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Grüncef 1 G

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spcde-gruencef-tabletten-2-0

Fachinformation


Bezeichnung des Arzneimittels


GRÜNCEF®1 g, Tabletten


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Tablette enthält 1049,6 mg Cefadroxil-Monohydrat, entsprechend 1000 mg Cefadroxil.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


Darreichungsform


Tablette


Weiße bis hellgelbe, längliche, konvexe Tablette mit einer Bruchlinie auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Klinische Angaben


Anwendungsgebiete


GRÜNCEF ist angezeigt zur Behandlung durch cefadroxilempfindliche Keime verursachter Infektio­nen

der Atemwege

im Bereich der Frauenheilkunde und Geburtshilfe

des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches

der Harn- und Geschlechtsorgane

der Haut und der Weichteilgewebe

der Knochen und Gelenke


Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu berücksichtigen.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung von GRÜNCEF richtet sich nach Art und Schwere der Infektion und muss in jedem Einzelfall vom Arzt festgelegt werden.


Im Allgemeinen gelten folgende Dosierempfehlungen:


Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis 12 Jahre mit einem Körpergewicht unter 40 kg

GRÜNCEF Tabletten sind aufgrund der Darreichungsform für Kinder unter 6 Jahren und aufgrund der mangeln­den Dosierbarkeit zur Behandlung für Kinder unter 40 kg Körpergewicht nicht geeignet.*


Erwachsene, Jugendliche ab 12 Jahre und Kinder ab 6 Jahre ab 40 kg Körpergewicht

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahre ab 40 kg Körpergewicht und mit normaler Nierenfunktion erhal­ten im Allgemeinen zweimal 1 g Cefadroxil pro Tag. Je nach Schweregrad der Erkrankung und Emp­findlichkeit der Erreger kann die Tagesdosis bis auf 4 g Cefadroxil erhöht werden.

Zur Therapie der Streptokokken-Tonsillopharyngitis (Mandel-Rachen-Entzündung) ist die Gabe von 1 g Cefadroxil einmal pro Tag ausreichend. Diese Tagesdosis sollte möglichst immer zur gleichen Tageszeit eingenommen werden.


Dosierungsempfehlungen für GRÜNCEF

Einen Anhaltspunkt für die Dosierung gibt folgende Tabelle:

Kinder ab 6 Jahre ab 40 kg Körpergewicht, Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene


Ungefähres Alter

Durchschnittliches Körpergewicht

Dosierungsempfehlung/Tag

Alle Indikationen
außer Tonsillopharyngitis (Mandel-Rachen-Entzündung)

Tonsillopharyngitis

(Mandel-Rachen-Entzündung)

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahre


40 kg


2 g Cefadroxil

(2 x 1 Tablette)


1 g Cefadroxil

(1 x 1 Tablette)


Kinder ab 6 Jahre bis unter 12 Jahren


<40 kg


*


*


*Für Kinder ab 28 Tage bis unter 6 Jahre und Kinder ab 6 Jahre unter 40 kg Körpergewicht sowie für Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene, die Tabletten nicht einnehmen können, steht GRÜNCEF als flüssige orale Darreichungsform (Grüncef500 mg/5 ml Trockensaft) zur Verfügung.


Dosierung bei Erwachsenen mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance ≤ 50 ml/min/1,73 m² Körper­oberfläche) muss der individuelle Wert zugrunde gelegt werden. Die Initialdosis soll der eines Patien­ten mit normaler Nierenfunktion entsprechen. Die Erhaltungsdosis ist, wie in der folgenden Tabelle angegeben, zu reduzieren.


Dosis und Dosierungsintervalle bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Kreatinin-Clearance (ml/min/1,73 m² Körperoberfläche)

Serum-Kreatinin (mg/100 ml)

Initialdosis (mg)

Erhaltungs-dosis (mg)

Dosierungs- intervall

50 bis 25

1,4 bis 2,5

1000

500

alle 12 Stunden

25 bis 10

2,5 bis 5,6

1000

500

alle 24 Stunden

10 bis 0

> 5,6

1000

500

alle 36 Stunden


Bei forcierter Diurese wird ein Absinken der Blutspiegel herbeigeführt.


Dosierung bei Leberinsuffizienz

Keine Anpassung erforderlich.


Hämodialyse

Bei Patienten mit Hämodialyse gibt man jeweils am Ende eines Hämodialyse-Vorgangs einmalig eine zusätzliche Dosis von 500 bis 1000 mg Cefadroxil.


Ältere Patienten

Da Cefadroxil über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis, falls erforderlich, wie im Ab­schnitt „Dosierung bei Erwachsenen mit Niereninsuffizienz“ beschrieben, angepasst werden. Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion sind keine speziellen Dosisanpassungen notwendig.


Art der Anwendung

Die Tabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) vor, während oder nach der Mahlzeit unzerkaut eingenommen.

Die gleichzeitige Nahrungsaufnahme hat keinen nennenswerten Einfluss auf die biologische Verfügbar­keit und damit auf die therapeutische Wirksamkeit von Cefadroxil.

Magenempfindliche Patienten sollten GRÜNCEF nach dem Essen einnehmen.


Dauer der Anwendung

Die Behandlungsdauer ist vom Ansprechen der Erreger bzw. von der Schwere der Infektion abhängig.


Die Einnahme soll nach Keimbeseitigung und Abklingen des klinischen Erscheinungsbildes noch 2 bis 3 Tage fortgesetzt werden.


Im Allgemeinen ist eine Therapiedauer zwischen 5 und 10 Tagen ausreichend. Bei Infektionen mit betahämolysierenden Streptokokken sollte die Behandlungsdauer, wie bei anderen Antibiotika auch, mindestens 10 Tage betragen.


Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Cefadroxil, andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile von GRÜNCEF.


Bekannte schwere Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline oder andere Betalaktame (siehe Abschnitt 4.4).


Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Allergische Reaktionen

Bei Auftreten allergischer Reaktionen (Urtikaria, Exanthem, Pruritus, Abfallen des Blutdrucks und er­höhte Herzfrequenz, Atemprobleme, Kollaps, anaphylaktischer Schock etc.) muss die Behandlung unverzüglich abgebrochen, und es müssen geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden.


Mit besonderer Vorsicht sollte GRÜNCEF bei Personen angewandt werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.


Bei Patienten mit bekannter, nicht schwerer Überempfindlichkeit gegen Penicillin oder andere Nicht-Cephalosporin-Betalaktame sollte Cefadroxil mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden, da hier Kreuzallergien auftreten (Häufigkeit 5 bis 10 %) (siehe Abschnitt 4.3).


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten; die Dosierung muss entspre­chend dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).


Cephalosporine werden als Auslöser von Krämpfen diskutiert, insbesondere bei Patienten mit Nierenschäden, die ohne Dosisanpassung mit Cephalosporinen therapiert werden. Beim Auftreten von Krampfanfällen unter einer Cephalosporintherapie sollte die Therapie abgebrochen werden und, wenn klinisch indiziert, entsprechende Gegen­maßnahmen einge­leitet werden.


Gastrointestinale Störungen in der Vorgeschichte

GRÜNCEF muss bei Patienten mit anamnestisch bekannten gastrointestinalen Störungen, besonders bei Colitis, mit Vorsicht eingesetzt werden.


Magen-Darm-Störungen

Bei Patienten mit schweren Magen- und Darm-Störungen, mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Cefadroxil abgesehen werden, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Es sollte dann ein injizierbares Cephalosporin in Erwägung gezogen werden.


Pseudomembranöse Colitis

Bei schwerer und anhaltender Diarrhö, während oder nach Abschluss der Therapie, ist an eine mit Antibiotikatherapie in Zusammenhang stehende pseudomembranöse Colitis zu denken. In diesem Fall muss GRÜNCEF unverzüglich abgesetzt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden, Antiperistaltika sind kontraindiziert.


Langzeitanwendung

Bei Langzeitanwendungsind häufige Kontrollen des Blutbildes sowie regelmäßige Leber- und Nierenfunktionstests angeraten. Außerdem können bei Langzeitanwendung von Cefadroxil Superinfektionen mit Pilzen (z. B. Candida) auftreten.


Bei schweren lebensbedrohlichen Infektionenoder Infektionen, die eine höhere Dosierung oder wie­derholte Anwendung erfordern, kann die parenterale Anwendung von Cephalosporinen von Vorteil sein.


Die Anwendung von GRÜNCEF kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4.8). In diesem Fall kann die Wirksamkeit dieses Arzneimittels und/oder anderer eingenommener Arzneimittel (wie z. B. oraler Kontrazeptiva) beeinträchtigt werden.


Unter der Behandlung mit Cefadroxil ist darauf zu achten, dass in seltenen Fällen ein falsch positives Ergebnis des Coombs-Tests auftreten kann. Ebenfalls kann der Nachweis von Harnzucker falsch posi­tiv ausfallen, wenn mit nichtenzymatischen Methoden, wie z. B. Benedict-, Fehling- oder Kupfersul­fat-Lösung, getestet wird.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Antibiotika

GRÜNCEF sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika/Antibiotika, wie z. B. Tetracyclinen, Erythromycin, Sulfonamiden oder Chloramphenicol, kombiniert werden, da antagonisti­sche Effekte auftreten können.


Antikoagulanzien/Thrombozyten-Aggregations-Hemmer

Bei gleichzeitiger Langzeitanwendung von Antikoagulanzien oder Thrombozyten-Aggregations-Hemmern sind häufige Kontrollen der Gerinnungsparameter erforderlich, um hämorrhagische Kom­plikationen zu vermeiden.


Aminoglykosid-Antibiotika, Polymyxin B, Colistin oder hoch dosierte Schleifendiuretika

Eine Behandlung mit GRÜNCEF in Kombination mit Aminoglykosid-Antibiotika, Polymyxin B, Co­listin oder hoch dosierten Schleifendiuretika ist zu vermeiden, da solche Kombinationen verstärkte nephrotoxische Wirkungen aufweisen können.


Colestyramin

Cefadroxil bindet an Colestyramin, was zu einer verminderten Bioverfügbarkeit von Cefadroxil führt.


Probenecid

Bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid können höhere und länger anhaltende Konzentrationen von Cefadroxil im Serum und in der Galle resultieren.


Eine forcierte Diurese zieht ein Sinken der Cefadroxil-Konzentrationen im Blut nach sich (siehe auch Abschnitt 4.2).


Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Cefadroxil bei Schwangeren vor. Tier­experimentelle Studien ergaben keinen Hinweis auf teratogene Wirkungen von Cefadroxil. Aufgrund der fehlenden klinischen Erfahrung, sollte GRÜNCEF, insbesondere in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Stillzeit

Cefadroxil geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim mit Muttermilch ernährten Säug­ling kann es deshalb zu Veränderungen der Darmflora mit Durchfällen und zu einer Sprosspilzbe­siedlung kommen, sodass das Stillen eventuell unterbrochen werden muss. Die Möglichkeit einer Sensibilisierung ist ebenfalls zu berücksichtigen. GRÜNCEF sollte in der Stillzeit nur nach einer sorg­fältigen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass unter der Therapie mit GRÜNCEF die Fähigkeit zur akti­ven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt ist.


Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Organklasse

Gelegentlich

1/1.000 bis

< 1/100)

Selten

1/10.000 bis

< 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Häufigkeit nicht bekannt

(Häufigkeit auf Grundlage der ver­fügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen





Superinfektion und Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen (z. B. Mundsoor, Vaginitis) bei lang­fristiger oder wie­derholter Anwendung.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Reversible Blut­bildveränderungen (Eosinophilie, Leu­kopenie, Neutrope­nie, Thrombozyto­penie) sind allergi­scher und toxischer Art.



Hämolytische Anämie.


Erkrankungen des

Immunsystems


Überempfindlich­keitsreaktionen wie Arzneimittelfieber, Exantheme, Ge­lenkschmerzen, an­gioneurotisches Ödem, Pruritus und Urtikaria.





Anaphylaktischer Schock (siehe Ab­schnitt 4.4), Ery­thema exsudati­vum multiforme (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom).

Erkrankungen des

Nervensystems




Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Nervosität und Schlaf­störungen bei Hochdosistherapie oder bei stark ein­geschränkter Nie­renfunktion,

Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.4).


Augenerkran­kungen





Sehstörungen, über deren Kausalzu­sammenhang je­doch keine Aussa­gen gemacht wer­den können.


Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Appetitlosigkeit, abdominale Schmerzen, Diar­rhö, Erbrechen, Magendrücken, Übelkeit, Zungen­brennen meist leichter Natur und häufig während, sonst nach Abset­zen der Therapie rasch abklingend.




Pseudomembra­nöse Enterocolitis (siehe Abschnitt 4.4), re­versible Zahnver­färbungen.


Leber und Gallen­erkrankungen


Anstieg von AP, SGOT und SGPT.

Lebererkrankun­gen einschließlich Cholestase.



Erkrankungen der Niere und Harnwege


Nierenerkrankun­gen mit vorüberge­hendem Anstieg des Harnstickstoffs im Blut und des Se­rumkreatininspie­gels, interstitielle Nephritis.





Überdosierung


Schwere allgemeine Vergiftungserscheinungen mit GRÜNCEF sind kaum zu erwarten und beim Menschen bisher auch nicht beobachtet worden. Vor dem Hintergrund der mit anderen Cephalospori­nen gesammelten Erfahrungen sind jedoch folgende Symptome denkbar: Übelkeit, Halluzinationen, Hyperreflexie, extrapyramidale Symptome, Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma und Nierenfunk­tionsstörungen.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Symptomatische Behandlung sowie zusätzliche Überwa­chung von Wasser- und Elektrolythaushalt, Säure-Basen-Haushalt und Nierenfunktion sind bis zur Wiederherstellung normaler Werte zu empfehlen. Aus dem Organismus kann Cefadroxil durch Hämo­dialyse entfernt werden. Während 6- bis 8‑stündiger Dialyse nehmen die Serumkonzentrationen bei anurischen Patienten um ca. 75 % ab.


PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Cefadroxil ist ein Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Oralcephalosporine.


ATC-Code

J01DB05


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Cefadroxil beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsyn­these (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs), wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Cefadroxil kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Cefadroxil besteht teilweise mit anderen Cephalosporinen sowie Penicillinen.


Grenzwerte

Die Testung von Cefadroxil erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae 1)

16 mg/l

> 16 mg/l

Staphylococcus spp. 2)

- 2)

- 2)

Streptococcus spp.

Gruppe A, B, C, G) 3)

- 3)

- 3)

1) Der Grenzwert gilt nur für Erreger von Patienten mit unkomplizierten Harnwegsinfektionen.

2) Für Staphylococcusspp. wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.

3) Für Streptococcusspp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variie­ren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informa­tionen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls aufgrund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefadroxil in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten ange­strebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mi­krobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ce­fadroxil anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2011):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus saprophyticus°

Streptococcus agalactiae°

Streptococcus pyogenes°

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Streptococcus pneumoniae

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis


Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus spp.

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und -resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter cloacae

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis$

Pseudomonas aeruginosa

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.


Die angegebenen Kategorisierungen basieren zum Teil auf Daten zu Cefaclor.

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standard­werken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei < 10 %.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Cefadroxil ist der aktive Wirkstoff


Resorption

Erwachsene: Cefadroxil ist magensäurestabil. Die nach oraler Verabreichung in mehreren Studien ermittelten Wiederauffindungsraten (siehe unten) im Urin lassen darauf schließen, dass Cefadroxil nach oraler Verabreichung fast vollständig resorbiert wird.

Nach einer Einzeldosis von 1000 mg Cefadroxil wurden nach den Ergebnissen mehrerer Studien im Serum nach 1 bis 2 Stunden maximale Spitzenkonzentrationen von etwa 20 bzw. 35 µg/ml erreicht.

In einer Überkreuzstudie mit 6 Probanden, die 1000 mg Cefadroxil nüchtern oder während eines Frühstücks oral erhielten, konnten hinsichtlich der Resorptionscharakteristik keine Unterschiede festgestellt werden.

Kinder:Nach einer Einzeldosis von 25 mg/kg Körpergewicht werden im Serum von insgesamt 20 Kindern (8 Säuglingen und 12 Kleinkindern) nach 1 bis 2 Stunden maximale Spitzenkonzentrationen von 24,6 ± 5,0 µg/ml (Säuglinge) bzw. 20,4 ± 4,5 µg/ml (Kleinkin­der) erreicht.

Patienten mit Niereninsuffizienz:Bei Patienten mit Niereninsuffizienz steigen die maximalen Serum­konzentrationen mit zunehmender Ausscheidungsschwäche der Niere an und werden später erreicht.


Verteilung

Die Plasmaproteinbindung beträgt 18 bis 20 %. Das Verteilungsvolumen liegt nach verschiedenen Untersuchungen zwischen 20 und 26 l.

Nach Verabreichung von 1 g Cefadroxil wurden von verschiedenen Untersuchern in Körpergeweben bzw. –flüssigkeiten folgende ma­ximale Konzentrationen ermittelt:

Respirationstrakt: Sputum (1,58 ± 0,33 µg/ml)), Bronchialschleimhaut (5,6 µg/g), Lungengewebe (7,6 ± 2,4 µg/g)), Pleuraflüssgkeit (11,4 ± 3,0 µg/ml), Tonsillen (3,5 ± 2,12 µg/g).

Muskuloskelettales System: Muskel (6,5 ± 1,8 µg/g), Knochen (5,0 ± 0,9 µg/g), Wundsekrete, Syno­vialflüssigkeit (11,0 ± 1,7 µg/ml), Gelenkkapsel (7,8 ± 1,5 µg/g), Sehne (10,8 ±1,4 µg/g), Hautblasen­flüssigkeit (20,0 ± 3,91 µg/ml);

Leber, Galle: Gallenblasengewebe (9,5 µg/g), Gallengangsgewebe (12,8 µg/g), Galle (9,9 µg/ml), Le­berparenchym (13,5 µg/g);

Gynäkologie: Amnionflüssigkeit (4,3 ± 1,1 µg/ml), Plazenta (1,9 ± 0,3 µg/g), fötales Blut (6,7 ± 0,7 µg/ml), Nabelschnur (4,0 ± 0,2 µg/g), Muttermilch, Eileiter (7,8 ± 1,6 µg/g);

Sonstige: Augenkammerwasser (6,15 µg/ml), Prostatagewebe (13,4 ± 2,8 µg/g), Prostataflüssigkeit (5,6 ± 0,9 µg/ml), Nierengewebe (62,4 ± 35,0 µg/g).


Metabolismus

Cefadroxil wird nicht metabolisiert.


Elimination

Erwachsene: Nach 24 Stunden wurden in verschiedenen Untersuchungen 77 bis 97 % der verabreichten Dosis in aktiver, unveränderter Form im Urin wiedergefunden. Die renale Ausscheidung von Cefadroxil erfolgt vorwiegend durch glomeruläre Filtration, während ein geringer Anteil tubulär sezerniert wird.

Bei 5 Probanden mit normaler Nierenfunktion wurde nach einer Einzeldosis von 1 g Cefadroxil für die totale Clearance ein Wert von 172,4 ± 37,0 ml/min ermittelt, die renale Clearance lag bei 166,7 ± 37,0 ml/min. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt bei nierengesunden Probanden nach verschiedenen Untersuchungen nach Gabe von 1 g Cefadroxil 1,4 bis 2,5 Stunden.

Kinder: Nach Verabreichung einer Einzeldosis von 25 mg/kg Körpergewicht an insgesamt 20 Kindern (8 Säuglingen und 12 Kleinkindern) wurde für Kleinkinder eine Eliminationshalbwertszeit von 1,8 Stunden, für Säuglinge von 2,3 Stunden ermittelt.

Niereninsuffizienz: In einer Untersuchung an 5 Probanden mit normaler Nierenfunktion und 20 Patienten mit Nierenfunktionsstörungen unterschiedlichen Grades, die eine Einzeldosis von 1 g Cefadroxil erhielten, wurde bei dialysepflichtigen Patienten im Vergleich mit Nierengesunden ein Anstieg der Eliminationshalbwertzeit von 1,4 auf bis zu 25,5 Stunden beobachtet.

Hämodialyse: In einer Studie mit 5 Patienten mit Hämodialyse, die 1 g Cefadroxil oral erhielten, sank die Eliminationshalbwertzeit unter Hämodialyse von 21,7 auf 3,4 Stunden ab. Durch eine 6- bis 8-stündige Hämodialyse wurden ca. 63 % des Wirkstoffs entfernt.


Linearität

Cefadroxil weist eine nichtlineare Pharmakokinetik auf.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Ver­dacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Außerdem zeigte sich in In-vivo- und In-vitro-Studien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches oder mutage­nes Potenzial.


PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Magnesiumstearat (Ph. Eur.)

Mikrokristalline Cellulose

Hochdisperses Siliciumdioxid


Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine besonderen Anforderungen.


Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminium-PVC/PVDC Blister

Packungen mit 10 Tabletten

Packungen mit 20 Tabletten

Klinikpackung mit 120 (12 x 10) Tabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Nicht zutreffend.


Inhaber der Zulassung


INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH

Von-Humboldt-Straße 1

64646 Heppenheim

Tel. 0 62 52 / 95-7000

Fax 0 62 52 / 95-8844

Internet: www.infectopharm.com

E-Mail: kontakt@infectopharm.com


Zulassungsnummer(n)


179.00.02


Datum der Erteilung der Zulassung/VerlÄngerung der Zulassung


10.09.1979 / 04.03.2009


Stand der Information


Januar 2012


Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig.

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