Innohep Multi 10.000 Anti-Xa I.E./Ml Injektionslösung
Fachinformation (SmPC Summary of Product Characteristics) |
innohep multi 10.000 Anti-Xa I.E./ml
Injektionslösung |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
innohep® multi 10.000 Anti-Xa I.E./ml Injektionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält 120,5 mg Tinzaparin Natrium entspr. 10.000 Anti-Xa I.E.
Enthält 10 mg Benzylalkohol pro ml.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Injektionslösung in einer 2 ml bzw. 5 ml Durchstechflasche
Die
Durchstechflasche enthält eine klare, farblose oder leicht
gelbliche Flüssigkeit. Bei
Lagerung entsteht kein Bodensatz.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur postoperativen Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen bei niedrigem oder mittlerem thromboembolischen Risiko (z. B. Allgemeinchirurgie).
Hinweis:
Bewährte zusätzliche nicht medikamentöse postoperative antithrombotische Maßnahmen sind weiterhin zu fördern.
Gerinnungshemmung bei extrakorporalem Kreislauf während der Hämodialyse.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Perioperative Thromboseprophylaxe:
Erwachsene
Soweit nicht anders verordnet: Thromboembolie-Prophylaxe bei Patienten mit mittlerem embolischen Thromboserisiko (Allgemeinchirurgie):
Zur prä- und postoperativen Thromboembolie-Prophylaxe 0,35 ml innohep® multi (entsprechend 42,2 mg Tinzaparin) ca. 2 Stunden vor der Operation subkutan injizieren. Ab dem ersten postoperativen Tag einmal täglich morgens 0,35 ml innohep® multi subkutan injizieren.
Die Dauer der postoperativen Behandlung beträgt in der Regel 7 – 10 Tage.
Die genaue Art der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.
Über die endgültige Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.
Gerinnungshemmung bei der Hämodialyse:
innohep®multi wird als Bolus in den arteriellen Schenkel des Dialysegerätes (oder intravenös) bei Dialysen gegeben.
Die Dosis muss für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Dabei müssen die Besonderheiten des Patienten und die technischen Bedingungen bei der Dialyse berücksichtigt werden.
Empfohlene Anfangsdosis bei der Hämodialyse:
Eine Initialdosis von 4.500 Anti-Xa I.E. als Bolusgabe wird empfohlen.
Optimierung der Dosierung:
Im Falle einer unzureichenden Antikoagulation (Bildung von Blutgerinnseln im Blasenfänger) kann die Bolusgabe für nachfolgende Dialysen in Schritten von 500 Anti-Xa I.E. erhöht werden bis eine ausreichende Dosierung erreicht wird.
Im Falle einer verlängerten Blutung an der Punktionsstelle kann die Bolusgabe für nachfolgende Dialysen in Schritten von 500 Anti-Xa I.E. reduziert werden bis eine ausreichende Dosierung erreicht wird.
Bei Anwendung dieses Dosierungsschemas sollte kein Antikoagulans zur Kochsalzlösung gegeben werden, die zur Vorbereitung des Dialysators verwendet wird.
Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern.
4.3 Gegenanzeigen
innohep® multi darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von innohep® multi
-
Operationen am Zentralnervensystem
-
Spinalanästhesie, Lumbalpunktion
-
bekannter Allergie gegen innohep® multi und/oder Heparinallergie
-
aktueller oder aus der Anamnese bekannter allergisch bedingter Thrombozytopenie (Typ II) auf Heparin
-
Erkrankungen, die mit einer erhöhten Blutungsbereitschaft einhergehen, zum Beispiel: hämorrhagische Diathesen, Mangel an Gerinnungsfaktoren, schwere Leber-, Nieren- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, schwere Thrombozytopenie
-
Erkrankungen, bei denen der Verdacht einer Läsion des Gefäßsystems besteht, zum Beispiel: Ulzera im Magen- und/oder Darmbereich, Hypertonie (RRdiast größer 105 mm Hg), hämorrhagischer apoplektischer Insult, Hirnarterienaneurysma, Retinopathien, Glaskörperblutungen, Endokarditis lenta
-
Abortus imminens (siehe Abschnitt 4.6)
-
Neugeborenen, insbesondere unreifen Frühgeborenen, wegen des Gehaltes an Benzylalkohol (siehe Abschnitt 4.6).
