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Glucose 200 Mg/Ml B. Braun

Document: 16.07.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

HC-RA/Mo/200403/1


B|BRAUN Seite 11 von 4





Gebrauchsinformation




Glucose 20% B.Braun

Infusionslösung



Zusammensetzung



1000 ml Infusionslösung enthalten:


- arzneilich wirksame Bestandteile


Glucose-Monohydrat 220,0 g

(^;= 200,0 g wasserfreie Glucose)



- sonstige Bestandteile


Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke



1000 ml ^;= 3350 kJ ^;= 800 kcal


Kohlenhydratgehalt 200 g/l

Theoretische Osmolarität 1110 mOsm/l

Titrationsacidität (pH 7,4) < 1 mmol/l

pH-Wert 3,5 - 5,5




Darreichungsform und Inhalt


Infusionslösung


1 x 100 ml Glasflasche

10 x 100 ml Glasflaschen

1 x 250 ml Glasflasche

10 x 250 ml Glasflaschen

1 x 500 ml Glasflasche

10 x 500 ml Glasflaschen

1 x 1000 ml Glasflasche

6 x 1000 ml Glasflaschen


1 x 250 ml Kunststoffbehälter

10 x 250 ml Kunststoffbehälter

1 x 500 ml Kunststoffbehälter

10 x 500 ml Kunststoffbehälter

1 x 1000 ml Kunststoffbehälter

10 x 1000 ml Kunststoffbehälter



Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise


Lösung zur Energiezufuhr




Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


B. Braun Melsungen AG

Carl-Braun-Straße 1

34212 Melsungen


Telefon: (0 56 61) 71-0

Telefax: (0 56 61) 71-45 67




Anwendungsgebiete


- Glucosezufuhr zur Energiebereitstellung

- Kohlenhydratkomponente in der parenteralen Ernährung

- Zustände bei Verminderung des Blutzuckergehalts (hypoglykämische Zustände)




Gegenanzeigen


- Erhöhter Blutzuckerspiegel (insulinresistente Hyperglykämie, deren Korrektur mehr als 6 Einheiten Insulin/Stunde erfordert)

- Erniedrigter Serumkaliumspiegel (Hypokaliämie)

- Erhöhter Säuregehalt des Blutes (Acidose)

- Überwässerung (Hyperhydratationszustände)

- Gleichzeitiger Natrium- und Wassermangel (Hypotone Dehydratation)


Vorsicht ist geboten bei erhöhter Serumosmolarität.




Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Kontrollen der Blutglucose-Konzentration sind in Abhängigkeit von Stoffwechselzustand und

applizierter Menge erforderlich.

Kontrollen des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säuren-Basen-Status sowie des Kaliumspiegels sind erforderlich.

Glucosehaltige Lösungen dürfen nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem mit Blutkonserven verabreicht werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.




Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln können Inkompatibilitäten auftreten, da Glucose 20% B.Braun einen sauren pH-Wert aufweist.


Erythrozytenkonzentrate dürfen nicht in Glucose 20 % B.Braun aufgeschwemmt werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.




Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Intravenöse Anwendung.


Die Lösung stellt nur einen Baustein für die parenterale Ernährung dar. Für eine vollständige parenterale Ernährung ist die gleichzeitige Substitution mit Proteinbausteinen, Elektrolyten, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Spurenelementen erforderlich.


Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Glucose- und Flüssigkeitsbedarf.


Erwachsene


Maximale Tagesdosis


Bis zu 30 ml/kg KG und Tag, entsprechend 6,0 g Glucose/kg KG und Tag.

Unter pathologisch veränderten Stoffwechselbedingungen (wie z. B. Postaggressionsstoffwechsel, hypoxische Zustände, Organinsuffizienz) kann die oxidative Verstoffwechselung von Glucose eingeschränkt sein, die mit Hyperglykämie und Insulinresistenz einhergeht und mit erhöhter Mortalität verbunden sein kann. Daher ist die Zufuhr ggf. auf 2-4 g Glucose/kg KG und Tag zu begrenzen.

Der Blutzuckerspiegel sollte 110 mg/dl (6,1 mmol/l) nicht übersteigen (van den Berghe 2001).


Maximale Infusions- und Tropfgeschwindigkeit


Die maximale Infusionsgeschwindigkeit beträgt 1,25 ml/kg KG und Stunde, entsprechend 0,25 g Glucose/kg KG und Stunde. Die maximale Tropfgeschwindigkeit beträgt ca. 0,4 Tropfen/kg KG und Minute.


Bei einem Patienten mit 70 kg Körpergewicht entspricht dies einer Infusionsgeschwindigkeit von
87 ml/Stunde bzw. einer maximalen Tropfgeschwindigkeit von ca. 28 Tropfen/Minute. Die hierbei zugeführte Menge an Glucose beträgt 17,5 g/Stunde.


Eine Gesamtflüsigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpergewicht und Tag sollte im Rahmen einer parenteralen Ernährung nur in Ausnahmefällen überschritten werden.



Kinder


Bei Anwendung in der Neonatologie ist die hohe Osmolarität (siehe unter Zusammensetzung) von Glucose 20% B.Braun zu berücksichtigen.


Maximale Tagesdosis


Die maximale Tagesdosis richtet sich nach dem möglichen Gesamtvolumen aller anzuwendenden Infusionslösungen.


Die maximale Tagesdosis für Glucose beträgt (mit den unten gemachten Einschränkungen hinsichtlich der Flüssigkeitszufuhr):


Frühgeborene bis zu 18 g/kg KG und Tag ^;= bis zu 90 ml/kg KG und Tag

Neugeborene bis zu 15 g/kg KG und Tag ^;= bis zu 75 ml/kg KG und Tag

1. - 2. Lebensjahr bis zu 15 g/kg KG und Tag ^;= bis zu 75 ml/kg KG und Tag

3. - 5. Lebensjahr bis zu 12 g/kg KG und Tag ^;= bis zu 60 ml/kg KG und Tag

6. - 10. Lebensjahr bis zu 10 g/kg KG und Tag ^;= bis zu 50 ml/kg KG und Tag

11. - 14. Lebensjahr bis zu 8 g/kg KG und Tag ^;= bis zu 40 ml/kg KG und Tag


Bei der Dosisfestlegung ist zu berücksichtigen, daß die folgenden Richtwerte für die Gesamt­flüssigkeitszufuhr aller anzuwendenden Infusionslösungen nicht überschritten werden.



Der Volumenbedarf (Basisbedarf) beträgt:


1. Lebenstag 50 - 70 ml/kg KG und Tag

2. Lebenstag 70 - 90 ml/kg KG und Tag

3. Lebenstag 80 - 100 ml/kg KG und Tag

4. Lebenstag 100 - 120 ml/kg KG und Tag

ab 5. Lebenstag 100 - 130 ml/kg KG und Tag

1. Lebensjahr 100 - 140 ml/kg KG und Tag

2. Lebensjahr 80 - 120 ml/kg KG und Tag

3. - 5. Lebensjahr 80 - 100 ml/kg KG und Tag

6. - 10. Lebensjahr 60 - 80 ml/kg KG und Tag

11. - 14. Lebensjahr 50 - 70 ml/kg KG und Tag


Nach einem Anwendungsgang nicht verbrauchte Infusionslösung ist zu verwerfen.


Bei Verabreichung von Kohlenhydratlösungen, gleich welcher Konzentration, müssen regelmäßige Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.



Anwendungsfehler und Überdosierung


Überdosierung kann zu Hyperglykämie, Glukosurie, Hyperosmolarität, hyperglykämischem

hyperosmolarem Koma, Überwässerung und Elektrolytstörungen führen.


Gegenmaßnahmen


Die primäre Therapie der Störungen besteht in einer Reduktion der Glucosezufuhr. Störungen

des Kohlenhydratstoffwechsels und des Elektrolythaushaltes können mit Insulingabe und

Elektrolytzufuhr behandelt werden.




Nebenwirkungen


Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten.


Hinweis


Die Patienten werden aufgefordert, dem Arzt oder Apotheker jede Nebenwirkung mitzuteilen, die sie bei sich beobachten.




Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit


Nach Ablauf des auf dem Behältnis sowie der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr anzuwenden!


Nur zu verwenden, wenn das Behältnis unverletzt und die Lösung klar ist.


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.



Stand der Information


März 2004


459997c0bbd848cd20f595e8837004c0.rtf - B. Braun Melsungen AG / DE -