Infectotrimet 50 Saft
Fachinformation (Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehen Angaben)
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
INFECTOTRIMET® 50 Saft
50 mg/5 ml Suspension zum Einnehmen
INFECTOTRIMET® 100 Saft
100 mg/5 ml Suspension zum Einnehmen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Trimethoprim
INFECTOTRIMET 50 Saft 1 ml Suspension enthält 10 mg Trimethoprim (1 Messlöffel = 5 ml = 50 mg Trimethoprim)
INFECTOTRIMET 100 Saft 1 ml Suspension enthält 20 mg Trimethoprim (1 Messlöffel = 5 ml = 100 mg Trimethoprim)
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.), Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Rosafarbene Suspension zum Einnehmen
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
• unkomplizierte Harnwegsinfekte durch Trimethoprim-empfindliche Keime
• Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfekte
Bitte beachten Sie auch die Abschnitte 4.4 und 5.1.
Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von INFECTOTRIMET zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
INFECTOTRIMET 50 Saft
• Unkomplizierte Harnwegsinfekte:
Kinder bis 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 2 x täglich 3 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim ein. Dies entspricht bei:
5-10 kg Körpergewicht 2 x täglich 2,5 ml (1A Messlöffel)
10-20 kg Körpergewicht 2 x täglich 5 ml (1 Messlöffel)
20-40 kg Körpergewicht 2 x täglich 10 ml (2 Messlöffel)
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 2 x täglich 1520 ml (3-4 Messlöffel) INFECTOTRIMET 50 Saft ein.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 25-15 ml/min/1,73 m2) nehmen 2 x täglich 20 ml (4 Messlöffel) für 3 Tage und anschließend 2 x täglich 10 ml (2 Messlöffel), bei einer Kreatinin-Clearance von 15-10 ml/min/1,73 m2 2 x täglich 10 ml (2 Messlöffel) INFECTOTRIMET 50 Saft ein.
• Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfekte:
Kinder bis 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 1 x täglich 2 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim ein.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 1 x täglich 10 ml (2 Messlöffel) INFECTOTRIMET 50 Saft ein.
Diese Dosierung gilt auch für Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion, sofern die Kreatinin-Clearance nicht unter 10 ml/min/1,73 m2 liegt.
INFECTOTRIMET 100 Saft
• Unkomplizierte Harnwegsinfekte:
Kinder bis 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 2 x täglich 3 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim ein. Dies entspricht bei:
5-10 kg Körpergewicht 2 x täglich 1,25 ml (% Messlöffel)
10-20 kg Körpergewicht 2 x täglich 2,5 ml (/ Messlöffel)
20-40 kg Körpergewicht 2 x täglich 5 ml (1 Messlöffel)
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 2 x täglich 7,510 ml (1/-2 Messlöffel) INFECTOTRIMET 100 Saft ein.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 25-15 ml/min/1,73 m2) nehmen 2 x täglich 10 ml (2 Messlöffel) für 3 Tage und anschließend 2 x täglich 5 ml (1 Messlöffel), bei einer Kreatinin-Clearance von 15-10 ml/min/1,73 m2 2 x täglich 5 ml (1 Messlöffel) INFECTOTRIMET 100 Saft ein.
• Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfekte:
Kinder bis 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 1 x täglich 2 mg/kg Körpergewicht Trimethoprim ein.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre nehmen - soweit nicht anders verordnet - 1 x täglich 5 ml (1 Messlöffel) INFECTOTRIMET 100 Saft ein.
Diese Dosierung gilt auch für Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion, sofern die Kreatinin-Clearance nicht unter 10 ml/min/1,73 m2 liegt.
Art der Anwendung Zum Einnehmen.
• Unkomplizierte Harnwegsinfekte:
Der Saft ist morgens und abends zu oder unabhängig von den Mahlzeiten einzunehmen. 1
Der gebrauchsfertige Saft in der Flasche ist so bemessen, dass er bis zum weißen Markierungsstrich reicht.
Die alleinige Anwendung von INFECTOTRIMET ist wegen der vereinzelt beschriebenen Möglichkeit erhöhter Resistenzentwicklung limitiert.
Die Dauer der Therapie bei unkomplizierten Harnwegsinfekten beträgt in der Regel 3-7 Tage.
Die Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfektionen wird im Allgemeinen über 6 Wochen bis zu 6 Monaten durchgeführt.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Trimethoprim, Trimethoprim-Analoga (z. B. Tetroxoprim), Natriummethyl- bzw. Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
• pathologische Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukopenie, Granulozytopenie, Methämoglobinämie, megaloblastische Anämie)
• schwere Nierenfunktionsstörungen mit einer Kreatinin-Clearance kleiner als 10 ml/min/1,73 m2 3
• Früh- und Neugeborene
• fragiles X-Chromosom in Verbindung mit geistiger Retardierung bei Kindern
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vorsicht bei Leber- oder Nierenfunktionsstörung und bei Folsäuremangel. Bei Langzeitbehandlung sind regelmäßige Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion sowie Blutbildkontrollen, einschließlich des Differentialblutbildes, in vierwöchigen Abständen angezeigt.
Beim Auftreten von Halsentzündungen, Fieber oder grippeartigen Symptomen unter der Therapie mit Trimethoprim müssen sofortige Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
Bei Anzeichen einer Knochenmarkdepression ist die tägliche intramuskuläre Gabe von 3-6 mg Calciumfolinat über 3 Tage bzw. so lange, bis die normale Hämatopoese wiederhergestellt ist, angezeigt. Bei Kindern ist die Dosierung von Calciumfolinat altersgemäß anzupassen.
Beim Auftreten von schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Atemwege, Anaphylaxie) muss die Therapie mit INFECTOTRIMET sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und gegebenenfalls Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Beim Auftreten von schweren anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die sofort behandelt werden muss (z. B. Vancomycin oral, 4-mal 250 mg täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Trimethoprim ist, insbesondere bei älteren Patienten, bei HIV-Infizierten oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion über das Auftreten einer Hyperkaliämie berichtet worden.
Während der Anwendung von Trimethoprim sollte eine intensive Sonnenlichteinwirkung vermieden werden.
Zahnverfärbungen, die durch die Einnahme von INFECTOTRIMET entstehen können, sind normalerweise durch intensive Mundhygiene während der Behandlung zu vermeiden.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten INFECTOTRIMET Saft nicht einnehmen.
Sorbitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben.
Kinder und Jugendliche
Trimethoprim sollte nicht bei Kindern unter 6 Wochen angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Trimethoprim kann die Metabolisierung von Arzneistoffen, die über das Cytochrom P450-Isoenzym CYP2C8 abgebaut werden, hemmen. Die Anwendung von INFECTOTRIMET bei Patienten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, welche über das o. g. CYP-Isoenzym metabolisiert werden, sollte mit Vorsicht erfolgen, da eine verstärkte Wirkung und ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko nicht auszuschließen sind.
Trimethoprim wird durch aktive renale Sekretion mit Hilfe von organischen Kationen-Transportern (OCT) sowie der Multidrug and Toxin Extrusion Transporter (MATE) ausgeschieden. Bei Arzneimitteln, die ebenfalls durch aktive renale Sekretion über einen dieser Transporter ausgeschieden werden, besteht die Möglichkeit einer kompetitiven Hemmung, was zum Anstieg der Plasmakonzentration eines oder beider Wirkstoffe führen kann.
Zusätzlich zu diesen pharmakokinetischen Interaktionen kann Trimethoprim aufgrund seiner kaliumretinierenden Eigenschaften (vgl. Abschnitt 4.4) sowie aufgrund seiner Folsäureantagonistischen Wirkung (vgl. Abschnitt 5.1) pharmakodynamische Wechselwirkungen hervorrufen.
Interaktionen, die klinisch beobachtet wurden
Antikoagulantien wie Warfarin
Trimethoprim kann die Wirkung von Antikoagulantien verstärken. Deshalb sind regelmäßige Blutgerinnungskontrollen angezeigt.
Arzneimittel, die Folsäuremangelzustände hervorrufen, wie Phenytoin, Primidon, Barbiturate, Methotrexat oder p-Aminosalicylsäure
Wegen der Folsäure-antagonistischen Eigenschaften von Trimethoprim kann die Substanz theoretisch die Inzidenz von Folsäuremangelzuständen (wie z. B. Blutbildungsstörungen) durch andere Pharmaka verstärken. Außerdem hemmt Trimethoprim den Metabolismus von Phenytoin in der Leber und kann dadurch eine Wirkungsverstärkung dieser Substanz hervorrufen.
ACE-Hemmer, AT-1-Rezeptor-Antagonisten (Sartane) oder kaliumsparende Diuretika Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann, insbesondere bei älteren Patienten, bei HIV-Infizierten oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu einer Erhöhung des SerumKaliumspiegels führen. In entsprechenden Fällen sollte eine regelmäßige Kontrolle des SerumKaliumspiegels erfolgen.
Rosiglitazon, Pioglitazon, Repaglinid undMetformin
Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann den Serumspiegel dieser oralen Antidiabetika erhöhen und deren hypoglykämische Wirkung verstärken.
Ciclosporin
Bei Patienten, die z. B. im Rahmen von Nierentransplantationen Ciclosporin zusammen mit Trimethoprim erhalten, kann eine reversible Beeinträchtigung der Nierenfunktion auftreten.
Rifampicin
Rifampicin verringert den Serumspiegel und die Bioverfügbarkeit (AUC) von Trimethoprim.
Pyrimethamin
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Trimethoprim und Pyrimethamin in der Dosis von mehr als 25 mg pro Woche kann es zu Störungen der Blutbildung (insbesondere megaloblastische Anämie) kommen.
Dapson
Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann zu einem Anstieg der Blutspiegel beider Wirkstoffe führen.
Lamivudin, Zidovudin, Digoxin, Procainamid und Memantin
Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann den Serumspiegel dieser Substanzen erhöhen und deshalb das Risiko für Nebenwirkungen dieser Wirkstoffe erhöhen.
Orale Kontrazeptiva
Bei gleichzeitiger Einnahme von Trimethoprim ist die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung in Frage gestellt. Daher sollten nicht-hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen zusätzlich angewendet werden.
Mögliche pharmakokinetische Interaktionen, die bislang nur in in-vitro-Experimenten beobachtet wurden In vitro-Untersuchungen zeigten darüber hinaus pharmakokinetische Interaktionen mit den Cytochrom-P-450-2C8-Substraten Montelukast, Methadon und Paclitaxel sowie Interaktionen auf Ebene der aktiven renalen Sekretion mit den Arzneistoffen Chloroquin, Zalcitabin, Emtricitabin sowie Cimetidin. Die klinische Relevanz dieser Interaktionen kann derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden.
Kinder und Jugendliche
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Bisherige Erfahrungen mit der Anwendung von Trimethoprim bei Schwangeren haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ergeben. Wegen der Wirkung von Trimethoprim auf den Folsäurestoffwechsel könnte jedoch ein solches Risiko vorhanden sein. Tierexperimentelle Studien haben bei Gabe hoher Dosen Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Die Anwendung von INFECTOTRIMET während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Trimesters, und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen.
Ist eine Einnahme während der Schwangerschaft erforderlich, sollte eine ausreichende Folsäureversorgung gewährleistet sein.
Stillzeit
Trimethoprim geht in die Muttermilch über. Die in der Muttermilch festgestellten Mengen an Wirkstoff sind jedoch gering und bedeuten in der Regel keine Gefährdung für den Säugling.
Fertilität
Nach einer einmonatigen Dauerbehandlung mit Trimethoprim ergaben sich Hinweise auf eine Spermatogenesestörung bei Männern.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen im klinischen Einsatz hat Trimethoprim keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Systematische Studien hierzu wurden allerdings nicht durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Organklasse |
Häufig > 1/100 bis <1/10 |
Gelegentlich > 1/1.000 bis <1/100 |
Selten > 1/10.000 bis <1/1.000 |
Sehr selten <1/10.000 |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
Infektionen durch Pilze oder resistente Bakterien bei langfristiger oder wiederholter Anwendung | ||||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Geringgradige und reversible Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leuko-zytopenie, Neutropenie, megaloblastische Anämie, Methämoglobinämie) |
Agranulozy tose | |||
Erkrankungen des Immunsystems (siehe auch unter Erkrankungen der Haut und des Unterhaut zellgewebes) |
Schwere akute Überempfind-lichkeitsreakti-onen in Form von Urtikaria, Gesichts-, Zungen- und Kehl-kopfschwellungen mit Einengung der Atemwege, Dyspnoe, Herzjagen, Blutdruckabfall bis zum lebensbedrohlichen Schock (siehe Abschnitt 4.4) |
Organklasse |
Häufig > 1/100 bis <1/10 |
Gelegentlich > 1/1.000 bis <1/100 |
Selten > 1/10.000 bis <1/1.000 |
Sehr selten <1/10.000 |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Stoffwechsel- und Ernährungs störungen |
Appetitlosigkeit |
Hyperkaliämie (siehe Abschnitt 4.4) | |||
Erkrankungen des Nervensystems |
Geschmacks störungen |
Aseptische Meningitis | |||
Augener krankungen |
Uveitis anterior | ||||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Epigastrische Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gingivitis, Glos-sitis |
Pseudomembranöse Enterokolitis (siehe Abschnitt 4.4) |
Pankreatitis |
Oberflächliche Zahnverfärbun gen, die meist durch intensives Zähneputzen wieder entfernt werden können (siehe Abschnitt 4.4)1. | |
Leber- und Gallenerkrankungen |
Cholestatische Hepatitis | ||||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes (siehe auch Erkrankungen des Immunsystems) |
Makulopapulöse und morbilliforme Exantheme mit Juckreiz |
Schwere Hautreaktionen mit lebensbedrohlichen All-gemeinsymptomen (ex-foliative Dermatitis, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom) Phototoxische Hautreaktionen (siehe Abschnitt 4.4) |
Fixes Arzneimit telexanthem | ||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am |
Fieber |
Organklasse |
Häufig > 1/100 bis <1/10 |
Gelegentlich > 1/1.000 bis <1/100 |
Selten > 1/10.000 bis <1/1.000 |
Sehr selten <1/10.000 |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Verabrei chungsort | |||||
Unter suchungen |
Anstieg von Serumtransa-minasen, Bilirubin, Kreatinin, Harnstoff |
Insbesondere bei Kindern sollte deshalb während der Behandlung mit INFECTOTRIMET auf eine sorgfältige Zahnpflege geachtet werden (s. auch Abschnitt 4.4).
Natriummethyl- bzw. Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Kinder und Jugendliche
Häufigkeit, Typ und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen sind mit denen von Erwachsenen vergleichbar.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung von Trimethoprim sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Depression, Verwirrtheitszustände, Gesichtsschwellung, Kopfschmerzen, Knochenmarkdepression und Anstieg der Transaminasen.
Je nach Schwere der Überdosierung müssen Maßnahmen folgender Art ergriffen werden:
• Sofortige Magenentleerung durch induziertes Erbrechen oder Magenspülung, bei Kindern Entfernung des Mageninhaltes über eine Ernährungssonde.
• Beschleunigung der renalen Ausscheidung durch forcierte Diurese mittels vermehrter Flüssigkeitszufuhr und Ansäuerung des Urins sowie Hämodialyse und Gabe von Calciumfolinat.
Zusätzlich sollten Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Trimethoprim ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Diaminobenzylpyrimidine.
ATC-Code
J01EA01
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Trimethoprim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Dihydrofolsäurereduktase, die Folsäure unter Beteiligung von Ascorbinsäure zu Tetrahydrofolsäure reduziert. Tetrahydrofolsäure ist eine wichtige Überträgersubstanz für C1-Verbindungen (Methyl- und Formylgruppen), die in der Bakterienzelle für die Synthese von Thymin und Purinen benötigt werden. Hieraus resultiert eine bakteriostatische Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Das Ausmaß der Wachstumshemmung hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Trimethoprim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
• Der wichtigste Resistenzmechanismus besteht in der Bildung einer durch vorangegangene Mutation veränderten, zumeist plasmidkodierten Dihydrofolsäure-Reduktase mit verminderter Affinität zum Trimethoprim.
• Weiterhin kann es zur Überproduktion der normalen chromosomal kodierten
Dihydrofolsäurereduktase kommen.
• Auch eine verminderte Penetration von Trimethoprim durch die Bakterienzellwand wurde beschrieben.
Grenzwerte
Die Testung von Trimethoprim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
< 2 mg/l |
> 4 mg/l |
Staphylococcus spp. |
< 2 mg/l |
> 4 mg/l |
Enterococcus spp. |
< 0,03 mg/l |
> 1 mg/l |
Streptococcus spp. 1 2) |
< 2 mg/l |
> 2 mg/l |
1) Nur unkomplizierte Harnwegsinfektionen
2) Gilt nur für Streptococcus agalactiae (Gruppe B Streptokokken)
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Trimethoprim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Trimethoprim anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2013):
Üblicherweise empfindliche Spezies_
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_
Staphylococcus saprophyticus°_
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
_Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_
_Enterococcus ^ faecalis $_
_Enterococcus faecium $_
_Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_
_Escherichia coli_
_Klebsiella pneumoniae_
_Proteus mirabilis_
_Proteus vulgaris ”_
_Von Natur aus resistente Spezies_
_Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_
_Pseudomonas aeruginosa_
Die angegebenen Kategorisierungen basieren z. T. auf Daten zu Cotrimoxazol.
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
" Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit > 10% angegeben.
Bei der Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfektionen ist Trimethoprim (in der niedrigen Dosierung) gleich effektiv wie in der Kombination mit Sulfamethoxazol.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Trimethoprim in der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wurde in zahlreichen klinischen Studien belegt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Trimethoprim wird rasch und vollständig im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die
Plasmaproteinbindungsrate beträgt 40-50%. Maximale Plasmakonzentrationen nach oraler Verabreichung werden nach 1-4 Stunden erreicht. Die Verteilung in Körpergewebe und Körperflüssigkeiten ist gut. Trimethoprim passiert die Plazentaschranke und wird in die Muttermilch sezerniert. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit beträgt 8-14 Stunden.
Die Metabolisierung erfolgt in der Leber (Metabolisierungsgrad 20 %). Eliminiert wird die Substanz hauptsächlich renal, nur ca. 4 % werden über biliäre Sekretion über die Faeces ausgeschieden. Die erreichbaren Urinkonzentrationen liegen weit über den Serumspiegeln. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Halbwertszeit umgekehrt proportional zur glomerulären Filtrationsrate. Trimethoprim ist mittels Hämodialyse gut dialysabel. Die Peritonealdialyse ist wirkungslos.
Kinder und Jugendliche
Das pharmakokinetische Profil von Trimethoprim bei Kindern ist mit dem Profil bei Erwachsenen vergleichbar, jedoch erfolgt die Ausscheidung in dieser Altersgruppe aufgrund des geringeren Verteilungsvolumens und einer höheren Gesamt-Plasmaclearance schneller als bei Erwachsenen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Chronische Toxizität
Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Für Trimethoprim liegen in der Fachliteratur neben negativen Befunden auch Hinweise auf mutagene Wirkungen vor. Trimethoprim ist grundsätzlich in die verdächtige Stoffklasse der Folsäureantagonisten einzuordnen; In-vivo-Untersuchungen zur Abklärung der Bedeutung der in hohen Konzentrationen in vitro beobachteten clastogenen Wirkung fehlen bisher.
Da keine Langzeitstudien am Tier vorliegen, müssen nicht abgeklärte Hinweise auf eine mutagene Wirkung auch als mögliche Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung angesehen werden.
Reproduktionstoxizität
Bei Ratten sind nach hohen Dosen Fehlbildungen aufgetreten. Bei Ratten und Kaninchen wurden embryoletale Effekte beobachtet.
Untersuchungen zu möglichen Fertilitätsstörungen liegen nur für die Kombination Trimethoprim/Sulfamethoxazol vor. Bei Ratten sind keine Fertilitätsstörungen beschrieben worden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.)
Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.)
Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.)
Natriumcyclamat
Saccharin-Natrium
Glycin
Carmellose-Natrium Farbstoff E 120 Himbeer-Aroma Gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Nach Öffnen des Behältnisses beträgt die Haltbarkeit 8 Wochen.
Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Dieses Arzneimittel darf nicht verwendet werden, wenn ein Bodensatz bemerkt wird, der sich nicht gleichmäßig aufschütteln lässt.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2-8 °C).
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche mit Schraubverschluss, Messlöffel und Tropfpipette.
INFECTOTRIMET 50 Saft: OP mit 75 ml und 3 x 75 ml Suspension zum Einnehmen INFECTOTRIMET 100 Saft: OP mit 75 ml Suspension zum Einnehmen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
INFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH
Von-Humboldt-Str. 1
64646 Heppenheim
Tel.: 06252/95 70 00
Fax: 06252/95 88 44
Internet: www.infectopharm.com
E-Mail: kontakt@infectopharm.com
8. ZULASSUNGSNUMMERN
INFECTOTRIMET 50 Saft: 6613406.00.00 INFECTOTRIMET 100 Saft: 6613406.01.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
INFECTOTRIMET 50 Saft: 03.08.1998 / 28.03.2013 INFECTOTRIMET 100 Saft: 18.08.1998 / 28.03.2013
10. STAND DER INFORMATION
Oktober 2014
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
12
Langzeitprophylaxe rezidivierender Harnwegsinfektionen:
Die Einnahme von INFECTOTRIMET erfolgt abends.
Vor jedem Gebrauch die Flasche gut schütteln, bis der Bodensatz homogen verteilt ist.
Hinweis
Der Packung liegen ein markierter Messlöffel und eine Pipette bei. Bis zum oberen Rand gefüllt, enthält der Messlöffel 5 ml, entsprechend 50 mg bzw. 100 mg Trimethoprim. Insbesondere bei Kleinkindern kann die Verabreichung von INFECTOTRIMET 50 Saft bzw. von InFeCTOTRIMET 100 Saft statt mit dem Messlöffel auch mit der Tropfpipette direkt in den Mund des Kindes erfolgen. Die Tropfpipette besitzt Markierungen mit ml-Angaben. Jeder Teilstrich entspricht 0,5 ml. Nach jedem Gebrauch mit Leitungswasser ausspülen.
Messlöffel (= 5 ml) Suspension enthält 1,40 g Sorbitol (eine Quelle für 0,35 g Fructose) entsprechend ca.
0,12 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.