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Gyno-Daktar Vaginal-Creme

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Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Gyno-Daktar Kombi, 100 mg Vaginalzäpfchen / 20 mg/g Vaginal-Creme

Gyno-Daktar 20 mg/g Vaginal-Creme


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Miconazolnitrat


1 Vaginalzäpfchen enthält 100 mg Miconazolnitrat.

1 g Vaginal-Creme enthält 20 mg Miconazolnitrat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Vaginalzäpfchen:

Weiße bis beigefarbene Zäpfchen zur vaginalen Anwendung.

Vaginal-Creme:

Weiße, homogene Creme zur vaginalen Anwendung und zur Anwendung auf der Haut.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Akute und chronische vaginale Infektionen durch Hefepilze (praktisch alle Candidaarten).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung:

1x täglich.


Art der Anwendung:

Gyno-Daktar Kombi:

1 Vaginalzäpfchen wird am besten abends tief in die Scheide eingeführt.

Zum Einführen der Vaginalzäpfchen in die Scheide wird jeweils einer der beigefügten Einmalgebrauch-Fingerlinge verwendet.

Die Creme wird mehrmals täglich äußerlich auf die weiblichen Geschlechtsorgane auftragen.


Gyno-Daktar Vaginal-Creme:

1 Applikatorfüllung (entsprechend 5 g Vaginal-Creme) wird am besten abends tief in die Scheide eingebracht.

Unter Verwendung des Applikators kann die Vaginal-Creme ohne Schwierigkeiten in die Scheide eingebracht werden.

Die äußeren Geschlechtsteile (Vulvabereich) sollten immer mitbehandelt werden.

Die üblichen Hygieneregeln sind zu beachten.


Dauer der Anwendung:

Um einen zuverlässigen Behandlungserfolg zu erzielen, muss die Behandlung unbedingt 1 Woche lang erfolgen, auch wenn die Beschwerden bereits nach wenigen Tagen abklingen oder die Menstruation beginnt.

Bei schweren Infektionen ist in einzelnen Fällen eine 2-wöchige Behandlung angezeigt.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Auftreten einer lokalen Überempfindlichkeit oder allergischen Reaktion sollte die Behand­lung abgebrochen werden.


Die gemeinsame Anwendung von Latex-Kondomen oder -Diaphragmen und vaginalen Präpa­raten gegen Infektionen kann die Wirksamkeit der latexhaltigen Verhütungsmittel beeinträch­tigen. Deshalb sollten Gyno-Daktar-Produkte nicht zusammen mit latexhaltigen Kondomen oder Diaphragmen angewendet werden.


Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.


Benzoesäure kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Systemisch appliziertes Miconazol hemmt bekanntermaßen CYP3A4/2C9. Aufgrund der be­grenzten systemischen Verfügbarkeit nach vaginaler Applikation treten klinisch relevante Wechselwirkungen sehr selten auf. Bei Patientinnen, die orale Antikoagulanzien wie z. B. Warfarin einnehmen, ist Vorsicht geboten, und die antikoagulative Wirkung sollte überwacht werden. Die Wirkungen und Nebenwirkungen einiger anderer Arzneimittel (z. B. orale Antidiabetika und Phenytoin) können erhöht sein, wenn sie zusammen mit Miconazol ver­abreicht werden, weshalb Vorsicht geboten ist.


Ein Kontakt zwischen Latex-Produkten wie kontrazeptiven Diaphragmen oder Kondomen und Gyno-Daktar sollte vermieden werden, weil die Inhaltsstoffe von Gyno-Daktar den Latex schädigen könnten (siehe Abschnitt 4.4).


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Aus einer epidemiologischen Studie an Schwangeren ergibt sich der begründete Verdacht, dass Miconazolnitrat bei vaginaler Anwendung im ersten Trimenon der Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann. Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimenon liegen nicht vor. Epidemiologische Untersuchungen zur vaginalen Anwendung von Miconazolnitrat im ersten Trimenon der Schwangerschaft ergaben keine Anhaltspunkte für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen. Tierexperimentelle Studien haben keine teratogenen Effekte jedoch eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).


Miconazolnitrat sollte nicht im ersten Trimenon der Schwangerschaft angewendet werden. Die Anwendung im 2. und 3. Trimenon sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung (Sensibi­litätsnachweis) erfolgen. Während der Schwangerschaft sollte die Behandlung durch den Arzt erfolgen oder ohne Verwendung des Applikators.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt ist, ob Miconazolnitrat/Metabolite in die Muttermilch übergehen. Um eine Resistenzselektion beim gestillten Kind zu vermeiden, sollte Miconazolnitrat in der Stillzeit nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung (Sensibilitätsnachweis) angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen


In klinischen Studien wurde die Sicherheit von Gyno-Daktar an insgesamt 537 Frauen mit mikrobiologisch bestätigter Candidose und Symptomen (z. B. vulvovaginaler Juckreiz, Bren­nen/Irritation) oder Zeichen von vulvärem Erythem, Ödem oder Exkoriation bzw. von vagi­nalem Erythem oder Ödem untersucht.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erfahrungen aus klinischen Studien:


Nebenwirkungen nach Systemorganklasse und Häufigkeit


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich: Harnwegsinfekt

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Bauchschmerzen

Oberbauchschmerzen

Übelkeit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautausschlag

juckender Hautausschlag

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Dysurie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr häufig: genitaler Pruritus bei der Frau

genitales Brennen

vulvovaginale Beschwerden

Häufig: Dysmenorrhö

Gelegentlich: vaginaler Ausfluss

vaginale Blutung

vaginale Schmerzen


Die meisten der in den Studien berichteten Nebenwirkungen waren vom Schweregrad her leicht bis mäßig.


Erfahrungen nach Markteinführung:


Es handelt sich hierbei ausschließlich um Nebenwirkungen, die im Rahmen der weltweiten Anwendung nach Markteinführung im Rahmen der Spontanerfassung gemeldet wurden. Die Häufigkeiten sind nicht bekannt bzw. auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.


Nebenwirkungen nach Systemorganklasse und Häufigkeit


Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Hypersensitivitätsreaktionen inkl. anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen

Angioödem

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Nicht bekannt: Pruritus

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt: vaginale Reizung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Reaktionen im Applikationsbereich


4.9 Überdosierung


Gyno-Daktar-Produkte sind für die lokale Applikation vorgesehen und nicht für die orale Anwendung. Im Falle einer akzidentellen Einnahme großer Mengen von Gyno-Daktar-Pro­dukten sollte, wenn notwendig, eine angemessene Methode der Magenentleerung angewendet werden. Siehe auch Abschnitt 4.5.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Gynäkologische Antiinfektiva, excl. Kombinationen mit Corticosteroiden, Imidazolderivate

ATC-Codes: G01AF04 / D01AC02


Wirkmechanismus:

Miconazolnitrat ist ein potenter Inhibitor der Biosynthese des Ergosterins, dem Hauptsterin in der Zellmembran von Hefen und anderen Pilzen. Ergosterin ist ein wichtiger Regulator der Membranpermeabilität. In fungistatischer Konzentration kommt es zu einer Proliferation des Plasmalemms und zu einer Verdickung der Zellwand. Diese morphologischen Veränderungen werden von Änderungen in der Membranpermeabilität begleitet, die zu einer selektiven Hem­mung in der Aufnahme von essentiellen nutritiven Substanzen führen können. In fungizider Konzentration kommt es zu einer Nekrotisierung des Zellinneren.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Miconazol persistiert in der Vagina nach einer Einzeldosis bis zu 72 Stunden. Die systemische Resorption von Miconazol ist mit einer Bioverfügbarkeit von 1 bis 2% nach intravaginaler Applikation einer 1200-mg-Dosis eingeschränkt. Bei einigen Probandinnen werden innerhalb von 2 Stunden nach Verabreichung messbare Miconazol-Konzentrationen im Plasma erreicht, mit maximalen Spiegeln 12 bis 24 Stunden nach Applikation. Die Plasmaspiegel fallen danach langsam ab und waren bei den meisten Frauen noch 96 Stunden nach Verabreichung nach­weisbar. Eine zweite Dosis, die 48 Stunden später appliziert wurde, resultierte in einem ähn­lichen Plasmaprofil wie nach der ersten Gabe.


Verteilung

Resorbiertes Miconazol wird an Plasmaproteine (88,2%) und Erythrozyten (10,6%) gebunden.


Metabolisierung und Exkretion

Das in geringem Maß resorbierte Miconazol wird nach Verabreichung über einen Zeitraum von vier Tagen sowohl als unveränderte Substanz als auch in Form von Metaboliten überwiegend über die Fäzes ausgeschieden. Kleinere Mengen unveränderter Substanz und Metaboliten erscheinen auch im Urin. Die scheinbare Eliminationshalbwertszeit, in der sich wahrscheinlich sowohl die Resorption vom Verabreichungsort als auch die Metabolisierung und Exkretion widerspiegeln, liegt bei den meisten Menschen zwischen 20 und 45 Stunden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf den konventionellen Studien zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.


Bei Studien zur akuten oralen Toxizität war Miconazolnitrat gut verträglich.

Die längerfristige Verabreichung hoher Dosen, bei unterschiedlicher Applikationsweise, an Ratten, Kaninchen und Hunden verursacht eine dosisabhängige, reversible Leberenzymver­änderung und Leberhypertrophie, bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen.


Reproduktionstoxizität

Reproduktionstoxikologische Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf eine Beeinträch­tigung der Fertilität durch Miconazolnitrat. In Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kanin­chen mit intravenöser oder oraler Verabreichung zeigte Miconazolnitrat keine teratogenen Effekte. Bei hoher, humantherapeutisch nicht relevanter, oraler Dosierung (80 mg/kg/Tag) konnte beim Kaninchen Embryoletalität gezeigt werden. Bei der Anwendung in der Perinatal­periode traten bei der Ratte ab einer Dosis von 80 mg/kg/Tag eine verlängerte Tragzeit und eine erhöhte Neugeborenensterblichkeit auf.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Vaginalzäpfchen:

Hartfett.

Vaginal-Creme:

Benzoesäure

Butylhydroxyanisol (Ph. Eur.)

Dickflüssiges Paraffin

Polyethylenglycol-200/300/400/1500-(mono,di)palmitate/stearate

Ethylenglycol-(mono,di)palmitat/stearat

Macrogolglycerololeate (Ph. Eur.)

Gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Vaginalzäpfchen: 3 Jahre

Vaginal-Creme: 2 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Vaginalzäpfchen: Nicht über 30 °C lagern.

Vaginal-Creme: Nicht über 25 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackungen:

Gyno-Daktar Kombi:

Kombipackung mit 7 Vaginalzäpfchen und 15 g Vaginal-Creme

Gyno-Daktar Vaginal-Creme:

Tube mit 35 g + 7 Einmalapplikatoren (+ 1 Ersatzapplikator)


Klinikpackung:

10 Tuben à 35 g


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


JANSSEN-CILAG GmbH

41457 Neuss

Tel.-Nr.: (02137) 955-955

Internet: www.janssen-cilag.de


8. Zulassungsnummern


Gyno-Daktar Kombi: 6762224.00.02

Gyno-Daktar Vaginal-Creme: 6762224.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


Gyno-Daktar Kombi: 19.08.2003

Gyno-Daktar Vaginal-Creme: 17.07.2002


10. Stand der Information


Januar 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


fb2af1f90dde218d6c12bc23489171bb.rtf\final version vom 19.01.2012 (CCDS-Update vom 01.11.2011) Seite 11 von 11