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Hepathromb 60000

Document: 14.03.2012   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation Seite 1/12


Hepathromb® 60 000, Creme



1. Bezeichnung des

Arzneimittels


Hepathromb® 60 000



2. Qualitative und

quantitative

Zusammensetzung


Wirkstoff:

100 g Creme enthalten 60 000 I.E. Heparin-Natrium (aus Schweine-darm-Mucosa).


Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Enthält Cetylstearylalkohol, Me­thyl- und Propyl-4-hydroxy­benzoat (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 4.8).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Creme zur Anwendung auf der Haut



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur unterstützenden Behandlung bei

  • akuten Schwellungszuständen nach stumpfen Traumen (Dis­torsionen, Kontusionen),

  • oberflächlicher Venenentzündung, sofern diese nicht durch Kompres­sion behandelt werden kann.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Empfohlene Dosierung:

2-3-mal täglich gleichmäßig auf das Erkrankungsgebiet auftragen.



Die Dauer der Anwendung ist auf maximal 10 Tage zu begrenzen.


Hinweis:

Primäre therapeutische Maßnahme bei der oberflächlichen Venenent­zündung der unteren Extremitäten ist die Kompressionsbehandlung.





4.3 Gegenanzeigen


Hepathromb® 60 000 darf nicht an­gewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Heparin-Natrium, Methyl- und Propyl-4-hydroxy­ben­zoat (Parabe­ne) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestand­teile des Arzneimittels.


Heparin-Natrium-haltige Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden bei aktueller oder aus der Anamnese bekannter allergisch bedingter Thrombozytopenie (Typ II) durch Heparin.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Hepathromb® 60 000 soll nicht mit den Augen und der Schleimhaut in Berührung kommen.


Hepathromb® 60 000 soll nicht auf offene Wunden oder nässende Ek­zeme aufgebracht werden.



Bei topisch angewendetem Heparin ist eine Penetration von Heparin durch die gesunde Haut beschrieben, es muss daher bei Verdacht auf thromboembolische Komplikationen differentialdiagnostisch an das Vorliegen einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II gedacht werden und die Thrombozytenzahl kontrolliert werden.


Bei Anwendung auf entzündlich veränderter Haut (z.B. Thrombo-phlebitis) kann ein erhöhtes Risiko für einen Immunisierung nicht ausgeschlossen werden. Daher muss bei Patienten mit solchen Veränderungen der Nutzen einer Anwendung gegen die Risiken abgewogen werden. Regelmäßige Kontrollen der Thrombozytenwerte sind daher bei jeder Anwendung von Heparin erforderlich.


Während der Behandlung mit Hepathromb® 60 000 sind intramuskuläre Spritzen wegen der Gefahr von komplikationsträchtigen Blutergüssen (Hämatomen) zu vermeiden.

Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kon­taktdermatitis) hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind bei topischer Anwendung nicht bekannt, können jedoch insbesondere bei längerer Anwendung nicht ausgeschlossen werden, da eine Penetration von Heparin durch die gesunde Haut beschrieben ist.

Insbesondere bei Arzneimitteln, die in die Blutgerinnung eingreifen, wie Thrombozytenaggregationshemmer (Acetylsalicylsäure, Ticlopidin, Clopidogrel, Dipyridamol in hohen Dosen), Fibrinolytika, andere Antikoagulanzien (Cumarin-Derivate, Rivaroxaban, Dabigatran), nicht-steroidale Antiphlogistika (Phenylbutazon, Indometacin, Sulfinpyrazon), Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten, Penicillin in hohen Dosen, Dextrane, kann ein erhöhtes Blutungsrisiko nicht ausgeschlossen werden. Hämatome können gehäuft auftreten oder verstärkt werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Heparin ist nicht plazentagängig und tritt nicht in die Muttermilch über. Es gibt keine Berichte darüber, dass die topische Anwendung von Heparin in der Schwangerschaft zu Missbildun­gen führt. Bei systemischer Gabe wird über ein erhöhtes Risiko von Aborten und Totgeburten berichtet. Behandlungs- oder krankheitsbe­dingte Komplikationen bei Schwan­geren sind nicht auszuschließen.


4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Hepathromb® 60 000 hat keinen oder einen zu vernachläsigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeitund die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde ge­legt:


Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (< 1/10.000)

Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Blut und blutbildendes System

Nicht bekannt: Die Häufigkeit von Heparin-induzierter, antikörpervermittelter Thrombozytopenie Typ II (Thrombozytenzahl < 100.000/µl oder einem schnellen Abfall der Thrombozytenzahl auf < 50 % des Ausgangswertes), mit arteriellen und venösen Thrombosen oder Embolien, ist bei topischer Heparinanwendung nicht untersucht. Da aber eine Penetration durch die gesunde Haut beschrieben wurde, kann dieses Risiko nicht ausgeschlossen werden. Erhöhte Aufmerksamkeit ist daher angezeigt. (s. auch 4.4)

Bei Patienten ohne bevorstehende Überempfindlichkeit gegen Heparin beginnt der Abfall der Zahl der Blutplättchen in der Regel 6-14 Tage nach Behandlungsbeginn. Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Heparin tritt dieser Abfall unter Umständen innerhalb von Stunden auf.


Überempfindlichkeitsreaktionen

Allergische Reaktionen auf Heparin sind bei perkutaner Anwendung sehr selten. In Einzelfällen können Über­empfindlichkeitsreaktionen, wie Rö­tung der Haut und Juckreiz auftreten, die nach Absetzen des Präparates in der Regel rasch abklingen.

In einem Einzelfall entwickelte sich bei einer als Grunderkrankung vor­liegenden Polycythaemia vera nach topischer Anwendung eines Heparin-Gels ein makulopapulöses, hä­­-m­orrhagisch imbibiertes Exanthem, das histologisch eine leukozytoklastische Vasculitis zeigte.

Methyl- und Propyl-4-hydroxy­benzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.


4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Überdosierung


Bei bestimmungsgemäßer Anwen­dung von Hepathromb® 60 000 ist eine Überdosierung nicht bekannt.

Bei versehentlicher oraler Einnahme von Hepathromb® 60 000 sind Über­dosierungserscheinungen nicht zu erwarten, da Heparin enteral kaum resorbiert wird.


b) Therapiemaßnahmen bei Über­dosierung


Entfällt.





5. Pharmakologische

Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Heparin/Heparinoide


ATC-Code: B01AB01


Heparin bildet aufgrund seiner stark anionischen Ladung mit kationischen Eiweißkörpern einen Komplex. Dies gilt insbesondere für Antithrombin III (AT III), ein alpha2-Globulin, dessen Inhibitor-Reak­tionsgeschwindigkeit dadurch um ein Vielfaches erhöht wird. Somit besitzt Heparin eine Katalysator­funktion, indem es entspre­chend der Affinität von AT III zu den einzelnen Enzymen in der Gerin­nungskaskade die Serinproteasen hemmt. Damit werden nicht nur Thrombin (Faktor IIa), sondern auch die aktivierten Faktoren XIIa, XIa, IXa, Xa und Kallikrein inaktiviert. Diese Inaktivierung ist dosisabhän­gig.

Weiterhin besitzt Heparin eine lipo­lysefördernde Wirkung, indem es den Clearing-Faktor aktiviert und die Freisetzung der Lipoproteinlipase aus Endothelzellen katalysiert, wo­durch großmolekulare Chylomikro­nen im Plasma solubilisiert werden. Heparin ist an allergischen und ana­phylaktischen Reaktionen beteiligt. In den Mastzellen besteht zwischen Histamin, Heparin und einem Co­faktor eine salzartige Bindung, aus der Heparin bei Degranulation der Mastzellen durch Histaminliberatoren freigesetzt wird.

Weiterhin hemmt bzw. aktiviert He­parin als Makroanion eine Reihe von Enzymsystemen, z. B. die Hyaluroni­dase, Histaminase und Ribonuklea­sen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Parenteral verabreichtes Heparin wird rasch im Gefäßendothel und RES gespeichert bzw. aus dem Blut mit einer Halbwertszeit von 90-120 Minuten eliminiert.

Die anfänglich schnelle Elimination von Heparin beruht vermutlich auf der raschen Bindung an Gefäß­endothelzellen und Aufnahme in das RES. Parallel zum Verlauf der Plas­maspiegel erfolgt auch die Aus­scheidung.

Heparin wird z. T. unverändert bzw. als niedermolekulare Spaltprodukte durch Filtration und tubuläre Sekre­tion eliminiert. Das im Urin ausge­schiedene Uroheparin ist keine ein­heitliche Substanz, sondern besteht aus einem Gemisch von aktivem un­veränderten Heparin und niedermo­lekularen Spaltprodukten mit einer u. U. noch geringen gerinnungsphy­siologischen Aktivität.

Heparin passiert weder die Plazen­taschranke, noch geht es in die Mut­termilch über.

Oral verabreichtes Heparin wird kaum resorbiert.

Eine Penetration von Heparin durch die gesunde Haut ist für Dosierungen ab 300 I.E./g dosisabhängig beschrieben. Nach topischer Anwendung von Dosierun­gen bis zu 150.000 I.E./100 g wer­den systemisch-therapeutisch wirk­same Konzentrationen nicht erreicht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die Toxizität von Heparin ist außer­ordentlich gering und hängt wesent­lich vom Reinheitsgrad ab.


a) Akute Toxizität

Die Untersuchungen zur akuten To­xizität an verschiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfind­lichkeit (bei vorschriftsmäßiger Ap­­­plikation) ergeben (siehe auch Ziffer 4.9 Überdosierung).

Stark toxische Effekte in Form von nekrotisierenden Hämatomen traten nach i. m. Applikation auf.


b) Chronische Toxizität

In subchronischen und chronischen Untersuchungen nach i. v. und s. c. Applikationen traten bei verschie­denen Tierarten in Abhängigkeit von der Dosis innere Blutungen und Hä­matome auf.


c) Mutagenes und tumorerzeugen­des Potenzial

In vitro- und in vivo-Untersuchungen auf gentoxische Wirkungen haben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial ergeben.

Untersuchungen auf ein tumorerzeu­gendes Potenzial liegen nicht vor.


d) Reproduktionstoxizität

Heparin passiert die Plazenta nicht. Tierexperimentelle Untersuchungen haben keinen Hinweis auf frucht­schädigende Einflüsse ergeben.




6. Pharmazeutische

Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.), Dexpanthenol, Allantoin, weißes Vaselin, Glycerol 85 %, emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ A) (Ph.Eur.), Glycerolmonostearat 40-55 %, gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind nicht bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre im ungeöffneten Behältnis.


Nach dem erstmaligen Öffnen der Tube bis zum angegebenen Verfallsdatum haltbar.


Dieses Arzneimittel darf nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr ange­wendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Aluminiumtube


OP mit 50 g Creme

OP mit 100 g Creme

OP mit 150 g Creme

AP mit 1000 g (10 x 100 g Bündel­packung) Creme


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Nicht zutreffend.



7. Inhaber der Zulassung


RIEMSER Arzneimittel AG

An der Wiek 7

17493 Greifswald - Insel Riems

Tel.: +49 (0) 3 83 51-760

Fax: +49 (0) 3 83 51-308

E-Mail: info@RIEMSER.de

Internet: www.RIEMSER.com



8. Zulassungsnummer


3000783.01.00



9. Datum der Verlängerung der Zulassung


15.12.2012


10. Stand der Information


März 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig



d99700dec4fa6182e0a7404ad42c87fe.rtf Nachlieferung zur Änderungsanzeige vom 30.06.2011