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Infectogingi Mundgel

Document: 29.09.2011   Fachinformation (deutsch) change

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1.3.1 Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels

(Fachinformation)


Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


INFECTOGINGI®Mundgel, Wirkstoffe: Lidocain 1,0 g/100 g, Auszug aus Salbeiblättern und Kamillenblüten je 12,0 g/100 g, Gel



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


100 g Gel enthalten:

Wirkstoffe:

Lidocain 1,00 g

Auszug aus Salbeiblättern (1:1,95 – 2,2) Auszugsmittel Ethanol 66,3 % (V/V)

12,00 g

Auszug aus Kamillenblüten (1:1,9 – 2,2) Auszugsmittel Ethanol 66,3 % (V/V)

12,00 g


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. Darreichungsform


INFECTOGINGI Mundgel ist ein Gel zur Behandlung von Erkrankungen der

Mundhöhle.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur zeitweiligen unterstützenden Behandlung von Entzündungen und Wunden der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Soweit nicht anders verordnet, wird in der zahnärztlichen Praxis das Wundgebiet lege artis versorgt, trockengelegt und eine entsprechend große Menge Gel appliziert. Auf tiefes Eindringen in Wundhöhlen und Zahnfleischtaschen ist

Wert zu legen.

Soweit nicht anders verordnet, in der häuslichen Anwendung drei- bis viermal täglich nach Mundspülung eine erbsengroße Menge Gel mit der gereinigten Fingerkuppe auf die schmerzende oder entzündete Stelle auftragen bzw.

in die Zahnfleischtaschen einbringen und gründlich einmassieren.


INFECTOGINGI Mundgel soll bis zur Besserung bzw. Abheilung der Entzündungen angewendet werden.


4.3 Gegenanzeigen


INFECTOGINGI Mundgel darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


- bei Patienten mit schweren Störungen des Reizbildungs- und

Reizleitungssystems am Herzen, akuter dekompensierter Herzinsuffizienz

und schweren Nieren- oder Lebererkrankungen.


- Schwangerschaft:

INFECTOGINGI Mundgel sollte in der Schwangerschaft nur bei strenger

Indikationsstellung angewendet werden.


- Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von

INFECTOGINGI Mundgel:

Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.


Bei Anwendung von INFECTOGINGI Mundgel über einen längeren Zeitraum sollte

der Zahnarzt aufgesucht werden.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen


Keine bekannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Die Anwendung von INFECTOGINGI Mundgel während der Schwangerschaft soll nur erfolgen, wenn dies unbedingt notwendig ist.

Kontrollierte Untersuchungen an Schwangeren liegen nicht vor.

Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangeren geben keinen Hinweis auf kongenitale Effekte durch Lidocain. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. (siehe 5.3)

Stillzeit:

Lidocain geht in geringer Menge in die Muttermilch über. Eine Gefahr für den Säugling erscheint bei therapeutischen Dosen unwahrscheinlich.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen


Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.





4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


In seltenen Fällen (≥ 0,0 1 % - < 0,1 %)können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.

4.9 Überdosierung


Es wurde über keine Fälle von Überdosierungen berichtet.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Mundhöhlen -Therapeutikum

ATC-Code: A01AD11


- Lidocain ist ein Lokalanästhetikum, das in der INFECTOGINGI Mundgel als Oberflächenanästhetikum wirksam ist.


- Der lokalanästhetische, schmerzstillende Effekt liegt darin begründet, dass Lidocain die reversible, örtlich begrenzte Erregbarkeit der schmerzvermittelnden sensiblen Endorgane und das Leitungsvermögen der sensiblen Nerven-

fasern aufhebt.


- Salbei (hier eingesetzt als Salbeiblätterauszug und hergestellt aus Salbeiblättern, extrahiert mit Ethanol) wirkt durch das Zusammenspiel von ätherischem Öl und Gerbstoffen antiseptisch, antiphlogistisch und adstringierend.


- Kamille (hier eingesetzt als Kamillenblütenauszug und hergestellt aus Kamillenblüten, extrahiert mit Ethanol) wirkt durch die lipophilen Wirkstoffe des ätherischen Öles, wie Bisabolol und Matricin, und die hydrophilen

Wirkstoffe, wie Flavonoide und Schleimstoffe, antiphlogistisch, wundheilungsfördernd, antibakteriell und leicht desodorierend.








5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Lokalanästhetika hemmen die Reizleitung sensibler Nervenfasern, und zwar in der Reihenfolge Schmerz, Kälte bzw. Wärme, Berührung, Druck. Die Schmerzlinderung bzw. -ausschaltung bei der Anwendung von INFECTOGINGI Mundgel tritt innerhalb weniger Minuten ein.


Durch die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe des Salbeiextraktes bildet sich über entzündeten Stellen und Wunden eine dünne pergamentartige, die Heilung begünstigende Haut.


Die antiseptische Wirkung der Kamille und des Salbeis reduziert den Mikroorganismenbefall, der in der Mundhöhle besonders begünstigt ist; ihre antiphlogistische Wirkung beschleunigt die Wundheilung.


Die Wirkstoffkombination ist in ihren Eigenschaften überschaubar und begründet, da INFECTOGINGI Mundgel die entzündliche Symptomatik durch die antiphlogistischen, antiseptischen, anästhetischen und adstringierenden Eigenschaften ihrer

Inhaltsstoffe auf mehreren Ebenen lindert.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Es liegen zahlreiche Untersuchungen an unterschiedlichen Tierarten zur akuten Toxizität von Lidocain vor. Anzeichen einer Toxizität waren ZNS-Symptome. Dazu zählten auch Krampfanfälle mit tödlichem Ausgang. Die beim Menschen ermittelte toxische (kardiovaskuläre oder zentralnervöse Symptome, Krämpfe) Plasmakonzentration von Lidocain wird mit 5 µg//ml bis >10 µg/ml Blutplasma angegeben.

Mutagenitätsuntersuchungen mit Lidocain verliefen negativ. Dagegen gibt es

Hinweise, dass ein bei der Ratte, möglicherweise auch beim Menschen aus Lidocain entstehendes Stoffwechselprodukt, 2,6-Xylidin, mutagene Wirkungen haben könnte. Diese Hinweise ergeben sich aus in-vitro-Tests, in denen dieser Metabolit in sehr

hohen, fast toxischen Konzentrationen eingesetzt wurde. Darüber hinaus zeigte 2,6-Xylidin in einer Kanzerogenitätsstudie an Ratten mit transplazentarer Exposition und nachgeburtlicher Behandlung der Tiere über 2 Jahre ein tumorigenes Potential. In diesem hochempfindlichen Testsystem wurden bei sehr hohen Dosierungen bösartige und gutartige Tumoren vor allem in der Nasenhöhle (Ethmoturbinalia) beobachtet. Da eine Relevanz dieser Befunde für den Menschen nicht hinreichend sicher auszuschließen ist, sollte Lidocain nicht über längere Zeit in hohen Dosen verabreicht werden.

Studien zur Reproduktionstoxizität ergaben keine Hinweise auf teratogene Eigenschaften. Allein eine Reduzierung des Fetalgewichtes wurde beobachtet. Bei Nachkommen von Ratten, die während der Trächtigkeit Lidocain erhielten, die fast der für den Menschen empfohlenen Maximaldosis (300 mg) entspricht, wurde von Verhaltensänderungen berichtet.







6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Liste der sonstigen Bestandteile


Minzöl, Propylenglycol, Kaliumcarbonat, Kieselsol 1430, Hyetellose, Chlorophyllin-Kupfer-Komplex, Trinatriumsalz, gereinigtes Wasser.


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


18 Monate

Haltbarkeit nach Anbruch: 3 Monate


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine


Art und Inhalt des Behältnisses


Tube aus Aluminium mit 6 g und 20 g

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige

Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung


INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH

Von-Humboldt-Str. 1

64646 Heppenheim

Tel. 0 62 52 / 95-70000

Fax 0 62 52 / 95-8844

Internet: www.infectopharm.com

E-Mail: kontakt@infectopharm.com



8. Zulassungsnummer


82138.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


23.12.2010



10. Stand der Information


September 2011



11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig

Serumwerk Bernburg AG ENR 2182138

September 2011