innohep® multi darf nicht intramuskulär bzw. intravenös (mit Ausnahme der Anwendung bei der Hämodialyse) appliziert werden.
innohep® multi sollte nicht angewendet werden bei:
-
Verdacht auf Malignom mit Blutungsneigung
-
Nieren- und/oder Harnleiterstein
-
chronischem Alkoholismus
innohep® multi sollte nur mit besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei:
-
älteren Patienten, insbesondere Frauen
-
gleichzeitiger Behandlung mit den Serum-Kaliumspiegel erhöhenden Medikamenten, oralen Antikoagulanzien und/oder Acetylsalicylsäure
Der Serum-Kaliumspiegel muss bei der Gabe von innohep® multi in kurzen Abständen kontrolliert werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Kontrollen der Thrombozytenzahlen sollen
-
vor Beginn der Heparingabe
-
am 1. Tag nach Beginn der Heparingabe
und
anschließend während der ersten drei Wochen regelmäßig alle drei bis vier Tage erfolgen.
Darüber hinaus wird eine Kontrolle der Thrombozytenzahl am Ende der Heparingabe empfohlen.
innohep® multi sollte bei Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz mit Vorsicht verabreicht werden.
Vorsicht mit innohep® multi bei älteren Patienten!
Während der Behandlung mit innohep® multi sind i. m. Injektionen wegen der Gefahr von Hämatomen zu vermeiden. Patienten unter Behandlung mit innohep® multi sollten keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt werden.
Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktoide Reaktionen hervorrufen.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wie bei der Verwendung von unfraktioniertem Heparin sind folgende Wechselwirkungen nicht auszuschließen:
Substanzen, die die plasmatische Blutgerinnung beeinflussen, können zu einer verstärkten Blutungsneigung führen (z. B. Acetylsalicylsäure, Cumarinderivate, Dipyridamol, Dextrane, hochdosierte Penicillin-Therapie). Eine Wirkungsverstärkung von Heparin bei gleichzeitiger Gabe von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (Antiphlogistika z. B. Phenylbutazon, Indometacin, Sulfinpyrazon) ist möglich.
Unter intravenöser Gabe von Glyceroltrinitrat kann es zu einer Wirkungsabschwächung von Heparin kommen.
Durch Verdrängung aus der Plasma-Eiweißbindung kann eine Wirkungsverstärkung zum Beispiel von Propranolol auftreten.
Eine gleichzeitige Behandlung mit den Serum-Kaliumspiegel erhöhenden Medikamenten soll nur mit besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen.
Zusätzlich zeigt Heparin zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, deren klinische Bedeutung unterschiedlich beurteilt wird.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Schwangerschaft
Die Behandlung schwangerer Frauen mit Antikoagulanzien sollte durch einen entsprechend erfahrenen Arzt erfolgen.
Daten über eine begrenzte Anzahl (637) von exponierten Schwangeren lassen nicht auf ein zusätzliches Risiko durch Tinzaparin für die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. In zwei klinischen Studien wurde keine transplazentare Passage beobachtet. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3). Bei der Anwendung von Tinzaparin in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von innohep®in der Schwangerschaft wurden untersucht, siehe Abschnitt 5.2.
Schwangere Frauen mit künstlicher Herzklappe:
Unter der Gabe einer maximal gerinnungshemmenden Dosis von Tinzaparin und anderer niedermolekularer Heparine wurde bei der Behandlung schwangerer Frauen mit künstlicher Herzklappe ein Versagen der Therapie beobachtet. Tinzaparin sollte daher bei schwangeren Frauen mit künstlicher Herzklappe nicht angewendet werden.
In Ermangelung eindeutiger Informationen zu Dosierung, Wirksamkeit und Sicherheit ist bei diesen Patientinnen jeder Versuch einer Hemmung der Blutgerinnung nur von Ärzten mit Sachkenntnis und Erfahrung auf diesem klinischen Gebiet durchzuführen, und nur wenn keine sicherere Alternative verfügbar ist.
Unter der Gabe von großen Mengen Benzylalkohol (99 – 404 mg/kg/Tag) traten bei Frühgeborenen Fälle des „Schnappatmungssyndroms“ auf. Die Anwendung dieses Arzneimittels bei Neugeborenen, insbesondere bei Frühgeborenen, ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die innohep®multi 2 ml- bzw. 5 ml-Durchstechflaschen enthalten 20 mg bzw. 50 mg Benzylalkohol (10 mg Benzylalkohol je ml). Weil Benzylalkohol die Plazentaschranke überschreiten kann, sollten innohep®-Präparate, die Benzylalkohol enthalten, nicht während der Schwangerschaft verwendet werden. Es steht ein Benzylalkohol-freies innohep®-Präparat zur Verfügung.
Bei Frauen mit Abortus imminens ist die Anwendung von innohep®multi kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Unter der Geburt ist die epidurale Anästhesie bei Schwangeren, die mit niedermolekularen Heparinen behandelt werden, absolut kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Es liegen keine Daten zum Übergang in die Muttermilch vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
innohep®multi hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:
Sehr häufig 1/10
Häufig 1/100 und < 1/10
Gelegentlich 1/1.000 und < 1/100
Selten 1/10.000 und < 1/1.000
Sehr selten < 1/10.000
In Abhängigkeit von der Dosierung muss häufig mit einem vermehrten Auftreten von Blutungen, insbesondere aus Haut, Schleimhaut, Wunden, Gastrointestinaltrakt und Urogenitaltrakt, gerechnet werden. Häufig wird ein Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration beobachtet.
Gelegentlich tritt zu Beginn der Behandlung mit Heparin eine leichte vorübergehende Thrombozytopenie (Typ I) mit Thrombozytenwerten zwischen 100.000/µl und 150.000/µl auf (verursacht durch vorübergehende Thrombozytenaktivierung). Komplikationen treten im Allgemeinen nicht auf. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.
Selten werden Antikörper-vermittelte schwere Thrombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten deutlich unter 100.000/µl oder einem schnellen Abfall auf weniger als 50 % des Ausgangswertes beobachtet. Bei nicht sensibilisierten Patienten beginnt der Thrombozytenabfall in der Regel 6 - 14 Tage nach Behandlungsbeginn, bei sensibilisierten unter Umständen innerhalb von Stunden. Die schwere Form der Thrombozytopenie kann verbunden sein mit arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien, Verbrauchskoagulopathie, evtl. Hautnekrosen an der Injektionsstelle, Petechien, Purpura und Meläna. Dabei kann die blutgerinnungshemmende Wirkung des Heparins vermindert sein (Heparintoleranz). In solchen Fällen ist innohep® multi sofort abzusetzen. Der Patient muss darüber informiert werden, dass bei ihm auch in Zukunft keine Heparin-haltigen Arzneimittel mehr angewendet werden dürfen. Hinweis zur Kontrolle der Thrombozytenwerte siehe Abschnitt 4.4.
Häufig wird ein Anstieg der Serumtransaminasen (AST, ALT), der gamma-GT sowie der LDH und Lipase beobachtet, der zumeist nach Absetzen der Behandlung reversibel und klinisch nicht bedeutsam ist.
Anaphylaktische Reaktionen sind selten. In Einzelfällen wurde das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks nach Heparingabe beschrieben. Dies ist besonders bei Patienten zu beobachten, die früher bereits innohep® multi und/oder Heparin erhalten haben.
Allergische Reaktionen beinhalten Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Temperaturanstieg, Gliederschmerzen, Urtikaria, Erbrechen, Pruritus, Dyspnoe, Bronchospasmus und Blutdruckabfall.
Nach längerer Anwendung von Standard-Heparin (Monate) kann sich, vor allem bei dazu disponierten Patienten, eine Osteoporose entwickeln. Diese unerwünschte Arzneimittelwirkung ist auch bei Anwendung von innohep® multi nicht auszuschließen.
Selten kann eine zumindest vorübergehende Alopezie (Haarausfall) auftreten. Nach Absetzen der Medikation tritt der Haarwuchs meistens spontan in absehbarer Zeit wieder ein.
In sehr seltenen Fällen kann die Behandlung einen Hypoaldosteronismus verbunden mit Hyperkaliämie und metabolischer Azidose, besonders bei Patienten mit Einschränkung der Nierenfunktion und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) induzieren.
In einzelnen Fällen wurde über das Auftreten von Priapismus berichtet. Das Auftreten von Vasospasmen wurde in Einzelfällen bei der Behandlung mit Standard-Heparin berichtet und ist auch bei Anwendung von innohep® multi nicht auszuschließen.
Lokale Gewebsreaktionen (Verhärtungen, Rötungen, Verfärbungen und kleinere Hämatome) an der Injektionsstelle werden gelegentlich beobachtet. Hautnekrosen sind selten.
Benzylalkohol kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen verursachen.
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung von innohep® multi kann Blutungen verursachen.
Treten Blutungen durch Überdosierung von innohep® multi auf, sollte je nach der Schwere der Blutung und dem Thromboserisiko innohep® multi abgesetzt werden. Bei schweren Blutungen können Thrombin- und PTT-Wirkung von innohep® multi mit Protamin neutralisiert werden.
Nach subkutaner Verabreichung von Tinzaparin in verschiedenen Dosierungen wurde die Anti-IIa-Aktivität bis zu 85 % und die Anti-Xa-Aktivität bis zu 60 % (47 - 74 %) durch intravenöse Gabe von Protaminsulfat (1 mg pro 100 Anti-Xa I.E. Tinzaparin) neutralisiert.
Die Menge, die eine Tagesdosis von innohep® multi (ca. 3.500 Anti-Xa I.E. Tinzaparin) ausreichend antagonisiert, entspricht 35 mg Protaminsulfat.
Eine Überdosierung von Protamin sollte vermieden werden, da ein Überschuss von Protamin selbst einen gerinnungshemmenden Effekt ausübt.
Ein erneuter Anstieg der Anti-Xa- und Anti-IIa-Aktivität wird 3 Stunden nach Protamingabe beobachtet und ist vermutlich auf das subkutane Depot niedermolekularer Heparine zurückzuführen, das allmählich resorbiert wird.
Für eine kontinuierlich wirksame Neutralisation der Anti-IIa- und Anti-Xa-Aktivitäten sind Ergänzungsdosen erforderlich, die zu kalkulieren sind und als Bolus-Infusion oder kontinuierliche Infusion verabreicht werden können.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: antithrombotische Mittel, Heparingruppe
ATC-Code:B 01 AB 10
innohep®multi ist ein niedermolekulares Heparin mit einem hohen Anti-Xa-/Anti-IIa-Quotienten.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach subkutaner Injektion von Tinzaparin sind maximale Wirkspiegel der Anti-Xa-, Anti-IIa-Aktivität und APTT nach 4 Stunden messbar. Die Halbwertszeit von Tinzaparin (Anti-Xa-Aktivität) beträgt 80 Minuten.
Die absolute Bioverfügbarkeit nach subkutaner Gabe beträgt 9026 % (Anti-Xa-Aktivität) bzw. 678 % (Anti-IIa-Aktivität). Tinzaparin wird in der Leber durch Depolymerisation geringfügig metabolisiert und über die Nieren in unveränderter oder nahezu unveränderter Form ausgeschieden.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von innohep®während der Schwangerschaft wurden untersucht. Die in Abständen gemachten pharmakokinetischen Beobachtungen an 55 schwangeren Frauen legen den Schluss nahe, dass sich im Vergleich zu nicht‑schwangeren Frauen die pharmakokinetischen Eigenschaften nicht verändern. Es zeigte sich eine geringe, aber statistisch nicht signifikante Abnahme der Anti-Xa-Spiegel mit fortschreitender Schwangerschaft. Eine gelegentliche Kontrolle der maximalen Anti-Xa-Spiegel 4 Stunden nach der Verabreichung von Tinzaparin wird in den ersten Wochen der Behandlung sowie gegen Ende der Schwangerschaft empfohlen.
Niedermolekulare Heparine und/oder Metabolite gehen bei der Ratte in die Muttermilch über, jedoch wurde keine Anti-Xa-Aktivität nachgewiesen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Heparine und niedermolekulare Heparine sind normalerweise nur geringfügig toxisch; gleiches gilt für Tinzaparin-Natrium. Der wesentliche Effekt, der in Studien zur akuten, subakuten und chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität und Mutagenität beobachtet wurde, sind Blutungen, die durch sehr hohe Dosen verursacht wurden.
Nach intramuskulärer Applikation von niedermolekularem Heparin am Tier wurden nekrotisierende Hämatome beobachtet. Osteoporotische Effekte traten in einer Studie über 12 Monate an Ratten auf. Untersuchungen an Ratten und Kaninchen ergaben keinen Anhalt auf ein teratogenes Potenzial von niedermolekularem Heparin in Dosierungen bis 25 mg/kg KG. Körpergewichtsdepression gegenüber Kontrollgruppen wurde bei mit 10 mg/kg KG pränatal exponierten Feten beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Benzylalkohol 10 mg
Natriumacetat 3 H2O
Natriumhydroxid
Wasser für Injektionszwecke
6.2. Inkompatibilitäten
Wegen der Gefahr physikalisch-chemischer Inkompatibilitäten darf innohep®multi nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze aufgezogen werden, sofern die Kompatibilität nicht erwiesen ist.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
innohep® multi ist 2 Jahre haltbar und soll nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
innohep® multi nicht über + 25 °C lagern.
Bei Entnahme unter sterilen Kautelen kann das angebrochene Behältnis bis zu 14 Tage aufbewahrt werden.
Der Zeitpunkt der Entnahme ist auf dem Etikett zu vermerken.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Injektionslösung
Lieferbar als:
10 Durchstechflaschen zu 2 ml
10 Durchstechflaschen zu 5 ml
Klinikpackung mit
10 Durchstechflaschen zu 5 ml
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Handhabung
Parenterale Produkte sollten vor Benutzung visuell überprüft werden. Keine Anwendung bei eingetrübter Flüssigkeit oder Bodensatz. Die Flüssigkeit kann mit der Zeit gelblich werden. Dies ist kein Qualitätsmangel.
Für die subkutane Injektion:
Fassen Sie eine Hautfalte locker zwischen Daumen und Zeigefinger der einen Hand. Die Hautfalte festhalten, die Kanüle mit der anderen Hand senkrecht, d. h. im rechten Winkel zur Haut langsam einstechen.
Die erforderliche Dosis streng subkutan in das Fettgewebe der Haut langsam injizieren. Nach der Injektion die Kanüle zurückziehen und die Hautfalte loslassen.
7. Inhaber der Zulassung
LEO Pharma A/S
Industriparken 55
2750 Ballerup
Dänemark
Örtlicher Vertreter
LEO Pharma GmbH
Frankfurter Straße 233 A3
63263 Neu-Isenburg
Telefon: 06102/201 - 0
Telefax: 06102/201 - 200
8. Zulassungsnummer
26825.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
13.05.1992
10. Stand der Information
Januar 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
b1896e4587a21f633104a4c999af2bd4.rtf Seite 13 von 13