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Godamed 500

Document: 10.06.2009   Fachinformation (deutsch) change

Textversion vom 20.05.2009 Godamed 500 Seite 23

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Fachinformation

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Pfleger Godamed500

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1. Bezeichnung des Arzneimittels

Godamed 500


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Thrombozytenaggregationshemmer

Analgetikum

Antipyretikum

Antirheumatikum


3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge

- arzneilich wirksame Bestandteile

1 Tablette enthält:

500 mg Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.)

250 mg Glycin


- sonstige Bestandteile

Aromastoffe,

Cellulosepulver,

Maisstärke,

Saccharin-Natrium.


4. Anwendungsgebiete

Verhinderung thrombotischer Gefäßverschlüsse bei arterieller Verschlusskrankheit und Verminderung arteriel­ler Thrombosen nach gefäßchirurgischen Eingriffen, transluminaler Katheterdilatation oder nach anderen arterieneröffnenden Maßnahmen.


Zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind; Verminderung der Gefahr weiterer Thrombosen der Herzkranzgefäße nach überstandenem Herzinfarkt. Verhütung eines Herzinfarktes bei instabiler Angina pectoris.


Entzündung oberflächlicher Venen (akute Thrombophlebitis).


Verminderung venöser Thrombosen und Embolien nach Operationen, wenn eine Antikoagulanzien­therapie nicht möglich oder kontraindiziert ist.


Schmerzen, z.B. Kopf-, Zahn- und Regelschmerzen, Muskel- und Nervenschmerzen, Entzündungen; Fieber. Rheumatische Erkrankungen: Gelenkrheuma (chronische Polyarthritis), akute Schübe arthrotischer Erkrankungen, Weichteilrheumatismus.



Hinweis:Godamed 500 soll jedoch bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen wegen des möglichen Auftretens eines Reye-Syndroms nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken.


5. Gegenanzeigen



Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit


Gastrointestinale Wirkungen


Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure und anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven Inhibitoren sollte vermieden werden.


Während der Behandlung mit allen NSAR sind schwerwiegende gastrointestinale Blutungen, Geschwüre oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, zu jedem Zeitpunkt der Therapie mit oder ohne Warnsignale oder früheren schwerwiegenden gastrointestinalen Nebenwirkungen, berichtet worden.

Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Blutungen und Perforationen im Gastrointestinaltrakt, die lebensbedrohlich sein können.


Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollen jedes ungewöhnliche Symptom im Magen-Darm-Bereich (vor allem gastrointestinale Blutungen) melden, insbesondere zu Beginn einer Therapie.



Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikoide, Antikoagulanzien wie z. B. Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren oder Thrombozyten-Aggregationshemmer wie z. B. Acetylsalicylsäure in geringen Dosen zur Behandung kardiovaskulärer Erkrankungen.


Beim Auftreten von gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera soll die Behandlung mit Acetylsalicylsäure abgebrochen werden.


Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit ansteigender Dosis der NSAR, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Kapitel 7: „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“) und für ältere Patienten. Diese Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behandelt werden. Eine Behandlung mit NSAR in Kombination mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hemmer) sollte in diesen Fällen in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Kapitel 7: „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“).


Godamed 500 sollte nur nach Befragen des Arztes angewendet werden bei gleichzeitiger Therapie mit gerin­nungshemmenden Arzneimitteln (z.B. Cumarin-Derivate, Heparin mit Ausnahme niedrig dosierter Heparin-Therapie), Asthma bronchiale, Überempfindlichkeit gegen andere Entzündungshemmer/ Anti­rheumatika oder andere allergene Stoffe, chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffinger­darmbeschwerden, vorgeschädigter Niere, schweren Leber­funktionsstörungen sowie während der ersten 6 Monate der Schwangerschaft und in der Stillzeit.


Hinweise:Patienten, die an Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellung (Nasenpolypen) oder chronischen Atemwegsinfektionen (besonders gekoppelt mit heuschnupfenartigen Erscheinungen) leiden und Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Schmerz- und Rheumamittel aller Art sind bei Anwendung von Godamed 500 durch Asthmaanfälle gefährdet (sog. Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma). Solche Patien­ten sollten vor Anwendung den Arzt befragen. Das Gleiche gilt für Patienten, die auch gegen andere Stoffe überempfindlich (allergisch) reagieren wie z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber.


