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Ibuprofen Galpharm 200 Mg Filmtabletten

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FACHINFORMATION

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ibuprofen Galpharm 200 mg Filmtabletten

2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 200 mg Ibuprofen.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 123 mg Lactose-Monohydrat pro Filmtablette.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1

3.    DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Weiße, kapselförmige, bikonvexe Filmtabletten ohne Kennzeichnung.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur kurzzeitigen, symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Dysmenorrhö (Regelschmerzen), Zahnschmerzen sowie Fieber und Schmerzen im Zusammenhang mit Erkältung.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Zum Einnehmen. Nur zur kurzzeitigen Anwendung.

Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.4).

Erwachsene:

200 mg - 400 mg, bis zu dreimal täglich, je nach Bedarf.

Zwischen den 200 mg Dosen sollte eine Einnahmepause von mindestens 4 Stunden eingehalten werden, bei den 400 mg Dosen sollte die Pause mindestens 6 Stunden betragen. Innerhalb von 24 Stunden sollten nicht mehr als 1200 mg eingenommen werden.

Wird dieses Arzneimittel bei Fieber länger als 3 Tage oder zur Behandlung von Schmerzen länger als 4 Tage benötigt, oder wenn die Symptome nicht abklingen oder sich verstärken, sollte der Patient einen Arzt aufsuchen.

Jugendliche > 40 kg (ab 12 Jahren):

200 mg - 400 mg, bis zu dreimal täglich, je nach Bedarf.

Zwischen den 200 mg Dosen sollte eine Einnahmepause von mindestens 4 Stunden eingehalten werden, bei den 400 mg Dosen sollte die Pause mindestens 6 Stunden betragen. Innerhalb von 24 Stunden sollten nicht mehr als 1200 mg eingenommen werden.

Wird das Arzneimittel länger als 3 Tage benötigt, oder wenn die Symptome sich verstärken, sollte der Patient einen Arzt aufsuchen.

Für Patienten, die einen empfindlichen Magen haben, empfiehlt es sich, Ibuprofen Galpharm während der Mahlzeiten einzunehmen.

Besondere Patientengruppen Kinder und Jugendliche:

Das Arzneimittel ist nicht geeignet für Jugendliche unter 40 kg Körpergewicht oder Kinder unter 12 Jahren.

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten ist das Risiko für schwerwiegende Konsequenzen von Nebenwirkungen erhöht. Wenn ein NSAR (nicht-steroidales Antirheumatikum) als notwendig angesehen wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet werden. Die Patienten sollten während einer Therapie mit NSAR regelmäßig auf Blutungen im Magen-Darm-Trakt untersucht werden. Wenn die Nieren- oder Leberfunktion beeinträchtigt ist, sollte die Dosis individuell berechnet werden.

Niereninsuffizienz:

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte die Dosierung von Ibuprofen mit Vorsicht erfolgen und individuell berechnet werden. Die Dosis sollte so gering wie möglich sein und die Nierenfunktion sollte überwacht werden (s. Abschnitte 4.3 und 4.4).

Leberinsuffizienz:

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz sollte die Dosierung mit Vorsicht erfolgen und individuell berechnet werden. Die Dosis sollte so gering wie möglich sein (s. Abschnitt 4.3).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten, die in der Vergangenheit Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria) nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAR) hatten.

Bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorraghien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung).

Gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR.

Schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder schwere Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV) (s. Abschnitt 4.4).

Patienten mit zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen.

Patienten mit Blutgerinnungsstörungen.

Patienten mit ungeklärten Blutbildungsstörungen.

Patienten mit schwerer Dehydrierung (verursacht durch Erbrechen, Durchfall oder ungenügender Flüssigkeitseinnahme).

Letztes Drittel der Schwangerschaft (s. Abschnitt 4.6).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bestimmten Erkrankungen, die sich verschlimmern können:

•    bei angeborener Störung des Porphyrinstoffwechsels (z.B. akute intermittierende Porphyrie)

•    bei systemischem Lupus erythematodes und Mischkollagenose - erhöhtes Risiko einer aseptischen Meningitis (s. Abschnitt 4.8)

•    direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen

•    bei Patienten, die auf andere Stoffe allergisch reagieren, da für sie bei der Anwendung von Ibuprofen Galpharm ebenfalls ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen besteht

•    bei Patienten, die an Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden, da für sie ein erhöhtes Risiko für das Auftreten allergischer Reaktionen besteht. Diese können sich äußern als Asthmaanfälle (sog. Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang.

Die längere Anwendung jeglicher Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) sollte bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen.

Atmung:

Bei Patienten mit Bronchialasthma oder allergischen Erkrankungen in der Anamnese kann ein Bronchospasmus ausgelöst werden.

Andere NSAR:

Die Anwendung von Ibuprofen Galpharm in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxigenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden (s. Abschnitt 4.5).

SLE und Mischkollagenose:

Bei systemischem Lupus erythematodes und Mischkollagenose besteht ein erhöhtes Risiko einer aseptischen Meningitis (s. Abschnitt 4.8).

Renale Wirkungen:

Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz, da sich die Nierenfunktion verschlechtern und/oder es zu Flüssigkeitseinlagerungen kommen kann. Niereninsuffizienz, da sich eine bestehende Nierenfunktionsstörung weiter verschlechtern kann (s. Abschnitte 4.3 und 4.8).

Wie auch bei anderen NSAR führte die längerfristige Anwendung von Ibuprofen zu Papillennekrosen und anderen pathologischen Nierenveränderungen. Renale Toxizität trat darüber hinaus bei Patienten auf, bei denen Prostaglandine kompensatorisch zur Aufrechterhaltung der Nierenperfusion erforderlich sind. Bei diesen Patienten kann die Anwendung von NSAR zu einer dosisabhängigen Reduktion der Prostaglandinbildung sowie, in zweiter Linie, zu einer Reduktion des renalen Blutflusses bis hin zum Nierenversagen führen. Das höchste Risiko besteht bei Patienten mit vorbestehenden Nierenfunktionsstörungen, Herzinsuffizienz, Leberfunktionsstörungen, im höheren Lebensalter sowie bei Einnahme von Diuretika oder ACE-Hemmern.

Für dehydrierte erwachsene Patienten besteht das Risiko einer Nierenschädigung.

Eingeschränkte weibliche Fertilität:

Es liegen begrenzte Hinweise dafür vor, dass Arzneimittel, die die Cyclooxigenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.

Gastrointestinale Sicherheit:

NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (s. Abschnitt 4.8).

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen: Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Das Risiko gastrointestinaler Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (s. Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.

Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (s. unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (s. Abschnitt 4.5).

Wenn es bei Patienten unter Ibuprofen Galpharm zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.

Hautreaktionen:

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse berichtet (s. Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Ibuprofen Galpharm abgesetzt werden.

In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen. Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Es ist daher empfehlenswert, die Anwendung von Ibuprofen Galpharm bei Vorliegen einer Varizellen-Infektion zu vermeiden.

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen:

Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und oder Herzinsuffizienz geboten, da Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2.400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. <1.200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist.

Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-IN), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung sollte Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet und hohe Dosen (2.400 mg/Tag) vermieden werden.

Eine sorgfältige Abwägung sollte auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2.400 mg/Tag) erforderlich sind.

Sonstige Hinweise:

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (zum Beispiel anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion nach Einnahme/Verabreichung von Ibuprofen Galpharm muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.

Bei länger dauernder Gabe von Ibuprofen Galpharm ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich.

Ibuprofen, der Wirkstoff von Ibuprofen Galpharm, kann vorübergehend die Blutplättchenfunktion (Thrombozytenaggregation) hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen sollten daher sorgfältig überwacht werden.

Ibuprofen kann, wie alle NSAR, die Anzeichen einer bestehenden Infektion maskieren.

Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen. Unter physischem Stress in Verbindung mit Salzverlust und Dehydrierung kann dieses Risiko erhöht sein. Dies sollte deshalb vermieden werden.

Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Konsum von Alkohol Wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden.

Information über sonstige Bestandteile dieses Arzneimittels:

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ibuprofen Galpharm nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Ibuprofen (wie andere NSAR) in Kombination mit den folgenden Arzneistoffen ist zu vermeiden:

Acetylsalicylsäure

Die gleichzeitige Verabreichung von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen aufgrund des Potenzials für vermehrte Nebenwirkungen nicht empfohlen.

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

Andere NSARs einschließlich Salicylate > 100 mg/Tag:

Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen aufgrund eines synergistischen Effekts erhöhen. Daher soll die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit anderen NSAR vermieden werden (s. Abschnitt 4.4).

Die Kombination der folgenden Arzneistoffe mit Ibuprofen ist zu vermeiden: Dicumarol-Gruppe:

NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken. Experimentelle Studien zeigen, dass Ibuprofen die Wirkung von Warfarin auf die Blutungszeit verstärkt. Arzneimittel aus der Gruppe der NSAR und der Dicumarole werden von demselben Enzym, CYP2C9, verstoffwechselt.

Thrombozytenaggregationshemmer:

NSAR sollten nicht mit Thrombozytenaggregationshemmern wie Ticlopidin kombiniert werden, da das Risiko einer additiven Wirkung auf die Hemmung der Thrombozytenfunktion besteht (s. unten).

Methotrexat:

NSAR hemmen die tubuläre Sekretion von Methotrexat; dies kann zusätzlich metabolische Wechselwirkungen mit einer Reduktion der Methotrexat-Clearance zur Folge haben. Daher ist die Anwendung von NSAR bei hoch dosierter MethotrexatTherapie zu vermeiden (s. unten).

Acetylsalicylsäure:

Die gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure und anderen NSAR sollte aufgrund des erhöhten Risikos von Blutungen vermieden werden.

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Blutplättchenaggregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex vivo Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

Herzglykoside:

NSAR können eine Herzinsuffizienz verschlimmern, die glomeruläre Filtrationsrate verringern und die Plasmaspiegel von Herzglykosiden (z. B. Digoxin) erhöhen.

Mifepriston:

Theoretisch können die Antiprostaglandin-Eigenschaften von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) einschließlich Acetylsalicylsäure zu einer Abschwächung der Wirksamkeit des Arzneimittels führen. Eine begrenzte Datenlage deutet darauf hin, dass eine gleichzeitige Gabe von NSAR am Tag der Verabreichung von Prostaglandinen keinen nachteiligen Einfluss auf die Wirkung von Mifepriston oder der Prostaglandine auf die Zervixreifung oder Uteruskontraktilität hat sowie die klinische Wirksamkeit eines medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs nicht reduziert.

Sulfonylharnstoffe:

Es gibt vereinzelte Berichte über Hypoglykämien bei Patienten, die mit Sulfonylharnstoffen behandelt wurden und gleichzeitig Ibuprofen erhielten.

Zidovudin:

Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten, die gleichzeitig Zidovudin und Ibuprofen einnehmen.

Bei der Kombination der folgenden Arzneistoffe mit Ibuprofen kann eine Dosisanpassung erforderlich sein:

NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln abschwächen.

NSAR können die Ausscheidung von Aminoglykosiden abschwächen. Kinder: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und Aminoglykosiden sollte mit Vorsicht erfolgen.

Lithium:

Ibuprofen reduziert die renale Clearance von Lithium, weshalb die Serumspiegel von Lithium ansteigen können. Eine Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, die Lithiumspiegel werden häufig kontrolliert und die Lithiumdosis wird möglicherweise reduziert.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II Antagonisten:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z.B. exsikkierte Patienten und/oder ältere Patienten) kann die gleichzeitige Einnahme eines ACE-Hemmers oder Angiotensin-

II-Antagonisten mit einem NSAR, einschließlich einem selektiven Cyclooxigenase-2-Hemmer, besteht ein erhöhtes Risiko für ein akutes Nierenversagen, was gewöhnlich reversibel ist. Daher sollte eine solche Kombination bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, vor allem bei älteren Patienten, nur mit Vorsicht angewendet werden. Die Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden und eine Kontrolle der Nierenwerte sollte nach Beginn einer Kombinationstherapie sowie in regelmäßigen Abständen während der Behandlung in Erwägung gezogen werden (s. Abschnitt 4.4).

Betablocker:

NSAR heben die blutdrucksenkende Wirkung von Beta-Adrenozeptor-Antagonisten auf. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI):

SSRI und NSAR erhöhen beide das Risiko von Blutungen, z. B. im Gastrointestinaltrakt. Dieses Risiko wird durch eine Kombinationstherapie noch erhöht. Der Mechanismus kann möglicherweise mit einer reduzierten Aufnahme von Serotonin in den Blutplättchen zusammenhängen (s. Abschnitt 4.4).

Ciclosporin:

Es wird angenommen, dass das Risiko einer nierenschädigenden Wirkung durch die gleichzeitige Gabe von NSAR und Ciclosporin aufgrund der verringerten Synthese von Prostacyclin in den Nieren erhöht wird. Bei einer Kombinationstherapie muss dementsprechend die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden.

Captopril:

Experimentelle Studien deuten darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung von Captopril auf die Natriumausscheidung aufhebt.

Colestyramin:

Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und Colestyramin verlangsamt und verringert (um 25%) die Resorption von Ibuprofen. Diese Arzneimittel sollten in einem Abstand von mindestens 2 Stunden verabreicht werden.

Thiazide, Thiazid-verwandte Arzneimittel und Schleifendiuretika:

NSAR können die diuretische Wirkung von Furosemid und Bumetanid möglicherweise durch Hemmung der Prostaglandinsynthese aufheben. Sie können auch dem blutdrucksenkenden Effekt von Thiaziden entgegenwirken.

Tacrolimus: Es wird angenommen, dass das Risiko einer nierenschädigenden Wirkung durch die gleichzeitige Gabe von NSAR und Tacrolimus aufgrund der verringerten Synthese von Prostacyclin in den Nieren erhöht wird. Bei einer Kombinationstherapie muss dementsprechend die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden.

Methotrexat:

Das Risiko einer möglichen Wechselwirkung zwischen einem NSAR und Methotrexat sollte auch im Zusammenhang mit einer niedrig-dosierten Methotrexatbehandlung in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Bei einer Kombinationstherapie sollte in jedem Fall die Nierenfunktion überwacht werden. Die Verabreichung eines NSAR sowie von Methotrexat innerhalb von 24 Stunden sollte mit Vorsicht erfolgen, da die Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen und dadurch zu einer erhöhten Toxizität führen können (s. oben).

Corticosteroide:

Eine gleichzeitige Behandlung kann das Risiko von gastrointestinalen Ulzera oder Blutungen erhöhen.

Thrombozytenaggregationshemmer:

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (s. oben).

Chinolon-Antibiotika:

Tierstudien deuten darauf hin, dass NSAR das Risiko von Krämpfen, die mit Chinolon-Antibiotika in Zusammenhang stehen, erhöhen können. Patienten, die NSAR und Chinolone einnehmen, können ein erhöhtes Risiko für Krämpfe haben.

CYP2C9-Hemmer:

Die gleichzeitige Gabe von Ibuprofen mit CYP2C9-Hemmern kann die Exposition gegenüber Ibuprofen (CYP2C9-Substrat) erhöhen. In einer Studie mit Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9-Hemmer) wurde eine um ca. 80 bis 100 % erhöhte S(+)-Ibuprofen-Exposition gezeigt. Eine Reduktion der Ibuprofendosis sollte bei gleichzeitiger Gabe von potenten CYP2C9-Hemmern in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn hochdosiertes Ibuprofen zusammen mit Voriconazol oder Fluconazol verabreicht wird.

Interaktionsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Eingeschränkte weibliche Fertilität

Es liegen wenige Hinweise dafür vor, dass Arzneimittel, die die Cyclooxigenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiale Missbildungen war von weniger als 1% auf etwa 1,5 % erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Ibuprofen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Ibuprofen von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle

Prostaglandinsynthesehemmer:

den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

•    kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

•    Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann;

•    die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

•    mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenaggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;

•    Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.

Daher ist Ibuprofen während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert. Stillzeit

Der Wirkstoff Ibuprofen und seine Abbauprodukte gehen nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Da bei der Anwendung von Ibuprofen Galpharm in höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel auftreten können, kann im Einzelfall die Reaktionsfähigkeit verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Innerhalb jeder Häufigkeitsguppe sind die Nebenwirkungen in absteigender Häufigkeit dargestellt.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4) Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.

Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2 400 mg/Tag) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4).

Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Ibuprofen, auch solche unter hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsangaben, die über sehr seltene Meldungen hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 1200 mg Ibuprofen für orale Darreichungsformen und maximal 1800 mg für Zäpfchen.

Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und interindividuell unterschiedlich sind.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Gelegentlich: Rhinitis.

Sehr selten: Eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika.

Wenn während der Anwendung von Ibuprofen Galpharm, Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt.

Die Symptomatik einer aseptischen Meningitis mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung wurde unter der Anwendung von Ibuprofen beobachtet. Prädisponiert scheinen Patienten mit Autoimmunerkrankungen (SLE, mixed connective tissue disease) zu sein.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Gelegentlich: Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie und hämolytische Anämie.

Erste Anzeichen sind: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, ungeklärte Blutungen und Blutergüsse. In diesen Fällen ist der Patient anzuweisen, die Einnahme des Arzneimittels sofort abzubrechen, jegliche Selbstmedikation mit Schmerzmitteln oder fiebersenkenden Mitteln zu vermeiden und einen Arzt aufzusuchen. Bei Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.

Sehr selten: Panzytopenie.

Erkrankungen des Immunsystems:

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen und Hautjucken sowie Asthmaanfällen (ggf. mit Blutdruckabfall), Verschlimmerung von Asthma, Bronchospasmen, Dyspnoe. Der Patient ist anzuweisen, in diesem Fall umgehend den Arzt zu informieren, und Ibuprofen Galpharm in diesem Fall nicht mehr einzunehmen. Selten: Anaphylaktische Reaktionen.

Sehr selten: Schwere allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen. Symptome können einschließen: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung, Dyspnoe, Herzjagen, Blutdruckabfall (Angioödem oder schwerer Schock). Beim Auftreten einer dieser Erscheinungen, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Psychiatrische Erkrankungen:

Gelegentlich: Schlafstörung, Angstzustände.

Selten: Verwirrungszustand.

Sehr selten: Psychotische Reaktionen, Depression.

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.

Gelegentlich: Parästhesie, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit oder Müdigkeit.

Selten: Optische Neuritis.

Augenerkrankungen:

Gelegentlich: Sehstörungen.

Selten: Toxische optische Neuropathie.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Gelegentlich: Hörschädigung.

Selten: Tinnitus, Schwindel.

Herzerkrankungen:

Sehr selten: Palpitationen, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt.

Gefäßerkrankungen:

Sehr selten: Arterielle Hypertonie, Vasculitis.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Gelegentlich: Asthma, Bronchospasmen, Dyspnoe.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Diarrhoe, Verstopfung und geringfügige Magen-Darm-Blutverluste, die in Ausnahmefällen eine Anämie verursachen können.

Gelegentlich: Gastrointestinale Ulzera, unter Umständen mit Blutung und Durchbruch. Ulzerative Stomatitis, Gastritis.

Sehr selten: Ösophagitis, Pankreatitis, Ausbildung von intestinalen, diaphragmaartigen Strikturen. Der Patient ist anzuweisen, bei Auftreten von stärkeren Schmerzen im Oberbauch oder bei Meläna oder Hämatemesis das Arzneimittel abzusetzen und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Nicht bekannt: Colitis und Morbus Crohn.

Leber- und Gallenerkrankungen:

Gelegentlich: Hepatitis, Gelbsucht, Leberfunktionsstörungen.

Selten: Schädigung der Leber.

Sehr selten: Leberschäden, Leberversagen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Häufig: Ausschlag.

Gelegentlich: Urtikaria, Pruritus, Purpura, Angiödem, Lichtempfindlichkeitsreaktionen. Sehr selten: Schwere Hautreaktionen wie bullöse Reaktionen, einschließlich StevensJohnson-Syndrom, Erythema multiforme und toxische epidermale Nekrolyse können vorkommen. Alopezie. In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichteilkomplikationen während einer Varizelleninfektion kommen (s. auch „Infektionen und parasitäre Erkrankungen“).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Gelegentlich: Tubulo-interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom und Nierenversagen. Selten: Nierengewebsschädigungen (Papillennekrosen) und erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Blut können ebenfalls selten auftreten.

Sehr selten: Ausbildung von Ödemen, insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz; nephritisches Syndrom; interstitielle Nephritis, die mit einer akuten Niereninsuffizienz einhergehen kann. Die Nierenfunktion sollte daher regelmäßig kontrolliert werden.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Müdigkeit.

Selten: Ödeme.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist die Dosis-Wirkungbeziehung bei Überdosierung nicht eindeutig. Die Halbwertszeit bei Überdosierung beträgt 1,5 - 3 Stunden.

Symptome

Die meisten Patienten, die klinisch relevante Mengen von NSAR zu sich genommen haben werden keine weiteren Symptome als Überkeit, Erbrechen, epigastrische Schmerzen und seltener Durchfall aufweisen. Tinnitus, Kopfschmerzen und gastrointestinale Blutungen sind ebenfalls möglich. Im Falle von schwerwiegenderen Vergiftungen kommt es zu toxischen Auswirkungen auf das zentralnervöse System, die sich in Form von Benommenheit, gelegentlich auch Erregung und Orientierungslosigkeit oder Koma äußern. Gelegentlich treten bei Patienten Krämpfe auf. Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann eine metabolische Akzidose auftreten und die Prothrombinzeit/ INR ist möglicherweise verlängert, wahrscheinlich aufgrund von Interferenzen mit der Wirkung zirkulierender Gerinnungsfaktoren. Akutes Nierenversagen und Leberschäden können vorkommen. Bei Asthmapatienten kann es zu einer Verschlimmerung des Asthmas kommen.

Therapiemaßnahmen

Therapiemaßnahmen sollten symptomatisch und unterstützend sein und die Freihaltung der Atemwege sowie die Überwachung der Herz- und Vitalfunktionen bis zur Stabilisierung beinhalten. Orale Gabe von Aktivkohle sollte in Erwägung gezogen werden, wenn der Patient innerhalb einer Stunde nach Einnahme einer potentiell toxischen Menge zum Arzt kommt. Im Falle von häufigen oder länger anhaltenden Krämpfen sollten diese mit intravenösem Diazepam oder Lorazepam behandelt werden. Bei Asthma sind Bronchodilatatoren zu verabreichen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Propionsäure-Derivate.

ATC-Code: M01AE01

Ibuprofen ist ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR), das sich über die Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen reduziert Ibuprofen entzündlich bedingte Schmerzen, Schwellungen und Fieber.

Ferner hemmt Ibuprofen reversibel die ADP- und die kollageninduzierte Plättchenaggregation.

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenaggregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Thrombozytenaggregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bei oraler Applikation wird Ibuprofen zum Teil schon im Magen und anschließend vollständig im Dünndarm resorbiert.

Nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung, Carboxylierung) werden die pharmakologisch unwirksamen Metabolite vollständig, hauptsächlich renal (90 %), aber auch biliär eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Gesunden und Leberund Nierenkranken 1,8 - 3,5 Stunden, die Plasmaproteinbindung etwa 99 %.

Maximale Plasmaspiegel werden nach oraler Gabe einer normal freisetzenden Arzneiform (Tablette) bei gleichzeitiger Einnahme von Essen nach 1 - 2 Stunden erreicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen zeigte sich in Tierversuchen vor allem in Form von Läsionen und Ulzera im Magen-Darm-Trakt. In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen ergaben keine klinisch relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen von Ibuprofen. In Studien an Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Effekte von Ibuprofen gefunden. Ibuprofen führte zu einer Hemmung der Ovulation beim Kaninchen sowie zu Störungen der Implantation bei verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Ratte, Maus). Experimentelle Studien an Ratte und Kaninchen haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternal toxischen Dosen traten bei Nachkommen von Ratten vermehrt Missbildungen auf (Ventrikelseptumdefekte).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern Hypromellose Lactose-Monohydrat Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

Hochdisperses Siliciumdioxid Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Filmüberzug Macrogol 3350 Poly(vinylalkohol)

Talkum

Titandioxid (E171)

6.2    Inkompatibilitäten

Keine

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen bestehend aus Aluminiumfolie 20 Mikrometer und PVC 250 Mikrometer, verpackt in Faltschachteln. Packungsgrößen mit 6, 8, 10, 12, 16, 20 oder 24 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Anforderungen erforderlich.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

Galpharm Healthcare Limited

EX33 2DL WRAFTON, BRAUNTON, DEVON

Vereinigtes Königreich

8.    ZULASSUNGSNUMMER

86145.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

27.11.2013

10.    STAND DER INFORMATION

Oktober 2015

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig