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Gyracip N 750 Mg Filmtabletten

Document: 20.11.2007   Fachinformation (deutsch) change

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Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Gyracip N 250 mg Filmtabletten

Gyracip N 500 mg Filmtabletten

Gyracip N 750 mg Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Gyracip N 250 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 250 mg Ciprofloxacin als Ciprofloxacinhydrochlorid.


Gyracip N 500 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 500 mg Ciprofloxacin als Ciprofloxacinhydrochlorid.


Gyracip N 750 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 750 mg Ciprofloxacin als Ciprofloxacinhydrochlorid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtablette


Gyracip N 250 mg Filmtabletten:

Weiße, bikonvexe, runde Filmtablette mit der Prägung "CIP 250" und einer Bruchkerbe auf einer Seite und glatter anderer Seite.

Die Filmtablette kann in zwei gleiche Hälften geteilt werden.


Gyracip N 500 mg Filmtabletten:

Weiße, kapselförmige Filmtablette, mit der Prägung „CIP 500“ und einer Bruchkerbe auf einer Seite und glatter anderer Seite.

Die Filmtablette kann in zwei gleiche Hälften geteilt werden.


Gyracip N 750 mg Filmtabletten:

Weiße kapselförmige Filmtabletten mit Prägung “CIP 750” auf der einen Seite und glatter anderen Seite.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Erwachsene

Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen, wenn diese durch Ciprofloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:


Infektionen der Atemwege. Ciprofloxacin kann zur Behandlung einer durch aerobe gramnegative Erreger verursachten Pneumonie angezeigt sein. Zur Behandlung von Pneumokokken-Pneumonien ist Ciprofloxacin nicht das Mittel der ersten Wahl.

- Infektionen der Harnwege: akute unkomplizierte Zystitis, komplizierte Infektionen und Pyelonephritis.

- Infektionen der Geschlechtsorgane: akute, unkomplizierte Gonorrhoe, Prostatitis.

- schwere bakterielle Enteritis.

- Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes, die durch gramnegative Bakterien hervorgerufen werden.


- Osteomyelitis, die durch gram-negative Keime verursacht wird.

- Schwere systemische Infektionen, die durch gram-negative Keime hervorgerufen werden wie z.B. Sepsis, Peritonitis ( zusätzlich kombiniert mit einem Antibiotikum zur Abdeckung möglicher anaerober Erreger), Infektionen bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr.


Kinder und Jugendliche

Akute, durch Pseudomonas aeruginosaverursachte Infektionsschübe einer cystischen Fibrose bei Kindern und Jugendlichen (5-17 Jahre).

Bei anderen Indikationen wird Ciprofloxacin in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.


Offizielle Richtlinien für einen angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollten beachtet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung von Ciprofloxacin wird durch den Schweregrad und die Art der Infektion und durch Alter, Gewicht und die Nierenfunktion des Patienten bestimmt. Die Behandlung kann je nach Zustand des Patienten mit Filmtabletten oder einer intravenösen Injektion begonnen werden.


Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf. Grundsätzlich sollte die Behandlung wenigstens 3 Tage über die Entfieberung bzw. das Abklingen klinischer Symptome hinaus konsequent weiter durchgeführt werden.


Die folgenden Dosierungsempfehlungen sind Richtwerte und beziehen sich nur auf die orale Anwendung (beachten Sie bitte, dass für die intravenöse Verabreichung von Ciprofloxacin andere Dosierungsempfehlungen gelten).


Erwachsene:


Erwachsene nehmen 2mal täglich 100 – 750 mg Ciprofloxacin ein.


Indikationen

Tagesdosis*

übliche Behandlungsdauer


Akute, umkomplizierte Zystitis der Frau


100-250 mg zweimal täglich


3 Tage


Komplizierte Harnwegs-infektionen und Pyelonephritis


250-500 mg zweimal täglich


7 bis 14 Tage


Akute, unkomplizierte Gonorrhoe (Urethritis und Zervizitis)


250-500 mg


Einzeldosis


Prostatitis


500 mg zweimal täglich


bis zu 28 Tagen


Infektionen der Atemwege


250-500 mg zweimal täglich


7 bis 14 Tage


Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes


500 mg zweimal täglich


5 bis 10 Tage


Osteomyelitis


500 mg zweimal täglich


4 bis 6 Wochen oder länger


Schwere bakterielle Enteritis


500 mg zweimal täglich


3 bis 7 Tage


Schwere systemische Infektionen, die durch gram-negative Keime hervorgerufen werden


500-750 mg zweimal täglich


Nach Bedarf


Kinder und Jugendliche (5-17 Jahre)


Durch Pseudomonas aeruginosa hervorge-rufenene akute Infek-tionsschübe einer cystischen Fibrose


40 mg/kg/24 h verteilt auf zwei Dosen, d.h. 2 x täglich 20 mg/kg (Maximaldosis 1500 mg täglich)


10 bis 14 Tage


*Bei besonders schweren, lebensbedrohlichen Infektionen (insbesondere bei Beteiligung von Pseudomonas, Staphylokokken oder Streptokokken z.B. Osteomyelitis, Sepsis, Pneumokokken-Pneumonie, rezidivierende Infektionsschübe bei Mukoviszidose-Patienten, schweren Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes oder Peritonitis) beträgt die empfohlene Dosis 2x täglich 750 mg Ciprofloxacin.


Ältere Patienten:

Ältere Patienten sollten eine Dosierung in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung und der Kreatinin-Clearance erhalten.


Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion:


Erwachsene:


Eingeschränkte Nierenfunktion


Kreatinin-Clearance

Serum-Kreatinin

Dosierung

31 – 60 ml/min/1,73 m²

120 – 170 µmol

(1,4 – 1,9 mg/dl)

Maximale Dosis 1000 mg Ciprofloxacin/Tag

< 30 ml/min/1,73 m²

> 175 µmol

(> 2,0 mg/dl)

Maximale Dosis 500 mg* Ciprofloxacin/Tag


*Bei Patienten mit schweren Infektionen und stark eingeschränkter Nierenfunktion kann eine Einzeldosis von 750 mg Ciprofloxacin gegeben werden.

Die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden. Die Dosierungsintervalle sollten die gleichen sein, wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.


Eingeschränkte Nierenfunktion und Hämodialyse

Empfohlene Dosierung: 500 mg Ciprofloxacin pro Tag als Einzeldosis im Anschluss an die Hämodialyse.

Eingeschränkte Nierenfunktion und kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD):

Empfohlene Dosierung: 500 mg Ciprofloxacin pro Tag als Einzeldosis im Anschluss an die CAPD.


Eingeschränkte Leberfunktion:

Eine Dosisanpassung ist bei einer leichte oder moderaten Leberfunktionsstörung nicht erforderlich, kann aber bei schwerer Leberfunktionsstörung notwendig werden.


Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion:

Dosisanpassung wie unter "Eingeschränkte Nierenfunktion" beschrieben. Patienten sind sorgfältig zu überwachen. In bestimmten Fällen kann eine Kontrolle der Ciprofloxacin-Konzentration im Serum angebracht sein.


Kinder und Jugendliche (5 – 17 Jahre):

Die Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion wurde nicht untersucht.


Art der Anwendung

Die Filmtabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit zu schlucken. Sie können jederzeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Einnahme auf nüchternen Magen beschleunigt die Resorption der Wirksubstanz. Milchprodukte mit einem hohen Calciumgehalt (Milch, Joghurt) können die Ciprofloxacin-Resorption unter Umständen verringern (siehe Abschnitt 4.5).


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber Ciprofloxacin, anderen Chinolonen oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe Abschnitt 4.6).


Schwangerschaft, Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)


Bei Patienten mit einer Sehnenerkrankung in der Vorgeschichte, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Fluorchinolonen stand (siehe Abschnitt 4.4).


Kinder und Jugendliche (5-17 Jahre): Ciprofloxacin ist kontraindiziert außer für die Behandlung von akuten Infektionsschüben einer cystischen Fibrose (siehe Abschnitte 4.1, 4.2 und 4.4).


Kinder unter 5 Jahren.


Patienten, die gleichzeitig Tizanidin erhalten (siehe Abschnitt 4.5).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Nach der ersten Anwendung von Ciprofloxacin sind in einigen Fällen Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen aufgetreten. Falls solche Reaktionen auftreten, muss die Behandlung mit Ciprofloxacin abgebrochen werde


Anwendung bei Epileptikern und Patienten mit anderen Vorschädigungen des Zentralnervensystem (ZNS):

Bei Epilepsiekranken und Patienten mit anderen Vorschädigungen des ZNS (z. B. erniedrigte Krampfschwelle, Krampfanfälle in der Vorgeschichte, verringerte Hirndurchblutung, Veränderungen in der Gehirnstruktur oder Schlaganfall) sollte Ciprofloxacin wegen möglicher zentralnervöser Nebenwirkungen mit Vorsicht angewendet werden.


Nach der ersten Anwendung von Ciprofloxacin können unerwünschte zentralnervöse Nebenwirkungen auftreten. Depression oder Psychosen haben in einigen Fällen zu selbstgefährdendem Verhalten geführt. Sollten solche Reaktionen auftreten, muss die Behandlung mit Ciprofloxacin sofort abgebrochen werden.


Es wurde über Kristallurie im Zusammenhang mit der Anwendung von Ciprofloxacin berichtet. Daher sollten Patienten, die Ciprofloxacin erhalten, viel Flüssigkeit zu sich nehmen und es sollte vermieden werden, dass der Urin stark alkalisch wird.

Pseudomembranöse Kolitis ist eine spezielle Form der Enterokolitis, die während der Behandlung mit Antibiotika auftreten kann (in den meisten Fällen im Zusammenhang mit Clostridium difficile). Wenn schwere und hartnäckige Durchfälle während oder nach der Behandlung auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn nur ein Verdacht auf Clostridium difficile besteht, sollte die Behandlung mit Ciprofloxacin sofort abgebrochen werden und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.


Patienten, bei denen ein Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase besteht, oder in der Familiengeschichte vorkam, sind anfällig für hämolytische Reaktionen auf Chinolone. Daher sollte Ciprofloxacin bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewandt werden.


Bei Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sollte Ciprofloxacin mit Vorsicht angewandt werden.


Die Einnahme von Ciprofloxacin verursacht nur in seltenen Fällen Photosensibilitätsreaktionen. Dennoch sollten Patienten darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Ciprofloxacin längere Sonneneinstrahlungen oder sonstige UV-Einstrahlung zu vermeiden.


Während der Behandlung mit Chinolon-Antibiotika wurden Sehnenentzündungen und/oder -risse (hauptsächlich die Achillessehne betreffend) beobachtet. Diese Reaktionen traten hauptsächlich bei älteren Patienten auf, sowie bei Patienten, die mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Bei den ersten Anzeichen von Schmerzen oder Entzündung sollte die Behandlung abgebrochen und die betroffene Extremität darf nicht mehr belastet werden.

Wenn die Symptome die Achillessehne betreffen, muss man vorsichtig sein, um Risse beider Sehnen zu vermeiden (z.B. durch den Gebrauch von Schienen an beiden Achillessehnen oder das Stützen beider Fersen (siehe Abschnitt 4.3).


Da Ciprofloxacin gegenüber Mycobacterium tuberculosis eine gewisse Aktivität besitzt, können falsch-negative Ergebnisse auftreten, wenn während einer Ciprofloxacin-Behandlung Untersuchungsproben entnommen werden.


Bei Patienten mit Myasthenia gravis sollte Ciprofloxacin mit Vorsicht angewandt werden.


Studien an nicht ausgewachsenen Tieren zeigten, dass Ciprofloxacin Arthropathien der gewichtstragenden Gelenke verursachen kann. Dennoch gab es beim Auswerten der Daten zur sicheren Anwendung bei Jugendlichen unter 18 Jahren (hauptsächlich Patienten mit cystischer Fibrose) keine Hinweise auf Arzneimittel-bedingte Schäden an Knorpel oder Gelenken.


Ciprofloxacin verursacht nachweislich Arthropathien der gewichtstragenden Gelenke bei nicht-ausgewachsenen Tieren. Daten aus einer randomisierten Doppelblindstudie zur sicheren Anwendung von Ciprofloxacin bei Kindern (Ciprofloxacin: n=335, Durchschnitts-alter=6.3 Jahre; Vergleichsprodukt:n=349, Durchschnittsalter=6.2 Jahre; Altersrange = 1 bis 17 Jahre) zeigen die Inzidenz einer vermuteten Arzneimittel-bezogene Arthropathie (im Unterschied zu von den Gelenken ausgehenden klinischen Anzeichen und Symptomen) an Tag +42 von 7.2% und 4.6%. In der einjährigen Folgeuntersuchung lag die Inzidenz einer Arzneimittel-bezogenen Arthropathie entsprechend bei 9.0% und 5.7%. Hinsichtlich der Zunahme der vermuteten Arzneimittel-bezogenen Arthropathie mit der Zeit ergaben sich zwischen den beiden Gruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede.


Die Anwendung von Ciprofloxacin in anderen Indikationen als der Behandlung von akuten, durch Pseudomonas aeruginosa verursachten Infektionsschüben einer cystischen Fibrose (Kindern und Jugendlichen zwischen 5-17 Jahre) wurde in klinischen Studien nicht untersucht und die vorliegende klinische Erfahrung ist begrenzt.


