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Gyno-Pevaryl Creme

Document: 08.04.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

1.    Bezeichnung der Arzneimittel GYNO-PEVARYL 3 Ovula, 150 mg Vaginalzäpfchen

GYNO-PEVARYL 3 Kombipackung, 150 mg Vaginalzäpfchen / 10 mg/g Creme GYNO-PEVARYL 6 Ovula, 50 mg Vaginalzäpfchen

GYNO-PEVARYL 6 Kombipackung, 50 mg Vaginalzäpfchen / 10 mg/g Creme GYNO-PEVARYL Creme, 10 mg/g Creme

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung Econazolnitrat

1 GYNO-PEVARYL 3 Ovulum enthält 150 mg Econazolnitrat.

1 GYNO-PEVARYL 6 Ovulum enthält 50 mg Econazolnitrat.

1 g GYNO-PEVARYL Creme enthält 10 mg Econazolnitrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    DARREICHUNGSFORMEN

Vaginalzäpfchen / Creme

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

GYNO-PEVARYL Ovula sind zur Behandlung von Pilzinfektionen der Vagina und bei Pilzinfektionen, die bei einer Antibiotika- oder Steroid-Therapie auftreten können, angezeigt.

GYNO-PEVARYL Creme ist zur Behandlung von Pilzinfektionen der Vagina und der äußeren weiblichen Genitalregion, z. B. bei Entzündungen der großen und kleinen Labien und der Leistenfalten geeignet.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, gelten die folgenden Empfehlungen für die entsprechenden Darreichungsformen:

GYNO-PEVARYL 3 Ovula:

Täglich wird 1 Vaginalzäpfchen an 3 aufeinanderfolgenden Tagen, am besten abends vor dem Schlafengehen, im Liegen tief in die Scheide eingeführt.

GYNO-PEVARYL 6 Ovula:

Täglich wird 1 Vaginalzäpfchen an 6 aufeinanderfolgenden Tagen, am besten abends vor dem Schlafengehen, im Liegen tief in die Scheide eingeführt.

Die Behandlung sollte ohne Unterbrechung bis zum Aufbrauchen der Vaginalzäpfchen fortgeführt werden, auch wenn Beschwerden wie z. B. Juckreiz und Ausfluss verschwunden sind.

GYNO-PEVARYL Creme:

Zur Behandlung des äußeren weiblichen Genitalbereichs wird GYNO-PEVARYL Creme ein-bis zweimal täglich äußerlich auf die Haut aufgetragen.

Die Behandlung sollte ohne Unterbrechung bis zum Aufbrauchen der Creme fortgeführt werden, auch wenn Beschwerden wie z. B. Juckreiz und Ausfluss verschwunden sind.

GYNO-PEVARYL Creme (intravaginale Anwendung):

Zur intravaginalen Behandlung einmal täglich 1 Applikatorfüllung (entsprechend 5 g GYNO-PEVARYL Creme) tief intravaginal einbringen.

Während der Schwangerschaft sollte die intravaginale Behandlung mit GYNO-PEVARYL Creme durch den Arzt erfolgen oder ohne Applikator durchgeführt werden.

Schwangere sollten angewiesen werden, vor Selbstverabreichung der GYNO-PEVARYL Ovula oder der Anwendung der GYNO-PEVARYL Creme ohne Applikator Ihre Hände sorgfältig zu waschen (siehe Abschnitt 4.6).

Behandlungsdauer insgesamt 6 Tage.

Kinder (2 bis 16 Jahre)

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern wurde nicht untersucht.

Ältere Patienten

Die Daten zur Anwendung von GYNO-PEVARYL bei älteren Patienten (über 65 Jahre) sind nicht ausreichend.

Bei ärztlich diagnostizierten Entzündungen von Eichel und Vorhaut des Partners durch Hefepilze sollte bei den Partnern eine zusätzliche lokale Behandlung mit dafür geeigneten Anwendungsformen erfolgen. Zur Vermeidung einer möglichen Reinfektion sollte daher gleichzeitig der Partner ärztlich untersucht werden.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber Imidazolen wurde auch über Überempfindlichkeit gegenüber Econazolnitrat berichtet.

Gleichzeitig mit GYNO-PEVARYL soll keine andere Behandlung der Vagina und des äußeren Genitalbereichs durchgeführt werden.

Vor der Anwendung von GYNO-PEVARYL während der Schwangerschaft und der Stillzeit sind eine mikrobiologische Untersuchung zur Identifizierung des Erregers und ein Empfindlichkeitsnachweis durchzuführen.

GYNO-PEVARYL Creme:

Benzoesäure kann leichte Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auslösen. Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

Bei gleichzeitiger Anwendung vaginaler Antiinfektiva und latexhaltiger Kondome oder Diaphragmen kann es zu einer Beeinträchtigung der kontrazeptiven Sicherheit der LatexProdukte kommen. Daher sollten Arzneimittel wie GYNO-PEVARYL nicht gleichzeitig mit einem Diaphragma oder Latex-Kondom angewendet werden.

Patientinnen sollten darauf hingewiesen werden, dass jegliche vaginale Behandlung spermizide Kontrazeptiva inaktivieren kann (siehe Abschnitt 4.5).

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Econazol ist ein Inhibitor von CYP3A4/2C9. Aufgrund der begrenzten systemischen Verfügbarkeit bei vaginaler Applikation (siehe Abschnitt 5.2) ist das Auftreten klinisch relevanter Interaktionen unwahrscheinlich. Sie wurden jedoch für orale Antikoagulanzien berichtet. Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien, wie Warfarin oder Acenocoumarol, einnehmen, ist Vorsicht angezeigt, und der antikoagulative Effekt muss überwacht werden.

Zwischen latexhaltigen Produkten wie kontrazeptiven Diaphragmen oder Kondomen und GYNO-PEVARYL sollte jeglicher Kontakt vermieden werden, weil die Inhaltsstoffe von GYNO-PEVARYL Latex schädigen können.

Patientinnen, die spermizide Kontrazeptiva anwenden, sollten darauf hingewiesen werden, dass jegliche vaginale Behandlung das spermizide Kontrazeptivum inaktivieren kann (siehe Abschnitt 4.4).

4.6    Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Econazolnitrat bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien zeigte Econazolnitrat keine teratogenen Wirkungen, jedoch in hohen Dosen Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

GYNO-PEVARYL darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen für die Mutter das Risiko für den Fetus überwiegt (siehe auch Abschnitt 4.4).

Stillzeit:

Es ist nicht bekannt, ob Econazolnitrat in die Muttermilch übergeht. Am Tier wurde ein Übergang in die Muttermilch mit einem Milch-Plasma-Verhältnis von 2,5-5,8 nachgewiesen. GYNO-PEVARYL sollte in der Stillzeit nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung (siehe auch Abschnitt 4.4) angewendet werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

GYNO-PEVARYL hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die Sicherheit von GYNO-PEVARYL Vaginalzäpfchen und Creme wurde an 3630 Patienten, die an 32 klinischen Studien teilnahmen, ausgewertet.

Auf den gepoolten Sicherheitsdaten dieser Studien basierend, waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen Juckreiz und ein Gefühl des Hautbrennens mit einer Inzidenz von je 1,2%.

Die folgende Tabelle stellt die bei der Anwendung von GYNO-PEVARYL sowohl in den klinischen Studien als auch nach Markteinführung berichteten Nebenwirkungen dar, einschließlich der oben genannten Nebenwirkungen.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten


(> 1/10)

(> 1/100 bis < 1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis < 1/1.000) (< 1/10.000)

Nicht bekannt    (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Häufigkeitskategorien

häufig

gelegentlich

selten

nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfmdlichkeit

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellgewebes

Juckreiz, Gefühl des Hautbrennens

Hautausschlag

Erythem

Angioödem,

Urtikaria,

Kontaktdermatitis,

Hautablösung

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

vulvovaginales

Brennen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schmerzen an der Applikationsstelle, Irritationen an der Applikationsstelle, Schwellung an der Applikationsstelle

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3,    D-53175 Bonn, Website:

www.bfarm.de, anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Nebenwirkungen nach einer Überdosierung oder Fehlanwendung den Nebenwirkungen entsprechen, die in Abschnitt 4.8 aufgelistet sind.

Therapie

GYNO-PEVARYL ist nur für eine topische Anwendung vorgesehen. Bei akzidentieller Einnahme sollten an der Symptomatik ausgerichtete Maßnahmen ergriffen werden. Wenn das Produkt versehentlich am Auge appliziert wurde, sollte eine gründliche Spülung mit Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung vorgenommen werden.

5.    Pharmakologische Eigenschaften

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Gynäkologische Antiinfektiva, excl. Kombinationen mit Corticosteroiden, Imidazolderivate ATC-Codes: G01AF05 / D01AC03

Wirkmechanismus

Econazol verursacht primär Veränderungen an den Membransystemen der Pilzzelle und führt zu einer Schädigung der Permeabilitätsschranke der Zelle durch Inhibition der Synthese des essentiellen Membranbausteins Ergosterin. Zusätzlich ruft Econazol eine mengenmäßige Reduktion der integrierten Membranproteine und ihre Umorientierung in der LipidDoppelschicht hervor.

Econazol ist auf diese Weise wirksam gegen humanpathogene Pilze (Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze).

PK/PD-Beziehung

Die PK/PD-Beziehung von Econazol und den Azolen allgemein ist kaum verstanden, und die Kenntnisse über die Pharmakokinetik sind insgesamt gering.

Resistenzmechanismen

Resistenzen scheinen sich bei Azolen nur langsam zu entwickeln. Ursache sind häufig verschiedene genetische Mutationen. Beschriebene Mechanismen sind eine Überexpression von ERG11, das für das Zielenzym Lanosterin-14a-demethylase kodiert und Punktmutationen in ERG11, die zu einer verminderten Ziel-Affinität und/oder Transporter-Überexpression mit nachfolgend erhöhtem Efflux von Azolverbindungen führen.

Resistenzen und Therapieversagen wurden häufig bei HIV-Patienten mit oropharyngealen Candida-Infektionen beobachtet, groß angelegte Erhebungen deuten jedoch nicht darauf hin, dass Resistenzen gegen pathogene Hefen zunehmen.

Wenngleich Kreuzresistenzen zwischen den verschiedenen Klassen der Azolantimykotika bei Candida spp. berichtet wurden, impliziert eine Resistenz gegenüber einem Antimykotikum einer Azolklasse nicht unbedingt eine Resistenz gegenüber anderen Azolen.

Grenzwerte (Breakpoints)

Für Econazol wurden keine interpretierbaren Grenzwerte durch EUCAST oder das CLSI erstellt. Sie wurden unter den Azolen nur für Fluconazol und Itraconazol ermittelt. Bei der Etablierung von Grenzwerten kommt erschwerend hinzu, dass die MHKs (Minimale Hemmkonzentrationen) in Abhängigkeit von Inokulationsmenge, Inkubationstemperatur und Kulturmedium stark variieren, dass die Pharmakokinetik nicht genau bekannt ist und eine mangelnde Korrelation zwischen In-vitro-Empfindlichkeit und klinischem Ansprechen besteht.

In Ermangelung etablierter Grenzwerte für Econazol werden in Publikationen zur Econazol-Empfindlichkeit häufig folgende Konsensus-Breakpoints angegeben: < 0,5 für empfindliche Organismen, 0,5-8 für mittlere Empfindlichkeit und > 8 für resistente Organismen. Die Prozentangaben zu resistenten Organismen in Tabelle 1 folgen dieser Konvention.

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen -lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen Prävalenz der Resistenz die Anwendung von Econazolnitrat zumindest bei einigen Infektionen bedenklich erscheinen, sollte eine Beratung durch Experten angestrebt werden.

Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Econazolnitrat anzustreben.

Tabelle 1: /«-Eütro-Empfindlichkeit pathogener Pilze gegen Econazol

Anzahl

Isolate

MHK-

Spanne

[Pg/ml]

MHK50

[pg/ml]

MHK90

[pg/ml]

Resistente

Isolatea

[%]

Referenzen

Pathogene Hefen

Candida albicans

73

0,03-15

b

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida albicans

215

1-16

4

4

3,25

Drago et al., 2000

Candida albicans

48

-

-

-

14,6

Carrillo-Munoz et al., 2001

Candida albicans

420

-

-

0,03

0

Richter et al., 2005

Candida

22

0,03-3,75

-

-

0

Carrillo-Munoz u.

parapsilosis

Torres-Rodriguez,

1995

Candida

parapsilosis

4

2-4

-

-

0

Drago et al., 2000

Candida

parapsilosis

30

-

-

4

0

Richter et al., 2005

Candida glabrata

16

0,03-10

b

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida glabrata

84

-

-

-

3,6

Arias et al., 1996

Candida glabrata

44

Drago et al., 2000

Candida glabrata

21

-

-

-

9,5

Carrillo-Munoz et al., 2001

Candida glabrata

112

-

-

0.5

0

Richter et al., 2005

Candida tropicalis

21

0,31-10

b

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida tropicalis

12

2-8

4

4

0

Drago et al., 2000

Candida tropicalis

8

-

-

4

0

Richter et al., 2005

Candida krusei

13

0,15-5

0

Carrillo-Munoz u. Torres-Rodriguez, 1995

Candida krusei

20

-

-

-

70

Carrillo-Munoz et al., 2001

Candida krusei

12

-

-

4

0

Richter et al., 2005

Trichosporon spp.

1

0,015

-

-

0

Richter et al., 2005

a Resistenz definiert gemäß dem in der Literatur etablierten Konsensus von > 8 ^g/ml b Die berichteten Daten erlauben keine Bestimmung des Prozentsatzes resistenter Isolate.

Die Empfindlichkeitsdaten in Tabelle 1 zeigen, dass Econazol das Wachstum vieler Candida spp. -Isolate hemmt. MHK90-Werte von < 4 ^g/ml wurden für Candida albicans, C. parapsilosis, C. glabrata, C. tropicalis und C. krusei berichtet. Unter den Candida spp. variierte die Spanne der MHK-Werte sowohl zwischen den Studien, als auch innerhalb einiger Studien beträchtlich. Der niedrigste MHK-Wert aus einer Sammlung von 420 Candida-albicans-Isolaten betrug 0,03 ^g/ml. MHK-Werte > 8 wurden für Candida albicans, C. glabrata und C. tropicalis ermittelt. Candida glabrata, C. tropicalis und C. krusei gelten im Vergleich zu anderen Candida-Spezies gegenüber Azolen als intrinsisch weniger empfindlich. Dennoch wurde für 112 C. glabrata-Isolate ein MHK90-Wert von 0,5 ^g/ml gemessen. Begrenzte Daten zu Trichosporon spp. zeigen eine In-vitro-Wirksamkeit von Econazol.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Econazol wird beim Menschen nach vaginaler oder topischer Verabreichung in nur geringem Maße absorbiert. Maximale Konzentrationen von Econazol und/oder seinen Metaboliten in Plasma oder Serum wurden 1-2 Tage nach Verabreichung beobachtet und erreichten etwa: 20-40 ng/ml bei der Creme, 15 ng/ml beim 50 mg Ovulum, 65 ng/ml beim 150 mg Ovulum, < 1 ng/ml bei einer 2%igen Haut-Creme aufgebracht auf intakter Haut, 20 ng/ml bei einer 2%igen Haut-Creme aufgebracht auf vorgeschädigter Haut. Der prozentuale Anteil des aufgebrachten Econazols der Creme, welcher absorbiert wurde, lag bei etwa 5-7%; beim 50-mg-

oder 150-mg-Ovulum bei etwa 5%; bei der 2%igen Hautcreme, aufgebracht auf intakter Haut, bei 0,1%; bei der 2%igen Hautcreme, aufgebracht auf vorgeschädigter Haut, bei 3,7%.

Econazol und/oder seine Metabolite sind systemisch zum größten Teil (> 98%) an SerumProteine gebunden. Econazol wird zum größten Teil metabolisiert durch Oxidation, Desaminierung und/oder O-Dealkylierung zu Metaboliten, welche renal oder über die Fäzes ausgeschieden werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Bei Untersuchungen zur akuten oralen Toxizität an Maus, Ratte, Meerschweinchen und Hund war Econazol relativ gut verträglich. Toxische Dosierungen (orale LD50 an Maus bzw. Ratte: 463 mg/kg bzw. 668 mg/kg Körpergewicht) führten zu ZNS-Stimulation, Tremor, klonischen Krämpfen und vereinzelt zu Hypotonie.

Subchronische und chronische Toxizität

Studien zur subchronischen und chronischen Toxizität von Econazol nach oraler Gabe wurden an Ratten und Hunden durchgeführt. Die Substanz wurde generell gut vertragen. Erst nach hoher Dosierung (40 mg/kg Körpergewicht am Hund) traten eine nachweisbare Funktionsbeeinträchtigung der Leber, Lebergewichtserhöhung sowie histologische Veränderungen und erniedrigte Plasmaprotein- und Albuminwerte auf.

Mutagenität und tumorerzeugendes Potential

Bisherige Untersuchungen mit Econazol zum Nachweis von Gen- und strukturellen Chromosomenmutationen verliefen negativ, Untersuchungen an Pilzen und Säugerzellen zur Induktion von Mitosestörungen und damit zusammenhängenden Aneuploidien ergaben einzelne positive, aber auch negative Befunde.

Langzeituntersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Reproduktionstoxizität

Fertilitätsstudien an männlichen Ratten ergaben nach oraler Gabe keine Beeinträchtigung der Fertilität, jedoch trat eine dosisabhängige Verzögerung des Paarungszeitpunktes auf.

Econazol zeigte nach oraler Gabe bei Ratten, Mäusen und Kaninchen keine teratogenen Wirkungen. Die niedrigste embryotoxische Dosis in diesen Untersuchungen lag bei 40 mg/kg. Bei einer vaginalen Anwendung am Kaninchen traten nach Dosen von 5 mg/Tag embryoletale Effekte auf.

Bei Ratten wurden nach oraler Gabe erhöhte Präimplantationsverluste, zum Ende der Trächtigkeit Wehenhemmung, Tragzeitverlängerung oder -verkürzung, Dystokie und eine erhöhte Neugeborenensterblichkeit beobachtet.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

GYNO-PEVARYL 3 Ovula/- 6 Ovula:

Hartfett

GYNO-PEVARYL Creme:

Macrogolglycerololeate (Ph. Eur.)

Polyethylenglycol-200/300/400/1500-(mono,di)palmitate/stearate Ethylenglycol-(mono,di)palmitat/stearat Dickflüssiges Paraffin Butylhydroxyanisol (Ph. Eur.)

Benzoesäure Gereinigtes Wasser

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

GYNO-PEVARYL 3 Ovula/- 6 Ovula:

3 Jahre.

GYNO-PEVARYL Creme:

Im unversehrten Behältnis 2 Jahre, nach Anbruch 3 Monate.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

GYNO-PEVARYL 3 Ovula/- 6 Ovula:

Nicht über 30°C lagern.

GYNO-PEVARYL Creme:

Nicht über 25°C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

GYNO-PEVARYL 3 Ovula:

Packung mit 3 Vaginalzäpfchen

GYNO-PEVARYL 3 Kombi-Packung:

Packung mit 3 Vaginalzäpfchen + 15 g Creme

GYNO-PEVARYL 6 Ovula:

Packung mit 6 Vaginalzäpfchen

GYNO-PEVARYL 6 Kombi-Packung:

Packung mit 6 Vaginalzäpfchen + 15 g Creme

GYNO-PEVARYL Creme:

Tube mit 35 g Creme und 6 Einmalapplikatoren (+ 2 Ersatzapplikatoren)

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7.    Inhaber der Zulassung

JANSSEN-CILAG GmbH 41457 Neuss Telefon: (02137) 955-955 Internet: www.janssen-cilag.de

8.    Zulassungsnummern

6103119.00. 00

6103119.01.00

6462211.00. 00

6462211.01.00


GYNO-PEVARYL 3 Ovula: GYNO-PEVARYL 6 Ovula:

GYNO-PEVARYL 3 Kombipackung: GYNO-PEVARYL 6 Kombipackung:

9.    Datum der Erteilung der Zulassungen

28.07.2003

28.07.2003

06.04.2004

20.04.2004

06.08.2003


GYNO-PEVARYL 3 Ovula: GYNO-PEVARYL 6 Ovula:

GYNO-PEVARYL 3 Kombipackung: GYNO-PEVARYL 6 Kombipackung:

GYNO-PEVARYL Creme:

10.    Stand der Information

Dezember 2013

11.    Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig

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