Ibuflam-Lysin 400 Mg Filmtabletten
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELs
Ibuflam-Lysin 400 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 400 mg Ibuprofen (als 683,246 mg Ibuprofen-DL-Lysin (1:1)).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
Hellrot-violette, längliche, bikonvexe Filmtablette mit einer Größe von ca. 19,1 x 9,1 mm.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Ibuflam-Lysin istzur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken akuten Schmerzen mit unterschiedlichen Ursachen wie Kopfschmerzen (einschließlich Spannungskopfschmerz und Migränekopfschmerz), Zahnschmerzen, Schmerzen nach Zahnextraktion (einschließlich der operativen Entfernung von retinierten Zähnen), Muskelschmerzen und Regelschmerzen bestimmt.
Ibuflam-Lysin zeigt auch eine antipyretische Wirkung bei fieberhaften Erkrankungen.
Das Arzneimittel ist zur Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 40 kg Körpergewicht (12 Jahre und älter) bestimmt.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Erwachsene und Jugendliche ab 40 kg Körpergewicht (12 Jahre und älter)
Die Anfangsdosierung beträgt 400 mg Ibuprofen (1 Tablette Ibuflam-Lysin, entsprechend 684 mg Ibuprofen-Lysinat).Falls erforderlich, kann anschließend 400 mg Ibuprofen (1 Tablette Ibuflam-Lysin) alle 6 Stunden nach Bedarf eingenommen werden.
Das Intervall zwischen zwei Dosen sollte mindestens 6 Stunden betragen.
Die maximale Tagesdosis bei rezeptfreier Abgabe beträgt 1.200 mg Ibuprofen (3 Tabletten Ibuflam-Lysin) innerhalb von 24 Stunden.
Wenn die Einnahme des Arzneimittels bei Migränekopfschmerzen oder Fieber länger als 3 Tage oder zur Behandlung von Schmerzen länger als 4 Tage notwendig ist, oder wenn die Symptome sich verschlechtern, wird dem Patienten geraten, einen Arzt zu konsultieren.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten entspricht die Dosierung derjenigen bei Erwachsenen, jedoch ist eine besonders sorgfältige Überwachung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).
Kinder unter 40 kg Körpergewicht (unter12 Jahren)
Ibuflam-Lysin ist wegen der Stärke einer Einzeldosis bei Kindern unter 40 kg Körpergewicht (unter 12 Jahren) kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nieren- oder Leberfunktion ist keine Dosisreduktion erforderlich, jedoch ist besondere Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).
Die Tablette kann mit oder ohne eine Mahlzeit eingenommen werden. Wenn die Tablette während oder kurz nach einer Mahlzeit eingenommen wird, kann der Wirkungseintritt verzögert sein. Jedoch verbessert die Einnahme mit einer Mahlzeit die Verträglichkeit des Arzneimittels und reduziert die Wahrscheinlichkeit von gastrointestinalen Problemen.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
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Patienten mit Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte (z. B. Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria) nach Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) und anderen nicht steroidalen Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR) .
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Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR.
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Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens zwei unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung).
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Bei Patienten mit zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen.
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Störungen der Blutgerinnung und der Blutbildung.
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Schwere Herzinsuffizienz.
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Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz.
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Schwere Dehydratation (verursacht durch Erbrechen, Diarrhö oder ungenügende Flüssigkeitsaufnahme).
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Kinder unter 40 kg Körpergewicht (unter 12 Jahren).
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Letztes Drittel der Schwangerschaft.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken unten).
Gastrointestinale Sicherheit
Die Anwendung von Ibuflam-Lysin in Kombination mit anderen NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (siehe Abschnitt 4.8).
Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen: Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.
Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).
Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.
Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).
Wenn es bei Patienten unter Ibuflam-Lysin zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.
NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz geboten, da Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere bei hohen Dosen (2.400 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Insgesamt deuten die epidemiologischen Studien nicht darauf hin, dass niedrig dosiertes Ibuprofen (z. B. ≤ 1.200 mg täglich) mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden ist.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich
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Bei eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2, 4.3 und 4.8).
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Bei Risikopatienten, d. h. solchen mit Einschränkung der Herz- und Nierenfunktion, unter Behandlung mit Diuretika oder mit Dehydrierung jeglicher Ätiologie, wird die Überwachung der Nierenfunktion empfohlen.
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Bei Leberfunktionsstörungen (siehe Abschnitt 4.2, 4.3 und 4.8).
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Bei länger dauernder Anwendung wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes sowie der Nieren und Leberwerte empfohlen. Bei einer Verschlechterung der Leberfunktion unter Ibuprofen-Therapie ist das Absetzen der Behandlung angebracht; daraufhin normalisiert sich der Gesundheitszustand gewöhnlich wieder. Gelegentliche Kontrollen des Blutzuckers sind ebenfalls zu empfehlen.
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Direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen.
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Bei angeborener Störung des Porphyrinstoffwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie).
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Bei Patienten mit Asthma.
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Bei Patienten, die mit Antikoagulanzien vom Cumarintyp behandelt werden. Häufigere Kontrollen der Gerinnungsparameter sind bei Patienten, die Antikoagulanzien vom Cumarintyp erhalten, angebracht.
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Bei systemischem Lupus erythematodes und bei Mischkollagenose (Risiko für eine aseptische Meningitis). Bei Patienten, die mit Ibuprofen behandelt wurden, wurde in seltenen Fällen eine aseptische Meningitis beobachtet. Obwohl die Erkrankung eher bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes oder verwandten Bindegewebserkrankungen auftritt, wurde eine aseptische Meningitis auch bei Patienten ohne zugrunde liegende chronische Krankheit berichtet.
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Falls Sehstörungen wie verschwommenes Sehen, Gesichtsfeldausfall oder Störung des Farbensehens auftreten, ist die Unterbrechung der Behandlung erforderlich.
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Bei Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer Reaktionen besteht. Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sogenanntes Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (zum Beispiel anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Einnahme/Verabreichung von Ibuflam-Lysin muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.
Hautreaktionen:
Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse (Lyell-Syndrom), berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Bei ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder bei sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion muss Ibuflam-Lysin abgesetzt werden.
In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen. Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Es ist daher empfehlenswert, die Anwendung von Ibuflam-Lysin bei Vorliegen einer Varizelleninfektion zu vermeiden.
Sonstige Hinweise:
Die längere Anwendung jeglicher Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) sollte bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen. Das Risiko kann bei physischer Belastung in Verbindung mit Salzverlust und Dehydratation erhöht sein. Dies sollte daher vermieden werden.
Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Konsum von Alkohol, wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.
Ibuprofen kann die Symptome einer Infektion verschleiern (Fieber, Schmerzen, Schwellung).
Die Anwendung von Hemmstoffen der Cyclooxygenase/Prostaglandinsynthese kann die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen. Dieser Effekt ist reversibel und bessert sich nach Absetzen der Behandlung. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, oder bei denen Untersuchungen zur Infertilität durchgeführt werden, sollte ein Absetzen von Ibuprofen in Betracht gezogen werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Ibuflam-Lysin mit anderen NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, sollte vermieden werden.
Ibuprofen (wie andere NSAR) darf nur mit besonderer Vorsicht zusammen mit folgenden Arzneistoffen eingenommen werden:
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Acetylsalicylsäure oder andere NSAR: erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulcera und Blutungen.
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Acetylsalicylsäure: Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von Ex-vivo-Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).
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Glucocorticoide: erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
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Antihypertensiva und Diuretika: NSAR können die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva abschwächen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B. exsikkierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Einnahme eines ACE-Hemmers, Betarezeptorenblockers oder Angiotensin-II-Antagonisten mit einem Arzneimittel, das die Cyclooxigenase hemmt, zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, führen, was gewöhnlich reversibel ist. Daher sollte eine solche Kombination, vor allem bei älteren Patienten, nur mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden und eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte sollte nach Beginn einer Kombinationstherapie in Erwägung gezogen werden.
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Kaliumsparende Diuretika: Die gleichzeitige Gabe von Ibuprofen und kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen (die Kontrolle des Serumkaliums wird empfohlen).
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Antikoagulanzien: NSAR können die Wirkungen von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (siehe Abschnitt 4.4).
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Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).
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Lithium, Digoxin, Phenytoin: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuflam-Lysin mit Lithium-, Digoxin-, oder Phenytoinpräparaten kann den Serumspiegel dieser Arzneimittel erhöhen. Eine Kontrolle der Serumlithiumspiegel, der Serumdigoxinspiegel und der Serumphenytoinspiegel ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal über 4 Tage) in der Regel nicht erforderlich.
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Methotrexat: Die Gabe von Ibuflam-Lysin innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.
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Baclofen: Es gibt klinische Daten, die darauf hinweisen, dass NSAR die Plasmaspiegel dieses Arzneimittels erhöhen könnten.
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Zidovudin: Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten, die gleichzeitig Zidovudin und Ibuprofen einnehmen.
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Chinolon-Antibiotika: Daten bei Tieren zeigen, dass NSAR das Risiko für Krampfanfälle in Verbindung mit Chinolon-Antibiotika erhöhen können. Patienten, die NSAR und Chinolon-Antibiotika einnehmen, können ein erhöhtes Risiko haben, Krampfanfälle zu entwickeln.
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Ciclosporin, Tacrolimus: können das Risiko der Nephrotoxizität aufgrund einer verminderten Prostaglandinsynthese in den Nieren erhöhen. Bei Kombinationstherapie muss die Nierenfunktion, insbesondere bei älteren Patienten, engmaschig überwacht werden.
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Sulfonylharnstoff-Derivate: Klinische Untersuchungen haben Wechselwirkungen zwischen nicht steroidalen Antirheumatika und oralen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffen) gezeigt. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und Sulfonylharnstoffen bisher nicht beschrieben sind, wird vorsichtshalber bei gleichzeitiger Einnahme eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.
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Sulfinpyrazon, Probenecid: Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.
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Aminoglykoside: Da Ibuprofen die Clearance von Aminoglykosiden verzögern kann, kann die gleichzeitige Gabe das Risiko für Nephrotoxizität und Ototoxizität erhöhen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die
Schwangerschaft und/oder die embryofetale Entwicklung negativ
beeinflussen.
Daten aus epidemiologischen Studien
weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale
Missbildungen und Gastrochisis nach der Anwendung eines
Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das
absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen war von weniger
als 1 % auf circa 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko
mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Ibuprofen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer:
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
-
-
kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie),
-
Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann,
-
-
die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:
-
mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann,
-
Hemmung von Uteruskontraktionen mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorgangs.
-
Daher ist Ibuprofen während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über. Aufgrund der minimalen Menge in der Muttermilch, der kurzen Eliminationshalbwertszeit sowie der Tatsache, das bislang keine Berichte über schädigende Einflüsse auf Säuglinge vorliegen, kann Ibuprofen in der Stillzeit zur kurzfristigen Behandlung von Schmerzen oder Fieber in der empfohlenen Dosierung angewendet werden. Die Sicherheit nach Langzeitanwendung wurde nicht etabliert.
Fertilität
Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe,
die die Cylooxigenase/
Prostglandinsynthese hemmen, die
weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation
beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung
reversibel (siehe Abschnitt 4.4).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zumBedienen von Maschinen
Da bei der Anwendung von Ibuflam-Lysin in höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel und Sehstörungen auftreten können, kann im Einzelfall die Reaktionsfähigkeit verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
In der folgenden Tabelle werden die unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Ibuprofen, eingeteilt gemäß MedDRA-Terminologie, zusammen mit der jeweiligen Häufigkeit zusammengefasst:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)
Selten ( 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen, manchmal tödlich, können, insbesondere bei älteren Patienten, auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach der Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.
Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere bei einer hohen Dosis (2.400 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist (siehe Abschnitt 4.4).
MedDRA-Systemorganklasse |
Häufigkeit |
Nebenwirkung |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Sehr selten |
Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie,
Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose). Erste Anzeichen
können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund,
grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und
Hautblutungen. |
Erkrankungen des Immunsystems |
Gelegentlich |
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und
Hautjucken sowie Asthmaanfällen (ggf. mit
Blutdruckabfall). |
Selten |
Aseptische Meningitis (besonders bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenose) |
|
Sehr selten |
Schwere allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen (Gesichtsödem, Zungenschwellung, Larynxödem, Dyspnoe, Tachykardie, Hypotonie, lebensbedrohlicher Schock). Beim Auftreten einer dieser Erscheinungen, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. |
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
Sehr selten |
Natrium- und Flüssigkeitsretention |
Psychiatrische Erkrankungen |
Sehr selten |
Depression, emotionale Labilität, psychotische Reaktionen |
Erkrankungen des Nervensystems |
Gelegentlich |
Vertigo, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit oder Müdigkeit |
Augenerkrankungen |
Gelegentlich |
Sehstörungen |
Selten |
Störungen des Farbensehens, toxische Amblyopie |
|
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths |
Selten |
Tinnitus |
Herzerkrankungen |
Selten |
Herzinsuffizienz |
Sehr selten |
Palpitationen, Herzinfarkt |
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Gefäßerkrankungen |
Sehr selten |
Blutdruckabfall, Hypertonie |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Sehr selten |
Bronchospasmen (besonders bei Asthmatikern), Exazerbation eines Asthma |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Sehr häufig |
Nausea, Erbrechen, Sodbrennen, Diarrhö, Obstipation, Flatulenz |
Häufig |
Bauchschmerzen, geringfügige Magen-Darm-Blutverluste, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können |
|
Gelegentlich |
Gastritis, gastrointestinale Ulzera, unter Umständen mit Blutung (Meläna, Hämatemesis), und Perforation, ulzerative Stomatitis, Exazerbation eines Morbus Crohn, Exazerbation einer Colitis |
|
Sehr selten |
Ösophagitis, Pankreatitis, Ausbildung von intestinalen,
diaphragmaartigen Strikturen. |
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Leber- und Gallenerkrankungen |
Selten |
Veränderungen der Leberfunktion (gewöhnlich reversibel) |
Sehr selten |
Leberschäden, insbesondere bei der Langzeittherapie, Leberversagen, akute Hepatitis |
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Gelegentlich |
Urtikaria, Pruritus |
Sehr selten |
Alopezie, bullöse Hautreaktionen einschließlich
Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse
(Lyell-Syndrom), Erythema multiforme. |
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Erkrankungen der Nieren und der Harnwege |
Sehr selten |
Zystitis, Hämaturie, Nierenfunktionsstörungen
einschließlich nephrotischen Syndroms oder interstitieller
Nephritis, die mit einer akuten Niereninsuffizienz einhergehen
kann, Papillennekrose, insbesondere bei Langzeitanwendung, erhöhte
Harnsäurekonzentrationen im Serum und Ödeme. |
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung von Ibuprofen verursacht vor allem gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, gastrointestinale Blutung oder, seltener, Diarrhö) und bei schwerwiegenderer Vergiftung zentralnervöse Störungen (Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Schläfrigkeit, Desorientierung, Krämpfe oder Koma). Gelegentlich kommt es zu Konvulsionen. Bei schwerwiegender Intoxikation kann eine metabolische Azidose auftreten und die Prothrombinzeit/INR kann verlängert bzw. erhöht sein, möglicherweise infolge einer Wechselwirkung mit zirkulierenden Gerinnungsfaktoren. Akutes Nierenversagen und Leberschäden können vorkommen. Bei Asthmapatienten ist eine Exazerbation des Asthmas möglich. Weiterhin können Hypotonie und respiratorische Depression auftreten.
Therapiemaßnahmen
Ein spezifisches Antidot existiert nicht, die Behandlung ist unterstützend und symptomatisch.
Therapie der akuten Überdosierung: Möglichst bald Durchführung einer Magenspülung mit der Gabe von Aktivkohle, falls der Patient innerhalb von einer Stunde nach Einnahme einer potenziell toxischen Dosis eintrifft; und Gabe von Laxanzien oder Auslösen von Erbrechen.
Die Behandlung sollte unterstützend und symptomatisch sein und umfasst die Kontrolle und Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts, die Aufrechterhaltung der respiratorischen und kardiovaskulären Funktionen; bei Krämpfen kann Diazepam oder Lorazepam verabreicht werden, bei Hypotonie Plasmaexpander, gegebenenfalls Dopamin oder Noradrenalin. Bei Asthma sind Bronchodilatatoren zu verabreichen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: nicht steroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Propionsäure-Derivate,
ATC-Code: M01AE01.
Ibuprofen-Lysinat ist das Lysinsalz von Ibuprofen, einem NSAR vom Typ der Propionsäure-Derivate. Die therapeutischen Wirkungen von Ibuprofen-Lysinat beruhen auf seiner inhibitorischen Wirkung auf das Enzym Cyclooxygenase, wodurch die Prostaglandinsynthese gehemmt wird. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die ADP- und die kollageninduzierte Plättchenaggregation.
Nach oraler Gabe dissoziiert Ibuprofen-Lysinat in Ibuprofensäure und Lysinat. Das Lysinat hat keine nennenswerte pharmakologische Aktivität. Deshalb sind die pharmakologischen Eigenschaften von Ibuprofen-Lysinat die gleichen wie von Ibuprofensäure.
In einer klinischen Prüfung an 350 Probanden mit postoperativen Zahnschmerzen wurde eine zumindest gleichwertige Wirksamkeit von Ibuflam-Lysin im Vergleich mit 400 mg Ibuprofensäure-Tabletten gezeigt und die Überlegenheit gegenüber Placebo bei der Behandlung mäßig starker bis starker Schmerzen nachgewiesen.
Die ersten beiden primären Endpunkte dieser Studie, Überlegenheit gegenüber Placebo und die Nichtunterlegenheit gegenüber Ibuprofensäure-Tabletten, wurden nachgewiesen. Für den dritten primären Endpunkt der Studie, Schmerzlinderung nach 45 Minuten, konnte die Überlegenheit gegenüber Ibuprofensäure-Tabletten nicht nachgewiesen werden. Die vorgeplante Sekundäranalyse der Zeit bis zum Wirkungseintritt (Zeit bis zu jedweder Linderung, Zeit bis zur bedeutsamen Linderung, Zeit bis der Schmerz halb verschwunden ist) zeigte keinerlei signifikante Unterschiede zwischen Ibuprofensäure-Tabletten und Ibuflam-Lysin. Der schnellere Wirkungseintritt wurde in Post-hoc-Analysen nur durch die sekundären Parameter Schmerzlinderung und Schmerzintensität nach 15 und nach 30 Minuten unterstützt. In Bezug auf die Sicherheit gab es keine Unterschiede zwischen Ibuflam-Lysin und Ibuprofensäure-Tabletten. Jedoch war die Studie nicht darauf ausgelegt, Unterschiede in der Sicherheit festzustellen.
Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81 mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. auf die Blutplättchenaggregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von Ex–vivo-Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die meisten pharmakokinetischen Daten, die nach Gabe von Ibuprofensäure erhalten wurden, treffen auch für Ibuprofen-Lysinat zu.
Nach oraler Applikation wird Ibuprofen rasch und gut resorbiert.
Maximale Plasmaspiegel werden nach oraler Gabe von Ibuprofen bei nüchternem Magen bereits nach 1 bis 2 Stunden erreicht, bei Einnahme mit einer Mahlzeit nach ungefähr 1 bis 3 Stunden.
Allerdings wird Ibuprofen nach Gabe von Ibuflam-Lysin schneller aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. In einer pharmakokinetischen Studie an gesunden, nüchternen Probanden wurde das schnellere Erreichen maximaler Plasmaspiegel mit Ibuflam-Lysin im Vergleich zu 400 mg Ibuprofensäure-Tabletten bestätigt. Der mittlere Unterschied bei der tmaxbetrug 15 Minuten. Maximale Plasmaspiegel von 37 µg/ml wurden 45 Minuten nach oraler Gabe von Ibuflam-Lysin erreicht, verglichen mit 30 µg/ml 60 Minuten nach Gabe von 400 mg Ibuprofensäure-Tabletten. Die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC ) der Plasmaspiegel war für Ibuflam-Lysin und Ibuprofensäure Tabletten vergleichbar.
Die Eliminationshalbwertszeit von Ibuprofen beträgt in etwa 2 Stunden. Ibuprofen wird an Plasmaproteine gebunden, die Bindung ist jedoch reversibel.
Es wird relativ rasch in der Leber in zwei inaktive Metaboliten metabolisiert und diese werden entweder als solche oder als Konjugate zusammen mit unverändertem Ibuprofen renal ausgeschieden, ein kleinerer Teil wird biliär in die Fäzes eliminiert. Bei verminderter Ausscheidung kann eine Wirkstoffakkumulation im Organismus auftreten. Die Ibuprofen-Ausscheidung ist 24 Stunden nach Gabe der letzten Dosis abgeschlossen. Die Bioverfügbarkeit wird bei Einnahme mit einer Mahlzeit geringfügig verändert.
Ibuprofen passiert die Plazentaschranke und wird in einer Menge von weniger als 1 µg/ml in die Muttermilch ausgeschieden.
Bei älteren Menschen wurde kein besonderer Unterschied im Pharmakokinetikprofil beobachtet.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich in Tierversuchen vor allem in Form von Läsionen und Ulzera im Magen-Darm-Trakt. In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen von Ibuprofen. In Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Ibuprofen gefunden. Ibuprofen führte zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen sowie zu Störungen der Implantation bei verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternal toxischen Dosen traten bei Nachkommen von Ratten vermehrt Missbildungen auf (z. B. Ventrikelseptumdefekte).
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
Mikrokristalline Cellulose
Croscarmellose-NatriumHochdisperses Siliciumdioxid
Hyprolose
Natriumstearylfumarat(Ph. Eur.)
Filmüberzug:
Hypromellose
Macrogol 6000
Talkum
Titandioxid (E 171)
Polysorbat 80
Simeticon
Erythrosin (E 127)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Blisterpackung besteht aus einer transparenten, dreilagigen PVC/Aclar/PVC-Folie (Dicke 127/76/127 µm) und Aluminiumfolie (Dicke 25 µm) mit thermoplastischer Schicht auf einer Seite und einer bedruckten zweiten Seite.
Packungsgrößen
Packungen mit 6, 12, 18 oder 24 Filmtabletten.
Das heißt, 1 oder bis zu 4 Blisterpackungen mit je 6 Filmtabletten, zusammen mit der Gebrauchsinformation in einer Faltschachtel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. INHABER DER ZULASSUNG
WinthropArzneimittel GmbH
Urmitzer Str. 5
56218 Mülheim-Kärlich65927 Frankfurt
Deutschland
Telefon: (0180) 2 02 00 10
Telefax: (0180) 2 02 00 11
Postanschrift
WinthropArzneimittel GmbH
65927 Frankfurt
8. ZULASSUNGSNUMMER
84271.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
<{TT/MM/JJJJ}> <{TT/Monat/JJJJ}>
10. STAND DER INFORMATION
April 2012
11. VERKaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig.
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