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Ibandronsäure Hexal 2 Mg Konzentrat Zur Herstellung Einer Infusionslösung

75069.00.00 UK/H/2605/001


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ibandronsäure HEXAL 2 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Ampulle mit 2 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 2 mg Ibandronsäure (als 2,25 mg Mononatriumibandronat 1 H2O).


Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Natrium (weniger als 1 mmol pro Ampulle)


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Klare, farblose Lösung.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Ibandronsäure HEXAL ist bei indiziert zur


Prävention skelettbezogener Ereignisse (pathologische Frakturen, Knochenkomplikationen, die eine Strahlentherapie oder einen chirurgischen Eingriff erfordern) bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen.


Behandlung von tumorinduzierter Hyperkalzämie mit oder ohne Metastasen.


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Therapie mit Ibandronsäure HEXALdarf nur von in der Behandlung von Krebs erfahrenen Ärzten begonnen werden.


Dosierung

Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen


Die empfohlene Dosis zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen beträgt 6 mg intravenös in Abständen von 3-4 Wochen. Die Dosis sollte über mindestens 15 Minuten infundiert werden. Für Infusionszwecke sollte der Inhalt der Ampulle(n) nur zu 100 ml Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösungoder 100 ml Glucose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösunghinzugefügt werden.


Eine kürzere Infusionszeit (d.h. 15 Minuten) sollte nur bei Patienten mit normaler Nieren­funktion oder leichter Niereninsuffizienz angewendet werden. Es liegen keine Daten vor, welche die Anwendung einer kürzeren Infusionszeit bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min beschreiben. Der verschreibende Arzt sollte bei dieser Patientengruppe die Empfehlungen zu Dosierung und Verabreichung im Abschnitt Patienten mit Niereninsuffizienz(Abschnitt 4.2) beachten.


Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie


Vor der Behandlung mit Ibandronsäure HEXALsollte bei den Patienten ein angemessener Flüssigkeitsausgleich (Rehydratation) mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösungvorge­nom­men werden. Bei der Dosierung sollte der Schweregrad der Hyperkalzämie und die Art des Tumors berücksichtigt werden. Im Allgemeinen benötigen Patienten mit osteolytischen Kno­chen­metastasen geringere Dosen als Patienten mit humoraler Hyperkalzämie. Bei den meisten Patienten mit schwerer Hyperkalzämie (Albumin-korrigierter Serumcalciumspiegel* ≥ 3 mmol/l oder ≥ 12 mg/dl) ist eine Einmaldosis von 4 mg ausreichend. Bei Patienten mit mäßiggradiger Hyperkalzämie (Albumin-korrigierter Serumcalciumspiegel < 3 mmol/l oder < 12 mg/dl) ist eine Dosis von 2 mg wirksam. Die höchste in klinischen Studien eingesetzte Dosis betrug 6 mg; diese Dosis führt jedoch zu keiner weiteren Wirkungs­steigerung.


* Hinweis: Der Albumin-korrigierte Serumcalciumspiegel berechnet sich wie folgt:


Albumin-korrigierter = Serumcalcium (mmol/l) - [0,02 x Albumin (g/l)] + 0,8

Serumcalciumspiegel

(mmol/l)

oder

Albumin-korrigierter = Serumcalcium (mg/dl) + 0,8 x [4 - Albumin (g/dl)]

Serumcalciumspiegel

(mg/dl)


Zur Umrechnung des Albumin-korrigierten Serumcalciumspiegel-Wertes von mmol/l in mg/dl ist der mmol/l-Wert mit Faktor 4 zu multiplizieren.


In den meisten Fällen kann ein erhöhter Serumcalciumspiegel innerhalb von 7 Tagen in den Normbereich gesenkt werden. Die mediane Dauer bis zum Rezidiv (Wiederanstieg des Albumin-korrigierten Serumcalciumspiegels über 3 mmol/l) betrug bei einer Dosis von 2 mg bzw. 4 mg 18-19 Tage. Bei einer Dosis von 6 mg betrug die mediane Dauer bis zum Rezidiv 26 Tage.


Eine begrenzte Anzahl von Patienten (50 Patienten) erhielt eine zweite Infusion zur Behandlung der Hyperkalzämie. Eine wiederholte Behandlung kann in Betracht gezogen werden, falls die Hyperkalzämie wieder auftritt oder bei ungenügender Wirksamkeit.


Patienten mit Leberinsuffizienz

Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).


Patienten mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 50 und < 80 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit moderater Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 30 und < 50 ml/min) oder schwerer Niereninsuffizienz (CLcr < 30 ml/min), die zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen behandelt werden, sollten folgende Dosierungsempfehlungen befolgt werden (siehe Abschnitt 5.2):


Kreatinin-Clearance (ml/min)


Dosierung/Infusionszeit 1

Infusionsvolumen 2


50 CLcr < 80

6 mg/15 Minuten

100 ml


30 CLcr < 50

4 mg/1 Stunde

500 ml


< 30

2 mg/1 Stunde

500 ml


1Verabreichung alle 3 bis 4 Wochen

20,9%ige Natriumchloridlösung oder 5%ige Glucoselösung


Eine Infusion über 15 Minuten ist bei Krebspatienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min nicht untersucht worden.


Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.


Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ibandronsäure HEXAL wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht. Es liegen keine Daten vor.


Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.


Nur zum Einmalgebrauch. Es sollen nur klare Lösungen ohne Partikel verwendet werden.


Ibandronsäure HEXALKonzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung wird als intravenöse Infusion verabreicht. Hierzu wird der Inhalt der Ampulle zu 500 ml Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung(oder 500 ml Glucose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösung) hinzugefügt und über zwei Stunden als Infusion verab­reicht.


Da die versehentliche intraarterielle Anwendung von Präparaten, die nicht ausdrücklich zur intraarteriellen Therapie empfohlen werden, oder die para­venöse Applikation zu Gewebeschäden führen kann, muss gewähr­leistet sein, dass Ibandronsäure HEXAL Konzentrat zur Herstellung einer Infu­sions­lösung nur intravenös verabreicht wird.


FI 4.3 Gegenanzeigen




FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Patienten mit Störungen des Knochen- und Mineralstoffwechsels

Eine Hypokalzämie und andere Störungen des Knochen- sowie Mineral­stoffwechsels sollten vor Beginn der Behandlung mit Ibandronsäure bei Knochenmetastasen wirksam therapiert werden.


Eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D ist bei allen Patienten wichtig. Die Patienten sollten Calcium und/oder Vitamin D zusätzlich ein­nehmen, falls die tägliche Aufnahme mit der Nahrung unzureichend ist.


Kieferknochennekrosen

Über Kieferknochennekrosen, im Allgemeinen mit Zahnextraktionen und/oder lokalen Infektionen (einschließlich Osteomyelitis) einhergehend, wurde bei Krebspatienten berichtet, deren Behandlungsschemata primär intravenös verabreichte Bisphosphonate einschlossen. Viele dieser Patienten erhielten außerdem eine Chemotherapie und Kortikosteroide. Kieferknochennekrosen wurden auch bei Patienten mit Osteoporose berichtet, die orale Bisphosphonate erhielten.


Eine zahnärztliche Untersuchung mit geeigneten Präventivmaßnahmen sollte vor der Behandlung mit Bisphosphonaten bei Patienten mit be­gleitenden Risikofaktoren (z. B. Krebs, Chemotherapie, Radiotherapie, Kortikosteroiden und mangelhafter Mundhygiene) in Betracht gezogen werden.


Während der Behandlung sollten invasive zahnärztliche Maßnahmen bei diesen Patienten nach Möglichkeit vermieden werden. Bei Patienten, die während der Behandlung mit Bisphospho­naten eine Kieferknochennekrose entwickeln, könnte ein zahnärztlicher Eingriff diesen Zustand verschlechtern. Es liegen keine Daten für Patienten vor, die eine zahnärztliche Maßnahme benötigen, und die darauf hinweisen, ob ein Abbruch der Behandlung mit Bisphosphonaten das Risiko von Kieferknochennekrosen reduziert. Der Behandlungsplan von jedem Patienten sollte auf der klinischen Beurteilung des behandelnden Arztes, basierend auf einer individuellen Nutzen/Risiko Bewertung, beruhen.


Atypische Femurfrakturen

Atypische subtrochantäre und diaphysäre Femurfrakturen wurden unter Bisphosphonat-Therapie berichtet, vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose. Diese transversalen oder kurzen Schrägfrakturen können überall entlang des Oberschenkelknochens auftreten, direkt unterhalb des Trochanter minor bis direkt oberhalb der Femurkondylen. Diese Frakturen entstehen nach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma und manche Patienten verspüren Oberschenkel- oder Leistenschmerzen oft im Zusammenhang mit Anzeichen einer Niedrig-Energie Fraktur in bildgebenden Verfahren Wochen bis Monate vor dem Auftreten einer manifesten Femurfraktur. Frakturen treten häufig bilateral auf. Aus diesem Grund sollte bei Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt werden und eine Femurschaftfraktur hatten, der kontralaterale Femur ebenfalls untersucht werden. Über eine schlechte Heilung dieser Frakturen ist ebenfalls berichtet worden. Bei Patienten mit Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie, vorbehaltlich einer Beurteilung des Patienten, auf Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung in Betracht gezogen werden.


Während einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte den Patienten geraten werden, über jegliche Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten und jeder Patient mit diesen Symptomen sollte auf eine unvollständige Femurfraktur hin untersucht werden.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Klinische Studien haben keine Anzeichen einer Verschlechterung der Nierenfunktion bei einer Langzeittherapie mit Ibandronsäure gezeigt. Trotzdem wird empfohlen, entsprechend der medizinischen Beurteilung des einzelnen Patienten, die Nierenfunktion sowie die Calcium-, Phosphat- und Magnesium-Serumspiegel bei mit Ibandronsäure behandelten Patienten zu überwachen.


Patienten mit Leberinsuffizienz

Für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz können keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden, da hierzu keine klinischen Erfahrungen vorliegen.


Patienten mit Herzinsuffizienz

Bei Patienten mit einem Risiko für Herzversagen muss eine Hyper­hy­dra­tation vermieden werden.


Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechsel­wirkungen

Wechselwirkungsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.


Bei gleichzeitiger Gabe von Melphalan/Prednisolon bei Patienten mit multip­lem Myelom wurden keine Wechselwirkungen beobachtet.


Andere Wechselwirkungsstudien haben bei postmenopausalen Frauen kein Wechsel­wirkungs­potenzial mit Tamoxifen oder einer Hormonersatztherapie (Östrogen) gezeigt.


Bezüglich einer Disposition sind klinisch signifikante Wechselwirkungen un­wahr­scheinlich. Ibandronsäure wird nur über die Niere ausgeschieden und unterliegt keiner Biotransformation. Der Sekretionsweg scheint keine bekannten sauren bzw. basischen Transportsysteme ein­zu­schließen, die an der Ausscheidung anderer wirksamer Substanzen beteiligt sind. Des Weiteren hemmt Ibandronsäure weder die wesentlichen menschlichen P450-Isoenzyme in der Leber, noch induziert sie das hepatische Cytochrom-P450-System bei Ratten. Die Plasma­protein­bindung ist bei therapeutischen Konzentrationen gering, so dass Ibandronsäure wahrscheinlich keine anderen wirksamen Substanzen verdrängt.


Vorsicht ist geboten, wenn Bisphosphonate gleichzeitig mit Aminoglykosiden verabreicht werden, da beide Substanzen zu einer Senkung des Se­rumcalciumspiegels über längere Zeiträume führen können. Es ist auch auf eine möglicherweise gleichzeitig bestehende Hypomagnesiämie zu achten.


In klinischen Studien wurde Ibandronsäure zusammen mit häufig ange­wen­deten anti­neo­plas­tischen Substanzen, Diuretika, Antibiotika und Analgetika verabreicht, ohne dass klinisch erkennbare Interaktionen auftraten.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Iban­dron­säure bei Schwangeren vor. Studien an Ratten haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Deshalb darf Ibandronsäure HEXAL während der Schwan­gerschaft nicht angewendet werden.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Ibandronsäure in die Muttermilch übergeht. In Studien an laktierenden Ratten wurden nach intravenöser Gabe geringe Konzentrationen von Ibandronsäure in der Milch nachgewiesen. Ibandronsäure HEXAL darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.


Fertilität

Es liegen keine Daten zu Auswirkungen von Ibandronsäure auf den Menschen vor. In Reproduktionsstudien mit oral behandelten Ratten verringerte Ibandronsäure die Fertilität. In Studien mit Ratten, die intravenös behandelt wurden, verringerte Ibandronsäure die Fertilität bei hohen Tagesdosen (siehe Abschnitt 5.3).


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Die Nebenwirkungen sind nach Häufigkeit aufgelistet, die häufigsten zuerst und nach folgender Regel:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 und < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 und < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 und < 1/1.000)

Sehr selten (≤ 1/10.000).

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie

Das Sicherheitsprofil von Ibandronsäure bei tumorinduzierter Hyperkalzämie basiert auf kontrollierten klinischen Studien in dieser Indikation nach intra­venöser Gabe von Ibandronsäure in der empfohlenen Dosierung. Die Behand­lung war am häufigsten mit einem Anstieg der Körpertemperatur verbunden. Gelegentlich wurde auch über ein grippeähnliches Syndrom mit Fieber, Schüttelfrost, Knochen und/oder muskelkaterähnlichen Schmerzen berichtet. In den meisten Fällen war keine spezielle Behandlung erforderlich und die Symptome bildeten sich nach einigen Stunden oder Tagen von selbst wieder zurück.


Tabelle 1 Unerwünschte Ereignisse, die in kontrollierten klinischen Studien zur tumorinduzierten Hyperkalzämie nach Behandlung mit Ibandronsäure berichtetwurden


Systemorganklasse

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Erkrankungen des Immun­systems





Überempfindlichkeit

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Hypokalzämie**




Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums





Bronchospasmen

Erkranungen der

Haut und des Unter­hautzellgewebes





Angioneurotisches Ödem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Knochen­schmerzen

Myalgie



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Fieber


Grippe-ähnliche Erkrankung**,

Rigor



Anmerkung: Die Daten der 2 mg- und 4 mg-Dosierungen von Ibandronsäure wurden zusammengefasst. **Weitere Informationen siehe unten


Hypokalzämie

Eine verminderte Calciumausscheidung im Urin kann mit einer nicht behandlungs­be­dürftigen Abnahme des Serumphosphatspiegels einhergehen. Der Serumcalciumspiegel kann auf hypokalzämische Werte abfallen.


Grippeähnliche Erkrankung

Ein grippeähnliches Syndrom mit Fieber, Schüttelfrost, Knochenschmerzen und/oder muskelkaterähnlichen Schmerzen ist aufgetreten. In den meisten Fällen war keine spezielle Behandlung erforderlich und die Symptome klangen nach einigen Stunden/Tagen ab.


Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen

Das Sicherheitsprofil von intravenös verabreichter Ibandronsäure zur Prä­vention skelett­be­zogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen basiert auf einer kontrollierten klinischen Prüfung in dieser Indikation nach intravenöser Gabe von Ibandronsäure in der emp­fohlenen Dosierung.


Tabelle 2 zeigt Nebenwirkungen, d.h. unerwünschte Ereignisse mit einem entfernten, möglichen oder wahrscheinlichen Zusammenhang mit der Studien­medi­kation, von denen im Rahmen der zulas­sungs­relevanten Phase-III-Studie (152 Patienten, behandelt mit Ibandronsäure 6 mg), und nach der Markteinführung berichtet wurde


Tabelle 2 Nebenwirkungen, die bei mit 6 mg Ibandronsäure intra­venös behandelten Patienten mit Knochen­meta­s­tasen infolge von Brustkrebs auftraten


Systemorganklasse


Sehr

häufig


Häufig


Gelegentlich


Selten


Sehr selten


Infektionen und

parasitäre

Erkrankungen



Infektion


Blasenentzün­dung,

Vaginitis,

orale

Candidose




Gutartige, bösartige

und unspezifische

Neubildungen




Gutartiges

Hautblastom




Erkrankungen des

Blutes und des

Lymphsystems




Anämie,

Dyskrasie des

Blutes




Endokrine

Erkrankungen



Parathyroide

Störung





Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen




Hypophosphat­ämie




Psychiatrische

Erkrankungen




Schlafstörun­gen,

Angst,

labiler Gemüts­zustand




Erkrankungen des

Nervensystems



Kopfschmerzen,

Schwindel,

Störung des

Geschmacksemp­findens

(Geschmacksver­fälschung)


Zerebrovasku­läre Störung,

Läsion der

Nervenwurzel,

Amnesie,

Migräne,

Neuralgie,

Hypertonie,

Hyperästhesie,

Zirkumorale Parästhesie,

Parosmie




Augenerkrankungen



Katarakt



Entzündliche

Augener­kran­kun­gen†**



Erkrankungen des

Ohrs und des

Labyrinths




Taubheit




Herzerkrankungen



Schenkelblock


Myokardischä­mie,

Kardiovasku­läre Störung,

Herzrasen




Erkrankungen der

Atemwege, des

Brustraums und

Mediastinums



Pharyngitis


Lungenödem,

Stridor




Erkrankungen des

Gastrointestinal­trakts



Diarrhö,

Erbrechen,

Dyspepsie,

Abdominal­schmer­zen,

Zahnerkrankung


Gastroente­ritis,

Gastritis,

Mundulkus,

Dysphagie,

Cheilitis




Leber- und

Gallenerkrankungen




Cholelithiasis




Erkrankungen der

Haut und des

Unterhautzellge­webes



Hauterkrankung,

Ecchymosis


Hautaus­schlag,

Haarausfall




Skelettmuskulatur-,

Bindegewebs- und

Knochenerkran­kungen



Osteoarthritis,

Myalgie,

Arthralgie,

Gelenkerkran­kung



Atypische subtrochan­täre

und diaphysäre

Femurfrak­turen†

(unerwün­schte

Wirkung der Substanz­klasse der Bisphos­phonate)


Kiefer­kno­chenne­krosen†**


Erkrankungen der

Nieren und Harnwege




Harnstauung,

Nierenzyste




Erkrankungen der

Geschlechtsorgane und

der Brustdrüse




Beckenschmer­zen




Allgemeine

Erkrankungen und

Beschwerden am

Verabreichungsort



Grippeähnliche

Erkrankung,

peripheres Ödem,

Asthenie,

Durst


Hypothermie




Untersuchungen



Erhöhte γ-GT- oder

Kreatinin-

Werte


Anstieg der alkalischen Phosphatase im Blut,

Gewichtsver­lust




Verletzung,

Vergiftung und durch

Eingriffe bedingte

Komplikationen




Verletzung,

Schmerzen an der Injektions­stelle




** Weitere Informationen siehe unten

Nach der Markteinführung beobachtet


Kieferknochennekrosen

Über Kieferknochennekrosen wurde bei mit Bisphosphonaten behandelten Patienten berichtet. Die Mehrzahl dieser Berichte bezog sich auf Krebs­pa­tienten, aber solche Fälle wurden auch bei Patienten berichtet, die gegen Osteoporose behandelt wurden. Kieferknochennekrosen gehen im Allge­meinen mit Zahnextraktionen und/oder lokalen Infektionen (einschließlich Osteo­mye­litis) einher. Krebsdiagnose, Chemotherapie, Strahlentherapie, Kortikosteroide und schlechte Mundhygiene werden auch als Risiko­faktoren betrachtet (siehe Abschnitt 4.4).


Entzündliche Augenerkrankungen

Entzündliche Augenerkrankungen wie Uveitis, Episkleritis und Skleritis sind unter Anwendung von Ibandronsäure berichtet worden. In manchen Fällen klangen diese Erkrankungen erst nach Absetzen der Ibandron­säure wieder ab.


FO 4.9 Überdosierung


Bislang liegen keine Erfahrungen zu akuten Vergiftungen mit Ibandronsäure vor. Da sich in präklinischen Untersuchungen nach Gabe hoher Dosen so­wohl die Nieren als auch die Leber als Zielorgane der Toxizität erwiesen haben, sollte die Nieren- und Leberfunktion überwacht werden. Eine klinisch bedeutsame Hypo­kal­zämie sollte durch intravenöse Gabe von Calcium­gluconat korrigiert werden.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel zur Behandlung von Knochenerkrankungen, Bisphosphonate, ATC-Code: M05B A06


Ibandronsäure gehört zur Gruppe der Bisphosphonate, die spezifisch am Knochen wirken. Ihre selektive Wirkung auf das Knochengewebe ist durch die hohe Affinität der Bisphosphonate zum Knochenmineral bedingt. Bisphosphonate entfalten ihre Wirkung durch Hemmung der Osteo­klastenaktivität, wenn auch der genaue Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist.


In vivo verhindert Ibandronsäure die experimentell erzeugte Knochen­zer­störung, die durch den Ausfall der Gonadenfunktion, durch Retinoide, Tu­more oder Tumorextrakte verursacht wird. Die Hemmung der endogenen Knochenresorption wurde ebenfalls durch Kinetik-Studien mit 45Ca und durch die Freisetzung von zuvor in das Skelett eingebautem, radioaktiv markiertem Tetracyclin gezeigt.


In Dosen, die deutlich über den pharmakologisch wirksamen Dosen lagen, hatte Ibandronsäure keinerlei Einfluss auf die Knochenmineralisation.


Die Knochenresorption infolge einer bösartigen Erkrankung ist als über­mäßige Knochenresorption gekennzeichnet, die nicht durch entsprechende Knochenbildung ausgeglichen wird. Ibandronsäure hemmt selektiv die Osteoklastenaktivität und reduziert somit die Knochenresorption, was zur Reduzierung von skelettalen Komplikationen der malignen Krankheit führt.


Klinische Studien zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie

Klinische Studien zur malignen Hyperkalzämie zeigten, dass die hemmende Wirkung von Ibandronsäure auf die tumorinduzierte Osteolyse und insbeson­dere auf die tumorinduzierte Hyperkalzämie durch eine Abnahme des Serumcalciums und der Calciumausscheidung im Urin gekennzeichnet ist.


Im empfohlenen Dosierungsbereich wurden bei Patienten mit Albumin-korrigierten Serumcalcium­werten ≥ 3,0 mmol/l nach adäquater Rehydratation die folgenden Responderraten mit den zuge­hö­rigen Konfidenzintervallen erhalten:


Tabelle 3 Ansprechraten (Patienten mit tumorinduzierter Hyperkalzämie)


Ibandron­säure

2 mg

Ibandron­säure

4 mg

Ibandron­säure

6 mg

Obere Grenze des 90 % Konfidenz-Intervalls

[% Responder]

63

86

88

Ansprechrate

[% Responder]

54

76

78

Untere Grenze des 90 % Konfidenz-Intervalls

[% Responder]

44

62

64


Bei diesen Patienten und Dosen betrug die mediane Dauer bis zum Er­reichen normocalcämischer Werte 4-7 Tage. Die mediane Dauer bis zum Rezidiv (Wiederanstieg Albumin-korrigierter Serumcalciumwerte über 3,0 mmol/l) betrug 18-26 Tage.


Klinische Studien zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen

Klinische Studien an Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen zeigten einen dosisabhängigen hemmenden Effekt auf die Osteolyse (nachgewiesen durch Marker der Knochenresorption) sowie eine dosis­abhängige Wirkung auf skelettale Ereignisse.


Die Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Kno­chen­metastasen mit Ibandronsäure 6 mg intravenös verabreicht, wurde in einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie über 96 Wochen bewertet. Patientinnen mit Brustkrebs und radiologisch bestätigten Knochenmetastasen erhielten randomisiert Placebo (158 Patienten) oder Ibandronsäure 6 mg (154 Patienten). Die Ergebnisse dieser Studie sind nachfolgend zusammengefasst.


Primäre Endpunkte zur Wirksamkeit

Der primäre Endpunkt der Studie war die Skeletal Morbidity Period Rate (SMPR). Dies war ein zusammengefasster Endpunkt, der folgende skelett­bezogenen Ereignisse (Skeletal Related Events, SREs) als Subkompo­nenten aufwies:


Die SMPR-Analyse war zeitangepasst und berücksichtigte, dass ein oder mehrere Ereignisse, die innerhalb einer 12-wöchigen Periode auftraten, möglicherweise in einem Zusammenhang stehen könnten. Mehrfach auftretende Ereignisse wurden deshalb zum Zweck der Analyse nur einmal gezählt. Daten aus dieser Studie zeigten einen signifikanten Vorteil von Ibandronsäure 6 mg intravenös gegenüber Placebo in der Abnahme der SREs, ermittelt durch die zeitangepasste SMPR (p = 0,004). Ebenso war die Anzahl der SREs mit Ibandronsäure 6 mg signifikant reduziert und es gab eine 40%ige Abnahme des Risikos gegenüber Placebo (relatives Risiko 0,6; p = 0,003). Die Ergebnisse der Wirksamkeit sind in Tabelle 4 zusammengefasst.


Tabelle 4 Wirksamkeitsergebnisse (Brustkrebspatienten mit Kno­chen­metastasen)


Alle skelettalen Ereignisse (SREs)

Placebo

n = 158


Ibandronsäure

6 mg

n = 154

p-Wert


SMPR (pro Patient/Jahr)

1,48

1,19

p = 0,004


Anzahl der Ereignisse

(pro Patient)


3,64

2,65

p = 0,025


Relatives Risiko für SREs

-

0,60

p = 0,003


Sekundäre Endpunkte zur Wirksamkeit

Eine statistisch signifikante Verbesserung der Knochenschmerzbewertung wurde für Iban­dronsäure 6 mg intravenös im Vergleich zu Placebo gezeigt. Die Schmerzreduzierung war während der gesamten Studie gleichbleibend unterhalb des Ausgangswertes und begleitet von einer signifikanten Abnah­me des Gebrauchs von Analgetika. Im Vergleich zu Placebo war die Ver­schlechterung der Lebensqualität bei den mit Ibandronsäure behandelten Patienten sig­ni­fikant geringer. Eine tabellarische Zusammenfassung dieser sekundären Wirksam­keits­er­geb­nisse ist in Tabelle 5 dargestellt.


Tabelle 5 Sekundäre Wirksamkeitsergebnisse (Brustkrebspatienten mit Knochen­metastasen)


Placebo

n = 158


Ibandronsäure 6 mg

n = 154

p-Wert


Knochenschmerzen *


0,21

-0,28

P < 0,001

Gebrauch von Analgetika *


0,90

0,51

p = 0,083

Lebensqualität *


-45,4

-10,3

p = 0,004

* Mittlere Veränderung vom Ausgangswert bis zur letzten Bewertung


Bei den mit Ibandronsäure behandelten Patienten zeigte sich ein deutlicher Abfall von Urinmarkern der Knochenresorption (Pyridinolin und Deoxy­pyridinolin), der im Vergleich zur Behandlung mit Placebo statistisch signifikant war.


In einer Studie wurde bei 130 Patienten mit metastasiertem Brustkrebs die Sicherheit von Ibandronsäure bei einer 1-stündigen Infusion mit der Sicherheit einer Infusion über 15 Minuten verglichen. Es wurde kein Unterschied bei den Indikatoren der Nierenfunktion beobachtet. Das Ge­samtprofil der unerwünschten Ereignisse von Ibandronsäure stimmte nach der Infusion über 15 Minuten mit dem bekannten Sicherheitsprofil über längere Infusionszeiten überein. Auch wurden keine neuen Sicherheits­belange in Bezug auf die Infusionsdauer von 15 Minuten identifiziert.


Eine Infusion über 15 Minuten ist bei Krebspatienten mit einer Kreatinin-Clearance < 50 ml/min nicht untersucht worden.


Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ibandronsäure HEXAL wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht. Es liegen keine Daten vor.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach Infusion von 2, 4 und 6 mg Ibandronsäure über zwei Stunden zeigen sich die pharmakokinetischen Parameter dosisproportional.


Verteilung

Nach anfänglicher systemischer Exposition bindet Ibandronsäure rasch an den Knochen oder wird mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen be­trägt das scheinbare terminale Ver­tei­lungsvolumen mindestens 90 l und die Dosismenge, die den Knochen erreicht, wird auf 40-50 % der im Kreislauf befindlichen Dosis geschätzt. Die Proteinbindung im menschlichen Plasma beträgt etwa 87 % bei therapeutischen Konzentrationen, und deshalb ist eine Wechsel­wirkung mit anderen Arzneimitteln aufgrund einer Verdrängung unwahrscheinlich.


Biotransformation

Es gibt keinerlei Hinweise, dass Ibandronsäure bei Tieren oder Menschen metabolisiert wird.


Elimination

Die Streubreite der beobachteten, scheinbaren Halbwertszeiten ist groß und abhängig von Dosis und Testempfindlichkeit, doch liegt die scheinbare ter­minale Halbwertszeit im Allgemeinen im Bereich von 10-60 Stunden. Jedoch fallen die frühen Plasmaspiegel schnell ab; sie erreichen 10 % der Höchstwerte innerhalb von 3 bzw. 8 Stunden nach intravenöser oder oraler Verab­reichung. Patienten mit Knochenmetastasen zeigten bei intravenöser Verabreichung von Ibandronsäure in 4-wöchigen Abständen über eine Dauer von 48 Wochen keine systemische Akkumulation.


Die Gesamtclearance von Ibandronsäure ist mit Durchschnittswerten im Bereich von 84-160 ml/min niedrig. Die renale Clearance (etwa 60 ml/min bei gesunden postmenopausalen Frauen) beträgt 50-60 % der Gesamt­kör­perclearance und steht in Beziehung zur Kreatinin-Clearance. Die Differenz zwischen der scheinbaren Gesamt- und der renalen Clearance wird als Aus­druck der Aufnahme durch den Knochen angesehen.


Pharmakokinetik bei speziellen Patientengruppen


Geschlecht

Bioverfügbarkeit und Pharmakokinetik von Ibandronsäure sind bei Männern und Frauen ähnlich.


Ethnische Zugehörigkeit

Es gibt keine Hinweise auf klinisch relevante interethnische Unterschiede zwischen Asiaten und Weißen bezüglich der Ibandronsäure-Disposition. Zu Patienten afrikanischer Abstammung sind nur wenige Daten verfügbar.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Exposition von Ibandronsäure bei Patienten mit Niereninsuffizienz verschiedenen Grades und der Kreatinin-Clearance (CLcr). Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (geschätzter durchschnittlicher CLcr = 21,2 ml/min), war die Dosis-angepasste mittlere AUC0-24h im Vergleich zu gesunden Probanden um 110 % erhöht. In der klinischpharmakologischen Studie WP18551 stieg nach einer intravenös verabreichten Einzeldosis von 6 mg (15-minütige Infusion) die mittlere AUC0-24 bei Patienten mit leichter (mittlere geschätzte CLcr = 68,1 ml/min) und mäßiger (mittlere geschätzte CLcr = 41,2 ml/min) Nieren­in­suffizienz um 14 % bzw. 86 % an, im Vergleich zu gesunden Probanden (mittlere geschätzte CLcr = 120 ml/min). Die mittlere Cmax war bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz nicht erhöht aber jedoch bei 12 % der Patienten mit mäßiger Niereninsuffizienz. Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 50 und < 80 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit moderater Niereninsuffizienz (CLcr ≥ 30 und < 50 ml/min) oder schwerer Niereninsuffizienz (CLcr < 30 ml/min), die zur Prävention skelettbezogener Ereignisse bei Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen behandelt werden, wird eine Dosisanpassung empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).


Patienten mit Leberinsuffizienz

Für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen keine pharma­ko­kinetischen Daten zu Ibandronsäure vor. Die Leber spielt keine signifikante Rolle bei der Clearance von Iban­dron­säure, da diese nicht metabolisiert, sondern durch Ausscheidung über die Niere sowie durch Aufnahme in den Knochen entfernt wird. Deshalb ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht erforderlich. Da außerdem die Protein­bindung von Iban­dronsäure in therapeutischen Konzentrationen ca. 87 % beträgt, ist es unwahrscheinlich, dass eine Hypoproteinämie bei schweren Lebererkrankungen zu einer klinisch signifikanten Erhöhung der freien Plas­makonzentration führt.


Ältere Patienten

In einer Multivarianzanalyse erwies sich das Alter für keinen der untersuch­ten pharmakokinetischen Parameter als ein unabhängiger Faktor. Da die Nierenfunktion mit dem Alter abnimmt, ist dieses der einzige Faktor, der berücksichtigt werden muss (siehe Abschnitt „Patienten mit Nieren­insuffi­zienz“).


Kinder und Jugendliche

Es liegen keine Daten zur Anwendung von Ibandronsäure bei Patienten unter 18 Jahren vor.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Effekte in präklinischen Studien wurden nur bei Expositionen beobachtet, die ausreichend oberhalb der maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Dies weist auf geringe Relevanz für die klinische Anwendung hin. Wie bei anderen Bisphosphonaten wurde die Niere als das primäre Zielorgan der systemischen Toxizität identifiziert.


Mutagenität/Karzinogenität:

Es wurde kein Anzeichen für ein karzinogenes Potenzial beobachtet. Unter­suchungen zur Genotoxizität ergaben keine Hinweise auf eine genetische Aktivität von Ibandronsäure.


Reproduktionstoxizität:

Bei intravenös behandelten Ratten und Kaninchen wurden keine Hinweise auf eine direkte fötale Toxizität oder teratogene Wirkung von Ibandronsäure beobachtet. In Reproduktionsstudien mit oral behandelten Ratten bestanden die Auswirkungen auf die Fertilität bei Dosierungen von 1 mg/kg/Tag und mehr in erhöhten Präimplantationsverlusten. In Reproduktionsstudien mit intravenös behandelten Ratten verringerte Ibandronsäure bei Dosierungen von 0,3 und 1 mg/kg/Tag die Spermienzahl und verringerte bei Männchen die Fertilität bei 1 mg/kg/Tag und bei Weibchen bei 1,2 mg/kg/Tag.

Die unerwünschten Wirkungen von Ibandronsäure in Studien zur Repro­duk­tionstoxizität bei Ratten waren diejenigen, die bei der Substanzklasse der Bisphosphonate zu erwarten waren. Zu ihnen zählen eine verringerte Anzahl der Nidationsstellen, eine Beeinträchtigung der natürlichen Geburt (Dystokie), eine Zunahme viszeraler Variationen (Nierenbecken-Harn­leiter­syndrom) sowie Zahnanomalien bei den F1-Nachkommen von Ratten.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Citronensäure-Monohydrat

Natriumchlorid

Natriumhydroxid zur pH-Einstellung

Salzsäure 3,6 % zur pH-Einstellung

Wasser für Injektionszwecke


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Um mögliche Unverträglichkeiten auszuschließen, sollte Ibandronsäure HEXAL Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung nur mit Natrium­chlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung oder Glucose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösung verdünnt werden.


Ibandronsäure HEXAL darf nicht mit Calcium-haltigen Lösungen gemischt werden.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


Die chemische und physikalische Stabilität nach Verdünnung in Natrium­chlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösungund Glucose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösung wurde für 48 Stunden bei 2-8°C nachgewiesen.


Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Wenn das Produkt nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Auf­bewahrung verantwortlich, die nor­maler­weise nicht länger als 24 Stunden bei 2-8°C dauern soll, es sei denn, die Verdünnung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Be­ding­ungen durchgeführt.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Vor der Verdünnung sind für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Lagerungsbedingungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ibandronsäure HEXAL ist in Packungen mit 1, 3, 5 oder 10 Ampullen (2 ml Typ I Glas-Ampullen) erhältlich.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anfor­de­rungen zu entsorgen. Die Freisetzung von Arzneimitteln in die Umwelt sollte so gering wie möglich gehalten werden.



FZ 7. Inhaber der Zulassung


HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com


F5 8. Zulassungsnummer


75069.00.00


F6 9. Datum der der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


23.03.2011


F10 10. Stand der Information


Juli 2012


F11 11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


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