential.


Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.


In Studien zur Reproduktionstoxikologie traten an Rattenfeten nach Gabe

hoher Dosen eine verminderte Anzahl differenzierter Glomeruli, Skelettanomalien an Scapula, Humerus und Rippen (bedingt durch Hypokaliämie), sowie Hydronephrosen bei Maus- und Kaninchenfeten auf.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Sonstige Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).


Hinweis für Diabetiker:

Eine Tablette enthält 84 mg Lactose-Monohydrat entsprechend 0,02 BE.


6.2 Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.


6.4. Besondere Lagerungshinweise


Vor Licht geschützt stets im Umkarton aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packung mit 20 Tabletten (N1)

Packung mit 50 Tabletten (N2)

Packung mit 100 Tabletten (N3)


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Keine speziellen Hinweise.


7. pharmazeutischer Unternehmer


TEVA Generics GmbH

Kandelstraße 10

D-79199 Kirchzarten

Telefon: 0 76 61 / 98 45 – 04

Telefax: 0 76 61 / 98 45 - 69


8. Zulassungsnummern


44066.00.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


15.12.1998


10. Stand der Information


April 2004


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig




Bioverfügbarkeit


Eine im Jahr 1993/1994 durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an 16 Patienten ergab im Vergleich zum Referenzpräparat (single dose-Studie):


Testpräparat Referenzpräparat


maximale Plasma-

konzentration

(cmaxin ng/ml) 12 793 +/- 5 512 11 111 +/- 4 857


Zeitpunkt der

maximalen Plasma-

konzentration

(tmaxin h): 0,5 - 3,0 1,0 – 3,0


Fläche unter der

Konzentrations-Zeit-
Kurve

(AUC0 - in ng x h/ml) 74 160 +/- 31 675 66 573 +/- 26 857


Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm:



[spcde-2144066-pdf]