Godamed 500 soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber u.U. lebensbedrohlichen Krankheit sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.


Sonstige Hinweise


Bei längerem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.


Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen. Dieses Risiko ist besonders groß, wenn mehrere verschiedene Schmerzmittel kombiniert eingenommen werden.


Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei Patienten, die bereits zu geringer Harnsäureausscheidung neigen, kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.


Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt „Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben“).


Bei Anwendung von NSAR’s können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.


Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekundärinfektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage, muss der Arzt konsultiert werden.


Kinder und Jugendliche


Acetylsalicylsäure soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Reye-Syndroms sein.


Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.


Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.


Während des ersten und zweiten Trimenons der Schwangerschaft sollte ASS nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls ASS von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Trimenons der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während es dritten Trimenons der Schwangerschaft können alle Prostaglandinsynthesehemmer
- den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

- die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:


Daher ist Acetylsalicylsäure während des dritten Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert.



Acetylsalicylsäure und deren Abbauprodukte gehen in die Muttermilch über. Da bei gelegentlicher Ein­nahme nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen in der Stillzeit sollte jedoch frühzeitig abgestillt werden.


Fertilität

Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe, die die Cycloxigenase/Prostaglandin synthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.


6. Nebenwirkungen

Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Acetylsalicylsäure, auch solche unter hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsangaben, die über Einzelfälle hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 3 g Acetylsalicylsäure.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig:
mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig:
1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich:
1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten:
1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten:
weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt:
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Häufig:Magen-Darm-Beschwerden, wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Mikroblutungen, Übelkeit, Erbre­chen und Durchfälle

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen(Bronchospasmus, Hautreaktionen).


Selten: Magen-Darmblutungen, die sehr selten zu einer Eisenmangelanämieführen können.Magen-Darmgeschwüre, unter Umständen mit Blutung und Perforation, insbesondere bei älteren Patienten. Bei abdominalen Schmerzen, Teerstuhl oder Hämatemesis wird der Patient aufgefordert Acetylsalicylsäure abzusetzen und sofort den Arzt zu informieren.


Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen eventuell mit Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, anaphylaktischem Schock, Quincke-Ödeme vor allem bei Asthmatikern.



Sehr seltenwurden Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Erhöhung der Leberwerte, Verminderungen des Blutzuckers (Hypoglykämie), eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Agranulozytose, Panzytopenie, aplastische Anämie, besonders schwere Hautreaktionen wie Hautauschlag mit Rötung und Blasenbildung (bis hin zum Erythema exsuda­tivum multi­forme/Stevens-Johnson-Syndrom) beschrieben.


Sehr seltenist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z.B. Entwicklung einer nekroti­sierenden Fasciitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika. Wenn während der Anwendung von Godamed 500 Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfek­tiöse/antibiotische Therapie vorliegt.


Bei länger dauernder oder chronischer Anwendung können Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrenklingen, Seh­störungen oder Schläfrigkeit auftreten.


Zu Störungen des Säure-Basen-Haushaltes sowie zur Natrium- und Wasserretention kann es bei Anwendung hoher Dosen und bei entsprechender Disposition kommen.


Die in Godamed 500 enthaltene Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausschei­dung. Bei prädisponierten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.


Hinweise: Kopfschmerzen, Schwindel, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen (Tinitus)und mentale Verwirrung können besonders bei Kindern und älteren Patienten Anzeichen einer Überdosierung sein. In diesen Fällen ist der Arzt zu benachrichtigen.


Bei hochdosierter Dauertherapie ist die regelmäßige Kontrolle der Hämoglobin- und Leberwerte (Transaminasen) insbesondere bei Kindern erforderlich.


Bei Auftreten von schwarzem Stuhl (Teerstuhl) ist sofort der Arzt zu benachrichtigen.


Bei Einnahme vor operativen Eingriffen ist der Arzt/Zahnarzt zu befragen bzw. zu informieren.


Blutungen wie z.B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder Hautblutungen mit einer möglichen Verlängerung der Blutungszeit. Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhalten.

Selten bis sehr selten sind auch schwerwiegende Blutungen wie z. B. intracerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulantien berichtet worden, die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein können.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Da bei Einnahme von Godamed 500 in höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen, wie Benommen­heit, Schwindel oder Übelkeit auftreten können, kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahr­zeuges und zur Bedienung von Maschinen eingeschränkt sein.



7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:


Abschwächung derWirkungen:


Godamed 500 sollte daher nicht zusammen mit einem dieser Stoffe angewendet werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.


Hinweis:Einige Magenmittel (Antacida) können die für bestimmte Indikationen erforderlichen hohen, konti­nuierlichen Salicylat- Blutspiegel beeinträchtigen.


8. Warnhinweise

Keine.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Zur Verhinderung thrombotischer Gefäßverschlüsse bei arterieller Verschlusskrankheit und Verminde­rung arterieller Thrombosen nach gefäßchirurgischen Eingriffen, transluminaler Katheterdilatation oder nach ande­ren arterieneröffnenden Maßnahmen, zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vor­läuferstadien aufge­treten sind, zur Verminderung der Gefahr weiterer Thrombosen der Herzkranz­gefäße nach überstandenem Herzinfarkt sowie zur Verhütung eines Herzinfarktes bei instabiler Angina pectoris:

Erwachsene 2-3 mal täglich 1 Tablette.



Zur Therapie einer akuten Thrombophlebitis:

Erwachsene 3-mal täglich 2 Tabletten bis zum Abklingen der akuten Symptome, dann für 2-3 Wochen 3-mal täglich 1 Tablette.


Zur Verminderung venöser Thrombosen und Embolien nach Operationen, wenn eine Antikoagulanzien­therapie nicht möglich oder kontraindiziert ist:

Erwachsene 2-3-mal täglich 1 Tablette.


Bei Schmerzen, Entzündungen und Fieber:

Erwachsene bis zu 3-mal täglich 1- 2 Tabletten, Schulkinder bis zu 3-mal täglich 1/2 - 1 Tablette und Kinder im Alter von 3-5 Jahren bis zu 2-mal täglich 1/2 Tablette.


Bei rheumatischen Erkrankungen:

Erwachsene, je nach Schweregrad der Erkrankung, bis zu 10 Tabletten über den Tag verteilt (Einzeldosis: 2 Tabletten).


Hinweis:Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis vermindert bzw. das Ein­nahmeintervall verlängert werden.


11. Art und Dauer der Anwendung

Die Tabletten können je nach Bedarf mit oder ohne Flüssigkeit eingenommen werden; sie sind auch zum Lutschen geeignet.


Die Behandlung zur Verminderung von arteriellen Thrombosen sollte, wenn möglich, vor dem Eingriff, spätestens jedoch am zweiten postoperativen Tag begonnen werden.


Godamed 500 soll als Schmerzmittel weder über längere Zeit noch in höherer Dosierung ohne ärzt­lichen oder zahnärztlichen Rat angewendet werden.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

a) Symptome der Intoxikation

Überdosierung kann zu folgenden Intoxikationserscheinungen führen:


Neben Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes und der Blutgerinnung, des Elektrolythaushaltes (z.B. Kaliumverluste), Hypoglykämie, Hautausschlägen sowie gastrointestinalen Blutungen werden Hyperventila­tion, respiratorische Azidose/Alkalose, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchti­gung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszustände beobachtet. Bei schweren Vergiftungen können Delirien, Krämpfe, Atemnot, Schweißausbrüche, Exsikkose, Kollaps, Hyperthermie, Anurie und Koma auf­treten. Bei Intoxikationen mit letalem Ausgang tritt der Tod in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein.


b) Therapie von Intoxikationen

Die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Acetylsalicylsäureintoxikation richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen der Intoxikation. Sie entsprechen den üblichen Maß­nahmen zur Ver­minderung der Absorption des Wirkstoffs, Kontrolle des Wasser- und Elektrolyt­haushalts sowie der gestörten Temperaturregulation und Atmung.



Notfallbehandlung:


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit,

soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Acetylsalicylsäure gehört als Vertreter der Gruppe der Salicylate zur Arzneistoffgruppe der sauren nichtsteroi­dalen Analgetika/Antiphlogistika. Acetylsalicylsäure ist als Ester der Salicylsäure eine Sub­stanz mit analge­tischen, antipyretischen und antiphlogistischen Wirkeigenschaften. Als Wirkprinzip wird die Hemmung der Cyclooxygenase und damit die Hemmung der Bildung der Prostanoide Prostaglandin E2, Prostaglandin I2 und Thromboxan A2 beschrieben. Acetylsalicylsäure besitzt eine ausgeprägte, irreversible thrombozyten­aggregationshemmende Wirkung.


Acetylsalicylsäure in oralen Dosierungen zwischen 0,5 und 1,0 g wird angewendet zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei erhöhter Temperatur, wie z.B. bei Erkältung oder Grippe, zur Temperatursenkung und zur Behandlung von Gelenk – und Muskelschmerzen.


Es wird ebenfalls zur Behandlung akuter und chronisch entzündlicher Erkrankungen wie z.B. rheumatoide Arthritis, Ostheoarthritis und Spondylitis ankylosans angewendet. Dafür werden generell hohe Dosierungen von 4 bis 8 g pro Tag auf mehrere Einzeldosen verteilt benutzt.


Acetylsalicylsäure hemmt außerdem die Thrombozytenaggregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2in den Thrombozyten blockiert. Dafür werden bei verschiedenen kardiovaskulären Indikationen Dosierungen von 75 bis 300 mg täglich eingesetzt.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität

Eine akute Vergiftung mit tödlichem Ausgang kann beim erwachsenen Menschen ab einer einmaligen Dosis von 10 g, bei Kindern ab 3 g Acetylsalicylsäure eintreten. Der Tod tritt in der Regel durch Ver­sagen der Atemfunktion ein (siehe Ziffer 12).

Plasmakonzentrationen ab 300-350 µg Salicylsäure/ml können toxische Symptome, Konzentrationen ab etwa (400-) 500 µg/ml komatös-letale Zustände bewirken.



Chronische Toxizität

Acetylsalicylsäure und der Metabolit Salicylsäure wirken lokal schleimhautreizend. Schon bei thera­peutischer Dosierung können Blutungen (Ulzera, Blutungen und/oder hämorrhagische Erosionen mit Mikroblutungen) dosisabhängig im Magen-Darm-Trakt entstehen. Bei chronischer Anwendung kann es daher zur Anämie (Eisenmangelanämie) kommen.


Liegen Ulzera im Magen-Darm-Trakt vor, besteht durch die erhöhte Blutungsbereitschaft die Gefahr bedroh­licher Blutungen. Außer diesen unerwünschten Wirkungen zeigten sich in Tierstudien nach akutem und chronischem Einsatz von Acetylsalicylsäure in hohen Dosen Nierenschäden.


Mutagenität

Acetylsaliylsäure wurde ausreichend beüzglich mutagener Wirkungen geprüft, hierbei ergaben sich keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.


Kanzerogenität

Studien zum tumorigenen Potenzial an Maus und Ratte ergaben keine Hinweise auf eine eigen­ständige kanzerogene Wirkung von Acetylsalicylsäure.


Reproduktionstoxizität

Die Einnahme von Salicylaten im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist in verschiedenen epidemio­logischen Studien mit einem erhöhten Fehlbildungsrisiko (Gaumenspalten, Herzmissbildungen) in Zusammenhang ge­bracht worden. Im Tierversuch sind Implantationsstörungen und Fehlbildungen beobachtet worden. Dieses Risiko bei normalen therapeutischen Dosen scheint jedoch gering zu sein, da eine prospektive Studie mit ca. 32.000 exponierten Mutter-Kind-Paaren keine Assoziation mit einer erhöhten Fehlbildungsrate ergab. Da der Einfluss einer Prostaglandinsynthesehemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollten Salicylate im 1. und 2. Trimenon nicht eingenommen werden. Im letzten Trimenon der Schwangerschaft kann die Einnahme von Salicylaten zu einer Verlängerung der Gestationsdauer, vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und zu Wehen­hemmung führen. Bei Mutter und Kind ist eine gesteigerte Blutungsneigung beobachtet worden. Bei Einnahme von Acetylsalicylsäure kurz vor der Geburt kann es insbesondere bei Frühgeborenen zu intra­kranialen Blutungen kommen. Eine Einnahme im letzten Trimenon, insbesondere nach der 36. Schwanger­schaftswoche, ist kontraindiziert.


Salicylate gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da bei gelegentlicher Einnahme nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht beobachtet wurden, wird ein Unterbrechen des Stillens während der Behandlung in der Regel nicht erforderlich sein. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen soll jedoch früh­zeitig abgestillt werden, da Risiken wegen mangelnder Entgiftung durch das Neugeborene (z.B. Kernikterus) nicht auszuschließen sind.


13.3 Pharmakokinetik

Acetylsalicylsäure wird vor, während und nach der Resorption in seinen aktiven Hauptmetaboliten Salicyl­säure umgewandelt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden überwiegend über die Niere ausgeschieden. Hauptmetaboliten sind das Glycinkonjugat der Salicylsäure (Salicylursäure), das Ether- und das Ester­glukuronid der Salicylsäure (Salicylphenolglukuronid und Salicylacetylglukuronid) sowie die durch Oxidation von Salicylsäure entstehende Gentisinsäure und deren Glycinkonjugat.


Die Resorption nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure erfolgt, abhängig von der galenischen Formulierung, schnell und vollständig. Der Acetylrest der Acetylsalicylsäure wird teilweise bereits während der Passage durch die Mukosa des Gastrointestinaltraktes hydrolytisch gespalten. Maximale Plasmaspiegel werden nach


0,3-2 Stunden (Gesamtsalicylat) erreicht. Die Eliminations­kinetik von Salicylsäure ist in starkem Maße von der Dosis abhängig, da die Metabolisierung von Salicylsäure kapazitätslimitiert ist (fluktuelle Eliminations­halbwertzeit zwischen 2 und 30 Stunden).


Die Plasmaeiweißbindung beim Menschen ist konzentrationsabhängig; Werte von 66 % bis 98 % (Salicylsäure) wurden gefunden. Im Liquor und in der Synovialflüssigkeit ist Salicylsäure nach Ein­nahme von Acetylsalicylsäure nachweisbar.


Salicylsäure ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über.



13.4 Bioverfügbarkeit

Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:


Acetylsalicylsäure

Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasmakonzentration ( ) / [µg/ml]

11,98 4,65

10,89 3,62

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration ( ) / [h]

0,69 0,45

0,58 0,25

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) / [µg/ml h]

12,72 2,53

12,38 3,07

Angaben der Werte als Mittelwert mit Standardabweichung


Abbildung Diagramm


Mittlere Plasmaspiegelverläufe der Acetylsalicylsäure im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm.


Salicylsäure

Testpräparat

Referenzpräparat

maximale Plasmakonzentration ( ) / [µg/ml]

53,37 7,18

53,50 8,38

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration ( ) / [h]

2,08 0,42

2,29 1,01

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) / [µg/ml h]

372,16 70,91

371,32 76,31

Angaben der Werte als Mittelwert mit Standardabweichung


Abbildung Diagramm


Mittlere Plasmaspiegelverläufe der Salicylsäure im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm.


Das in Godamed 500 enthaltene Glycin erhöht die Löslichkeit der Acetylsalicylsäure, eine wesentliche Vor­aussetzung für eine schnelle Bioverfügbarkeit.




14. Sonstige Hinweise

Godamed 500-Tabletten enthalten Glycin und sind deshalb hinsichtlich der Nebenwirkungen gepuf­ferten Acetylsalicylsäure-Zubereitungen gleichgestellt.


15. Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


Godamed 500 soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Nicht über 30°C lagern.


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen

Packung mit 20 Tabletten

N1

Packung mit 50 Tabletten

N2

Packung mit 100 Tabletten

N3

Anstaltspackung mit 10 x 50 Tabletten



18. Stand der Information

Mai 2009


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Dr. R. Pfleger

Chemische Fabrik GmbH

D-96045 Bamberg


Telefon: (0951) 6043-0

Telefax: (0951) 604329

E-Mail: info@dr-pfleger.de