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Imap

Document: 30.08.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation © J-C 2005


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung des Arzneimittels beginnen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.


1. Was ist Imap und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Imap beachten?

3. Wie ist Imap anzuwenden?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Imap aufzubewahren?



Imap®

Wirkstoff: Fluspirilen



Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Fluspirilen.


1 ml Injektionssuspension enthält 2 mg Fluspirilen.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Povidon (K17), Benzylalkohol, Polysorbat 80, Natrium­dihy­drogenphos­phat 1 H2O, Dinatriumhydrogenphosphat, Wasser für Injektionszwecke.

Enthält 12 mg Benzylalkohol pro ml.


Imap ist in Packungen mit 1 Durchstechflasche zu 6 ml Injektionssuspension (N1), mit 5 (5 x 1) Durchstechflaschen zu 6 ml Injektionssuspension (N3) oder als Großpackung mit 15 (3 x 5 x 1) Durchstechflaschen zu 6 ml Injektionssuspension erhältlich.


1. Was ist Imap und wofür wird es angewendet?


1.1 Imap ist ein Arzneimittel zur Behandlung spezieller psychischer Erkrankungen (Langzeitneuroleptikum).


1.2 von:

JANSSEN-CILAG GmbH

41457 Neuss

Telefon: 02137 / 955-955

Telefax: 02137 / 955-327

Email: jancil@jacde.jnj.com

Internet: www.janssen-cilag.de


hergestellt von:

JANSSEN PHARMACEUTICA N.V.

Turnhoutseweg 30

B-2340 Beerse/Belgien


1.3 Imap wird angewendet


bei akut produktiven und chronisch schizophrenen Psychosen (Langzeittherapie und Rezidivprophylaxe)



2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Imap beachten?


2.1 Imap darf nicht angewendet werden


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber dem Wirkstoff, die Wirkstoffgruppe (Butyrophenone) oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind;

- bei Zuständen, die mit einer schweren Dämpfung des zentralen Nervensystems einhergehen, z. B. Koma, akute Vergiftungen mit Alkohol, Schmerzmitteln , Schlafmitteln oder Psychopharmaka;

- bei Parkinsonkrankheit

- in Geweben mit verminderter Durchblutung.


2.2 Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Imap ist erforderlich


- bei Schädigung von Leber- und Nieren;

- bei hirnorganischen Erkrankungen

- bei Vorschädigung des Herzens

- bei bestimmten Geschwülsten (prolaktinabhängige Tumore, z. B. Brusttumore);

- bei Nebennierentumor;

- bei sehr niedrigem Blutdruck bzw. (orthostatischem) Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen;

- bei Erkrankungen der blutbildenden Organe;

- bei malignem neuroleptischen Syndrom in der Vorgeschichte (vergleiche "Nebenwirkungen");

- bei grünem Star, Harnverhalten, Schilddrüsenfunktionsstörungen.


Bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit organischen Hirnschäden und zerebralen Krampfanfällen in der Vorgeschichte ist besondere Vorsicht geboten, da große Anfälle auftreten können. Bei Epilepsie kann die Schwelle für das Auftreten von Krampf­anfällen herabgesetzt werden. Epileptiker sollten nur unter Beibehaltung der Mittel zur Verhinderung von Krampfan­fällen mit Fluspirilen behandelt werden.


Patienten mit wahnhafter Depression sollte Imap nur unter besonderer Vorsicht und zusammen mit einem Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Anti­depressivum) verabreicht werden.


Bei Nebennierentumoren, verminderter Nierenfunktion, Herz- oder Hirnschädigung treten häufiger starke Blutdruckabfälle (hypotensive Reaktionen) auf.


Sehr selten kann es zu einem lebensbedrohlichen Zustand (malignem neuroleptischen Syndrom) mit hohem Fieber über 40 °C, Muskelstarre und Herzjagen, Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit (Störungen des vegetativen Nervensystems) kommen, der das sofortige Absetzen der Medikation und intensivmedizinische Maßnahmen wie bei Überdosierungen erfordert.


Bei Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, Hals­schmerzen, bei Fieber sowie bei grippeähnlichen Erscheinungen ist der Arzt umgehend aufzusuchen. Nehmen Sie bitte keine fiebersenkenden oder schmerz­stillenden Arzneimittel ein.


Einfluss auf labordiagnostische Parameter

Das Ergebnis eines Schwangerschaftstests kann verfälscht werden (falsch positives Ergebnis).


Kontrolluntersuchungen

Da Imap zu Störungen des Blutbildes, der Nieren und der Leber führen kann, sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu den erforderlichen Kontrollunter­suchungen einzufinden, unbedingt nachkommen.


Achten Sie bitte darauf, ob bei Ihnen Störungen des Bewegungsablaufes (z. B. unwill­kürliche Bewegungen, vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch an Armen und Beinen) auftreten (auch erst nach Beendigung einer Behandlung). Frauen und ältere Menschen scheinen eher davon betroffen zu sein. Nehmen Sie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt bitte wahr, damit erste Anzeichen (Fingertremor, Herausstrecken der Zunge) erkannt werden.


Kinder

Kinder sollten nicht mit Imap behandelt werden.


Ältere Patienten

Besondere Vorsicht ist geboten bei älteren Patienten, da Krampfanfälle auftreten können.


Bei älteren Patienten und bei Vorschädigung des Herzens können Störungen der Erregungsleitung auftreten.


Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft sollte Imap nur in Ausnahmefällen gegeben werden. Vorab müssen der Nutzen einer Therapie für Sie und die Risiken einer Schädigung des Kindes mit Ihrem Arzt besprochen und sehr sorgfältig abgewogen werden. Fluspirilen, der Wirkstoff in Imap, erreicht das Kind über die Plazenta und über die Muttermilch. Während einer Behandlung mit Imap darf nicht gestillt werden.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Bei Anwendung von Imap kann es auch bei bestimmungsgemäßem Ge­brauch zu unerwünschten Wirkungen wie Schwindelgefühl, Benommenheit, Sehstörungen u. a. kommen.


Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge!Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter ver­schlechtert!


Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Imap

Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und allergische Reaktionen hervorrufen.


Bei Nierenfunktionsstörungen ist die verlangsamte Ausscheidung von Povidon zu beachten. Aufgrund des Povidongehaltes kann nicht ausgeschlossen werden, dass es nach häufiger oder länger dauernder Anwendung sehr selten zu einer Speicherung von Povidon im Retikuloendothelialen System (RES) oder zu örtlichen Ablagerungen und Fremdkörpergranulomen kommen kann, die zur Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben können.


Imap enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d. h. es ist nahezu "natriumfrei".


Aufgrund der galenischen Zusammensetzung darf Imap nicht mit anderen Substanzen gemischt werden.


2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Die gleichzeitige Anwendung von Alkohol und Imap kann zu einer Verstärkung der Alkoholwir­kung und zu einer Blutdrucksenkung führen.


Bei gleichzeitiger Anwendung mit zentral dämpfenden Arzneimitteln (Schlafmittel, Schmerzmittel, andere Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Psychopharmaka), Mittel z. B. gegen Allergien (Antihistaminika)) kann es zu verstärkter Benommenheit oder Atmungsdämpfung kommen.

Eine durch Polypeptid-Antibiotika (z. B. Capreomycin, Colistin, Polymyxin B) hervor­gerufene Atmungsdämpfung kann durch Imap verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Gabe von krampflösenden Arzneimitteln (z. B. Benzatropin) oder Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinsonkrankheit (z. B. Trihexyphenidyl), die eine anticholinerge Wirkung besitzen, kann die Fluspirilen-Wirkung abgeschwächt werden.


Die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Imap verstärkt werden. Die blutdrucksenkende Wirkung von Guanethidin (Anti­hypertonikum) wird dagegen abgeschwächt.


Die gleichzeitige Einnahme von trizyklischen Antidepressiva (Arzneimittel zur Behand­lung von Depressionen) und Imap führt zu einem Anstieg der Antidepressiva-Plasmaspiegel. Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeutsamen Änderung der Wirkung des Antidepressivums führt.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln zur Behandlung von Krampfleiden (Phenobarbital, Carbamazepin oder Diphenylhydantoin) kann der Blutspiegel von Fluspirilen gesenkt werden. Es ist nicht bekannt, ob dies zu einer bedeutsamen Abschwächung der Fluspirilen-Wirkung führt.


Die Gabe von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung von manischen Erkrankungen) kann den Fluspirilen-Spiegel im Blut erhöhen, die Gabe von Imap den Lithium-Spiegel. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Lithium kann es vermehrt zu Bewe­gungsstörungen, Müdigkeit, Zittern und Mundtrockenheit kommen. Die Möglichkeit von Vergiftungs­erscheinungen des Nervensystems kann nicht ausgeschlossen werden.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dopamin‑Agonisten (z. B. Levodopa, einem Arzneimittel zur Behandlung der Parkinsonkrankheit) kann die Wirkung des Dopamin-Agonisten abgeschwächt werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Neuroleptika und anderen Dopamin-Antagonisten (z. B. Metoclo­pra­mid), kann es zu einer Verstärkung der Bewegungsstörungen kommen, ebenso bei Anwendung von Fluspirilen zur Behandlung Kokainsüchtiger.


Die gleichzeitige Behandlung mit Wurmmitteln, die Piperazin enthalten, führt zu einem erhöhten Risiko von Bewegungsstörungen.


Bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Stimulantien vom Amphetamintyp wird deren Effekt vermindert, außerdem wird der antipsychotische Effekt des Fluspirilen vermindert.


Bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Sympathomimetika (Arzneimittel, die auf den Blutdruck wirken) wie z. B. Epinephrin kann es zu unerwartetem Blutdruckabfall und Beschleunigung des Herzschlags kommen. Die blutdrucksteigernde Metaraminol-Wirkung wird abgeschwächt. Auch die Phenylephrin-Wirkung wird abgeschwächt. Eine Verengung der Blutgefäße durch hohe Dopamindosen kann durch Fluspirilen vermindert werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Imap und Arzneimitteln, die eine anticholinerge Wirkung besitzen (z. B. Atropin), kann diese Wirkung verstärkt werden. Dies kann sich in Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks, Mundtrockenheit, beschleunigtem Herzschlag, Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen, Störungen der Spei­chelsekretion, Sprechblockade, Gedächtnisstörungen oder vermin­dertem Schwitzen äußern.


Unter der Behandlung mit Imap ist die Wirkung von Disulfiram (Arzneimittel zur Behandlung der Alkoholkrankheit) bei gleichzeitigem Alkoholgenuss abgeschwächt.


Die Kombination mit Substanzen, die die Krampfschwelle des Gehirns herabsetzen, sollte vermieden werden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Pentetrazol (einem das zentrale Nervensystem und die Atmung anregenden Arzneimittel) kann es zur Auslösung von Krampfanfällen kommen.


Wegen der durch Fluspirilen hervorgerufenen Prolaktinerhöhung kann die Reaktion auf die Anwendung von Gonadorelin abgeschwächt werden.

Einfluss auf labordiagnostische Parameter

Das Ergebnis eines Schwangerschaftstests kann verfälscht werden (falsch positives Ergebnis).



3. Wie ist Imap anzuwenden?


Wenden Sie Imap immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


3.1 Art der Anwendung

Zur intramuskulären Anwendung.

Bei wiederholter intramuskulärer Anwendung: Injektionsstelle wechseln.


Nicht in Geweben mit verminderter Durchblutung (Knorpel-, Sehnen-, Fettgewebe u. a.) anwenden. Imap darf nicht subkutan oder intraartikulär injiziert werden.


Fluspirilen wird einmal wöchentlich tief in den Gesäßmuskel (intraglutäal) injiziert.


Imap muss gleichmäßig suspendiert sein. Deshalb die Suspension zur Injektion vor dem Aufziehen leicht schütteln. Gebrauchsfertig hat die Injektionssuspension ein perl­mutt­artiges marmorisiertes Aussehen.


3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Die Dosierung, Darreichungsform und Dauer der Anwendung müssen an die individuelle Reaktionslage, das Anwendungsgebiet und die Schwere der Krank­heit ange­passt werden. Die antipsychotische Wirkung erreicht ihr Maximum manch­mal erst nach ein- bis dreiwöchiger Behandlung. Ein Beginn mit lang­sam an­stei­gen­der Dosierung wird für die ambulante Behandlung vorge­schla­gen.


Bei statio­närer Behandlung kann auch mit höheren Dosen begon­nen wer­den, um eine rasche Wirkung zu erreichen. Die maximale angstlösende Wir­kung wird erst allmählich erreicht. Abrupte starke Dosisänderungen erhöhen das Nebenwirkungsrisiko.


- Akute endogene psychotische Syndrome mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörun­gen und Ich-Störungen; katatone Syndrome:

Beginn mit 2-10 mg Fluspirilen alle 7 Tage i. m. Nach Abklingen akuter Sym­pto­me liegt die Erhaltungsdosis in der Regel bei 4-8 mg Fluspirilen, bei nicht auf die Behand­lung ansprechenden Fällen auch hö­her.


- Chronisch verlaufende endogene Psychosen (zur Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe):

Beginn mit 2-10 mg Fluspirilen alle 7 Tage i. m. Die Erhaltungsdosis liegt in der Regel bei 4-8 mg Fluspirilen, bei nicht auf die Behandlung anspre­chen­den Fäl­len auch höher.


Bei älteren Patienten kann in der Regel mit niedrigeren Dosen eine Wirkung er­zielt werden (Beginn bei vorgenannten Indikationen mit 1-2 mg Fluspirilen).


Nach längerfristiger Behandlung muss der Abbau der Dosis in kleinen Schritten und über einen längeren Zeitraum in engem Kontakt zwischen Arzt und Patient erfolgen.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Imap zu stark oder zu schwach ist.


3.3 Wenn Sie eine größere Menge Imap angewendet haben, als Sie sollten


Bei Zeichen einer Überdosierung ist ggf. eine Injektion auszulassen.


Als Symptome einer Überdosierung können schwere extrapyramidale Störungen (akute dyskinetische oder dystone Symptome, Zungen-Schlund-Syndrom, Blick­krämpfe, laryngeale oder pharyngeale Spasmen), Somnolenz bis Koma, mitunter Erregung und delirante Verwirrtheit, seltener zerebrale Krampfanfälle, Hyperthermie oder Hypothermie, kardiovaskuläre Symptome (Hypotension, Tachy­kardie oder Brady­kardie, ventrikuläre Tachyarrhythmie, Herz- und Kreislauf-Versagen), selten anticholi­nerge Effekte (verschwommenes Sehen, Glau­komanfall, Ausbleiben der Darmmotilität, Urinretention), selten respiratorische Kompli­kationen (Zyanose, Atemdepression, Atemstillstand, Aspiration, (Broncho-) Pneu­monie) auftre­ten.


Verständigen Sie bitte bei Anzeichen einer Überdosierung den nächsten erreichbaren Arzt.


Die Therapiemaßnahmen erfolgen symptomatisch und unterstützend, sie orientieren sich an den allgemeinen Prinzipien der Vorgehensweise bei Überdosierungen, Besonderheiten siehe Fachinformation.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Imap Nebenwirkungen haben.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Insbesondere in den ersten Tagen nach Injektion kommt es häufig zu sogenannten Frühdyskinesien, die in Form von Muskelverspannungen und Störungen des Bewe­gungsablaufs (krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlund­muskulatur, Blickkrämpfe, Schiefhals, Versteifungen der Rückenmuskulatur, Kiefer­muskelkrämpfe) auftreten, zu Störungen wie bei der Parkinsonkrankheit (Zittern, Steifigkeit, vermehrter Speichelfluss) und zu Bewegungsdrang und der Unfähigkeit, still sitzen zu bleiben (Akathisie). In diesen Fällen kann der Arzt die Dosis verringern oder auch ein Gegenmittel verabreichen, das diesen Nebenwirkungen sofort entgegenwirkt.


Insbesondere zu Beginn der Behandlung treten gelegentlich Müdigkeit, gelegentlich auch Sehstörungen und vermehrtes Schwitzen und Schlafstörungen, ferner seltener Unruhe, Erregung, Benommenheit, depressive Verstimmung, Angst sowie Kreislaufstörungen auf wie Blutdruckabfall, insbesondere beim Wechsel vom Liegen zum Stehen, Beschleunigung des Herzschlages.


Augen

Selten können Hornhaut- und Linsenveränderungen des Auges auftreten. Selten kann es bei hoher Dosierung zu Sehstörungen und Erhöhung des Augeninnendrucks kommen.


Blutbild

Blutzellschäden können in Ausnahmefällen vorkommen. Daher sollten Sie der Aufforderung des Arztes, sich zu den erforderlichen Blutbildkontrollen einzufinden, unbedingt nachkommen.


Haut

Selten können allergische Hautreaktionen auftreten.


Herz, Kreislauf

EKG-Veränderungen wurden beobachtet.


Hormone, Stoffwechsel

Vereinzelt können erhöhte Prolaktinspiegel im Blut, Störungen der Regelblutung, Absonderung von Milch aus der Brust bei der Frau, Anschwellen der Brust beim Mann, Störungen der sexuellen Erregbarkeit und Gewichtszunahme auftreten, ferner Störungen des Zuckerhaushaltes.


Leber, Galle

Selten können vorübergehende Leberfunktionsstörungen, Abflussstörungen der Galle, Gelbsucht auftreten.

Magen, Darm

Selten kann es bei hoher Dosierung zu Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust kommen. Sehr selten kann es zu einer lebensbedrohlichen Darmläh­mung kommen.


Nervensystem und Psyche

Insbesondere bei Langzeittherapie können Gleichgültigkeit, Schwindelgefühl, Kopf­schmerzen, seltener Zeichen von Verwirrtheit - insbesondere unter Kombination mit bestimmten anderen Wirkstoffen (anticholinerg wirksamen Substanzen), können Krampfanfälle des Gehirns sowie starke Schwankungen der Körpertemperatur auftreten. Sehr selten können die ursprünglichen Krankheits­erscheinungen verstärkt werden.


Sehr selten kann es zu einem lebensbedrohlichen Zustand (malignem neuroleptischen Syndrom) mit hohem Fieber über 40 °C, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems (Herzjagen, Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit) kommen, der das sofortige Absetzen der Medikation und intensivmedizinische Maßnahmen wie bei Überdosierungen erfordert.


Niere

Selten kann es bei hoher Dosierung zu Störungen beim Wasserlassen kommen.


Sonstige

Über örtliche Reizungen an der Einstichstelle ist berichtet worden.

Gelegentlich kann es bei hoher Dosierung zu Mundtrockenheit, selten zu einem Gefühl der verstopften Nase kommen.



Besondere Hinweise:

Bei Patienten mit zerebralen Krampfanfällen darf die antiepileptische Behandlung nicht unterbrochen werden, da Fluspirilen die Schwelle für das Auftreten von Krampfanfällen senkt.


Bei zumeist längerer und hochdosierter Therapie mit Neuroleptika, zu denen Fluspirilen gehört, kann es zu anhaltenden Störungen des Bewegungsablaufes kommen (sogenannte Spätdyskine­sien in Form von z. B. unwillkürlichen Bewegungen, vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch an Armen und Beinen). Frauen und ältere Menschen scheinen eher davon betroffen zu sein. Diese Störungen treten manchmal erst nach Beendigung einer Behandlung auf und lassen sich nach heutigem Erkenntnisstand kaum behandeln. Daher ist der Arzt regelmäßig aufzusuchen, damit erste Anzeichen (Fingertremor, Herausstrecken der Zunge) erkannt werden.


Bei älteren Patienten und Patienten mit Vorschädigung des Herzens können Störungen der Erregungsleitung auftreten.


Patienten mit Nebennierentumor, verminderter Nierenfunktion, Herz- oder Hirnschä­digung zeigen häufiger hypotensive Reaktionen auf Gabe von Fluspirilen und sollten deshalb sorgfältig überwacht werden.


Blutbild, Nieren- und Leberfunktion sowie die Herz-Kreislauf-Situation des Patienten sollten vom Arzt während der Therapie in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Ein Ausgangs-EKG sowie -EEG sollte für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.


Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit, auch wenn sie nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind


5. Wie ist Imap aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.


Haltbarkeit nach Anbruch:

Nach Anbruch darf die Injektionssuspension noch 2 Wochen verwendet werden.


Aufbewahrungsbedingungen:

Aufrecht stehend aufbewahren.

Vor Frost schützen!



Stand der Information:

August 2005


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