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Hexabiloba Ft

Document: 01.10.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Hexabiloba FT, Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Ginkgo biloba-Blätter-Trockenextrakt


1 Filmtablette enthält 40 mg Trockenextrakt aus Ginkgo biloba-Blättern

(35-67:1);Auszugsmittel: Aceton 60 % (m/m)


Der Extrakt ist quantifiziert auf 22,0-27,0 % Flavonoide, berechnet als Flavonoidglykoside sowie 2,8-3,4 % Ginkgolide A, B und C und 2,6-3,2 % Bilobalid und enthält unter 5 ppm Ginkgolsäuren.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtablette

Die Filmtabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


a) Zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei dementiellen Syndromen mit der Leitsymptomatik: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmung, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen.


Zur primären Zielgruppe gehören Patienten mit dementiellem Syndrom bei primär degenerativer Demenz, vaskulärer Demenz und Mischformen aus beiden.

Das individuelle Ansprechen auf die Medikation kann nicht vorausgesagt werden.


Bevor die Behandlung mit Ginkgo-Extrakt begonnen wird, sollte geklärt werden, ob die Krankheitssymptome nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung beruhen.


b) Zur Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit bei Stadium II nach FONTAINE (Claudicatio intermittens) im Rahmen physikalisch-therapeutischer Maßnahmen, insbesondere Gehtraining.


c) Vertigo vaskulärer und involutiver Genese. Adjuvante Therapie bei Tinnitus vaskulärer und involutiver Genese.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

Häufig auftretende Schwindelgefühle und Ohrensausen bedürfen grundsätzlich der Abklärung durch einen Arzt. Bei plötzlich auftretender Schwerhörigkeit bzw. Hörverlust sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.”


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


a) Dementielles Syndrom:

Erwachsene ab 18 Jahren nehmen 120-240 mg Ginkgo-Extrakt pro Tag ein, entsprechend 3-mal täglich 1-2 Filmtabletten


b) Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Erwachsene ab 18 Jahren nehmen 120-160 mg Ginkgo-Extrakt pro Tag ein, entsprechend 2-mal täglich 1½ - 2 Filmtabletten


c) Vertigo, als Adjuvans bei Tinnitus

Erwachsene ab 18 Jahren nehmen 120-160 mg Ginkgo-Extrakt pro Tag ein, entsprechend 2-mal täglich 1½ - 2 Filmtabletten


Art der Anwendung

Filmtabletten nicht im Liegen einnehmen.

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) eingenommen.


Die Einnahme erfolgt bei 3-mal täglicher Anwendung morgens, mittags und abends, bei 2-mal täglicher Anwendung morgens und abends.


Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.


Kinder und Heranwachsende

Dieses Arzneimittel ist für die Anwendung bei Personen unter 18 Jahren nicht vorgesehen.


Anwendungsdauer:

a) Dementielles Syndrom:

Die Behandlung soll mindestens 8 Wochen betragen. Nach einer Behandlungsdauer von 3 Monaten ist vom Arzt zu überprüfen, ob die Weiterführung der Behandlung noch gerechtfertigt ist.


b) Periphere arterielle Verschlusskrankheit:

Die Besserung der Gehstreckenleistung setzt eine Behandlungsdauer von mindestens 6 Wochen voraus.


c) Vertigo:

Die Anwendung über einen längeren Zeitraum als 6-8 Wochen bringt keine

therapeutischen Vorteile.


Tinnitus

Die adjuvante Therapie sollte über einen Zeitraum von mindestens 12 Wochen erfolgen.

Sollte nach 6 Monaten kein Erfolg eingetreten sein, ist dieser auch nach längerer

Behandlung nicht mehr zu erwarten.


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

Bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) sowie bei gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln sollte dieses Arzneimittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.


Da es einzelne Hinweise darauf gibt, dass Ginkgo-haltige Präparate die Blutungsbereitschaft erhöhen könnten, sollte dieses Arzneimittel vorsichtshalber vor einer Operation abgesetzt werden. Informieren Sie bitte rechtzeitig Ihren Arzt, wenn Sie Hexabiloba FTeingenommen haben, damit er über das weitere Vorgehen entscheiden kann.



Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern und Heranwachsenden liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es soll deshalb bei Kindern und Heranwachsenden unter 18 Jahren nicht angewendet werden.


Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei Epileptikern durch die Einnahme von Ginkgo-Zubereitungen das Auftreten weiterer Krampfanfälle gefördert wird. Es wird diskutiert, dass dies in Zusammenhang mit dem Gehalt an 4-O`-Methylpyridoxin stehen könnte.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient deshalb auf Folgendes hingewiesen:

Falls bei Ihnen ein Krampfleiden (Epilepsie) bekannt ist, halten Sie vor der Einnahme von Hexabiloba FTbitte Rücksprache mit Ihrem Arzt.“


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkun gen


Bei gleichzeitiger Einnahme dieses Arzneimittels mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (wie z. B. Phenprocoumom, Warfarin, Clopidogrel, Acetylsalicylsäure und andere nichtsteroidale Antirheumatika) kann deren Wirkungsverstärkung nicht ausgeschlossen werden.

Wie für alle Arzneimittel kann auch für Hexabiloba FTein Einfluss auf die Metabolisierung verschiedener anderer Arzneimittel über Cytochrom-P450-3A4, -1A2, -2C19 nicht ausgeschlossen werden, was Wirkungsstärke und/oder Wirkungsdauer der betroffenen Arzneimittel beeinflussen könnte. Ausreichende Untersuchungen hierzu liegen nicht vor.


In der Gebrauchsinformation erhält der Patient deshalb den Hinweis: Bitte halten Sie deshalb Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker.


Bei Einnahme von Hexabiloba FT zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken sind keine Besonderheiten zu beachten.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Da es einzelne Hinweise gibt, dass Ginkgo-haltige Präparate die Blutungsbereitschaft erhöhen können, darf dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden (siehe unter Gegenanzeigen).


Dieses Arzneimittel soll während der Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.

Es ist nicht bekannt, ob Inhaltsstoffe des Extraktes in die Muttermilch übergehen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Keine


4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Zur Häufigkeit der unter Einnahme Ginkgo biloba-haltiger Arzneimittel bekannt gewordenen Nebenwirkungen sind keine gesicherten Angaben möglich, da diese Nebenwirkungen durch einzelne Meldungen von Patienten, Ärzten oder Apothekern bekannt geworden sind. Danach könnten unter Einnahme dieses Arzneimittels folgende Nebenwirkungen auftreten:


- Es können Blutungen an einzelnen Organen auftreten, vor allem, wenn gleichzeitig gerinnungshemmende Arzneimittel wie Phenprocoumon, Acetylsalicylsäure oder andere nichtsteroidale Antirheumatika eingenommen werden (siehe auch unter „Wechselwirkungen“).

Bei überempfindlichen Personen kann es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (allergischer Schock) kommen; darüber hinaus können allergische Hautreaktionen (Hautrötung, Hautschwellung, Juckreiz) auftreten.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen: „Wenn Sie von einer der oben genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie Hexabiloba FTnicht nochmals ein und wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden kann.“


- Weiterhin kann es zu leichten Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen Schwindel oder zur Verstärkung bereits bestehender Schwindelbeschwerden kommen.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine dieser aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.“


4.9 Überdosierung

Intoxikaktionserscheinungen sind bisher nicht bekannt.


In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf Folgendes hingewiesen:

Möglicherweise treten die unten genannten Nebenwirkungen verstärkt auf, wenn Sie eine größere Menge Hexabiloba FTeingenommen haben. Bitte benachrichtigen Sie Ihren Arzt. Dieser kann über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen entscheiden.“


Spezifische Gegenmittel bei Intoxikationen sind nicht bekannt. Die Behandlung sollte in Abhängigkeit vom klinischen Bild erfolgen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Stoff- oder Indikationsgruppe: Extrakt aus Ginkgo-Blättern

ATC-Code: N06DP01


Tierexperimentell sind die folgenden pharmakologischen Wirkungen nachgewiesen worden:


Beim Menschen wurden hypoxieprotektive Eigenschaften, eine Förderung der Durchblutung, insbesondere im Bereich der Mikrozirkulation, sowie eine Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes nachgewiesen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Beim Menschen wurde im Pharmako-EEG über eine dosisabhängige Beeinflussung der hirnelektrischen Aktivität die zerebrale Bioverfügbarkeit des in Hexabiloba FT enthaltenen und in der Monographie der Kommission E (BAnz. Nr. 133 vom 19.07.1994) definierten Ginkgo-Extraktes nachgewiesen.


Nach oraler Gabe von 80 mg des Ginkgo-Extraktes ergaben sich für die Terpenlactone Ginkgolid A, Ginkgolid B und Bilobalid beim Menschen sehr gute absolute Bioverfügbarkeiten von 98 % für Ginkgolid A, 79 % für Ginkgolid B und 72 % für Bilobalid.

Die maximalen Plasmakonzentrationen lagen bei 15 ng/ml für Ginkgolid A, 4 ng/ml für Ginkgolid B und ca. 12 ng/ml für Bilobalid; die Halbwertszeiten betrugen 3,9 Stunden (Ginkgolid A), 7 Stunden (Ginkgolid B) bzw. 3,2 Stunden (Bilobalid).


Die Plasmaproteinbindung (Humanblut) beträgt für Ginkgolid A 43 %, für Ginkgolid B 47 % und für Bilobalid 67 %.


Bei Ratten wurde nach oraler Verabreichung des 14C-radioaktiv markierten Ginkgo-Extraktes eine Resorptionsquote von 60 % ermittelt. Im Plasma wurde eine Maximalkonzentration nach 1,5 Stunden gemessen, die Halbwertszeit lag bei 4,5 Stunden. Ein erneuter Anstieg der Plasmakonzentration nach 12 Stunden deutet auf einen enterohepatischen Kreislauf hin.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit (Toxikologie)


Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf den in Hexabiloba FT enthaltenen und in der Monographie der Kommission E (BAnz. Nr. 133 vom 19.07.1994) definierten Ginkgo-Extraktes nachgewiesen


Akute Toxizität (LD50):

Orale Applikation:

Maus: 7725 mg/kg KG

Ratte: > 10 000 mg/kg KG


Intravenöse Applikation:

Maus: 1100 mg/kg KG

Ratte: 1100 mg/kg KG


Intraperitoneale Applikation:

Maus: 1900 mg/kg KG

Ratte: 2100 mg/kg KG


Subchronische und chronische Toxizität:

Subchronische Toxizitätsstudien umfassten Untersuchungen bei der Ratte (15 – 100 mg/kg KG/die i.p.) für die Dauer von 12 Wochen und beim Hund (7,5 – 30 mg/kg KG/die i.v. bzw. 5 mg/kg KG/die i.m.) für die Dauer von 8 Wochen.

Die chronische Toxizität wurde 6 Monate lang bei Ratten und Hunden mit täglichen Dosierungen von 20 und 100 mg/kg KG sowie ansteigend 300, 400 und 500 mg/kg KG (Ratte) bzw. 300 und 400 mg/kg KG (Hund) per os geprüft.

Die Daten ergaben keinerlei Anhaltspunkte für biochemische, hämatologische oder histologische Schäden. Leber- und Nierenfunktion waren nicht beeinträchtigt.


Reproduktionstoxizität

Die Untersuchungen wurden mit oraler Verabreichung von 100, 400 und 1600 mg/kg KG/ die eines wie unter „arzneilich wirksamen Bestandteile“ spezifizierten Extraktes bei der Ratte und von 100, 300 sowie 900 mg/ kg KG/die beim Kaninchen durchgeführt. Bei diesen Tieren zeigte sich keine teratogene, embryotoxischen oder die Reproduktion beeinträchtigenden Wirkungen. Am Hühnerembryo bewirkte ein nicht näher spezifizierter Ginkgo-Extrakt dosisabhängig subkutane Blutungen, Hypopigmentierung, Wachstumshemmung und Anophthalmie.


Mutagenität, Kanzerogenität:

Untersuchungen ergaben keine mutagenen (Ames-Test, Host-Mediated-Assay, Micronucleus-Test, Chromosomenaberrationstest) oder kanzerogenen (Carcinogenitätsstudie über 104 Wochen bei Ratten) Wirkungen.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose

Glucosesirup (Ph.Eur.)

Lactose-Monohydrat

Macrogol 4000

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Maisstärke

Hypromellose

Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz

Hochdisperses Siliciumdioxid

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)


Hinweis für Diabetiker:

1 Filmtablette enthält weniger als 0,02 Broteinheiten.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Filmtabletten nicht über 30 °C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackungen mit 30/50/100 Filmtabletten

Unverkäufliches Muster mit 20 Filmtabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon 08024/908-0

Telefax 08024/908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com


8. Zulassungsnummer(n)


37070.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


28.01.2000 / 23.06.2008


10. Stand der Information


09/2009


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig