Hydromorphon Beta 2,6 Mg Hartkapseln
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Hydromorphon beta 1,3 mg Hartkapseln Hydromorphon beta 2,6 mg Hartkapseln
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Hydromorphon beta 1,3 mg:
Jede Hartkapsel enthält 1,3 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 1,16 mg Hydromorphon).
Hydromorphon beta 2,6 mg:
Jede Hartkapsel enthält 2,6 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 2,32 mg Hydromorphon).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Hartkapsel
Hydromorphon beta 1,3 mg:
Orangefarbene, opake Hartgelatinekapsel mit einer Länge von 15,9 mm und einem Durchmesser von 5,57 mm und dem Aufdruck „1.3".
Hydromorphon beta 2,6 mg:
Rote, opake Hartgelatinekapsel mit einer Länge von 15,9 mm und einem Durchmesser von 5,57 mm und dem Aufdruck „2.6".
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Linderung starker Schmerzen.
Hydromorphon beta ist angezeigt zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren
Die Dosierung ist abhängig von der Stärke der Schmerzen und dem bisherigen Bedarf des Patienten an Schmerzmitteln. Die Wirksamkeit von 1,3 mg Hydromorphonhydrochlorid entspricht der von 10 mg oral gegebenem Morphinsulfat. Die Behandlung beginnt gewöhnlich mit einer Dosis von 1,3 mg oder 2,6 mg Hydromorphonhydrochlorid alle 4
Stunden. Bei einer Zunahme des Schweregrads der Schmerzen ist eine höhere Dosis von Hydromorphon erforderlich. In diesem Fall werden sofort freisetzende Kapseln allein oder in Kombination mit Retardformulierungen von Hydromorphon angewendet, um die gewünschte Schmerzlinderung zu erzielen.
Dauer der Anwendung
Hydromorphon sollte nicht länger als nötig eingenommen werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung sicherstellen, ob und in welchem Ausmaß die Behandlung fortzuführen ist.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten sollte die Dosis bei der Anwendung von Hydromorphon-Hartkapseln sorgfältig eingestellt werden, um eine adäquate Schmerzlinderung zu erreichen. Unter Umständen benötigen ältere Patienten jedoch eine geringere als die empfohlene Dosis für Erwachsene, um eine ausreichende Analgesie zu erzielen.
Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion Diese Patienten benötigen möglicherweise eine niedrigere als die für Erwachsene empfohlene Dosis, um eine ausreichende Analgesie zu erzielen. Die Dosis sollte sorgfältig entsprechend der Analgesie eingestellt werden (siehe Abschnitt 5.2).
Kinder und Jugendliche
Hymo wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, da die Unbedenklichkeit und Sicherheit noch nicht nachgewiesen wurden.
Art der Anwendung Zum Einnehmen
Die Kapseln können entweder im Ganzen geschluckt oder geöffnet und der Inhalt auf eine kalte, weiche Speise gestreut werden.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
• schwere Atemdepression mit Hypoxie oder Hyperkapnie
• schwere, chronisch obstruktive Lungenerkrankung
• Koma
• akutes Abdomen
• paralytischer Ileus
• gleichzeitige Gabe von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) oder wenn diese innerhalb der letzten 2 Wochen abgesetzt wurden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine Atemdepression ist das Hauptrisiko einer Opioidüberdosierung. Vorsicht bei der Anwendung ist geboten bei Patienten mit bekannter Opioidabhängigkeit, bei Patienten mit Kopfverletzungen (wegen des Risikos eines erhöhten intrakranialen Drucks), Krampfleiden, Alkoholismus, Delirium tremens, toxischer Psychose, Hypotonie in Verbindung mit Hypovolämie, Bewusstseinsstörungen, Gallenwegserkrankungen, Gallen- oder Nierenkolik, Pankreatitis, obstruktiven oder entzündlichen Darmerkrankungen, Prostatahyperplasie,
Nebennierenrindeninsuffizienz (z. B. Morbus Addison), Hypothyreose, chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung, verminderter Atemreserve, bei älteren oder geschwächten Patienten und bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nieren- oder Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2). Bei diesen Patienten kann eine niedrigere Dosis ratsam sein.
Die Langzeitanwendung von Hydromorphon kann zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis höherer Dosen zur Erzielung des erwünschten analgetischen Effekts führen. Eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden kann bestehen. Die chronische Anwendung von Hydromorphon kann zu physischer Abhängigkeit führen und bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome auftreten. Wenn die Therapie mit Hydromorphon nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
Das Missbrauchsprofil von Hydromorphon ähnelt dem anderer starker Opioidagonisten und Hydromorphon kann von Personen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen bewusst missbraucht werden. Eine psychische Abhängigkeit kann sich infolge der Anwendung opioidhaltiger Analgetika wie Hydromorphon entwickeln. Hydromorphon sollte daher bei Patienten mit Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch in der Vorgeschichte mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Hydromorphon beta ist nur für die orale Anwendung bestimmt. Bei missbräuchlicher parenteraler Anwendung oraler Formulierungen ist mit schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen zu rechnen, die tödlich verlaufen können.
Vor allem bei hohen Dosierungen kann in sehr seltenen Fällen eine Hyperalgesie auftreten, die auf eine weitere Dosiserhöhung von Hydromorphon nicht anspricht. Eine Dosisreduktion oder der Wechsel zu einem anderen Opioid kann erforderlich sein.
Hydromorphon sollte nicht eingesetzt werden, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein paralytischer Ileus auftritt. Sollte ein paralytischer Ileus vermutet werden oder während der Behandlung auftreten, muss die Behandlung mit Hydromorphon sofort abgebrochen werden.
Hydromorphon beta sollte präoperativ und in den ersten 24 Stunden postoperativ auf Grund eines erhöhten Risikos für das Auftreten eines Ileus in der postoperativen Phase gegenüber Nichtoperierten mit Vorsicht angewendet werden. Nach diesem Zeitraum sollte Hydromorphon beta mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere nach abdominalen Eingriffen.
Patienten, die einer zusätzlichen Schmerztherapie unterzogen werden (z. B. Operation, Plexusblockade), sollten 4 Stunden vor dem Eingriff kein Hydromorphon mehr erhalten. Falls eine Weiterbehandlung mit Hydromorphon indiziert ist, sollte die Dosierung nach dem Eingriff den neuen Erfordernissen entsprechend eingestellt werden.
Es ist zu betonen, dass Patienten, die einmal auf eine wirksame Dosis eines bestimmten Opioids eingestellt wurden, nicht ohne klinische Beurteilung und sorgfältige bedarfsorientierte Neueinstellung auf andere Opioid-Analgetika umgestellt werden sollten. Andernfalls ist eine kontinuierliche analgetische Wirkung nicht gewährleistet.
Doping
Sportler sind darauf hinzuweisen, dass dieses Arzneimittel bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von zentralwirksamen Arzneimitteln wie Tranquilizern, Anästhetika (wie z. B. Barbituraten), Hypnotika und Sedativa, Neuroleptika, Antidepressiva und Antihistaminika/Antiemetika und anderen Opioiden oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der dämpfenden Wirkung auf das Zentralnervensystem (z. B. Sedierung und Atemdepression) beider Arzneimittel führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon und Monoaminoxidase-Hemmern (MAOHemmern) kann eine stimulierende oder hemmende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben oder eine Hypotonie oder Hypertonie auslösen. Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphon und MAO-Hemmern oder die Anwendung von Hydromorphon innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen eines MAO-Hemmers ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine oder nur begrenzte Daten für die Anwendung von Hydromorphon bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine teratogenen Effekte bei Dosierungen mit einer Wirkstoffexposition, die über der beim Menschen erwarteten Exposition lag (siehe Abschnitt 5.3). Bei Ratten kam es unter Gabe von 2 und 5 mg/kg/Tag zu perinataler Toxizität.
Hydromorphon sollte während der Schwangerschaft und während der Geburt nicht angewendet werden, da es zu verminderter Uteruskontraktilität und der Gefahr einer Atemdepression beim Neugeborenen kommen kann. Bei Neugeborenen von Müttern unter chronischer Hydromorphon-Behandlung, kann es zu Entzugserscheinungen kommen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Hydromorphon oder seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden. Ein Risiko für das Neugeborene oder den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.
Hydromorphon sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden, anderenfalls sollte abgestillt werden.
Fertilität
In tierexperimentellen Studien wurden keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Hydromorphon hat einen mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Hydromorphon-Therapie, nach Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie bei einer Kombination von Hydromorphon mit Alkohol oder anderen ZNS-dämpfenden Substanzen wahrscheinlich. Patienten, die stabil auf eine spezifische Dosis eingestellt sind, sind nicht unbedingt beeinträchtigt. Deshalb sollten Patienten mit ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob sie ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen dürfen.
4.8 Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit (vor allem zu Beginn der Behandlung) und Obstipation.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt
>1/10
>1/100, <1/10 >1/1.000, <1/100 >1/10.000, <1/1.000 <1/10.000
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Tabellarische Liste unerwünschter Arzneimittelreaktionen
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Schwellung im Bereich des
Oropharynx)
Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktion
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Verminderter Appetit, Appetitlosigkeit
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Angst, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit
Gelegentlich: Depression, Dysphorie, Euphorie, Halluzinationen, Alpträume
Selten: Abhängigkeit, Agitiertheit, Aggression
Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Schwindel, Somnolenz
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Tremor, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Parästhesie
Selten: Krampfanfälle, Sedierung
Sehr selten: Hyperalgesie (siehe Abschnitt 4.4)
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Miosis, Verschwommensehen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie
Selten: Bradykardie, Palpitationen
Gefäßerkrankungen Häufig: Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Gelegentlich: Dyspnoe
Selten: Atemdepression, Bronchospasmen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen
Gelegentlich: Dyspepsie, Diarrhoe, Geschmacksstörung
Sehr selten: Paralytischer Ileus
Leber- und Gallenerkrankungen
Gallenkolik, Erhöhung von Pankreasenzymen Erhöhung von Leberenzymen
Selten:
Sehr selten:
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig: Pruritus, Schwitzen
Gelegentlich: Hautausschlag, Urtikaria
Selten: Rötung des Gesichts
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Harnverhalt und verstärkter Harndrang
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Verminderte Libido, Impotenz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie
Gelegentlich: Toleranz, Entzugssyndrom*
Sehr selten: Peripheres Ödem
*Ein Entzugssyndrom kann auftreten und Symptome wie Agitiertheit, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinese, Tremor und gastrointestinale Symptome beinhalten.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Anzeichen und Symptome einer Hydromorphon-Vergiftung und -überdosierung sind durch Beschwerden wie Pupillenverengung, Bradykardie, Atemdepression, Hypotonie, Schläfrigkeit bis hin zu Stupor oder Koma gekennzeichnet.
In schwereren Fällen kann es zu Kreislaufversagen und tiefem Koma kommen, die tödlich verlaufen können.
Therapie einer Überdosierung
Bei bewusstlosen Patienten mit Atemstillstand können Intubation und künstliche Beatmung erforderlich sein.
Es sollten 0,8 mg Naloxon intravenös verabreicht werden. Gegebenenfalls ist die Gabe in Abständen von 2-3 Minuten zu wiederholen oder mittels einer Infusion von 2 mg in 500 ml Natriumchlorid-Lösung 9 mg/ml (0,9%) oder Glucose-Lösung 50 mg/ml (5%) (0,004 mg/ml) zu verabreichen.
Die Infusionsgeschwindigkeit ist abhängig vom zuvor gegebenen Bolus und richtet sich nach dem Ansprechen des Patienten. Eine Magenleerung sollte durchgeführt werden. Falls notwendig, sollte die Atmung unterstützt werden. Flüssigkeits- und Elektrolytspiegel sollten aufrechterhalten werden.
Eine engmaschige Überwachung (über mindestens 24 Stunden) ist notwendig, da die Wirkung von Opioidantagonisten kürzer anhält als die von Hydromorphon und so mit dem wiederholten Auftreten der Anzeichen einer Überdosierung wie Ateminsuffizienz zu rechnen ist.
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika, Opioide, natürliche Opium-Alkaloide, ATC-Code: N02AA03
Wirkmechanismus
Wie Morphium ist Hydromorphon ein p-selektiver, reiner Opioidagonist. Es gibt keinen bedeutsamen Unterschied zwischen der Wirkung von Hydromorphon und Morphium. Hydromorphon und verwandte Opioide wirken hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem und den Darm.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Die Wirkungen sind vorwiegend analgetisch, anxiolytisch, antitussiv und sedativ. Darüber hinaus können Stimmungsveränderungen, Atemdepression, verminderte gastrointestinale Motilität, Übelkeit, Erbrechen und Veränderungen des endokrinen und autonomen Nervensystems auftreten.
Es gibt keine klinischen Langzeitstudien mit Hydromorphon.
Opioide können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder -Gonadenachse beeinflussen. Zu den Veränderungen, die beobachtet werden können, zählen ein Anstieg des Serumprolaktins und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma. Eine Manifestation klinischer Symptome auf Grund dieser Hormonveränderungen kann möglich sein.
Präklinische Studien zeigen unterschiedliche Effekte von Opioiden auf Komponenten des Immunsystems. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt. Es ist nicht bekannt, ob die immunologischen Effekte von Hydromorphon, einem semisynthetischen Opioid, denen natürlicher Opioide ähneln.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung
Hydromorphon wird im Gastrointestinaltrakt resorbiert und unterliegt einer präsystemischen Elimination; dies führt zu einer oralen Bioverfügbarkeit von etwa 32% (Bereich 17-62%).
Ausscheidung
Hydromorphon wird in der Leber verstoffwechselt und im Urin überwiegend als konjugiertes Hydromorphon, Dihydroisomorphin und Dihydromorphin ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen
Bei Ratten, die orale Hydromorphon-Dosen von bis zu 5 mg/kg/Tag (30 mg/m2/Tag bzw. das 1,4-fache der nach Körperoberfläche errechneten, erwarteten Dosis für den Menschen) erhielten, wurden keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität oder die Eigenschaften der Spermien beobachtet.
Hydromorphon erwies sich bei Dosierungen, die für das Muttertier toxisch waren, weder bei Ratten noch bei Kaninchen als teratogen. Eine Beeinträchtigung der fetalen Entwicklung war bei Kaninchen in einer Dosis von 50 mg/kg zu beobachten (der No-Effect-Level für die Entwicklung lag bei einer Dosis von 25 mg/kg oder 380 mg/m2 bei einer Wirkstoffexposition (AUC), die ungefähr um das 4-fache über der beim Menschen zu erwartenden liegt). Ratten, die oral mit Hydromorphon in Dosen von bis zu 10 mg/kg (308 mg/m2 mit einer AUC, die ungefähr 1,8-mal über der für den Menschen erwarteten liegt) behandelt wurden, zeigten keine fetale Toxizität.
Peri- und postpartal stieg die Mortalität von Rattenjungen (F1) bei 2 und 5 mg/kg/Tag an und das Körpergewicht blieb während der Stillperiode reduziert. Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kapselinhalt Mikrokristalline Cellulose Hypromellose
Salzsäure (2,61%) (zur pH-Wert-Einstellung) Propylgallat
Kapselhülle
Gelatine
Titandioxid (E171)
Eisen (IN)-oxid (E172)
zusätzlich bei 1,3 mg: Eisen (III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)
Drucktinte
Schellack
Propylenglycol (E1520)
Titandioxid (E171)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Kindergesicherte Aluminium/PVC/PE/PVDC-Blisterpackungen.
Packungsgrößen: 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 98, 100 Kapseln
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
betapharm Arzneimittel GmbH Kobelweg 95;
86156 Augsburg
Telefon 08 21/74 88 10 Telefax 08 21/74 88 14 20 e-mail info@betapharm.de
Unsere Servicenummern für Sie Telefon 08 00/74 88 100 Telefax 08 00/74 88 120
8. ZULASSUNGSNUMMER
90940.00. 00
90941.00. 00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.03.2015
10. STAND DER INFORMATION
März 2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel