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Granocyte 13 Millionen Ie/Ml

Document: 15.03.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Granocyte® 13 Millionen IE, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung

Wirkstoff: Lenograstim


ZUSAMMENSETZUNG

1 Durchstechflasche mit 55 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil: Lenograstim, gentechnisch hergestellt aus den Ovarialzellen (Eierstockzellen) des chinesischen Hamsters 13,4 Millionen Internationale Einheiten (entsprechend
105 Mikrogramm).

Sonstige Bestandteile: L-Arginin, L-Phenylalanin, L-Methionin, Mannitol, Polysorbat 20, verdünnte Salzsäure.

1 vorgefüllte Einmalspritze mit 1 ml Lösungsmittel bzw. eine Ampulle enthält: Wasser für Injektionszwecke.


DARREICHUNGSFORM UND INHALT

Packungen zu:

1 Durchstechflasche mit 105 µg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung + 1 vorgefüllte Einmalspritze mit 1 ml Lösungsmittel + 2 Nadeln

5 Durchstechflaschen mit je 105 µg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung + 5 vorgefüllte Einmalspritzen mit 1 ml Lösungsmittel + 10 Nadeln


STOFF- ODER INDIKATIONSGRUPPE

Blutbildender Wachstumsfaktor


PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

Chugai Pharma Marketing Ltd.

Zweigniederlassung Deutschland

Lyoner Straße 15

60528 Frankfurt am Main

Telefon: 069/663000-0

Telefax: 069/663000-50


In Lizenz von

Chugai Pharmaceutical Co., Ltd, Tokyo, Japan


HERSTELLER

Aventis Pharma Specialités

180 Rue Jean Jaurès

F - 947000 Maisons Alfort

Telefon: 0033 1 45 18 83 00

Telefax: 0033 1 43 53 26 63


ANWENDUNGSGEBIETE

1. Bei Knochenmarktransplantation

Zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien bei Patienten mit nicht das Knochenmark betreffenden bösartigen (nicht-myeloischen malignen) Erkrankungen, die sich einer myeloablativen Therapie mit anschließender Knochenmarktransplantation unterziehen und ein erhöhtes Risiko andauernder schwerer Neutropenien aufweisen.

2. Nach zytotoxischer (zellschädigender) Chemotherapie

Zur Verkürzung der Dauer schwerwiegender Neutropenien (Abnahme bestimmter weißer Blutkörperchen) und Verringerung der sich daraus ergebenden Komplikationen bei Patienten, die sich einer Behandlung mit einem üblichen zellschädigenden (zytotoxischen) Chemotherapieschema unterziehen, das mit einer erheblichen Wahrscheinlichkeit des Auftretens von neutropenischem Fieber (Fieber im Zusammenhang mit einer Abnahme bestimmter weißer Blutkörperchen) verknüpft ist.

3. Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut


GEGENANZEIGEN

Wann darf Granocyte® 13 Millionen IE nicht angewandt werden?

Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile des Präparates.

Granocyte® 13 Millionen IE darf nicht benutzt werden, um die Dosis einer zellschädigenden Chemotherapie über allgemein akzeptierte Dosierungen und Dosierungsschemata hinaus zu steigern, da das Arzneimittel möglicherweise die Knochenmarktoxizität, nicht aber die allgemeine Toxizität (Giftigkeit) der zellschädigenden Präparate vermindert.


Granocyte® 13 Millionen IE darf bei folgenden Patienten nicht verabreicht werden:

- bei Patienten mit myeloischen malignen Erkrankungen, die keine neu aufgetretene akute myeloische Leukämie aufweisen

- bei Patienten mit neu aufgetretener akuter myeloischer Leukämie im Alter unter 55 Jahren und/oder

- bei Patienten mit neu aufgetretener akuter myeloischer Leukämie mit guter Zytogenetik, z.B. t(8;21), t(15;17) und inv(16).


Wann sollte Granocyte® 13 Millionen IE nicht angewandt werden?

Granocyte® 13 Millionen IE soll nicht gleichzeitig mit einer zellschädigenden Chemotherapie angewendet werden.


Was muss man in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangerschaft

Es liegen keine Erfahrungen über die Unbedenklichkeit einer Anwendung von Granocyte® 13 Millionen IE während der Schwangerschaft vor. Tierversuche zeigten eine schädliche Wirkung im Hinblick auf die Reproduktionstoxizität. Das mögliche Risiko beim Menschen ist unbekannt.

Granocyte ® 13 Millionen IE sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, außer wenn es dringend erforderlich ist.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Lenograstim in die menschliche Muttermilch übergeht. Die Anwendung von Granocyte® 13 Millionen IE bei stillenden Müttern kann daher nicht empfohlen werden.


Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?

Für die Behandlung von älteren Patienten ergeben sich keine Besonderheiten.


VORSICHTSMAßNAHMEN FUR DIE ANWENDUNG UND WARNHINWEISE

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Die Therapie sollte nur in Zusammenarbeit mit Ärzten erfolgen, die Erfahrung in der Behandlung von Krebspatienten haben.

Bei Knochenmarktransplantation:

Besondere Beobachtung muss auf die Erholung der Thrombozytenwerte gelegt werden, da in klinischen Studien der Mittelwert der Thrombozytenzahl bei mit Granocyte® 13 Millionen IE behandelten Patienten niedriger war als in der Plazebogruppe. Die Wirkung von Granocyte® 13 Millionen IE auf Inzidenz und Schweregrad akuter oder chronischer Transplantat-Wirt-Reaktionen ist nicht genau bestimmt worden.

Bösartiges Zellwachstum:

Der Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor kann das Wachstum von Zellen in der Zellkultur fördern.

Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit einer Behandlung mit Granocyte® 13 Millionen IE ist bei Patienten mit Erkrankungen von bestimmten blutbildenden Zellen des Knochenmarks (Myelodysplasie, akuter myeloischer Leukämie oder chronischer myeloischer Leukämie) nicht nachgewiesen. Wegen möglicher Förderung des Tumorwachstums darf Granocyte® 13 Millionen IE bei diesen Erkrankungen nicht angewendet werden.

In klinischen Studien konnte noch nicht geklärt werden, ob Granocyte® 13 Millionen IE das Fortschreiten eines myelodysplastischen Syndroms (krankhafte Blutbildveränderungen) zur akuten myeloischen (das Knochenmark betreffenden) Leukämie beeinflusst.

Deshalb sollte Granocyte® 13 Millionen IE bei Vorstadien einer bösartigen Erkrankung myeloischen Ursprungs nur mit größter Vorsicht eingesetzt werden.

Da einige unspezifische Tumoren in seltenen Fällen einen G-CSF-Rezeptor bilden können, ist beim Auftreten eines unerwarteten Tumorwachstums im Zusammenhang mit einer rHuG-CSF-Therapie eine Weiterführung der Therapie sorgfältig abzuwägen.

Bei konventioneller Chemotherapie:

Die Behandlung mit Granocyte® 13 Millionen IE wird nicht empfohlen 24 Stunden vor und bis 24 Stunden nach Ende der Chemotherapie (siehe Abschnitt „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“).

Risiken in Verbindung mit einer Chemotherapie in höheren Dosen:

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Granocyte® 13 Millionen IE im Zusammenhang mit einer intensivierten Chemotherapie sind noch zu belegen. Granocyte® 13 Millionen IE darf nicht benutzt werden, um die Intervalle zwischen den chemotherapeutischen Zyklen (Behandlungsphasen) unter die allgemein akzeptierte Dauer hinaus zu verkürzen und/oder die Dosis eines Präparates zur Chemotherapie zu steigern.

In einer Phase II-Studie zur Intensivierung der Chemotherapie mit Lenograstim waren toxische (giftige) Wirkungen, die nicht das Knochenmark betrafen, die einschränkenden Faktoren.

Andere besondere Vorsichtsmaßnahmen:

Bei Patienten nach einer durch Chemotherapie ausgelösten Knochenmarkschädigung sollte der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytenzahl) besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Leber- oder Nierenfunktion wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Granocyte® 13 Millionen IE noch nicht beurteilt.

Bei Patienten mit wesentlich verringerten Zahlen an Vorläuferzellen des Knochenmarks (z.B. wegen einer zuvor erfolgten intensiven Radio- oder Chemotherapie) ist die Erholung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutrophilen) mitunter vermindert.

In diesen Fällen ist die Verträglichkeit von Granocyte® 13 Millionen IE noch nicht belegt.

Angesichts des mit einer starken Erhöhung der weißen Blutkörperchen verknüpften möglichen Risikos, sollte die Anzahl weißer Blutkörperchen während der Therapie mit Granocyte® 13 Millionen IE regelmäßig kontrolliert werden. Falls die Anzahl der weißen Blutkörperchen nach dem Durchlaufen des tiefsten Werts einen Wert von 50 x 10 9/ l überschreiten, muss Granocyte® 13 Millionen IE unverzüglich abgesetzt werden.

Andererseits sollte Granocyte® 13 Millionen IE nicht gegeben werden, wenn unter Verabreichung von Granocyte® 13 Millionen IE zur Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut die Anzahl der weißen Blutkörperchen auf einen Wert > 70 x 10 9/ l ansteigt.

Klinische Studien, die mit demselben Patientenkollektiv durchgeführt und von demselben Labor ausgewertet wurden, zeigten, dass die Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut größer war, wenn Granocyte® 13 Millionen IE nach einer Chemotherapie angewandt wurde als wenn Granocyte® 13 Millionen IE allein angewandt wurde. Dennoch sollte bei der Wahl zwischen den zwei Mobilisationsmethoden das gesamte Behandlungsziel für den individuellen Patienten berücksichtigt werden.

Patienten, die zuvor einer ausgiebigen myelosupressiven Therapie ausgesetzt waren, zeigen unter Umständen keine ausreichende Mobilisation von Blutstammzellen ins periphere Blut, um die Minimalanzahl von 2.0 x 10 6CD 34 + Zellen / kg KG und damit eine adäquate hämatologische Rekonstitution zu erreichen.

Ein Transplantationsprogramm von peripheren Stammzellen sollte früh im Behandlungsverlauf des Patienten definiert werden und besondere Aufmerksamkeit sollte der Anzahl der peripher mobilisierten Stammzellen vor Verabreichung einer hochdosierten Chemotherapie gewidmet werden. Falls die Werte niedrig sind, sollte dieses Programm durch andere Formen der Behandlung ersetzt werden.

Besondere Aufmerksamkeit sollte der Methode der Quantifizierung von Blutstammzellen geschenkt werden, da die Ergebnisse der Durchflusszytometrieanalyse für CD 34 + Zellen von Labor zu Labor variieren. Es wird eine Minimalanzahl von 2.0 x 10 6CD 34 + Zellen / kg KG zur Reinfusion empfohlen, um eine adäquate hämatologische Rekonstitution zu erreichen.

Diese Empfehlung basiert auf veröffentlichten Erfahrungswerten. Transplantate, deren CD 34 + Werte höher als 2.0 x 10 6Zellen / kg KG liegen, werden mit einer schnelleren Rekonstitution, einschließlich der Rekonstitution der Blutplättchen, in Verbindung gebracht, während niedrigere Werte mit einer langsameren Rekonstitution assoziiert werden.

Das Auftreten pulmonaler Anzeichen wie Husten, Fieber und Atemnot in Verbindung mit radiologischen Hinweisen auf pulmonale Infiltrate sowie die Verschlechterung der Lungenfunktion können erste Anzeichen für eine Schocklunge sein. Die Behandlung mit Granocyte® 13 Millionen IE sollte unterbrochen und eine angemessene Therapie eingeleitet werden.

Bei gesunden Spendern

Die periphere Stammzelltransplantation ist ein Verfahren, das für den gesunden Spender keinen direkten Nutzen hat. Sie sollte nur auf solche Fälle begrenzt werden, die in Übereinstimmung mit den Richtlinien für die Knochenmarkspende stehen.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Granocyte® 13 Millionen IE wurde nicht bei Spendern mit einem Alter über 60 Jahre geprüft und die Anwendung sollte deshalb nicht empfohlen werden. Aufgrund regionaler Vorschriften und aus Mangel an Studien sollten Kinder als Spender nicht berücksichtigt werden.

Geeignet für die Mobilisierung von Blutstammzellen sind Spender, die den Einschlusskriterien bezüglich der Labor- und klinischer Parameter und einer Knochenmarkspende genügen und insbesondere die hämatologischen Einschlusskriterien erfüllen.

Eine ausgeprägte Leukozytose (Leukozyten = 50 x 10 9/ l) wurde bei 24% der Patienten beobachtet.

Apheresebedingt wurden bei 42% der Versuchspersonen Thrombozytopenien (Abnahme der Blutplättchen) (Thrombozyten-Werte < 100 x 10 9/ l) beobachtet, bei denen gelegentlich Thrombozyten-Werte unter 50 x 10 9/ l festgestellt wurden, von denen alle Thrombozytopenien ohne Auftreten klinischer Nebenwirkungen regenerierten. Folglich dürfen keine Leukapheresen an Spendern durchgeführt werden, die mit Antikoagulanzien (gerinnungshemmende Substanzen) behandelt werden oder die bekannte Störungen der Blutbildung haben. Falls mehr als eine Leukapherese notwendig ist, sollte vor der Apherese besondere Aufmerksamkeit auf Spender mit Thrombozyten-Werten unter 100 x 10 9/ l gelegt werden. Grundsätzlich sollten keine Apheresen durchgeführt werden, wenn die Thrombozyten-Werte kleiner als 75 x 10 9/ l sind.

Das Anlegen eines zentral venösen Katheters sollte im Hinblick auf den venösen Zugang bei der Auswahl der Spender möglichst vermieden werden. Es sind in Einzelfällen Milzrupturen bei gesunden Spendern nach Gabe von Granulozyten-Kolonie stimulierenden Faktoren (G-CSFs) aufgetreten. Bei Schmerzen im linken Oberbauch oder der Schulterspitze sollte unverzüglich der behandelnde Arzt informiert werden.

Langzeitbeobachtungen von Spendern liegen für eine kleine Zahl von Versuchspersonen vor. Über einen Zeitraum von bis zu 6 Jahren wurden keine sich entwickelnden Langzeitfolgeerscheinungen gemeldet. Dennoch kann die Möglichkeit der Stimulation eines malignen myeloischen Klons nicht ausgeschlossen werden. Deshalb wird die systematische Dokumentation der Patientendaten und die Nachbeobachtung durch das Transplantationszentrum empfohlen.

Bei Empfängern allogener, durch Granocyte® 13 Millionen IE mobilisierter, peripherer Stammzellen

Die allogene Stammzelltransplantation kann mit einem höheren Auftreten an chronischen Transplantat-Wirt-Reaktionen in Verbindung stehen, wobei wenige Daten über einen längeren Beobachtungszeitraum über die Transplantatfunktion vorliegen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.


WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN MITTELN

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Granocyte® 13 Millionen IE, und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel anwenden?

Angesichts der Empfindlichkeit sich rasch teilender Knochenmarkzellen gegenüber einer knochenmark- und zellschädigenden Chemotherapie wird die Anwendung von Granocyte® 13 Millionen IE im Zeitraum von einem Tag vor bis zu einem Tag nach dem Ende der Chemotherapie nicht empfohlen.

Mögliche Wechselwirkungen mit anderen blutbildenden (haematopoetischen) Wachstumsfaktoren und Zellbotenstoffen müssen noch in klinischen Studien untersucht werden.


DOSIERUNGSANLEITUNG, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Granocyte® 13 Millionen IE nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Granocyte® 13 Millionen IE sonst nicht richtig wirken kann !


Wieviel von Granocyte® 13 Millionen IE und wie oft sollten Sie Granocyte® 13 Millionen IE anwenden?

1.) Bei Knochenmarktransplantation

Granocyte® 13 Millionen IE sollte täglich in der empfohlenen Dosis von 150 µg (19,2 Mio. I.E.) pro m2Körperoberfläche (KO) pro Tag als 30-minütige intravenöse Infusion, verdünnt in isotoner Kochsalzlösung oder als subkutane Injektion verabreicht werden, beginnend am Tag nach der Transplantation (siehe auch Abschnitte „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“ und „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“). Die Behandlung sollte fortgesetzt werden bis der erwartete Nadir durchschritten ist und die Neutrophilenzahlen wieder stabile, die Unterbrechung der Behandlung erlaubende Normwerte erreicht haben, falls nötig bis zu maximal 28 aufeinanderfolgenden Tagen. Es ist zu erwarten, dass am 14. Tag nach der Knochenmarktransplantation sich die Neutrophilenwerte bei 50% der Patienten erholt haben.

Bei Knochenmarktransplantation sind Sicherheit und Wirksamkeit von Granocyte® 13 Millionen IE für Patienten im Alter von über 2 Jahren belegt.

2.) Nach Behandlung mit zellschädigender Chemotherapie:

Granocyte® 13 Millionen IE sollte täglich in der empfohlenen Dosis von 150 µg (19,2 Mio. I.E.) pro m2Körperoberfläche pro Tag als subkutane Injektion, beginnend am ersten Tag nach Beendigung der Chemotherapie, verabreicht werden (siehe auch Abschnitte „Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“ und „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“). Die tägliche Gabe sollte solange fortgeführt werden, bis der Wert des tiefsten Absinkens durchschritten ist und die Neutrophilenzahl (Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen) wieder stabile, die Unterbrechung der Behandlung erlaubende Normwerte erreicht hat, falls nötig bis zu maximal 28 aufeinanderfolgenden Tagen.

3.) Zur Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut

3a.) Bei Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut bei alleiniger Therapie mit Granocyte® 13 Millionen IE

Granocyte® 13 Millionen IE sollte täglich in der empfohlenen Dosis von 10 µg (1,28 Mio. I.E.) pro kg Körpergewicht pro Tag als subkutane Injektion für die Dauer von 4 bis 6 Tagen verabreicht werden. Die Leukapherese(n) (Auftrennung des Blutes zur Herstellung von Leukozytenkonzentrat) sollte(n) zwischen Tag 5 und 7 durchgeführt werden. Bei Patienten, die nicht extensiv chemotherapeutisch behandelt wurden, ist oftmals nur eine Leukapherese ausreichend, um die Minimalanzahl von 2.0 x 10 6CD 34 + Zellen pro kg KG zu erhalten.

3b.) Bei Unterstützung der Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut in Kombination mit einer vorausgegangenen Chemotherapie

Nach Beendigung der myelotoxischen Chemotherapie sollte Granocyte® 13 Millionen IE täglich in der empfohlenen Dosis von 150 µg (19,2 Mio. I.E.) pro m2Körperoberfläche pro Tag als subkutane Injektion, beginnend am ersten Tag nach Beendigung der Chemotherapie, verabreicht werden bis der Wert des tiefsten Absinkens durchschritten ist und die Neutrophilenzahl wieder stabile, die Unterbrechung der Behandlung erlaubende Normwerte, erreicht hat.

Nach Bestimmung der CD 34 + Zellen im Blut mit einer validierten Methode oder wenn die Leukozytenzahl nach Durchschreiten des Wertes des tiefsten Absinkens ansteigt, sollte eine Leukapherese durchgeführt werden. Bei Patienten, die nicht ausgiebig chemotherapeutisch behandelt wurden, ist oftmals nur eine Leukapherese ausreichend, um die Minimalanzahl von 2.0 x 10 6CD 34 + Zellen pro kg KG zu erhalten.

Bei gesunden Spendern ermöglicht eine tägliche Dosis von 10 µg/kg KG, verabreicht als subkutane Injektion über 5-6 Tage, eine Sammlung von CD 34 + Zellen 3 x 10 6Zellen pro KG Körpergewicht bei 83% der Probanden mit einer Leukapherese und bei 97% der Probanden mit zwei Leukapheresen.


Informationen bezüglich der Zubereitung der gebrauchsfertigen Injektionslösung finden sich am Ende der Gebrauchsinformation.


ANWENDUNGSFEHLER UND UBERDOSIERUNG

Was ist zu tun, wenn Granocyte® 13 Millionen IE in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Die Auswirkungen einer Überdosierung mit Granocyte® 13 Millionen IE stehen nicht fest. Das Absetzen von Granocyte® 13 Millionen IE führt üblicherweise innerhalb von 1 bis 2 Tagen zu einem Rückgang der zirkulierenden Neutrophilen (bestimmte weiße Blutkörperchen) um 50 %. Normalwerte werden nach 1 bis 7 Tagen erreicht. Bei einem von drei Patienten, die eine Höchstdosis von 40 µg/kg KG/Tag (5,12 Mio. IE/kg KG/Tag) erhielten, wurde ein Leukozytenwert von 50 x 109 /l am 5. Behandlungstag gemessen.

Beim Menschen traten bei Dosierungen bis zu 40 µg/kg KG/Tag außer Schmerzen im Bewegungsapparat keine anderen toxischen Erscheinungen auf.


NEBENWIRKUNGEN

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Granocyte® 13 Millionen IE auftreten?

Die sichere Anwendung von Granocyte® 13 Millionen IE in Verbindung mit Arzneimitteln, die hemmend auf das Tumorwachstum wirken (antineoplastische Substanzen) und die sich durch eine kumulative (sich anhäufende) Knochenmarkschädigung (Myelotoxizität) oder eine überwiegend gegen die Bildung der Blutplättchen gerichtete Toxizität (Giftigkeit) auszeichnen (Nitrosoharnstoffderivate, Mitomycin) ist nicht belegt. Die Anwendung von Granocyte® 13 Millionen IE könnte insbesondere die gegen die Blutplättchen gerichtete schädigende Wirkung derartiger Arzneimittel sogar verstärken.

In klinischen Studien, die durch Gabe von Scheinmedikamenten kontrolliert waren, erwies sich Granocyte® 13 Millionen IE als sicher.

Unerwünschte Ereignisse traten bei Patienten, die mit Granocyte® 13 Millionen IE oder Scheinmedikamenten behandelt wurden, mit gleicher Häufigkeit auf. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse bestanden aus Haarausfall (Alopezie), Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen, ähnlich denjenigen, die bei anderen chemotherapeutisch behandelten Krebspatienten auftreten.

Bei den mit Lenograstim behandelten Patienten traten etwas mehr Knochenschmerzen (ca. 10% häufiger) und örtliche Reaktionen an der Einstichstelle (ca. 5% häufiger) als in der Kontrollgruppe auf.

Eine Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytenzahlen) von 70 x 10 9/ l oder mehr wurde bei weniger als 5% der Patienten, die eine zellschädigende Chemotherapie erhalten hatten und die mit Lenograstim (5 µg pro kg KG und pro Tag, entsprechend 0,64 Mio. I.E.) behandelt worden waren, beobachtet. Über Nebenwirkungen, die direkt der Leukozytose (Vermehrung der weißen Blutkörperchen) zuzuschreiben waren, wurde nicht berichtet.

Nach Knochenmarktransplantation

In klinischen Studien zeigte sich bei Patienten unter Granocyte® 13 Millionen IE ein niedrigerer Mittelwert der Thrombozytenzahl als bei Patienten unter Plazebo (Scheinmedikament). Damit war jedoch keine Zunahme der unerwünschten Ereignisse im Hinblick auf den Blutverlust verbunden. Die mediane Anzahl der Tage bis zur letzten Thrombozytentransfusion nach Knochenmarktransplantation war in beiden Gruppen ähnlich.

In klinischen Studien traten die häufigsten unerwünschten Ereignisse (15% in mindestens einer Behandlungsgruppe) mit gleicher Häufigkeit bei Granocyte® 13 Millionen IE und Placebo-Patienten (Patienten die Scheinmedikamente erhielten) auf. Diese unerwünschten Ereignisse entsprachen denen, die üblicherweise bei dem zugrundeliegenden Behandlungsschema zu erwarten sind. Als unerwünschten Ereignisse traten infektiös/entzündliche Erkrankungen der Mundhöhle, Fieber, Durchfall (Diarrhoe), Ausschlag, abdominale Schmerzen, Erbrechen, Alopezie, Sepsis und Infektion auf.

Bei der peripheren Blutstammzellenmobilisierung:

Wenn Granocyte® 13 Millionen IE an gesunde Personen verabreicht wird, werden meist Kopfschmerzen in 30%, Knochenschmerzen in 23%, Rückenschmerzen in 17,5%, Asthenie (Schwäche) in 11%, Abdominalschmerz (Bauchschmerzen) in 6 % und allgemeiner Schmerz in 6% der Fälle beobachtet. Das Risiko von Schmerzen ist erhöht bei den Personen, die einen hohen Spitzenwert an Leukozyten haben, besonders bei Leukozytenwerten 50 x 10 9/ l. Leukozytose (Leukozyten 50 x 10 9/ l) wurde in 24% und apheresebedingte Thrombozytopenie (Blutplättchen < 100 x 10 9/ l) bei 42% der Spender gemeldet. Ein vorübergehender Anstieg der ASAT und /oder ALAT wurde bei 12% der Probanden beobachtet und der alkalischen Phosphatase bei 16% der Probanden. Es sind in Einzelfällen Milzrupturen aufgetreten bei gesunden Spendern, die G-CSF erhalten haben (s. o).

Immunologische Nebenwirkungen:

In sehr seltenen Fällen wurde über allergische Reaktionen, in Einzelfällen bis zu anaphylaktischen Schockreaktionen während der Behandlung mit Granocyte® 13 Millionen IE berichtet. Darüber hinaus wurden sehr seltene Fälle von Lyell-Syndrom (bestimmte Hauterkrankung) berichtet.

Pulmonale, thorakale und mediastinale Nebenwirkungen:

Selten wurden pulmonale Infiltrate beobachtet, die in einigen Fällen bis zum Lungenversagen oder zur Schocklunge (ARDS) führten, möglicherweise mit tödlichem Ausgang.

Nebenwirkungen im Bereich der Haut und des Unterhautfettgewebes:

Sehr selten wurde über Fälle einer Vaskulitis (Entzündung der Gefäße) der Haut bei Patienten berichtet, die mit Granocyte® 13 Millionen IE behandelt worden waren. Sehr selten wurde über die Hauterkrankungen Sweet’s Syndrom, Erythema nodosum und Pyoderma gangraenosum berichtet. Diese Nebenwirkungen sind überwiegend bei Patienten mit hämatologischen Malignomen (bösartige Erkrankungen des Blutes), die bekanntermaßen mit einer neutrophilen Dermatose (bestimmte Hauterkrankung) einhergehen, aber auch bei Patienten mit nicht maligner Neutropenie beschrieben.

Laborveränderungen:

Unter der Behandlung mit Granocyte® 13 Millionen IE tritt sehr häufig eine vorübergehende Erhöhung der Serum-LDH auf. Häufig wurde ein vorübergehender Anstieg der ASAT, der ALAT sowie der alkalischen Phosphatase (bestimmte Leberwerte) beobachtet. In den meisten Fällen besserten sich diese Leberfunktionsstörungen nach dem Absetzen von Granocyte® 13 Millionen IE.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


HINWEISE UND ANGABEN ZUR HALTBARKEIT DES ARZNEIMITTELS

Das Verfalldatum dieser Packung ist auf dem Umkarton und dem Etikett aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum !


Haltbarkeit nach Rekonstitution oder Verdünnung

Nach Rekonstitution oder Verdünnung sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Jedoch wurde nach Verdünnung auf eine Endkonzentration von nicht weniger als 0,26 Millionen I.E./ml (2µg/ml) die Stabilität für 24 h nachgewiesen, wenn die Lösung von Granocyte® 13 Millionen IE bei 2°C – 8°C (im Kühlschrank) aufbewahrt wurde.


Wie ist Granocyte® 13 Millionen IE aufzubewahren?

Granocyte® 13 Millionen IE nicht über +30°C lagern.Nicht einfrieren.

Nach Auflösung und Verdünnung bei 2 °C bis 8 °C aufbewahren (im Kühlschrank).

Granocyte® 13 Millionen IE Durchstechflaschen sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Nicht benötigte rekonstituierte oder verdünnte Lösungen entsorgen.


STAND DER INFORMATION: März 2004


Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!



Granocyte® 13 Millionen IE

Zubereitung der Injektionslösung zur Injektion unter die Haut

Spritze

Nadel

Oberarme

Bauch

Oberschenkel

A) Entfernen Sie die Plastikklappe von der Durchstechflasche.

B) Desinfizieren Sie den Gummistopfen.

C) Nehmen Sie eine der mit Wasser vorgefüllten Einmalspritzen sowie zwei Injektionsnadeln - eine mit weißer und eine mit brauner Markierung - aus der Packung.

D) Entfernen Sie die Kappe von der Spritze der Einmalspritze und setzen Sie die 19G-Nadel mit der weißen Markierung auf die Spritze.

E) Stellen Sie die Durchstechflasche auf eine ebene Unterlage, stechen Sie die 19G-Nadel durch den Gummistopfen und drücken Sie das Wasser aus der Spritze in die Durchstechflasche.

F) Schwenken Sie die Durchstechflasche vorsichtig bis sich das Pulver komplett gelöst hat. Nicht zu stark schütteln.

G) Drehen Sie die durch die 19G-Nadel mit der Spritze verbundene Durchstechflasche um und vergewissern Sie sich, dass die Nadelspitze in die Lösung eintaucht.

H) Ziehen Sie langsam den Spritzenkolben zurück und entnehmen Sie so die vorgeschriebene Menge.

I) Entfernen Sie die weiß markierte 19G-Nadel und stecken Sie die 26G-Nadel mit der braunen Markierung auf die Spritze.

J) Entfernen Sie jegliche Luftblasen, indem Sie vorsichtig gegen die Spritze klopfen und drücken Sie langsam auf den Spritzenkolben, um noch vorhandene Luft zu entfernen.

K) Granocyte® 13 Millionen IE ist jetzt fertig zur Injektion unter die Haut.

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