Hyalart D
Gebrauchsinformation und Fachinformation
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HYALART® D
Wirkstoff: Natriumhyaluronat aus Hahnenkämmen
Bezeichnung des Arzneimittels
HYALART D
Wirkstoff: Natriumhyaluronat aus Hahnenkämmen
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
Zusammensetzung des Arzneimittels
Stoff- oder Indikationsgruppe
Substitutionstherapeutikum
Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge
1 Durchstechflasche mit 2 ml Injektionslösung enthält:
20 mg Natriumhyaluronat aus Hahnenkämmen
Sonstige Bestandteile
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat (Ph. Eur.), Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete
Schmerzen und gestörte Gelenkfunktion bei leichten bis mittelschweren Abbauerscheinungen im Kniegelenk (leichte bis mittelschwere Gonarthrose).
Gegenanzeigen
HYALART Dsoll nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Hyaluronsäure oder Hühnereiweiß. Bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber anderen Arzneimitteln bzw. bekannter Neigung, allergisch zu reagieren, sollte HYALART D nur unter besonderer Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden.
Wie bei jeder Injektionsbehandlung des Gelenkes sind auch bei der Behandlung mit HYALART Ddie allgemein gültigen Gegenanzeigen für eine intraartikuläre Injektion zu beachten.
Vorsichtsmaßnahmen
HYALART Dsollte nicht gleichzeitig mit anderen intraartikulär applizierbaren Arzneimitteln gegeben werden, da hierzu keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
Nebenwirkungen
Während oder nach der Injektion von HYALART Dkönnen gelegentlich Schmerzen, Hitzegefühl, Rötungen und Schwellungen - eventuell mit punktionswürdigem Erguss (klar bis gelblich trüb) - im Bereich des behandelten Gelenkes auftreten. Diese Ereignisse treten häufiger bei Patienten mit bereits bestehendem Kniegelenkserguss auf und können den Abbruch der Behandlung erforderlich machen.
In seltenen Fällen sind örtliche und allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen wie Fieber, Schüttelfrost, Ödeme, Hautreaktionen, Atemnot, Herzjagen und Blutdruckabfall - in Einzelfällen auch anaphylaktische Reaktionen schwerwiegender Art -möglich. In diesen Fällen ist HYALART D sofort abzusetzen; die notwendigen symptomatischen Notfallmaßnahmen sind einzuleiten.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Wechselwirkungen von HYALART D mit anderen Mitteln sind nicht bekannt.
Warnhinweise
Trifft nicht zu.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Nicht bekannt.
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Soweit nicht anders verordnet, wird der Inhalt einer Durchstechflasche (20 mg/2 ml) einmal wöchentlich in das betroffene Gelenk injiziert.
Art und Dauer der Anwendung
HYALART Dwird in den Gelenkspalt des betroffenen Gelenks injiziert. Nach bisheriger Erfahrung empfiehlt sich bei guter Verträglichkeit eine 5-malige Verabreichung, jeweils in wöchentlichen Abständen. Bei erkennbarem Ansprechen, aber noch unbefriedigendem Erfolg können weitere Injektionen in wöchentlichen Abständen von Nutzen sein. Die gleichzeitige Behandlung von mehreren Gelenken ist möglich.
Im Falle der Wiederholung einer Injektionsserie bei bestehender Indikation erfolgte gemäß bisheriger Therapieerfahrung die erneute Behandlung mit HYALART D überwiegend nach einem Zeitraum von 6 - 9 Monaten.
Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Zur Behandlung eventueller Überempfindlichkeitsreaktionen müssen geeignete Medikamente und Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
Pharmakologische Eigenschaften
Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz aus der großen Gruppe der Saccharid-Biopolymere, die wichtige Bausteine von Knorpel und Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) sind. Der wirksame Bestandteil in HYALART D ist eine spezifische Hyaluronsäure-Fraktion von hoher Reinheit (Hyalectin).
In klinischen Studien, bei denen HYALART Din Gelenke mit degenerierten Knorpel-oberflächen und pathologisch veränderter Synovialflüssigkeit injiziert wurde, kam es zu einer Verringerung der Schmerzsymptomatik und verbesserter Gelenkfunktion. Die Ursache für diese günstigen Wirkungen kann in einer Verbesserung der funktionellen Eigenschaften der Gelenkflüssigkeit und der Hyaluronsäureschicht auf der Oberfläche des Gelenkknorpels vermutet werden.
Toxikologische Eigenschaften
Hyaluronsäure erwies sich - wie das bei einer genuinen, körpereigenen Substanz nicht anders zu erwarten war - in den angewendeten Dosierungen als nicht toxisch. Die Bestimmung der LD50bei akuten Toxizitätsstudien war nicht möglich, da selbst bei den höchstmöglichen zuführbaren Dosierungen
(Mäuse: oral > 1200
mg/kg
sc > 900 mg/kg
ip 667-1000-1500 mg/kg)
keine Daten zur Bestimmung von LD50gewonnen werden konnten.
Sowohl bei akuten, subakuten (subchronischen) als auch bei den chronischen Toxizitätsuntersuchungen ergaben sich keine Veränderungen der hämatologischen und blut-chemischen Testvariablen. Dies gilt auch für die histologischen Befunde und Organgewichte.
Auch bei sämtlichen Studien zur Reproduktionstoxikologie (Teratogenität, Fertilität, Generationsversuche) konnten keine substanzinduzierten Veränderungen beobachtet werden.
Pharmakokinetik
Da Hyaluronsäure eine im Organismus natürlich vorkommende Substanz ist, verläuft die Metabolisierung nach parenteraler Applikation auf den physiologischen Wegen. Ergebnisse einer Studie mit radioaktiv markierter Hyaluronsäure, die intraartikulär in das Knie von Kaninchen verabreicht wurde, zeigten, dass ein Teil schnell von den Gelenkstrukturen resorbiert wird: die Synovialmembran weist ab 2 Stunden Radioaktivität auf, der Gelenkknorpel ab 6 Stunden. Ein Teil der Radioaktivität erscheint nach intraartikulärer Injektion schnell in den Lymphknoten und ein kleiner Teil innerhalb von 3 Stunden im Plasma.
Im Kniegelenk von Pferden verbleibt sie mindestens 36 Stunden, nach anderen Autoren sogar 4 - 5 Tage, aber sie wird auf jeden Fall vollkommen aus der Synovialflüssigkeit eliminiert.
Für den Menschen liegen derartige Untersuchungen noch nicht vor.
Sonstige Hinweise
Die Vorkehrungen für die Keimfreiheit des Injektionsfeldes und eine korrekte Injektionstechnik sind zu beachten. Diese sind der Empfehlung zur Durchführung von intraartikulären Injektionen und Punktionen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie (DGO) zu entnehmen (DÄ 85, Heft 3, 1988).
Der Inhalt der Durchstechflasche ist steril. Zum Transportschutz ist die Durchstechflasche eingeblistert. Die äußere Oberfläche der Durchstechflasche ist im geschlossenen Blister keimarm, aber nicht steril.
Dauer der Haltbarkeit
HYALART Dist bei Zimmertemperatur in der Originalverpackung drei Jahre haltbar.
Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25°C lagern!
Darreichungsformen und Packungsgrößen
OP (N2) 5 Durchstechflaschen mit je 2 ml Injektionslösung (zur intraartikulären Injektion)
Stand der Information
März 2006
Name oder Firma und Anschrift der pharmazeutischen Unternehmer
MEDA
Manufacturing GmbH
Neurather Ring 1
51063 Köln
Mitvertrieb:
MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Benzstr.1
61352 Bad Homburg
Telefon: (06172) 888-01
Telefax: (06172) 888-2740
Produkt und Marke unter Lizenz von Fidia Farmaceutici S.p.A., Abano Terme, Italien
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