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Hctad 25 Mg

____________________Fachinformation_______________________________



____________________________________________HCTad® 25 mg

1. Bezeichnung des Arzneimittels

HCTad® 25 mg


2.Qualitative und quantitative Zusam­mensetzung

Wirkstoff: Hydrochlorothiazid

1 Tablette enthält:

25 mg Hydrochlorothiazid


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Tablette

Weiße, runde Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

  • Arterielle Hypertonie

  • Kardiale, hepatische und renale Ödeme


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwen­dung

Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:


Arterielle Hypertonie:

In der Regel 1 x 1 Tablette HCTad 25 mg (ent­sprechend 25 mg Hydrochlorothiazid) täg­lich.


Kardiale, hepatische und renale Ödeme:

Zu Behandlungsbeginn in der Regel 1 x 1 Tablette HCTad 25 mg (entsprechend 25 mg Hydrochlorothiazid) täglich.

Bei nicht ausreichender Wirkung kann die Dosis auf bis zu 1 x 3 Tabletten HCTad 25 mg (ent­sprechend 75 mg Hydrochlorothi­azid) täglich erhöht werden. Die Einnahme kann bei leichteren Fällen intermittierend jeden 2. oder 3. Tag erfolgen.

Bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sollte HCTad 25 mg der Einschränkung ent­sprechend dosiert werden.

Bei schwer kardial dekompensierten Patien­ten kann die Resorption von HCTad 25 mg deutlich eingeschränkt sein.


Art der Anwendung

Die Tabletten sind unzerkaut zum Frühstück mit aus­reichend Flüssigkeit einzunehmen.


Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

Nach Langzeitbehandlung sollte HCTad 25 mg ausschleichend abgesetzt werden.

4.3. Gegenanzeigen

HCTad 25 mg darf nicht angewendet werden bei:

- Überempfindlichkeit gegen Hydrochloro­thiazid oder einen der sonstigen Bestand­teile sowie andere Thiazide oder Sulfonamide.

- schweren Nierenfunktionsstörungen (Nieren­insuffi­zienz mit Oligurie oder Anurie; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml)

- akuter Glomerulonephritis

- Coma und Praecoma hepaticum

- Hypokaliämie

- Hyponatriämie

- Hypovolämie

- Hyperkalzämie

- Gicht


4.4 Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforder­lich bei:

- Hypotonie

- zerebrovaskulären Durchblutungsstörun­gen

- koronarer Herzkrankheit

- manifestem oder latentem Diabetes mellitus (regelmäßige Kontrolle des Blut­zuckers)

- Niereninsuffizienz bei einem Serumkreati­nin von 1,1 - 1,8 mg/100 ml bzw. leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance (30 - 60 ml/min)

- eingeschränkter Leberfunktion.


Bei Niereninsuffizienz (Glomerulumfiltrat unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist HCTad 25 mg un­wirk­sam und, da die glomeruläre Filtra­tionsrate weiter gesenkt wird, sogar schäd­lich.


Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Ödemen auftreten. Die Ödeme sind Aus­druck eines Anstiegs des Renins mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronis­mus.


Während einer Langzeittherapie mit HCTad 25 mg sollten die Serumelektrolyte (insbe­sondere Kalium-, Natrium-, Kalzium-Ionen), Kreatinin und Harnstoff, die Serum­lipide (Cholesterin und Triglyzeride), die Harn­säure sowie der Blutzucker regelmäßig kon­trolliert werden.


Während der Behandlung mit HCTad 25 mg sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten und wegen erhöhter Kaliumverluste kalium­reiche Nah­rungsmittel zu sich nehmen (z. B. Bananen, Gemüse, Nüsse). Die Kaliumver­luste können durch gleichzeitige Therapie mit Kalium sparenden Diuretika vermindert oder ver­hindert werden.


Die Anwendung von HCTad 25 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten HCTad 25 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arz­neimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die blutdrucksenkende Wirkung von HCTad 25 mg kann durch andere Diure­tika, blut­drucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezepto­renblocker, Nitrate, Barbiturate, Pheno­thiazine, trizyklische Antidepressiva, Vaso­dilatatoren oder durch Alkoholgenuss ver­stärkt werden.


Unter der Behandlung mit HCTad 25 mg be­steht bei zusätz­licher Einnahme von ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril) zu Behandlungsbeginn das Risiko eines massi­ven Blutdruckabfalls sowie einer Ver­schlechterung der Nierenfunktion. Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2 - 3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden, um die Möglich­keit einer Hypotonie zu Therapiebeginn zu vermindern.


Salicylate und andere nichtsteroidale Anti­phlogistika (z. B. Indometacin) können die antihypertensive und diuretische Wir­kung von HCTad 25 mg vermindern. Bei hoch dosierter Salicylateinnahme kann die toxi­sche Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden. Bei Patien­ten, die unter der Therapie mit HCTad 25 mg eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe nicht­steroidaler Anti­phlogistika ein akutes Nieren­versagen auslö­sen.


Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auf­treten einer Hyperglykämie bei gleichzeitiger Gabe von HCTad 25 mg und Beta-Rezepto­renblockern.


Die Wirkung von Insulin oder oralen Anti­diabetika, Harnsäure senkenden Arzneimit­teln sowie Noradrenalin und Adrenalin kann bei gleichzeitiger Anwendung von HCTad 25 mg abgeschwächt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Zytosta­tika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochen­markstoxizität (insbesondere Granulozyto­penie) zu rechnen.


Die gleichzeitige Gabe von HCTad 25 mg und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums.


Die Wirkung curareartiger Muskelrelaxan­zien kann durch HCTad 25 mg verstärkt oder verlängert werden. Für den Fall, dass HCTad 25 mg vor der Anwendung curareartiger Muskel­relaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Be­handlung mit HCTad 25 mg informiert werden.


Die gleichzeitige Anwendung von Cholesty­ramin oder Colestipol vermindert die Ab­sorption von HCTad® 25 mg.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyl­dopa sind in Einzelfällen Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlo­rothiazid beschrieben worden.


4.6 Schwangerschaft und Still­zeit

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft vor, insbesondere während des ersten Trimesters. Ergebnisse aus Tierstudien sind unzureichend.

Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Auf Grund des pharmakologischen Wirk­mechanismus von Hydrochlorothiazid kann es bei Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters zu einer Störung der feto-plazentaren Perfusion und zu fetalen und neonatalen Auswirkungen wie Ikterus, Störung des Elektrolythaushalts und Thrombozytopenien kommen.

Auf Grund des Risikos eines verringerten Plasmavolumens und einer plazentaren Hypoperfusion, ohne den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollte Hydrochlorothiazid bei Schwangerschafts­ödemen, Schwangerschaftshypertonie oder einer Präeklampsie nicht zur Anwendung kommen.

Bei essentieller Hypertonie schwangerer Frauen sollte Hydrochlorothiazid nur in den seltenen Fällen, in denen keine andere Behandlung möglich ist, angewandt werden.


Eine Anwendung in der Stillzeit ist kontra­indiziert, da der Wirkstoff die Milch­produktion hemmen kann (s. auch Ab­schnitt4.3, 4.4 und 5.3).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüch­tigkeit und die Fähigkeit zum Be­dienen von Maschinen

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kon­trolle.

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestim­mungsgemäßem Gebrauch das Reaktions­vermögen so weit verändern, dass die Fähig­keit zur aktiven Teilnahme am Straßenver­kehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beein­trächtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammen­wirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 10 %)

Häufig (> 1 % - < 10 %)

Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)

Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)

Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)


Häufig kommt es bei langfristiger, kontinu­ierlicher Anwendung von HCTad 25 mg zu Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolyt­haushalt, insbesondere zur Hypokaliämie und Hyponatriämie, ferner zur Hypomagne­siämie und Hypo­chlorämie sowie zur Hyperkalzämie.


Bei hoher Dosierung können auf die ver­stärkte Diurese zurückzuführende Flüssig­keits- und Natriumverluste auftreten, die sich gelegentlich als Mundtrockenheit und Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskel­schmerzen und Muskelkrämpfe (z. B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Nervosi­tät, Herzklopfen, Hypotonie und orthostati­sche Regulationsstörungen äußern.

Bei exzessiver Diurese kann es infolge Dehydratation und Hypovolämie zur Hämo­konzentration und in seltenen Fällen zu Konvulsionen, Benommenheit, Verwirrt­heitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen sowie als Folge der Hämokonzentration - insbe­sondere bei älteren Patienten oder bei Vor­liegen von Venenerkrankungen - zu Throm­bosen und Embolien kommen.


Infolge einer Hypokaliämie können Müdig­keit, Schläf­rigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Adynamie der glatten Muskulatur mit Obsti­pation und Meteorismus oder Herzrhythmusstörungen auftreten. Schwere Kaliumverluste können zu einem Subileus bis hin zu einem paralyti­schen Ileus oder zu Bewusstseinsstörungen bis zum Koma führen.


EKG-Veränderungen und gesteigerte Glyko­sid­empfindlichkeit können auftreten, Hypermagnesiurien sind häufig und äußern sich nur gelegentlich als Hypomag­nesiä­mien, weil Magnesium aus dem Kno­chen mobilisiert wird.


Als Folge der Elektrolyt- und Flüssigkeits­verluste kann sich eine metabolische Alka­lose entwickeln bzw. eine bereits bestehende metabolische Alkalose ver­schlechtern.


Häufig kommt es zu einer Hyperurikämie. Dies kann bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen führen.

Häufig treten unter HCTad 25 mg Hypergly­kämie und Glukosurie bei Stoff­wechsel­gesunden, bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus bzw. bei Pati­enten mit Kaliummangel auf. Bei Pati­enten mit manifestem Diabetes mellitus kann es zu einer Verschlechterung der Stoffwech­sellage kommen. Ein latenter Diabetes mellitus kann in Erscheinung treten.


Gelegentlich kann ein reversibler Anstieg der harn­pflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) im Serum beobachtet werden. Häufig kommt es zur Erhöhung der Serum­lipide (Cholesterin, Triglyzeride).


Hyperamylasämien und Pankreatiden sind gelegentlich aufgetreten, bei vorbestehender Cholelithiasis kann eine akute Cholezystitis auftreten.


Gelegentlich wurden Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum) beobachtet.


Unter der Behandlung mit HCTad 25 mg kön­nen in seltenen Fällen allergische Haut­reak­tionen (z. B. Juckreiz, Erythem, photo­aller­gisches Exanthem, Purpura, Urti­karia), Arzneimittelfieber und ein Ikterus auftreten.


Selten wurden eine interstitielle Nephritis, eine Vaskulitis, eine Leukopenie, häufiger Thrombo­zytopenien und in Einzelfällen ein kutaner Lupus erythematodes, eine Agranu­lozytose, eine aplastische Anämie oder infolge Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid bei gleichzeitiger Ein­nahme von Methyldopa eine immun­hämoly­tische Anämie beobachtet.


Ebenfalls selten kann es zu Potenzstörungen, gering­gradigen Sehstörungen (z. B. ver­schwommenes Sehen, Xanthopsie) sowie zu einer Einschränkung der Bildung von Trä­nenflüssigkeit kommen. Eine bestehende Kurz­sichtigkeit kann sich verschlimmern.


In seltenen Fällen wurde das Auftreten einer akuten interstitiellen Pneumonie berichtet. In Einzelfällen wurde ein plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schocksymptomatik beschrieben. Eine allergische Reaktion wird angenommen.


Sehr selten wurde das Auftreten eines Glaukoms unter Behandlung mit Hydro­chlorothiazid beschrieben.


Besondere Hinweise:

Die Therapie sollte abgebrochen werden bei:

- therapieresistenter Entgleisung des Elek­trolythaushalts

- orthostatischen Regulationsstörungen

- Überempfindlichkeitsreaktionen

- ausgeprägten gastrointestinalen Beschwer­den

- zentralnervösen Störungen

- Pankreatitis

- Blutbildveränderungen (Anämie, Leukope­nie, Thrombo­zytopenie)

- akuter Cholezystitis

- Auftreten einer Vaskulitis

- Verschlimmerung einer bestehenden Kurz­sichtigkeit

- Serum-Kreatinin-Konzentration über 1,8 mg/100 ml bzw. Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min.


Überdosierung

a) Symptome der Intoxikation

Das klinische Bild bei akuter oder chroni­scher Überdosierung ist vom Ausmaß des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes abhän­gig.

Überdosierung kann bei ausgeprägten Flüs­sigkeits- und Natriumverlusten zu Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskel­schmerzen und Muskelkrämpfen (z. B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Tachykar­die, Hypotonie und orthostatischen Regula­tionsstörungen, infolge Dehydratation und Hypovolämie zur Hämo­konzentration, zu Konvulsionen, Benommenheit, Lethargie, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen führen.


Infolge einer Hypokaliämie kann es zu Müdigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Meteorismus und Obsti­pation oder zu Herzrhythmus­störungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusst­seinsstörungen bis zum hypokaliä­mischen Koma führen.


b) Therapie von Intoxikationen

Bei Anzeichen einer Überdosierung muss die Be­handlung mit HCTad 25 mg umgehend abgesetzt werden.


Bei nur kurze Zeit zurückliegender Ein­nahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (indu­ziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptions­mindernde Maßnahmen (medizinische Kohle) versucht werden, die systemische Aufnahme von HCTad 25 mg zu vermindern.


Neben der Überwachung der vitalen Para­meter müssen wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolyt­haushalts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blut­zuckers und der harnpflichtigen Substanzen durch­geführt werden und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.


Therapeutische Maßnahmen:

- bei Hypovolämie: Volumensubstitution

- bei Hypokaliämie: Kaliumsubstitution

- bei Kreislaufkollaps: Schocklagerung, ggf. Schocktherapie


5 Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Diuretika

ATC-Code: C03AA03


Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harn­fluss vergrößert.


Hydrochlorothiazid hemmt vorwiegend im distalen Tubulus die Natriumresorption, wobei maximal etwa 15 % des glomerulär filtrierten Natriums ausgeschieden werden können. Das Ausmaß der Chloridausschei­dung entspricht in etwa dem der Natrium­ausscheidung.


Durch Hydrochlorothiazid nimmt auch die Kaliumaus­scheidung zu, die im Wesent­lichen durch die Kalium­sekretion im distalen Tubulus und im Sammelrohr be­stimmt wird (vermehrter Austausch zwischen Natrium- und Kaliumionen). Durch hohe Hydro­chlorothiazid-Dosen kann Bikarbonat infolge einer Hemmung der Carboan­hydratase vermehrt ausgeschieden werden, wodurch der Harn alkalisiert wird.


Durch Azidose oder Alkalose wird die salu­retische bzw. diuretische Wirkung des Hydrochlorothiazids nicht wesentlich beein­flusst.


Die glomeruläre Filtrationsrate wird initial gering­gradig vermindert.

Während einer Langzeittherapie mit Hydro­chlorothiazid wird die Kalziumaus­scheidung über die Nieren ver­mindert, sodass eine Hyperkalzämie resultieren kann.


Bei hypertensiven Patienten hat Hydrochlo­rothiazid einen blutdrucksenkenden Effekt, der Mechanismus ist bislang nicht ausrei­chend geklärt. Diskutiert wird u. a., dass die gefäßtonusmindernde Wirkung der Thiazid-Diuretika durch Abnahme der Natriumkon­zentration in der Gefäßwand und damit durch eine verringerte Ansprechbarkeit auf Nor­adrenalin bedingt ist.


Bei chronisch niereninsuffizienten Patienten (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/ oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) ist Hydrochlorothiazid praktisch unwirksam.


Bei Patienten mit renalem und ADH-sen­siblem Diabetes insipidus wirkt Hydrochlo­rothiazid antidiuretisch.


Die diuretische Wirkdauer beträgt dosis­abhängig 10 bis 12 Stunden, die antihyper­tensive Wirkdauer bis zu 24 Stunden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Hydrochlorothiazid wird nach oraler Appli­kation zu ca. 80 % aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Die systemische Verfüg­barkeit beträgt ca. 70 %. Maximale Plas­maspiegel werden in der Regel nach 2 - 5 Stunden gemessen.


Die Plasmaproteinbindung von Hydrochlo­rothiazid beträgt 64 %; das relative Vertei­lungsvolumen beträgt 0,5 bis 1,1 l/kg.


Hydrochlorothiazid wird bei Gesunden zu mehr als 95 % unverändert renal ausgeschie­den. Die Eliminations­halbwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei 6 - 8 Stunden. Sie erhöht sich bei eingeschränkter Nieren­funktion und liegt bei terminal niereninsuffi­zienten Patienten bei ca. 20 Stunden.


Die diuretische Wirkung tritt innerhalb 1 - 2 Stunden ein.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität

Die Prüfung der akuten Toxizität von Hydro­chlorothiazid im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben (s. Abschnitt 12.).


b) Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität

In Untersuchungen zur subchronischen und chro­nischen Toxizität am Tier (Hund, Ratte) zeigten sich außer Veränderungen im Elek­trolytgleichgewicht keine auffälligen Befunde.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Poten­zial

In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests zur Induk­tion von Gen- und Chromosomen­mutationen durch Hydrochlorothiazid ver­liefen negativ.


Langzeituntersuchungen mit HCTad 25 mg wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt und zeigten keine rele­vanten Erhöhungen der Anzahl von Tumoren in den Dosis­gruppen.


d) Reproduktionstoxizität

Hydrochlorothiazid passiert im Tierversuch die Plazenta. Untersuchungen an drei Tier­arten (Ratte, Maus, Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung. Beim Menschen liegen Erfahrungen mit der Anwendung in der Schwangerschaft für über 7500 Mutter-Kind-Paare vor. Davon wurden 107 im ersten Trimester exponiert. Es besteht der Verdacht, dass bei Verwendung in der 2. Hälfte der Schwangerschaft bei Neu­geborenen eine Thrombozytopenie ausgelöst werden kann. Auswirkungen von Störungen des Elektrolythaushalts der Schwangeren auf den Feten sind möglich.


Hydrochlorothiazid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Für Thiazid-Diuretika ist be­kannt, dass sie die Laktation hemmen können.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat (Ph. Eur.), Maisstärke (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur).


6.2 Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet wer­den.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine vorgesehen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Alu-Blister oder Verbundfolienbeutel

Packung mit 20 Tabletten (N1)

Packung mit 50 Tabletten (N2)

Packung mit 98 Tabletten (N3)

Packung mit 100 Tabletten (N3)


Anstaltspackung mit 500 (ggf. 10 x 50) Tabletten

Anstaltspackung mit 5000 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


7. Inhaber der Zulassung

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

D-27472 Cuxhaven

Tel.: (04721) 606-0

Fax: (04721) 606-333

E-Mail: info@tad.de

Internet: www.tad.de



8. Zulassungsnummer

13370.00.00



9.Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung

29.08.1991/15.04.2005



10. Stand der Information

September 2009



11.Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


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