Hydrotalcit Bg 960 Mg Kautabletten
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Angaben
Fachinformation
(Zusammenfassung der Merkmale des
Arzneimittels)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Hydrotalcit BG 960 mg Kautabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Kautablette enthält 960 mg Hydrotalcit entsprechend einer Neutralisationskapazität von mind. 25 mval HCl.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Kautabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Therapie von Erkrankungen, bei denen Magensäure gebunden werden soll:
- Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden
- Ulcus ventriculi oder duodeni
Bei Patienten mit Ulcus ventriculi aut duodeni sollte eine Untersuchung auf H. pylori- und im Falle des Nachweises - eine anerkannte Eradikationstherapie erwogen werden, da in der Regel bei erfolgreicher Eradikation auch die Ulcuskrankheit ausheilt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene
Bei Bedarf mehrmals täglich 1 Kautablette Hydrotalcit BG 960 mg Kautabletten.
Eine Tagesdosis von 6 Kautabletten entsprechend ca. 6000 mg Hydrotalcit sollte nicht überschritten werden.
Art und Dauer der Anwendung
Hydrotalcit BG 960 mg Kautablettenwerden mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen eingenommen.
Die Kautablette sollte gut gekaut und mit etwas Flüssigkeit heruntergespült werden (siehe Abschnitt 4.5).
Bleiben die Beschwerden unter der Therapie länger als 2 Wochen bestehen, sollten diese klinisch abgeklärt werden,um eine mögliche Malignität auszuschließen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Hydrotalcit oder einen der sonstigen Bestandteile.
Hydrotalcit BG 960 mg Kautablettendarf bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) nur bei regelmäßiger Kontrolle der Serumspiegel von Magnesium und Aluminium gegeben werden.
Hydrotalcit BG 960 mg Kautablettensollte nicht bei Hypophosphatämie gegeben werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bestehen unter chronischer Einnahme hoher Dosen Intoxikationsrisiken (Hypermagnesiämie, Anstieg der Serum-Aluminiumspiegel). Bei lang andauernder Einnahme hoher Dosen und phosphatarmer Diät kann es zur Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Osteomalazie kommen. Deshalb sollte eine lang andauernde Einnahme hoher Dosen bei diesen Patienten vermieden werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei länger anhaltenden und/oder in häufigeren Abständen wiederkehrenden Beschwerden sollte eine schwerwiegende Erkrankung ausgeschlossen werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Hydrotalcit BG 960 mg Kautablettennicht einnehmen.
Anwendung bei Kindern
Hydrotalcit BG 960 mg Kautablettensoll nicht zur Behandlung von Kindern unter 12 Jahren angewendet werden, da in dieser Altersgruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Durch die gleichzeitige Einnahme von Antazida mit anderen Medikamenten kann sich deren Resorption verändern. Klinisch relevante Resorptionsverminderungen sind für herzwirksame Glykoside, Tetracycline und Chinolonderivate (Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin) beschrieben worden.
Im Hinblick auf eine mögliche Resorptionsbeeinträchtigung sollte grundsätzlich ein Abstand von 1-2 Stunden zwischen der Einnahme von Hydrotalcit BG 960 mg Kautabletten und anderen Medikamenten eingehalten werden.
Eine Alkalisierung des Urins unter der Therapie kann die Ausscheidung einiger Arzneimittel beeinflussen. Dieses kann z. B. zu einer Abnahme der Salicylatspiegel oder zu einer Erhöhung der Chinidinspiegel führen.
Die gleichzeitige Einnahme von Aluminium-haltigen Antazida mit säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein u. a.) erhöht die intestinale Aluminiumresorption. Dies gilt auch für Brausetabletten, die Zitronensäure bzw. Weinsäure enthalten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sollte vor der Einnahme von Hydrotalcit während der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden.
Hydrotalcit BG 960 mg Kautablettensoll während der Schwangerschaft nur kurzfristig angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden.
In Tierversuchen führte die Gabe von Aluminiumsalzen zu schädlichen Auswirkungen auf die Nachkommen (siehe Abschnitt 5.3).
Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über. Aufgrund der geringen Resorption ist ein Risiko für das Neugeborene nicht anzunehmen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend
4.8 Nebenwirkungen
Bei hoher Dosierung kann es zu gastrointestinalen Beschwerden wie z. B. weichen Stühlen oder Diarrhoen kommen.
Bei Niereninsuffizienz und bei langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zur Hypermagnesiämie, Aluminiumeinlagerung, vor allem in das Nerven- und Knochengewebe, und zur Phosphatverarmung kommen.
Die Aluminiumblutspiegel sollten bei langfristigem Gebrauch regelmäßig kontrolliert werden und 40 µg/l nicht überschreiten.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antazidum
ATC-Code: A02AD04
Die Wirkung von Hydrotalcit beruht weitgehend auf der Neutralisierung von Magensäure. Es besteht ebenfalls eine Dosis- und pH-abhängige Bindung von Gallensäuren und Lysolecithin. Der intragastrale pH-Wert wird für ca. 2 Stunden in den optimalen Bereich von pH 3-5 angehoben.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Schichtgitterstruktur von Hydrotalcit wird pH-abhängig aufgelöst, und Magnesium- und Aluminiumionen werden intragastral freigesetzt. Im Dünndarm werden diese dann als Carbonate und Phosphate ausgefällt. Der Ausfällungsprozess kann bei Vorhandensein von Nahrung bereits im Magen stattfinden.
Ein Teil des Aluminiums, das in Hydrotalcit enthalten ist, wird resorbiert und führt zu einer passageren Erhöhung der Serumkonzentration von Aluminium und zu einer Steigerung der renalen Aluminiumausscheidung. Die Serum-Aluminiumspiegel bleiben unterhalb des toxischen Bereichs und normalisieren sich in 3-4 Tagen nach Absetzen der Therapie.
Ein kleiner Teil des Magnesiums wird resorbiert. Die Magnesiumkonzentration im Serum bleibt in der Regel durch renale Elimination konstant.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion und langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zu einer Hypermagnesiämie bis hin zur Magnesiumintoxikation und zu einer allmählichen Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe kommen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
a) Akute
Toxizität
Eine akute Toxizität ist aufgrund der geringen
Resorption (10 % für Magnesium und ca. 1 % für Aluminium aus
Antazida) und der relativ raschen renalen Eliminationen nicht zu
ermitteln.
b) Chronische
Toxizität
Bei eingeschränkter Nierenfunktion können hohe
Plasma- und Gewebespiegel (Aluminiumeinlagerungen vor allem im
Nerven- und Knochengewebe) sowie Überdosierungserscheinungen
auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Bei längerfristiger Anwendung Aluminium- und Magnesium-haltiger Antazida kann es trotz geringer Absorption zu Störungen des Phosphat- und Calciumhaushaltes kommen.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Das mutagene Potential von Hydrotalcit ist nicht
ausreichend untersucht. Für Aluminiumverbindungen liegen keine
relevanten Anhaltspunkte für ein mutagenes Potential vor.
Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Aluminium und
Aluminiumverbindungen liegen nicht vor.
d)
Reproduktionstoxizität
Hydrotalcit ist unzureichend auf
reproduktionstoxische Eigenschaften geprüft. Eine
Embryotoxizitätsstudie an Ratten zeigte bis zu einer oralen Dosis
von 1000 mg/kg/Tag keine Hinweise auf embryofetale Schädigungen,
jedoch sind die Auswirkungen einer Exposition in der Fetalphase und
funktionelle Aspekte nicht untersucht worden. Zu den postnatalen
Auswirkungen einer Aluminiumexposition zählen eine erhöhte
Totgeburtsrate, peripostnatale Sterblichkeit,
Wachstumsretardierungen, Verhaltensveränderungen und biochemische
Veränderungen im Gehirn (Langzeiteffekt).
Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Maus) haben gezeigt, dass Aluminium die Plazenta passiert und sich in fetalen Geweben, überwiegend in Knochen, anreichert. Im Tierversuch ist die Einlagerung von Aluminium in die Knochensubstanz bei Feten deutlich höher als bei adulten Tieren. Untersuchungen am Menschen liegen für unreife (Frühgeborene) Neugeborene vor, bei denen eine Aluminium-Akkumulation in den Knochen festgestellt wurde. Bei Feten in utero sind ähnliche Verhältnisse anzunehmen.
Nach Exposition während der Trächtigkeit ist die Aluminiumausscheidung mit der Muttermilch eine Zeitlang gesteigert.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol , Sorbitol , Xylitol, Hyprolose, Hochdisperses Siliciumdioxid, Calciumstearat, Natriumcyclamat, Spearmint-Aroma.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Art und Inhalt des Behältnisses
Weiße, runde Kautabletten
Packungen mit 20, 50 und 100 Kautabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Bio-Garten GmbH & Co.KG
Am Krebsenbach 5
83670 Bad Heilbrunn
Tel. 08046-1886-82
Fax: 08046-1886-86
8. Zulassungsnummer(n)
6676826.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
3. Dezember 2002
10. Stand der Information
Februar 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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