Glucose 700 Mg/Ml B. Braun
HC-RA/Mo/200403/1
B|BRAUN Seite 9 von 3
Gebrauchsinformation
Glucose 70% B.Braun
Infusionslösung
Zusammensetzung
1000 ml Infusionslösung enthalten:
- arzneilich wirksame Bestandteile
Glucose-Monohydrat 770,0 g
(^;= 700,0 g wasserfreie Glucose)
- sonstige Bestandteile
Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke
1000 ml ^;= 11725 kJ ^;= 2800 kcal
Kohlenhydratgehalt 700 g/l
Theoretische Osmolarität 3880 mOsm/l
Titrationsacidität (pH 7,4) < 1,5 mmol/l
pH-Wert 3,5 - 5,5
Darreichungsform und Inhalt
Infusionslösung
1 x 250 ml Glasflasche
10 x 250 ml Glasflaschen
1 x 500 ml Glasflasche
10 x 500 ml Glasflaschen
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Lösung zur Energiezufuhr
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
B. Braun Melsungen AG
Carl-Braun-Straße 1
34212 Melsungen
Telefon: (0 56 61) 71-0
Telefax: (0 56 61) 71-45 67
Anwendungsgebiete
- Hochkalorische Kalorienzufuhr bei Indikationen zur Flüssigkeitsrestriktion
- Glucosezufuhr zur Energiebereitstellung
- Kohlenhydratkomponente in der parenteralen Ernährung
- Zustände bei Verminderung des Blutzuckergehalts (hypoglykämische Zustände)
Gegenanzeigen
- Erhöhter Blutzuckerspiegel (insulinresistente Hyperglykämie, deren Korrektur mehr als 6 Einheiten Insulin/Stunde erfordert)
- Erniedrigter Serumkaliumspiegel (Hypokaliämie)
- Erhöhter Säuregehalt des Blutes (Acidose)
- Überwässerung (Hyperhydratationszustände)
- Gleichzeitiger Natrium- und Wassermangel (Hypotone Dehydratation)
Vorsicht ist geboten bei erhöhter Serumosmolarität.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Kontrollen der Blutglucose-Konzentration sind in Abhängigkeit von Stoffwechselzustand und applizierter Menge erforderlich.
Kontrollen des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säuren-Basen-Status sowie des Kaliumspiegels sind erforderlich.
Glucosehaltige Lösungen dürfen nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem mit Blutkonserven verabreicht werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln können Inkompatibilitäten auftreten, da Glucose 70% B.Braun einen sauren pH-Wert aufweist.
Erythrozytenkonzentrate dürfen nicht in Glucose 70% B.Braun aufgeschwemmt werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Intravenöse Anwendung.
Die Lösung stellt nur einen Baustein für die parenterale Ernährung dar. Für eine vollständige parenterale Ernährung ist die gleichzeitige Substitution mit Proteinbausteinen, Elektrolyten, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Spurenelementen erforderlich.
Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Glucosebedarf.
Maximale Tagesdosis
Bis zu 8,5 ml/kg KG und Tag, entsprechend 6,0 g Glucose/kg KG und Tag.
Unter pathologisch veränderten Stoffwechselbedingungen (wie z. B. Postaggressionsstoffwechsel, hypoxische Zustände, Organinsuffizienz) kann die oxidative Verstoffwechselung von Glucose ein-geschränkt sein, die mit Hyperglykämie und Insulinresistenz einhergeht und mit erhöhter Mortalität verbunden sein kann. Daher ist die Zufuhr ggf. auf 2-4 g Glucose/kg KG und Tag zu begrenzen.
Der Blutzuckerspiegel sollte 110 mg/dl (6,1 mmol/l) nicht übersteigen (van den Berghe 2001).
Maximale Infusions- und Tropfgeschwindigkeit
Die maximale Infusionsgeschwindigkeit beträgt 0,35 ml/kg KG und Stunde, entsprechend 0,25 g Glucose/kg KG und Stunde. Die maximale Tropfgeschwindigkeit beträgt ca. 0,11 Tropfen/kg KG und Minute.
Bei einem Patienten mit 70 kg Körpergewicht entspricht dies einer maximalen Infusionsgeschwindig-keit von 24,5 ml/Stunde bzw. einer maximalen Tropfgeschwindigkeit von ca. 8 Tropfen/Minute. Die hierbei zugeführte Menge an Glucose beträgt 17,5 g/Stunde.
Eine Gesamtflüsigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpergewicht und Tag sollte im Rahmen einer parenteralen Ernährung nur in Ausnahmefällen überschritten werden.
Nach einem Anwendungsgang nicht verbrauchte Infusionslösung ist zu verwerfen.
Bei Verabreichung von Kohlenhydratlösungen, gleich welcher Konzentration, müssen regelmäßige Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Überdosierung kann zu Hyperglykämie, Glukosurie, Hyperosmolarität, hyperglykämischem
hyperosmolarem Koma, Überwässerung und Elektrolytstörungen führen.
Gegenmaßnahmen
Die primäre Therapie der Störungen besteht in einer Reduktion der Glucosezufuhr. Störungen
des Kohlenhydratstoffwechsels und des Elektrolythaushaltes können mit Insulingabe und
Elektrolytzufuhr behandelt werden.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten.
Hinweis
Die Patienten werden aufgefordert, dem Arzt oder Apotheker jede Nebenwirkung mitzuteilen, die sie bei sich beobachten.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Nach Ablauf des auf dem Behältnis sowie der äußeren Umhüllung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr anzuwenden!
Nur zu verwenden, wenn das Behältnis unverletzt und die Lösung klar ist.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Stand der Information
März 2004
e4192a8687abe74a72c0417304772628.rtf - B. Braun Melsungen AG / DE -