Hydrocortison Heumann Creme 0,25%
555- -
FA Anlage 3
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 57580.00.00
FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FC F a c h i n f o r m a t i o n
FD 1. Bezeichnung des Arzneimittels
HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g
FE Arzneilich wirksamer Bestandteil: Hydrocortison.
100 g Creme (unverkäufliches Muster mit 20 g Creme).
FF 2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig.
FG 3. Zusammensetzung des Arzneimittels
FH 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Corticosteroide, dermatologische Zubereitung.
FJ 3.2 Arzneilich wirksame/r Bestandteil/e
0,05 g Hydrocortison in 20 g Creme.
FK 3.3 Sonstige/r Bestandteil/e
Glycerol 85 %, [(Z)-Octodec-9-en-1-yl]oleat, emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ A) (Ph. Eur.) (Emulgator), mittelkettige Triglyceride, Octyldodecanol (Ph. Eur.), Glycerolmonostearat, Dimeticon (35 cSt), Kaliumsorbat (Ph. Eur.) (Konservierungsmittel), Carbomer (40.000–60.000 cP), Natriumedetat (Ph. Eur.), Trometamol, gereinigtes Wasser.
Enthält Cetylstearylaklkohol (Typ A) (Ph. Eur.) und Kaliumsorbat (Ph. Eur.).
FM 4. Anwendungsgebiete
Zur Linderung von Entzündungssymptomen der Haut.
FN 5. Gegenanzeigen
HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g darf nicht bei spezifischen Hauterkrankungen (Lues, Tuberkulose), Virusinfektionen (z. B. Varizellen, Herpes simplex, Herpes zoster), Vakzinationsreaktionen, Mykosen, bakteriellen Hautinfektionen, Acne vulgaris, Steroidakne, perioraler Dermatitis, Rosacea und bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile angewendet werden.
FO 6. Nebenwirkungen
Selten allergische Hautreaktionen. Bei lang andauernder (länger als vier Wochen) Anwendung sind folgende Nebenwirkungen bekannt: Hautatrophien, Änderungen der Hautpigmentierung, Teleangiektasien, Striae, Steroidakne, periorale Dermatitis und Hypertrichose.
FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Es sind keine Wechselwirkungen nach äußerlicher Anwendung mit Hydrocortison bekannt.
FQ 8. Warnhinweise
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g ist erforderlich bei der Anwendung im Gesicht (insbesondere im Bereich der Augen, bei Prädisposition Gefahr einer Erhöhung des Augeninnendrucks), beim Auftragen auf intertriginöse Areale, im Umfeld von Hautulzera, auf den Genital- und Analbereich. Besondere Vorsicht ist bei Kindern und älteren Menschen (Altershaut) infolge abgeschwächter Barriereleistung der Hornschicht bzw. einer größeren Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht erforderlich. Nicht auf offenen Wunden anwenden. Die Creme darf auf keinem größeren Areal als 1/10 der Körperoberfläche aufgetragen werden.
Cetylstearylalkohol (Typ A) (Ph. Eur.) und Kaliumsorbat (Ph. Eur.) können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
FR 9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
FS 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Soweit nicht anders verordnet, wird HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g zu Beginn der Behandlung im allgemeinen 1-2 mal täglich angewendet. Mit Besserung des Krankheitsbildes genügt meist eine einmalige Applikation pro Tag.
Anwendung bei Kindern
Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit dem Arzneimittel behandelt werden. Hier reicht meist eine Anwendung pro Tag. Die Dauer der Behandlung sollte auf maximal drei Wochen beschränkt werden.
FT 11. Art und Dauer der Anwendung
HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g sollte nicht länger als vier Wochen angewendet werden. Bei Anhalten der Beschwerden über vier Wochen oder bei Verschlimmerung sollte Rücksprache mit einem Arzt genommen werden.
FU 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
Intoxikationen sind bei bestimmungsgemäßem topischem Gebrauch nicht zu erwarten. Bei langfristiger großflächiger Anwendung, insbesondere unter Okklusivverbänden
oder auf stark vorgeschädigter Haut, kann es zu den corticoidtypischen systemischen Wirkungen und Nebenwirkungen kommen.
FV 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
FW 13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dermatika, Nebennierenrindenhormone/nicht halogenierte Glucocorticoide.
ATC Code: D07AA02
Pharmakodynamische Eigenschaften
Die Wirksubstanz ist in dieser Zubereitung für die topische Anwendung vorgesehen. Die Wirkung ist dosisabhängig. Hydrocortison wirkt in der vorgegebenen Konzentration von 0,25% schwach antientzündlich.
Hydrocortison (Cortisol) ist ein natürlich gebildetes Hormon, dessen Vielzahl von systemischen und lokalen Wirkungen nach zellulärer Aufnahme über einen zytosolischen Rezeptor vermittelt wird. Durch die Bindung von Hydrocortison an diesen Rezeptor entsteht ein Hormon-Rezeptor-Komplex, der durch Aufnahme in den Zellkern eine DNA-abhängige Induktion von regulatorisch wirksamen Proteinen bewirkt. Infolge dieses Regulationsmechanismus und anderer Prozesse werden u. a. antientzündliche Wirkungen hervorgerufen.
FX 13.2 Toxikologische Eigenschaften
Akute Toxizität: In Ratten wurde 21 Tage nach einmaliger Gabe eine LD50von 566 (391–799) mg/kg festgestellt. In Mäusen wurde 21 Tage nach einmaliger Gabe eine LD50von 3,073 (1,906–6,646) mg/kg festgestellt.
Chronische Toxizität
Chronisch toxische Eigenschaften durch Hydrocortison sind nur nach lang andauernder und großflächiger topischer Anwendung, insbesondere unter Okklusion, zu er-
warten. Sie bestehen in einer Erhöhung der Inzidenz lokaler und systemischer Nebenwirkungen.
Mutagenität/Kanzerogenität
Bislang liegen keine Hinweise auf mutagene oder kanzerogene Wirkungen von Hydrocortison am Menschen vor.
Reproduktionstoxizität
Bislang liegen keine Hinweise auf reproduktionstoxische Eigenschaften von Corticoiden nach bestimmungsgemäßer topischer Anwendung vor. In tierexperimentellen Studien wurden bei ausgeprägter systemischer Verfügbarkeit von Corticoiden erhöhte Inzidenzen von Gaumenspalten und anderen Entwicklungsanomalien beobachtet. Beim Menschen ergab sich bei umfangreicher Anwendung bislang kein Verdacht auf embryotoxische oder teratogene Eigenschaften.
FY 13.3 Pharmakokinetik
Das Penetrationsvermögen einer topisch applizierten Substanz hängt im wesentlichen ab von Hautzustand, Applikationsmodus und -ort sowie von den Eigenschaften
der Substanz und des Vehikels. Hydrocortison penetriert rasch in die Haut. Im Stratum corneum als der stärksten Permeationsbarriere bildet sich ein epidermales Depot, von dem aus der Wirkstoff langsam an das darunterliegende Gewebe abgegeben wird. Dort setzt bereits seine Metabolisierung ein. In Hautarealen mit dünnem Stratum corneum (Unterarm, Skrotalbereich) oder physiologischen Hautlücken (Schweißdrüsen, Haarfollikel) sowie in intertriginösen Arealen ist die Absorption deutlich erhöht. Bei der in der Praxis üblichen, örtlich und
zeitlich begrenzten Anwendung werden jedoch keine systemisch bedeutsamen Mengen resorbiert. Die systemische biologische Halbwertszeit von Hydrocortison beträgt 8–12 Stunden. Hydrocortison wird bis zu 95 % größtenteils
an Transcortin und unspezifisch an Albumine gebunden. Der systemische Abbau von Hydrocortison geschieht zu einem hohen Maß in der Leber, seine Ausscheidung erfolgt vorwiegend renal.
Zur perkutanen Resorption von Hydrocortison aus dieser Grundlage liegen keine Daten vor.
FZ 13.4 Bioverfügbarkeit
Untersuchungen liegen nicht vor.
F1 14. Sonstige Hinweise
Anwendung bei Kindern
Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit dem Arzneimittel behandelt werden. Hier sollte die Dauer der Behandlung auf maximal drei Wochen beschränkt werden.
Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit
Das Arzneimittel darf nur nach strenger Indikationsstellung während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Während der Schwangerschaft, insbesondere im 1. Trimenon, und in der Stillzeit soll das Arzneimittel nicht großflächig (mehr als 1/10 der Körperoberfläche) oder langfristig (länger als vier Wochen) angewendet werden. Bei Langzeitanwendung sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde. Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über. Bei zwingender Indikation sollte abgestillt werden. Neugeborene, deren Mütter in der Schwangerschaft oder Stillzeit langfristig und/oder großflächig - insbesondere okklusiv - mit Corticoiden behandelt wurden, sollten verstärkt auf mögliche unerwünschte Folgeerscheinungen hin beobachtet werden. Während der Stillzeit nicht im Bereich der Brust anwenden, um eine unerwünschte perorale Aufnahme durch den Säugling zu vermeiden.
Die Anwendung von HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g in der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
F2 15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt im ungeöffneten Behältnis 12 Monate. Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate.
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt.
Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
F3 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25° C lagern.
F4 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Creme.
100 g (unverkäufliches Muster mit 20 g Creme).
HYDROCORTISON 0,25 % CREME 100 g wird in Aluminiumtuben abgefüllt, die in Faltschachteln eingeschoben werden.
F5 18. Stand der Information
November 2004
F6 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Dr. Kolkmann & Partner GmbH
Würzburger Str. 3
D-26121 Oldenburg
Deutschland
Telefon 0441/98 34 40
Fax 0441/98 34 420
E-Mail: info@kolkmann.de
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