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Idom

Document: 09.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Idom 75 mg Tabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Wirkstoff

1 überzogene Tablette enthält:

75 mg Dosulepinhydrochlorid


Hinweis

Der Wirkstoff von Idom, Dosulepinhydrochlorid, wird in der medizinischen Literatur auch als Dothiepinhydrochlorid bezeichnet.


Sonstige Bestandteile

Calciumphosphat, Maisstärke, Povidon, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Talkum, Sucrose, Glukosesirup, Carnaubawachs, Titandioxid (E 171).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


OP mit 20 überzogenen Tabletten N1

OP mit 50 überzogenen Tabletten N2


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel ist ein trizyklisches Antidepressivum.

Anwendungsgebiet: depressive Erkrankungen


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung


Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepasst werden.

Es gilt hier, dass zwar bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis so klein wie möglich gehalten werden sollte, dass auf der anderen Seite aber bei einem Nichtansprechen der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.

Soweit nicht anders verordnet, mindestens 3 Wochen lang 1 bis 2 überzogene Tabletten (entsprechend 75 bis 150 mg Dosulepin) im Laufe des Tages oder als Einmaldosis am Abend.

Sollte im Einzelfall eine Dosiserhöhung über 225 mg Dosulepin (entsprechend 3 überzogene Tabletten Idom) pro Tag für erforderlich gehalten werden, ist eine stationäre Behandlung notwendig.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Serumkreatinin > 130 µmol/l) (1,5 mg/dl) und bei allen Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand ist es zweckmäßig, die Tagesdosis auf 50 mg bis 75 mg (entsprechend 2 bis 3 Kapseln Idom mite) zu reduzieren und ggf. die Einzeldosen über den Tag verteilt (morgens und abends) einzunehmen. Bei älteren Patienten sollte die Anfangsdosis 50 bis 75 mg Dosulepin pro Tag (entsprechend 2 bis 3 Kapseln Idom mite) betragen und nur mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung erhöht werden. Die Hälfte der bei Erwachsenen üblichen Dosis ist meist für ein zufriedenstellendes Ansprechen auf die Therapie ausreichend.


Art der Anwendung


Die Einnahme erfolgt zu oder unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichender Flüssigkeit.

Diese einleitende Behandlung ist durch schrittweise Dosissteigerung, und die Beendigung der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.

Während die beruhigende Wirkung meist unmittelbar in den ersten Tagen einsetzt, ist die stimmungsaufhellende Wirkung in der Regel nach 1-3 Wochen zu erwarten. Über die Dauer der Behandlung muss der Arzt individuell entscheiden. Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im allgemeinen mindestens 4-6 Wochen.

Bei endogenen Depressionen soll nach Rückbildung der depressiven Symptomatik die Behandlung eventuell mit einer verringerten (ambulanten) Dosis für 4-6 Monate weitergeführt werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


Idomdarf nicht angewendet werden bei:


- Überempfindlichkeit gegen Dosulepinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,

- akuten Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel- und Psychopharmakavergiftungen,

- akutem Harnverhalten,

- akuten Delirien,

- unbehandeltem Engwinkelglaukom,

- Prostatahypertrophie mit Restharnbildung,

- Pylorusstenose,

- paralytischem Ileus,

- Kinder unter 14 Jahren.


Idomdarf nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden bei:


- Prostatahypertrophie ohne Restharnbildung,

- schweren Leber- oder Nierenschäden,

- erhöhter Krampfbereitschaft,

- Störungen der Blutbildung,

- Vorschädigungen am Herzen, insbesondere Erregungsleitungsstörungen: Patienten mit vorbestehendem AV-Block 1. Grades oder anderen Erregungsleitungs-störungen, vor allem Linksschenkelblock, sollten nur unter engmaschiger EKG-Kontrolle, Patienten mit vorbestehenden höhergradigen AV-Blockierungen oder diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Erregungsleitungsstörungen nur in Ausnahmefällen mit Idom behandelt werden.


Jugendliche unter 16 Jahren sollten nur bei zwingender Indikation mit Idombehandelt werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Behandlung schwer depressiver Patienten ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass das Risiko eines Selbstmordes mit zum Krankheitsbild gehört und trotz Behandlung bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen fortbesteht.


Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung:

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.

Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder –versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.

Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Bei einem Auftreten einer manischen Verstimmung ist dieses Medikament sofort abzusetzen. Das gleiche gilt für das Auftreten akut produktiver Symptome bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen. Dosulepinhydrochlorid kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z.B. Entzugssyndrom nach abruptem Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.


Sonstige Hinweise


Dem jeweiligen Risiko entsprechend (Auftrittwahrscheinlichkeit der Nebenwirkungen und Risikolage des Patienten) sind in regelmäßigen Abständen Kontrollen von Blutdruck, EKG, Blutbild, Leberfunktion und ggf. EEG vorzunehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Wirkung von Alkohol und die Wirkung anderer zentraldämpfend wirkender Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme von Idomverstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung ist mit einer Verstärkung peripherer und zentraler Effekte (insbesondere einem Delir) zu rechnen.

Die Wirkung sympathomimetischer Amine auf das vegetative Nervensystem kann durch gleichzeitige Gabe von Idom erheblich verstärkt werden, z.B. bei vasokonstringierenden Zusätzen bei Lokalanästhetika.

MAO-Hemmer vom irreversiblem Hemmtyp sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Idomabgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, Hyperpyrexie, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden. Bei therapieresistenten Depressionen und unter Beachtung aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen und unter langsamer Dosissteigerung ist eine zusätzliche Gabe von MAO-Hemmern bei vorbestehender Behandlung mit Idomim Einzelfall möglich.

Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung von Fluoxetin oder Fluvoxamin kann es durch Substratkonkurrenz zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Dosulepin kommen. Es ist daher eine Dosisreduktion von Dosulepin, Fluoxetin oder Fluvoxamin erforderlich.

Es kann zu einer Wirkungsabschwächung von Antihypertensiva vom Typ des Guanethidin bzw. des Clonidin kommen mit der Gefahr eines Wiederanstiegs des Bluthochdrucks (Rebound-Hypertension) bei mit Clonidin behandelten Patienten.

Idom kann die Wirksamkeit einiger Antiarrhythmika besonders vom Typ Ia (z.B. Chinidin) und Typ III (z.B. Amiodaron) verstärken.

Bei einer Kombination mit Neuroleptika kann es zur Erhöhung der Blutspiegel trizyklischer Antidepressiva wie Dosulepinhydrochlorid kommen. Auch bei einer zugleich bestehenden Behandlung mit Cimetidin kann der Blutspiegel von Dosulepinhydrochlorid erhöht werden.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Dosulepin sollte während der Schwangerschaft und insbesondere im 1. Drittel nur bei zwingender Indikation angewendet werden, da nur unzureichende Erfahrungen für den Menschen bei Anwendung in der Schwangerschaft vorliegen (s. auch Kapitel “Toxikologische Eigenschaften” und “Sonstige Hinweise”).

Idomsollte nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da Dosulepin, der Wirkstoff von Idom, in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht.


Dosulepin darf während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten sowie im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht bzw. nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.

Nach der Geburt wurden, insbesondere nach Verabreichung höherer Dosierungen von Antidepressiva vor der Geburt, Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atemfunktion, Harn- und Stuhlentleerung beobachtet. Dosulepin geht in die Muttermilch über, daher sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel, sowie auch im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Medikamenten (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka).

Gleichzeitiger Genuss von Alkohol verschlechtert die Verkehrstüchtigkeit noch weiter.

Daher sollte das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist in jedem Einzelfall durch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.


4.8 Nebenwirkungen


Zu Beginn der Behandlung können häufig auftreten:

Mundtrockenheit, verstopfte Nase, Müdigkeit, Benommenheit, Schwitzen, Schwindel, Hypotonie, Herzrhythmusstörungen, Aggression, Sprachstörungen, Tremor, Akkomodationsstörungen, Obstipation, Gewichtszunahme und meist passageres Ansteigen der Leberenzymaktivität.

Gelegentlich kommt es zu Miktionsstörungen, innerer Unruhe, Hyponatriämie, Durstgefühl, Hautausschlägen, Libidoverlust bzw. Impotenz. Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von deliranten Syndromen.

Selten kann es zu Kollapszuständen, paralytischem Ileus, Harnsperre, Blutbildveränderungen, insbesondere Leukopenien, Galaktorrhoe, Leberfunktions-störungen (z.B. cholestatische Hepatose) und Erregungsleitungsstörungen kommen. Eine bestehende Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kann verstärkt werden. Allergische Reaktionen der Haut, wie z.B. allergische Vaskulitis, können auftreten.


Im Einzelfall können durch Dosulepin Agranulozytose, zerebrale Krampfanfälle, motorische Störungen (Akathisie, Dyskinesien), Polyneuropathien oder Glaukomanfälle ausgelöst werden.


Hinweis:

Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Erzeugung eines pharmakogenen Delirs zu bedenken. Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hochdosierten Behandlung mit Dosulepin sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.


Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Antidepressiva oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 8. „Warnhinweis“).


In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Seleketiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) oder trizyklischen Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.


4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Intoxikation

Überdosierungen von Idom sind bei depressiven Patienten mit hohem Suizidrisiko nicht auszuschließen. Die niedrigste Dosis, die bei einem Erwachsenen zum Tode geführt hat, betrug 750 mg bis 1000 mg. Die höchste Dosis von Dosulepin, die überlebt wurde, betrug 5,0 g (dies entspricht 66 überzogenen Tabletten à 75 mg).

Die Plasmakonzentration nach Einnahme von Überdosen liegen um 1 µg/ml, während die Werte bei therapeutischer Dosierung um 100ng/ml betragen.

Nach Überdosierung sind die bekannten unerwünschten Arzneiwirkungen wie Schläfrigkeit, Schleiersehen, Tremor, Erregung und Halluzination verstärkt. Bedrohlich sind Bewusstseinsstörungen, Konvulsionen, Herzrhythmusstörungen und Atemdepression.


b) Therapie von Intoxikation

Ein spezifisches Antidot für Dosulepin ist nicht bekannt. Kontrolle und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen sowie Magenentleerung oder Magenspülung. ggf. mit Zusatz von Aktivkohle zur Verhinderung der Resorption von Dosulepin, sind geeignete Maßnahmen zur Behandlung der Idom-Überdosierung.

Intubation und Physostigmin-Zufuhr 6 mg/h zu Beginn sind weitere Maßnahmen, die zur Verbesserung der kardialen Symptomatik und der Bewusstseinslage beitragen. Nach Auslassversuchen der Physostigmin-Zufuhr kann diese je nach bestehender Symptomatik bis zur Symptomfreiheit reduziert werden.

Auf eine Hämoperfusion wird wegen des hohen Verteilungsvolumens und der Ineffizienz in der Regel verzichtet. Ebenso zeigt eine forcierte Diurese keinen zusätzlichen Nutzen.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: ATC-Code: N06AA16


Pharmakologische Eigenschaften

Dosulepin gehört zu den trizyklischen Antidepressiva mit psychomotorisch dämpfender Wirkung. Im Tierexperiment zeigt Dosulepin die für trizyklische Antidepressiva typischen Effekte. Auf zellulärer Ebene hemmt Dosulepin die präsynaptische Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin, während Dopamin kaum beeinflusst wird. Dies gilt auch für die antidepressiv wirkenden Metaboliten. Postsynaptisch kommt es zu einer “ß-down-regulation” und nachfolgend zu einer Abschwächung der Noradrenalin-stimulierten Adenylatcyclase.


Toxikologische Eigenschaften

Toxikologische Prüfungen wurden nach einmaliger und wiederholter Verabfolgung bei mehreren Tierspezies über einen Zeitraum bis zu 2 Jahren durchgeführt. Nach Dosen über 25 mg/kg KG wurden Veränderungen an Lunge, Leber und Niere gesehen, und die Mortalität stieg über die Rate der von Kontrolltieren an.

Kanzerogenitäts- und Mutagenitäts-Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf ein karzinogenes oder mutagenes Potential.

Auch die Reproduktionsuntersuchungen zeigten keine Anhaltspunkte für embryotoxische, teratogene oder die Fertilität beeinflussende Eigenschaften.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach oraler Gabe und Resorption in dem oberen Teil des Intestinums wird Dosulepin in der Leber metabolisiert.

Die pharmakologisch wirksamen Metaboliten sind Nordosulepin, Dosulepinsulfoxid und Nordosulepinsulfoxid. Demnach unterliegt Dosulepin einer N-Demethylierung der Seitenkette sowie einer Oxidation am S des mittleren Ringes.

Im Gleichgewichtszustand liegen 39 % Dosulepin, 33 % Dosulepinsulfoxid und Nordosulepinsulfoxid sowie 28 % Nordosulepin vor. Die maximale Plasmakonzentration betrug nach 50, 100 und 150 mg Dosulepin 29,5, 51,1 und 85,5 ng/ml; der Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration war 3,6 h, 3,1 h und 3,4 h. Die entsprechenden Werte nach 150 mg Dosulepin für die drei Metaboliten waren Cmax = 184,1, 18,9 und 48,1 ng/ml, die Tmax-Werte 4,4, 7,7 und 6,0 h. Die Eliminationshalbwertszeit der Muttersubstanz Dosulepin betrug 21,6 h und nimmt mit steigender Dosis bis zu 18,5 h ab. Die niedrigsten und höchsten Werte der Metaboliten waren 22,7 h und 45,7 h.

Die Halbwertszeit der Muttersubstanz rechtfertigt eine 1 x tägliche Gabe von Idom.


Nach einmaliger Verabreichung von 50, 100 und 150 mg Dosulepin wurde eine dosisabhängige Kinetik festgestellt. Die intestinale Absorption ist praktisch vollständig. Die hepatische Extraktion beträgt im angegebenen Dosisbereich 66 % bis 73 %. Unter Annahme einer vollständigen Absorption und praktisch ausschließlich hepatischer Metabolisierung errechnet sich die absolute Bioverfügbarkeit mit ca. 30 %. Hepatische Clearance und Gesamtkörper-Clearance betragen 65,3 bzw. 59,5 l/h.

Dosulepin unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf. Die Ausscheidung erfolgt nach Gabe von 50 mg innerhalb 96 h zu 56 % der Dosis renal und zu 15 % fäkal.

Nach wiederholter Verabfolgung von 75 mg/Tag treten Steady-State-Plasmakonzentrationen von 38-84 ng/ml innerhalb von 10 bis 14 Tagen auf. Nach Dosen von 150 mg/Tag werden Plasmakonzentrationen über 100 ng/ml beobachtet. Die interindividuelle Variabilität der Konzentrationen ist beträchtlich und von der metabolischen Kapazität der Leber und der Resorption abhängig.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Calciumphosphat, Maisstärke, Povidon, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Talkum, Sucrose, Glukosesirup, Carnaubawachs, Titandioxid (E 171).


6.2 Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Idomsollte nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


OP mit 20 überzogenen Tabletten N1

OP mit 50 überzogenen Tabletten N2

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Zulassungsinhaber:

Pharmaselect International Beteiligungs GmbH

Ernst-Melchior-Gasse 20, 1020 Wien


Vertrieb:

medphano Arzenimittel GmbH

Maienbergstrasse 10-12, 15562 Rüdersdorf

Telefon: +49/33638-749-0

Telefax: +49/33638-749-77


8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


1571.00.01


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Erteilung der Zulassung: 10. Dezember 1981


10. STAND DER INFORMATION


Juli 2012


11. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT


Verschreibungspflichtig



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FI Idom Juli 2012