Fluorchinlone wurden mit einer Verlängerung des QTc-Intervalls in Verbindung gebracht. Ciprofloxacin gehört zu der Gruppe mit einem geringen Potential für eine solche Nebenwirkung. Bei der Behandlung von Patienten mit einer Neigung zu Torsade de pointes Arrhythmien ist Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitt 4.8).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Xanthin-Derivate

Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin und Theophyllin kann zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen führen. Theophyllin-induzierte unerwünschte Wirkungen können dadurch ausgelöst werden, die in sehr seltenen Fällen lebensbedrohend sein können. Bei gleichzeitiger Anwendung von Theophyllin sollten die Plasmakonzentrationen überwacht und die Theophyllin-Dosierung entsprechend angepasst werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciprofloxacin und Koffein oder Pentoxifyllin wurden erhöhte Blutwerte dieser Xanthin-Derivate beobachtet.


CYP1A2

Ciprofloxacin hemmt das Enzym CYP1A2 und kann so die Serumkonzentration gleichzeitig verabreichter Wirksubstanzen, die durch dieses Enzym abgebaut werden (z.B. Theophyllin, Clozapin, Tacrin, Ropinirol, Tizanidin) erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin und Tizanidin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).Patienten, die zusammen mit Ciprofloxacin andere Arzneimittel einnehmen, die Substrate dieses Isoenzyms sind, müssen sorgfältig auf klinische Anzeichen einer Überdosierung überwacht werden und eine Bestimmung der Serumkonzentrationen, besonders der von Theophyllin, kann notwendig sein.


Antacida, Sucralfat, Eisen, Zink, Calcium, Magnesium, Aluminium, Didanosin, orale Flüssignahrung, Milchprodukte

Die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin mit Eisen, Zink, Sucralfat oder Antacida, sowie mit Arzneimitteln mit hoher Pufferkapazität, die Magnesium, Aluminium oder Calcium enthalten, verringert die Resorption von Ciprofloxacin.


Dies trifft ebenfalls zu für Sucralfat, antiviral wirkende Arzneimittel, die gepufferte Didanosin-Zubereitungen enthalten, orale Flüssignahrung und große Mengen an Molkereiprodukten (Milch oder flüssige Milchprodukte wie Joghurt). Deshalb sollte Ciprofloxacin entweder 1 – 2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach den oben genannten Produkten eingenommen werden. Diese Einschränkung gilt nicht für Antacida vom Typ der H2-Rezeptorenblocker.


NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika/Antiphlogistika)

Tierexperimentelle Untersuchungen zeigten, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Chinolonen mit bestimmten nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSARs) (nicht aber Acetylsalicylsäure) Krämpfe auslösen kann.


Ciclosporin

Bei gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin und Ciclosporin ist ein vorübergehender Anstieg der Serum-Kreatinin-Spiegel zu beobachten. Bei diesen Patienten ist eine regelmäßige Kontrolle der Serum-Kreatinin-Konzentrationen erforderlich.


Orale Antikoagulantien

Ciprofloxacin kann wie andere Chinolone die Wirkung von Kumarin-Derivaten, einschließlich Warfarin, verstärken. Im Falle einer gleichzeitigen Anwendung dieser Produkte sollte die Prothrombinzeit oder andere geeignete Koagulationswerte überwacht werden. Falls erforderlich, sollte die Dosierung des oralen Antikoagulantiums entsprechend angepasst werden.


Glibenclamid

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Ciprofloxacin und Glibenclamid kann die Wirkung von Glibenclamid verstärkt werden.


Probenecid

Probenecid hemmt die renale Sekretion von Ciprofloxacin, was zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Ciprofloxacin führt.


Metoclopramid

Metoclopramid beschleunigt die Ciprofloxacin-Resorption, wodurch maximale Plasmakonzentrationen schneller erreicht werden. Die Bioverfügbarkeit von Ciprofloxacin wird hierdurch nicht beeinflusst.


Mexiletin

Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Mexiletin kann zu erhöhten Mexiletin-Konzentrationen führen.


Phenytoin

Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Phenytoin kann zu einer erhöhten oder verminderten Phenytoin-Konzentration im Serum führen, so dass eine Kontrolle der Serumkonzentrationen zu empfehlen ist.


Arzneimittel zur Prämedikation

Es wird empfohlen, dass zur Prämedikation verwendete Opiate (z.B. Papaverin), oder zur Prämedikation verwendete Opiate in Kombination mit zur Prämedikation verwendeten Anticholinergika (z.B. Atropin oder Hyoscyamin) nicht gleichzeitig mit Ciprofloxacin verwendet werden, da dies die Serumwerte von Ciprofloxacin verringert.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Ciprofloxacin und zur Prämedikation verwendeten Benzodiazepinen zeigten sich keine Veränderungen der Ciprofloxacin-Plasmaspiegel. Da jedoch bei gleichzeitiger Anwendung von Ciprofloxacin und Diazepam, in einem Einzelfall auch bei Midazolam, verminderte Diazepam-Clearance und verlängerte Diazepam-Halbwertszeiten beobachtet wurden, wird eine sorgfältige Überwachung der Benzodiazepin-Therapie empfohlen.


Ropinirol

Die Möglichkeit eines Anstieges des Ropinirol-Spiegels mit vermehrtem Auftreten von Nebenwirkungen besteht. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte eine verstärkte Überwachung stattfinden und gegebenenfalls die Dosierung von Ropinirol angepasst werden.


Gepufferte Didanosin-Zubereitungen

Klinisch relevante Wechselwirkungen wurden mit gepufferten Didanosin-Zubereitungen beobachtet (vgl. bitte mit dem ersten Absatz dieses Anschnittes).


Methotrexat

Der tubuläre Transport von Methotrexat in der Niere kann durch die gleichzeitige Anwendung von Ciprofloxacin gehemmt sein und so möglicherweise zu erhöhten Methotrextat-Plasmaspiegeln führen. Dies kann das Risiko von durch Methotrextat ausgelösten toxischen Reaktionen erhöhen. Daher sollten Patienten, die mit Methotrexat behandelt werden, sorgfältig überwacht werden, falls eine gleichzeitige Behandlung mit Ciprofloxacin erforderlich ist.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


(Siehe Abschnitt 4.3 ).

Die Anwendung während der Schwangerschaft ist kontraindiziert.

Wie auch andere Chinolone verursachte Ciprofloxacin bei nicht erwachsenen Tieren Arthropathien. Daher ist die Anwendung während der Schwangerschaft kontraindiziert.


Die Anwendung bei stillenden Müttern ist kontraindiziert, da Chinolone bei der Anwendung therapeutischer Dosen in solchen Mengen in die Muttermilch übergehen, dass das Kind dadurch beeinträchtigt werden kann.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen


Ciprofloxacin hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.

Dieses Arzneimittel kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Die gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei 5 – 14 % der Patienten, die Ciprofloxacin erhielten, traten Nebenwirkungen auf. Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Durchfall und Hautausschlag.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich: Moniliasis.

Selten:Moniliasis (oral), vaginale Moniliasis.

Sehr selten: Moniliasis (gastrointestinal).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich: Eosinophilie, Leukozytopenie

Selten: Anämie, Leukozytopenie (Granulozytopenie), Leukozytose, Thrombozytopenie, Thrombozytaemie (Thrombozytose).

Sehr selten: hämolytische Anaemie, Agranulozytose, Panzytopenie (lebensbedrohlich), Knochenmarksdepression (lebensbedrohlich).


Erkrankungen des Immunsystems

Selten: allergische Reaktionen, anaphylaktoide (anaphylaktische) Reaktionen, Dyspnoe,Kehlkopf-Ödem.

Sehr selten: Schock (anaphylaktische /anaphylaktoide Reaktionen in sehr selten Fällen bis zum lebensbedrohlichen Schock), Serumkrankheit-ähnliche Reaktion, Angioödem, juckender Hautausschlag.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich: Anorexie.

Selten:Hyperglykämie.


Psychiatrische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Agitation, Verwirrung, Geschmacksstörungen (in der Regel bei Absetzen der Behandlung reversibel)

Selten:Halluzination, Paraesthesie (periphere Paralgesie), unnormales Träumen (Alpträume), Depression, Tremor, Krampfanfälle, Hypästhesie, Somnolenz, Verschlechterung der Symptome einer Myasthenia gravis.


Sehr selten: Grand mal-Anfall, Gangunsicherheit, Psychose (bis hin zu selbstgefährdendem Verhalten), interkraniale Hypertonie, Ataxie, Hyperästhesie, Hypertonie, Parosmie (eingeschränkter Geruchssinn), Anosmie (gewöhnlich bei Behandlungsabbruch reversibel), Migräne, Angstzustände, Geschmacksverlust (eingeschränkter Geschmackssinn).


Augenerkrankungen

Sehr selten: Sehstörungen, Doppeltsehen, Farbensehen.


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten: Tinnitus, vorübergehender Hörverlust (besonders im Hochtonbereich).


Herz- und Gefäßerkrankungen

Selten: Tachykardie, Synkope (Ohnmacht), Vasodilatation (Hitzewallungen), Hypotonie

Sehr selten: Vaskulitis (Petechien, hämorragische Bullae, Papeln, Krustenbildung); ventrikuläre Arrhythmie, Torsade des pointes, QT-Verlängerung (diese Nebenwirkungen wurden vor allem bei Patienten mit weiteren Risikofaktoren für eine QTc-Verlängerung beobachtet (siehe Abschnitt 4.4).


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Häufig: Übelkeit, Durchfall.

Gelegentlich:Erbrechen, Dyspepsie, Flatulenz, Bauchschmerzen.

Selten:Dysphagie, pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4), Pankreatitis.

Sehr selten:lebensbedrohliche pseudomembranöse Kolitis mit möglicherweise letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.4).


Affektionen der Leber und Gallenblase

Gelegentlich: Bilirubinämie

Selten:Gelbsucht, cholestatischer Ikterus, Lebernekrose (selten bis hin zu lebensbedrohlichem Leberversagen)

Sehr selten: Hepatitis


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Hautausschlag

Gelegentlich:Pruritus, makulopapulärer Ausschlag, Urtikaria.

Selten:Photosensibilitätsreaktionen, Erythema multiforme (minor), Knotenrose (Erythema nodosum)

Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Arzneimittel-induzierte Hautrektionen, Petechien.


Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen

Gelegentlich: Arthralgie

Selten:Myalgie, Gelenkerkrankungen (-schwellungen), Schmerzen in den Extremitäten, Rückenschmerzen, Myasthenie.

Sehr selten: Zuckungen, Sehnenscheidenentzündung (vor allem der Achillessehne einschließlich Tenosynovitis), partieller oder ganzer Sehnenriss (vor allem der Achillessehne) (siehe Abschnitt 4.4).


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Akutes Nierenversagen, abnorme Nierenfunktion, Haematurie, Kristallurie, interstitielle Nephritis.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Asthenie (allgemeines Schwächegefühl, Müdigkeit)

Selten:Schmerzen, Brustschmerzen, Schwitzen, Arzneimittelfieber, Ödeme (periphere, vaskuläre, Gesichtsödeme)


Untersuchungen:

Gelegentlich: SGOT erhöht, SGPT erhöht, abnormer Leberfunktionstest, alkalische Phosphatase erhöht, Kreatinin erhöht, Blutharnstoff erhöht.

Selten:veränderte Prothrombinwerte

Sehr selten: Amylase erhöht, Lipase erhöht


4.9 Überdosierung


Toxizität

Es liegen nur eingeschränkte Erfahrungen zu Überdosierungen vor, es ist aber davon auszugehen, dass Ciprofloxacin eine geringe Toxizität aufweist.


Symptome

Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen, Verwirrung, Magenverstimmung, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Kristallurie, Haematurie.


Behandlung

Im Falle von akuter, starker Überdosierung wurden reversible Nierenschäden beobachtet. Eine Magenspülung kann in Betracht gezogen werden. Aktivkohle, Magnesium- oder Calcium-haltige Antacida werden verabreicht, um die Resorption von Ciprofloxacin zu reduzieren. Der Patient sollte unter sorgfältige Beobachtung gestellt werden und sowohl symptomatisch als auch unterstützend behandelt werden. Die Nierenfunktion muss überwacht werden.

Mittels Hämo- oder Peritonealdialyse werden lediglich geringe Mengen an Ciprofloxacin (weniger als 10%) aus dem Körper ausgeschieden.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss gewährleistet sein, um das Risiko einer Kristallurie zu minimieren.

Eine QTC-Verlängerung ist dosisabhängig; daher kann bei Überdosierung eine QTc-Verlängerung auftreten.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Fluorchinolone

ATC-Code: J01MA02


Wirkungsweise

Ciprofloxacin ist ein synthetisches antibakteriell wirksames 4-Chinolon-Derivat aus der Gruppe der Fluorchinolone.


Wirkungsmechanismus

Als Fluorchinolon wirkt Ciprofloxacin auf den DNA-DNA-Gyrase-Komplex und die Topoisomerase IV.


Grenzwerte:

EUCAST (European Society for Microbiology and Infectious Diseases):

S ≤ 0.5 mg/l; R > 1 mg/l

Ausnahmen:

Acinetobacterspp., Staphylococcusspp.: S ≤ 1 mg/l; R > 1 mg/l

Streptococcus pneumoniae: S ≤ 0.03 mg/l; R > 0.06 mg/l

Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis: S ≤ 0.5 mg/l; R > 0.5 mg/l

Neisseria gonorrhoeae, Neisseria meningitidis: S ≤ 0.03 mg/l; R > 0.06 mg/l

Resistenz-Mechanismus


In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Resistenzen gegen Ciprofloxacin im Allgemeinen die Folge von Mutationen der bakteriellen Topoisomerase sind und sich normalerweise langsam und schrittweise entwickeln ("multistep"-Typ). Eine übertragbare Plasmid-vermittelte Resistenz wurde bei einigen Chinolon-resistenten klinischen Stämmen von E. coli und Klebsiella ssp. beobachtet.


Zwischen den Fluorchinolonen kann dann eine Kreuzresistenz auftreten, wenn sich die Resistenz durch Mutation der Bakterien-Gyrase entwickelt. Im Allgemeinen führen Punktmutationen bei Fluorchinolonen nicht zu klinischen Resistenzen. Andererseits führen multiple Mutationen in der Regel zu klinischer Resistenz aller Wirkstoffe innerhalb dieser Klasse. Resistenzmechanismen wie Permeationsbarrieren und Efflux-Mechanismen können die Empfindlichkeit entsprechender Bakterien gegenüber Fluorchinolonen beeinflussen. Diese hängt von den physikalisch-chemischen Eigenschaften der einzelnen Wirkstoffe innerhalb der Klasse und der Affinität der Transportsysteme der jeweiligen Wirkstoffe ab.


Empfindlichkeit


Die Häufigkeit erworbener Resistenzen kann für einige Spezies geographisch

und zeitlich variieren. Deshalb ist die Kenntnis der lokalen Resistenzsituation von großer Bedeutung, insbesondere wenn schwere Infektionen behandelt werden.


In der Regel empfindliche Spezies

Gram-negative Bakterien

Aeromonas hydrophila

Brucella melitensis

Citrobacter freundii

Enterobacter spp.

Escherichia coli

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis

Morganella morganii

Plesiomonas shigelloides

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Providencia spp.

Shigella spp.

Vibrio spp.

Yersinia enterocolitica

Anaerobe Bakterien

Peptococcus spp.

Peptostreptococcus spp.

Veillonella parvula

Andere pathogene Keime

Legionella pneumophila

Spezies bei denen erworbene Resistenzen ein Problem darstellen können

Gram-positive Bakterien

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensitiv)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)*

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae+

Streptococcus pyogenes+

Gram-negative Bakterien

Acinetobacter spp.

Klebsiella spp.

Neisseria gonorrhoeae

Pseudomonas aeruginosa

Serratia spp.

Andere pathogene Keime

Chlamydia spp.+

Resistente Organismen

Gram-positive aerobe Bakterien

Enterococcus spp

Gram-negative aerobe Bakterien

Stenotrophomonas maltophila

Flavobacterium meningosepticum

Nocardia asteroides

Anaerobe Bakterien

Bacteroides fragilis

Bacteroides thetaiotaomicron

Clostridium difficile


* Multi-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) ist mit hoher Wahrscheinlichkeit resistent gegenüber Ciprofloxacin und Ciprofloxacin sollte zur Behandlung angenommener oder bekannter MRSA-Infektionen nur angewendet werden falls die Empfindlichkeit des Organismus feststeht.

+kann als mäßig empfindlich gegenüber Ciprofloxacin eingestuft werden.

^ Ciprofloxacin gilt nicht als Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung von Infektionen mit anaeroben Keimen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Ciprofloxacin wird nach oraler Anwendung vorwiegend aus dem Duodenum und dem oberen Jejunum resorbiert und erreicht nach 60 – 90 min Maximalkonzentrationen im Serum.

Nach Einzelgaben von 250 mg und 500 mg Ciprofloxacin betragen die

Cmax-Werte 0,8 –2,0 mg/l bzw. 1,5 – 2,9 mg/l.

Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt etwa 70 – 80 %. Die Cmaxund die

AUC-Werte wachsen proportional zu der Dosierung.


Nahrungsaufnahme (außer wie in Abschnitt 4.5 erwähnt) hat keinen Einfluss auf die Konzentration von Ciprofloxacin im Blut.


Verteilung

Das Verteilungsvolumen von Ciprofloxacin beträgt im "Steady-state" 2 - 3 l/kg.

Da die Proteinbindung von Ciprofloxacin gering ist (20 – 30 %) und die Substanz im Blutplasma überwiegend in nicht ionisierter Form vorliegt, kann nahezu die gesamte Menge der applizierten Dosis frei in den Extravasalraum diffundieren. Auf diese Weise können die Konzentrationen in bestimmten Körperflüssigkeiten und Geweben die korrespondierenden Serumspiegel deutlich überschreiten.


Metabolismus/Elimination

Ciprofloxacin wird im Wesentlichen unverändert, überwiegend über den Urin, ausgeschieden. Die renale Clearance liegt zwischen 3 und 5 ml/min/kg, die totale Clearance beträgt 8 – 10 ml/min/kg. Sowohl die glomeruläre Filtration als auch die tubuläre Sekretion spielen eine Rolle bei der Elimination von Ciprofloxacin.

Es wurden geringe Konzentrationen von 4 Metaboliten im Körper gefunden: Desethylenciprofloxacin (M 1), Sulfociprofloxacin (M 2), Oxociprofloxacin (M 3) und Formylciprofloxacin (M 4). M 1 bis M 3 zeigten eine antibakterielle Wirkung vergleichbar oder geringer als Nalidixinsäure. M 4 mit dem geringsten Anteil hat eine antimikrobielle Wirkung, die der von Norfloxacin sehr ähnlich ist.


Ausscheidung nach oraler Anwendung (in % der Ciprofloxacin-Dosis):




Harn



Faeces


Ciprofloxacin


44,7


25,0


Metaboliten


11,3


7,5


Die Halbwertszeit von Ciprofloxacin liegt zwischen 3 und 5 Stunden, sowohl nach oraler als auch nach intravenöser Anwendung.


Da Ciprofloxacin nicht nur renal, sondern auch zu einem beträchtlichen Teil über den Darm ausgeschieden wird, führt erst eine erheblich eingeschränkte Nierenfunktion zu erhöhten Serumeliminationshalbwertszeiten von bis zu 12 Stunden.


Kinderheilkunde

Die Pharmakokinetik von Ciprofloxacin ist unterschiedlich bei Kindern mit und ohne cystischer Fibrose, und die Dosierungsempfehlungen sind nur für Kinder mit cystischer Fibrose bestimmt. Die orale Gabe von 2mal täglich 20 mg Ciprofloxacin/kg bei diesen Kindern ergibt ein Bild, welches vergleichbar mit dem von Erwachsenen nach einer 2mal täglichen oralen Gabe von 750 mg Ciprofloxacin ist


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Ciprofloxacin kann wie bei anderen Gyrasehemmer berichtet Schäden an den großen gewichtstragenden Gelenken von nicht ausgewachsenen Tieren verursachen. Das Ausmaß der Schäden an den Gelenken variiert je nach Alter, Spezies und Dosierung; der Schaden kann durch Entlastung der Gelenke vermindert werden. Studien an ausgewachsenen Tieren (Ratte, Hund) lieferten keine Hinweise auf Gelenkschädigungen. In einer Untersuchung an einem jungen Beagle verursachte Ciprofloxacin in therapeutischen Dosierungen nach zwei Behandlungswochen schwere Schäden an den Gelenken, die nach 5 Monaten noch immer zu beobachten waren.

Weitere präklinische Effekte wurden erst bei Dosierungen beobachtet, die deutlich über den maximalen Dosierungen für Menschen liegen und deshalb für die klinische Anwendung von Ciprofloxacin unbedeutend sind.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Povidon K30

Croscarmellose-Natrium

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat


Film:

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Macrogol 400


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PVdC/Aluminium-Blisterpackungen in Faltschachteln.

Packungsgrößen: 10, 20 und 160 Filmtabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


GRY-Pharma GmbH

Kandelstr. 10

79199 Kirchzarten

Telefon 0 76 61 / 98 45 – 01

Telefax 0 76 61 / 98 45 – 59


8. Zulassungsnummer


Gyracip N 250 mg Filmtabletten:

66305.00.00


Gyracip N 500 mg Filmtabletten:

66306.00.00


Gyracip N 750 mg Filmtabletten:

66307.00.00


9. Datum der Erteilung Der Zulassung


22. Oktober 2007


10. Stand der Information


Oktober 2007


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig