Hydrotalcit Aristo 1000 Mg Kautabletten
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Lindopharm GmbH Hilden, Germany |
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Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten Kautablette |
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Aktueller Wortlaut der SPC gemäß § 11a AMG |
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Stand: 19.05.2000
Nr.: fi08000t
(hydrotalcit_oral_spcde_2000-05-19_001)
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Kautablette enthält 1000 mg Hydrotalcit
entsprechend einer Neutralisationskapazität von mind. 26 mval HCl
Sonstiger Bestandteil: Sorbitol
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Kautabletten
Weiße, runde Kautabletten mit einseitiger Bruchkerbe
Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symtomatischen Therapie von Erkrankungen, bei denen Magensäure gebunden
werden soll:
- Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden
- Ulcus ventriculi oder duodeni
Bei Patienten mit Ulcus ventriculi aut duodeni sollte eine Untersuchung auf H. pylori
und im Falle des Nachweises - eine anerkannte Eradikationstherapie erwogen werden,
da in der Regel bei erfolgreicher Eradikation auch die Ulkuskrankheit ausheilt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene:
Bei Bedarf mehrmals täglich 1 Kautablette Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten einnehmen.
Eine Tagesdosis von 6 Kautabletten entsprechend 6000 mg Hydrotalcit sollte nicht überschritten werden.
Art und Dauer der Anwendung
Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten werden mehrmals täglich zwischen den
Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen eingenommen.
Die Kautabletten sollten gut gekaut und mit etwas Flüssigkeit heruntergespült werden (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen“).
Bleiben die Beschwerden unter der Therapie länger als 2 Wochen bestehen, sollten diese klinisch abgeklärt werden,um eine mögliche Malignität auszuschließen.
Anwendung bei Kindern
Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten sollen nicht zur Behandlung von Kindern unter 12 Jahren angewendet werden, da in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Hydrotalcit oder einen der sonstigen
Bestandteile.
Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten dürfen bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) nur bei regelmäßiger Kontrolle
der Serumspiegel von Magnesium und Aluminium gegeben werden.
Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten sollten nicht bei Hypophosphatämie gegeben werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bestehen unter chronischer Einnahme hoher Dosen Intoxikationsrisiken (Hypermagnesiämie, Anstieg der Serumaluminiumspiegel). Bei langdauernder Einnahme hoher Dosen und phosphatarmer Diät kann es zur Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Osteomalazie kommen. Deshalb sollte eine langdauernde Einnahme hoher Dosen bei diesen Patienten vermieden werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei länger anhaltenden und/oder in häufigeren Abständen wiederkehrenden
Beschwerden sollte eine schwerwiegende Erkrankung ausgeschlossen werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Hydrotalcit Aristo
1000 mg Kautabletten nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Durch die gleichzeitige Einnahme von Antazida mit anderen Medikamenten kann
sich deren Resorption verändern. Klinisch relevante Resorptionsverminderungen
sind für herzwirksame Glykoside, Tetracycline und Chinolonderivate
(Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin) beschrieben worden.
Im Hinblick auf eine mögliche Resorptionsbeeinträchtigung sollte grundsätzlich ein Abstand von 1 bis 2 Stunden zwischen der Einnahme von Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten und anderen Medikamenten eingehalten werden.
Eine Alkalisierung des Urins unter der Therapie kann die Ausscheidung einiger Arzneimittel beeinflussen. Dieses kann z.B. zu einer Abnahme der Salicylatspiegel oder zu einer Erhöhung der Chinidinspiegel führen.
Die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhaltigen Antazida mit säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein u. a.) erhöht die intestinale Aluminiumresorption.
Dies gilt auch für Brausetabletten, die Zitronensäure bzw. Weinsäure enthalten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sollte vor der Einnahme von Hydrotalcit während
der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden.
Hydrotalcit Aristo 1000 mg Kautabletten sollen während der Schwangerschaft nur kurzfristig angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden.
In Tierversuchen führte die Gabe von Aluminiumsalzen zu schädlichen Auswirkungen auf die Nachkommen (siehe Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).
Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über. Aufgrund der geringen Resorption ist ein Risiko für das Neugeborene nicht anzunehmen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>10 %)
Häufig (> 1 % - < 10 %)
Gelegentlich (> 0,1 % - < 1 %)
Selten (> 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (<0,01 % oder unbekannt)
Bei hoher Dosierung kann es zu gastrointestinalen Beschwerden wie z.B. weichen Stühlen oder Diarrhoen kommen.
Bei Niereninsuffizienz und bei langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zur
Hypermagnesiämie, Aluminiumeinlagerung, vor allem in das Nerven- und
Knochengewebe, und zur Phosphatverarmung kommen.
Die Aluminiumblutspiegel sollten bei langfristigem Gebrauch regelmäßig
kontrolliert werden und 40 µg/l nicht überschreiten.
4.9 Überdosierung
Akute Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antazidum
ATC-Code: A02AD04
Die Wirkung von Hydrotalcit beruht weitgehend auf der Neutralisierung von
Magensäure. Es besteht ebenfalls eine dosis- und pH-abhängige Bindung von
Gallensäuren und Lysolecithin. Der intragastrale pH-Wert wird für ca. 2 Stunden in
den optimalen Bereich von 3 - 5 pH angehoben.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Schichtgitterstruktur von Hydrotalcit wird pH-abhängig aufgelöst, und
Magnesium- und Aluminiumionen werden intragastral freigesetzt. Im Dünndarm
werden diese dann als Carbonate und Phosphate ausgefällt. Der
Ausfällungsprozess kann bei Vorhandensein von Nahrung bereits im Magen
stattfinden.
Ein Teil des Aluminiums, das in Hydrotalcit enthalten ist, wird resorbiert und führt
zu einer passageren Erhöhung der Serumkonzentration von Aluminium und zu
einer Steigerung der renalen Aluminiumausscheidung. Die
Serumaluminiumspiegel bleiben unterhalb des toxischen Bereichs und
normalisieren sich in drei bis vier Tagen nach Absetzen der Therapie.
Ein kleiner Teil des Magnesiums wird resorbiert. Die Magnesiumkonzentration im
Serum bleibt in der Regel durch renale Elimination konstant.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion und langfristiger Einnahme hoher Dosen kann
es zu einer Hypermagnesiämie bis hin zur Magnesiumintoxikation und zu einer
allmählichen Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe
kommen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute Toxizität
Eine akute Toxizität ist aufgrund der geringen Resorption (10 % für Magnesium und ca. 1 % für Aluminium aus Antacida) und der relativ raschen renalen Eliminationen nicht zu ermitteln.
b) Chronische Toxizität
Bei eingeschränkter Nierenfunktion können hohe Plasma- und Gewebespiegel
(Aluminiumeinlagerungen vor allem im Nerven- und Knochengewebe) sowie
Überdosierungserscheinungen auftreten (s. a. unter 4.8 „Nebenwirkungen“).
Bei längerfristiger Anwendung aluminium- und magnesiumhaltiger Antacida
kann es trotz geringer Absorption zu Störungen des Phosphat- und
Calciumhaushaltes kommen.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Das mutagene Potential von Hydrotalcit ist nicht
ausreichend untersucht. Für
Aluminiumverbindungen liegen keine relevanten Anhaltspunkte für ein mutagenes
Potential vor.
Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Aluminium und
Aluminiumverbindungen liegen nicht vor.
d)
Reproduktionstoxizität
Hydrotalcit ist unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften geprüft.
Eine Embryotoxizitätsstudie an Ratten zeigte bis zu einer oralen Dosis von 1000
mg/kg/Tag keine Hinweise auf embryofetale Schädigungen, jedoch sind die
Auswirkungen einer Exposition in der Fetalphase und funktionelle Aspekte nicht
untersucht worden. Zu den postnatalen Auswirkungen einer Aluminiumexposition
zählen eine erhöhte Totgeburtsrate, peripostnatale Sterblichkeit, Wachstumsretar
dierungen, Verhaltensveränderungen und biochemische Veränderungen im Gehirn
(Langzeiteffekt).
Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Maus) haben gezeigt, daß Aluminium die Plazenta passiert und sich in fetalen Geweben, überwiegend in Knochen, anreichert. Im Tierversuch ist die Einlagerung von Aluminium in die Knochensubstanz bei Feten deutlich höher als bei adulten Tieren. Untersuchungen am Menschen liegen für unreife (Frühgeborene) Neugeborene vor, bei denen eine Aluminium-Akkumulation in den Knochen festgestellt wurde. Bei Feten in utero sind ähnliche Verhältnisse anzunehmen.
Nach Exposition während der Trächtigkeit ist die Aluminiumausscheidung mit der Muttermilch eine Zeitlang gesteigert.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol (Ph. Eur.)
Xylitol
Sorbitol (Ph. Eur.)
Hyprolose
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Aromastoff (Spearmint-Aroma, Silarom, 121/8211104, Silesia)
Hinweis für Diabetiker
1 Kautablette enthält 0,06 BE.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC-Aluminiumblister
Originalpackungen mit 20 (N1), 50 (N2) bzw. 100 (N3) Kautabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
Lindopharm GmbH
Neustraße 82
40721 Hilden
Tel.: 02103 / 206-5
Fax.: 02103 / 206-600
e-mail: info@lindopharm.de
8. Zulassungsnummer
40726.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
10.08.1999 / 30.10.2007
10. Stand der Information
Juli 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig