Hepar-Pasc
Fachinformation
HEPAR-PASC®
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
HEPAR-PASC®, Filmtabletten
Wirkstoff: Mariendistelfrüchte-Trockenextrakt
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Filmtablette enthält:
Wirkstoff:
Trockenextrakt
aus Mariendistelfrüchten 135-152 mg
entsprechend 83 mg Silymarin
(berechnet als Silibinin, HPLC);
Auszugsmittel: Aceton.
Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur unterstützenden Behandlung bei chronisch- entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden.
Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen bestimmt
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene und Heranwachsende ab 12 Jahren nehmen 3 bis 4-mal täglich 1 Filmtablette HEPAR-PASC® (Mariendistelfrüchteextrakt entsprechend 249 – 332 mg Silymarin) ein.
Art und Dauer der Anwendung
Filmtabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.
Die Dauer der Anwendung ist prinzipiell nicht begrenzt.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Mariendistelfrüchte und/oder andere Korbblütler sowie einen der sonstigen Bestandteile.
HEPAR-PASC® soll wegen nicht ausreichender Untersuchungen in Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Der Patient wird in der Gebrauchsinformation darauf hingewiesen, dass die Arzneimitteltherapie nicht die Vermeidung der die Leber schädigenden Ursachen (Alkohol) ersetzt und bei Gelbsucht (hell- bis dunkelgelbe Hautverfärbung, Gelbfärbung des Augenweiß) ein Arzt aufgesucht werden soll.
Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren:
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten HEPAR-PASC® nicht einnehmen.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Siehe unter Gegenanzeigen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10 )
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei der Anwendung dieses Arzneimittels werden selten gastrointestinale Beschwerden wie z.B. eine leicht laxierende Wirkung beobachtet.
Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag oder Atemnot, auftreten.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen: In diesem Fall setzen Sie HEPAR-PASC® ab und informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
4.9 Überdosierung
Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet. Die beschriebenen Nebenwirkungen können in verstärktem Maße auftreten.
Symptome der Intoxikation
Keine.
Therapie von Intoxikationen
Entfällt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Das für die Wirksamkeit von HEPAR-PASC® verantwortliche Stoffgemisch der Mariendistelfrüchte, das Silymarin, schützt die Leberzellen vor dem Eindringen unterschiedlicher Lebergifte und regt die Regenerationsfähigkeit der Leber an.
Silymarin wirkt antagonistisch gegenüber zahlreichen Leberschädigungsmodellen: Gifte
des grünen Knollenblätterpilzes Phalloidin und α-Amanitin, Lanthaniden, Tetrachlorkohlenstoff, Galactosamin, Thioacetamid sowie dem hepatotoxischen Kaltblütervirus FV3.
Die therapeutische Wirksamkeit von Silymarin beruht auf zwei Angriffspunkten bzw. Wirkungsmechanismen: zum einen verändert Silymarin die Struktur der äußeren Zellmembran der Hepatocyten derart, dass Lebergifte nicht in das Zellinnere eindringen können. Zum anderen stimuliert Silymarin die Aktivität der nucleolären Polymerase A mit der Konsequenz einer gesteigerten ribosomalen Proteinsynthese. Damit wird die Regenerationsfähigkeit der Leber angeregt und die Neubildung von Hepatocyten stimuliert.
HEPAR-PASC® ist daher geeignet, die Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden zu unterstützen.
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Lebertherapie, Silymarin
ATC-Code: A05BP01
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Es konnte gezeigt werden, dass die AUC von Silibinin und seinen Isomeren sich linear zur eingenommenen Dosis verhalten. Silibinin wird zu Glucuroniden und Sulfaten verstoffwechselt und unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf. Die Resorptionsquote des Silibinins liegt bei ca. 50%. Die Konzentrationen des Silibinins in der Galle (vollständig in Form von Konjugaten) waren 100 mal höher als im Plasma. Silibinin und Silicristin werden zu fast 100% reversibel an Plasmaproteine gebunden.
Die Eliminationshalbwertszeit nach Einzelgaben an gesunde Probanden betrug 6h. Über die Niere werden nur 5% der Dosis in Form der Konjugate ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Entfällt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Crospovidon, Lactose-Monohydrat, Cellulosepulver, Hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Magnesiumstearat, Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl) methacrylat-co-methylmethacrylat] (1:2:1), Titandioxid E 171; Indigocarmin, Aluminiumsalz E 132; Eisenoxidhydrat, E 172; Eisenoxide und -hydroxide E 172.
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Originalpackungen mit
20 Filmtabletten (N1)
60 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)
5 x 100 Filmtabletten (Bündelpackung)
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
PASCOE
pharmazeutische Präparate GmbH
Schiffenberger Weg 55
D-35394 Giessen
bzw. Großempfängerpostleitzahl
D-35383 Giessen
Telefon +49 (0)641/79 60-0
Telefax +49 (0)641/79 60-1 09
Internet: www.pascoe.de
E-Mail: info@pascoe.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
6041604.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.03.2004
10. STAND DER INFORMATION
09 / 2010
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig.