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Gibiter Easyhaler 80 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm Pro Inhalation Pulver Zur Inhalation

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Gibiter Easyhaler 80 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm pro Inhalation Pulver zur Inhalation

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUS AMMENS ETZUNG

Jede Inhalation enthält als abgegebene Menge (die aus dem Mundstück abgegebene Menge) 80 Mikrogramm Budesonid und 4,5 Mikrogramm Formoterolfumarat-Dihydrat (Ph. Eur.).

Beim Easyhaler Inhalator enthält die abgegebene Menge (die aus dem Mundstück abgegebene Menge) eine vergleichbare Menge der Wirkstoffe wie die abgemessene Menge (im Behälter abgemessene Menge).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

4.000 Mikrogramm Lactose-Monohydrat je abgegebener Menge.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Inhalation.

Weißes bis gelbliches Pulver in einem Pulverinhalator (Easyhaler).

4. KLINIS CHE ANGAB EN

4.1 Anwendungsgebiete As thma

Gibiter Easyhaler wird bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 - 17 Jahren für die regelmäßige Behandlung von Asthma eingesetzt, wenn die Anwendung eines inhalativen Kortikosteroids und eines lang wirksamen ß2-Adrenozeptor-Agonisten in Kombination angezeigt ist:

-    bei Patienten, die mit inhalativen Kortikosteroiden und kurz wirksamen ß2-Adrenozeptor-Agonisten zur bedarfsweisen Inhalation nicht ausreichend eingestellt sind

oder

-    bei Patienten, die bereits mit inhalativen Kortikosteroiden und lang wirksamen ß2-Adrenozeptor-Agonisten in Kombination ausreichend eingestellt sind.

Hinweis: Gibiter Easyhaler 80 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm pro Inhalation Pulver zur Inhalation ist für Patienten mit schwerem Asthma nicht geeignet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung

Gibiter Easyhaler ist nicht für die initiale Behandlung von Asthma bestimmt. Die Dosierung der beiden Wirkstoffe von Gibiter Easyhaler erfolgt individuell und sollte dem Schweregrad der Erkrankung angepasst werden. Dies sollte nicht nur zu Beginn der Behandlung mit Kombinationsarzneimitteln beachtet werden, sondern auch bei Anpassungen der Erhaltungsdosis. Wenn ein Patient Dosiskombinationen benötigt, die nicht mit dem Kombinationsarzneimittel zur Verfügung stehen, sollten geeignete Dosierungen eines ß2-Adrenozeptor-Agonisten und/oder eines Kortikosteroids in separaten Inhalatoren verordnet werden.

Die Dosierung muss so eingestellt werden, dass eine effektive Kontrolle der Symptome mit der niedrigsten Dosierung erreicht wird. Patienten sollten in regelmäßigen Abständen erneut ärztlich untersucht werden, damit die Dosis von Gibiter Easyhaler optimal bleibt. In Fällen, in denen eine langfristige Kontrolle der Symptome mit der niedrigsten empfohlenen Dosierung erreicht wird, könnte der nächste Schritt den Versuch der alleinigen Anwendung eines inhalativen Kortikosteroids beinhalten.

Gibiter Easyhaler kann im Rahmen von zwei Therapie-Ansätzen verwendet werden:

A.    Erhaltungstherapie: Gibiter Easyhaler wird zur regelmäßigen Erhaltungstherapie zusammen mit einem zusätzlichen schnell wirksamen Bronchodilatator für die Notfallmedikation angewendet.

B.    Erhaltungs- und Bedarfstherapie: Gibiter Easyhaler wird zur regelmäßigen Erhaltungstherapie und zur Bedarfstherapie bei Auftreten von Symptomen angewendet.

A.    Erhaltungstherapie

Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, ihren zusätzlichen schnell wirksamen Bronchodilatator für die Notfallmedikation jederzeit griffbereit zu haben.

Empfohlene Dosis:

Erwachsene (ab 18 Jahren): 1 - 2 Inhalationen zweimal täglich. Bei manchen Patienten können bis zu maximal 4 Inhalationen zweimal täglich erforderlich sein.

Kinder und Jugendliche

Jugendliche (12 - 17 Jahre): 1 - 2 Inhalationen zweimal täglich.

Kinder unter 12 Jahren: Gibiter Easyhaler wird für Kinder unter 12 Jahren nicht empfohlen.

Wird durch die übliche zweimal tägliche Dosierung eine Kontrolle der Symptome erreicht, kann eine Dosisreduktion auf die niedrigste wirksame Dosis auch einschließen, dass Gibiter Easyhaler einmal täglich gegeben wird, sofern nach ärztlichem Ermessen ein lang wirksamer Bronchodilatator zur Symptomkontrolle weiterhin erforderlich ist.

Die zunehmende Anwendung eines zusätzlichen schnell wirksamen Bronchodilatators lässt auf eine Verschlechterung der Grunderkrankung schließen, was eine erneute Beurteilung der Asthmatherapie erforderlich macht.

B.    Erhaltungs- und Bedarfstherapie

Die Patienten wenden Gibiter Easyhaler zur täglichen Erhaltungstherapie und zusätzlich zur Bedarfstherapie bei Symptomen an. Sie sollten darauf hingewiesen werden, Gibiter Easyhaler für den Bedarfsfall jederzeit griffbereit zu haben.

Die Anwendung als Erhaltungs- und Bedarfstherapie sollte besonders für Patienten in Betracht gezogen werden mit:

•    unzureichender Asthmakontrolle und häufiger Anwendung einer Bedarfsmedikation

•    Asthma-Exazerbationen in der Vergangenheit, die einer medizinischen Intervention bedurften

Bei Patienten, die häufig eine hohe Anzahl an Inhalationen von Gibiter Easyhaler als Bedarfstherapie anwenden, ist eine engmaschige Überwachung auf dosisabhängige Nebenwirkungen erforderlich.

Empfohlene Dosis:

Erwachsene (ab 18 Jahren): Die empfohlene Erhaltungsdosis ist 2 Inhalationen pro Tag. Die Anwendung kann entweder als je 1 Inhalation morgens und abends oder als 2 Inhalationen morgens oder abends erfolgen. Die Patienten sollten bei Symptomen 1 zusätzliche Inhalation durchführen. Wenn die Symptome nach einigen Minuten weiterhin bestehen, sollte 1 weitere Inhalation erfolgen. Es sollten nicht mehr als 6 Inhalationen pro Anlass angewendet werden.

Eine Tagesgesamtdosis von mehr als 8 Inhalationen wird normalerweise nicht benötigt. Allerdings kann für einen begrenzten Zeitraum eine Tagesgesamtdosis von bis zu 12 Inhalationen angewendet werden. Patienten, die mehr als 8 Inhalationen täglich anwenden, sollte dringend empfohlen werden, ärztlichen Rat einzuholen. Diese Patienten sollten neu beurteilt und ihre Erhaltungstherapie überdacht werden.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Die Anwendung als Erhaltungs- und Bedarfstherapie wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Allgemeine Informationen Besondere Patientengruppen:

Es gibt keine speziellen Dosierungsanforderungen für ältere Patienten. Für die Anwendung von Gibiter Easyhaler bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen liegen keine Daten vor. Da Budesonid und Formoterol vorwiegend über den Leberstoffwechsel eliminiert werden, sind bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose erhöhte Serumspiegel zu erwarten.

Art der Anwendung Zur Inhalation.

Anweisungen für die korrekte Anwendung von Gibiter Easyhaler:

Der Inhalator wird durch den Inspirationsfluss gesteuert, d. h. das Arzneimittel wird in die Atemwege transportiert, wenn der Patient durch das Mundstück einatmet.

Hinweis: Es ist wichtig, den Patienten darauf hinzuweisen:

•    Dass er die Bedienungsanleitung in der Gebrauchsinformation, die jeder Packung von Gibiter Easyhaler beigelegt ist, sorgfältig lesen sollte.

•    Dass er den Inhalator vor jeder Inhalation schüttelt und lädt.

•    Dass er kräftig und tief durch das Mundstück einatmen sollte, damit eine optimale Menge in die Lungen gelangt.

•    Dass er niemals durch das Mundstück ausatmen darf, da hierdurch die über das Mundstück abgegebene Menge verringert wird. Falls dies dennoch geschieht, sollte

das Mundstück auf einer Tischplatte bzw. in der Hand ausgeklopft werden, um das Pulver zu entfernen, und anschließend die Inhalation wiederholt werden.

•    Den Inhalator nicht mehr als einmal zu betätigen, ohne das Pulver zu inhalieren. Falls dies dennoch geschieht, sollte das Mundstück auf einer Tischplatte bzw. in der Hand ausgeklopft werden, um das Pulver zu entfernen, und anschließend die Betätigung wiederholt werden.

•    Nach erfolgter Anwendung stets die Schutzkappe wieder auf das Mundstück zu setzen (und, sofern eine solche verwendet wird, die Schutzbox zu schließen), um eine versehentliche Betätigung des Inhalators zu verhindern (eine versehentliche Betätigung kann bei nachfolgender Anwendung zur Über- oder Unterdosierung führen).

•    Dass er den Mund nach Inhalation der Erhaltungsdosis mit Wasser ausspülen sollte, um das Risiko für eine oropharyngeale Candidose zu vermindern. Wenn eine Candida-Infektion im Oropharynx auftritt, sollte der Patient den Mund auch nach bedarfsmäßig erfolgten Inhalationen mit Wasser ausspülen.

•    Das Mundstück regelmäßig mit einem trockenen Tuch zu reinigen und zur Reinigung niemals Wasser zu verwenden, da das Pulver feuchtigkeitsempfindlich ist.

•    Den Inhalator zu ersetzen, wenn das Zählwerk die Nullanzeige erreicht, auch wenn noch Pulver im Inhalator sichtbar ist.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder den in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteil (Lactose, enthält geringe Mengen Milchprotein).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Es wird empfohlen die Dosis schrittweise zu verringern, wenn die Behandlung beendet wird. Die Behandlung sollte nicht abrupt beendet werden.

Wenn den Patienten die Behandlung unwirksam erscheint oder sie die höchste empfohlene Dosis von Gibiter Easyhaler überschreiten, muss ärztlicher Rat eingeholt werden (siehe Abschnitt 4.2).

Die zunehmende Anwendung eines zusätzlichen schnell wirksamen Bronchodilatators lässt auf eine Verschlechterung der Grunderkrankung schließen, was eine erneute Beurteilung der Asthmatherapie notwendig macht.

Eine plötzliche und fortschreitende Verschlechterung der Kontrolle von Asthma ist potentiell lebensgefährlich und der Patient muss dringend medizinisch untersucht werden. In dieser Situation muss überlegt werden, ob eine intensivierte Therapie mit Kortikosteroiden, z. B. mit oralen Kortikosteroiden, oder, wenn eine Infektion vorliegt, eine antibiotische Behandlung notwendig ist.

Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, ihren Notfall-Inhalator jederzeit griffbereit zu haben: Entweder Gibiter Easyhaler (bei Patienten, die Gibiter Easyhaler für die Erhaltungs- und Bedarfstherapie anwenden) oder einen zusätzlichen, schnell wirksamen Bronchodilatator (bei Patienten, die den Gibiter Easyhaler nur für die Erhaltungstherapie anwenden).

Die Patienten müssen darauf aufmerksam gemacht werden, ihre Gibiter-Easyhaler-Erhaltungsdosis wie verordnet anzuwenden, auch wenn sich keine Symptome zeigen. Es liegen keine Studien zur prophylaktischen Anwendung von Gibiter Easyhaler, z. B.

vor einer körperlichen Anstrengung, vor. Die Bedarfstherapie mit Gibiter Easyhaler sollte beim Auftreten von Asthmasymptomen erfolgen. Eine regelmäßige vorbeugende Anwendung, z. B. vor körperlicher Anstrengung, ist jedoch nicht vorgesehen. Für diesen Zweck sollte die Anwendung eines zusätzlichen, schnell wirksamen Bronchodilatators in Betracht gezogen werden.

Sobald eine Kontrolle der Asthmasymptome erreicht ist, kann eine schrittweise Reduktion der Dosis von Gibiter Easyhaler in Betracht gezogen werden. Bei einer Verringerung der Dosis ist eine regelmäßige Kontrolle der Patienten erforderlich. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis von Gibiter Easyhaler eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2).

Eine Therapie mit Gibiter Easyhaler sollte nicht während einer Exazerbation oder wenn eine signifikante oder akute Verschlechterung des Asthmas vorliegt begonnen werden.

Bei der Behandlung mit Gibiter Easyhaler können schwerwiegende, durch das Asthma bedingte unerwünschte Ereignisse und Exazerbationen auftreten. Die Patienten sollten gebeten werden, die Behandlung fortzuführen, aber medizinischen Rat zu suchen, wenn die Asthmasymptome weiterhin nicht kontrollierbar sind oder sich nach Beginn der Behandlung mit Gibiter Easyhaler verschlechtern.

Wie auch bei anderen Inhalationstherapien kann nach der Anwendung ein paradoxer Bronchospasmus mit sofortiger Zunahme von pfeifenden Atemgeräuschen und Kurzatmigkeit auftreten. Wenn beim Patienten ein paradoxer Bronchospasmus auftritt, muss Gibiter Easyhaler sofort abgesetzt werden. Der Patient muss untersucht werden und falls notwendig muss eine Alternativtherapie eingeleitet werden. Ein paradoxer Bronchospasmus spricht auf die Inhalation eines schnell wirksamen Bronchodilatators an und sollte umgehend behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8).

Systemische Wirkungen können bei jedem inhalativen Kortikosteroid auftreten, besonders wenn das Arzneimittel in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum verschrieben wird. Das Auftreten dieser Wirkungen ist jedoch unter der Inhalationstherapie viel unwahrscheinlicher als unter der Behandlung mit oralen Kortikosteroiden. Mögliche systemische Wirkungen sind Cushing-Syndrom, cushingoide Merkmale, Nebennierensuppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, verringerte Knochendichte, Katarakt und Glaukom. Seltener können psychologische Effekte oder Verhaltensstörungen einschließlich psychomotorischer Hyperaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression oder Aggression (besonders bei Kindern) auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Insbesondere bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum mit hohen Dosen behandelt werden und zusätzlich Risikofaktoren für Osteoporose aufweisen, müssen potenzielle Effekte auf die Knochendichte in Betracht gezogen werden. Langzeitstudien mit Kindern, die eine mittlere Tagesdosis von 400 Mikrogramm Budesonid (im Behältnis abgemessene Menge) inhalierten, oder Erwachsenen, die eine mittlere Tagesdosis von 800 Mikrogramm Budesonid (im Behältnis abgemessene Menge) inhalierten, ergaben keine signifikanten Auswirkungen auf die Knochendichte. Es liegen keine Informationen zu den Auswirkungen bei höheren Dosen vor.

Wenn es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass die Nebennierenfunktion durch eine vorhergehende systemische Steroidtherapie eingeschränkt ist, ist bei der Umstellung der Patienten auf Gibiter Easyhaler Vorsicht geboten.

Eine Inhalationstherapie mit Budesonid hat den Vorteil, dass normalerweise der Bedarf an oralen Steroiden verringert ist. Bei Patienten, die von oralen Steroiden auf eine Inhalationstherapie umgestellt werden, kann jedoch über einen längeren Zeitraum das Risiko einer eingeschränkten adrenalen Reserve bestehen bleiben. Eine Erholung nach Beendigung der oralen Steroidtherapie kann erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb besteht bei Patienten, die einer Behandlung mit oralen Steroiden bedürfen und auf eine Behandlung mit inhalativem Budesonid umgestellt werden, möglicherweise weiterhin über eine beträchtliche Zeit das Risiko einer eingeschränkten Nebennierenfunktion. Unter diesen Umständen sollte die Funktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-(HHN-)Achse regelmäßig überwacht werden.

Eine länger andauernde Behandlung mit hohen Dosen inhalativer Kortikosteroide, insbesondere mit Dosen, die über die empfohlene Dosierung hinausgehen, führt möglicherweise auch zu einer klinisch relevanten Funktionsminderung der Nebennieren. Deshalb sollte in Stresssituationen, wie bei schweren Infektionen oder einer bevorstehenden Operation, die zusätzliche Anwendung von systemischen Kortikosteroiden in Erwägung gezogen werden. Eine rasche Reduktion der Steroiddosis kann eine akute Nebenniereninsuffizienz verursachen.

Die Symptome und Anzeichen, die bei einer akuten Nebenniereninsuffizienz auftreten können, sind etwas unspezifisch, können aber Anorexie, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinstrübung, Krämpfe, Hypotonie und Hypoglykämie umfassen.

Eine Behandlung mit zusätzlichen systemischen Steroiden oder Budesonid zur Inhalation sollte nicht abrupt abgebrochen werden.

Während der Umstellung von der oralen Therapie auf Gibiter Easyhaler ist generell eine geringere systemische Steroidwirkung zu erwarten. Dies führt möglicherweise zum Auftreten von allergischen oder arthritischen Symptomen wie Rhinitis, Ekzemen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Gegen diese Beschwerden sollte eine spezifische Therapie eingeleitet werden. Sollten in seltenen Fällen Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten, sollte eine allgemein unzureichende Glukokortikosteroidwirkung in Betracht gezogen werden. In diesen Fällen ist mitunter eine zeitweilige Erhöhung der Dosis von oral angewendeten Glukokortikosteroiden notwendig.

Um das Risiko einer oropharyngealen Candida-Infektion (siehe Abschnitt 4.8) zu minimieren, sollte der Patient angewiesen werden, nach dem Inhalieren einer Erhaltungsdosis seinen Mund mit Wasser auszuspülen. Wenn eine Candida-Infektion im Oropharynx auftritt, sollte der Patient den Mund auch nach bedarfsmäßig erfolgten Inhalationen mit Wasser ausspülen.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Itraconazol, Ritonavir oder anderen starken CYP3A4-Hemmern sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Wenn dies nicht möglich ist, sollte der zeitliche Abstand zwischen den Anwendungen der in Wechselwirkung stehenden Arzneimittel so groß wie möglich sein. Für Patienten, die starke CYP3A4-Hemmer anwenden, wird eine Anwendung als Erhaltungs- und Bedarfstherapie nicht empfohlen.

Gibiter Easyhaler ist bei Patienten mit Thyreotoxikose, Phäochromozytom, Diabetes mellitus, unbehandelter Hypokaliämie, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, idiopathischer subvalvulärer Aortenstenose, schwerer Hypertonie, Aneurysmen oder anderen schweren kardiovaskulären Erkrankungen wie ischämischer Herzerkrankung, Tachyarrhythmien oder schwerer Herzinsuffizienz mit Vorsicht anzuwenden.

Bei Patienten mit verlängertem QTc-Intervall ist Vorsicht geboten. Formoterol kann selbst eine Verlängerung des QTc-Intervalls hervorrufen.

Bei Patienten mit aktiver oder ruhender Lungentuberkulose, Mykosen und viralen Infektionen der Atemwege sollten sowohl die Notwendigkeit einer Anwendung als auch die Dosierung der inhalativen Kortikosteroide sehr sorgfältig überprüft werden.

Hohe Dosierungen eines ß2-Adrenozeptor-Agonisten können zu einer potenziell schwerwiegenden Hypokaliämie führen. Eine gleichzeitige Behandlung mit ß2-

Adrenozeptor-Agonisten und Arzneimitteln, die zu einer Hypokaliämie führen oder eine hypokalämische Wirkung erhöhen können, wie z. B. Xanthinderivate, Steroide und Diuretika, kann die mögliche hypokalämische Wirkung der ß2-Adrenozeptor-Agonisten noch verstärken. Besondere Vorsicht ist daher bei instabilem Asthma mit variabler Anwendung von Bronchodilatatoren für die Notfallmedikation geboten, sowie bei Patienten mit akutem schwerem Asthma, da das assoziierte Risiko durch eine Hypoxie erhöht werden kann, sowie unter anderen Bedingungen, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Hypokaliämie zunimmt. Unter diesen Umständen wird die regelmäßige Kontrolle des Kalium-Serumspiegels empfohlen.

Wie bei Anwendung aller ß2-Adrenozeptor-Agonisten sollten bei Patienten mit Diabetes mellitus zusätzliche Blutzuckerkontrollen in Erwägung gezogen werden.

Kinder und Jugendliche

Es wird empfohlen, die Körpergröße von Kindern, die über einen längeren Zeitraum mit inhalativen Kortikosteroiden behandelt werden, regelmäßig zu kontrollieren. Bei einer Wachstumsverzögerung sollte die Therapie überdacht werden mit dem Ziel, die Dosis des inhalativen Kortikosteroids soweit möglich auf die niedrigste wirksame Dosis, mit der eine effektive Kontrolle des Asthmas aufrechterhalten wird, zu reduzieren. Die Vorteile der Kortikosteroidtherapie sind sorgfältig gegen das mögliche Risiko einer Wachstumshemmung abzuwägen. Zusätzlich sollte die Überweisung des Kindes bzw. Jugendlichen an einen Spezialisten für pädiatrische Pneumologie in Betracht gezogen werden.

Begrenzte Daten aus Langzeitstudien deuten darauf hin, dass die meisten Kinder und Jugendlichen, die inhalativ mit Budesonid behandelt wurden, letztendlich ihre Zielgröße als Erwachsene erreichen werden. Zu Behandlungsbeginn ist jedoch eine geringe, wenn auch vorübergehende Wachstumsreduktion (ca. 1 cm) beobachtet worden. Diese tritt normalerweise innerhalb des ersten Behandlungsjahres auf.

Gibiter Easyhaler enthält etwa 4 mg Lactose pro Inhalation. Die in Gibiter Easyhaler enthaltene Lactose-Menge verursacht in der Regel bei Personen mit Lactoseunverträglichkeit keine Probleme. Lactose enthält geringe Mengen Milchprotein und kann deshalb allergische Reaktionen hervorrufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Pharmakokinetis che Wechselwirkungen

Da starke CYP3A4-Hemmer (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Clarithromycin, Telithromycin, Nefazodon und HIV-Proteaseinhibitoren) den Plasmaspiegel von Budesonid wahrscheinlich deutlich erhöhen, sollte die gleichzeitige Anwendung vermieden werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollte der zeitliche Abstand zwischen der Anwendung des Hemmers und der Anwendung von Budesonid so groß wie möglich sein (siehe Abschnitt 4.4). Für Patienten, die starke CYP3A4-Hemmer anwenden, wird die Anwendung als Erhaltungs- und Bedarfstherapie nicht empfohlen.

Der starke CYP3A4-Hemmer Ketoconazol, 200 mg einmal täglich, erhöhte den Plasmaspiegel des begleitend oral angewendeten Budesonids (Einzeldosis aus 3 mg) durchschnittlich um ein Sechsfaches. Wenn Ketoconazol 12 Stunden nach Budesonid angewendet wurde, lag die durchschnittliche Konzentrationserhöhung nur beim Dreifachen. Dadurch zeigt sich, dass unterschiedliche Anwendungszeiten den Plasmaspiegel senken können. Begrenzte Daten über diese Wechselwirkung von hochdosiertem inhaliertem Budesonid weisen darauf hin, dass deutliche Anstiege des

Plasmaspiegels (durchschnittlich um das Vierfache) auftreten können, wenn Itraconazol, 200 mg einmal täglich, begleitend zu inhaliertem Budesonid (Einzeldosis von 1.000 Mikrogramm) angewendet wird.

Pharm akodynamische Wechselwirkungen

Betarezeptorenblocker können die Wirkung von Formoterol schwächen oder hemmen. Gibiter Easyhaler sollte daher nicht gemeinsam mit Betarezeptorenblockern (inklusive Augentropfen) gegeben werden, solange keine zwingenden Gründe dafür vorliegen.

Die gleichzeitige Behandlung mit Chinidin, Disopyramid, Procainamid, Phenothiazinen, Antihistaminika (Terfenadin) und trizyklischen Antidepressiva kann das QTc-Intervall verlängern und das Risiko für ventrikuläre Arrhythmien erhöhen.

Zusätzlich können L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin und Alkohol die kardiale Toleranz gegenüber ß2-Sympathomimetika beeinträchtigen.

Die gleichzeitige Behandlung mit Monoaminooxidase-Hemmern bzw. mit Arzneimitteln mit ähnlichen Eigenschaften, wie Furazolidon und Procarbazin, kann zu hypertensiven Reaktionen führen.

Bei Patienten, die parallel eine Anästhesie mit halogenierten Kohlenwasserstoffen erhalten, besteht ein erhöhtes Arrhythmie-Risiko.

Die begleitende Anwendung anderer beta-adrenerger und anticholinerger Arzneimittel kann potentiell eine additive bronchodilatative Wirkung haben.

Eine Hypokaliämie kann bei Patienten, die mit Digitalisglykosiden behandelt werden, die Neigung zu Arrhythmien erhöhen.

Es konnte nicht beobachtet werden, dass Budesonid und Formoterol mit anderen in der Asthma-Therapie angewendeten Arzneimitteln Wechselwirkungen hervorrufen.

Kinder und Jugendliche

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Für Gibiter Easyhaler oder die gleichzeitige Behandlung mit Formoterol und Budesonid liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangerschaften vor. Daten aus einer Studie zur embryo-fetalen Entwicklung an Ratten ergaben keine Hinweise auf zusätzliche Effekte durch die Kombination.

Zur Anwendung von Formoterol bei Schwangeren liegen keine ausreichenden Daten vor. In tierexperimentellen Studien zur Reproduktion löste Formoterol bei sehr hohen systemischen Expositionsspiegeln nachteilige Wirkungen aus (siehe Abschnitt 5.3).

Daten von ca. 2.000 exponierten Schwangerschaften deuten nicht auf ein erhöhtes teratogenes Risiko im Zusammenhang mit inhaliertem Budesonid hin. Es wurde gezeigt, dass Glukokortikosteroide in tierexperimentellen Studien Missbildungen verursachen (siehe Abschnitt 5.3). Dies ist für den Menschen bei den empfohlenen Dosierungen wahrscheinlich nicht von Bedeutung.

Tierexperimentelle Studien haben ebenfalls gezeigt, dass ein Übermaß an pränatalen Glukokortikosteroiden bei einer Exposition unterhalb des teratogenen Dosisbereichs zu einem erhöhten Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzögerung und HerzKreislauf-Erkrankungen im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung der Glukokortikoidrezeptordichte, des Neurotransmitterumsatzes und des Verhaltens beiträgt.

Während der Schwangerschaft sollte Gibiter Easyhaler nur dann angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken überwiegt. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis an Budesonid eingesetzt werden, die nötig ist, um eine adäquate Kontrolle der Asthmasymptome aufrechtzuerhalten.

Stillzeit

Budesonid wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei Anwendung therapeutischer Dosen sind jedoch keine Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten. Es ist nicht bekannt, ob Formoterol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Bei Ratten sind kleine Mengen an Formoterol in der Muttermilch nachgewiesen worden. Die Anwendung von Gibiter Easyhaler bei stillenden Müttern sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als jedes mögliche Risiko für das Kind.

Fertilität

Hinsichtlich eines potenziellen Effekts von Budesonid auf die Fertilität sind keine Daten vorhanden. Tierexperimentelle Reproduktionsstudien mit Formoterol haben bei hoher systemischer Exposition eine etwas reduzierte Fertilität bei männlichen Ratten gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Mas chinen

Gibiter Easyhaler hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Da Gibiter Easyhaler sowohl Budesonid als auch Formoterol enthält, kann das gleiche Muster an Nebenwirkungen auftreten, das für diese Wirkstoffe bekannt ist. Bei gleichzeitiger Anwendung der beiden Wirkstoffe war die Nebenwirkungsrate nicht erhöht. Die häufigsten arzneimittelbedingten Nebenwirkungen sind die pharmakologisch vorhersehbaren Nebenwirkungen einer Therapie mit ß2-Adrenozeptor-Agonisten, wie z. B. Tremor und Palpitationen. Diese sind meistens leicht ausgeprägt und verschwinden in der Regel nach einigen Behandlungstagen.

Im Folgenden sind die mit Budesonid oder Formoterol assoziierten Nebenwirkungen nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000,

< 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000) und sehr selten (< 1/10.000).

Tabelle 1

Systemorganklasse

Häufigkeit

Unerwünschte Arzneimittelwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Candida-Infektionen des Oropharynx

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Allergische Reaktionen vom Soforttyp und vom verzögerten Typ, z. B. Exanthem, Urtikaria, Pruritus, Dermatitis, Angioödem und anaphylaktische Reaktion

Endokrine Erkrankungen

Sehr selten

Cushing-Syndrom, Nebennierensuppression, Wachstumsverzögerung, Verringerung der Knochendichte

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Selten

Hypokaliämie

Sehr selten

Hyperglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Aggression, psychomotorische Hyperaktivität, Angstzustände, Schlafstörungen

Sehr selten

Depression, Verhaltensänderungen (vorrangig bei Kindern)

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Tremor

Gelegentlich

Schwindelgefühl

Sehr selten

Geschmacksstörungen

Augenerkrankungen

Sehr selten

Katarakt und Glaukom

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitationen

Gelegentlich

Tachykardie

Selten

Herzrhythmusstörungen, z. B. Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie, Extrasystolen

Sehr selten

Angina pectoris, Verlängerung des QTc-Intervalls

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Blutdruckschwankungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Leichte Reizungen im Rachen, Husten, Heiserkeit

Selten

Bronchospasmus

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich

Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich

Blaue Flecken

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Muskelkrämpfe

Candida-Infektionen des Oropharynx werden durch Wirkstoff-Deposition hervorgerufen. Der Rat an den Patienten, nach jeder Inhalation einer Erhaltungsdosis den Mund mit Wasser auszuspülen, minimiert das Risiko. Candida-Infektionen des Oropharynx sprechen normalerweise auf topische Antimykotika an, ohne dass das inhalative Kortikosteroid abgesetzt werden muss. Wenn eine Candida-Infektion im Oropharynx auftritt, sollte der Patient den Mund auch nach bedarfsmäßig erfolgten Inhalationen mit Wasser ausspülen.

Wie auch bei anderen Inhalationstherapien kann nach der Anwendung ein paradoxer Bronchospasmus mit sofortiger Zunahme von pfeifenden Atemgeräuschen und Kurzatmigkeit auftreten. Ein solcher paradoxer Bronchospasmus ist sehr selten und tritt bei weniger als 1 von 10.000 Personen auf. Ein paradoxer Bronchospasmus spricht auf die Inhalation eines schnell wirksamen Bronchodilatators an und sollte umgehend behandelt werden. Gibiter Easyhaler muss sofort abgesetzt und der Patient untersucht werden. Falls notwendig muss eine Alternativtherapie eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Es können systemische Auswirkungen von inhalativen Kortikosteroiden auftreten, besonders wenn hohe Dosen über längere Zeiträume verschrieben werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Auswirkungen auftreten, ist deutlich geringer als bei Einnahme oraler Kortikosteroide. Zu den möglichen systemischen Auswirkungen gehören: Cushing-Syndrom, cushingoide Merkmale, Nebennierensuppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Verringerung der Knochendichte, Katarakt und Glaukom. Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und eine Beeinträchtigung der Adaption an Stresssituationen können ebenfalls auftreten. Die Wirkungen sind wahrscheinlich von der Dosis, der Expositionsdauer, einer begleitenden und vorhergehenden Exposition mit Steroiden sowie von der individuellen Empfindlichkeit abhängig.

Die Behandlung mit ß2-Adrenozeptor-Agonisten kann zu einer erhöhten Konzentration von Insulin, freien Fettsäuren, Glycerin und Ketonkörpern im Blut führen.

Kinder und Jugendliche

Es wird empfohlen, die Körpergröße von Kindern, die über einen längeren Zeitraum mit inhalativen Kortikosteroiden behandelt werden, regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Eine Überdosierung von Formoterol würde wahrscheinlich für ß2-Adrenozeptor-Agonisten typische Auswirkungen haben: Tremor, Kopfschmerz, Palpitationen. In Berichten über Einzelfälle wurden die Symptome Tachykardie, Hyperglykämie, Hypokaliämie, verlängertes QTc-Intervall, Arrhythmie, Übelkeit und Erbrechen beschrieben. Unter Umständen ist eine supportive und symptomatische Behandlung angezeigt. Bei Patienten mit akuter bronchialer Obstruktion ergab eine über den Zeitraum von 3 Stunden angewendete Dosis von 90 Mikrogramm keinen Grund für Sicherheitsbedenken.

Bei einer akuten Überdosierung mit Budesonid werden selbst bei übermäßigen Dosen keine klinischen Probleme erwartet. Bei langfristiger Anwendung von überhöhten Dosen können systemische Glukokortikosteroid-Wirkungen auftreten, wie z. B. Hyperkortizismus und Nebennierensuppression.

Wenn eine Therapie mit Gibiter Easyhaler aufgrund einer Überdosierung mit der Formoterol-Komponente des Arzneimittels abgesetzt werden muss, ist eine angemessene Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden zu erwägen.

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen; Sympathomimetika in Kombination mit Corticosteroiden oder anderen Mitteln, exkl. Anticholinergika.

ATC-Code: R03AK07

Wirkmechanismus und pharmakodynamische Wirkungen

Gibiter Easyhaler enthält Formoterol und Budesonid, die über unterschiedliche Wirkmechanismen verfügen und hinsichtlich einer Reduzierung von Asthmaexazerbationen additive Wirkungen aufweisen. Die speziellen Eigenschaften von Budesonid und Formoterol ermöglichen die Anwendung der Kombination entweder als Erhaltungs- und Bedarfstherapie oder als reine Erhaltungstherapie bei Asthma.

Budesonid

Budesonid ist ein Glukokortikosteroid, das bei Inhalation eine dosisabhängige, entzündungshemmende Wirkung in den Luftwegen hat, was zu einer Abschwächung der Symptome und selteneren Asthmaexazerbationen führt. Inhalatives Budesonid ruft weniger schwere Nebenwirkungen hervor als systemische Kortikosteroide. Der genaue Mechanismus, der für die entzündungshemmende Wirkung von Glukokortikosteroiden verantwortlich ist, ist nicht bekannt.

Formoterol

Formoterol ist ein selektiver ß2-Adrenozeptor-Agonist, der nach Inhalation bei Patienten mit reversibler Atemwegsobstruktion zu einer schnellen und lange anhaltenden Entspannung der glatten Bronchialmuskulatur führt. Die bronchienerweiternde Wirkung ist dosisabhängig und setzt innerhalb von 1 - 3 Minuten ein. Die Wirkdauer beträgt nach einer einzelnen Dosis mindestens 12 Stunden.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Klinische Wirksamkeit von Budesonid/Formoterol als Erhaltungstherapie

Klinische Studien mit Erwachsenen haben gezeigt, dass die zusätzliche Anwendung von Formoterol zu Budesonid zu einer Besserung der Asthmasymptome und der Lungenfunktion führte und Exazerbationen verringerte. In zwei 12-wöchigen Studien war die Wirkung von Budesonid/Formoterol auf die Lungenfunktion vergleichbar mit der Wirkung einer freien Kombination aus Budesonid und Formoterol und übertraf die Wirkung von Budesonid allein. In allen Behandlungsarmen wurde im Bedarfsfall ein kurz wirksamer ß2-Adrenozeptor-Agonist angewendet. Es gab keine Hinweise auf eine Abschwächung der anti-asthmatischen Wirkung über die Zeit.

Im Rahmen einer randomisierten Doppelblind-Studie, an der 72 erwachsene Patienten mit Asthma (Alter 18 - 70 Jahre) teilnahmen, wurde die Wirksamkeit von Gibiter Easyhaler mit der von Symbicort Turbohaler, jeweils als Einzeldosis, verglichen. Die Studienteilnehmer hatten ein stabiles, jedoch nicht optimal eingestelltes Asthma und einem FEV1 von durchschnittlich 1,92 Litern (62 % des Sollwerts). Bei beiden Arzneimitteln wurden zwei Dosisstufen von Formoterol untersucht: 9 Mikrogramm und 36 Mikrogramm. Der primäre Zielparameter, das durchschnittliche FEV1 über den Zeitraum von 12 Stunden, zeigte bei beiden Dosen eine zu vernachlässigende Differenz zwischen den Behandlungen. Unter der niedrigeren Dosis betrug die Differenz zwischen den Behandlungen (Easyhaler-Turbohaler) 0,013 Liter (95-%-Konfidenzintervall [95-%-KI]: -0,047 bis 0,073 l) und unter der hohen Dosis -0,028 Liter (95-%-KI: -0,087 bis 0,032 l). Die Ergebnisse der Studie bestätigen die

äquivalente bronchodilatative Wirksamkeit von Gibiter Easyhaler und Symbicort Turbohaler.

Es wurden zwei 12-wöchige Studien durchgeführt, in denen 265 Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren mit einer Erhaltungstherapie aus Budesonid/Formoterol (2 Inhalationen von 80 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm pro Inhalation zweimal täglich) und einem kurzfristig wirkenden ß2-Adrenozeptor-Agonisten als Bedarfstherapie behandelt wurden. In beiden Studien verbesserte sich die Lungenfunktion und die Behandlung wurde im Vergleich zur entsprechenden Dosis Budesonid allein gut vertragen.

Klinische Wirksamkeit von Budesonid/Formoterol als Erhaltungs- und Bedarfstherapie

Insgesamt wurden 12.076 Asthmapatienten in 5 doppelblinde Wirksamkeits- und Sicherheitsstudien mit einer Dauer von 6 oder 12 Monaten eingeschlossen (4.447 Patienten wurden in den Budesonid/Formoterol-Arm mit der Erhaltungs- und Bedarfstherapie randomisiert). Die Patienten mussten trotz der Anwendung inhalativer Glukokortikosteroide Symptome aufweisen.

Alle Vergleiche in allen 5 Studien ergaben unter der Erhaltungs- und Bedarfstherapie mit Budesonid/Formoterol eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Abnahme von schweren Exazerbationen. Dies schloss einen Vergleich mit Budesonid/Formoterol in einer höheren Erhaltungsdosis und Terbutalin zur Anwendung im Bedarfsfall (Studie 735) sowie mit Budesonid/Formoterol in gleicher Erhaltungsdosis und entweder Formoterol oder Terbutalin für den Bedarfsfall ein (Studie 734) (Tabelle 2). In Studie 735 waren Lungenfunktion, Symptomkontrolle und Anzahl der BedarfsAnwendungen in allen Behandlungsgruppen ähnlich. In Studie 734 nahmen Symptome und Bedarfs-Anwendungen bei Vergleich mit den beiden Vergleichstherapien ab und die Lungenfunktion verbesserte sich. Über alle 5 Studien gerechnet benötigten die Patienten unter einer Erhaltungs- und Bedarfstherapie mit Budesonid/Formoterol an durchschnittlich 57 % der Behandlungstage keine Bedarfs-Inhalationen. Es gab keine Hinweise auf eine Toleranzentwicklung über die Zeit.

Tabelle 2 Übersicht über schwere Exazerbationen in klinischen Studien

Studien-Nr.

Dauer

Behandlungsarme

n

Schwere ExazerbationenEreignisse Ereignisse/ Patientenjahr

Studie 735 6 Monate

Budesonid/Formoterol 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm 2-mal täglich + bei Bedarf

1.103

125

0,23b

Budesonid/Formoterol 320 Mikrogramm/9 Mikrogramm 2-mal täglich + Terbutalin 0,4 mg bei Bedarf

1.099

173

0,32

Salmeterol/Fluticason 2 * 25 Mikrogramm/125 Mikrogramm 2-mal täglich + Terbutalin 0,4 mg bei Bedarf

1.119

208

0,38

Studie 734 12 Monate

Budesonid/Formoterol 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm 2-mal täglich + bei Bedarf

1.107

194

0,19b

Budesonid/Formoterol 160 Mikrogramm/4,5 Mikrogramm 2-mal täglich + Formoterol 4,5

1.137

296

0,29

Mikrogramm bei Bedarf Budesonid/Formoterol 160

1.138

377

0,37

Mikrogramm/4,5 Mikrogramm 2-mal täglich + Terbutalin 0,4 mg bei Bedarf

a Krankenhauseinweisung/Behandlung in der Notaufnahme oder Behandlung mit oralen Steroiden

b Reduktion der Exazerbationsrate bei beiden Vergleichen statistisch signifikant (p < 0,01)

In 2 weiteren Studien mit Patienten, die aufgrund akuter Asthmasymptome einen Arzt aufsuchten, führte Budesonid/Formoterol ähnlich wie Salbutamol oder Formoterol zu einer schnellen und effektiven Abnahme der Bronchokonstriktion.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption

Es konnte gezeigt werden, dass die Fixdosis-Kombinationen von Budesonid und Formoterol in Gibiter Easyhaler und in Symbicort Turbohaler in Bezug auf die systemische Gesamtexposition sowie die Exposition über die Lungen bioäquivalent sind.

Die Fixdosis-Kombination von Budesonid und Formoterol in Symbicort Turbohaler war in Bezug auf die systemische Exposition gegenüber Budesonid und Formoterol den entsprechenden Monopräparaten bioäquivalent. Ungeachtet dessen war nach Anwendung der Fixdosis-Kombination eine geringfügige Steigerung der Kortisolsuppression im Vergleich zu den Monopräparaten bemerkbar. Es wird davon ausgegangen, dass der Unterschied keinen Einfluss auf die klinische Sicherheit hat.

Es gab keine Hinweise auf pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Budesonid und Formoterol.

Die pharmakokinetischen Parameter für die entsprechenden Wirkstoffe waren nach Anwendung von Budesonid und Formoterol als Monopräparaten oder als FixdosisKombination vergleichbar. Bei Budesonid war nach Anwendung der FixdosisKombination die AUC etwas höher, die Resorptionsrate schneller und die maximale Plasmakonzentration höher. Bei Formoterol war die maximale Plasmakonzentration nach Anwendung der Fixdosis-Kombination ähnlich. Inhaliertes Budesonid wird schnell resorbiert und die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 30 Minuten nach der Inhalation erreicht. In Studien betrug die durchschnittliche Deposition von Budesonid in den Lungen nach Inhalation über den Pulverinhalator zwischen 32 % und 44 % der abgegebenen Menge. Die systemische Bioverfügbarkeit liegt bei ca. 49 % der abgegebenen Menge. Bei Kindern im Alter von 6 - 16 Jahren ist die Deposition in den Lungen bei gleicher angewendeter Dosis der bei Erwachsenen vergleichbar. Die sich daraus ergebenden Plasmakonzentrationen wurden nicht bestimmt.

Inhaliertes Formoterol wird schnell resorbiert und die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 10 Minuten nach der Inhalation erreicht. In Studien betrug die durchschnittliche Deposition von Formoterol in den Lungen nach Inhalation über den Pulverinhalator 28 % bis 49 % der abgegebenen Menge. Die systemische Bioverfügbarkeit liegt bei ca. 61 % der abgegebenen Menge.

Verteilung und Biotransformation

Die Plasmaproteinbindung liegt für Formoterol bei ca. 50 % und für Budesonid bei ca. 90 %. Das Verteilungsvolumen beträgt bei Formoterol ca. 4 l/kg und bei Budesonid ca.

3    l/kg. Formoterol wird über Konjugationsreaktionen inaktiviert (es werden aktive O-demethylierte und deformylierte Metaboliten gebildet, die aber hauptsächlich als inaktivierte Konjugate gesehen werden). Budesonid erfährt bei der ersten Leberpassage eine hochgradige (ca. 90 %) Biotransformation zu Metaboliten mit geringer Glukokortikosteroid-Wirkung. Die Glukokortikosteroid-Aktivität der Hauptmetaboliten, 6-beta-Hydroxybudesonid und 16-alfa-Hydroxyprednisolon, beträgt weniger als 1 % von der von Budesonid. Es gibt keine Hinweise auf metabolische Wechselwirkungen oder Verdrängungsreaktionen zwischen Formoterol und Budesonid.

Elim ination

Der größte Teil einer Formoterol-Dosis wird in der Leber metabolisiert und anschließend über die Nieren ausgeschieden. Nach inhalativer Anwendung werden 8 % bis 13 % der abgegebenen Formoterol-Menge unverstoffwechselt über den Urin ausgeschieden. Formoterol besitzt eine hohe systemische Clearance (ca. 1,4 l/min) und die terminale Eliminationshalbwertzeit beträgt durchschnittlich 17 Stunden.

Budesonid wird hauptsächlich durch vom Enzym CYP3A4 katalysierte Stoffwechselreaktionen eliminiert. Die Metaboliten von Budesonid werden entweder als solche oder in konjugierter Form über den Urin ausgeschieden. Es wurden nur zu vernachlässigende Mengen unveränderten Budesonids im Urin nachgewiesen. Budesonid besitzt eine hohe systemische Clearance (ca. 1,2 l/min) und die terminale Plasmaeliminationshalbwertzeit beträgt nach intravenöser Anwendung durchschnittlich

4    Stunden.

Die Pharmakokinetik von Formoterol ist bei Kindern noch nicht untersucht worden.

Über die Pharmakokinetik von Budesonid und Formoterol bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist nichts bekannt. Bei Patienten mit Lebererkrankung kann die Exposition gegenüber Budesonid und Formoterol erhöht sein.

Line arität/Nicht-Line arität

Die systemische Exposition sowohl gegenüber Budesonid als auch gegenüber Formoterol korreliert linear mit der angewendeten Dosis.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die in tierexperimentellen Studien beobachtete Toxizität von Budesonid und Formoterol, in Kombination oder einzeln verabreicht, bestand aus Effekten, die in Zusammenhang mit einer übersteigerten pharmakologischen Aktivität standen.

In tierexperimentellen Reproduktionsstudien hat sich gezeigt, dass Kortikosteroide wie z. B. Budesonid Missbildungen (Gaumenspalten, Missbildungen des Skelettsystems) induzieren. Allerdings scheinen die Ergebnisse dieser tierexperimentellen Studien für den Menschen bei Anwendung der empfohlenen Dosen nicht relevant zu sein. Tierexperimentelle Reproduktionsstudien zeigten für Formoterol bei hoher systemischer Exposition eine etwas verringerte Fertilität männlicher Ratten und Implantationsverluste sowie ein verringertes frühes postnatales Überleben und Geburtsgewicht bei systemischen Expositionen, die deutlich über den bei der klinischen Anwendung erreichten liegen. Allerdings scheinen die Ergebnisse dieser tierexperimentellen Studien für die Anwendung beim Menschen nicht relevant zu sein.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Lactose-Monohydrat

6.2    Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre.

Haltbarkeit nach Anbruch des Beutels: 4 Monate.

Nicht über 25 °C lagern. Vor Feuchtigkeit schützen.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Aufbewahrungsbedingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Der Multidosis-Pulverinhalator besteht aus sieben Kunststoffteilen und einer Edelstahlfeder. Die Kunststoffmaterialien des Inhalators sind: Polybutylenterephthalat, Polyethylen geringer Dichte (LDPE), Polycarbonat, SBS, Polypropylen. Der Inhalator ist in eine Laminatfolie eingesiegelt. Er wird mit oder ohne Schutzbox (Polypropylen und thermoplastisches Elastomer) in einer Faltschachtel aus Karton vertrieben.

Packungen:

60 Inhalationen

60 Inhalationen + Schutzbox

120 Inhalationen

120 Inhalationen + Schutzbox

180 Inhalationen (3 * 60 Inhalationen)

360 Inhalationen (3 * 120 Inhalationen)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahme für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULAS S UNG

BERLIN-CHEMIE AG Glienicker Weg 125 12489 Berlin

8. ZULASSUNGSNUMMER 96647.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULAS S UNG

18.11.2016

10.    STAND DER INFORMATION November 2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG Verschreibungspflichtig

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