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Hydrodexan Creme

Document: 05.03.2008   Fachinformation (deutsch) change

Reg-Document-No. 33847

Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Hydrodexan Creme

2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Lokales Hydrocortison-Harnstoff-Präparat

3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile

1 g Creme enthält:

Hydrocortison 10 mg,

Harnstoff 100 mg

3.3 Sonstige Bestandteile

Weißes Vaselin; Maisstärke; gereinigtes Wasser; Isopropylmyristat; Sorbitanlaurat; Sorbitol-Lösung 70 % (kristallisierend); Poly(oxyethylen)-25-hydriertes Rizinusöl.

4. Anwendungsgebiete

Hauterkrankungen, die auf eine symptomatische äußerliche Behandlung mit Kortikosteroid-Präparaten schwacher bis mittlerer Wirkstärke ansprechen, wie z. B. atopisches Ekzem (Neurodermitis).

Hydrodexan Creme eignet sich auch für die steroidsparende Nachbehandlung anderer kortikosteroid- sensitiver Dermatosen. Da die Grundlage der Creme leicht abwaschbar ist, gilt dies besonders für kortikosteroid-sensitive Dermatosen im Bereich der behaarten Kopfhaut.

Da Hydrodexan Creme bei bestimmungsgemäßer Anwendung nahezu keine örtlichen oder allgemeinen Nebenwirkungen verursacht, ist das Präparat bei medizinischer Notwendigkeit auch für die Langzeittherapie (bis zu drei Monaten) chronischer Hauterkrankungen geeignet.

5. Gegenanzeigen

Hydrodexan Creme darf nicht angewendet werden bei

- Überempfindlichkeit gegen Hydrocortison, Harnstoff, Poly(oxyethylen)- 25-hydriertes Rizinusöl oder andere Bestandteile von Hydrodexan Creme

- virusbedingten Hautkrankheiten, wie Herpes simplex, Zoster, Windpocken

- Rosazea, rosazea-artiger (perioraler) Dermatitis

- bestimmten Hautkrankheiten, wie Syphilis, Tuberkulose

- Impfreaktionen .

Bei Hautinfektionen durch Pilze oder Bakterien muss zusätzlich eine spezifische Behandlung erfolgen.

Hydrodexan Creme ist nicht zur Anwendung am Auge geeignet.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine großflächige oder längerfristige Behandlung (über vier Wochen) vermieden werden.


Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft sollte (besonders während der ersten drei Monate) eine großflächige oder längerfristige Behandlung (über vier Wochen) vermieden werden.

6. Nebenwirkungen

In sehr seltenen Fällen (< 0,01 %) sind Überempfindlichkeitsreaktionen möglich.

Systemische Wirkungen infolge einer Resorption von Hydrocortison sind auch bei längerfristiger Behandlung (über vier-4 Wochen) oder großflächiger Anwendung (mehr als 20 % der Körperoberfläche) nahezu auszuschließen. Trotzdem sollte während der Schwangerschaft (besonders während der ersten drei Monate) sowie bei Säuglingen und Kleinkindern eine großflächige oder längerfristige Behandlung (über vier Wochen) vermieden werden.

Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Die Liberation von Hydrocortison aus der Grundlage bzw. die Liberation anderer Wirkstoffe aus anderen Externa und deren Penetration in die Haut kann durch Harnstoff verstärkt werden. Dies ist insbesondere von Corticosteroiden, Dithranol und Fluorouracil bekannt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Hydrodexan Creme im Genital- oder Analbereich und von Latexprodukten (z.B. Kondome, Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe (weißes Vaselin) zu einer Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.

8. Warnhinweise

Der sonstige Bestandteil Poly(oxyethylen)- 25-hydriertes Rizinusöl kann zu Hautreaktionen führen.

9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Soweit nicht anders verordnet, wird Hydrodexan Creme zweimal täglich dünn aufgetragen.

11. Art und Dauer der Anwendung

Zur Anwendung auf der Haut.

Hydrodexan Creme wird zweimal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und gleichmäßig verrieben.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.

Die Creme darf nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung gebracht werden. Bei Niereninsuffizienz soll die Anwendung nicht großflächig erfolgen. Eine langfristige (länger als drei bis vier Wochen) oder großflächige (mehr als 20 % der Körperoberfläche) Anwendung von Hydrodexan Creme sollte vermieden werden. Dies gilt auch für eine länger als eine Woche andauernde Behandlung von mehr als 10 % der Körperoberfläche.

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Entfällt.

13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

13.1 Pharmakologische Eigenschaften

Hydrocortison ist als nebenwirkungsärmstes Kortikosteroid auch zur langdauernden Anwendung bei entzündlichen und allergischen Hauterkrankungen geeignet.

Seine Wirkung wird durch die keratolytische, hydratisierende und juckreizstillende Eigenschaft des Harnstoffs unterstützt.

13.2 Toxikologische Eigenschaften

Hydrocortison als Hormon der Nebennierenrinde und Harnstoff als Endprodukt des Eiweißmetabolismus sind bei topischer Anwendung als relativ untoxische Substanzen einzustufen.

Hydrocortison wird täglich in Mengen von 10 – 100 µg unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Dies entspricht etwa 1 % der Menge, die täglich von der NNR produziert wird. Seine physiologische Konzentration im Serum oder Plasma liegt, abhängig von der zirkadianen Schwankung der NNR-Funktion, zwischen 30 und 230 µg/l. Für die externe Zuführung von Hydrocortison ergeben sich folgende Daten:


Akute Toxizität an Ratten


LD50 in

mg/kg KG

Applikationsart

i.p. s.c

150 449


Reproduktionstoxizität

Teratogene Effekte von Glukokortikosteroiden wie Ausbildung von Gaumenspalten, Wachstumsverzögerungen etc. sind aus tierexperimentellen Untersuchungen bekannt, wobei Hydrocortison im Vergleich mit anderen Glukokortikosteroiden zu denen mit geringerem teratogenen Potential gehört. Diese Angaben für Hydrocortison beruhen auf Untersuchungen hauptsächlich nach systemischer Applikation. Ausnahmen sind die okulare Applikation an Kaninchen sowie die intraamniotische Applikation bei Hühnerembryonen. Über teratogene Schäden nach dermaler Applikation von Hydrocortison im Tierexperiment liegen keine Angaben vor. Für den Menschen lassen sich teratogene Effekte von Hydrocortison nach systemischer Applikation statistisch nicht sichern, für die dermale Applikation finden sich keine Angaben.

Da trotz langjähriger therapeutischer Anwendung von Hydrocortison als Dermatikum kein Erfahrungsmaterial gewonnen wurde, das auf teratogene Effekte hindeutet, ist eine Übertragbarkeit der nach systemischer Applikation gewonnenen tierexperimentellen Ergebnisse auf die dermale Applikation beim Menschen zu bezweifeln.

Über mutagene und karzinogene Wirkungen von Hydrocortison, besonders nach dermaler Applikation, finden sich in der Literatur keine Angaben.

Harnstoff wird physiologischerweise von gesunden Erwachsenen in Mengen von täglich 25 – 30 g mit dem Urin ausgeschieden. Die physiologischen Konzentrationen betragen im Urin 2 %, im Blut ca. 250 mg/l, im Serum ca. 300 mg/l, im Schweiß 600 mg/l, im Speichel 190 – 220 mg/l und in der Haut ca. 1 %.

Für die externe Zuführung liegen folgende Daten vor:


Akute Toxizität

(LD50 in mg/kg Körpergewicht)

Spezies

Applikationsart

p.o.

s.c.

i.v.

Maus

11.500

9.200

4.600

Ratte ♂

14.300

9.400

5.400

15.000

8.200

5.300


Im Ames-Test an den Salmonella-Stämmen TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 98 wirkt Harnstoff nicht mutagen.

In 12-monatigen Fütterungsversuchen an Ratten und Mäusen zur Kanzerogenität von Harnstoff wurden die von Normalbefunden abweichenden Ergebnisse (häufigere maligne Lymphome nur bei weiblichen Mäusen der mittleren Dosisgruppe bzw. vermehrtes Auftreten von Zwischenzelladenomen bei den Ratten der hohen Dosisgruppe) in ihrer biologischen Signifikanz als fraglich bewertet, und Harnstoff wird daher als nicht karzinogene Substanz eingestuft. Therapeutischer Einsatz von Harnstoff beim Menschen: Zur Erzielung einer osmotischen Diurese bei der Indikation ,,zerebrales Ödem‘‘ wurde Harnstoff in Dosen bis zu 80 g/die i.v. (Infusion von max. 1,5 g/kg KG in 24 h) bzw. 100 g/die p.o. (auf 5 Dosen à 20 g verteilt) eingesetzt. Diese Mengen können daher als vertretbar für den Einsatz beim Menschen gelten.

Die in 30 g Hydrodexan Creme enthaltene Menge von 3000 mg Harnstoff entspricht etwa 10 % der Harnstoffmenge, die täglich physiologischerweise mit dem Urin ausgeschieden wird. Auch die Tatsache, dass Harnstoff seit Jahrzehnten in der Dermatologie ohne wesentliche Nebenwirkungen benutzt wird, spricht für die Unbedenklichkeit des Wirkstoffs Harnstoff für den Menschen.

14. Sonstige Hinweise

Keine.

15. Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre, nach Anbruch 6 Monate.

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Bei 2 °C - 8 °C (im Kühlschrank) lagern. Entnahme und Anwendung bei Raumtemperatur wird empfohlen.

17. Darreichungsformen und Packungsgrößen

20 g Creme N 1

50 g Creme N 2

100 g Creme N 3

18. Stand der Information

Januar 2008

19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

Almirall Hermal GmbH

Scholtzstraße 3

21465 Reinbek

Telefon: (0 40) 7 27 04-0

Telefax: (0 40) 7 22 92 96

info@almirall.de

www.almirall.de

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